Unsere Geschäftsberichte fassen stets die wichtigsten Entwicklungen und Ereignisse eines Kalenderjahres zusammen – und legen somit nicht nur Rechenschaft über „ihr“ Jahr ab, sondern bieten auch die Möglichkeit des Rückblicks in die jüngste Unternehmensgeschichte der Wiesbadener Verkehrsbetriebe.
3. 4 Vorwort 5Vorwort
vorwort 2012 –Eine„magische“Zielmarkewurdeüberschritten
Haben Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, sich eigentlich schon einmal gefragt, warum
wir MenscheninsobesonderemMaßaufrundeZahlenfixiertsind?WarumwirzumBeispiel
einen40.Geburtstaggrößerfeiernalsetwaden39.oderden41.,oderwarumbeispielsweisedas
25.SaisontoreinesFußballspielersfürmehrSchlagzeilensorgtalsvielleichtdas24.oderdas26.?
In jedem Fall sind runde Zahlen markant und einprägsam – und dass sie mehr Aufmerksamkeit auf
sichziehenals„unrunde“Zahlen,rücktautomatischauchdenSachverhalt,fürdensiestehen,stärkerins
Blickfeld.Dankenswerterweiseistdiesso,sagenwirausSichtvonESWEVerkehr:Dennderstetige,teil-
weisesehrdeutlicheZuwachsbeiderJahresgesamtzahlunsererFahrgäste,denwirseit 2006 alljährlich
verzeichnen können, hat bislang in keinem Jahr so viel öffentliches Interesse aufsichgezogenwie
imJahr2012;demJahr,indemdieFahrgastgesamtzahlerstmalsseit2002die„magische“50-Millionen-
Markewiederüberschrittenhat.
Genau50,4MillionenPassagierezählteESWEVerkehr2012;gegenüberden49,9MillionenFahrgästendes
Jahres2011istdaseinPlusvon0,5Millionen,waseinemZuwachsvonetwasübereinemProzent entspricht.
Verglichen mit dem Jahr 2005 beträgt der Anstieg sogar mehr als neun Prozent (plus 4,2 Millionen
Fahrgäste).BeeindruckendeZahlen,aufdiejederundjedeEinzelneimUnternehmenstolzseinkann
undfürdiees„Danke!“zusagengilt:natürlichallunserenFahrgästen,ebensoaberauchallenMitarbei-
terinnenundMitarbeiternbeiESWEVerkehrundunsererSchwestergesellschaftWiBus,dieallesamtmit
großemEngagementihrenBeitragzumErreichender50-Millionen-Zielmarkegeleistethaben.
Diesnämlichistwichtigzubetonen:DieüberauspositiveEntwicklungistmitnichteneinZufalls-
produkt!VielmehristsiedasResultatklugerunternehmerischerEntscheidungenunddestatkräftigen
EinsatzeseinerhochmotiviertenBelegschaft.SoliegendieUrsachendererfreulichgestiegenenFahr-
gastnachfrageimWesentlicheninunserenkontinuierlichverbesserten,andenKundenbedürfnissen
orientiertenMobilitätsangebotenwieauchinderintensiviertenVermarktungunsererFahrscheinpro-
dukte–nichtumsonstkonntenwirimJahr2012unseren10.000.Abonnementkundenbegrüßen.Außer-
demhabensichunsereerheblichenInvestitionenininnovative Umwelttechnologien, zum Beispiel in
modernste „Euro VI“-Abgasfilterung und in praktisch rußfreien„GTL“-Kraftstoff,inFormsteigenden
Fahrgastinteressesausgezahlt:IstdochimmermehrMenschenbewusst,dasssieaktivenUmweltschutz
betreiben,wennsiemitdemBusstattmitdemAutofahren.
ÜberalldiesegenanntenAspekte–undübervielesmehr–erfahrenSieinteressanteDetailsimvorlie-
gendenGeschäftsberichtderESWEVerkehrsgesellschaftfürdasJahr2012,fürdessenLektürewirIhnenviel
FreudeundErkenntnisgewinnwünschen.
