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2	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


                                                                                       Netz (Internet, Intranet) ist die Grundlage für eine
1. Hintergrund
                                                                                       wachsende Zahl von Geschäftsmodellen, Kundenbe-
Webbasiertes Lernen als die am häufigsten diskutierte                                  ziehungen sowie Prozessen und Instrumenten des
Form des technologiegestützten Lernens wird in                                         Personalmanagements. Das legt nahe, zur Ent-
mehr als der Hälfte (55%) der Top-500-Unter-                                           wicklung entsprechender Kompetenzen von Mitar-
nehmen in Deutschland eingesetzt. Das ergab eine                                       beiter/innen auch in der Qualifizierung auf das tech-
telefonische Befragung im Frühjahr 2009 (MMB,                                          nologiegestützte Lernen zu setzen. Hinzu kommt,
2010). Nachholbedarf haben vor allem klein- und                                        dass immer mehr Mitarbeiter/innen mit neuen Tech-
mittelständische Unternehmen, heißt es an anderer                                      nologien und Medien aufwachsen. Die Rede ist von
Stelle (Scheer, 2009). Doch diese Zahlen können                                        der „Netzgeneration“ oder den „digital natives“
nicht darüber hinwegtäuschen: Auch wenn das tech-                                      (siehe Kapitel #netzgeneration). Damit fällt nicht nur
nologiegestützte Lernen in vielen Branchen und Un-                                     eine Hürde für den Einsatz von Bildungsmedien weg.
ternehmen bereits eine lange Geschichte hat, so ist                                    Es führt in den Augen Vieler auch dazu, dass zu-
die Informationslage bis heute unzureichend. Es                                        künftige Generationen von Arbeitnehmer/innen
dominieren Branchen-News, Erfolgsberichte und                                          aktiv den Einsatz von Medien, Netztechnologien und
„Best Practices“, es gibt kaum Standardliteratur, die                                  Online-Communitys für ihre Lernumgebungen und
sich ausschließlich den Besonderheiten des technolo-                                   Lernprozesse fordern werden (Haythornthwite et al.,
giegestützten Lernens in Unternehmen widmet,                                           2007).
kaum repräsentative Erhebungen zum Stand des Ein-                                          Kostendruck und Effizienzdenken waren von
satzes von Lernmedien in der betrieblichen Weiter-                                     Beginn an starke Treiber für den Einsatz von Lern-
bildung, und es mangelt - wie in der gesamten Wei-                                     medien. Als in den 1990er Jahren in ersten Unter-
terbildung - an Evaluationen, in deren Rahmen über-                                    nehmen computergestützte Lernprogramme einge-
prüft wird, ob die mit der Einführung einzelner                                        kauft oder entwickelt wurden, gehörten die Kosten-
Lernmedien gesteckten Ziele auch erreicht wurden.                                      vorteile und -einsparungen gegenüber dem Präsenz-
                                                                                       lernen zu den schlagenden Argumenten. Daran hat
2. Die	
  Gründe	
  des	
  Technologieeinsatzes	
  
                                                                                       sich auch mit der Einführung von E-Learning nichts
Unternehmensstrukturen und -kulturen haben sich in                                     geändert. So zählt Marc Rosenberg (2001, S. 30) in
den letzten Jahren massiv verändert (Fingar et al.,                                    seiner Übersicht über die „Benefits of E-Learning“
1999; Rens, 2006). Die Globalisierung sowie der tech-                                  als ersten Punkt auf: „Auch wenn es zuweilen anders
nologische und demografische Wandel sind die                                           aussehen mag, ist E-Learning häufig der kostengüns-
großen Herausforderungen, vor denen Unternehmen                                        tigste Weg, um Lerninhalte oder Informationsan-
und Mitarbeiter heute stehen. Hinzu kommen ein zu-                                     gebote zu vermitteln. Es kürzt Reisekosten, es redu-
nehmender Wettbewerb und ein steigender Kosten-                                        ziert die Dauer von Lernmaßnahmen und es befreit
druck (Quarterman et al., 2003). Der Einsatz von                                       von der Notwendigkeit, eine aufwändige Trainingsin-
Technologien und Medien in der Weiterbildung ist ei-                                   frastruktur bereit zu stellen“ (eigene Übersetzung).
nerseits Teil dieses Wandels und andererseits Teil der                                 Zusätzlich wird auch gerne auf die Skalierbarkeit der
Antwort der Weiterbildung auf die genannten Her-                                       neuen Bildungsangebote sowie ihre schnellere Aktua-
ausforderungen.                                                                        lisierbarkeit hingewiesen. Bis heute sind die Kosten-
    Die fortschreitende Globalisierung, die Virtua-                                    vorteile ein gerne zitiertes Argument für die Ein-
lisierung von Teams und Arbeitsgruppen, neue Wert-                                     führung von E-Learning (BITKOM, 2009). Daran
schöpfungsketten, die auch Lieferanten und End-                                        ändert auch der Umstand nichts, dass nur wenige Un-
kunden einschließen können, bedeuten heute, dass                                       ternehmen den „Return on Investment“ ihrer E-
Bildungsangebote schnell und flexibel zur Verfügung                                    Learning-Angebote nachweisen können (Hjeltnes &
stehen müssen und dass Mitarbeiter/innen oder                                          Hansson, 2005; Käpplinger, 2009).
Lerngruppen über große Entfernungen gemeinsam
an Bildungsprozessen teilnehmen. Erst der Einsatz
von Lerntechnologien erlaubt es Mitarbeitern, orts-
und zeitunabhängig Lernprozesse zu initiieren und                                            Die	
   Globalisierung,	
   die	
   Dezentralisierung	
   von	
   Ar-­‐
diese individuell zu gestalten.
    D e r technologische Wandel hat dazu geführt,
                                                                                         !   beitsprozessen,	
  der	
  technologische	
  Wandel	
  sowie	
  die
                                                                                             Suche	
   nach	
   Kosteneinsparungen	
   sind	
   wesentliche
dass im Produktions- wie im Dienstleistungsbereich                                           Treiber	
   für	
   die	
   Einführung	
   neuer	
   Lerntechnologien	
   in
                                                                                             Unternehmen.	
  	
  	
  	
  	
  
immer mehr Arbeitsprozesse in immer größerem
Umfang computer- bzw. netzgestützt stattfinden. Das
Webbasiertes	
  Lernen	
  in	
  Unternehmen.	
  Entscheider/innen,	
  Zielgruppen,	
  Lernformen	
  und	
  Erfolgsfaktoren	
  —	
  3


                                                                          führung neuer Lernformen mit weitreichenden In-
3. Die	
  Entscheider/innen	
  
                                                                          vestitionen verbunden sein kann, wird häufig die Ent-
Das technologiegestützte Lernen ist ein Thema, das                        wicklung eines strategischen Konzeptes empfohlen,
in der Regel verschiedene Kompetenzen und Verant-                         das die Verknüpfung von Unternehmens- und Bil-
wortlichkeiten in Unternehmen adressiert und – im                         dungszielen darlegt und das Zusammenspiel von
günstigen Fall – zusammenführt:                                           Mensch, Organisation und Technik beschreibt (Ho-
▸ Die Geschäftsführung entscheidet über die lang-                         henstein & Tenbusch, 2001). Dabei ist zu beachten,
   fristige Ausrichtung der Weiterbildung und die                         dass in Deutschland das technologiegestützte Lernen
   Einbettung des technologiegestützten Lernens in                        als Berufsbildung im Sinne des Betriebsverfassungs-
   die Unternehmens-, Personal- und Bildungsstra-                         gesetzes der Mitbestimmung unterliegt. Deshalb gibt
   tegie. Hinweise für die strategische Ausrichtung                       es in vielen Unternehmen Betriebsvereinbarungen,
   des technologiegestützten Lernens liegen vor,                          die zum Beispiel den Einsatz von E-Learning regeln
   wenn es als elementarer Baustein einer Corporate                       (Heidemann, 2009).
   University oder Business School oder als festes
   Element der Personalentwicklungs- und Talent
   Management-Strategie verstanden wird.                                          Die	
  GeschäNsführung,	
  das	
  Personalmanagement	
  bzw.
▸ D i e Personalentwicklung verantwortet in der                             !     die	
   Personalentwicklung,	
   IT-­‐Abteilungen	
   sowie	
   die
                                                                                  einzelnen	
   GeschäNsbereiche	
   eines	
   Unternehmens
   Regel die operative Umsetzung der Personal- und
                                                                                  sind	
   die	
   „klassischen“	
   Ansprechpartner	
   für	
   das	
   tech-­‐
   Bildungsstrategie, definiert Bildungsstandards,
                                                                                  nologiegestützte	
   Lernen.	
   FührungskräNe	
   wiederum
   setzt „Best Practices“ fest und unterstützt die Ge-                            entscheiden,	
   ob	
   und	
   wie	
   das	
   Lernen	
   „vor	
   Ort“	
   staU-­‐
   schäftsbereiche bei der Entwicklung von technolo-                              findet.	
  	
