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INTERIM
LEADERSHIP
3. FÜHRUNGSSTUDIE
HELMUT-SCHMIDT-UNIVERSITÄT
gesund
und
erfolgreich
Die Hamburger Helmut-Schmidt-Uni-
versität forscht seit einigen Jahren zu
den Auswirkungen von flexibilisier-
ten Arbeitsformen auf Führung und
Führungserfolg. Im dritten Teil des
Forschungsprojekts „Interim Lea-
dership“ legen Prof. Dr. Jörg Felfe
und Erdwig Holste die praxisorien-
tierte Studie „Interim Leadership.
Gesund und erfolgreich“ vor.
Für die Studie wurden 849 selbständige Interim Manager aus
allen Branchen und Funktionen befragt. Die Selbsteinschät-
zung wurde durch eine Fremdeinschätzung (n=137) ergänzt.
Die Daten wurden mittels Online-Befragung im Februar 2017
erhoben und bis Juli 2019 analysiert. Die Selbsteinschätzung
wurde durch eine Fremdeinschätzung nahestehender Peers
(Lebensgefährten, Angehörige, Kollegen etc., n=137) ergänzt.
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen
gern zur Verfügung.
Prof. Dr. Jörg Felfe Erdwig Holste, MA
Helmut-Schmidt-Universität. Universität der Bundeswehr
Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie
2 | Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019
INTERIM
LEADERSHIP
gesund
und
erfolgreich
11%
PROJEKTMANAGER
OHNE MITARBEITER
8%
ABTEILUNGSLEITER
4% GRUPPENLEITER/
TEAMLEITER
24% BEREICHSLEITER
29%
GESCHÄFTSFÜHRER/
VORSTAND
24%
BERATER/COACH
1%
23%
56%
20%
40-49
JAHRE
50-59
JAHRE
30-39
JAHRE
>60
JAHRE
ERFAHRUNG ALS SELBSTÄNDIGER
Tagessatz
in Euro
Anteil
in %
10%
5%
15%
20%
499-749
750-999
1.000-1.249
1.250-1.499
1.500-1749
<1.750
0-498
25%
10%
27% 26%
19%
9% 10%
1%
Männlich
84%
Weiblich
16%
TAGESSATZVERTEILUNG
11%
21%
24%
39%
<12 Monate
1-2 Jahre
3-5 Jahre
6-9 Jahre
>10 Jahre
5%
INTERIM MANAGER EINSATZ-LEVEL
ALTERSVERTEILUNG
Der AOK-Gesundheitsreport 2018* liefert besorgniserregende
Kennzahlen. 12 Tage blieb ein deutscher Arbeitnehmer im
Jahr 2017 aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen der
Arbeit fern. Diese Zahl steigt auf 19 Ausfalltage, wenn Ar-
beitnehmer nur wenig Sinnerfüllung in ihrer Tätigkeit erfah-
ren. Generell stiegen psychische Erkrankungen im Zeitraum
zwischen 2007–2017 um 67% an.
Ein konträres Bild zeigt sich bei den befragten Interim Ma-
nagern. Diese blieben nur 3 Tage aufgrund von gesundheit-
lichen Beschwerden der Arbeit fern. Ihre Tätigkeit beurteilten
sie in hohem Maße als wichtig und selbstbestimmt.
Zwei positiv wie negativ interagierende Trends prägen die Ar-
beitswelt: 1) das Streben nach Sinnhaftigkeit und Sinn ver-
mittelnder Führung und 2) die anhaltende Flexibilisierung
bestehender Arbeitsstrukturen. Diese beiden Trends in Form
von Sinnerleben, Gesundheit und Leistungsbereitschaft zu
harmonisieren, ist ein zentraler Eckpfeiler erfolgreicher Orga-
nisationen.
Ziel dieser Studie ist es, ein differenziertes Bild über mögliche
gesundheitsförderliche Erklärungsmuster am Beispiel Interim
Management zu skizzieren. Interim Manager sind als selb-
ständige und hochflexibel einsetzbare Führungskräfte den
Chancen und Risiken der „neuen Arbeitswelt“ in besonderem
Maße ausgesetzt.
EXECUTIVE
SUMMARY
3
1
2
Hochleistungs-Manager. Interim Manager arbei-
ten 6 Tage und 50 Arbeitsstunden pro Woche. Pro
Jahr sind sie 162 Tage im Projekt. Eingeschränkte
Planungssicherheit, schwankende Einnahmen und
Phasen mit hohem Zeitdruck sind ständige Begleiter.
Zukünftige Arbeitsbedingungen. Für zwei von
drei Interim Managern (66%) bietet die Arbeitsform
der Selbständigkeit die Möglichkeit, sich kontinuier-
lich weiterzuentwickeln. Fast jeder zweite Interim
Manager (45%) gibt an, Projekteinsätze sehr eigen-
ständig ausgestalten zu können.
Erfüllendes Sinnerleben. 79% der befragten Inte-
rim Manager schätzen ihre Tätigkeit selbst in hohem/
sehr hohem Maße als wichtig und bedeutsam ein.
Dieser Umstand wird in der Fremdbeurteilung von
96% der Angehörigen deutlich bestätigt.
Gesund, engagiert, committed. Interim Manager
fallen krankheitsbedingt nur selten aus (3 Tage/Jahr),
verfügen über ein ausgewogenes Maß an Verausga-
bungsbereitschaft und Perfektionsstreben und emp-
finden ein hohes Commitment zu ihrer selbständigen
Tätigkeitsform. 87% sind stolz darauf, beruflich auf
eigenen Beinen zu stehen.
Gesundheitsförderliche Führungskraft. Interim
Manager verfügen über eine überdurchschnittliche
gesundheitsförderliche Selbstführung. In den drei
Schlüsselbereichen Achtsamkeit, Wichtigkeit und
Gesundheitsverhalten unterstützen Interim Manager
ihre Mitarbeiter aktiv.
4
5
Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 | 3
Interim
Manager
Commitment
Gesundheit
Sinn-
erleben
Tätigkeit wird als
wichtig eingeschätzt
Interim Manager
Deutsche
Arbeitnehmer
Tätigkeit wird geachtet
und anerkannt
9 Tage
12 Tage
19 Tage
Durchschnitt
schlechte
Sinnpassung
gute
Sinnpassung
Krankheitstage Sinnhaftigkeit
3 Tage 79%
Trifft eher /Trifft vollständig zu
62%
*Bandura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J., Meyer, M., (2018). Fehlzeiten-Report 2018.
Sinn erleben - Arbeit und Gesundheit. Hamburg, Deutschland: Springer.
12 TAGE – das ist die durchschnittliche Anzahl der Tage, die Beschäftigte in Deutschland 2017 krankheitsbedingt dem Arbeitsplatz fern-
blieben.* Die Zahl an Fehltagen erhöht sich auf 19 TAGE im Durchschnitt, wenn Wunsch und Wirklichkeit in puncto Sinnerleben im Beruf
stark voneinander abweichen. Die Daten aus dem AOK-Gesundheitsreport 2018 und die darauf basierenden wissenschaftlichen Auswer-
tungen ermöglichen weiterführende Einsichten. Auf dieser Seite 4 sind einige Daten zum Gesundheitszustand deutscher Arbeitskräfte
dargestellt.**
WIE KRANK SIND ARBEITSKRÄFTE IN DEUTSCHLAND?
Ausfall-
Tage in %
2008 2009 2010
Psyche
Atemwege
Muskel/Skelett
Verletzungen
Herz/Kreislauf
Verdauung
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
110
130
90
150
170
Jahr
68%
Anstieg psychischer
Erkrankungen
4 | Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019
Ein weiterer Einblick in den vorliegenden AOK-Gesundheits-
report belegt, dass sich die Anzahl der krankheitsbedingten
Fehltage auf 9 TAGE reduzieren lässt, sofern Arbeitnehmer
in der beruflichen Tätigkeit über eine gute Sinnpassung be-
richten.
