Dauerhaft werden nur agile Unternehmen erfolgreich sein – Unternehmen, die fokussiert, schnell und flexibel neue Geschäftsfelder entdecken und entwickeln und bereit sind, traditionelle Kontexte zu verlassen. Doch was ist eigentlich »Agilität«? Welche Voraussetzungen müssen agile Unternehmen mitbringen? Und welche Konsequenzen hat das für Management, Führungskräfte und Mitarbeiter/-innen? Antworten darauf liefert dieses Buch.
Der Dipl.-Psychologe und langjährige Projektmanager Valentin Nowotny zeigt in seinem neuen Buch, wie Unternehmen die Kraft agilen Denkens und Handelns erfolgreich nutzen. Anschaulich und fundiert erklärt er die psychologischen Grundprinzipien agiler Methoden wie z. B. Scrum, Kanban oder Design Thinking. Nowotny beschreibt die agilen Werte, Prinzipien und Rituale, die passende Unternehmenskultur sowie mögliche Wege einer Transformation unterschiedlicher Bereiche, Abteilungen und Arbeitsgruppen.
Schritt für Schritt zeigt er, wie der erforderliche Prozess gestaltet werden muss, um alle Hierarchieebenen eines Unternehmens in ein agiles System einzubinden. Reduziert auf die wesentlichen Denk- und Handlungsprinzipien agiler Systeme zeigt dieses Buch anschaulich, wie der Erfolg von zeitgemäßen, digital aufgestellten Unternehmen, z. B. Apple, Facebook, Google und Spotify, für Unternehmen jeder Größenordnung und Branche versteh- und nutzbar wird.
5. Inhaltsverzeichnis | 5
Inhaltsverzeichnis
Über den Autor .............................................................................. 9
Vorwort: Mein Weg zu Willenskraft .................................................. 11
1. Angelika Allmann, Samuel Koch, Monica Lierhaus:
Willenskraft ist nicht Motivation................................................. 21
2. Gibt es einen freien Willen? ....................................................... 29
2.1 Disziplin versus Freiheit.......................................................... 33
2.2 Wiederentdeckung des Willens.................................................. 42
2.3 Wir müssen auch das Wollen können ......................................... 45
3. Gerüchte und Massenmeinungen ................................................. 49
3.1 Einen Scheiß muss ich ............................................................ 51
3.2 Keine Erwartungen, keine Enttäuschungen ................................. 57
3.3 Kann positives Denken eine Strategie sein?................................ 60
4. Mach es und lass die Leute reden ................................................ 69
4.1 Rette nicht die Welt. Rette erst mal dich ................................... 72
4.2 Teebeutel-Weisheiten ............................................................. 75
4.3 Jeder Mensch ist egoistisch .................................................... 79
5. Besser werden ........................................................................... 81
5.1 Warum jeder sofort drei Bilder im Kopf hat................................. 83
5.2 Erhöhen Sie Ihre Ansprüche..................................................... 86
5.3 Versuche nicht, der oder die Beste zu sein.................................. 91
6. Die Idee. Der Wunsch. Das Ziel.................................................... 93
6.1 Anfangs klappt’s immer........................................................... 96
6.2 Von Geburt an willensstark....................................................... 98
6.3 Erziehung und Schule............................................................ 100
6. 6 | Inhaltsverzeichnis
7. Was ist eigentlich Erfolg? ......................................................... 107
7.1 Hauptsache messbar............................................................. 114
7.2 Leistung und Erfolg sind kein Werk ......................................... 115
7.3 Das Märchen »Jeder kann es schaffen« ................................... 119
8. Zielankunft ist keine Glückssache ............................................. 125
8.1 Zielsetzungstheorien............................................................. 127
8.2 Ein Blatt, ein Stift und zehn Minuten...................................... 134
8.3 Sechs W-Fragen zur Zielklarheit ............................................. 135
8.4 Vorsicht Falle: Negationen..................................................... 146
8.5 Wann durchhalten, wann aufgeben?........................................ 150
8.6 Nicht schreien, bevor es wehtut ............................................. 157
9. Sechs Dinge, die willensstarke Menschen anders machen............. 163
9.1 Power................................................................................. 169
9.2 Performance........................................................................ 173
9.3 Prozess............................................................................... 178
9.4 Präsenz .............................................................................. 181
9.5 Produktivität....................................................................... 185
9.6 Pausen .............................................................................. 188
10. Störfaktor Friendly Fire........................................................... 193
10.1 Unlustgefühle und Bequemlichkeit ........................................ 196
10.2 Ablenkung und Verlockungen................................................ 199
10.3 Gewohnheiten und Automatismen.......................................... 201
11. Willenserschöpfung................................................................ 207
11.1 Ursachen für Willenserschöpfung .......................................... 209
11.2 Einfluss auf Entscheidungen ................................................ 211
11.3 Willenserschöpfung verhindern.............................................. 213
12. Duales System im Kopf ........................................................... 217
12.1 Von Impulsen emanzipieren ................................................. 219
12.2 Bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit .................................. 222
12.3 Neue Trampelpfade im Kopf anlegen ...................................... 224
7. Inhaltsverzeichnis | 7
13. Willensnutzung in der Praxis................................................... 229
13.1 Zielkonsequenz im Leben und Beruf....................................... 233
13.2 Ernährungsverhalten und Körpergewicht................................. 241
13.3 Organisationen, Mitarbeiter und Teams .................................. 264
14. Beispielhafte Willensstärkung................................................. 273
14.1 Halt doch mal die Luft an .................................................... 278
14.2 Vertauschte Händigkeit zur Willensstärkung ............................ 280
14.3 Differenzielles Willenskraft-Training....................................... 284
Schluss. Ach ja, eins noch............................................................. 289
Literaturverzeichnis ..................................................................... 292
8. Über den Autor | 9
Über den Autor
Michael Langheinrich ist seit über zwanzig Jahren Coach, Trainer und
Redner. Er trainierte in dieser Zeit ganze Vertriebsmannschaften renom-
mierter Unternehmen. In seinen Trainings und Workshops musste er immer
wieder feststellen, dass die meisten Menschen nicht an fachlichen The-
men und Wissen, sondern an fehlender Selbstregulierung und Willenskraft
scheitern. Aus dieser Erkenntnis heraus setzte er sich vertieft mit diesen
Themen auseinander und entdeckte, was erfolgreiche Menschen allen ande-
ren voraushaben. Daraus entstand das Willenskraft-Prinzip.