  
   giegestützten Lernszenarien. Sie ist zudem regel-
   mäßig in den Einkauf und die Betreuung der un-                         4. Die	
  Zielgruppen	
  
   ternehmenseigenen Lernplattformen involviert.
▸ Die IT-Abteilung definiert – in Anlehnung an die                        Wie andere Lernformen und Bildungsangebote wird
   Geschäftsziele – die IT-Strategie, setzt eine unter-                   auch das technologiegestützte Lernen von allen Ziel-
   nehmensweite IT-Infrastruktur auf, definiert tech-                     gruppen in Unternehmen genutzt. Es gibt heute
   nische Standards, betreut die Schnittstellen und                       Lernangebote, die sich an Auszubildende, Fachkräfte,
   den systemübergreifenden Datenaustausch und ist                        Mitarbeiter/innen in der Kundenberatung, in der
   deshalb erster Ansprechpartner für den Einkauf,                        Technikabteilung und im Vertrieb sowie an Füh-
   die Implementierung und den internen Betrieb                           rungskräfte richten. Bei der Entscheidung, ob sich
   von Lerntechnologien.                                                  neue Lernmedien für eine bestimmte Zielgruppe
▸ D i e Geschäftsbereiche, zum Beispiel Vertrieb                          eignen, orientiert man sich in der Regel an zwei Fra-
   oder Produktentwicklung, definieren mit Blick auf                      gestellungen, die unmittelbar mit den Bedürfnissen
   ihre Geschäftsziele und die Kompetenzen ihrer                          und Erfahrungen der Zielgruppe verbunden sind:
   Mitarbeiter/innen den konkreten Lern- und Trai-                        Das ist zum einen die Frage, inwieweit die Zielgruppe
   ningsbedarf. Wie autonom sie dabei in Fragen der                       in der Lage ist, selbstorganisiert zu arbeiten und zu
   Weiterbildung handeln, hängt nicht zuletzt von der                     lernen oder ob sie durch ein Thema bzw. Lernpro-
   Zentralität oder Dezentralität der jeweiligen Un-                      gramm geführt werden muss. Expertinnen und Ex-
   ternehmensstruktur ab.                                                 perten, die eher informell lernen, nutzen dabei zum
                                                                          Beispiel Web-2.0-Instrumente und Communitys im
Im Einzelfall können weitere Unternehmensbereiche,                        Internet. Ihnen gegenüber stehen Neuein-
wie Interne Kommunikation oder Marketing, an der                          steiger/innen in einem Themengebiet, die ein for-
Entwicklung des technologiegestützten Lernens be-                         males, strukturiertes Trainingsangebot in Form eines
teiligt sein. Die konkrete Zusammenarbeit der ge-                         Web-Based Training suchen (Rosenberg, 2006, S. 94).
nannten Bereiche gestaltet jedes Unternehmen indivi-                      Das ist zum anderen die Frage, welche Erfahrungen
duell aus. Das betrifft zum Beispiel die Budget- und                      die jeweilige Zielgruppe mit Formen des technologie-
Projektverantwortung, die Formen der Zusammen-                            gestützten Lernens besitzt. Hier sind Medien- und
arbeit sowie notwendige Abstimmungsprozesse. Ziel                         Lernkompetenzen der Mitarbeiter/innen ange-
jedes Unternehmens ist es, bei einem „Querschnitts-                       sprochen, mittelbar aber auch die organisatorischen
thema“ wie dem technologiegestützten Lernen die                           und lernkulturellen Rahmenbedingungen, die das
organisatorischen Reibungsverluste so gering wie                          technologiegestützte Lernen im Unter nehmen
möglich zu halten. Da die unternehmensweite Ein-                          fördern oder behindern können. In der Vergan-
4	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)




      Abbildung	
  1:	
  Genutzte	
  E-­‐Learning-­‐Formen	
  in	
  der	
  betrieblichen	
  Weiterbildung	
  in	
  Unternehmen	
  (n=49),	
  Angaben	
  in	
  Prozent.
      Quelle:	
  MMB,	
  2010

genheit haben deshalb Unternehmen verschiedene                                             von IT-Schulungen dominiert. Doch selbst die Ver-
Anstrengungen unternommen, um die Entwicklung                                              mittlung von Verhaltenskompetenzen („Soft Skills“)
entsprechender Medienkompetenzen zu unterstützen.                                          wird heute mit Hilfe von computer- und netzge-
Hingewiesen sei hier exemplarisch auf den „Web-                                            stützten Bausteinen unterstützt.
Führerschein“ der (ehemals) Dresdner Bank (Bühr-
                                                                                           6. Drei	
  Entwicklungsstufen	
  des	
  computergestützten
mann & Frank, 2002). Zuletzt: Technologiegestützte
                                                                                           Lernens	
  in	
  Unternehmen
Lernangebote müssen sich nicht ausschließlich an die
eigenen Mitarbeiter/innen richten. Viele Unter-                                            Seit Beginn der 1990er Jahre setzen Unternehmen auf
nehmen haben zum Beispiel E-Learning als Ver-                                              computergestützte Lernformen. Ihr Einsatz lässt sich
triebs- und Marketinginstrument entdeckt und be-                                           i n drei Entwicklungsstufen zusammenfassen, wobei
ziehen Vertriebspartner, Lieferanten und den End-                                          anzumerken ist, dass sich jedes einzelne Unter-
kunden in ihre Bildungsprozesse ein (auch: „Cu-                                            nehmen in der Phase befindet, die seiner Lernkultur
stomer-Focused E-Learning“ oder „EduCommerce“;                                             und Bildungsstrategie entspricht:
Montandon, 2004).                                                                              In der ersten Phase (ab 1990) wurden Trainingsin-
                                                                                           halte in großer Zahl für das Lernen am Computer
                                                                                           aufbereitet. In vielen Großunternehmen wurden
         Grundlage	
   des	
   Einsatzes	
   von	
   Bildungstechnologien
                                                                                           Lernstationen dafür eingerichtet. „Multimedia“, das
  !      sind	
   Zielgruppenanalysen,	
   die	
   die	
   Lern-­‐	
   und	
   Medien-­‐
         kompetenzen	
  von	
  Mitarbeiter/innen	
  berücksich[gen.	
  
