SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 7
Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Wochenausblick                                                                       23. November 2012




                                                   Stimmungswende?
                              Redaktion:
                                                   1     Die Woche im Überblick                                                                                1
            Dr. Stefan Mitropoulos
             Tel.: 0 69/91 32-46 19                      1.1        Chart der Woche                                                                            1
              research@helaba.de                         1.2        Wochen-Quartals-Tangente                                                                   2
                                                         1.3        Finanzmarktkalender KW 48 mit Prognosen                                                    3
                                                   2     Im Fokus                                                                                              4
                                                         2.1        Aktien: Neue Konjunkturhoffnung                                                            4
                                                         2.2        USA: Starkes Q3, aber Fragezeichen bei Q4                                                  5
                          Herausgeber:
                                                   3     Charttechnik                                                                                          6
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   4     Helaba Kapitalmarktszenarien                                                                          7
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   5     Prognoseübersicht                                                                                     7
Landesbank Hessen-Thüringen
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58                   1 Die Woche im Überblick
        60311 Frankfurt am Main
       Telefon: 0 69/91 32-20 24                       1.1          Chart der Woche
       Telefax: 0 69/91 32-22 44

                                                   Phasen mit negativer Realverzinsung häufen sich
                                                   Reale Rendite 10-jähriger Staatsanleihen, %

                                                        10                                                                                                10

                                                         8                                                                                                 8

                                                         6                                                                                USA              6
                                                                                                           Deutschland
                                                         4                                                                                                 4

                                                         2                                                                                                 2

                                                         0                                                                                                 0
                                                                                                      Japan
                                                        -2                                                                                                -2
                                                               84    86     88     90     92     94   96      98   00    02   04   06    08     10   12


                                                   Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Japan hat in den 90er Jahren den Anfang gemacht. Lag die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen hier
        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt
                                                   lange Zeit auf einem relativ stabilen positiven Niveau, so wurden die Anleger in der Wirtschafts-
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich    krise kurzfristig mit negativen realen Kapitalmarktzinsen konfrontiert. In den USA trat dieser
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
                                                   Zustand zuerst 2005 auf und hat sich 2007 und 2011 wiederholt. Der letzte „Abtaucher“ in negati-
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
                                                   ves inflationsbereinigtes Terrain hält bei 10-jährigen US-Treasuries mittlerweile schon 19 Monate
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   an. Allerdings ist dies noch wenig im Vergleich zum Zeitraum während und nach dem zweiten
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-    Weltkrieg, als so eine Konstellation über ein Jahrzehnt Bestand hatte. Seit dem Sommer 2011
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
                                                   bringen auch die deutschen Staatsanleihen ihren Besitzern reale Verluste. Diese dürften sich im
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
     nen Angaben dienen der Information. Sie
                                                   kommenden Jahr bei steigenden Renditen zwar tendenziell reduzieren. Insbesondere bei kürzeren
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für      Laufzeiten bleiben die Einbußen aufgrund der zu erwartenden nur wenig veränderten Teuerung
  Anlageentscheidungen verstanden werden.          vermutlich jedoch bemerkenswert.
Wochenausblick




       Claudia Windt        1.2              Wochen-Quartals-Tangente
Tel.: 0 69/91 32-25 00
                          Es sind nicht die Strukturthemen, die derzeit die Anleger bewegen: Die Verhandlungen um den
                          künftigen EU-Finanzhaushalt sind ins Stocken geraten, ferner ringen die Euro-Finanzminister um
                          eine Lösung für weitere Griechenland-Hilfen. Beides soll (dann hoffentlich) in der Berichtswoche
                          angegangen werden. Doch die Anleger haben derzeit kaum Zweifel daran, dass die nächsten Hilfs-
                          tranchen für Griechenland ausgezahlt werden und ein Kompromiss für den EU-Haushalt gefunden
                          wird. Auch die Furcht vor der US-Fiskalklippe lässt allmählich nach. Die Beratungen schleppen
                          sich zwar hin, ein Scheitern erscheint dennoch unwahrscheinlich.

                          Was bleibt ist der Blick auf die Konjunktur und hier gab es in der vergangenen Woche endlich mal
                          wieder positive Nachrichten: Ermutigende Signale kamen von den Einkaufsmanagerindizes aus
                          China und Europa. Zudem erholte sich der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex mit einem Anstieg
                          auf 101,4 Punkten überraschend deutlich, zumal die Besserung nicht nur auf die Erwartungskom-
                          ponente, sondern auch auf die Lagekomponente zurückzuführen ist. Insgesamt lassen die Wirt-
                          schaftsnachrichten auf eine baldige konjunkturelle Trendwende hoffen. Davon profitierten insbe-
                          sondere die Aktienmärkte (S. 4). Der deutsche Leitindex DAX verabschiedet sich mit einem Plus
                          von knapp 3 % aus der Handelswoche während der Euro seine Gewinne gegenüber dem US-Dollar
                          ausbauen konnte. Muss nun in der Berichtswoche die Rückkehr der „Spielverderber“ aus der EU
                          und der US-Politik befürchtet werden?

                          Nicht unbedingt, da die Konjunkturthemen auch in der Berichtswoche positiv überraschen könn-
                          ten. In den USA (S. 5) beginnt mit dem Black Friday die Weihnachtseinkaufssaison. Es gilt hier,
         US-Konsument     ein Stimmungsbild über den US-Konsumenten zu zeichnen, da üblicherweise an diesem Freitag
               im Fokus   die höchsten Jahresumsätze im Einzelhandel erzielt werden. Zudem deutet sich eine erhebliche
                          Aufwärtsrevision des US-BIP für das dritte Quartal an. Aus dem Euroraum stehen Daten zur Kre-
                          ditvergabe sowie Stimmungsindikatoren an. Sollten sie die Wende bestätigen, könnte das für einen
                          freundlichen Jahresausklang sorgen – wenn die „Spielverderber“ keinen Strich durch diese Rech-
                          nung machen.