Kontakt
E-Mail: post@willenskraft-prinzip.de
Web: www.willenskraft-prinzip.de
9. 10 | Danksagung
Ich möchte an dieser Stelle Dank sagen. Mein Dank gilt in erster Linie dem
BusinessVillage Verlag mit Christian Hoffmann und Jens Grübner, weil sie
mich initiativ zum Schreiben dieses Buches ermutigten und bei der Ent-
stehung unterstützten. Ich bedanke mich bei meiner Frau Barbara, die in
den Tagen, Wochen und Monaten meiner Schreibarbeiten oft auf meine
Aufmerksamkeit verzichten musste. Die plötzlich nachts allein im Bett lag,
weil ich einen Geistesblitz sofort zu Papier bringen musste und dann oft
gleich bis zum nächsten Morgen weiterschrieb. Ein besonderer Dank gilt
meinen Eltern, die mich während meiner gesamten Kindheit hinsichtlich
des großen Stellenwertes von Entschlossenheit, Durchhaltevermögen und
Selbstdisziplin prägten und ohne die das, was ich in meinem Leben er-
reicht habe, nicht möglich gewesen wäre. Sehr herzlich möchte ich mich
bei meinen realen und virtuellen Freunden bedanken, die mir im Austausch
wertvolle Anregungen vermittelten und mich zu manchen Beispielen in-
spirierten. Vielen Dank auch an Die Hoffotografen mit Christine Blohmann
und Ayse Catik, die diese tollen Fotos unter anderem für das Buchcover
schossen. Sowie an alle Autoren, Forscher, Psychologen und an Vorden-
ker, die lange Zeit vor mir schon umfangreiches Wissen zusammentrugen,
selbst hervorragende Bücher schrieben und es mir so erst ermöglichten,
ihre Essenzen mit meinen Erfahrungen und Ideen zu verknüpfen; haben
Sie Dank.
Ich hoffe, Sie haben nun viel Spaß beim Lesen meines Buches.
Berlin, im April 2016
11. 12 | Vorwort: Mein Weg zur Willenskraft
Ich bin 1961 kurz nach dem Mauerbau im damaligen West-Berlin geboren
und habe meine Kindheit und Jugend dort in den Sechziger- und Siebziger-
jahren erlebt. Da gab es noch keine Computer, kein Internet, keine Handys,
keine PlayStation und kein Facebook. Ich hatte noch echte Freunde. Unser
Fernseher hatte nur fünf Programme und keine Fernbedienung. Nach der
Schule und den Hausaufgaben ging ich runter auf die Straße zum Spielen
und kam erst wieder nach Hause, als die Straßenlaternen angingen.
Meine Eltern vertrauten darauf, dass ich auf mich aufpasse und wieder
gesund nach Hause komme. Sie wussten meist nie genau, wo ich war, und
chauffierten mich auch nicht mit unserem Auto zur Schule. Sie sorgten
dafür, dass ich immer ein Dach über dem Kopf hatte, ein Kinderzimmer
mein Eigen nennen durfte, jederzeit ausreichend zu Essen vorfand, im-
mer satt wurde, mit meinen Freunden Zeit beim Spielen verbringen durfte,
ausreichend eigenes Spielzeug hatte, regelmäßig die Schule besuchte und
von ihnen geliebt wurde. Ich habe Kekse und Schokolade in mich hinein-
gestopft, habe Brote mit echter Butter gegessen, Limonade mit richtigem
Zucker getrunken und ich bin trotzdem nicht dick geworden. Kurzum: Ich
hatte eine glückliche Kindheit, ich hatte eine glückliche Jugend.
Soweit ich mich zurückerinnere, ging es dann ab meiner Schulzeit irgend-
wie immer schon um das höher, weiter, schneller, cleverer sein, oder einfach
darum, mehr zu leisten. Ob es nun darum ging, in die Fußballmannschaft
der Schule aufgenommen zu werden, auf dem Pausenhof keinen Stress mit
den größeren Jungs aus den höheren Klassen zu bekommen oder einfach für
die Mathearbeit das Beste zu geben, um eine gute Note zu erhalten. Sich an-
strengen, durchhalten und ein starker Wille begleiteten mich schon früh auf
meinem Weg, ohne dass ich damals wusste, was das alles genau bedeutete.
Mein beruflicher Werdegang begann dann denkbar langweilig. Zunächst
absolvierte ich die Ausbildung in einer Beamtenlaufbahn, weil ich ein Ge-
rechtigkeitsfanatiker war – bis ich begriff, dass Recht und Gerechtigkeit
unterschiedliche Dinge sind.
12. Vorwort: Mein Weg zur Willenskraft | 13
Anschließend ergab sich für mich immer eins aus dem anderen. Ich sag-
te mir damals: »Du musst nur dem Fluss des Lebens vertrauen – und in
ihn hineinspringen.« Also entschied ich mich zunächst für eine klassi-
sche Verkäuferausbildung. Das erschien mir zur damaligen Zeit am Erfolg
versprechendsten. Hiernach entwickelte ich mich zum Vertriebsprofi für
Investments und Immobilien, bevor ich in den 1990er-Jahren Karriere im
internationalen Börsenhandel machte.