                                                                                           Wort des Jahres 1995, wurde zum Zugpferd für die
                                                                                           Entwicklung aufwändig aufbereiteter Lernpro-
                                                                                           gramme. Um diese Angebote verwalten (das heißt:
5. Die	
  Lernformen	
  und	
  Themengebiete	
                                             verteilen, freischalten, buchen, verrechnen, aus-
Unternehmen steht heute in der betrieblichen Weiter-                                       werten) zu können, wurden vor allem in Großunter-
bildung eine breite Palette an Lerntechnologien                                            nehmen Lernplattformen eingeführt. Präsenzlernen
und -formen zur Verfügung: Sie umfasst das selbst-                                         und das Lernen am Computer existieren meist par-
gesteuerte Lernen am Computer (WBT, CBT), live                                             allel und unabhängig voneinander.
geführte Online-Trainings („virtuelle Klassen-                                                 In der zweiten Phase (ab 2002) werden Präsenz-
zimmer“), Online-Kurse, Simulationen, spielerische                                         lernen und das Lernen am Computer verknüpft:
Lernformate („game-based-learning“) und virtuelle                                          Blended-Learning-Konzepte (engl. „blended learn-
Welten, den Wissensaustausch durch Web-2.0-Instru-                                         ing“, dt. „vermischtes Lernen“) werden entwickelt,
mente (zum Beispiel Weblogs, Podcasts, Wikis),                                             um in integrierten Lernkonzepten die Vorteile beider
Communitys, Foren, Chats, Computer in Seminaren                                            Lehr-/Lernformen zu nutzen (Sauter, 2002). In der
oder Workshops, mobiles Lernen („mobile learning“)                                         Praxis stellen sich Blended-Learning-Konzepte häufig
sowie Formen des E-Coachings und E-Mentorings.                                             als Abfolge von Phasen des Präsenz- und Online-
Die Palette der Themen und Inhalte, die mit Hilfe                                          Lernens dar.
dieser Lernmedien vermittelt werden, ist breit. Zwar                                           In der dritten Phase (ab 2006) gewinnt der Einsatz
wird das technologiegestützte Lernen nach wie vor                                          von Web-2.0-Instrumenten zur Unterstützung des
Webbasiertes	
  Lernen	
  in	
  Unternehmen.	
  Entscheider/innen,	
  Zielgruppen,	
  Lernformen	
  und	
  Erfolgsfaktoren	
  —	
  5




       Abbildung	
  2:	
  Beispiel	
  für	
  ein	
  Lernarrangement	
  in	
  Unternehmen.	
  Quelle:	
  Grundig	
  Akademie,	
  o.J

informellen Lernens an Bedeutung. Die neuen Netz-                                                      ▸ von den Lernzielen, zum Beispiel: Soll kurzfristig
technologien eröffnen Möglichkeiten des Wissensaus-                                                      über ein neues Produkt informiert oder langfristig
tausches, die Arbeits- und Lernprozesse enger ver-                                                       eine bestimmte Kompetenz entwickelt werden?
binden (Hart, 2010). In der Praxis sind es hier vor                                                    ▸ von der Zielgruppe, zum Beispiel: Wie groß ist
allem kurze Audio- und Videoformate (engl. Podcasts                                                      die Zielgruppe? Wie ist sie räumlich verteilt?
und Vodcasts), die Unternehmen in ihre Bildungscur-                                                      Welche Anforderungen an bzw. Erfahrungen mit
ricula integrieren. Lernplattformen werden schritt-                                                      bestimmten Lerntechnologien und Lernformen
weise um Web-2.0-Instrumente erweitert. Darüber                                                          hat sie?
hinaus stehen für Prozesse des Informations- und                                                       ▸ von der technologischen Infrastruktur, zum
Wissensaustauschs sowie der Vernetzung in immer                                                          Beispiel: Wie ist das interne Netz ausgestattet?
mehr Unternehmen entsprechende Community-                                                                Sind die Endgeräte „multimedia-fähig“? Gibt es
Plattformen, Wikis und Weblogs zur Verfügung.                                                            eine Lernplattform?
                                                                                                       ▸ von den finanziellen Ressourcen, zum Beispiel:
           In	
   den	
   letzten	
   Jahren	
   hat	
   sich	
   der	
   Einsatz	
   von	
   com-­‐     Welches Lernszenario ist am kostengünstigsten?
   !       puter-­‐	
   und	
   webgestützten	
   Lernformen	
   schriUweise
           um	
   Blended-­‐Learning-­‐Konzepte	
   sowie	
   -­‐	
   in	
   jüngster
                                                                                                         Können Lernangebote mit eigenen Fachkräften
                                                                                                         entwickelt werden oder braucht es externe Ex-
           Zeit	
  -­‐	
  um	
  Social-­‐Media-­‐Bausteine	
  erweitert.	
  	
                           perten?
                                                                                                       ▸ von den organisatorischen Rahmenbedingun-
                                                                                                         gen, zum Beispiel: Welche internen Ressourcen
                                                                                                         zur Entwicklung, Einführung und Begleitung be-
7. Kriterien	
  für	
  den	
  Einsatz	
  von	
  Technologien	
  und	
  Lern-­‐                           stimmter Lernszenarien stehen zur Verfügung?
formen                                                                                                   Welcher Entwicklungszeitraum ist geplant? Welche
                                                                                                         Entscheidungsträger und Bereiche sind an Ent-
Die Entscheidung für den Einsatz einer bestimmten                                                        wicklung und Einsatz eines Bildungsangebots be-
Lerntechnologie bzw. Lernform und damit für ein                                                          teiligt?
bestimmtes didaktisches Szenario (Reinmann, 2010)
hängt von verschiedenen Kriterien ab:
▸ von der Lernstrategie des Unternehmens, zum                                                                    Überlegen	
   Sie,	
   warum	
   bis	
   heute	
   nur	
   wenige	
   Unter-­‐
   Beispiel: Soll systematisch der Anteil an Selbstlern-
   medien oder an Blended-Learning-Konzepten
                                                                                                          ?      nehmen	
   virtuelle	
   Welten	
   wie	
   Second	
   Life	
   in	
   ihr	
   Wei-­‐
                                                                                                                 terbildungsangebot	
   integriert	
   haben?	
   Welche	
   Fak-­‐
   erhöht werden?                                                                                                toren	
  sprechen	
  dagegen?




   In der Praxis : Gespräcb mit Martin Raske (Credit Suisse)
                                                                                                       Im	
  L3T-­‐Video	
  mit	
  Mar[n	
  Raske	
  (Credit	
  Suisse)	
  berichtet
                                                                                                       dieser	
  über	
  aktuelle	
  E-­‐Learning-­‐Entwicklungen	
  in	
  Unter-­‐
                                                                                                       nehmen.	
  Das	
  Video	
  ist	
  bei	
  YouTube	
  in	
  der	
  L3T-­‐Sammlung	
  
                                                                                                       zugänglich.	
  
                                                                                                       (URL:	
  hUp://www.youtube.com/watch?v=Hhns0DRPI44)	
  
6	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)




     Abbildung	
  3:	
  Themen	
  in	
  der	
  Weiterbildung,	
  bei	
  denen	
  E-­‐Learning	
  in	
  Unternehmen	
  eingesetzt	
  wird	
  (n=51,	
  Angaben
     in	
  Prozent).	
  Quelle:	
  MMB,	
  2010	
  

8. Die	
  Erfolgsfaktoren	
                                                               von Mitarbeiter/innen antwortet, was zum Beispiel
„If we build it, will they come?“ fragte schon 2001                                       durch eine entsprechende Bedarfsanalyse im Vorfeld
selbstkritisch der amerikanische E-Learning-Experte                                       des Projekts sichergestellt werden kann. Darüber
Elliott Masie (Masie, 2001). Und er hielt fest, dass es                                   hinaus sollte das Lernprogramm auch formal und di-
keineswegs ausreicht, E-Learning-Programme einfach                                        daktisch auf das Thema und seine Zielgruppe zuge-
Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen und dann ab-                                        schnitten sein: Das betrifft zum Beispiel den Zugang
zuwarten. Will man, dass das „Neue“ akzeptiert und                                        zum Lernangebot, die Benutzerfreundlichkeit von
genutzt wird, helfen konkrete Maßnahmen und Pro-                                          Bedienung und Layout, den Umfang und die Inhalts-
zesse, die die Einführung bzw. den Wandel begleiten                                       tiefe, den Sprach- und Bildstil, die eingesetzten
und unterstützen. Zu den wichtigsten Erfolgsfak-                                          Medien, die Freiheitsgrade bei der Bearbeitung, Lern-
toren, die sich bei der Einführung des technologiege-                                     erfolgskontrollen und mögliche Zertifikate bei erfolg-
stützten Lernens bewährt haben, gehören folgende                                          reichem Abschluss des Lernprogramms.
Aspekte:
                                                                                          Internes	
  MarkePng	
  und	
  KommunikaPon	
  