DaseingangserwähntegroßeöffentlicheInteresse,dasdierundeZahl„50Millionen“ausgelösthat,ist
übrigenskeinSelbstzweck.VielmehrgehtmitihmeinepositiveWerbewirkungfürdenWiesbadener
ÖPNVeinher,diedenFahrgastzuspruchzumLinienangebotvonESWEVerkehrgewissstabilisieren,vielleicht
sogarweitersteigernkann.UnddiesliegtimInteressevonganzWiesbaden:Dennvonderverstärkten
ÖPNV-NutzungprofitiertjederinderStadt–undzwarinGestaltvonwenigerAbgas-,Lärm-undStau-
belastungdurchdenPkw-Verkehr.NacheinerBerechnungdesBundesverkehrsministeriumsersetzen
50,4MillionenFahrtenmitöffentlichenVerkehrsmittelnrund 32,7 MillionenAutofahrten.Manstellesichein-
malvor,wieesinWiesbadenaussähe,wennnichtsovieleMenschenTagfürTagmitunserenBussenfahren
würden…
(StefanBurghardt)
KaufmännischerGeschäftsführerTechnischerGeschäftsführer,
VorsitzenderderGeschäftsführung
(UweCramer)
UweCramerundStefanBurghardt,GeschäftsführerderESWEVerkehrsgesellschaft
18. BetriebsbereicheBetriebsbereiche34 35
Dankund Würdigung
2012verließeninsgesamt24BeschäftigtedasUnternehmen:
19gingeninRente,fünfschiedeninfolgevonKündigungaus.
24MitarbeiterkonntenimBerichtsjahrihr25-jährigesDienst-
jubiläumfeiern,vierMitarbeiterblicktensogarauf40Jahre
Betriebszugehörigkeitzurück.Allihnen,wieauchdenMit-
gliederndesBetriebsrates sowie der gesamten Belegschaft,
gilt der Dank des UnternehmensfürihreLeistungenundihr
Engagement.
ImJahr2012musstedieESWEVerkehrsgesellschaftdenTodvon
dreiaktivenMitarbeiternsowievonzehnPensionärenbetrau-
ern.DasUnternehmenwirddenVerstorbeneneinehrendes
Gedenkenbewahren.
Allgemeines
DerPersonalbereich,derinnerhalbdesUnternehmenseine
klassischeQuerschnittsaufgabedarstellt,indemerumfassende
interneDienstleistungenfürandereFachbereichesowiefürdie
Geschäftsführung – und auch für die Schwestergesellschaft
WiBus–erbringt,erfüllteimBerichtsjahreineVielfaltvon
Aufgaben,diemithohemzeitlichenEinsatzverbundenwaren.
HierzuzählteunteranderemeinumfangreicherPrüfaufwand
imHinblickaufdiekontinuierlicheAbstimmungmitFinanz-
ämternundBerufsgenossenschaften.Auchdieregelmäßige
AufbereitungundDarstellungvonPersonalkennzahlen,denen
einewichtigeAussagekraft bezüglich der Wirtschaftlichkeit
des Unternehmenszukommt,zähltenimJahr2012zuden
zentralenLeistungendesPersonalbereichs.
Personalakquisition
UmrechtzeitigundproaktivdafürSorgezutragen,dassESWE
Verkehr auch künftig ihre Ausbildungsplätze im technischen und
imVerwaltungsbereichbesetzenkann,nahmdasUnternehmenim
BerichtsjahrzumzweitenMalinFolgeandervonderWiesbadener
Industrie-undHandelskammerjährlichveranstaltetenAusbil-
dungsmesseindenRhein-Main-Hallenteil. Am 7. und 8. März
konnten sich interessierte Schülerinnen und SchülerimAlterab
14 JahreamESWE-eigenenPräsentationsstandüber die Inhalte der
von den Verkehrsbetrieben angebotenen Berufsausbildungen
informieren.DieMessefand2012gutdreiMonatefrüherstattals
imVorjahr;ZieldieserVorverlegungwares,denteilnehmenden
UnternehmendieMöglichkeitzubieten,eventuellnochfreieAusbil-
dungsplätzefürdaslaufendeJahrzubesetzen.