                          Finanzmarktrückblick und -prognosen

                                                          Veränderung seit...  aktueller
                                                         30.12.2011 15.11.2012 Stand*                             Q4/2012    Q1/2013           Q2/2013
                                                         (in %)                            Index

                          DAX                                     22,8            2,9         7.245              7.500      7.300             7.600
                                                         (in Bp)                           (in %)

                          3M Euribor                           -117                0           0,19                0,3        0,4                0,5
                          3M USD Libor                             -27             0           0,31                0,4        0,4                0,4
                          10 jähr. Bundesanleihen                  -40             9           1,43                1,9        2,0                2,1
                          10 jähr. Swapsatz                        -64             8           1,74                2,2        2,3                2,4
                          10 jähr. US-Treasuries                   -20             9           1,68                2,1        2,1                2,2
                                                         (jew eils gg. Euro, %)            (jew eils gg. Euro)

                          US-Dollar                                0,8            -0,7         1,29               1,35       1,40              1,35
                          Japanischer Yen                         -6,0            -2,3         106                105         110               109
                          Britisches Pfund                         3,2            -0,3         0,81               0,84       0,87              0,87
                          Schweizer Franken                        1,0            -0,1         1,20               1,20       1,25              1,25
                                                         (in %)

                          Brentöl $/B                              3,3            2,9          112                105         100               103
                          Gold $/U                                10,6            0,8         1.730              1.750      1.750             1.850
                          *Schlusskurse vom 22.11.2012                                   Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt
                          Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                          Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba                                                                     2
Wochenausblick




  1.3            Finanzmarktkalender KW 48 mit Prognosen

                                                                               Helaba-    Bloomberg
     Zeit        Land       Periode     Indikator                                                       Vorperiode
                                                                              Prognose    Consensus

 Montag, 26.11.2012
    08:00        DE           Dez       GfK-Konsumklima, Index                   6,2          6,3          6,3
                  EZ                    Treffen der Euro-Gruppe, Brüssel
 Dienstag, 27.11.2012
    09:00        US                     Dallas Fed Präsident Fisher
    12:30        US                     Atlanta Fed Präsident Lockhart
                                        Auftragseingang langlebige Güter, %
    14:30        US            Okt                                              0,5          -1,0          9,9
                                        m/m
    16:00        US            Nov      Verbrauchervertrauen (CB); Index        73,0          73           72,2
 Mittwoch, 28.11.2012
                                        Geldmenge M3
    10:00         EZ           Okt      % 3 mma                                 2,8          k.A.          3,0
                                        % y/y                                   3,0          2,9           2,7
                                        Verbraucherpreise
    14:00        DE            Nov      % m/m                                   -0,1         -0,1          0,0
                                        % y/y                                    1,9          1,9          2,0

    16:00        US            Okt      Neubauverkäufe, Tsd. (JR)               390          386           389
    20:00        US                     Beige Book
 Donnerstag, 29.11.2012
    09:55        DE            Nov      Arbeitslose s.b.; gg. Vm. in Tsd.        15           15            20
    09:55        DE            Nov      Arbeitslosenquote; n.s.a./s.a., %     6,4 / 6,9    k.A. / 6,9    6,5 / 6,9
                                        EU-Kommission; Indizes:
    11:00         EZ           Nov      Industrievertrauen                       -18         -18          -18,0
                                        Konsumentenvertrauen                    -26,9        k.A.         -26,9
    12:00        US                     Dallas Fed Präsident Fisher
    14:30        US            Q3       BIP (1. Revision), % q/q (JR)           3,0           2,8          2,0
                                        Erstanträge auf
    14:30        US          24. Nov                                            390          k.A.          410
                                        Arbeitslosenunterstützung, Tsd
 Freitag, 30.11.2012
    11:00         EZ           Okt      Arbeitslosenquote; %                    11,7         11,6          11,6
                                        Konsumentenpreise
                                        Frühschätzung
    11:00         EZ           Nov
                                        % m/m                                   0,1          k.a.          0,2
                                        % y/y                                   2,5          2,4           2,5
    14:30        US            Okt      Persönliche Einkommen, % m/m            0,1           0,2          0,4
    14:30        US            Okt      Persönliche Ausgaben, % m/m             0,1           0,1          0,8
                                        Deflator privater Konsum
    14:30        US            Okt      % m/m                                   0,1           0,2          0,4
                                        % y/y                                   1,8           1,8          1,7
                                        Kerndeflator privater Konsum
    14:30        US            Okt      % m/m                                   0,1           0,2          0,1
                                        % y/y                                   1,7           1,7          1,7
    15:45        US            Nov      Einkaufsmanagerindex Chicago            51,0         51,0          49,9
 im Laufe der Woche
                                        Einzelhandelsumsatz
    08:00        DE            Okt      % m/m, real s.a.                        -0,3         -0,1           1,5
                                        % y/y, real s.a.                        -0,4         k.a.          -0,4
                                        Importpreise
    08:00        DE            Okt      % m/m                                   -0,2         -0,5          -0,7
                                        % y/y                                    2,0          1,6           1,8
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba                                                        3
Wochenausblick




                                     2 Im Fokus
Markus Reinwand, CFA
                                        2.1           Aktien: Neue Konjunkturhoffnung
    Tel.: 0 69/91 32-47 23


                                        Die Wachstumsängste der vergangenen Wochen haben sich zuletzt wieder etwas gelegt. In
                                        Erwartung einer konjunkturellen Erholung im kommenden Jahr nutzen Anleger Rückschläge,
                                        um ihre Aktienquoten auszubauen. Schließlich sind Aktien günstig bewertet.


                                     Die Angst vor einem Sturz von der fiskalischen Klippe, die in den vergangenen Wochen Aktienan-
                                     leger zu Gewinnmitnahmen veranlasste, hat sich zuletzt wieder etwas gelegt. Die international
           Zyklisches Tief           führenden Aktienindizes konnten einen Teil der zuvor erlittenen Verluste wettmachen. Der markt-
           wird ausgelotet           breite NYSE Composite eroberte ebenso wie der S&P 500 die 200-Tage-Linie zurück. Zwar
                                     zeichnet sich bislang noch keine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern ab. Offen-
                                     sichtlich setzen die Marktteilnehmer aber auf einen konstruktiven Verlauf der Verhandlungen zur
                                     Entschärfung der drohenden fiskalischen Belastungen. Indessen scheint sich im Euroraum die
                                     Industriekonjunktur allmählich zu stabilisieren. Zwar liegt der Einkaufsmanagerindex für das
                                     verarbeitende Gewerbe mit einem Wert von 46,2 Punkten immer noch deutlich unterhalb der
                                     Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Seit den im Juli markierten Tiefständen bei 44 Punkten hat
                                     sich die Stimmung in den Unternehmen inzwischen aber leicht verbessert. Einen ähnlichen Verlauf
                                     weist der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie auf. Selbst das ifo-Geschäftsklima ist
                                     nach sechs Rückgängen in Folge zuletzt angestiegen. Damit dürfte sich die Konjunkturunsicher-
                                     heit allmählich verringern. Für Aktien ist dies erfahrungsgemäß die beste Phase im Konjunktur-
                                     zyklus. In der Vergangenheit legte der DAX nach Erreichen des unteren Wendepunktes beim ifo-
                                     Geschäftsklimaindex überdurchschnittlich zu. Zwar haben Aktien diesmal angesichts einer extrem
                                     expansiv ausgerichteten Geldpolitik etwas früher begonnen, auf eine konjunkturelle Erholung zu
                                     setzen. Die nach wie vor niedrige Bewertung eröffnet jedoch mittelfristig weiteres Kurspotenzial.