Unterstützung	
  durch	
  das	
  Top-­‐Management
                                                                                          Von der Einführung technologiegestützter Lernan-
Die direkte Unterstützung des technologiegestützten                                       gebote sind verschiedene Gruppen im Unternehmen
Lernens durch Geschäftsführung und Management                                             betroffen, die sogenannten Stakeholder. Die frühe
ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Sie geht in der Regel                                    Einbindung dieser Gruppen in den Entwicklungs-
mit der Integration der Lernangebote in die Ge-                                           prozess sowie eine zielgruppenspezifische Kommuni-
schäfts-, Personal- und Bildungsstrategie des Unter-                                      kation helfen, den Projekterfolg zu sichern. Vor allem
nehmens und der Bewilligung entsprechender Pro-                                           die Führungskräfte sind oft eine kritische Erfolgs-
jektressourcen (Personal, Budget) einher. Ideal ist es,                                   größe, weil sie unmittelbar die Lernzeiten und -pro-
wenn die Unterstützung des Top-Managements                                                zesse ihrer Mitarbeiter/innen beeinflussen und
direkt zur Vermarktung des Lernangebots genutzt                                           steuern. Entsprechende Kommunikationsmaß-
werden kann, zum Beispiel in Form eines Gruß-                                             nahmen gewinnen zusätzlich an Bedeutung, wenn die
wortes oder einer Videobotschaft.                                                         Lernangebote für externe Zielgruppen (Lieferanten,
                                                                                          Endkunden) entwickelt werden und somit auch die
Relevanz	
  der	
  Lernangebote
                                                                                          Marke des Unternehmens transportieren.
Ein professioneller Business- und Projektplan bilden
                                                                                          Weitere	
  Erfolgsfaktoren
die Voraussetzung dafür, dass die mit der Einführung
des Lernangebots gesteckten Ziele erreicht werden.                                        Es gibt eine Reihe weiterer Erfolgsfaktoren, auf die
Dazu gehört auch die Relevanz des Lernangebots:                                           an dieser Stelle nur kurz hingewiesen werden soll:
„Relevant“ ist es, wenn es unmittelbar mit den Ge-                                        Dazu gehört eine Unternehmenskultur, die das tech-
schäftszielen des Unternehmens verknüpft ist. „Re-                                        nologiegestützte Lernen unterstützt; Anreizsysteme
levant“ ist es darüber hinaus aber nur dann, wenn es                                      können Mitarbeiter/innen motivieren, sich mit einem
auch auf aktuelle Bedürfnisse und Anforderungen                                           Lernstoff auseinanderzusetzen; Support-Prozesse
Webbasiertes	
  Lernen	
  in	
  Unternehmen.	
  Entscheider/innen,	
  Zielgruppen,	
  Lernformen	
  und	
  Erfolgsfaktoren	
  —	
  7


stellen sicher, dass offene Fragen und Probleme eine                                           Literatur
Anlaufstelle haben; Evaluationen und Erfolgsmes-                                               ▸ Back, A.; Bendel, O. & Stoller-Schai, D. (2001). E-Learning im
sungen helfen bei der Zielüberprüfung und Qualitäts-                                             Unternehmen. Grundlagen - Strategien - Methoden – Techno-
sicherung (vgl. auch Dittler, 2002).                                                             logien. Zürich: Orell Fuessli.
                                                                                               ▸ BITKOM (2009). E-Learning spart Zeit und Geld. URL:
                                                                                                 http://www.bitkom.org/de/presse/62013_59942.aspx
        Erweitern	
   Sie	
   die	
   Liste	
   der	
   Erfolgsfaktoren	
   für	
   den
  ?     Einsatz	
   von	
   Lernmedien	
   in	
   Unternehmen	
   um	
   min-­‐
        destens	
   drei	
   weitere	
   Punkte.	
   Woran	
   sollte	
   eine	
   Pro-­‐
                                                                                                 [26.09.2010].
                                                                                               ▸ Bührmann, M. & Frank, G. (2002). E-Learning als Motor im
        jektleiterin	
   denken,	
   wenn	
   ihr	
   Bildungsangebot	
   ein                    Veränderungsprozess der Lernkultur. URL: http://www.-
        Erfolg	
  werden	
  soll?                                                                bibb.de/redaktion/fachkongress2002/cdrom/FOREN/F04/A
                                                                                                 K41/FRANKUA.HTM [26.09.2010].
                                                                                               ▸ Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (2004). E-
       Die	
   Unterstützung	
   durch	
   das	
   Top-­‐Management,	
   die
  !    Entwicklung	
   praxisrelevanter	
   Lernangebote	
   sowie	
   ihre
       professionelle	
   Kommunika[on	
   und	
   Begleitung	
   sind
                                                                                                 Learning für Mittelstand und öffentliche Verwaltungen. Bonn.
                                                                                               ▸ Dittler, U. (2002). E-Learning: Erfolgsfaktoren und Einsatz-
       kri[sche	
   Erfolgsfaktoren	
   für	
   das	
   technologiegestützte                     konzepte des Lernens mit interaktiven Medien. München: Ol-
       Lernen	
  in	
  Unternehmen.	
  	
                                                        denbourg.
                                                                                               ▸ Fingar, P.; Kumar, H. & Sharma, T. (1999). 21st Century
9. Ausblick	
                                                                                    Markets. URL:
                                                                                                 http://firstmonday.org/htbin/cgiwrap/bin/ojs/index.php/fm
Der Einsatz von Lerntechnologien wird immer mehr                                                 /article/viewArticle/707/617 [23.09.2010].
zur Selbstverständlichkeit. Die verschiedenen Lern-                                            ▸ Grundig Akademie (2010). Blended Learning – Maßge-
medien erlauben eine breite Palette von zielgruppen-                                             schneidert für Sie. URL: http://www.grundig-akademie.de/e-
spezifischen Lösungen. Da viele dieser Technologien                                              learning/blended-learning.htm [26.09.2010].
- im Gegensatz zum klassischen CBT, WBT oder zur                                               ▸ Hart, J. (2010). The State of Learning in the Workplace Today.
Lernplattform - auch Teil des Projekt- und Arbeits-                                              URL: http://c4lpt.co.uk/handbook/state.html [26.09.2010].
alltags von Mitarbeiter/innen sind, gehen Lern- und                                            ▸ Haythornthwite, C.; Bruce, B. C.; Montague, R. & Preston, C.
Arbeitsprozesse fließend ineinander über. Weiter-                                                (2007). Theories and models of and for online learning. URL:
bildung, Kommunikation und Wissensmanagement                                                     http://firstmonday.org/htbin/cgiwrap/bin/ojs/index.php/fm
verschmelzen. Fragen der Medienkompetenz und der                                                 /article/view/1976/1851 [23.09.2010].
Selbstlernkompetenz rücken (wieder) stärker in den                                             ▸ Heidemann, W. (2009). E-Learning im Betrieb. Düsseldorf.
Vordergrund. Bildungsexpertinnen und -experten                                                   Hans-Böckler-Stiftung. URL:
werden zu Lernprozessbegleitern, die sich weniger                                                http://www.boeckler.de/show_product_mbf.html?
auf die Erstellung und Vermittlung von Fachinhalten,                                             productfile=HBS-004613.xml [26.09.2010].
sondern verstärkt auf die Entwicklung optimaler Ler-                                           ▸ Hjeltnes, T.A. & Hansson, B. (2005). Cost Effectiveness and
numgebungen konzentrieren. Offen bleiben Fragen                                                  Cost Efficiency in E-learning. URL:
der Nachhaltigkeit und Erfolgsmessung. Weiterbil-                                                http://www2.tisip.no/quis/public_files/wp7-cost-effec-
dungsverantwortliche werden sich verstärkt mit den                                               tiveness-efficiency.pdf [26.09.2010].
Fragen nach dem Return on Investment (ROI) des                                                 ▸ Hohenstein, A. & Tenbusch, B. (2001). E-Learning-Strategie
technologiegestützten Lernens im Unternehmen und                                                 entwickeln. In A. Hohenstein & K. Wilbers (Hrsg.), Handbuch
ihrem Beitrag zur Erhöhung des Unternehmenswerts                                                 E-Learning. Grundwerk, Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst, 9-
konfrontiert sehen.                                                                              19.
                                                                                               ▸ Käpplinger, B. (2009). Bildungscontrolling: Vor allem in Groß-
        Wodurch	
   unterscheidet	
   sich	
   der	
   Einsatz	
   von	
   Lern-­‐               betrieben ein Thema. In BIBB-Report 13/09, URL:
  ?     medien	
  in	
  der	
  Hochschule	
  und	
  in	
  Unternehmen?	
  Gibt
        es	
   Unterschiede,	
   wenn	
   ja,	
   welche?	
   Fallen	
   Ihnen	
   zum
                                                                                                 http://www.bibb.de/de/52959.htm [26.09.2010].
                                                                                               ▸ Masie, E. (2001). If we build it, will they come?. URL:
        Beispiel	
   Lernangebote	
   ein,	
   die	
   es	
   nur	
   an	
   der	
   Hoch-­‐     http://www.astd.org/NR/rdonlyres/9094AF2C-7B2F-41CE-
        schule	
  oder	
  die	
  es	
  nur	
  in	
  Unternehmen	
  gibt?	
  Wenn	
  ja,          9FEE-5D81D216B805/0/LearningTechnologyAcceptanceStu-
        warum?
                                                                                                 dy.pdf [26.09.2010].
                                                                                               ▸ Michel, L.P. (2006). Digitales Lernen. Forschung -Praxis -
        Ein	
   Unternehmen	
   überlegt	
   90	
   Prozent	
   aller	
   Bildungs-­‐            Märkte. Essen/Berlin: Books on Demand.
  ?     maßnahmen	
  zukünNig	
  als	
  E-­‐Learning	
  anzubieten.	
  For-­‐
        mulieren	
  Sie	
  drei	
  Argumente,	
  die	
  dafür,	
  und	
  drei	
  Argu-­‐
                                                                                               ▸ MMB - Institut für Medien- und Kompetenzforschung (2010).
                                                                                                 Schlussbericht zur Studie „Telefonische Befragung zum Einsatz
        mente,	
  die	
  dagegen	
  sprechen.	
  	