KRANKHEITSBEDINGTE FEHLZEITEN
19
9 12
schlechte
Sinnpassung
gute
Sinnpassung
GESUNDHEITLICHE BESCHWERDEN
Psychisch (Erschöpfung)
33%
56%
Psychisch (Rücken- oder Gelenkbeschwerden)
34%
54%
Kopfschmerzen 33%
17%
Schlafstörungen 34%
11%
schlechte
Sinnpassung
gute
Sinnpassung
Bemerkenswert ist der starke Anstieg psychischer Erkrankungen in den letzten zehn Jahren, der in zweifacher Hinsicht problematisch
ist. Die Ausfallzeit pro Fall erhöht sich auf durchschnittlich 26 TAGE und viele psychische Erkrankungen gelten als wiederkehrend.
KRANKHEITSBILDER
WUNSCH UND WIRKLICHKEIT
Ihr Unternehmen hinter seinen Mitarbeitern steht
69%
97%
67%
86%
76%
80%
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
sich Ihre beruflichen Ziele in Ihrem Unternehmen verwirklichen lassen
Ihre Tätigkeit immer wieder neue Herausforderungen bietet
*Bandura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J., Meyer, M., (2018). Fehlzeiten-Report 2018.
**Waltersbacher, A. et. al. (2018): Sinnerleben bei der Arbeit und der Einfluss auf die Gesund-
heit. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter Erwerbstätigen; In: B. Badura et al.
(Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2018, S. 23-46.
Wie wichtig ist es Ihnen, dass...? Sehr/eher wichtig in %
Trifft es zu, dass...? Trifft eher/vollständig zu in %
69%
97%
67%
86%
76%
80%
Fehltage
Fehltage im
Durchschnitt
Fehltage
HÖCHSTE ANFORDERUNGEN AN INTERIM MANAGER
Die Anforderungen an die Tätigkeit als selbständiger Interim Manager sind hoch. Dies zeigen die im Rahmen unserer Studie erhobenen
Daten deutlich. Auf dieser Seite haben wir einige Zahlen zusammengefasst dargestellt. Dabei zeichnen sich diese Anforderungen durch
überdurchschnittliche Arbeitstage und Arbeitsstunden in der Woche aus. Die projektbezogene Tätigkeit ist geprägt durch Schwan-
kungen in den Einnahmen und erlebten Zeitdruck. Wissenschaftliche Studien verweisen darauf, dass hohe Arbeitsanforderungen als
zentraler Prädiktor für das Auftreten von Arbeitsunfähigkeitstagen gelten.*/**
ARBEITSTAGE – FREITAG IST
NOCH NICHT WOCHENENDE
Interim Manager sind intensiv im Einsatz.
In der erhobenen Stichprobe gaben 68%
der Interim Manager an, an 5 bzw. mehr
als 5 Tagen in der Woche zu arbeiten. Die
Fremdbewertung der zugehörigen Peers
erhöht diese Zahl sogar auf 84%.
ARBEITSSTUNDEN –
AB 50 AUFWÄRTS
Die erhöhte Zahl an Arbeitstagen schlägt
sich zudem in den geleisteten Arbeitsstunden
der Interim Manager nieder. Laut Erhebung
kommt ein Interim Manager auf durchschnitt-
lich 50 geleistete Arbeitsstunden pro Woche.
Rund die Hälfte (48%) geben sogar an, diese
Stundenanzahl zu überschreiten.
URLAUBSTAGE – WENIGER ZEIT
ZUM RESSOURCEN AUFFÜLLEN
Unter Berücksichtigung der geleisteten Ar-
beitstage und Arbeitsstunden stellt sich die
Frage nach erfolgten Urlaubstagen. Inte-
rim Manager geben an, in den vergange-
nen 12 Monaten im Durchschnitt lediglich
24 Tage im Urlaub verbracht zu haben.
Diese Einschätzung ist deckungsgleich mit
den befragten Peers.
AUSLASTUNGSGRAD – INTERIM
MANAGER IM DAUEREINSATZ
Interim Manager erzielen einen hohen
Auslastungsgrad. Durchschnittlich faktu-
riert ein Interim Manager 162 Tage im Jahr.
Hinzu kommen unbezahlte Arbeitstage für
Marketing, Projektakquise, Netzwerkar-
beit, Fortbildungen und Administration.
ZEITDRUCK –
DER STÄNDIGE BEGLEITER
Ein Interim Manager agiert häufig als „Feu-
erwehrmann“ im Betrieb. Lösungen müssen
schnell und effizient erwirkt werden. Die
zeitliche Komponente spielt hierbei oft eine
entscheidende Rolle. Für 70% der Interim
Manager ist Zeitdruck bei jedem zweiten
Projekt deutlich spürbar – 17% erleben ver-
stärkten Zeitdruck sogar bei jedem Projekt.
SCHWANKENDE EINNAHMEN –
MAL HOCH, MAL RUNTER
Die Einnahmen von Interim Managern sind
von den beim Kunden tatsächlich faktu-
rierten Tagen abhängig. Daher unterliegen
die Einnahmen von Interim Managern ein-
satzbezogenen Schwankungen. So geben
mehr als die Hälfte der Befragten an, dass
ihre Einnahmen von Monat zu Monat um
mehr als 25% schwanken.
Wie lässt sich die geringe Anzahl an krankheits-
bedingten Fehltagen bei Interim Managern
erklären? 1. Ausreichend Erho-
lungszeit zwischen Projekten
einplanen. 71% machen das
in hohem/sehr hohem Maße
bzw. zum Teil (Fremdbewer-
tung 72%). Bei 29% der
Interim Manager kommen
Erholungsphasen zu kurz.
2. Auch bei Selbständigen
spielt die erlebte Sinnhaftigkeit
in der Tätigkeit eine zentrale Rolle
(s. nächste Seite).
WENIGER KRANKHEITSTAGE BEI INTERIM MANAGERN
1
8 TAGE
2 3 4 5 6 7
FREMDAUSKUNFT
1
3 TAGE
2 3 4 5 6 7
SELBSTAUSKUNFT
Interim Manager berichten über eine deutlich reduzierte Anzahl von krank-
heitsbedingten Fehltagen im Vergleich zu festangestellten Arbeitskräften in
Deutschland. Von den Peers (Fremdeinschätzung) wird diese Zahl etwas höher
eingeschätzt.
Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 | 5
GELADENE AKKUS & SINN
Eine in UK durchgeführte Studie in 735 Organisationen ergab,
dass zwei von drei Managern (66%) den Sinn in ihrem Arbeitsle-
ben vermissen.***
51% der Befragten unter 100.000 Berufstäti-
gen in Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik
gaben an, dass sie bereit wären, eine nied-
rigere Position oder weniger Gehalt für
mehr Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit zu akzep-
tieren.****
STUDIEN IM INTERNATIONALEN VERGLEICH
66%
51%
F
E
H
L
E
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WEC
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72%
71%
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***Holbeche L. & Springett N. (2004): In Search of Meaning
in the Workplace. Roffey Park, Horsham
****Kelly Services (2009): Global Work Force Index
*Crawford, E., LePine, J., Rich, B., (2010): Linking job demands and resources to
employee engagement and burnout. Journal of Applied Psychhology, 95(5), 834-848.
**Bakker A., Demerouti E. (2017): Job demands–resources theory. Journal of
Occupational Health Psychology 22(3), 273-285
Das Modell des US-amerikanischen Bestseller-Autors Daniel Pink* gibt auf Grundlage von wis-
senschaftlichen Erkenntnissen eine Antwort auf die Frage: Was motiviert Menschen im 21.
Jahrhundert in ihrer täglichen Arbeit? Dabei nehmen drei Eigenschaften eine zentrale
Rolle ein: Mastery, Autonomy, Purpose. Diese drei Eigenschaften sind Treiber intrin-
sischer Motivation und unterstützende Ressource für psychische Resilienz.**
Erkenntnisse aus der vorliegenden Studie bestätigen die Bedeu-
tung dieser drei Eigenschaften. Hierzu wurden Interim Manager
(Selbstauskunft) und nahestehende Peers (Fremdauskunft)
befragt.
Für Interim Manager von zentraler Bedeutung:
1. Möglichkeit zur kontinuierlichen fachlich-
persönlichen Weiterentwicklung
2. Selbstbestimmte und eigenver-
antwortliche Tätigkeit
3. Sinnstiftende, als wichtig und
bedeutsam empfundene Arbeit
WAS UNS WIRKLICH MOTIVIERT
6 | Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019
Selbständigkeit erfordert
Risikobereitschaft
Viele Interim Manager sind überzeugte Selbständige und tragen
die Risiken dieser Tätigkeitsform bewusst. Diese Studie ergab, nur
13% schätzen sich unterdurchschnittlich, 66% überdurchschnittlich
risikobereit (Fremdbewertung 52%) ein. Anders formuliert, wer als
selbständiger Interim Manager seinem Traumberuf nachgeht, würde
dafür auch Rückschläge und Nachteile in Kauf nehmen.
