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18 4. Dezember 2015 PACK aktuell
Kurze Entscheidungswege, grosse Marktnä-
he, schnelles Umsetzen – KMU haben gute
Voraussetzungen, Veränderungen im Markt
rasch zu spüren und mit neuen Angeboten
darauf zu reagieren. Diese Eigenschaften
sind derzeit wieder gefragt. Frankenstärke
und Konkurrenzdruck aus dem Ausland er-
fordern, dass KMU ihre Geschäftsmodelle
den veränderten Bedingungen anpassen.
Mit der neuen Seminarreihe «Best Practice
für KMU» will das SVI Anregungen geben,
wie die KMU der Branche auf diese Heraus-
forderungen reagieren können, sagte
SVI-Geschäftsführer Andreas Zopfi am ers-
ten Seminar der Serie. Es fand am 26. No-
vember in Zürich statt. Bereits sind für 2016
drei weitere Best-Practice-Seminare geplant.
«Mit ihrer typischen ‹Das kriegen wir
schon hin›-Mentalität schaffen es KMU,
sich schnell an neue Herausforderungen an-
zupassen», sagte Roland Schegg, KMU-
Berater der Pricewaterhouse Coopers AG,
St. Gallen. Schegg bestritt zusammen mit
seinem Kollegen Martin Engler das Semi-
nar. Doch die Mentalität «Einfach mal ma-
chen» hat auch Grenzen. KMU fehlt es oft
an Ressourcen, an Spezialwissen oder an
den richtigen Partnern, um ein neues Ge-
schäftsmodell mit Erfolg zu verwirklichen.
Bei der Hauruck-Realisation neuer Ge-
schäftsmodelle werden solche Probleme
nicht rechtzeitig erkannt und scheitern des-
halb. Ein strukturiertes Vorgehen bei Ent-
wicklung und Umsetzung eines neuen Ge-
schäftsmodells kann das verhindern. Die
beiden KMU-Berater Schegg und Engler
haben ein Schema entwickelt und in vielen
Beratungseinsetzen erprobt, das dabei hilft.
Dieses Schema untergliedert ein Ge-
schäftsmodell in neun einfache Bausteine.
Diese beschreiben zuerst, welche Ressour-
cen ein neues Geschäftsmodel für seine Re-
alisation benötigt und wo die Geldmittel
dafür herkommen. Das Schema beschreibt
dann die Leistungen, die das neue Ge-
schäftsmodell bietet. Das Schema beschreibt
abschliessend, wem diese neuen Leistungen
wie angeboten werden sollen und welche
Einnahmen damit generiert werden.
Die Vorstellung des Modells und seine
Anwendung nahmen einen grossen Teil des
Seminars ein. Dabei wurden schnell die Ab-
hängigkeiten deutlich, die zwischen den
Bausteinen eines Geschäftsmodells beste-
hen. Was heisst es zum Beispiel, wenn ein
KMU Produkte zusätzlich über einen On-
lineshop anbieten will? Stehen dafür die
Ressourcen überhaupt zur Verfügung, kon-
kret: Kann zum Beispeil die eigene IT-Ab-
teilung den Shop betreuen? Was heisst das
auf Kundenseite: Brauchen bestehende
Kunden überhaupt ein solches Angebot
oder müssen neue erschlossen werden?
Das Schema erzwang ein strukturiertes
Durchdenken neuer Geschäftsmodelle.
Schon die beispielhafte Anwendung am Se-
minar zeigte, dass sich so Fehler bei der Um-
setzung leichter erkennen lassen.
«Ein Geschäftsmodell ist die Logik, mit
der ein Unternehmen sein Geld verdient»,
sagte Schegg. Das Seminar verdeutlichte,
dass diese Logik besser funktioniert, wenn
sie mit einem durchdachten Vorgehen ent-
wickelt wird, selbst in KMU. Die Premiere
der Best-Practice-Seminare des SVI machte
Lust auf mehr.  Joachim Kreuter
(www.pwc.ch ; www.svi-verpackung.ch)
Martin Engler und Roland Schegg,
Pricewaterhouse Coopers, vermittelten,
wie ein KMU bei der Entwicklung neuer
Geschäftsmodelle vorgehen sollte.
Veranstaltungen
Dynamische Denkanstösse für KMU
Das neue Weiterbildungsformat des Schweizerischen Verpackungsinstitutes SVI kommt schnell zur Sache. Am
ersten SVI-Seminar «Best Practice für KMU» reichten zwei Stunden aus, um einen erprobten Weg vorzustel-
len, wie KMU bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle strukturiert und zielführend vorgehen können.