Mit dem Börsencrash von 1999 und dem Zusammenbruch des erst 1997
entstandenen Neuen Marktes war ich gezwungen, mich beruflich wieder
neu zu orientieren. Ich hatte aufgrund des Börsendesasters zwar inner-
halb kürzester Zeit all meine Kunden und Investoren verloren, aber Gott
sei Dank finanziell ein wenig vorsorgen können, um anfangs ohne Druck
weiter durchs Leben zu kommen. Ich überlegte mir also in Ruhe, was ich
am besten kann. Die Antwort war schnell gefunden, denn damals war wohl
das, was ich wie wenige andere beherrschte, erzählen, telefonieren, andere
Menschen begeistern und sie von einer Sache überzeugen.
Mit dem Jahrtausendwechsel gründete ich mein eigenes Unternehmen
namens RAN AN DEN KUNDEN® und war bis 2010 als Unternehmer und
Wanderprediger zur Steigerung der Vertriebsleistung und der Verkaufsför-
derung unterwegs. Auf einhundertfünfzig Hotelübernachtungen pro Jahr
hatte ich es zum Ende hin gebracht und offen gesagt nach zehn Jahren
keine Lust mehr darauf.
Ausgepowert und ohne neue Ideen zog ich mich fast zwei Jahre aus dem
Business zurück und lebte in dieser Zeit mit meiner Frau und Hund im
ländlichen Oberbayern. Ich genoss die Freizeit, sammelte mich, sondierte
Angebote, entwickelte und gründete im Jahr 2013 das Willenskraft-Prinzip.
Rückblickend betrachtet geschah mein Rückzug aus dem Geschäft mit Ver-
triebs- und Verkaufsschulungen auch genau zum richtigen Zeitpunkt: Die
altbekannte Spezies des Verkäufers und die Tätigkeit des Verkaufens ver-
13. 14 | Vorwort: Mein Weg zur Willenskraft
lieren im 21. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Gefragt sind heute
mehr und mehr Interessen-Makler, die im Auftrag von Kunden zwischen
die beiden Handelspartner Kunde und Anbieter treten und vermitteln.
Damit ist der Verkäufer nicht mehr der Erfüllungsgehilfe des Anbieters,
dem es um möglichst schnellen und hohen Warenumsatz geht, sondern
jemand, der überall da, wo das Bedürfnis nach personalisierten und indi-
viduellen Lösungen besteht, dem Kunden als Ratgeber zur Seite steht so-
wie Orientierung und Entscheidungshilfen liefert. Und zwar im Namen und
Auftrag des Kunden. Das ist eine völlige Denkwende zu den Herangehens-
weisen, aus denen ich damals mein Geschäft schöpfte, und zu dem, was
heutzutage leider immer noch in den Köpfen von Vertriebsorganisationen
aus alten Zeiten festzementiert ist. Zwar gibt es weiterhin noch Buchtitel
und Seminare, in denen »Die sieben Verkaufsgeheimnisse« oder »Der Weg
zum todsicheren Abschluss« vorkommen, doch die Hauptrollen spielen da-
rin größtenteils Menschen aus dem vergangenen Jahrhundert.
Der heutige Interessen-Makler weiß, dass die wichtigsten Kompetenzen
in dem Geschäft der modernen Geschäftsanbahnung, wie Menschenkennt-
nis und Selbstmanagement, keine uniformierten Eigenschaften und Tricks
sind, sondern das Ergebnis aufmerksamen Zuhörens und Einlassens auf das
jeweilige Gegenüber. Die Gespräche mit Kunden sind deshalb keine aus Pro-
paganda, Tricks und Einwandbehandlung zusammengesetzten Sales-Pitches
mehr, sondern ein partnerschaftlicher Austausch von gleichen Interessen.
Die Entstehung des Willenskraft-Prinzips ist aus heutiger Sicht für mich
ein logischer Entwicklungsschritt meiner eigenen Persönlichkeit, aber auch
eine emotionale Entscheidung. Ein Entwicklungsschritt deshalb, weil sich
zum einen der oben beschriebene Paradigmenwechsel in der Verkaufskul-
tur auch in meiner Person widerspiegelt, und zum anderen, weil ich wäh-
rend meines Unternehmerdaseins und meiner Trainer-Vortragsarbeit immer
wieder feststellte, dass das Einzige, was sehr erfolgreiche Menschen allen
weniger erfolgreichen Menschen voraushaben, meistens Selbstdisziplin
14. Vorwort: Mein Weg zur Willenskraft | 15
und Willenskraft sind. Und emotional deshalb, weil ich einfach das Gefühl
hatte, etwas anderes machen zu müssen. Mich reizen eben immer neue
Herausforderungen.
Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren habe ich daher beruflich mit Men-
schen und Organisationen zu tun, die sich entweder selbst direkt in einem
Veränderungsprozess befinden, ihre Organisationen im Wettbewerb best-
möglich aufstellen wollen, ihre Umsätze und Gewinne maximieren wol-
len oder in einem sonstigen Weiterentwicklungs- oder Zielfindungsprozess
stecken. In dieser Zeit hatte ich die Gelegenheit, viele verschiedene Cha-
raktere kennenzulernen und mich regelmäßig mit Unternehmenslenkern,
Führungskräften, Profisportlern, Berufskollegen und unzähligen anderen
am Willen und Wollen interessierten Menschen auszutauschen.