  	
  
                                                                                                 von eLearning in deutschen Großunternehmen“. URL:
8	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


    http://www.mmb-                                                                        http://firstmonday.org/htbin/cgiwrap/bin/ojs/index.php/fm
    institut.de/2004/pages/projekte/e_learning/MMB-                                        /article/viewArticle/1336/1256 [23.09.2010].
    Institut_ELearning-Einsatz_deutsche_Grossunternehmen.pdf                           ▸   Rosenberg, M. (2001). e-Learning. Strategies for delivering
    [26.09.2010].                                                                          knowledge in the digital age. New York: McGraw-Hill.
▸   Montandon, C. (2004). Customer Focused E-Learning. In A.                           ▸   Rosenberg, M. (2006). Beyond E-Learning. Approaches and
    Hohenstein & K. Wilbers, Handbuch E-Learning. Köln: Deut-                              Technologies to Enhance Organizational Knowledge,
    scher Wirtschaftsdienst.                                                               Learning, and Performance. San Francisco: Pfeiffer.
▸   Quarterman, J. S.; Harker, K. & Salus, P. H. (2003). Combat                        ▸   Sauter, W. & Sauter, A. (2002). Blended Learning. Effiziente In-
    power and enterprise competitiveness. URL: http://firstmon-                            tegration von E-Learning und Präsenztraining. Neuwied:
    day.org/htbin/cgiwrap/bin/ojs/index.php/fm/article/viewAr-                             Hermann Luchterhand.
    ticle/1022/943 [26.09.2010].                                                       ▸   Scheer, A.W. (2009). E-Learning – ein neuer Markt mit Po-
▸   Reinmann, G. (2010). Didaktisches Design: Von der Lern-                                tential. URL:
    theorie zur Gestaltungsstrategie. URL: http://gabi-rein-                               http://www.bitkom.org/files/documents/bitkom_praesen-
    mann.de/?p=2171 [26.09.2010].                                                          tation_e-learning_pk_04_03_2009.pdf [26.09.2010].
▸   Rens, A. (2006). Managing risk and opportunity in Creative
    Commons enterprises. URL:

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Webbasiertes Lernen in Unternehmen