Nicht nur die für die Ausbildung zuständigen Mitarbeiter,
sondernaucheinigederzeitigeAuszubildendedesUnternehmens
standendenBesuchernvorOrtRedeundAntwort.Wieschon2011
verstandsichdieESWE-MessepräsenzdabeinichtnuralsbloßeOrien-
tierungshilfefürJugendliche,diesichnochunschlüssig sind, welchen
Beruf sie später einmal ergreifen möchten; der Infostand sollte
auch ganz konkret potenzielle Bewerbervonmorgenansprechen.
Besondersgutgelangdiesmithilfeeinerebensooriginellenwieauf-
merksamkeitsstarkenWerbemaßnahme: Jeder Besucher durfte
sich einen individuellenWunschtextaussuchen,derdannineine
amMessestandaufgebaute Bus-Zielanzeige eingegeben wurde.
Nun konnte sichder„Textwünscher“vor„seiner“Zielanzeigefoto-
grafierenlassenunddasdaraufhinvorOrtausgedruckteFoto als
ErinnerungmitnachHausenehmen.
Personal
Personalstrukturund-statistik
• Belegschaftsstärke:499Mitarbeiter
• BelegschaftsstärkeimJahresmittel:504Mitarbeiter
• Vollzeitarbeitsverhältnisse:468
• Teilzeitarbeitsverhältnisse:31
• NeuhinzugekommeneMitarbeiter:6
• AusländischeMitarbeiter:28(5,6Prozent)
• SchwerbehinderteMitarbeiter:60(12,0Prozent)
• DurchschnittsalterderBeschäftigten:50Jahre
• NeueingestellteAuszubildende:5
• NachAusbildungübernommeneAuszubildende:3
• KrankheitsbedingteFehlzeiten(Jahresdurchschnitt):11,0Prozent
• BezahlteÜberstunden:13.111
(InformationenzumPersonalaufwand:sieheSeite53)
ZugehörigkeitderMitarbeiterzuden Fachbereichen,Stabsstellenund
anderenUnternehmensbereichen
(Stand:31.12.2012)
Fahrdienst: 271 Mitarbeiter*
Technischer Betrieb: 86 Mitarbeiter**
Rechnungswesen: 22 Mitarbeiter***
Vertrieb: 25 Mitarbeiter
Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung: 35 Mitarbeiter
Personal: 19 Mitarbeiter
Geschäftsführung: 4 Mitarbeiter
Betriebsrat: 3 Mitarbeiter
Nerobergbahn: 4 Mitarbeiter****
Lokale Nahverkehrsaufgaben (LNO): 2 Mitarbeiter
Arbeitssicherheit/Umweltschutz: 1 Mitarbeiter
Stabsstelle „Innovative Projekte“: 1 Mitarbeiter
an die ESWE Verkehr Service GmbH gestellt:
26 Mitarbeiter*****
Summe: 499 Mitarbeiter
Personalqualifizierung
FürdieimHerbst2011gestartetezweijährigeWeiterbildungzum
„GeprüftenVerkehrsfachwirt“,anderinsgesamt14Mitarbeiteraus
verschiedenenFachbereichenderESWEVerkehrsgesellschaftsowie
der Schwestergesellschaft WiBus teilnehmen, war im Herbst des
Berichtsjahres gewissermaßen „Halbzeit“. Am 10. Oktober2012
absolviertendieTeilnehmerdieschriftlichePrüfungindenFächern
„KaufmännischeSteuerungundPersonalwirtschaft“ sowie „Ver-
kehrswirtschaftundVerkehrsdienstleistungen“;imDezemberfolgte
diemündlichePrüfung.WährendesimerstenTeilderWeiterbil-
dungumtheoretischeGrundlagenging,istderzweiteTeildernoch
biszumAugust2013dauerndenMaßnahmeankonkretenbetriebs-
spezifischenSachthemenundFragestellungenorientiert.