Ich kann daher behaupten, die tatsächlichen Herausforderungen für Men-
schen bei der Zielerreichung zu kennen und zu verstehen, wie sie funk-
tionieren. Dies geschieht nämlich meistens auf eine vergleichbare Art und
Weise. Auch wenn jeder Mensch und jede Organisation einzigartig ist, so
zeigen doch einige Prozesse vergleichbare Muster auf, die einen bestimm-
ten willentlichen Lösungsansatz erforderlich machen. Wenn man also lange
mit dem Willen befasst ist, kristallisieren sich einige hilfreiche Grundmus-
ter des Denkens heraus. Eine sehr wichtige Erkenntnis ist hierbei, dass es
einen ganz typischen Denkfehler bei vielen Menschen gibt: Die meisten
Menschen glauben, dass der Wille eine außergewöhnliche Kraft sei, die wir
nur in Notfällen mobilisieren müssen.
Dass diese Annahme falsch ist, konnte schon der amerikanische Psychologe
Roy F. Baumeister in mehreren Untersuchungen im vergangenen Jahrhun-
dert nachweisen. Baumeister gilt als einer der führenden Wissenschaftler
für die Bereiche Selbststeuerung, Motivation und Aggression. Zu Beginn
seiner Karriere untersuchte er, wie sich das Selbstwertgefühl von Schulkin-
dern stärken ließe. Er verfolgte zunächst die Annahme, dass selbstbewuss-
te Schüler bessere Noten hätten und es in der Konsequenz wünschenswert
15. 16 | Vorwort: Mein Weg zur Willenskraft
sei, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, wenn man bessere schu-
lische Leistungen erhalten möchte. Wie sich herausstellte, war dies eine
Fehlannahme und heute, nach jahrelanger Forschung und Versuchspro-
jekten, ist Baumeister überzeugt, dass nicht Selbstbewusstsein, sondern
Selbstdisziplin der Schlüssel zu besseren Noten und damit zu Erfolg ist. Er
meint damit nicht eine Disziplin im militärischen Sinne, sondern die Fähig-
keit, eigene Emotionen und Gedanken zu regulieren. Im Englischen spricht
er von »self control«, was am ehesten mit Selbststeuerung oder Selbst-
regulierung übersetzt werden sollte, aber keineswegs mit dem deutschen
Wort Selbstkontrolle.
Bei einem seiner Versuchsprojekte mit mehr als zweihundert Testpersonen
wurde jeder Teilnehmende mit einem Signalgeber ausgestattet, der sieben-
mal am Tag zu unterschiedlichen Zeitpunkten summte. Die Testpersonen
sollten daraufhin notieren, ob sie in diesem Augenblick einen bestimmten
Wunsch oder ein Bedürfnis verspürten. Bei diesem Versuchsprojekt wurden
so über den Tag verteilt ein paar Hundert Momentaufnahmen gesammelt.
Es stellte sich heraus, dass bestimmte Wünsche und Bedürfnisse nicht die
Ausnahme, sondern die Regel waren. Mehr als die Hälfte der Testpersonen
verspürte in dem Augenblick, als ihr Signalgeber summte, ein bestimmtes
Bedürfnis oder einen Wunsch. In fast allen Fällen konnten die Personen aber
diesem Bedürfnis oder ihrem Wunsch situationsbedingt nicht nachgeben.
Die am häufigsten genannten Bedürfnisse bei diesem Versuch waren die, zu
essen, zu schlafen oder die gegenwärtige Arbeit einfach liegen zu lassen,
um andere Dinge zu tun. Am zweithäufigsten kamen die Wünsche nach
zwischenmenschlichen Interaktionen wie Lesen von E-Mails, dem Besuch
von sozialen Netzwerken, allgemeinem Internetsurfen, Musikhören oder
Fernsehen. Der Versuch belegte, dass jeder Mensch pro Tag zwischen drei
und vier Stunden damit zubringt, Verlockungen und Ablenkungen zu wi-
derstehen. Wenn wir die Zeit abziehen, in der wir schlafen, so sind die drei
bis vier Stunden, innerhalb derer wir einem Wunsch oder Bedürfnis nicht
nachgeben können, ungefähr ein Fünftel unserer aktiven Zeit des Tages.
16. Vorwort: Mein Weg zur Willenskraft | 17
Das heißt, wenn wir zu einem beliebigen Zeitpunkt fünf Menschen auswäh-
len und befragen, dann unterdrückt oder widersteht mindestens einer von
ihnen gerade mithilfe seiner Willenskraft einem Wunsch oder Bedürfnis.
Willenskraft ist demnach nicht etwas, das wir nur ab und zu abrufen – son-
dern etwas, das wir ständig einsetzen, um unser Verhalten zu überwachen
und erforderlichenfalls zu korrigieren.
Die größte Herausforderung ist allerdings gar nicht die Steuerung unserer
inneren Gedankenwelten, sondern der Umgang mit äußeren Einflüssen.
Die Anzahl der Anreize, denen unser Gehirn in der heutigen Zeit täglich
ausgesetzt ist, liegt um ein Vielfaches höher als zu Zeiten, in denen unser
Gehirn das Handwerkszeug zur Selbstkontrolle entwickelt hat. (Baumeister
2012: 2)
Neben diesem Widerstehen von Bedürfnissen und Wünschen kommen noch
viele andere Situationen hinzu, in denen wir unseren Willen einsetzen. Wir
nutzen ihn beispielsweise, um Unlustgefühle, Bequemlichkeit und hinder-
liche Gewohnheiten zu überwinden, Entscheidungen zu treffen oder frei-
willige Selbstverpflichtungen einzuhalten. Also trifft unsere Willenskraft
alles in allem auf ein breites Aufgabenfeld und ist jeden Tag gefordert.