Konjunkturzyklus begünstigt gegenwärtig Aktien                                       Pessimismus als Kontraindikation
%                                                  Saldo, stilisierter Verlauf       Saldo                                                         Index

 2,5                                                                                   0,5                                                          8000
                                                                                 +                                            DAX (rechte Skala)
 2,0                                                                                   0,4
                                   Monatsveränderung DAX*
 1,5                                                                                                                                                7500
                                         (linke Skala)                                 0,3
 1,0                                                                                   0,2
                                                                                                                                                    7000
 0,5                                                                                   0,1
 0,0                                                                             0      0                                                           6500
-0,5
                                                                                      -0,1
-1,0                                                                                                                                                6000
            if o-Geschäf tsklima (rechte Skala)                                       -0,2
-1,5
                                                                                      -0,3
-2,0                                                                                                                                                5500
                                                          aktuell                     -0,4                            Kurzf ristige Stimmung
-2,5                                                                             -
                                                                                                                      (sentix 1M, linke Skala)
          zunehmend        abnehmend         zunehmend         abnehmend              -0,5                                                          5000
                                                                                             J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D
                   Expansion                          Kontraktion
* Mittelwerte seit 1965                                                              Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                     Auch die Marktpsychologie spricht für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends nach der jüngsten
                                     Konsolidierung. Die im Frühherbst drohende Stimmungsüberhitzung hat sich mittlerweile abge-
       Aktien mit Potenzial
                                     baut. Die Einschätzung der kurzfristigen Perspektiven fällt gegenwärtig ähnlich pessimistisch aus
                                     wie am Ende vorheriger Korrekturphasen. Gleichzeitig sind die Erwartungen mit Blick auf die
                                     mittelfristigen Ertragspotenziale von Aktien aber recht stabil. Nicht zuletzt angesichts vergleichs-
                                     weise unattraktiver Renditeaussichten bei den klassischen Anlagealternativen ist davon auszuge-
                                     hen, dass Kursrücksetzer zum Ausbau der noch vergleichsweise niedrigen Aktienquoten genutzt
                                     werden.




                                     Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba                                                         4
Wochenausblick




           Patrick Franke              2.2            USA: Starkes Q3, aber Fragezeichen bei Q4
    Tel.: 0 69/91 32-4738


                                       In der Berichtswoche stehen in den USA verschiedene interessante Daten auf dem Plan. So ist
                                       diesmal bei der 2. Schätzung des Bruttoinlandsproduktes eine nennenswerte Revision zu er-
                                       warten. Ferner werden die Auftragseingänge für langlebige Güter eine neue Indikation für die
                                       Dynamik des Investitionszyklus liefern. Schließlich werden die monatlichen Konsumdaten
                                       veröffentlicht – allerdings für den Oktober. In den Medien fokussiert sich die Aufmerksam-
                                       keit in diesen Tagen eher auf die kurzfristige Entwicklung im Einzelhandel: Am Freitag nach
                                       Thanksgiving, 2012 also am 23. November, beginnt traditionell „das Weihnachtsgeschäft“.
                                       Viele Händler bieten ihren Kunden spezielle Sonderangebote und/oder verlängerte Öffnungs-
                                       zeiten an. Wie jedes Jahr wird es allerdings schwierig sein, aus dem Verlauf des Auftakts eine
                                       zuverlässige Folgerung für das Weihnachtsgeschäft als Ganzes zu ziehen.


                                     Die aktuelle ausgeprägte Abschwächung bei der Investitionsgüternachfrage wirft die Frage auf, ob
                                     der Investitionszyklus gedreht hat oder ob es sich lediglich um eine vorübergehende Vertrauens-
   Noch keine Belebung               störung (Wahlen, „fiscal cliff“, Schuldenkrise in Europa) handelt. Außerhalb von Rezessionen ist
                                     eine solche Entwicklung jedenfalls sehr ungewöhnlich – seit Anfang der neunziger Jahre, also seit
                                     dem Beginn der aktuellen Zeitreihen, war ein derartig kräftiger Rückgang der Orders unter die
                                     Auslieferungen nur im Zusammenhang mit einer schrumpfenden Wirtschaft zu beobachten. Im
                                     Oktober dürften die Auftragseingänge insgesamt ein leichtes Plus verzeichnet haben – der Sprung
                                     von fast 10 % im Vormonat war fast komplett durch die volatile Kategorie Flugzeuge bedingt. Im
                                     vierten Quartal werden die Ausrüstungsinvestitionen wohl bestenfalls ein leichtes Plus verzeich-
                                     nen. Sie könnten sogar zum ersten Mal seit dem Ende der Rezession 2009 fallen.

Zyklische Wende oder temporärer Schwächeanfall?                                    Besseres drittes Quartal
Zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, Mrd. $                                    Reales BIP, annualisierte Veränderung gegenüber Vorquartal in %

                                                                                     5,0                                                               5,0
  70                                                                  70
                                                                                     4,5                                                               4,5

  65                           Auf tragseingänge                      65             4,0                                                   1. und 2.   4,0
                                                                                     3,5                                                   Schätzung   3,5
                                                                                                                                           Q3 2012
  60                                                                  60             3,0                                                               3,0
                                                                                     2,5                     Trend                                     2,5
                                               Lief erungen
  55                                                                  55             2,0                                                               2,0
                                                                                     1,5                                                               1,5
  50                                                                  50
                                                                                     1,0                                                               1,0
                                                                                     0,5                                                               0,5
  45                                                                  45
    2008         2009         2010          2011         2012                        0,0                                                               0,0
                                                                                           2010              2011                 2012

Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research


                                     In ihrer ersten Schätzung haben die Statistiker den Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes
                                     (BIP) im Q3 mit annualisiert 2 % angegeben. Die seitdem veröffentlichten Daten lassen aber er-
       Q3 deutlich besser
                                     warten, dass dies deutlich nach oben korrigiert werden muss. Einerseits fiel der Lageraufbau in
              als gedacht
                                     den Monaten Juli bis September spürbar höher aus als angenommen – von dieser Seite wäre eine
                                     Aufwärtsrevision des BIP um 25 Mrd. Dollar zu erwarten. Andererseits fiel das Defizit in der
                                     Handelsbilanz im September merklich geringer aus als von den Statistikern zunächst unterstellt.
                                     Dadurch ergibt sich ein zusätzliches Potenzial von rund 25 Mrd. Dollar. Selbst wenn die Ausrüs-
                                     tungsinvestitionen und die Konsumausgaben nach unten revidiert werden sollten, würde dies dafür
                                     sprechen, dass der Zuwachs des realen BIP um bis zu einen Prozentpunkt auf 3 % angehoben
                                     werden könnte. Dies wäre die höchste Quartalsrate seit Ende 2011. Im Jahresendquartal sollte das
                                     Wachstum jedoch wieder um einiges niedriger ausfallen. Dabei dürfte „Hurricane Sandy“ nicht die
                                     entscheidende Rolle spielen. Stattdessen ist insbesondere bei der Staatsnachfrage mit einem klei-
                                     neren Wachstumsbeitrag zu rechnen, nachdem dieser im Q3 erstmals seit Q2 2010 positiv war.