  • 1.
  • 2. 2  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Netz (Internet, Intranet) ist die Grundlage für eine 1. Hintergrund wachsende Zahl von Geschäftsmodellen, Kundenbe- Webbasiertes Lernen als die am häufigsten diskutierte ziehungen sowie Prozessen und Instrumenten des Form des technologiegestützten Lernens wird in Personalmanagements. Das legt nahe, zur Ent- mehr als der Hälfte (55%) der Top-500-Unter- wicklung entsprechender Kompetenzen von Mitar- nehmen in Deutschland eingesetzt. Das ergab eine beiter/innen auch in der Qualifizierung auf das tech- telefonische Befragung im Frühjahr 2009 (MMB, nologiegestützte Lernen zu setzen. Hinzu kommt, 2010). Nachholbedarf haben vor allem klein- und dass immer mehr Mitarbeiter/innen mit neuen Tech- mittelständische Unternehmen, heißt es an anderer nologien und Medien aufwachsen. Die Rede ist von Stelle (Scheer, 2009). Doch diese Zahlen können der „Netzgeneration“ oder den „digital natives“ nicht darüber hinwegtäuschen: Auch wenn das tech- (siehe Kapitel #netzgeneration). Damit fällt nicht nur nologiegestützte Lernen in vielen Branchen und Un- eine Hürde für den Einsatz von Bildungsmedien weg. ternehmen bereits eine lange Geschichte hat, so ist Es führt in den Augen Vieler auch dazu, dass zu- die Informationslage bis heute unzureichend. Es künftige Generationen von Arbeitnehmer/innen dominieren Branchen-News, Erfolgsberichte und aktiv den Einsatz von Medien, Netztechnologien und „Best Practices“, es gibt kaum Standardliteratur, die Online-Communitys für ihre Lernumgebungen und sich ausschließlich den Besonderheiten des technolo- Lernprozesse fordern werden (Haythornthwite et al., giegestützten Lernens in Unternehmen widmet, 2007). kaum repräsentative Erhebungen zum Stand des Ein- Kostendruck und Effizienzdenken waren von satzes von Lernmedien in der betrieblichen Weiter- Beginn an starke Treiber für den Einsatz von Lern- bildung, und es mangelt - wie in der gesamten Wei- medien. Als in den 1990er Jahren in ersten Unter- terbildung - an Evaluationen, in deren Rahmen über- nehmen computergestützte Lernprogramme einge- prüft wird, ob die mit der Einführung einzelner kauft oder entwickelt wurden, gehörten die Kosten- Lernmedien gesteckten Ziele auch erreicht wurden. vorteile und -einsparungen gegenüber dem Präsenz- lernen zu den schlagenden Argumenten. Daran hat 2. Die  Gründe  des  Technologieeinsatzes   sich auch mit der Einführung von E-Learning nichts Unternehmensstrukturen und -kulturen haben sich in geändert. So zählt Marc Rosenberg (2001, S. 30) in den letzten Jahren massiv verändert (Fingar et al., seiner Übersicht über die „Benefits of E-Learning“ 1999; Rens, 2006). Die Globalisierung sowie der tech- als ersten Punkt auf: „Auch wenn es zuweilen anders nologische und demografische Wandel sind die aussehen mag, ist E-Learning häufig der kostengüns- großen Herausforderungen, vor denen Unternehmen tigste Weg, um Lerninhalte oder Informationsan- und Mitarbeiter heute stehen. Hinzu kommen ein zu- gebote zu vermitteln. Es kürzt Reisekosten, es redu- nehmender Wettbewerb und ein steigender Kosten- ziert die Dauer von Lernmaßnahmen und es befreit druck (Quarterman et al., 2003). Der Einsatz von von der Notwendigkeit, eine aufwändige Trainingsin- Technologien und Medien in der Weiterbildung ist ei- frastruktur bereit zu stellen“ (eigene Übersetzung). nerseits Teil dieses Wandels und andererseits Teil der Zusätzlich wird auch gerne auf die Skalierbarkeit der Antwort der Weiterbildung auf die genannten Her- neuen Bildungsangebote sowie ihre schnellere Aktua- ausforderungen. lisierbarkeit hingewiesen. Bis heute sind die Kosten- Die fortschreitende Globalisierung, die Virtua- vorteile ein gerne zitiertes Argument für die Ein- lisierung von Teams und Arbeitsgruppen, neue Wert- führung von E-Learning (BITKOM, 2009). Daran schöpfungsketten, die auch Lieferanten und End- ändert auch der Umstand nichts, dass nur wenige Un- kunden einschließen können, bedeuten heute, dass ternehmen den „Return on Investment“ ihrer E- Bildungsangebote schnell und flexibel zur Verfügung Learning-Angebote nachweisen können (Hjeltnes & stehen müssen und dass Mitarbeiter/innen oder Hansson, 2005; Käpplinger, 2009). Lerngruppen über große Entfernungen gemeinsam an Bildungsprozessen teilnehmen. Erst der Einsatz von Lerntechnologien erlaubt es Mitarbeitern, orts- und zeitunabhängig Lernprozesse zu initiieren und Die   Globalisierung,   die   Dezentralisierung   von   Ar-­‐ diese individuell zu gestalten. D e r technologische Wandel hat dazu geführt, ! beitsprozessen,  der  technologische  Wandel  sowie  die Suche   nach   Kosteneinsparungen   sind   wesentliche dass im Produktions- wie im Dienstleistungsbereich Treiber   für   die   Einführung   neuer   Lerntechnologien   in Unternehmen.           immer mehr Arbeitsprozesse in immer größerem Umfang computer- bzw. netzgestützt stattfinden. Das
  • 3. Webbasiertes  Lernen  in  Unternehmen.  Entscheider/innen,  Zielgruppen,  Lernformen  und  Erfolgsfaktoren  —  3 führung neuer Lernformen mit weitreichenden In- 3. Die  Entscheider/innen   vestitionen verbunden sein kann, wird häufig die Ent- Das technologiegestützte Lernen ist ein Thema, das wicklung eines strategischen Konzeptes empfohlen, in der Regel verschiedene Kompetenzen und Verant- das die Verknüpfung von Unternehmens- und Bil- wortlichkeiten in Unternehmen adressiert und – im dungszielen darlegt und das Zusammenspiel von günstigen Fall – zusammenführt: Mensch, Organisation und Technik beschreibt (Ho- ▸ Die Geschäftsführung entscheidet über die lang- henstein & Tenbusch, 2001). Dabei ist zu beachten, fristige Ausrichtung der Weiterbildung und die dass in Deutschland das technologiegestützte Lernen Einbettung des technologiegestützten Lernens in als Berufsbildung im Sinne des Betriebsverfassungs- die Unternehmens-, Personal- und Bildungsstra- gesetzes der Mitbestimmung unterliegt. Deshalb gibt tegie. Hinweise für die strategische Ausrichtung es in vielen Unternehmen Betriebsvereinbarungen, des technologiegestützten Lernens liegen vor, die zum Beispiel den Einsatz von E-Learning regeln wenn es als elementarer Baustein einer Corporate (Heidemann, 2009). University oder Business School oder als festes Element der Personalentwicklungs- und Talent Management-Strategie verstanden wird. Die  GeschäNsführung,  das  Personalmanagement  bzw. ▸ D i e Personalentwicklung verantwortet in der ! die   Personalentwicklung,   IT-­‐Abteilungen   sowie   die einzelnen   GeschäNsbereiche   eines   Unternehmens Regel die operative Umsetzung der Personal- und sind   die   „klassischen“   Ansprechpartner   für   das   tech-­‐ Bildungsstrategie, definiert Bildungsstandards, nologiegestützte   Lernen.   FührungskräNe   wiederum setzt „Best Practices“ fest und unterstützt die Ge- entscheiden,   ob   und   wie   das   Lernen   „vor   Ort“   staU-­‐ schäftsbereiche bei der Entwicklung von technolo- findet.     