52%
66%
FREMDAUSK
U
N
F
T
S
ELBSTAUSKUNF
T
*Pink, Daniel H., (2009). Drive: The surprising truth about what motivates us. Riverhead Hardcover, New York.
**Antonovsky A (1997): Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. DGVT-Verlag. Wie wichtig der Zusammen-
hang von Sinnerleben und Gesundheit ist, zeigt bspw. auch das Konzept der Salutogenese von Antonovsky.
Überdurchschnittliche Risikobereitschaft,
Antwort-Skala 1-7: „Top3-Zustimmung“
Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 | 7
2.
1.
3.
72%
67%
FREM
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A
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K
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F
T
SEL
B
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37%
45%
F
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SEL
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S
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96%
79%
FREM
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K
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SEL
B
S
T
A
U
S
K
U
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F
T
Der Wunsch, etwas
Größeres als uns
selbst zu schaffen
Sinnerfüllung durch die eigene Tätigkeit – vier von fünf Inte-
rim Managern (79%) berichten, dass sie diese Erfahrungen
in hohem Maße bzw. in einem sehr hohen Maße bei ihrer
täglichen Arbeit erleben. Dieser Umstand wird zudem von
96% der befragten Peers bestätigt.
SINNERFÜLLUNG (Purpose)
Erfüllung durch Weiterentwicklung – zwei von drei der befragten Interim Mana-
ger geben an, durch ihre Tätigkeit in hohem Maß bzw. in sehr hohem Maß neue
Dinge zu erlernen. In der Fremdbewertung wird dieser Wert noch übertroffen
(72%). Lediglich 4% der Interim Manager sehen in ihrer Tätigkeit nur geringe/
keine Chancen, neue Dinge zu erlernen.
Der Wunsch, sich stetig
weiterzuentwickeln
PERFEKTION (Mastery)
Der Wunsch, unser
Leben zu lenken
SELBSTBESTIMMUNG (Autonomy)
Erfüllung in der täglichen Arbeit durch mehr Handlungsspiel-
raum – fast jeder zweite Interim Manager (45%) kann das
gesamte Vorgehen bei der Bearbeitung eines Projektes selbst
bestimmen, ohne dass Vorgaben vom Auftraggeber erteilt
werden. Generell wird die Ausübung der selbständigen Tätig-
keit aus Sicht der Interim Manager nur in geringem/sehr ge-
ringem Maße (12%) von externen Faktoren (Kunden, Markt)
bestimmt.
Möglichkeit, durch ihre Arbeit
neue Dinge zu erlernen?
„in hohem/sehr hohem Maße“
% der Aufträge, in denen das gesamte
Vorgehen selbst bestimmt werden
kann: „50-75%,76%-100%“
Tätigkeit wird als wichtig erachtet
„in hohem/sehr hohem Maße“
ENGAGEMENT UND WIDERSTANDSKRAFT
ARBEITSENGAGEMENT
PROFILVERGLEICH
Arbeitsengagement und persönliche Widerstandskraft haben einen starken Einfluss auf das tägliche Arbeitsleben.* Im Folgenden
werden diese zwei zentralen Merkmale genauer beleuchtet. Gesundheitsbewusstes Arbeitsverhalten äußert sich nicht nur durch
den Ausprägungsgrad einzelner Sub-Skalen. Vielmehr ist die Kombination spezifischer Ausprägungen entscheidend. Diese lassen
sich in standardisierten „Muster“-Profilen zusammenfassen. Auch aus den erhobenen Daten der Interim Manager-Selbsteinschät-
zung haben wir ein Profil gebildet. Der Vergleich von zwei Standard-Profilen und dem Interim Manager-Profil findet sich weiter
unten auf dieser Seite.
8 | Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019
Bedeutsamkeit
der Arbeit
Subjektiver Stellen-
wert der Arbeit im
persönlichen Leben
Verausgabungs-
bereitschaft
Die Bereitschaft, die
persönliche Kraft für die
Erfüllung der Arbeits-
aufgaben einzusetzen
Perfektionsstreben
Der Anspruch bezüglich
Qualität und Zuver-
lässigkeit der eigenen
Arbeitsleistung
Beruflicher Ehrgeiz
Das Streben nach
beruflichem Aufstieg
und Erfolg
Resignationstendenz
Die Neigung, sich mit
Misserfolg abzufinden
und leicht aufzugeben Innere Ruhe und
Ausgeglichenheit
Das Erleben psychischer
Stabilität und inneren
Gleichgewichts
Offensive
Problembewältigung
Eine aktive und optimisti-
sche Haltung gegenüber
Herausforderungen und
auftretenden Problemen
MUSTER GESUNDHEIT
Das Muster Gesundheit zeichnet
sich durch ein hohes (aber nicht
überhöhtes) berufliches Engage-
ment, ausgeprägte Widerstands-
fähigkeit gegenüber Belastungen
und einem positiven Lebensgefühl
(psychische Gesundheit) aus.
MUSTER
INTERIM MANAGER
Das Muster eines Interim Managers
zeichnet sich durch ein hohes beruf-
liches Engagement und eine ausge-
prägte Widerstandsfähigkeit ge-
genüber Belastungen aus. Dabei ist
insbesondere eine Parallelität zum
Muster Gesundheit zu erkennen.
MUSTER SCHONUNG
Das Muster Schonung zeichnet sich
durch eine ausgeprägte Schonungs-
(oder auch Schutz-) tendenz gegen-
über beruflichen Anforderungen aus.
*Schaarschmidt, U., Fischer, A., W., (2008). Arbeitsbezogenes
Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM), Göttingen, Hogrefe
Bedeutsamkeit der Arbeit
Beruflicher Ehrgeiz
Verausgabungsbereitschaft
Perfektionsstreben
Resignationstendenz
Offensive Problembewältigung
Innere Ruhe/Ausgeglichenheit
1 2 3 4 5 6 7 8 9
WIDERSTANDSKRAFT
INTERIM MANAGER COMMITMENT
Interim Manager verbinden mit ihrer Tätigkeitsform ein starkes affektives Commitment. Deutlich nachrangig ist das
kalkulatorische oder normative Commitment. Der emotional-leidenschaftliche Bezug zu ihrer Tätigkeit hat aber auch
eine Kehrseite: Unsere Studie zeigt, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie leidet.
Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 | 9
COMMITMENT ZUR BESCHÄFTIGUNGSFORM
Emotionale Verbindung, starke
Identifikation mit der Beschäfti-
gungsform in Kombination mit
Gefühlen des Stolzes und
der Zugehörigkeit.
Auch im deutschsprachigen Raum steigt seit den 1990er Jahren das Forschungsinteresse zum Thema Commitment.
Commitment ist gemeinhin als „psychologisches Band“ definiert. Auf dieser Basis entstehen Identifikation und indi-
viduelle Handlungsweisen. Beim Commitment gegenüber der Beschäftigungsform stehen nicht das „Was“ (Beruf)
oder das „Wo“ (Organisationen) oder das „mit Wem“ (Team, Vorgesetzte), sondern das „Wie“ (Tätigkeitsform) im
Vordergrund.*
AFFEKTIV
Rationale Verbindung, beruht
auf dem rationalen Abwägen
von Kosten und Nutzen,
bisherigen Investitionen oder
fehlenden Alternativen.
KALKULATORISCH
Moralische Verpflichtung, resultiert
aus anerkannten Normen und
Werten, halten die Treue auch dann,
wenn dies einen Verzicht besserer
Alternativen zur Konsequenz hat.
NORMATIV
Auf einer Skala von 1 („trifft nicht zu“) bis 5
(„trifft zu“) geben die Interim Manager im Mittel
einen Wert von 4,4 für affektives Commitment
an. Der Mittelwert für kalkulatorisches Com-
mitment liegt bei 3,1 und für normatives Com-
mitment bei 2,4. In der Fremdbewertung wird
den Interim Managern ebenfalls ein sehr hohes
affektives Commitment von 4,6 bescheinigt.