                                     Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba                                                           5
Wochenausblick




                                 3 Charttechnik
Bund-Future: Verkaufssignale                                                   Widerstände:              142,64        143,48 143,90
MACD                                                   Bund-Future (daily)     Unterstützungen:          141,94        141,13 140,64
                                                                               Die Aussichten für den Future haben sich deutlich einge-
                                                                               trübt. Der Fall unter die 100-Tagelinie sowie das MACD-
                                                                               Verkaufssignal mahnen zur Vorsicht. Zudem wurde das
                                                                               Verkaufssignal von den 5- und 15-Tagesdurchschnitten
                                                                               bestätigt. Der übergeordnete Trend ist zwar noch aufwärts
                                                                               gerichtet, dennoch hat sich die Gefahr weiter nachgebender
                                                                               Notierungen erhöht. Bei Unterschreiten des 38,2 %-
                                                                               Retracements der jüngsten Aufwärtsbewegung (141,94)
                                                                               weitet sich das Korrekturpotenzial bis 141,13 aus. Der
                                                                               September-Aufwärtstrend verläuft bei 140,64.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891)



EUR-USD: Technik aufgehellt                                                    Widerstände:              1,3021        1,3141 1,3172
MACD                                                     EUR-USD (daily)       Unterstützungen:          1,2825        1,2743 1,2661
                                                                               Der Euro hat sich in der abgelaufenen Woche befestigt und
                                                                               die Marke von 1,29 übersprungen. Die Indikatoren auf
                                                                               Tagesbasis sind im Kauf oder steigen an. Insofern sind
                                                                               weitere Kursgewinne ins Kalkül zu ziehen. Die nächsten
                                                                               Hürden finden sich bei 1,3021 und 1,3141 sowie am zykli-
                                                                               schen Hoch vom September bei 1,3172. Der Blick auf die
                                                                               Wochentechnik zeigt aber, dass die endgültige Richtungs-
                                                                               entscheidung noch nicht gefällt wurde. Zudem gilt zu be-
                                                                               achten, dass der 2011 etablierte, breite Abwärtstrend noch
                                                                               intakt ist.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)



DAX: Ende der Korrektur?                                                       Widerstände:              7.330         7.374   7.402
DMI                                                           DAX (daily)      Unterstützungen:          7.160         7.084   7.020
                                                                               Nachdem der DAX bei 6.950 Zählern ein neues Impulstief
                                                                               markierte, setzte eine deutliche Erholung mit vier steigenden
                                                                               Hoch- und Tiefpunkten ein. Nun stellt sich die Frage, ob die
                                                                               Korrektur im Bereich des erreichten 61,8%-Retracements
                                                                               (7.251) zu Ende geht, oder aber ein Ausbruch über die mas-
                                                                               sive, für den mittelfristigen Trend wichtige Widerstandszone
                                                                               von 7.276/7.286 Punkten gelingen wird. Kurzfristig über-
                                                                               wiegen die Zweifel, da die Umsätze zuletzt nicht idealty-
                                                                               pisch ausfielen und verschiedene Oszillatoren, wie das
                                                                               Momentum, zur Vorsicht mahnen.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                 Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                 Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba                                              6
Wochenausblick




4 Helaba Kapitalmarktszenarien
Am 29. November veröffentlichen wir unseren Kapitalmarktausblick 2013 mit den Kapital-
marktszenarien für das kommende Jahr. Sie finden diese Szenarien dann im nächsten Wochenaus-
blick an der gewohnten Stelle.




5        Prognoseübersicht

                                 Bruttoinlandsprodukt                     Verbraucherpreise

                                                                           Veränderung gg.
                         reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                             Vorjahr in %

                          2010       2011       2012p   2013p      2010     2011    2012p     2013p

Euroland                  1,9         1,5        -0,4    0,4        1,6      2,7      2,5      2,2
    Frankreich            1,6         1,7         0,1    0,7        1,7      2,3      2,3      2,0

    Italien                1,8        0,6        -2,0   -0,5        1,6      2,9      3,3      2,4

    Spanien               -0,3        0,4        -1,3   -1,0        2,0      3,1      2,5      2,3
    Griechenland          -4,9        -7,1       -6,5   -4,0        4,7      3,1      1,1      0,0
    Irland                -0,8        1,4         0,5    1,5       -1,6      1,2      2,0      1,9

    Portugal               1,4        -1,7       -3,5   -2,5        1,4      3,6      2,8      1,0
    Deutschland*           4,0        3,1         1,0    1,2        1,1      2,3      2,0      2,0

Großbritannien             1,8        0,9        -0,1    1,0        3,3      4,5      2,8      2,6

Schw eiz                   3,0        1,9         0,9    1,2        0,7      0,2      -0,7     0,5
Schw eden                  6,6        3,9         1,2    1,7        1,2      3,0      1,0      1,2
Polen                      3,9        4,3         2,2    2,6        2,7      4,2      3,7      3,0

Ungarn                     1,3        1,7        -1,2    1,0        4,9      3,9      5,9      4,5

Tschechien                 2,7        1,7        -0,8    0,7        1,5      1,9      3,4      2,5
Russland                   4,3        4,3         3,5    3,7        6,9      8,4      5,1      6,5

USA                        2,4        1,8         2,2    2,0        1,6      3,1      2,1      1,7

Japan                      4,5        -0,7        1,8    0,7       -0,7      -0,3     0,1      -0,2

Asien ohne Japan           8,4        6,5         5,7    6,2        5,1      5,9      4,5      5,2
  China                   10,4        9,2         7,9    8,4        3,3      5,3      2,5      3,0
  Indien                   9,6        6,9         5,8    6,5       12,0      8,9      9,2      8,2

Lateinamerika              6,0        4,3         3,0    3,9        5,9      6,5      6,0      6,4

    Brasilien              7,6        2,7         1,5    3,5        5,0      6,6      5,3      5,7

Welt                       4,8        3,4         2,9    3,3        2,9      3,9      3,0      3,1
p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba                                         7

Weitere ähnliche Inhalte

Was ist angesagt? (13)