DieberufsbegleitendeWeiterbildungzumVerkehrsfachwirt,die
auchalsIHK-Abschlussanerkanntist,wirdinZeitblöckenfreitagsund
samstagsimUnternehmenselbst,also„inhouse“angeboten,und
zwarinKooperationmitderAkademiedesVerbandesDeutscher
Verkehrsunternehmen(VDV).Mitausschlaggebenddafür,die
Qualifizierungsmaßnahmeanzubieten,warfürESWEVerkehr im
Jahr 2011 unter anderem gewesen, dass mit der Einführungdes
GruppenleitermodellsimFahrdienstneueStellenmitFührungsverant-
wortungunddamitauchneueAufgabengebietemitneuenAnforde-
rungenentstandenwaren.
Personalaufbau
FünfjungeLeutetratenimBerichtsjahrihreBerufsausbildungbei
ESWE Verkehr an: Drei von ihnen werden in der unternehmensei-
genenBuswerkstattzuKfz-Mechatronikernausgebildet(darunter
dieersteweiblicheWerkstatt-Auszubildendeseit21 Jahren), zwei
absolvieren im Verwaltungsbereich ihre Ausbildung zur Indus-
triekauffrau bzw. zum Industriekaufmann.
BeimFahrpersonalkames2012 zuinsgesamt80 Neueinstellun-
gen(inklusiveAushilfen).Darunterbefandensich46 Personen,
dieinKooperationmitderKommunalenArbeitsvermittlungder
LandeshauptstadtWiesbadenunddenSozialversicherungsträgern
inderESWE-eigenenFahrschulezuBusfahrernausgebildetwurden,
umanschließendimFahrdienstderSchwestergesellschaftWiBus
eingesetztzuwerden.
Fahrer-Aus-undFortbildung
NebenderAusbildungvon46Berufsneueinsteigern(sieheoben:
„Personalaufbau“)standfürdieTÜV-zertifizierteFahrschulederESWE
VerkehrsgesellschaftimBerichtsjahrabermalsdieFortbildungder
BusfahrerimMittelpunktihrerTätigkeit.Dievondem seit2008
EU-weitgeltendenBerufskraftfahrerqualifizierungsgesetz(BKr-
FQG)definiertenSchulungsmodulestelltenhierbeidiezentralen
Lerninhaltedar.EinspeziellesAugenmerkgaltindiesemZusam-
menhangauchderEinhaltungdervorgegebenenFristen:Das
BKrFQGschreibtvor,dassjederInhabereinesLkw-oderBusführer-
scheinssichfortbildenmuss–anderenfallsdrohtihmdieGefahr,
dassdieGültigkeitseinesFührerscheinseinesTagesnichtmehr
verlängertwird.DieGesetzesvorschriftgiltdabeinichtnurfür
aktiveBusfahrer,sondernfürjedenBesitzereinerentsprechenden
Fahrerlaubnis.BeiESWEVerkehrundderSchwestergesellschaftWi-
Bussind–alljeneFührerscheininhabermiteingerechnet,dieinder
WerkstattoderinderVerwaltungarbeiten–rund650 Personen
vonderWeiterbildungspflichtbetroffen.