Willensstärke ist also keineswegs nur in Notfällen gefragt oder eine Sache,
die allenfalls Spitzensportler und besondere Führungskräfte benötigen –
Willensstärke im Sinne der Fähigkeit, das eigene Ich in dem Sinne zu regu-
lieren, dass wir selbst entscheiden, welchen Wünschen, Bedürfnissen und
Impulsen wir nachgeben, vor allem aber welche Ziele wir in jedem Moment
unseres Lebens verfolgen wollen, ist eine Eigenschaft, von der wir jeden
Tag profitieren können.
Und was mir während meiner Begegnungen und meiner Gespräche immer
wieder auffällt, ist, dass viele Menschen die Begriffe Willen und Motivation
in einen Topf schmeißen. Die Unterscheidung zwischen Motivation und
Willen ist mir deshalb sehr wichtig, weil sich allein aus der Motivation
heraus nicht alles regeln lässt.
17. 18 | Vorwort: Mein Weg zur Willenskraft
Motivation ist für mich ein Sammelbegriff für vielerlei Prozesse und Effek-
te, deren gemeinsamer Kern darin besteht, dass ein Mensch sein Verhalten
um der erwarteten Folgen willen auswählt und hinsichtlich Richtung und
Energieaufwand steuert. Tatsächlich befeuert und beeinflusst Motivation
unsere Zielsetzung nur mit der Kernfrage: »Was will ich denn überhaupt?«
Sie ist der Motor und der Antrieb, ohne den nichts vorangeht. Aber der
Begriff Motivation bezeichnet lediglich eine Handlungstendenz, also ein
Streben nach Zielen oder Werten – als eine Art Wind in den Segeln.
Richtig rund wird es doch erst, wenn unser Willen hinzukommt, denn er ist
die steuernde, regulierende und antreibende Kraft zum Ziel. Die Kernfrage
lautet nämlich hier: »Wie komme ich zum Ziel?«
Der Mensch ist wie ein Segelschiff auf hoher See. Was nützt der Wind der
Emotionen, wenn uns die Segel und das steuernde Ruder der Willenskraft
fehlen? Dann schaukelt es uns zwar mächtig hin und her, doch unserem
Handeln wird es an Richtung und Beständigkeit fehlen. Vielleicht schaffen
wir es nicht einmal, die Kraft der gerade auf uns wirkenden Motivationen
so zu bändigen, dass unser Schiff überhaupt vorankommt, und drohen im
Sturm Schiffbruch zu erleiden.
Erst wenn als Umsetzungskompetenz beispielsweise ein Segel und ein
steuerndes Ruder hinzukommen, werden – wie der Volksmund sagt – aus
Worten auch Taten. Denn auf dem Weg zum Ziel geht es ja nicht nur um
spritzigen Vortrieb, sondern um Ausdauer, Durchhaltevermögen, Stabilität
und Kursoptimierung. Anders ausgedrückt ist es auch immer wieder not-
wendig, Handlungsbarrieren, Zielkonflikte oder auch mal Unlustgefühle
und Erschöpfung zu überwinden. Wenn es überhaupt ein Geheimnis wil-
lensstarker und disziplinierter Menschen gibt, so lautet dieses, dass sie
mehr als andere Menschen Situationen meiden, die in temporärem Konflikt
mit ihren übergeordneten Zielen stehen. Wer also ernsthaft abnehmen und
gesünder leben will, wird es in der ersten Zeit vermeiden, an einem duften-
den Bratwurststand vorbeizulaufen.
18. Vorwort: Mein Weg zur Willenskraft | 19
Nach meinem Verständnis verhält es sich deshalb so: Wenn ein Mensch
ein Ziel und dazu sein Motiv, sein Warum, also seinen Grund – und dann
noch sein Wozu, also den Zweck – gefunden hat, kann er nur dann alles
erreichen, wenn er den entsprechenden Willen entwickelt und aufbringt.
Nicht einfach nur loslegt, sondern auch die Fähigkeit entwickelt, Schwie-
rigkeiten und mühsame Abschnitte zu überwinden. Die Motivation ist also
sozusagen nur der Startzünder. Zur Verwirklichung bedarf es aber zusätz-
lich unseres Willens. Oder wie weiter oben bildhaft ausgedrückt, ist Moti-
vation der Wind, der Vortrieb – und unser Willen das Segel, die Steuerung.
Das eine bedingt hier das andere, und allein ist jedes für sich ohne den
kraftvollen Nutzen des Vortriebs. Beide Kräfte bedingen einander, und der-
jenige, der dieses Miteinander der Kräfte meistert, meistert alle Schwierig-
keiten.
20. 22 | Willenskraft ist nicht Motivation
Jede Antwort beginnt mit einer Frage. So ist die wichtigste Frage jedes
Morgens: Wie viel mehr Sinn steckt im Aufstehen als im Liegenbleiben?
Denn beide Zustände haben ihre Berechtigung.
Und wie viel mehr Sinn steckt im Durchhalten als im Aufgeben? Denn
auch hier hat beiderlei Tun seine Berechtigung. Wenngleich der Buchtitel
suggeriert, dass nur das Durchhalten zählt, also das Aufgeben keine Alter-
native ist, so darf ich an dieser Stelle schon verraten, dass es in diesem
Buch auch darum gehen wird, zu unterscheiden, festzulegen und zu be-
stimmen, wann es genau gilt durchzuhalten und vor allen Dingen wie dies
am besten gelingt.
Und es gibt sie oft, die Situationen im Leben, in denen Aufgeben keine
Alternative ist. Denken Sie nur an die Bewältigung von Verlust und Trauer,
einer lebensbedrohlichen Lage, einer medizinischen Schockdiagnose oder
auch der Folgen eines tragischen Unfalls. Denken Sie an die unzähligen
Menschen, die sich kraftvoll und willentlich wieder ins Leben gekämpft
haben.