Zinsreport.pdf
Zinsreport.pdfZinsreport.pdf
Zinsreport.pdf
 
EquityDaily.pdf
EquityDaily.pdfEquityDaily.pdf
EquityDaily.pdf
 
EquityDaily.pdf
EquityDaily.pdfEquityDaily.pdf
EquityDaily.pdf
 
Laenderfokus.pdf
Laenderfokus.pdfLaenderfokus.pdf
Laenderfokus.pdf
 
Fed_aktuell.pdf
Fed_aktuell.pdfFed_aktuell.pdf
Fed_aktuell.pdf
 
EquityDaily.pdf
EquityDaily.pdfEquityDaily.pdf
EquityDaily.pdf
 
Immobilienreport.pdf
Immobilienreport.pdfImmobilienreport.pdf
Immobilienreport.pdf
 
Zinsreport.pdf
Zinsreport.pdfZinsreport.pdf
Zinsreport.pdf
 
EquityDaily.pdf
EquityDaily.pdfEquityDaily.pdf
EquityDaily.pdf
 
Dgb20015
Dgb20015Dgb20015
Dgb20015
 
EquityDaily.pdf
EquityDaily.pdfEquityDaily.pdf
EquityDaily.pdf
 
EquityDaily.pdf
EquityDaily.pdfEquityDaily.pdf
EquityDaily.pdf
 
Zinsreport.pdf
Zinsreport.pdfZinsreport.pdf
Zinsreport.pdf
 

Andere mochten auch (17)

Video
VideoVideo
Video
 
Estimación - 3er Encuentro entre Testers - TestingBaires
Estimación - 3er Encuentro entre Testers - TestingBairesEstimación - 3er Encuentro entre Testers - TestingBaires
Estimación - 3er Encuentro entre Testers - TestingBaires
 
bildungsinlaender_2011.pdf
bildungsinlaender_2011.pdfbildungsinlaender_2011.pdf
bildungsinlaender_2011.pdf
 
PI Econic Mexico.pdf
PI Econic Mexico.pdfPI Econic Mexico.pdf
PI Econic Mexico.pdf
 
Herramientas de Busqueda
Herramientas de BusquedaHerramientas de Busqueda
Herramientas de Busqueda
 
Act1 art metodologiadelainvestigacion
Act1 art metodologiadelainvestigacionAct1 art metodologiadelainvestigacion
Act1 art metodologiadelainvestigacion
 
Broschre+Mbelkunde+Mbelpflege.pdf
Broschre+Mbelkunde+Mbelpflege.pdfBroschre+Mbelkunde+Mbelpflege.pdf
Broschre+Mbelkunde+Mbelpflege.pdf
 
NEU Pressedienst_TZS_SC 02.pdf
NEU Pressedienst_TZS_SC 02.pdfNEU Pressedienst_TZS_SC 02.pdf
NEU Pressedienst_TZS_SC 02.pdf
 
PM_07.10.10_StbTag_Weimar.pdf
PM_07.10.10_StbTag_Weimar.pdfPM_07.10.10_StbTag_Weimar.pdf
PM_07.10.10_StbTag_Weimar.pdf
 
MH698.pdf
MH698.pdfMH698.pdf
MH698.pdf
 
Que es el panel de control carlos molano
Que es el panel   de control    carlos  molanoQue es el panel   de control    carlos  molano
Que es el panel de control carlos molano
 
Virus computacionales
Virus computacionalesVirus computacionales
Virus computacionales
 
Omar
OmarOmar
Omar
 
DT Russia - Daimler erfolgreich unterwegs bei Lkw in Russland_D.pdf
DT Russia - Daimler erfolgreich unterwegs bei Lkw in Russland_D.pdfDT Russia - Daimler erfolgreich unterwegs bei Lkw in Russland_D.pdf
DT Russia - Daimler erfolgreich unterwegs bei Lkw in Russland_D.pdf
 
Criptozoologia
CriptozoologiaCriptozoologia
Criptozoologia
 
EquityDaily.pdf
EquityDaily.pdfEquityDaily.pdf
EquityDaily.pdf
 
Correo electronico
Correo electronicoCorreo electronico
Correo electronico
 

Mehr von unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH

Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 

Mehr von unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH (20)

Über den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdfÜber den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf
 
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdfAL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
 
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
 
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdfPresseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
 
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
 
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdfZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
 
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
 
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
 
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
 
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdfPrinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
 
PI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdfPI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
 
01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
 
Text EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdfText EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdf
 
PM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdfPM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdf
 