giegestützten Lernszenarien. Sie ist zudem regel- mäßig in den Einkauf und die Betreuung der un- 4. Die  Zielgruppen   ternehmenseigenen Lernplattformen involviert. ▸ Die IT-Abteilung definiert – in Anlehnung an die Wie andere Lernformen und Bildungsangebote wird Geschäftsziele – die IT-Strategie, setzt eine unter- auch das technologiegestützte Lernen von allen Ziel- nehmensweite IT-Infrastruktur auf, definiert tech- gruppen in Unternehmen genutzt. Es gibt heute nische Standards, betreut die Schnittstellen und Lernangebote, die sich an Auszubildende, Fachkräfte, den systemübergreifenden Datenaustausch und ist Mitarbeiter/innen in der Kundenberatung, in der deshalb erster Ansprechpartner für den Einkauf, Technikabteilung und im Vertrieb sowie an Füh- die Implementierung und den internen Betrieb rungskräfte richten. Bei der Entscheidung, ob sich von Lerntechnologien. neue Lernmedien für eine bestimmte Zielgruppe ▸ D i e Geschäftsbereiche, zum Beispiel Vertrieb eignen, orientiert man sich in der Regel an zwei Fra- oder Produktentwicklung, definieren mit Blick auf gestellungen, die unmittelbar mit den Bedürfnissen ihre Geschäftsziele und die Kompetenzen ihrer und Erfahrungen der Zielgruppe verbunden sind: Mitarbeiter/innen den konkreten Lern- und Trai- Das ist zum einen die Frage, inwieweit die Zielgruppe ningsbedarf. Wie autonom sie dabei in Fragen der in der Lage ist, selbstorganisiert zu arbeiten und zu Weiterbildung handeln, hängt nicht zuletzt von der lernen oder ob sie durch ein Thema bzw. Lernpro- Zentralität oder Dezentralität der jeweiligen Un- gramm geführt werden muss. Expertinnen und Ex- ternehmensstruktur ab. perten, die eher informell lernen, nutzen dabei zum Beispiel Web-2.0-Instrumente und Communitys im Im Einzelfall können weitere Unternehmensbereiche, Internet. Ihnen gegenüber stehen Neuein- wie Interne Kommunikation oder Marketing, an der steiger/innen in einem Themengebiet, die ein for- Entwicklung des technologiegestützten Lernens be- males, strukturiertes Trainingsangebot in Form eines teiligt sein. Die konkrete Zusammenarbeit der ge- Web-Based Training suchen (Rosenberg, 2006, S. 94). nannten Bereiche gestaltet jedes Unternehmen indivi- Das ist zum anderen die Frage, welche Erfahrungen duell aus. Das betrifft zum Beispiel die Budget- und die jeweilige Zielgruppe mit Formen des technologie- Projektverantwortung, die Formen der Zusammen- gestützten Lernens besitzt. Hier sind Medien- und arbeit sowie notwendige Abstimmungsprozesse. Ziel Lernkompetenzen der Mitarbeiter/innen ange- jedes Unternehmens ist es, bei einem „Querschnitts- sprochen, mittelbar aber auch die organisatorischen thema“ wie dem technologiegestützten Lernen die und lernkulturellen Rahmenbedingungen, die das organisatorischen Reibungsverluste so gering wie technologiegestützte Lernen im Unter nehmen möglich zu halten. Da die unternehmensweite Ein- fördern oder behindern können. In der Vergan-
  • 4. 4  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Abbildung  1:  Genutzte  E-­‐Learning-­‐Formen  in  der  betrieblichen  Weiterbildung  in  Unternehmen  (n=49),  Angaben  in  Prozent. Quelle:  MMB,  2010 genheit haben deshalb Unternehmen verschiedene von IT-Schulungen dominiert. Doch selbst die Ver- Anstrengungen unternommen, um die Entwicklung mittlung von Verhaltenskompetenzen („Soft Skills“) entsprechender Medienkompetenzen zu unterstützen. wird heute mit Hilfe von computer- und netzge- Hingewiesen sei hier exemplarisch auf den „Web- stützten Bausteinen unterstützt. Führerschein“ der (ehemals) Dresdner Bank (Bühr- 6. Drei  Entwicklungsstufen  des  computergestützten mann & Frank, 2002). Zuletzt: Technologiegestützte Lernens  in  Unternehmen Lernangebote müssen sich nicht ausschließlich an die eigenen Mitarbeiter/innen richten. Viele Unter- Seit Beginn der 1990er Jahre setzen Unternehmen auf nehmen haben zum Beispiel E-Learning als Ver- computergestützte Lernformen. Ihr Einsatz lässt sich triebs- und Marketinginstrument entdeckt und be- i n drei Entwicklungsstufen zusammenfassen, wobei ziehen Vertriebspartner, Lieferanten und den End- anzumerken ist, dass sich jedes einzelne Unter- kunden in ihre Bildungsprozesse ein (auch: „Cu- nehmen in der Phase befindet, die seiner Lernkultur stomer-Focused E-Learning“ oder „EduCommerce“; und Bildungsstrategie entspricht: Montandon, 2004). In der ersten Phase (ab 1990) wurden Trainingsin- halte in großer Zahl für das Lernen am Computer aufbereitet. In vielen Großunternehmen wurden Grundlage   des   Einsatzes   von   Bildungstechnologien Lernstationen dafür eingerichtet. „Multimedia“, das ! sind   Zielgruppenanalysen,   die   die   Lern-­‐   und   Medien-­‐ kompetenzen  von  Mitarbeiter/innen  berücksich[gen.   Wort des Jahres 1995, wurde zum Zugpferd für die Entwicklung aufwändig aufbereiteter Lernpro- gramme. Um diese Angebote verwalten (das heißt: 5. Die  Lernformen  und  Themengebiete   verteilen, freischalten, buchen, verrechnen, aus- Unternehmen steht heute in der betrieblichen Weiter- werten) zu können, wurden vor allem in Großunter- bildung eine breite Palette an Lerntechnologien nehmen Lernplattformen eingeführt. Präsenzlernen und -formen zur Verfügung: Sie umfasst das selbst- und das Lernen am Computer existieren meist par- gesteuerte Lernen am Computer (WBT, CBT), live allel und unabhängig voneinander. geführte Online-Trainings („virtuelle Klassen- In der zweiten Phase (ab 2002) werden Präsenz- zimmer“), Online-Kurse, Simulationen, spielerische lernen und das Lernen am Computer verknüpft: Lernformate („game-based-learning“) und virtuelle Blended-Learning-Konzepte (engl. „blended learn- Welten, den Wissensaustausch durch Web-2.0-Instru- ing“, dt. „vermischtes Lernen“) werden entwickelt, mente (zum Beispiel Weblogs, Podcasts, Wikis), um in integrierten Lernkonzepten die Vorteile beider Communitys, Foren, Chats, Computer in Seminaren Lehr-/Lernformen zu nutzen (Sauter, 2002). In der oder Workshops, mobiles Lernen („mobile learning“) Praxis stellen sich Blended-Learning-Konzepte häufig sowie Formen des E-Coachings und E-Mentorings. als Abfolge von Phasen des Präsenz- und Online- Die Palette der Themen und Inhalte, die mit Hilfe Lernens dar. dieser Lernmedien vermittelt werden, ist breit. Zwar In der dritten Phase (ab 2006) gewinnt der Einsatz wird das technologiegestützte Lernen nach wie vor von Web-2.0-Instrumenten zur Unterstützung des
  • 5. Webbasiertes  Lernen  in  Unternehmen.  Entscheider/innen,  Zielgruppen,  Lernformen  und  Erfolgsfaktoren  —  5 Abbildung  2:  Beispiel  für  ein  Lernarrangement  in  Unternehmen.  Quelle:  Grundig  Akademie,  o.J informellen Lernens an Bedeutung. Die neuen Netz- ▸ von den Lernzielen, zum Beispiel: Soll kurzfristig technologien eröffnen Möglichkeiten des Wissensaus- über ein neues Produkt informiert oder langfristig tausches, die Arbeits- und Lernprozesse enger ver- eine bestimmte Kompetenz entwickelt werden? binden (Hart, 2010). In der Praxis sind es hier vor ▸ von der Zielgruppe, zum Beispiel: Wie groß ist allem kurze Audio- und Videoformate (engl. Podcasts die Zielgruppe? Wie ist sie räumlich verteilt? und Vodcasts), die Unternehmen in ihre Bildungscur- Welche Anforderungen an bzw. Erfahrungen mit ricula integrieren. Lernplattformen werden schritt- bestimmten Lerntechnologien und Lernformen weise um Web-2.0-Instrumente erweitert. Darüber hat sie? hinaus stehen für Prozesse des Informations- und ▸ von der technologischen Infrastruktur, zum Wissensaustauschs sowie der Vernetzung in immer Beispiel: Wie ist das interne Netz ausgestattet? mehr Unternehmen entsprechende Community- Sind die Endgeräte „multimedia-fähig“? Gibt es Plattformen, Wikis und Weblogs zur Verfügung. eine Lernplattform? ▸ von den finanziellen Ressourcen, zum Beispiel: In   den   letzten   Jahren   hat   sich   der   Einsatz   von   com-­‐ Welches Lernszenario ist am kostengünstigsten? ! puter-­‐   und   webgestützten   Lernformen   schriUweise um   Blended-­‐Learning-­‐Konzepte   sowie   -­‐   in   jüngster Können Lernangebote mit eigenen Fachkräften entwickelt werden oder braucht es externe Ex- Zeit  -­‐  um  Social-­‐Media-­‐Bausteine  erweitert.     perten? ▸ von den organisatorischen Rahmenbedingun- gen, zum Beispiel: Welche internen Ressourcen zur Entwicklung, Einführung und Begleitung be- 7. Kriterien  für  den  Einsatz  von  Technologien  und  Lern-­‐ stimmter Lernszenarien stehen zur Verfügung? formen Welcher Entwicklungszeitraum ist geplant? Welche Entscheidungsträger und Bereiche sind an Ent- Die Entscheidung für den Einsatz einer bestimmten wicklung und Einsatz eines Bildungsangebots be- Lerntechnologie bzw. Lernform und damit für ein teiligt? bestimmtes didaktisches Szenario (Reinmann, 2010) hängt von verschiedenen Kriterien ab: ▸ von der Lernstrategie des Unternehmens, zum Überlegen   Sie,   warum   bis   heute   nur   wenige   Unter-­‐ Beispiel: Soll systematisch der Anteil an Selbstlern- medien oder an Blended-Learning-Konzepten ? nehmen   virtuelle   Welten   wie   Second   Life   in   ihr   Wei-­‐ terbildungsangebot   integriert   haben?   Welche   Fak-­‐ erhöht werden? toren  sprechen  dagegen? In der Praxis : Gespräcb mit Martin Raske (Credit Suisse) Im  L3T-­‐Video  mit  Mar[n  Raske  (Credit  Suisse)  berichtet dieser  über  aktuelle  E-­‐Learning-­‐Entwicklungen  in  Unter-­‐ nehmen.  Das  Video  ist  bei  YouTube  in  der  L3T-­‐Sammlung   zugänglich.   (URL:  hUp://www.youtube.com/watch?v=Hhns0DRPI44)  