Kennen Sie Angelika Allmann? Eine junge Frau, die in Island bei einem
Fotoshooting ausrutschte und achthundert Meter in die Tiefe stürzte. Ihre
Geschichte geht derzeit durch die Medien, sie hat selbst ein Buch darü-
ber geschrieben und der tragische Unfall wurde verfilmt. Während dieses
Fotoshootings im April 2014 machte die erfahrene Bergsportlerin aus Mün-
chen plötzlich einen falschen Schritt und stürzte. Ungebremst rutschte
sie einen Hang hinab – achthundert Meter tief. Zum Verhängnis wurde ihr
eine steinharte Schneedecke, welche durch die bisher kurze Sonnenein-
strahlung noch nicht aufgetaut war. Eine Möglichkeit, den Fall zu bremsen,
gab es für sie also nicht. Mit jedem Meter, den sie den vereisten Berg weiter
hinunterstürzte, beschleunigte sich ihr Fall. Nach etwa einhundertfünfzig
Höhenmetern stürzte sie über einen Felsvorsprung und überschlug sich
danach mehrere Male.
21. Willenskraft ist nicht Motivation | 23
Die Wucht, die sie weiter in die Tiefe riss, schien unermesslich zu sein.
Später wird sie sagen, sie habe gespürt, wie ihr Körper immer wieder auf
den total vereisten Hang schlug. Sie hatte jegliche Kontrolle verloren und
wünschte sich nur noch, bewusstlos zu werden. Sie spürte jeden einzelnen
Knochenbruch. Sie nahm im Sturz wahr, wie Sehnen, Bänder und Muskeln
in ihrem Körper rissen.
Wenige Meter vor der Abrisskante eines weiteren etwa 100 Meter hohen
Cliffs schaffte es Angelika Allmann jedoch, mit letzter Kraft zu stoppen.
Das war ihr Glück, andernfalls wäre sie auch noch in einen eiskalten Fjord
gestürzt und mit hoher Wahrscheinlichkeit ertrunken. Das Gelände war hier
unten deutlich flacher und der Schnee bereits leicht aufgetaut. Irgendwie
gelang es ihr, den linken Fuß und die rechte Hand in die Schneedecke zu
rammen. Schwer verletzt lag sie am Boden und spürte, wie plötzlich ihr
ganzer Körper vor Schmerzen brannte. In dem Augenblick war sie sich
hundertprozentig sicher, dass sie das nicht überleben würde, erzählt sie im
Rückblick auf die Situation. Wäre sie damals weiter in den Fjord gestürzt,
hätte das Unglück wirklich ihr Todesurteil bedeutet.
Sie überlebte, aber die katastrophale Diagnose lautete: ein Trümmerbruch
in der linken Schulter. Gerissenes Kreuzband, Innenband und gerissener
Meniskus im linken Knie sowie eine komplette Sprengung des rechten
Kniegelenkes: Hier waren Meniskus, Knorpel, beide Kreuzbänder und das
Außenband gerissen und der Schienbeinkopf zertrümmert. Im rechten
Bein waren zudem sämtliche Muskeln, Bänder und Sehnen gerissen sowie
der Peroneusnerv und die versorgende Hauptarterie. Wegen der damit ver-
bundenen Blutung war dies auch die schwerwiegendste Verletzung.
In der neunstündigen Notoperation in einem Klinikum in Reykjavik be-
fürchteten die Ärzte zunächst, das Bein amputieren zu müssen. Seit
diesem Tag kämpft sich Angelika Allmann zurück in ihr altes Leben und
zurück zu alter Stärke.
22. 24 | Willenskraft ist nicht Motivation
Sie durchlebte dabei Höhen und Tiefen, musste viele weitere Operationen
und sogar eine Nerventransplantation überstehen.
Doch eines verlor sie nie: ihren Mut und den Willen. Aufgeben? Für sie gab
es nur eine Option: kämpfen. Ein Leben ohne ihre beiden großen Leiden-
schaften, das Berglaufen und Skibergsteigen, war für sie unvorstellbar. Ihr
größter Wunsch nach ihrem Unfall war, wieder dieses Gefühl von unfass-
barer Freiheit auf dem Gipfel eines Berges erleben zu dürfen. Dafür setz-
te sich die ehemalige Ausdauersportlerin Etappenziele, um immer wieder
kleine Erfolge feiern zu können. Für ihre eigene Motivation war es ihr in
dieser Zeit enorm wichtig, sich realistische Ziele zu setzen, die sich in rela-
tiv kurzen Zeitabständen erreichen lassen. Sie wusste vielleicht aus ihren
Erfahrungen als Sportlerin, dass sich große Ziele selten in einem Schritt
erreichen lassen. Schritt für Schritt wuchs nicht nur ihr Selbstvertrauen,
auch der lange Regenerationsprozess wurde so von vielen kleinen positiven
Erfolgserlebnissen begleitet.
Ein weiterer Motivationstipp von Angelika Allmann ist das Visualisieren
der gesetzten Ziele. In der ersten Woche nach ihrem schrecklichen Unfall
bat sie ihren Freund darum, Fotos von ihr am Gipfel über das Kranken-
bett zu hängen. Aus diesen persönlichen Momentaufnahmen des Glücks
konnte sie für sich viel Kraft ziehen. Vier Monate nach dem schrecklichen
Unfall stand sie wieder auf einem Berggipfel. Diese Powerfrau ist nicht zu
bremsen.
Noch ein bekanntes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist Samuel
Koch, der bei der Fernsehsendung Wetten, dass..? im Dezember 2010 als
Wettkandidat einen tragischen Unfall hatte, als er mit speziellen Sprung-
stiefeln über ein fahrendes Auto springen wollte und stürzte. Seither ist er
vom Hals abwärts querschnittsgelähmt. Der Unfall, das ist der Augenblick,
in dem sein zweites Leben begann. Er empfand nach dem ersten Schock
Verzweiflung, Schmerz und Wut, wie er selbst sagt. Doch er traf die Ent-
scheidung, nicht aufzugeben.