COMMITMENT
Der Zusammenhang (r = .34, p < .01) zwischen
Arbeitsengagement (alle Skalen) und familiären
Konflikten (negative Work-Life-Balance) zeigt
deutlich, dass Interim Manager die Belastungen
durch ihre Tätigkeitsform gut managen müssen.
Wer diese Balance nicht beherrscht, kann
anspruchsvolle Mandate auf Top-Level nicht
dauerhaft durchführen.
ARBEITSENGAGEMENT &
FAMILIÄRE KONFLIKTE
Interim Manager, die über ein erhöhtes
Commitment (alle Skalen) zur Tätigkeits-
form berichten, zeichnen sich durch ein
erhöhtes Arbeitsengagement (alle Skalen)
aus. Dieser positive Zusammenhang
(r = .29, p < .01) ist hoch signifikant.
COMMITMENT &
ARBEITSENGAGEMENT
Insbesondere die Sub-Skala Verausgabungsbereitschaft von
Interim Managern steht in einem positiven Zusammenhang
mit familiären Konflikten (r = .44, p < .01). Dieser Umstand
ist bedenklich, da familiäre Konflikte in einem positiven
Zusammenhang mit gesundheitlichen Beschwerden
stehen (r = .41, p < .01).
VERAUSGABUNGSBEREITSCHAFT &
WORK-LIFE-BALANCE
*Felfe, J., Schmook, R., Six, B., & Wieland, R., (2005): Commitment gegenüber
Verleiher und Entleiher bei Zeitarbeitern, Zeitschrift für Personalpsychologie, 4 (3), 101-115.
GESUNDHEIT
Gesundheitszustand
Irritation
Beschwerden
Präsentismus
STAFF CARE
Die Gesundheit meiner
Mitarbeiter ist mir wichtig.
Wichtigkeit
Ich merke, wenn ich
meinen Mitarbeitern
zu viel zumute.
Achtsamkeit
Ich tue etwas
für die Gesundheit
meiner Mitarbeiter.
Verhalten
SELF CARE MITARBEITER
Wichtigkeit
Achtsamkeit
Verhalten
SELF CARE DER FÜHRUNGSKRAFT
Meine Gesundheit
ist mir wichtig.
Wichtigkeit
Ich merke, wenn ich
mir zu viel zumute.
Achtsamkeit
Ich tue etwas für
meine Gesundheit.
Verhalten
Das moderne Konzept Health oriented Leadership* umfasst unterschiedliche Aspekte gesundheitsförderlicher Führung. Die bis-
herige Forschung hat gezeigt, dass Führungskräfte viele Einflussmöglichkeiten haben, um Arbeitsbedingungen von Mitarbeitern
nachhaltig zu verbessern. Sie sind Gestalter, aber auch selbst Betroffene, wenn es um gesundheitliche Risiken geht. Vorbildverhalten
und der Umgang mit der eigenen Gesundheit haben Einfluss auf die Glaubwürdigkeit des eigenen Managementstils.
Trotz hoher Belastungsspitzen während eines laufenden Projektes weisen die befragten Interim Manager ein erstaunlich hohes Ge-
sundheitsbewusstsein auf. Zudem richten sie ihr Verhalten gesundheitsförderlich aus und haben einen Blick für die Gesundheit von
Mitarbeitern und Projektbeteiligten.
HEALTH ORIENTED LEADERSHIP
GESUNDHEIT UND NACHHALTIGE HOCHLEISTUNG
10 | Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019
*Pundt, F., Felfe, J., (2017): Health oriented Leadership.
Instrument zur Erfassung gesundheitsförderlicher Führung
(HoL), Göttingen. Hogrefe.
Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 | 11
INTERIM MANAGERN SORGEN
FÜR SICH UND ANDERE
1.
2.
3.
MITARBEITERGESUNDHEIT UND FÜHRUNG
DURCH INTERIM MANAGER (STAFF CARE)
Obwohl Interim Manager nur für eine begrenzte Zeit
im Unternehmen sind, in der Regel unter hohem
Handlungsdruck stehen und die Kontextbedingungen
im Unternehmen oft schwierig sind, setzen Interim
Manager auf Staff Care und achten auf Mitarbeiter.
75% achten bei Mitarbeitern bewusst auf gesundheit-
liche Warnsignale. Guten Interim Managern scheint
klar zu sein, dass die Basis für den erfolgreichen
Abschluss anspruchsvoller Projekte motivierte und
gesunde Mitarbeiter sind.
aktive
Gesundheitsförderung
Wichtigkeit
Achtsamkeit
Lebensstil
Positives
Verhalten
Bei meinen Mitarbeitern achte ich bewusst
auf gesundheitliche Warnsignale.
1 2 3 4 5
1 2 3 4 5
Durchschnitt (Normstichprobe)
Interim Manager (Selbsteinschätzung)
1 2 3 4 5
1 2 3 4 5
75%
20%
5%
Trifft nicht zu/trifft eher nicht zu Teils/teils Trifft zu/trifft eher zu
MITARBEITERFÜHRUNG
Interim Manager vereinen Spitzenbelastung und Er-
holung. 53% der befragten Interim Manager geben
zu, dass sie sich bei der Arbeit immer wieder sehr viel
zumuten.
Gleichzeitig sorgen 70% dafür, „dass es auch mal
wieder ruhiger zugeht, wenn sie längere Zeit Stress
hatten.“ Dies wird von 66% der Fremdbewertungen
bestätigt.
GESUNDHEIT UND SELBSTFÜHRUNG
(SELF CARE) DURCH INTERIM MANAGER
aktive
Gesundheitsförderung
Wichtigkeit
Achtsamkeit
Lebensstil
Positives
Verhalten
Es kommt immer wieder vor, dass ich
mir bei der Arbeit sehr viel zumute.
Wenn ich längere Zeit Stress hatte, sorge ich
dafür, dass es auch mal wieder ruhiger zugeht.
1 2 3 4 5
1 2 3 4 5
Durchschnitt (Normstichprobe)
Interim Manager (Selbsteinschätzung)
1 2 3 4 5
53%
27%
20%
70%
21%
9%
Trifft nicht zu/trifft eher nicht zu Teils/teils Trifft zu/trifft eher zu
SELBSTFÜHRUNG
GESUNDHEITSZUSTAND VON
INTERIM MANAGERN
In der Selbstbewertung ihres eigenen Gesund-
heitszustandes von 1 (sehr schlecht) bis 10 (bes-
ter Zustand) ordnen sich 69% den drei höchs-
ten Gesundheitskategorien zu (8-9-10), 28%
sehen sich im Mittelfeld (5-6-7) und nur 3% im
unteren Drittel (1-2-3-4).
Die Fremdbewertung fällt etwas kritischer aus,
hier werden 59% der höchsten, 35% der mitt-
leren und 6% der unteren Gesundheitskatego-
rie zugeordnet. Der Gesundheitszustand der
geführten Mitarbeiter war nicht Teil der vorlie-
genden Studie.
Akute gesundheitliche
Beschwerden
Kognitive Irritationen
Emotionale Irritationen
Familiäre Konflikte
Trifft überhaubt nicht
zu/trifft eher nicht zu
Teils/teils
Trifft voll und ganz
zu/trifft eher zu
94%
69%
90%
61%
69%
59%
35%
28%
3%
6%
Selbstbewertung
Fremdbewertung
schlechter Gesundheitszustand (1-4)
mittel (5-7)
bester Gesundheitszustand (8-10)
ALLGEMEINER
GESUNDHEITSZUSTAND
Mit dieser Studie wurden erstmals wissenschaftliche Daten zum Gesundheitszustand und
zum gesundheitsorientierten Führungsverhalten freiberuflicher Führungskräfte vorgelegt.