Wochenausblick.pdf

  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Wochenausblick 23. November 2012 Stimmungswende? Redaktion: 1 Die Woche im Überblick 1 Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 1.1 Chart der Woche 1 research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 48 mit Prognosen 3 2 Im Fokus 4 2.1 Aktien: Neue Konjunkturhoffnung 4 2.2 USA: Starkes Q3, aber Fragezeichen bei Q4 5 Herausgeber: 3 Charttechnik 6 Dr. Gertrud R. Traud 4 Helaba Kapitalmarktszenarien 7 Chefvolkswirt/Leitung Research 5 Prognoseübersicht 7 Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 1 Die Woche im Überblick 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 1.1 Chart der Woche Telefax: 0 69/91 32-22 44 Phasen mit negativer Realverzinsung häufen sich Reale Rendite 10-jähriger Staatsanleihen, % 10 10 8 8 6 USA 6 Deutschland 4 4 2 2 0 0 Japan -2 -2 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Japan hat in den 90er Jahren den Anfang gemacht. Lag die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen hier Die Publikation ist mit größter Sorgfalt lange Zeit auf einem relativ stabilen positiven Niveau, so wurden die Anleger in der Wirtschafts- bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich krise kurzfristig mit negativen realen Kapitalmarktzinsen konfrontiert. In den USA trat dieser unverbindliche Analysen und Prognosen zu Zustand zuerst 2005 auf und hat sich 2007 und 2011 wiederholt. Der letzte „Abtaucher“ in negati- den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- verhältnissen. Die Angaben beruhen auf ves inflationsbereinigtes Terrain hält bei 10-jährigen US-Treasuries mittlerweile schon 19 Monate Quellen, die wir für zuverlässig halten, für an. Allerdings ist dies noch wenig im Vergleich zum Zeitraum während und nach dem zweiten deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- Weltkrieg, als so eine Konstellation über ein Jahrzehnt Bestand hatte. Seit dem Sommer 2011 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- bringen auch die deutschen Staatsanleihen ihren Besitzern reale Verluste. Diese dürften sich im nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- nen Angaben dienen der Information. Sie kommenden Jahr bei steigenden Renditen zwar tendenziell reduzieren. Insbesondere bei kürzeren dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Laufzeiten bleiben die Einbußen aufgrund der zu erwartenden nur wenig veränderten Teuerung Anlageentscheidungen verstanden werden. vermutlich jedoch bemerkenswert.
  • 2. Wochenausblick Claudia Windt 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Tel.: 0 69/91 32-25 00 Es sind nicht die Strukturthemen, die derzeit die Anleger bewegen: Die Verhandlungen um den künftigen EU-Finanzhaushalt sind ins Stocken geraten, ferner ringen die Euro-Finanzminister um eine Lösung für weitere Griechenland-Hilfen. Beides soll (dann hoffentlich) in der Berichtswoche angegangen werden. Doch die Anleger haben derzeit kaum Zweifel daran, dass die nächsten Hilfs- tranchen für Griechenland ausgezahlt werden und ein Kompromiss für den EU-Haushalt gefunden wird. Auch die Furcht vor der US-Fiskalklippe lässt allmählich nach. Die Beratungen schleppen sich zwar hin, ein Scheitern erscheint dennoch unwahrscheinlich. Was bleibt ist der Blick auf die Konjunktur und hier gab es in der vergangenen Woche endlich mal wieder positive Nachrichten: Ermutigende Signale kamen von den Einkaufsmanagerindizes aus China und Europa. Zudem erholte sich der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex mit einem Anstieg auf 101,4 Punkten überraschend deutlich, zumal die Besserung nicht nur auf die Erwartungskom- ponente, sondern auch auf die Lagekomponente zurückzuführen ist. Insgesamt lassen die Wirt- schaftsnachrichten auf eine baldige konjunkturelle Trendwende hoffen. Davon profitierten insbe- sondere die Aktienmärkte (S. 4). Der deutsche Leitindex DAX verabschiedet sich mit einem Plus von knapp 3 % aus der Handelswoche während der Euro seine Gewinne gegenüber dem US-Dollar ausbauen konnte. Muss nun in der Berichtswoche die Rückkehr der „Spielverderber“ aus der EU und der US-Politik befürchtet werden? Nicht unbedingt, da die Konjunkturthemen auch in der Berichtswoche positiv überraschen könn- ten. In den USA (S. 5) beginnt mit dem Black Friday die Weihnachtseinkaufssaison. Es gilt hier, US-Konsument ein Stimmungsbild über den US-Konsumenten zu zeichnen, da üblicherweise an diesem Freitag im Fokus die höchsten Jahresumsätze im Einzelhandel erzielt werden. Zudem deutet sich eine erhebliche Aufwärtsrevision des US-BIP für das dritte Quartal an. Aus dem Euroraum stehen Daten zur Kre- ditvergabe sowie Stimmungsindikatoren an. Sollten sie die Wende bestätigen, könnte das für einen freundlichen Jahresausklang sorgen – wenn die „Spielverderber“ keinen Strich durch diese Rech- nung machen. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 30.12.2011 15.11.2012 Stand* Q4/2012 Q1/2013 Q2/2013 (in %) Index DAX 22,8 2,9 7.245 7.500 7.300 7.600 (in Bp) (in %) 3M Euribor -117 0 0,19 0,3 0,4 0,5 3M USD Libor -27 0 0,31 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen -40 9 1,43 1,9 2,0 2,1 10 jähr. Swapsatz -64 8 1,74 2,2 2,3 2,4 10 jähr. US-Treasuries -20 9 1,68 2,1 2,1 2,2 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar 0,8 -0,7 1,29 1,35 1,40 1,35 Japanischer Yen -6,0 -2,3 106 105 110 109 Britisches Pfund 3,2 -0,3 0,81 0,84 0,87 0,87 Schweizer Franken 1,0 -0,1 1,20 1,20 1,25 1,25 (in %) Brentöl $/B 3,3 2,9 112 105 100 103 Gold $/U 10,6 0,8 1.730 1.750 1.750 1.850 *Schlusskurse vom 22.11.2012 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba 2
