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Storytelling
digital literacy
© Erwin Schmitzberger
2. Digital Storytelling
1. Definition
2. Warum digital storytelling?
3. Wie erschaffe ich meinen Kurzfilm?
4. Warum veröffentliche ich meine Geschichte?
© Erwin Schmitzberger e.schmitzberger@gmx.net 0699 12084005
3. 1. Definition Digital Story
Definition
Wir erzählen unsere Geschichten in Form von Kurzfilmen und
nutzen bei deren Produktion digitale Werkzeuge
Typische digital stories werden im Rahmen intensiver
Workshops erstellt
Das Endprodukt ist ein 2 bis 3 Minuten langer Film in Form
einer Ich- Erzählung, der Erinnerungsstücke, Fotos, Filme und
Musik kombiniert
Die Erschaffung einer digital story bedeutet für ProduzentIn
und Interviewte Empowerment und kreative
Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie.
Gründer: Joe Lambert und Dana Atchley, 1996 Berkley, California
4. 1987: USA: Dana Atchley happenings
Geschichte
2000: BBC Wales 700 Kurzfilme
2007: Skandinavien & Österreich
2011: Berlin
Digital Storytelling ist inzwischen eine weltweite community
8. 2. Warum digital stories?
1. Jede/r hat interessante Geschichten zu erzählen
Das Ritual Einblicke und Lebenserfahrungen zu teilen kann für beide am Prozess der
digital story Beteiligen (ErzählerIn und ZuhörerIn) sehr wertvoll sein. Alle Menschen –
auch jene, die von sich glauben gewöhnlich, uninteressant und bedeutungslos zu sein -
besitzen einen Schatz an lebendigen und komplexen Geschichten, der gefunden werden
will.
2. Zuhören ist schwer
Viele Menschen sind leicht abgelenkt oder zu ungeduldig, um gut zuhören zu können.
Professionelle ZuhörerInnen haben diese Rolle in unserer Gesellschaft übernommen -
Coaches, TherapeutInnen, SozialpädagogInnen etc. Die Erinnerung an ein gutes
Gespräch bleibt trotzdem bei vielen Menschen lange bestehen. Intensives Zuhören ist
eine Grundlage des storytelling.
3. Menschen sehen, hören und nehmen die Welt differenziert wahr
Das bedeutet, dass Form und Ansatz einer Geschichte sehr unterschiedlich sein können.
Es gibt keine Formel, keine Checkliste, kein Allheilmittel und kein Rezept für eine gute
digital story.
4. Kreativ sein ist menschlich
Von Kindesbeinen an ist der Mensch kreativ, singt, malt, tanzt und erzählt Geschichten.
Sobald Menschen erwachsen werden, wird Kreativität als Begabung weniger
Auserwählter gesehen.
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9. Die meisten Menschen hören auf kreativ zu sein und geben damit einen Teil ihrer
Persönlichkeit auf. Digital storytelling ist auch eine Konfrontation mit diesem
Verlusterlebnis. Die Ermutigung sich selbst auszudrücken kann Individuen und Gruppen
inspirieren und verändern.
5. Technologie ist ein mächtiges Instrument der Kreativität
Viele Menschen haben Berührungsängste mit modernen Technologien und machen sich
Vorwürfe wegen ihres Wissensdefizits im Bereich komplexer digitaler Medien anstatt
das Defizit im Mangel des Bildungswesens zu suchen. Neue Medien und digitale
Revolution sind kein Selbstzweck zur Erschaffung einer besseren Welt. Es ist essenziell,
einen gut durchdachten Ansatz zu entwickeln, wie und warum neue Technologien in den
Dienst der Kreativität gestellt werden können.
6. Geschichten zu teilen kann eine positive Veränderung auslösen
Der Prozess, Gruppen und Menschen von MedienkonsumentInnen zu
MedienproduzentInnenen zu verändern ist der erste Schritt. Digital stories können
BetrachterInnen tief berühren und sie dazu bewegen, eigene Erinnerung an Erfahrungen
zuzulassen, ihr Denken, Verhalten, ihre Sensibilität Anderen gegenüber zu verändern.