LautGesetzmussinnerhalbvonfünfJahreneineinsgesamt35-stün-
digeWeiterbildungabsolviertundbeiderBeantragungdernächsten
Führerscheinverlängerungnachgewiesenwerden.DieFortbildung,
dieübrigenskeinerAbschlussprüfungbedarf,istmodularaufgebaut;
jedesderinsgesamtfünfModulewidmetsicheinemeigenenThema,
zumBeispiel„Eco-Training“,„MarktundImage“oder„Fahrgastsicher-
heitundGesundheit“.JeModulisteineSchulungsdauervonsieben
Stundenvorgesehen.AusdidaktischenGründenempfehlendie
meistenFachleute,soauchdieExpertenderESWE-Fahrschule,den
FünfjahreszeitraumvollauszuschöpfenundsomitjedesJahreinMo-
dulzuabsolvieren–waseinenTagWeiterbildungproJahrbedeutet.
JederFührerscheininhaberwurdeimBerichtsjahrandieeinzuhal-
tendenFristenundanseinegegebenenfallsnochfehlendenFortbil-
dungsmoduleerinnert.Dabeigiltfüralljene,dieihrenFührerschein
vordem9.September2008erworbenhaben,dasssiedie35-stündige
WeiterbildunginnerhalbderobenerwähntenfünfJahredurchlau-
fenhabenmüssen, alsobisspätestenszum9.September2013.Um
jedochdieGültigkeitsdauerderFahrerlaubnismitderAbsolvierung
derModul-FortbildungterminlichinEinklangzubringen,gilt–je
nachDatumdernächstenFührerscheinverlängerung–einezwei
JahrelängereÜbergangsfrist.Diesbedeutet: Der 9.September2015
istderallerletzteTermin,biszudemjederFührerscheininhaber,
derauchkünftiggewerblichBusfahrenmöchte,denNachweisder
durchgeführtenBKrFQG-Weiterbildungerbrachthabenmuss.
* Weitere345BusfahrerwarenzumStichtagbeiderSchwestergesellschaftWiBusGmbH
angestellt,dieinsgesamt357Mitarbeiterbeschäftigte.
** zuzüglich13Auszubildende(Kfz-Mechatroniker)
*** zuzüglich6Auszubildende(kaufmännischeBerufe)
**** zuzüglich21saisonalbeschäftigtestudentischeAushilfskräfte
***** ZusätzlichwarenbeiderESWEVerkehrServiceGmbHzumStichtag39eigene
Mitarbeiterangestellt.
(Stand:31.12.2012,sofernnichtandersangegeben)
19. BetriebsbereicheBetriebsbereiche36 37
LuxemburgerUrteilaufUnternehmen,diezumBeispielihrerGröße
undLeistungspalettenachdemBranchendurchschnittentsprechen
undzudem gutgeführtwerden.
DieVoraussetzung,ein„durchschnittliches,gutgeführtesUn-
ternehmen“ zu sein, hat die ESWE Verkehrsgesellschaft in den
zurückliegenden Jahren stets erfüllt. Und obschon die Wirt-
schaftlichkeitsuntersuchungen gemäß dem „K 4“-Kriteriumnur
imDrei-Jahres-Turnusvorgeschriebensind,unterzieht sich ESWE
Verkehr in jedem Jahr dem aufwändigen Prüfverfahren. Haupt-
sächlich geschieht dies, um praktisch jederzeit Gewissheit über
die wichtigsten wirtschaftlichen Kenndaten zu besitzen und so
auf eventuelle wirtschaftliche Risiken möglichst früh reagieren
zu können.
DamitdasbeauftrageWirtschaftsprüfungsunternehmendie
„K4“-Beurteilungdurchführenunddaraufhindaserforderliche
Testatausstellenkann,müssenvomRechnungswesenzuvorsämt-
licherelevantenDaten,insbesonderedieProduktivitätskennzahlen,
aufwändigaufbereitetwerden.DieseumfassendeAufgabewurde
auch2012erfolgreichbewältigt.