IMPRESSUM
Helmut-Schmidt-Universität. Universität der Bundeswehr
Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie
Prof. Dr. Jörg Felfe, Erdwig Holste, MA
Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg
Mail: holstee@hsu-hh.de
Texte: Erdwig Holste, Johannes Koldehoff
Gestaltung: Boie Baumann
Kontakt:
Arbeitskreis Interim Management Provider (AIMP)
Bundesplatz 12
CH-6300 Zug
www.aimp.de
info@aimp.de
Tel.: +41 (41) 727 04 70
Arbeitskreis Interim Management Provider (AIMP)
Im AIMP sind renommierte Interim-Dienstleister aus dem deutschsprachigen Europa zusammengeschlossen. Im Wachstumsmarkt Interim
Management steht der AIMP für mehr Transparenz, Professionalität und Qualität, aber auch für Innovation im Interim-Geschäft.
www.aimp.de
Inhalte dieser Studie sind urheberrechtlich geschützt. Die Nutzung des Textes oder der Grafiken – auch in Auszügen – ist nur unter Hinweis der
Quellenangabe gestattet: „Holste, E., Felfe, J. & Koldehoff, J. (2019): Interim Leadership. Gesund und erfolgreich, Helmut-Schmidt-Universität“
49,- EUR
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  • 2. Die Hamburger Helmut-Schmidt-Uni- versität forscht seit einigen Jahren zu den Auswirkungen von flexibilisier- ten Arbeitsformen auf Führung und Führungserfolg. Im dritten Teil des Forschungsprojekts „Interim Lea- dership“ legen Prof. Dr. Jörg Felfe und Erdwig Holste die praxisorien- tierte Studie „Interim Leadership. Gesund und erfolgreich“ vor. Für die Studie wurden 849 selbständige Interim Manager aus allen Branchen und Funktionen befragt. Die Selbsteinschät- zung wurde durch eine Fremdeinschätzung (n=137) ergänzt. Die Daten wurden mittels Online-Befragung im Februar 2017 erhoben und bis Juli 2019 analysiert. Die Selbsteinschätzung wurde durch eine Fremdeinschätzung nahestehender Peers (Lebensgefährten, Angehörige, Kollegen etc., n=137) ergänzt. Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Prof. Dr. Jörg Felfe Erdwig Holste, MA Helmut-Schmidt-Universität. Universität der Bundeswehr Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie 2 | Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 INTERIM LEADERSHIP gesund und erfolgreich 11% PROJEKTMANAGER OHNE MITARBEITER 8% ABTEILUNGSLEITER 4% GRUPPENLEITER/ TEAMLEITER 24% BEREICHSLEITER 29% GESCHÄFTSFÜHRER/ VORSTAND 24% BERATER/COACH 1% 23% 56% 20% 40-49 JAHRE 50-59 JAHRE 30-39 JAHRE >60 JAHRE ERFAHRUNG ALS SELBSTÄNDIGER Tagessatz in Euro Anteil in % 10% 5% 15% 20% 499-749 750-999 1.000-1.249 1.250-1.499 1.500-1749 <1.750 0-498 25% 10% 27% 26% 19% 9% 10% 1% Männlich 84% Weiblich 16% TAGESSATZVERTEILUNG 11% 21% 24% 39% <12 Monate 1-2 Jahre 3-5 Jahre 6-9 Jahre >10 Jahre 5% INTERIM MANAGER EINSATZ-LEVEL ALTERSVERTEILUNG
  • 3. Der AOK-Gesundheitsreport 2018* liefert besorgniserregende Kennzahlen. 12 Tage blieb ein deutscher Arbeitnehmer im Jahr 2017 aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen der Arbeit fern. Diese Zahl steigt auf 19 Ausfalltage, wenn Ar- beitnehmer nur wenig Sinnerfüllung in ihrer Tätigkeit erfah- ren. Generell stiegen psychische Erkrankungen im Zeitraum zwischen 2007–2017 um 67% an. Ein konträres Bild zeigt sich bei den befragten Interim Ma- nagern. Diese blieben nur 3 Tage aufgrund von gesundheit- lichen Beschwerden der Arbeit fern. Ihre Tätigkeit beurteilten sie in hohem Maße als wichtig und selbstbestimmt. Zwei positiv wie negativ interagierende Trends prägen die Ar- beitswelt: 1) das Streben nach Sinnhaftigkeit und Sinn ver- mittelnder Führung und 2) die anhaltende Flexibilisierung bestehender Arbeitsstrukturen. Diese beiden Trends in Form von Sinnerleben, Gesundheit und Leistungsbereitschaft zu harmonisieren, ist ein zentraler Eckpfeiler erfolgreicher Orga- nisationen. Ziel dieser Studie ist es, ein differenziertes Bild über mögliche gesundheitsförderliche Erklärungsmuster am Beispiel Interim Management zu skizzieren. Interim Manager sind als selb- ständige und hochflexibel einsetzbare Führungskräfte den Chancen und Risiken der „neuen Arbeitswelt“ in besonderem Maße ausgesetzt. EXECUTIVE SUMMARY 3 1 2 Hochleistungs-Manager. Interim Manager arbei- ten 6 Tage und 50 Arbeitsstunden pro Woche. Pro Jahr sind sie 162 Tage im Projekt. Eingeschränkte Planungssicherheit, schwankende Einnahmen und Phasen mit hohem Zeitdruck sind ständige Begleiter. Zukünftige Arbeitsbedingungen. Für zwei von drei Interim Managern (66%) bietet die Arbeitsform der Selbständigkeit die Möglichkeit, sich kontinuier- lich weiterzuentwickeln. Fast jeder zweite Interim Manager (45%) gibt an, Projekteinsätze sehr eigen- ständig ausgestalten zu können. Erfüllendes Sinnerleben. 79% der befragten Inte- rim Manager schätzen ihre Tätigkeit selbst in hohem/ sehr hohem Maße als wichtig und bedeutsam ein. Dieser Umstand wird in der Fremdbeurteilung von 96% der Angehörigen deutlich bestätigt. Gesund, engagiert, committed. Interim Manager fallen krankheitsbedingt nur selten aus (3 Tage/Jahr), verfügen über ein ausgewogenes Maß an Verausga- bungsbereitschaft und Perfektionsstreben und emp- finden ein hohes Commitment zu ihrer selbständigen Tätigkeitsform. 87% sind stolz darauf, beruflich auf eigenen Beinen zu stehen. Gesundheitsförderliche Führungskraft. Interim Manager verfügen über eine überdurchschnittliche gesundheitsförderliche Selbstführung. In den drei Schlüsselbereichen Achtsamkeit, Wichtigkeit und Gesundheitsverhalten unterstützen Interim Manager ihre Mitarbeiter aktiv. 4 5 Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 | 3 Interim Manager Commitment Gesundheit Sinn- erleben Tätigkeit wird als wichtig eingeschätzt Interim Manager Deutsche Arbeitnehmer Tätigkeit wird geachtet und anerkannt 9 Tage 12 Tage 19 Tage Durchschnitt schlechte Sinnpassung gute Sinnpassung Krankheitstage Sinnhaftigkeit 3 Tage 79% Trifft eher /Trifft vollständig zu 62% *Bandura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J., Meyer, M., (2018). Fehlzeiten-Report 2018. Sinn erleben - Arbeit und Gesundheit. Hamburg, Deutschland: Springer.