Dieser Prozess kann dazu führen über Gefühle, Unrecht und Vorurteile nachzudenken,
sich an der Zivilgesellschaft zu beteiligen und sich mit anderen Menschen zu
organisieren. Egal ob im Internet, auf lokaler Ebene, in Institutionen - digital storytelling
bietet die Möglichkeit zu verändern.
Quelle Joe Lambert, digital storycenter
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10. Abgrenzung zu verwandten Methoden
1. Digital storytelling
Der Prozess der digitalen Arbeit am Film ist genauso bedeutend wie das Endergebnis. Die/der
ErzählerIn behält bis zum fertigen Film die Kontrolle über ihr/sein Werk.
2. Oral history
Das Aufzeichnen, Bewahren und Interpretieren von historischen Informationen, die auf persönlichen
Erfahrungen und Meinungen der ZeitzeugIn/des Zeitzeugen basieren, die dann keinen Einfluß auf die
Veröffentlichung haben.
http://www.menschenschreibengeschichte.at/
http://oralhistory.clerk.house.gov/
http://www.youtube.com/user/ROHOucb
http://www.witness-to-war.org/
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11. 3. Narrative biographische Psychologie - Biografieforschung
Ein Ansatz innerhalb der Psychologie, der sich spezifisch auf die geisteswissenschaftlichen Wurzeln der
Psychologie stützt. Sie versucht zu verstehen, wie Menschen Erzählungen und Geschichten nutzen um
ihrem Leben Sinn zu verleihen.
http://www.lebenstagebuch.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Biographisch-narrative_Gespr%C3%A4chsf%C3%BChrung
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12. Wie?
3. Wie erschaffe ich eine digital story?
Trigger/Aufhänger
Die TeilnehmerInnen bringen eigene Erinnerungsstücke, Fotos
oder Filme mit und erzählen dazu.
Biografiearbeit in der Gruppe
13. Story circle/Gesprächskreis
Story circle, Innen- und Außenansicht, Gesprächskreise
Interviews/Gespräche werden schriftlich festgehalten
Zu den Geschichten wird bei Bedarf recherchiert
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14. Storyboard
Zu jedem Bild werden kurze Texte geschrieben
Die Geschichten anschließend reduziert, verdichtet und in die richtige
Reihenfolge gebracht.
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15. Bilder/Filme
Erinnerungsstücke werden fotografiert, Bilder werden
gescannt/abfotografiert, Original-Filme geschnitten
Bild und/oder Bildausschnitt?
Metapher statt Originalbild?
Implizierte Bilder/Gemälde/Symbole?
Bilder/Filme in Schnittprogramm importieren
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16. Filmproduktion
Ton und/oder Musik werden separat aufgenommen
Bilder/Filme importiert und zur Erzählung passend geschnitten
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17. Rechtlicher Rahmen / Abspann
Digital Stories sind „Creative Commons“ (dt. kreative Gemeingüter)
(Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0)
D.h. : Keine Verwendung von rechtlich geschützten Bildern oder Musik aus
dem Internet in digital stories.
Die nicht kommerzielle Nutzung und Weiterverbreitung von digital stories soll
gefördert werden http://www.creativecommons.at
ErzählerIn, AutorIn, FotografIn, MusikerIn, RegisseurIn werden im Abspann
namentlich genannt
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18. 4. Warum veröffentliche ich meine digital story?
Weil ich stolz auf mein Werk bin
Warum?
Weil ich meinen Film mit anderen teilen möchte
Weil ich andere digital stories gesehen, analysiert und diese
als Inspiration angesehen habe
Weil ich die weltweite digital storytelling community mit
deutschsprachigen Biografiebeispielen unterstützen möchte
www.storycenter.org
Biografiearbeit in der Gruppe
http://www.bbc.co.uk/wales/arts/yourvideo/queries/capturewales.shtml
www.digitalstory.at
19. Community / Öffentlichkeit
Die TeilnehmerInnen geben ihr Einverständnis zur Veröffentlichung
und präsentieren die Filme.
Die Filme werden unter www.digitalstory.at veröffentlicht.
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20. Community / Öffentlichkeit
Verlinkung der Filme z.B. youtube/vimeo hochladen
Filme werden auf Websites verlinkt/veröffentlicht: z.B.
http://www.youtube.com/user/digitalstoryvienna
https://sites.google.com/site/francedistrict20/
http://www.facebook.com/vhs.wien?ref=mf
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