Zum zweiten Mal wurde der Award Corporate Communications verliehen: Lokale und nationale Prominenz war bei derVerleihung des nationalen Award Cor- porate Communica- tions an der Fach- hochschule in Olten anwesend.
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WIRTSCHAFT
MITTWOCH, 13. SEPTEMBER 2006
Börse
Fondue aus dem Emmental
Emmi Tochterfirma Gerber wird von Thun nach Langnau gezügelt
Banken- und Pharmawerte
waren gestern gesucht
Die Schweizer Aktien haben am Dienstag
im Verlauf zunehmend an Fahrt gewonnen und schliesslich mehr als ein Prozent
fester geschlossen. Händler sagten, die
guten Ergebnisse der US-Bank Goldman
Sachs hätten so etwas wie eine Initialzündung vermittelt. «Nach den Goldie-Zahlen sind die Banken kräftig gestiegen.
Dann hat sich die Aufwärtsbewegung auf
andere Schwergewichte ausgedehnt, was
darauf den ganzen Markt nach oben getragen hat», sagte ein Händler. Zum
Schluss notierte der SMI um 1,25 Prozent
höher auf 8195 Punkte.
Die Grossbanken UBS und Credit Suisse
sowie die Privatbanken Julius Bär, Sarasin oder Rothschild legten 1 Prozent und
mehr zu. Teilweise noch kräftigere Gewinne erzielten die
Versicherungen.
Dabei zählten
Swiss Re, deren
Aktien um gut
2 Prozent kletterten, zu den
grössten Gewinnern im SMI. Der Rückversicherungskonzern will die Rückdeckung von privaten Krankenversicherern aufnehmen.
Nach dem Kurseinbruch von Roche vom
Vortag setzte der «Bon» zu einer Erholung an und legte gut 1 Prozent zu. Am
Vortag hatte Roche rund 4,5 Prozent verloren. Novartis bauten im Verlauf die Gewinne auf 1,3 Prozent aus. Der Höhenflug
von Galenica geht weiter: plus 7,3 Prozent
auf 301 Franken (Allzeithoch).
Bei den Nebenwerten profitierten Jelmoli
von den Halbjahreszahlen. Jelmoli rückten fast 4 Prozent auf 465 Franken vor.
Auch die Aktien des Baukonzerns Implenia legten um gut 1 Prozent auf Fr. 23.55
zu. Das Unternehmen sieht sich auf Kurs
und will auch 2006 wieder schwarze Zahlen schreiben.
Auch Schlatter
veröffentlichte
die Halbjahreszahlen und wies
einen tieferen
Reingewinn aus.
Die Aktie sackte gegen 4 Prozent auf 372
Franken ab. ( S DA )
I N S E R AT
Emmi verlagert 160
Arbeitsplätze von Thun
nach Langnau. Ab 2008
gibts das weltbekannte
Gerber Fondue «made
im Emmental». Gerber
gehört seit 2002 zu
Emmi.
Ausschlaggebend für den
Standort Langnau seien die
«signifikant tieferen Investitionskosten»
gegenüber
Thun gewesen, schreibt Emmi. Deshalb werde die Produktion aus den Hallen der
ehemaligen Gerberkäse AG
in der Stadtmitte von Thun
ab 2008 ins Emmental verlagert. Emmi geht davon aus,
dass Entlassungen vermieden werden können. Konzernsprecher Stephan Wehrle rechnet damit, dass ein
Grossteil der heute in Thun
Beschäftigten künftig in
Langnau weiter arbeiten
könnten. Man habe Wert darauf gelegt, innerhalb des
Kantons Bern zu bleiben. Zudem gebe es innerhalb des
Konzerns mit Hauptsitz in
Luzern Stellenangebote in
Ostermundigen und Kirchberg.
Kostengünstiges Emmental
Den bisher mit 90 Mitarbeitern klar kleinere Standort in Langnau will Emmi für
über 30 Millionen Franken
ausbauen und die Fondue-,
Schmelz- und Frischkäseproduktion im Emmental konzentrieren. Emmi prüfte
auch den Ausbau in Thun sowie die Möglichkeit eines
kompletten Neubaus in der
Thuner Nachbargemeinde
Uetendorf, wo Emmi Land er-
worben hatte. Nach einer intensiven Evaluation der drei
Konzentrationsvarianten habe nun Langnau das Rennen
gemacht, sagte Emmi-Sprecher Wehrle auf Anfrage. Die
tieferen Kostenstrukturen
seien entscheidend gewesen.
Der Thuner Gemeinderat
zeigte sich schockiert über
die
«Tabula-rasa-Lösung».
«Skandalös» fand die Gewerkschaft Unia, dass die Betroffenen und mit ihnen eine
ganze Region vor vollendete
Tatsachen gestellt wurden,
und verlangt von Emmi eine
Arbeitsplatzgarantie für alle
160 Thuner Beschäftigten.
Reaktion auf Marktöffnung
Emmi begründete die
Massnahme gestern mit der
«internationalen
Konkurrenzfähigkeit im Hinblick
auf die vollständige Liberalisierung des Käsemarktes».