  • 4. 12 TAGE – das ist die durchschnittliche Anzahl der Tage, die Beschäftigte in Deutschland 2017 krankheitsbedingt dem Arbeitsplatz fern- blieben.* Die Zahl an Fehltagen erhöht sich auf 19 TAGE im Durchschnitt, wenn Wunsch und Wirklichkeit in puncto Sinnerleben im Beruf stark voneinander abweichen. Die Daten aus dem AOK-Gesundheitsreport 2018 und die darauf basierenden wissenschaftlichen Auswer- tungen ermöglichen weiterführende Einsichten. Auf dieser Seite 4 sind einige Daten zum Gesundheitszustand deutscher Arbeitskräfte dargestellt.** WIE KRANK SIND ARBEITSKRÄFTE IN DEUTSCHLAND? Ausfall- Tage in % 2008 2009 2010 Psyche Atemwege Muskel/Skelett Verletzungen Herz/Kreislauf Verdauung 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 110 130 90 150 170 Jahr 68% Anstieg psychischer Erkrankungen 4 | Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 Ein weiterer Einblick in den vorliegenden AOK-Gesundheits- report belegt, dass sich die Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage auf 9 TAGE reduzieren lässt, sofern Arbeitnehmer in der beruflichen Tätigkeit über eine gute Sinnpassung be- richten. KRANKHEITSBEDINGTE FEHLZEITEN 19 9 12 schlechte Sinnpassung gute Sinnpassung GESUNDHEITLICHE BESCHWERDEN Psychisch (Erschöpfung) 33% 56% Psychisch (Rücken- oder Gelenkbeschwerden) 34% 54% Kopfschmerzen 33% 17% Schlafstörungen 34% 11% schlechte Sinnpassung gute Sinnpassung Bemerkenswert ist der starke Anstieg psychischer Erkrankungen in den letzten zehn Jahren, der in zweifacher Hinsicht problematisch ist. Die Ausfallzeit pro Fall erhöht sich auf durchschnittlich 26 TAGE und viele psychische Erkrankungen gelten als wiederkehrend. KRANKHEITSBILDER WUNSCH UND WIRKLICHKEIT Ihr Unternehmen hinter seinen Mitarbeitern steht 69% 97% 67% 86% 76% 80% 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 sich Ihre beruflichen Ziele in Ihrem Unternehmen verwirklichen lassen Ihre Tätigkeit immer wieder neue Herausforderungen bietet *Bandura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J., Meyer, M., (2018). Fehlzeiten-Report 2018. **Waltersbacher, A. et. al. (2018): Sinnerleben bei der Arbeit und der Einfluss auf die Gesund- heit. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter Erwerbstätigen; In: B. Badura et al. (Hrsg.), Fehlzeiten-Report 2018, S. 23-46. Wie wichtig ist es Ihnen, dass...? Sehr/eher wichtig in % Trifft es zu, dass...? Trifft eher/vollständig zu in % 69% 97% 67% 86% 76% 80% Fehltage Fehltage im Durchschnitt Fehltage
  • 5. HÖCHSTE ANFORDERUNGEN AN INTERIM MANAGER Die Anforderungen an die Tätigkeit als selbständiger Interim Manager sind hoch. Dies zeigen die im Rahmen unserer Studie erhobenen Daten deutlich. Auf dieser Seite haben wir einige Zahlen zusammengefasst dargestellt. Dabei zeichnen sich diese Anforderungen durch überdurchschnittliche Arbeitstage und Arbeitsstunden in der Woche aus. Die projektbezogene Tätigkeit ist geprägt durch Schwan- kungen in den Einnahmen und erlebten Zeitdruck. Wissenschaftliche Studien verweisen darauf, dass hohe Arbeitsanforderungen als zentraler Prädiktor für das Auftreten von Arbeitsunfähigkeitstagen gelten.*/** ARBEITSTAGE – FREITAG IST NOCH NICHT WOCHENENDE Interim Manager sind intensiv im Einsatz. In der erhobenen Stichprobe gaben 68% der Interim Manager an, an 5 bzw. mehr als 5 Tagen in der Woche zu arbeiten. Die Fremdbewertung der zugehörigen Peers erhöht diese Zahl sogar auf 84%. ARBEITSSTUNDEN – AB 50 AUFWÄRTS Die erhöhte Zahl an Arbeitstagen schlägt sich zudem in den geleisteten Arbeitsstunden der Interim Manager nieder. Laut Erhebung kommt ein Interim Manager auf durchschnitt- lich 50 geleistete Arbeitsstunden pro Woche. Rund die Hälfte (48%) geben sogar an, diese Stundenanzahl zu überschreiten. URLAUBSTAGE – WENIGER ZEIT ZUM RESSOURCEN AUFFÜLLEN Unter Berücksichtigung der geleisteten Ar- beitstage und Arbeitsstunden stellt sich die Frage nach erfolgten Urlaubstagen. Inte- rim Manager geben an, in den vergange- nen 12 Monaten im Durchschnitt lediglich 24 Tage im Urlaub verbracht zu haben. Diese Einschätzung ist deckungsgleich mit den befragten Peers. AUSLASTUNGSGRAD – INTERIM MANAGER IM DAUEREINSATZ Interim Manager erzielen einen hohen Auslastungsgrad. Durchschnittlich faktu- riert ein Interim Manager 162 Tage im Jahr. Hinzu kommen unbezahlte Arbeitstage für Marketing, Projektakquise, Netzwerkar- beit, Fortbildungen und Administration. ZEITDRUCK – DER STÄNDIGE BEGLEITER Ein Interim Manager agiert häufig als „Feu- erwehrmann“ im Betrieb. Lösungen müssen schnell und effizient erwirkt werden. Die zeitliche Komponente spielt hierbei oft eine entscheidende Rolle. Für 70% der Interim Manager ist Zeitdruck bei jedem zweiten Projekt deutlich spürbar – 17% erleben ver- stärkten Zeitdruck sogar bei jedem Projekt. SCHWANKENDE EINNAHMEN – MAL HOCH, MAL RUNTER Die Einnahmen von Interim Managern sind von den beim Kunden tatsächlich faktu- rierten Tagen abhängig. Daher unterliegen die Einnahmen von Interim Managern ein- satzbezogenen Schwankungen. So geben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass ihre Einnahmen von Monat zu Monat um mehr als 25% schwanken. Wie lässt sich die geringe Anzahl an krankheits- bedingten Fehltagen bei Interim Managern erklären? 1. Ausreichend Erho- lungszeit zwischen Projekten einplanen. 71% machen das in hohem/sehr hohem Maße bzw. zum Teil (Fremdbewer- tung 72%). Bei 29% der Interim Manager kommen Erholungsphasen zu kurz. 2. Auch bei Selbständigen spielt die erlebte Sinnhaftigkeit in der Tätigkeit eine zentrale Rolle (s. nächste Seite). WENIGER KRANKHEITSTAGE BEI INTERIM MANAGERN 1 8 TAGE 2 3 4 5 6 7 FREMDAUSKUNFT 1 3 TAGE 2 3 4 5 6 7 SELBSTAUSKUNFT Interim Manager berichten über eine deutlich reduzierte Anzahl von krank- heitsbedingten Fehltagen im Vergleich zu festangestellten Arbeitskräften in Deutschland. Von den Peers (Fremdeinschätzung) wird diese Zahl etwas höher eingeschätzt. Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 | 5 GELADENE AKKUS & SINN Eine in UK durchgeführte Studie in 735 Organisationen ergab, dass zwei von drei Managern (66%) den Sinn in ihrem Arbeitsle- ben vermissen.*** 51% der Befragten unter 100.000 Berufstäti- gen in Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik gaben an, dass sie bereit wären, eine nied- rigere Position oder weniger Gehalt für mehr Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit zu akzep- tieren.**** STUDIEN IM INTERNATIONALEN VERGLEICH 66% 51% F E H L E N D E R S I N N WEC H S E L B E R E I T S C H A F T 72% 71% F R E M D A U S K U N F T SE L B S T A U S K U N F T ***Holbeche L. & Springett N. (2004): In Search of Meaning in the Workplace. Roffey Park, Horsham ****Kelly Services (2009): Global Work Force Index *Crawford, E., LePine, J., Rich, B., (2010): Linking job demands and resources to employee engagement and burnout. Journal of Applied Psychhology, 95(5), 834-848. **Bakker A., Demerouti E. (2017): Job demands–resources theory. Journal of Occupational Health Psychology 22(3), 273-285
  • 6. Das Modell des US-amerikanischen Bestseller-Autors Daniel Pink* gibt auf Grundlage von wis- senschaftlichen Erkenntnissen eine Antwort auf die Frage: Was motiviert Menschen im 21. Jahrhundert in ihrer täglichen Arbeit? Dabei nehmen drei Eigenschaften eine zentrale Rolle ein: Mastery, Autonomy, Purpose. Diese drei Eigenschaften sind Treiber intrin- sischer Motivation und unterstützende Ressource für psychische Resilienz.** Erkenntnisse aus der vorliegenden Studie bestätigen die Bedeu- tung dieser drei Eigenschaften. Hierzu wurden Interim Manager (Selbstauskunft) und nahestehende Peers (Fremdauskunft) befragt. Für Interim Manager von zentraler Bedeutung: 1. Möglichkeit zur kontinuierlichen fachlich- persönlichen Weiterentwicklung 2. Selbstbestimmte und eigenver- antwortliche Tätigkeit 3. Sinnstiftende, als wichtig und bedeutsam empfundene Arbeit WAS UNS WIRKLICH MOTIVIERT 6 | Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 Selbständigkeit erfordert Risikobereitschaft Viele Interim Manager sind überzeugte Selbständige und tragen die Risiken dieser Tätigkeitsform bewusst. Diese Studie ergab, nur 13% schätzen sich unterdurchschnittlich, 66% überdurchschnittlich risikobereit (Fremdbewertung 52%) ein. Anders formuliert, wer als selbständiger Interim Manager seinem Traumberuf nachgeht, würde dafür auch Rückschläge und Nachteile in Kauf nehmen. 52% 66% FREMDAUSK U N F T S ELBSTAUSKUNF T *Pink, Daniel H., (2009). Drive: The surprising truth about what motivates us. Riverhead Hardcover, New York. **Antonovsky A (1997): Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. DGVT-Verlag. Wie wichtig der Zusammen- hang von Sinnerleben und Gesundheit ist, zeigt bspw. auch das Konzept der Salutogenese von Antonovsky. Überdurchschnittliche Risikobereitschaft, Antwort-Skala 1-7: „Top3-Zustimmung“