  • 3. Wochenausblick 1.3 Finanzmarktkalender KW 48 mit Prognosen Helaba- Bloomberg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 26.11.2012 08:00 DE Dez GfK-Konsumklima, Index 6,2 6,3 6,3 EZ Treffen der Euro-Gruppe, Brüssel Dienstag, 27.11.2012 09:00 US Dallas Fed Präsident Fisher 12:30 US Atlanta Fed Präsident Lockhart Auftragseingang langlebige Güter, % 14:30 US Okt 0,5 -1,0 9,9 m/m 16:00 US Nov Verbrauchervertrauen (CB); Index 73,0 73 72,2 Mittwoch, 28.11.2012 Geldmenge M3 10:00 EZ Okt % 3 mma 2,8 k.A. 3,0 % y/y 3,0 2,9 2,7 Verbraucherpreise 14:00 DE Nov % m/m -0,1 -0,1 0,0 % y/y 1,9 1,9 2,0 16:00 US Okt Neubauverkäufe, Tsd. (JR) 390 386 389 20:00 US Beige Book Donnerstag, 29.11.2012 09:55 DE Nov Arbeitslose s.b.; gg. Vm. in Tsd. 15 15 20 09:55 DE Nov Arbeitslosenquote; n.s.a./s.a., % 6,4 / 6,9 k.A. / 6,9 6,5 / 6,9 EU-Kommission; Indizes: 11:00 EZ Nov Industrievertrauen -18 -18 -18,0 Konsumentenvertrauen -26,9 k.A. -26,9 12:00 US Dallas Fed Präsident Fisher 14:30 US Q3 BIP (1. Revision), % q/q (JR) 3,0 2,8 2,0 Erstanträge auf 14:30 US 24. Nov 390 k.A. 410 Arbeitslosenunterstützung, Tsd Freitag, 30.11.2012 11:00 EZ Okt Arbeitslosenquote; % 11,7 11,6 11,6 Konsumentenpreise Frühschätzung 11:00 EZ Nov % m/m 0,1 k.a. 0,2 % y/y 2,5 2,4 2,5 14:30 US Okt Persönliche Einkommen, % m/m 0,1 0,2 0,4 14:30 US Okt Persönliche Ausgaben, % m/m 0,1 0,1 0,8 Deflator privater Konsum 14:30 US Okt % m/m 0,1 0,2 0,4 % y/y 1,8 1,8 1,7 Kerndeflator privater Konsum 14:30 US Okt % m/m 0,1 0,2 0,1 % y/y 1,7 1,7 1,7 15:45 US Nov Einkaufsmanagerindex Chicago 51,0 51,0 49,9 im Laufe der Woche Einzelhandelsumsatz 08:00 DE Okt % m/m, real s.a. -0,3 -0,1 1,5 % y/y, real s.a. -0,4 k.a. -0,4 Importpreise 08:00 DE Okt % m/m -0,2 -0,5 -0,7 % y/y 2,0 1,6 1,8 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba 3
  • 4. Wochenausblick 2 Im Fokus Markus Reinwand, CFA 2.1 Aktien: Neue Konjunkturhoffnung Tel.: 0 69/91 32-47 23 Die Wachstumsängste der vergangenen Wochen haben sich zuletzt wieder etwas gelegt. In Erwartung einer konjunkturellen Erholung im kommenden Jahr nutzen Anleger Rückschläge, um ihre Aktienquoten auszubauen. Schließlich sind Aktien günstig bewertet. Die Angst vor einem Sturz von der fiskalischen Klippe, die in den vergangenen Wochen Aktienan- leger zu Gewinnmitnahmen veranlasste, hat sich zuletzt wieder etwas gelegt. Die international Zyklisches Tief führenden Aktienindizes konnten einen Teil der zuvor erlittenen Verluste wettmachen. Der markt- wird ausgelotet breite NYSE Composite eroberte ebenso wie der S&P 500 die 200-Tage-Linie zurück. Zwar zeichnet sich bislang noch keine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern ab. Offen- sichtlich setzen die Marktteilnehmer aber auf einen konstruktiven Verlauf der Verhandlungen zur Entschärfung der drohenden fiskalischen Belastungen. Indessen scheint sich im Euroraum die Industriekonjunktur allmählich zu stabilisieren. Zwar liegt der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe mit einem Wert von 46,2 Punkten immer noch deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Seit den im Juli markierten Tiefständen bei 44 Punkten hat sich die Stimmung in den Unternehmen inzwischen aber leicht verbessert. Einen ähnlichen Verlauf weist der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie auf. Selbst das ifo-Geschäftsklima ist nach sechs Rückgängen in Folge zuletzt angestiegen. Damit dürfte sich die Konjunkturunsicher- heit allmählich verringern. Für Aktien ist dies erfahrungsgemäß die beste Phase im Konjunktur- zyklus. In der Vergangenheit legte der DAX nach Erreichen des unteren Wendepunktes beim ifo- Geschäftsklimaindex überdurchschnittlich zu. Zwar haben Aktien diesmal angesichts einer extrem expansiv ausgerichteten Geldpolitik etwas früher begonnen, auf eine konjunkturelle Erholung zu setzen. Die nach wie vor niedrige Bewertung eröffnet jedoch mittelfristig weiteres Kurspotenzial. Konjunkturzyklus begünstigt gegenwärtig Aktien Pessimismus als Kontraindikation % Saldo, stilisierter Verlauf Saldo Index 2,5 0,5 8000 + DAX (rechte Skala) 2,0 0,4 Monatsveränderung DAX* 1,5 7500 (linke Skala) 0,3 1,0 0,2 7000 0,5 0,1 0,0 0 0 6500 -0,5 -0,1 -1,0 6000 if o-Geschäf tsklima (rechte Skala) -0,2 -1,5 -0,3 -2,0 5500 aktuell -0,4 Kurzf ristige Stimmung -2,5 - (sentix 1M, linke Skala) zunehmend abnehmend zunehmend abnehmend -0,5 5000 J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D Expansion Kontraktion * Mittelwerte seit 1965 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Auch die Marktpsychologie spricht für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends nach der jüngsten Konsolidierung. Die im Frühherbst drohende Stimmungsüberhitzung hat sich mittlerweile abge- Aktien mit Potenzial baut. Die Einschätzung der kurzfristigen Perspektiven fällt gegenwärtig ähnlich pessimistisch aus wie am Ende vorheriger Korrekturphasen. Gleichzeitig sind die Erwartungen mit Blick auf die mittelfristigen Ertragspotenziale von Aktien aber recht stabil. Nicht zuletzt angesichts vergleichs- weise unattraktiver Renditeaussichten bei den klassischen Anlagealternativen ist davon auszuge- hen, dass Kursrücksetzer zum Ausbau der noch vergleichsweise niedrigen Aktienquoten genutzt werden. Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba 4
  • 5. Wochenausblick Patrick Franke 2.2 USA: Starkes Q3, aber Fragezeichen bei Q4 Tel.: 0 69/91 32-4738 In der Berichtswoche stehen in den USA verschiedene interessante Daten auf dem Plan. So ist diesmal bei der 2. Schätzung des Bruttoinlandsproduktes eine nennenswerte Revision zu er- warten. Ferner werden die Auftragseingänge für langlebige Güter eine neue Indikation für die Dynamik des Investitionszyklus liefern. Schließlich werden die monatlichen Konsumdaten veröffentlicht – allerdings für den Oktober. In den Medien fokussiert sich die Aufmerksam- keit in diesen Tagen eher auf die kurzfristige Entwicklung im Einzelhandel: Am Freitag nach Thanksgiving, 2012 also am 23. November, beginnt traditionell „das Weihnachtsgeschäft“. Viele Händler bieten ihren Kunden spezielle Sonderangebote und/oder verlängerte Öffnungs- zeiten an. Wie jedes Jahr wird es allerdings schwierig sein, aus dem Verlauf des Auftakts eine zuverlässige Folgerung für das Weihnachtsgeschäft als Ganzes zu ziehen. Die aktuelle ausgeprägte Abschwächung bei der Investitionsgüternachfrage wirft die Frage auf, ob der Investitionszyklus gedreht hat oder ob es sich lediglich um eine vorübergehende Vertrauens- Noch keine Belebung störung (Wahlen, „fiscal cliff“, Schuldenkrise in