Mit der Konzentration der
Produktion im Emmental sichere Emmi langfristig die
internationale Konkurrenzfähigkeit. Auch gelte es, die
internationale Marktführerschaft beim Fondue zu behaupten. Der Milchverarbeiter tätigt somit einen weiteren Schritt, die Produktionsstandorte auf einzelne Produktegruppen zu spezialisieren. Vergangenes Jahr erzielte Emmi mit Fondue und
Schmelzkäse einen Umsatz
von 112 Mio. Franken, davon
die Hälfte im Ausland. Die
Gerberkäse AG wurde 1836
von der Familie Gerber in
Langnau gegründet. Die später nach Thun umgezogene
Firma wurde 2002 von Emmi
übernommen. ( S DA / A P / M Z )
Kommuniziere und gewinne
Olten Zum zweiten Mal wurde der Award Corporate Communications verliehen
Lokale und nationale
Prominenz war bei
der Verleihung des
nationalen Award Corporate Communications an der Fachhochschule in Olten
anwesend.
C O R N E L I A N U S S B AU M
Begrüsst wurden die zahlreichen Gäste des Award
Corporate Communications durch René Sprint (bekannt als Ueli Gröbli aus
dem SF-WM-Studio). Auf
seine Art führte er die Anwesenden, darunter auch
den Oltner Stadtpräsidenten Ernst Zingg, zu ihren
Plätzen.
Peter Kofmel, Vizepräsident des Fachhochschulrats der Fachhochschule
Nordwestschweiz, sagte:
«Die Fusion der Schulen
funktioniert sehr gut,
und wir freuen uns, bald
die Basler Musikakademie
in unserem Verband aufnehmen zu dürfen.» Die
Fachhochschule
werde
weiterhin ein Kooperationspartner des Awards
bleiben.
Schlatter hat
viel zu tun
Die Schweisstechnik-Gruppe
Schlatter musste im ersten
Halbjahr einen Gewinnrückgang hinnehmen. Unter dem
Strich verdiente das Unternehmen 1,4 Millionen Franken (3,9 Millionen Franken in
der Vorjahresperiode). Der Betriebsgewinn (Ebit) fiel auf 4,0
(4,5) Mio. Franken. Die Zahlen
der Vorjahresperiode waren
allerdings durch einmalige
Effekte geprägt. Wurden diese
ausgeklammert, ergab sich
ein Anstieg des Konzerngewinns um 1,2 Millionen Franken, und der Betriebsgewinn
wuchs um 0,5 Millionen Franken. Der Umsatz der SchlatterGruppe stieg um 2,1 Prozent
auf 96,3 Millionen Franken.
Das Wachstum war dem Geschäft mit Webmaschinen zu
verdanken, das sich um ganze
16 Prozent verbesserte. Für
das gesamte Jahr zeigte sich
die Gruppe zuversichtlich:
Die Nachfrage nach SchlatterProdukten sei «ungebrochen
stark». Per Ende Juni verfügte
das Unternehmen über einen
Auftragsbestand von 125,7
Millionen Franken. Das ist
ein Plus von 35,5 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. ( S DA )
Otto’s Neu einige
Autos im Angebot
Drei Kategorien unterteilt
Als Roberto Rivola, Leiter des Bundesamtes für
Kommunikation, die Bühne betrat, wurde es ruhig,
denn die Gäste wussten:
Jetzt kommen die Namen
der Nominierten. 30 Kommunikationskonzepte,
nur eines aus der Romandie, wurden eingereicht,
daraus 13 nominiert und
nur drei konnten gewinnen. «Es wäre nicht fair,
ein Non-Profit-Unternehmen mit einem grossen
Kommunikationsbudget
zu vergleichen», deshalb
habe die Jury drei Kategorien gemacht, erklärte Rivola.
Nachrichten
GEWINNER V. l. Bettina Bickel (pi.ar.), Benno Oertig (Intrum Justitia),
Karin Lehmann (Tierpark Goldau) und Daniel Schranz (Riegger). CON
And the Winner is . . .
Den 1. Preis hat Bettina Bickel (pi.ar.) mit der
Kampagne für das Inkassounternehmen Intrum
Justitia geholt. Ihre Kam-
pagne halte Jugendliche
von Schulden ab. Zweimal
Bronze wurde an den Tierpark Goldau und an den
Weinkeller Riegger AG
verliehen.
Der Schweizer Detailhändler
Otto’s verkauft jetzt in seinem
neuen Autocenter in Sursee
und über Internet (www.ottoscars.ch) ab sofort Occasions-Autos der Marke VW.
Er kauft zuerst Neuwagen bei
der Amag. Mitarbeiter von
Otto’s fahren dann während
sechs bis acht Monaten mit
den Autos herum. Anschliessend werden sie als so genannter Saisonwagen mit
rund 10 000 bis 30 000 Kilometern und einem Rabatt
von bis zu 25 Prozent den
Kunden angeboten. CEO
Mark Ineichen: «Das Besondere ist, dass das Auto die
erste grosse Abschreibung
bereits hinter sich hat und
deshalb zu einem viel tieferen Preis als ein Neuwagen
erhältlich ist.» (FIS)