23. Willenskraft ist nicht Motivation | 25
Samuel Koch sagt heute, er suche sich jeden Tag schöne Erlebnisse, mal
Gründe zum Lachen, mal tief gehende Gespräche oder lohnende Herausfor-
derungen. Er bekomme und gebe hoffentlich viel Liebe. Negativen Dingen,
die täglich mitschwingen, gestehe er einfach nicht viel Wichtigkeit zu.
Nicht zuletzt durch das Schauspielstudium hätte er gelernt, sich nicht
ständig zu fragen, was er nicht kann, sondern sich darauf zu konzent-
rieren, was er kann. Was für eine geniale Einstellung zum Leben, wie ich
finde.
Ein drittes Beispiel ist die Journalistin und Sportmoderatorin Monica Lier-
haus, die sich im Januar 2009 einer Operation unterzog, um ein Hirn-
aneurysma entfernen zu lassen. Als Komplikationen auftraten, wurde sie
für vier Monate in ein künstliches Koma versetzt und hatte in der Folge
erhebliche Beeinträchtigungen in der Sprech- und Bewegungsfähigkeit
hinzunehmen.
Heute sagt sie solche Dinge – und schreibt dies auch genauso auf ihrer
aktuellen Internetseite:
»Wer das Leben sportlich nimmt, hat eine zweite Chance verdient.«
Sie fügt darunter ergänzend in beeindruckender Weise hinzu, dass man
manchmal tatenlos zusehen muss, wie Mannschaftskollegen auf dem Platz
stehen. Womöglich verliert man seinen Stammplatz an die nachrücken-
de Konkurrenz. Aber so ist das Geschäft. Der Weg zurück bedeutet harte
Arbeit, und in den meisten Fällen bleiben auch Rückschläge nicht aus.
Trotzdem gibt es nur ein Ziel: endlich wieder auf dem Platz stehen, Leis-
tung bringen, am besten stärker zurückkehren – das will jeder Sportler
nach langen Verletzungspausen. »Und genau das will auch ich, Monica
Lierhaus.«
24. 26 | Willenskraft ist nicht Motivation
Die Vita von Monica Lierhaus wird jetzt in der Öffentlichkeit zweigeteilt
wahrgenommen: vor und nach dem Koma. Vorher war sie die bekannteste
Sportmoderatorin Deutschlands. Nachher eine Frau, die sich mit Mut und
Willenskraft den Weg zurück in den Sportjournalismus erkämpft. Dafür
meine höchste Anerkennung.
Aber kommen wir zurück zu unserem morgendlichen Aufstehen: Es wohnt
eine große Kraft in uns, die uns jeden Morgen aus dem Bett treibt, uns end-
los rumtüfteln lässt oder uns auf hohe Berge treibt, allen Anstrengungen
oder Schmerzen zum Trotz.
In starken Phasen trägt sie uns mit Leichtigkeit durch die Aufgaben
unseres Lebens, das wir in diesen Momenten ohne jede Mühe zu meistern
scheinen. Dann wieder, wenn es anstrengend wird, brauchen wir unseren
Willen, eine Kraft, die es uns ermöglicht gegenzusteuern. Nicht aufzuge-
ben. Durchzuhalten. Beim Thema Willenskraft drängen sich deshalb auch
permanent Beispiele und Parallelen zum Sport auf.
Schon deswegen, weil es beim Sport oft um kämpfen, durchhalten und
nicht-aufgeben geht. Ich finde allerdings, ein Vergleich zum Sport passt
nicht immer und ist mir persönlich auch manchmal ein wenig zu kurz
gesprungen, um in diesem sportiven Bild zu bleiben. Stellen Sie sich nur
einen unsportlichen, wissenschaftlichen Tüftler vor, der diszipliniert und
voller Willenskraft monate- oder jahrelang an einer Lösung arbeitet. Wel-
che Sportart sollte ich hier zu einem bildhaften Vergleich heranziehen?
Deshalb möchte ich in diesem Buch ein breiteres Spektrum des willens-
gesteuerten Menschseins abdecken. Es geht schon vereinzelt um sportliche
Herausforderungen und passende Vergleiche hierzu, gleichzeitig werde ich
aber verstärkt für jedermann greifbare Alltags- und Berufssituationen be-
leuchten.
25. Willenskraft ist nicht Motivation | 27
Sie erfahren, was Willenskraft ist, wo die Wachstumspotenziale in jedem
Einzelnen liegen, wo sie an Grenzen stößt und welch wichtiger Faktor für
Glück und Erfolg sie im Leben ist. Auch werde ich versuchen deutlich zu
machen, welche Zusammenhänge zwischen Willenskraft und den Lebensbe-
reichen Gesundheit, Ernährung und Bewegung bestehen, denn genau das
beschäftigt sehr viele Menschen. Menschen, die beispielsweise jahrelang
mit mäßigen Erfolgen versuchen abzunehmen oder einfach gesünder le-
ben möchten, aber immer wieder in die »Fast-Food-Falle« tappen. Darüber
hinaus will ich die Aufmerksamkeit meiner Leserinnen und Leser auf das
Zusammenspiel von Willenskraft mit dem Unternehmertum und die Aus-
wirkungen auf Mitarbeiter und Teams richten.