Europa) handelt. Außerhalb von Rezessionen ist eine solche Entwicklung jedenfalls sehr ungewöhnlich – seit Anfang der neunziger Jahre, also seit dem Beginn der aktuellen Zeitreihen, war ein derartig kräftiger Rückgang der Orders unter die Auslieferungen nur im Zusammenhang mit einer schrumpfenden Wirtschaft zu beobachten. Im Oktober dürften die Auftragseingänge insgesamt ein leichtes Plus verzeichnet haben – der Sprung von fast 10 % im Vormonat war fast komplett durch die volatile Kategorie Flugzeuge bedingt. Im vierten Quartal werden die Ausrüstungsinvestitionen wohl bestenfalls ein leichtes Plus verzeich- nen. Sie könnten sogar zum ersten Mal seit dem Ende der Rezession 2009 fallen. Zyklische Wende oder temporärer Schwächeanfall? Besseres drittes Quartal Zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, Mrd. $ Reales BIP, annualisierte Veränderung gegenüber Vorquartal in % 5,0 5,0 70 70 4,5 4,5 65 Auf tragseingänge 65 4,0 1. und 2. 4,0 3,5 Schätzung 3,5 Q3 2012 60 60 3,0 3,0 2,5 Trend 2,5 Lief erungen 55 55 2,0 2,0 1,5 1,5 50 50 1,0 1,0 0,5 0,5 45 45 2008 2009 2010 2011 2012 0,0 0,0 2010 2011 2012 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research In ihrer ersten Schätzung haben die Statistiker den Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Q3 mit annualisiert 2 % angegeben. Die seitdem veröffentlichten Daten lassen aber er- Q3 deutlich besser warten, dass dies deutlich nach oben korrigiert werden muss. Einerseits fiel der Lageraufbau in als gedacht den Monaten Juli bis September spürbar höher aus als angenommen – von dieser Seite wäre eine Aufwärtsrevision des BIP um 25 Mrd. Dollar zu erwarten. Andererseits fiel das Defizit in der Handelsbilanz im September merklich geringer aus als von den Statistikern zunächst unterstellt. Dadurch ergibt sich ein zusätzliches Potenzial von rund 25 Mrd. Dollar. Selbst wenn die Ausrüs- tungsinvestitionen und die Konsumausgaben nach unten revidiert werden sollten, würde dies dafür sprechen, dass der Zuwachs des realen BIP um bis zu einen Prozentpunkt auf 3 % angehoben werden könnte. Dies wäre die höchste Quartalsrate seit Ende 2011. Im Jahresendquartal sollte das Wachstum jedoch wieder um einiges niedriger ausfallen. Dabei dürfte „Hurricane Sandy“ nicht die entscheidende Rolle spielen. Stattdessen ist insbesondere bei der Staatsnachfrage mit einem klei- neren Wachstumsbeitrag zu rechnen, nachdem dieser im Q3 erstmals seit Q2 2010 positiv war. Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba 5
  • 6. Wochenausblick 3 Charttechnik Bund-Future: Verkaufssignale Widerstände: 142,64 143,48 143,90 MACD Bund-Future (daily) Unterstützungen: 141,94 141,13 140,64 Die Aussichten für den Future haben sich deutlich einge- trübt. Der Fall unter die 100-Tagelinie sowie das MACD- Verkaufssignal mahnen zur Vorsicht. Zudem wurde das Verkaufssignal von den 5- und 15-Tagesdurchschnitten bestätigt. Der übergeordnete Trend ist zwar noch aufwärts gerichtet, dennoch hat sich die Gefahr weiter nachgebender Notierungen erhöht. Bei Unterschreiten des 38,2 %- Retracements der jüngsten Aufwärtsbewegung (141,94) weitet sich das Korrekturpotenzial bis 141,13 aus. Der September-Aufwärtstrend verläuft bei 140,64. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) EUR-USD: Technik aufgehellt Widerstände: 1,3021 1,3141 1,3172 MACD EUR-USD (daily) Unterstützungen: 1,2825 1,2743 1,2661 Der Euro hat sich in der abgelaufenen Woche befestigt und die Marke von 1,29 übersprungen. Die Indikatoren auf Tagesbasis sind im Kauf oder steigen an. Insofern sind weitere Kursgewinne ins Kalkül zu ziehen. Die nächsten Hürden finden sich bei 1,3021 und 1,3141 sowie am zykli- schen Hoch vom September bei 1,3172. Der Blick auf die Wochentechnik zeigt aber, dass die endgültige Richtungs- entscheidung noch nicht gefällt wurde. Zudem gilt zu be- achten, dass der 2011 etablierte, breite Abwärtstrend noch intakt ist. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Ende der Korrektur? Widerstände: 7.330 7.374 7.402 DMI DAX (daily) Unterstützungen: 7.160 7.084 7.020 Nachdem der DAX bei 6.950 Zählern ein neues Impulstief markierte, setzte eine deutliche Erholung mit vier steigenden Hoch- und Tiefpunkten ein. Nun stellt sich die Frage, ob die Korrektur im Bereich des erreichten 61,8%-Retracements (7.251) zu Ende geht, oder aber ein Ausbruch über die mas- sive, für den mittelfristigen Trend wichtige Widerstandszone von 7.276/7.286 Punkten gelingen wird. Kurzfristig über- wiegen die Zweifel, da die Umsätze zuletzt nicht idealty- pisch ausfielen und verschiedene Oszillatoren, wie das Momentum, zur Vorsicht mahnen. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba 6
  • 7. Wochenausblick 4 Helaba Kapitalmarktszenarien Am 29. November veröffentlichen wir unseren Kapitalmarktausblick 2013 mit den Kapital- marktszenarien für das kommende Jahr. Sie finden diese Szenarien dann im nächsten Wochenaus- blick an der gewohnten Stelle. 5 Prognoseübersicht Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2010 2011 2012p 2013p 2010 2011 2012p 2013p Euroland 1,9 1,5 -0,4 0,4 1,6 2,7 2,5 2,2 Frankreich 1,6 1,7 0,1 0,7 1,7 2,3 2,3 2,0 Italien 1,8 0,6 -2,0 -0,5 1,6 2,9 3,3 2,4 Spanien -0,3 0,4 -1,3 -1,0 2,0 3,1 2,5 2,3 Griechenland -4,9 -7,1 -6,5 -4,0 4,7 3,1 1,1 0,0 Irland -0,8 1,4 0,5 1,5 -1,6 1,2 2,0 1,9 Portugal 1,4 -1,7 -3,5 -2,5 1,4 3,6 2,8 1,0 Deutschland* 4,0 3,1 1,0 1,2 1,1 2,3 2,0 2,0 Großbritannien 1,8 0,9 -0,1 1,0 3,3 4,5 2,8 2,6 Schw eiz 3,0 1,9 0,9 1,2 0,7 0,2 -0,7 0,5 Schw eden 6,6 3,9 1,2 1,7 1,2 3,0 1,0 1,2 Polen 3,9 4,3 2,2 2,6 2,7 4,2 3,7 3,0 Ungarn 1,3 1,7 -1,2 1,0 4,9 3,9 5,9 4,5 Tschechien 2,7 1,7 -0,8 0,7 1,5 1,9 3,4 2,5 Russland 4,3 4,3 3,5 3,7 6,9 8,4 5,1 6,5 USA 2,4 1,8 2,2 2,0 1,6 3,1 2,1 1,7 Japan 4,5 -0,7 1,8 0,7 -0,7 -0,3 0,1 -0,2 Asien ohne Japan 8,4 6,5 5,7 6,2 5,1 5,9 4,5 5,2 China 10,4 9,2 7,9 8,4 3,3 5,3 2,5 3,0 Indien 9,6 6,9 5,8 6,5 12,0 8,9 9,2 8,2 Lateinamerika 6,0 4,3 3,0 3,9 5,9 6,5 6,0 6,4 Brasilien 7,6 2,7 1,5 3,5 5,0 6,6 5,3 5,7 Welt 4,8 3,4 2,9 3,3 2,9 3,9 3,0 3,1 p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 23. November 2012· © Helaba 7