Rechnungswesen
ControllingundFinanzbuchhaltung
ImRechnungswesenführtenimBerichtsjahrverschiedenebesondere
HerausforderungenzueinemgegenüberdenVorjahrendeutlich
erhöhtenArbeitsaufwand.Beispielsweiseerfordertedieintensi-
vierteBearbeitungderWirtschaftsplanprozesse,dieinfolgeaktuell
entstandenerAufgabenstellungennotwendiggewordenwar,ein
größeresZeitkontingent.AuchdieFüllevonGeschäftsprozessen,die
imZusammenhangmitderEinführungdeselektronischenFahraus-
weises„eTicket“zuregelnundzukoordinierenwaren–hierbeiist
insbesonderedieSoftware-Einführungzuerwähnen–,bandimJahr
2012vielArbeitskraftund-zeit.
EbenfallseineNeuerunggegenüberdenVorjahrenstellteein
imBerichtsjahrinitiiertesundaufdenWeggebrachtesoffenes
Benchmarking-Projektdar,indessenRahmendieESWEVerkehrs-
gesellschaftzusammenmitetwazehnanderenVerkehrsunterneh-
menähnlicherGrößebestimmteWirtschaftsdatenaufBasisder
KennzahlendesJahres2011einerüberregionalenVergleichsanalyse
unterzog.ZusätzlicheBearbeitungszeitbeanspruchteschließlich
auchderMehraufwandbeimVerbuchenvonEinnahmen,dermit
demüberauserfreulichenÜberschreitender50-Millionen-Grenze
beiderJahresgesamtzahlderFahrgästeeinherging.
EineHerausforderungganzandererArt,zumaleinemitbesonders
traurigemHintergrund,entstandimApril2012durchdenplötz-
lichenToddesLeitersderArbeitsgruppeFinanzbuchhaltung.Mit
ihmgingeinimmenswichtigesBindegliedfürdieArbeitsprozesse
imRechnungswesenverloren;vorallemaberhinterließderallseits
geschätzteMitarbeitermenschlicheinenichtzuschließendeLücke.
„K4“-Untersuchung
DieUntersuchungderWirtschaftlichkeitderESWEVerkehrsgesell-
schaft–einederzentralenAufgabendesRechnungswesens,diestetsin
engerZusammenarbeitmitdenvomUnternehmenbeauftragtenex-
ternenWirtschaftsprüfernerbrachtwird–fandimBerichtsjahreben-
fallsunterintensiviertenAnforderungenstatt.Einmalmehrspielte
hierbeidassogenannte„VierteKriterium“eineentscheidendeRolle.
DiesesKriterium,dasmeistabgekürztals„K4“-Kriteriumbezeichnet
wirdundeinemimJahr2003vomEuropäischenGerichtshof(EuGH)in
LuxemburggefälltenUrteilentstammt,definierteinenRechtsrahmen,
andemsichVerkehrsunternehmenwieESWEVerkehrzuorientieren
haben,wennsieimschärferwerdendenWettbewerbderVerkehrsan-
bieterbestehenundsomitihreArbeitsplätze sichern wollen.
Das„K4“-Kriteriumlegtfest,dasseinVerkehrsunternehmenals
„durchschnittliches, gut geführtes Unternehmen“ anerkannt
sein muss, wenn es ÖPNV-Leistungen erbringen möchte. Das
KommaindervomEuGHgewähltenFormulierungistdabeivon
großerBedeutung:GemeintistnämlichmitnichteneinUnterneh-
men,dasnur„durchschnittlichgut“geführtwird;vielmehrzieltdas
Dieselpreis-Absicherung
AngesichtsvonrundsechsMillionenLiternDieselkraftstoff,diedie
knapp235FahrzeugedesBus-FuhrparksvonESWEVerkehrundWi-
BusinjedemJahrverbrauchen,stelltPlanungssicherheitbezüglich
desKraftstoffpreiseseinenenormenwirtschaftlichenVorteildar
–zumalsichdiesprunghafteunddahernurschwerkalkulierbare
EntwicklungderBenzin-undDieselpreise auchimJahr2012fort-
setzte.HatteESWEVerkehrindenJahren2009,2010und2011zwecks
AbsicherungdesDieselpreisesnochaufsogenannte„Swap“-Verträge
gesetzt,diemitverschiedenenBankhäusernabgeschlossenworden
warenunderfolgreichdazuführten,dassdieKraftstoffkostensi-
tuationineinemkalkulierbarenRahmengehaltenwerdenkonnte,
beschrittdasUnternehmenimBerichtsjahreinenneuenWeg:Mit
einemDiesel-LieferantenwurdefürdieDauerdesgesamtenKalen-
derjahreseinkonkreterFestpreisproLitervertraglichfestgeschrie-
ben.