Meine Aufgabe sehe ich aber allgemein weniger darin, zu mahnen oder zu
lehren, sondern vielmehr darin, aufzuklären, deutlich zu machen und die
eine oder andere Tür in Ihren Köpfen aufzustoßen. Erwarten Sie bitte keine
Patentrezepte, denn die biete ich nicht an. Verhalten ändern wir Men-
schen nur, wenn wir vorher unsere Probleme gründlich analysieren und auf
Grundlage dieser Analyse Einsichten gewinnen. Ein Veränderungsprozess
erfordert harte Arbeit und stellt sich nicht von heute auf morgen ein. Was
ich aber behaupte und rausposaune ist, dass die Stärkung unseres Willens
ein sicherer Weg zu einem besseren Leben ist. Ob Sie es nun wahrhaben
wollen oder nicht: Unsere Willenskraft und die Fähigkeit zur Selbststeue-
rung entscheiden über Erfolg oder Misserfolg und spielen eine entschei-
dende Rolle für Glück, Gesundheit, Karriere und finanzielle Zufriedenheit.
26. Motivier dich selbst. Sonst macht‘s keiner!
Unzufrieden im Job, zu wenig Bewegung, Frust oder Dauerstress? Dann
verändere dein Leben! Du weißt, es muss sich was ändern. Nur wo fängst du
an? Und wie?
Wenn du weiterhin auf den motivierenden Schubser von außen wartest, kannst
du lange warten. »Motivier dich selbst. Sonst macht‘s keiner!« gibt dir 50
Impulse, wie du in kleinen Schritten Veränderungen anstößt und Schwung in
dein Leben bringst.
Nicola Fritze, Deutschlands erfolgreiche Motivationsexpertin, zeigt dir, wie
du das Steuer selbst in die Hand nimmst, Frustration abschüttelst, das ewige
Aufschieben beendest und in deinem Leben durchstartest.
Mit diesem Buch richtest du deinen inneren Kompass neu aus und
veränderst dein Denken, Wahrnehmen und Handeln. Du wirst innere
Blockaden überwinden, dich von schlechten Angewohnheiten trennen, dein
Selbstwertgefühl steigern und mit Gelassenheit und Freude der Mensch sein,
der du sein willst.
Nicola Fritze
Motivier dich selbst.
Sonst macht‘s keiner!
50 Impulse, um in Schwung zu kommen
1. Auflage 2016
208 Seiten; Broschur; 14,99 Euro
ISBN 978-3-86980-343-2; Art.-Nr.: 994
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27. Gelassen gewinnen
Das Leben ist seit jeher stets ein Gewinnen und Verlieren: Besitz, Menschen,
Gesundheit, Leben, Zeit, Nerven, Geld … Bedingt durch die zunehmende
Schnelligkeit der heutigen Welt wird dieses Spiel mit Gewinn und Verlust immer
schneller und unberechenbarer. Das führt unser – immer noch steinzeitliches –
Gehirn an seine Grenzen. Wir fühlen uns getrieben, unzufrieden und ein nicht
enden wollendes Gefühl des »Ich muss noch etwas machen«.
Zeit, Gelassenheit als neue Überschrift für Ihr Leben zu wählen und im
Kopf für angenehme Ruhe zu sorgen. Denn mit dem gezielten Verändern
des Körperzustands ändert sich auch das mentale Empfinden und Ihr Gehirn
beginnt, immer weniger auf ehemalige Stressreize zu reagieren. Ab jetzt reiten
Sie den inneren Affen!
Wie das gelingt, zeigt Top-Trainer Dr. Martin Christian Morgenstern. Die Zutaten
dafür heißen gesunder Körper, gekonnte Stresssteuerung und das Loslassen von
Ängsten. Dafür müssen Sie Ihr Leben keineswegs auf den Kopf stellen, denn
Gelassenheit lässt sich handfest über ganz einfache Techniken entwickeln. So
werden Sie in wenigen Wochen zu einem gelassenen Gewinner Ihres Lebens!
Martin Christian Morgenstern
Gelassen gewinnen
Ab jetzt reitest du den Affen!
2. Auflage 2014
248 Seiten; Broschur; 24,80 Euro
ISBN 978-3-86980-238-1; Art.-Nr.: 929
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28. Erfolgreiche Menschen haben eine Eigenschaft, die sie von anderen unterschei-
det und doch sofort wahrnehmbar ist: Gelassenheit. Sie meistern schwierige
Situationen scheinbar mit Leichtigkeit, persönliche Angriffe prallen an ihnen ab
und selbst unter hohem Druck büßen sie ihre Leistungsfähigkeit nicht ein.
Was machen diese Menschen anders? Sie beherrschen die Gelassenheit im Um-
gang mit sich, mit ihren Mitmenschen und mit den Herausforderungen, die das
Leben und ihre tägliche Arbeit für sie bereithalten. Eine Eigenschaft, nach der
sich immer mehr Menschen sehnen und die in der heutigen Zeit immer bedeu-
tender wird. Resiliente Menschen verbinden diese Fähigkeit mit einer erstaunli-
chen Zielorientierung, Konsequenz und Disziplin in ihrem Handeln und erreichen
dadurch etwas, was sie von vielen anderen unterscheidet: persönlichen Erfolg
UND ein sehr großes Wohlbefinden.
In einer der wahrscheinlich spannendsten Reisen, der Reise zu Ihrem eigenen
Leben, bringt Ihnen Dr. Denis Mourlane das Konzept der Resilienz näher und
zeigt Ihnen, wie Sie es in Ihren Alltag integrieren.
Buch der Woche im Hamburger Abendblatt am 23./24. März 2013!
Resilienz
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Bestseller,
6. Auflage über
10.000 verkaufte
Exemplare
Denis Mourlane
Resilienz
Die unentdeckte Fähigkeit
der wirklich Erfolgreichen
6. Auflage 2015
232 Seiten; Hardcover; 24,80 Euro
ISBN 978-3-86980-249-7; Art.-Nr.: 940