  • 7. Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 | 7 2. 1. 3. 72% 67% FREM D A U S K U N F T SEL B S T A U S K U N F T 37% 45% F R E M D A U S K U N F T SEL B S T A U S K U N F T 96% 79% FREM D A U S K U N F T SEL B S T A U S K U N F T Der Wunsch, etwas Größeres als uns selbst zu schaffen Sinnerfüllung durch die eigene Tätigkeit – vier von fünf Inte- rim Managern (79%) berichten, dass sie diese Erfahrungen in hohem Maße bzw. in einem sehr hohen Maße bei ihrer täglichen Arbeit erleben. Dieser Umstand wird zudem von 96% der befragten Peers bestätigt. SINNERFÜLLUNG (Purpose) Erfüllung durch Weiterentwicklung – zwei von drei der befragten Interim Mana- ger geben an, durch ihre Tätigkeit in hohem Maß bzw. in sehr hohem Maß neue Dinge zu erlernen. In der Fremdbewertung wird dieser Wert noch übertroffen (72%). Lediglich 4% der Interim Manager sehen in ihrer Tätigkeit nur geringe/ keine Chancen, neue Dinge zu erlernen. Der Wunsch, sich stetig weiterzuentwickeln PERFEKTION (Mastery) Der Wunsch, unser Leben zu lenken SELBSTBESTIMMUNG (Autonomy) Erfüllung in der täglichen Arbeit durch mehr Handlungsspiel- raum – fast jeder zweite Interim Manager (45%) kann das gesamte Vorgehen bei der Bearbeitung eines Projektes selbst bestimmen, ohne dass Vorgaben vom Auftraggeber erteilt werden. Generell wird die Ausübung der selbständigen Tätig- keit aus Sicht der Interim Manager nur in geringem/sehr ge- ringem Maße (12%) von externen Faktoren (Kunden, Markt) bestimmt. Möglichkeit, durch ihre Arbeit neue Dinge zu erlernen? „in hohem/sehr hohem Maße“ % der Aufträge, in denen das gesamte Vorgehen selbst bestimmt werden kann: „50-75%,76%-100%“ Tätigkeit wird als wichtig erachtet „in hohem/sehr hohem Maße“
  • 8. ENGAGEMENT UND WIDERSTANDSKRAFT ARBEITSENGAGEMENT PROFILVERGLEICH Arbeitsengagement und persönliche Widerstandskraft haben einen starken Einfluss auf das tägliche Arbeitsleben.* Im Folgenden werden diese zwei zentralen Merkmale genauer beleuchtet. Gesundheitsbewusstes Arbeitsverhalten äußert sich nicht nur durch den Ausprägungsgrad einzelner Sub-Skalen. Vielmehr ist die Kombination spezifischer Ausprägungen entscheidend. Diese lassen sich in standardisierten „Muster“-Profilen zusammenfassen. Auch aus den erhobenen Daten der Interim Manager-Selbsteinschät- zung haben wir ein Profil gebildet. Der Vergleich von zwei Standard-Profilen und dem Interim Manager-Profil findet sich weiter unten auf dieser Seite. 8 | Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 Bedeutsamkeit der Arbeit Subjektiver Stellen- wert der Arbeit im persönlichen Leben Verausgabungs- bereitschaft Die Bereitschaft, die persönliche Kraft für die Erfüllung der Arbeits- aufgaben einzusetzen Perfektionsstreben Der Anspruch bezüglich Qualität und Zuver- lässigkeit der eigenen Arbeitsleistung Beruflicher Ehrgeiz Das Streben nach beruflichem Aufstieg und Erfolg Resignationstendenz Die Neigung, sich mit Misserfolg abzufinden und leicht aufzugeben Innere Ruhe und Ausgeglichenheit Das Erleben psychischer Stabilität und inneren Gleichgewichts Offensive Problembewältigung Eine aktive und optimisti- sche Haltung gegenüber Herausforderungen und auftretenden Problemen MUSTER GESUNDHEIT Das Muster Gesundheit zeichnet sich durch ein hohes (aber nicht überhöhtes) berufliches Engage- ment, ausgeprägte Widerstands- fähigkeit gegenüber Belastungen und einem positiven Lebensgefühl (psychische Gesundheit) aus. MUSTER INTERIM MANAGER Das Muster eines Interim Managers zeichnet sich durch ein hohes beruf- liches Engagement und eine ausge- prägte Widerstandsfähigkeit ge- genüber Belastungen aus. Dabei ist insbesondere eine Parallelität zum Muster Gesundheit zu erkennen. MUSTER SCHONUNG Das Muster Schonung zeichnet sich durch eine ausgeprägte Schonungs- (oder auch Schutz-) tendenz gegen- über beruflichen Anforderungen aus. *Schaarschmidt, U., Fischer, A., W., (2008). Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM), Göttingen, Hogrefe Bedeutsamkeit der Arbeit Beruflicher Ehrgeiz Verausgabungsbereitschaft Perfektionsstreben Resignationstendenz Offensive Problembewältigung Innere Ruhe/Ausgeglichenheit 1 2 3 4 5 6 7 8 9 WIDERSTANDSKRAFT
  • 9. INTERIM MANAGER COMMITMENT Interim Manager verbinden mit ihrer Tätigkeitsform ein starkes affektives Commitment. Deutlich nachrangig ist das kalkulatorische oder normative Commitment. Der emotional-leidenschaftliche Bezug zu ihrer Tätigkeit hat aber auch eine Kehrseite: Unsere Studie zeigt, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie leidet. Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 | 9 COMMITMENT ZUR BESCHÄFTIGUNGSFORM Emotionale Verbindung, starke Identifikation mit der Beschäfti- gungsform in Kombination mit Gefühlen des Stolzes und der Zugehörigkeit. Auch im deutschsprachigen Raum steigt seit den 1990er Jahren das Forschungsinteresse zum Thema Commitment. Commitment ist gemeinhin als „psychologisches Band“ definiert. Auf dieser Basis entstehen Identifikation und indi- viduelle Handlungsweisen. Beim Commitment gegenüber der Beschäftigungsform stehen nicht das „Was“ (Beruf) oder das „Wo“ (Organisationen) oder das „mit Wem“ (Team, Vorgesetzte), sondern das „Wie“ (Tätigkeitsform) im Vordergrund.* AFFEKTIV Rationale Verbindung, beruht auf dem rationalen Abwägen von Kosten und Nutzen, bisherigen Investitionen oder fehlenden Alternativen. KALKULATORISCH Moralische Verpflichtung, resultiert aus anerkannten Normen und Werten, halten die Treue auch dann, wenn dies einen Verzicht besserer Alternativen zur Konsequenz hat. NORMATIV Auf einer Skala von 1 („trifft nicht zu“) bis 5 („trifft zu“) geben die Interim Manager im Mittel einen Wert von 4,4 für affektives Commitment an. Der Mittelwert für kalkulatorisches Com- mitment liegt bei 3,1 und für normatives Com- mitment bei 2,4. In der Fremdbewertung wird den Interim Managern ebenfalls ein sehr hohes affektives Commitment von 4,6 bescheinigt. COMMITMENT Der Zusammenhang (r = .34, p < .01) zwischen Arbeitsengagement (alle Skalen) und familiären Konflikten (negative Work-Life-Balance) zeigt deutlich, dass Interim Manager die Belastungen durch ihre Tätigkeitsform gut managen müssen. Wer diese Balance nicht beherrscht, kann anspruchsvolle Mandate auf Top-Level nicht dauerhaft durchführen. ARBEITSENGAGEMENT & FAMILIÄRE KONFLIKTE Interim Manager, die über ein erhöhtes Commitment (alle Skalen) zur Tätigkeits- form berichten, zeichnen sich durch ein erhöhtes Arbeitsengagement (alle Skalen) aus. Dieser positive Zusammenhang (r = .29, p < .01) ist hoch signifikant. COMMITMENT & ARBEITSENGAGEMENT Insbesondere die Sub-Skala Verausgabungsbereitschaft von Interim Managern steht in einem positiven Zusammenhang mit familiären Konflikten (r = .44, p < .01). Dieser Umstand ist bedenklich, da familiäre Konflikte in einem positiven Zusammenhang mit gesundheitlichen Beschwerden stehen (r = .41, p < .01). VERAUSGABUNGSBEREITSCHAFT & WORK-LIFE-BALANCE *Felfe, J., Schmook, R., Six, B., & Wieland, R., (2005): Commitment gegenüber Verleiher und Entleiher bei Zeitarbeitern, Zeitschrift für Personalpsychologie, 4 (3), 101-115.