ImVergleichmitden„Swap“-GeschäftenbietetdasFestpreisverfah-
renbetriebswirtschaftlicheVorteile;gleichzeitigbleibtderPositiv-
effektunveränderterhalten:ESWEVerkehrkonnteundkannüber
einenlangenZeitraummiteinemunverändertenEinkaufspreis
kalkulierenundgewinntdadurcheinMehranPlanungssicherheit,
wasmaßgeblichzurwirtschaftlichenSoliditätdesUnternehmens
beiträgt.
TopthemaimFahrgastmagazinINFOMOBIL,Ausgabe4/12:
NeuesimFahrplan–diesmalauchamRosenmontag
Es ist wie in jedem Jahr: Dem Jahreswechsel geht drei Wo-
chen zuvor, am zweiten Sonntag im Dezember, der Fahr-
planwechsel im öffentlichen Nah- und Fernverkehr voran.
Diesmal ist der 9. Dezember der entscheidende Stichtag;
er gilt bundes-, teils sogar europaweit, und somit auch im
Rhein-Main-Verkehrsverbund und in Wiesbaden. Allerdings
gibt‘s für die Landeshauptstadt diesmal eine terminliche
Besonderheit. Die üblicherweise mit dem Fahrplanwechsel-
Stichtag einhergehenden Fahrplananpassungen werden
bzw. wurden bei ESWE Verkehr diesmal auf zwei Termine
verteilt: Der erste Teil der Änderungen ist bereits in Kraft
getreten, nämlich am 5. November 2012; der zweite Teil wird
am 11. Februar 2013, also am Rosenmontag, wirksam werden.
Daher gilt: Bis zum 10. Februar 2013, dem Fastnachtssonntag,
besitzt für alle ESWE-Linien weiterhin der 2012er-Fahrplan
Gültigkeit! Diese Sonderregelung gilt auch für die zwischen
Wiesbaden und Mainz verkehrenden Linien 6, 28, 33, 45, 47
und N7, aber – Achtung! – nicht für die Linie 9, obgleich sie
ebenfalls zu den Wiesbaden-Mainzer Gemeinschaftslinien
gehört.
Fremdleistungen
InseinerEigenschaftalsklassischeQuerschnittsaufgabeoblages
demRechnungswesenauchimJahr2012,alsinternerDienstleisterdie
anderenFachbereicheundStabsstellenderESWEVerkehrsgesellschaft
– undinsbesonderenatürlichauchdieGeschäftsführung–beider
ErfüllungihrerjeweiligenAufgabenzubegleitenundzuunterstützen.
EbenfallsgehörtenzudenvomRechnungswesenerbrachtenunter-
stützendenTätigkeitenauch2012wiederdievondiversenexternen
StelleninAnspruchgenommenenkaufmännisch-buchhalte-
rischenServices.ZudenexternenKundenzähltenimBerichtsjahr
abermalsdasTochterunternehmenESWEVerkehrServicegesell-
schaft(EVS),dasSchwesterunternehmenWiBus,derVerkehrsver-
bundMainz-Wiesbaden(VMW)sowieverschiedeneÄmterund
EinrichtungenderWiesbadenerStadtverwaltung.
WeitereInformationenzudiesemThemahältdervorliegendeGeschäftsberichtaufSeite24 bereit.