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  • 1. 18 4. Dezember 2015 PACK aktuell Kurze Entscheidungswege, grosse Marktnä- he, schnelles Umsetzen – KMU haben gute Voraussetzungen, Veränderungen im Markt rasch zu spüren und mit neuen Angeboten darauf zu reagieren. Diese Eigenschaften sind derzeit wieder gefragt. Frankenstärke und Konkurrenzdruck aus dem Ausland er- fordern, dass KMU ihre Geschäftsmodelle den veränderten Bedingungen anpassen. Mit der neuen Seminarreihe «Best Practice für KMU» will das SVI Anregungen geben, wie die KMU der Branche auf diese Heraus- forderungen reagieren können, sagte SVI-Geschäftsführer Andreas Zopfi am ers- ten Seminar der Serie. Es fand am 26. No- vember in Zürich statt. Bereits sind für 2016 drei weitere Best-Practice-Seminare geplant. «Mit ihrer typischen ‹Das kriegen wir schon hin›-Mentalität schaffen es KMU, sich schnell an neue Herausforderungen an- zupassen», sagte Roland Schegg, KMU- Berater der Pricewaterhouse Coopers AG, St. Gallen. Schegg bestritt zusammen mit seinem Kollegen Martin Engler das Semi- nar. Doch die Mentalität «Einfach mal ma- chen» hat auch Grenzen. KMU fehlt es oft an Ressourcen, an Spezialwissen oder an den richtigen Partnern, um ein neues Ge- schäftsmodell mit Erfolg zu verwirklichen. Bei der Hauruck-Realisation neuer Ge- schäftsmodelle werden solche Probleme nicht rechtzeitig erkannt und scheitern des- halb. Ein strukturiertes Vorgehen bei Ent- wicklung und Umsetzung eines neuen Ge- schäftsmodells kann das verhindern. Die beiden KMU-Berater Schegg und Engler haben ein Schema entwickelt und in vielen Beratungseinsetzen erprobt, das dabei hilft. Dieses Schema untergliedert ein Ge- schäftsmodell in neun einfache Bausteine. Diese beschreiben zuerst, welche Ressour- cen ein neues Geschäftsmodel für seine Re- alisation benötigt und wo die Geldmittel dafür herkommen. Das Schema beschreibt dann die Leistungen, die das neue Ge- schäftsmodell bietet. Das Schema beschreibt abschliessend, wem diese neuen Leistungen wie angeboten werden sollen und welche Einnahmen damit generiert werden. Die Vorstellung des Modells und seine Anwendung nahmen einen grossen Teil des Seminars ein. Dabei wurden schnell die Ab- hängigkeiten deutlich, die zwischen den Bausteinen eines Geschäftsmodells beste- hen. Was heisst es zum Beispiel, wenn ein KMU Produkte zusätzlich über einen On- lineshop anbieten will? Stehen dafür die Ressourcen überhaupt zur Verfügung, kon- kret: Kann zum Beispeil die eigene IT-Ab- teilung den Shop betreuen? Was heisst das auf Kundenseite: Brauchen bestehende Kunden überhaupt ein solches Angebot oder müssen neue erschlossen werden? Das Schema erzwang ein strukturiertes Durchdenken neuer Geschäftsmodelle. Schon die beispielhafte Anwendung am Se- minar zeigte, dass sich so Fehler bei der Um- setzung leichter erkennen lassen. «Ein Geschäftsmodell ist die Logik, mit der ein Unternehmen sein Geld verdient», sagte Schegg. Das Seminar verdeutlichte, dass diese Logik besser funktioniert, wenn sie mit einem durchdachten Vorgehen ent- wickelt wird, selbst in KMU. Die Premiere der Best-Practice-Seminare des SVI machte Lust auf mehr. Joachim Kreuter (www.pwc.ch ; www.svi-verpackung.ch) Martin Engler und Roland Schegg, Pricewaterhouse Coopers, vermittelten, wie ein KMU bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle vorgehen sollte. Veranstaltungen Dynamische Denkanstösse für KMU Das neue Weiterbildungsformat des Schweizerischen Verpackungsinstitutes SVI kommt schnell zur Sache. Am ersten SVI-Seminar «Best Practice für KMU» reichten zwei Stunden aus, um einen erprobten Weg vorzustel- len, wie KMU bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle strukturiert und zielführend vorgehen können.