  • 10. GESUNDHEIT Gesundheitszustand Irritation Beschwerden Präsentismus STAFF CARE Die Gesundheit meiner Mitarbeiter ist mir wichtig. Wichtigkeit Ich merke, wenn ich meinen Mitarbeitern zu viel zumute. Achtsamkeit Ich tue etwas für die Gesundheit meiner Mitarbeiter. Verhalten SELF CARE MITARBEITER Wichtigkeit Achtsamkeit Verhalten SELF CARE DER FÜHRUNGSKRAFT Meine Gesundheit ist mir wichtig. Wichtigkeit Ich merke, wenn ich mir zu viel zumute. Achtsamkeit Ich tue etwas für meine Gesundheit. Verhalten Das moderne Konzept Health oriented Leadership* umfasst unterschiedliche Aspekte gesundheitsförderlicher Führung. Die bis- herige Forschung hat gezeigt, dass Führungskräfte viele Einflussmöglichkeiten haben, um Arbeitsbedingungen von Mitarbeitern nachhaltig zu verbessern. Sie sind Gestalter, aber auch selbst Betroffene, wenn es um gesundheitliche Risiken geht. Vorbildverhalten und der Umgang mit der eigenen Gesundheit haben Einfluss auf die Glaubwürdigkeit des eigenen Managementstils. Trotz hoher Belastungsspitzen während eines laufenden Projektes weisen die befragten Interim Manager ein erstaunlich hohes Ge- sundheitsbewusstsein auf. Zudem richten sie ihr Verhalten gesundheitsförderlich aus und haben einen Blick für die Gesundheit von Mitarbeitern und Projektbeteiligten. HEALTH ORIENTED LEADERSHIP GESUNDHEIT UND NACHHALTIGE HOCHLEISTUNG 10 | Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 *Pundt, F., Felfe, J., (2017): Health oriented Leadership. Instrument zur Erfassung gesundheitsförderlicher Führung (HoL), Göttingen. Hogrefe.
  • 11. Helmut-Schmidt-Universität – Interim Leadership. Gesund und erfolgreich © 2019 | 11 INTERIM MANAGERN SORGEN FÜR SICH UND ANDERE 1. 2. 3. MITARBEITERGESUNDHEIT UND FÜHRUNG DURCH INTERIM MANAGER (STAFF CARE) Obwohl Interim Manager nur für eine begrenzte Zeit im Unternehmen sind, in der Regel unter hohem Handlungsdruck stehen und die Kontextbedingungen im Unternehmen oft schwierig sind, setzen Interim Manager auf Staff Care und achten auf Mitarbeiter. 75% achten bei Mitarbeitern bewusst auf gesundheit- liche Warnsignale. Guten Interim Managern scheint klar zu sein, dass die Basis für den erfolgreichen Abschluss anspruchsvoller Projekte motivierte und gesunde Mitarbeiter sind. aktive Gesundheitsförderung Wichtigkeit Achtsamkeit Lebensstil Positives Verhalten Bei meinen Mitarbeitern achte ich bewusst auf gesundheitliche Warnsignale. 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 Durchschnitt (Normstichprobe) Interim Manager (Selbsteinschätzung) 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 75% 20% 5% Trifft nicht zu/trifft eher nicht zu Teils/teils Trifft zu/trifft eher zu MITARBEITERFÜHRUNG Interim Manager vereinen Spitzenbelastung und Er- holung. 53% der befragten Interim Manager geben zu, dass sie sich bei der Arbeit immer wieder sehr viel zumuten. Gleichzeitig sorgen 70% dafür, „dass es auch mal wieder ruhiger zugeht, wenn sie längere Zeit Stress hatten.“ Dies wird von 66% der Fremdbewertungen bestätigt. GESUNDHEIT UND SELBSTFÜHRUNG (SELF CARE) DURCH INTERIM MANAGER aktive Gesundheitsförderung Wichtigkeit Achtsamkeit Lebensstil Positives Verhalten Es kommt immer wieder vor, dass ich mir bei der Arbeit sehr viel zumute. Wenn ich längere Zeit Stress hatte, sorge ich dafür, dass es auch mal wieder ruhiger zugeht. 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 Durchschnitt (Normstichprobe) Interim Manager (Selbsteinschätzung) 1 2 3 4 5 53% 27% 20% 70% 21% 9% Trifft nicht zu/trifft eher nicht zu Teils/teils Trifft zu/trifft eher zu SELBSTFÜHRUNG GESUNDHEITSZUSTAND VON INTERIM MANAGERN In der Selbstbewertung ihres eigenen Gesund- heitszustandes von 1 (sehr schlecht) bis 10 (bes- ter Zustand) ordnen sich 69% den drei höchs- ten Gesundheitskategorien zu (8-9-10), 28% sehen sich im Mittelfeld (5-6-7) und nur 3% im unteren Drittel (1-2-3-4). Die Fremdbewertung fällt etwas kritischer aus, hier werden 59% der höchsten, 35% der mitt- leren und 6% der unteren Gesundheitskatego- rie zugeordnet. Der Gesundheitszustand der geführten Mitarbeiter war nicht Teil der vorlie- genden Studie. Akute gesundheitliche Beschwerden Kognitive Irritationen Emotionale Irritationen Familiäre Konflikte Trifft überhaubt nicht zu/trifft eher nicht zu Teils/teils Trifft voll und ganz zu/trifft eher zu 94% 69% 90% 61% 69% 59% 35% 28% 3% 6% Selbstbewertung Fremdbewertung schlechter Gesundheitszustand (1-4) mittel (5-7) bester Gesundheitszustand (8-10) ALLGEMEINER GESUNDHEITSZUSTAND Mit dieser Studie wurden erstmals wissenschaftliche Daten zum Gesundheitszustand und zum gesundheitsorientierten Führungsverhalten freiberuflicher Führungskräfte vorgelegt.
  • 12. IMPRESSUM Helmut-Schmidt-Universität. Universität der Bundeswehr Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie Prof. Dr. Jörg Felfe, Erdwig Holste, MA Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg Mail: holstee@hsu-hh.de Texte: Erdwig Holste, Johannes Koldehoff Gestaltung: Boie Baumann Kontakt: Arbeitskreis Interim Management Provider (AIMP) Bundesplatz 12 CH-6300 Zug www.aimp.de info@aimp.de Tel.: +41 (41) 727 04 70 Arbeitskreis Interim Management Provider (AIMP) Im AIMP sind renommierte Interim-Dienstleister aus dem deutschsprachigen Europa zusammengeschlossen. Im Wachstumsmarkt Interim Management steht der AIMP für mehr Transparenz, Professionalität und Qualität, aber auch für Innovation im Interim-Geschäft. www.aimp.de Inhalte dieser Studie sind urheberrechtlich geschützt. Die Nutzung des Textes oder der Grafiken – auch in Auszügen – ist nur unter Hinweis der Quellenangabe gestattet: „Holste, E., Felfe, J. & Koldehoff, J. (2019): Interim Leadership. Gesund und erfolgreich, Helmut-Schmidt-Universität“ 49,- EUR Schutzgebühr