  • 6. 6  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Abbildung  3:  Themen  in  der  Weiterbildung,  bei  denen  E-­‐Learning  in  Unternehmen  eingesetzt  wird  (n=51,  Angaben in  Prozent).  Quelle:  MMB,  2010   8. Die  Erfolgsfaktoren   von Mitarbeiter/innen antwortet, was zum Beispiel „If we build it, will they come?“ fragte schon 2001 durch eine entsprechende Bedarfsanalyse im Vorfeld selbstkritisch der amerikanische E-Learning-Experte des Projekts sichergestellt werden kann. Darüber Elliott Masie (Masie, 2001). Und er hielt fest, dass es hinaus sollte das Lernprogramm auch formal und di- keineswegs ausreicht, E-Learning-Programme einfach daktisch auf das Thema und seine Zielgruppe zuge- Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen und dann ab- schnitten sein: Das betrifft zum Beispiel den Zugang zuwarten. Will man, dass das „Neue“ akzeptiert und zum Lernangebot, die Benutzerfreundlichkeit von genutzt wird, helfen konkrete Maßnahmen und Pro- Bedienung und Layout, den Umfang und die Inhalts- zesse, die die Einführung bzw. den Wandel begleiten tiefe, den Sprach- und Bildstil, die eingesetzten und unterstützen. Zu den wichtigsten Erfolgsfak- Medien, die Freiheitsgrade bei der Bearbeitung, Lern- toren, die sich bei der Einführung des technologiege- erfolgskontrollen und mögliche Zertifikate bei erfolg- stützten Lernens bewährt haben, gehören folgende reichem Abschluss des Lernprogramms. Aspekte: Internes  MarkePng  und  KommunikaPon   Unterstützung  durch  das  Top-­‐Management Von der Einführung technologiegestützter Lernan- Die direkte Unterstützung des technologiegestützten gebote sind verschiedene Gruppen im Unternehmen Lernens durch Geschäftsführung und Management betroffen, die sogenannten Stakeholder. Die frühe ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Sie geht in der Regel Einbindung dieser Gruppen in den Entwicklungs- mit der Integration der Lernangebote in die Ge- prozess sowie eine zielgruppenspezifische Kommuni- schäfts-, Personal- und Bildungsstrategie des Unter- kation helfen, den Projekterfolg zu sichern. Vor allem nehmens und der Bewilligung entsprechender Pro- die Führungskräfte sind oft eine kritische Erfolgs- jektressourcen (Personal, Budget) einher. Ideal ist es, größe, weil sie unmittelbar die Lernzeiten und -pro- wenn die Unterstützung des Top-Managements zesse ihrer Mitarbeiter/innen beeinflussen und direkt zur Vermarktung des Lernangebots genutzt steuern. Entsprechende Kommunikationsmaß- werden kann, zum Beispiel in Form eines Gruß- nahmen gewinnen zusätzlich an Bedeutung, wenn die wortes oder einer Videobotschaft. Lernangebote für externe Zielgruppen (Lieferanten, Endkunden) entwickelt werden und somit auch die Relevanz  der  Lernangebote Marke des Unternehmens transportieren. Ein professioneller Business- und Projektplan bilden Weitere  Erfolgsfaktoren die Voraussetzung dafür, dass die mit der Einführung des Lernangebots gesteckten Ziele erreicht werden. Es gibt eine Reihe weiterer Erfolgsfaktoren, auf die Dazu gehört auch die Relevanz des Lernangebots: an dieser Stelle nur kurz hingewiesen werden soll: „Relevant“ ist es, wenn es unmittelbar mit den Ge- Dazu gehört eine Unternehmenskultur, die das tech- schäftszielen des Unternehmens verknüpft ist. „Re- nologiegestützte Lernen unterstützt; Anreizsysteme levant“ ist es darüber hinaus aber nur dann, wenn es können Mitarbeiter/innen motivieren, sich mit einem auch auf aktuelle Bedürfnisse und Anforderungen Lernstoff auseinanderzusetzen; Support-Prozesse
  • 7. Webbasiertes  Lernen  in  Unternehmen.  Entscheider/innen,  Zielgruppen,  Lernformen  und  Erfolgsfaktoren  —  7 stellen sicher, dass offene Fragen und Probleme eine Literatur Anlaufstelle haben; Evaluationen und Erfolgsmes- ▸ Back, A.; Bendel, O. & Stoller-Schai, D. (2001). E-Learning im sungen helfen bei der Zielüberprüfung und Qualitäts- Unternehmen. Grundlagen - Strategien - Methoden – Techno- sicherung (vgl. auch Dittler, 2002). logien. Zürich: Orell Fuessli. ▸ BITKOM (2009). E-Learning spart Zeit und Geld. URL: http://www.bitkom.org/de/presse/62013_59942.aspx Erweitern   Sie   die   Liste   der   Erfolgsfaktoren   für   den ? Einsatz   von   Lernmedien   in   Unternehmen   um   min-­‐ destens   drei   weitere   Punkte.   Woran   sollte   eine   Pro-­‐ [26.09.2010]. ▸ Bührmann, M. & Frank, G. (2002). E-Learning als Motor im jektleiterin   denken,   wenn   ihr   Bildungsangebot   ein Veränderungsprozess der Lernkultur. URL: http://www.- Erfolg  werden  soll? bibb.de/redaktion/fachkongress2002/cdrom/FOREN/F04/A K41/FRANKUA.HTM [26.09.2010]. ▸ Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (2004). E- Die   Unterstützung   durch   das   Top-­‐Management,   die ! Entwicklung   praxisrelevanter   Lernangebote   sowie   ihre professionelle   Kommunika[on   und   Begleitung   sind Learning für Mittelstand und öffentliche Verwaltungen. Bonn. ▸ Dittler, U. (2002). E-Learning: Erfolgsfaktoren und Einsatz- kri[sche   Erfolgsfaktoren   für   das   technologiegestützte konzepte des Lernens mit interaktiven Medien. München: Ol- Lernen  in  Unternehmen.     denbourg. ▸ Fingar, P.; Kumar, H. & Sharma, T. (1999). 21st Century 9. Ausblick   Markets. URL: http://firstmonday.org/htbin/cgiwrap/bin/ojs/index.php/fm Der Einsatz von Lerntechnologien wird immer mehr /article/viewArticle/707/617 [23.09.2010]. zur Selbstverständlichkeit. Die verschiedenen Lern- ▸ Grundig Akademie (2010). Blended Learning – Maßge- medien erlauben eine breite Palette von zielgruppen- schneidert für Sie. URL: http://www.grundig-akademie.de/e- spezifischen Lösungen. Da viele dieser Technologien learning/blended-learning.htm [26.09.2010]. - im Gegensatz zum klassischen CBT, WBT oder zur ▸ Hart, J. (2010). The State of Learning in the Workplace Today. Lernplattform - auch Teil des Projekt- und Arbeits- URL: http://c4lpt.co.uk/handbook/state.html [26.09.2010]. alltags von Mitarbeiter/innen sind, gehen Lern- und ▸ Haythornthwite, C.; Bruce, B. C.; Montague, R. & Preston, C. Arbeitsprozesse fließend ineinander über. Weiter- (2007). Theories and models of and for online learning. URL: bildung, Kommunikation und Wissensmanagement http://firstmonday.org/htbin/cgiwrap/bin/ojs/index.php/fm verschmelzen. Fragen der Medienkompetenz und der /article/view/1976/1851 [23.09.2010]. Selbstlernkompetenz rücken (wieder) stärker in den ▸ Heidemann, W. (2009). E-Learning im Betrieb. Düsseldorf. Vordergrund. Bildungsexpertinnen und -experten Hans-Böckler-Stiftung. URL: werden zu Lernprozessbegleitern, die sich weniger http://www.boeckler.de/show_product_mbf.html? auf die Erstellung und Vermittlung von Fachinhalten, productfile=HBS-004613.xml [26.09.2010]. sondern verstärkt auf die Entwicklung optimaler Ler- ▸ Hjeltnes, T.A. & Hansson, B. (2005). Cost Effectiveness and numgebungen konzentrieren. Offen bleiben Fragen Cost Efficiency in E-learning. URL: der Nachhaltigkeit und Erfolgsmessung. Weiterbil- http://www2.tisip.no/quis/public_files/wp7-cost-effec- dungsverantwortliche werden sich verstärkt mit den tiveness-efficiency.pdf [26.09.2010]. Fragen nach dem Return on Investment (ROI) des ▸ Hohenstein, A. & Tenbusch, B. (2001). E-Learning-Strategie technologiegestützten Lernens im Unternehmen und entwickeln. In A. Hohenstein & K. Wilbers (Hrsg.), Handbuch ihrem Beitrag zur Erhöhung des Unternehmenswerts E-Learning. Grundwerk, Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst, 9- konfrontiert sehen. 19. ▸ Käpplinger, B. (2009). Bildungscontrolling: Vor allem in Groß- Wodurch   unterscheidet   sich   der   Einsatz   von   Lern-­‐ betrieben ein Thema. In BIBB-Report 13/09, URL: ? medien  in  der  Hochschule  und  in  Unternehmen?  Gibt es   Unterschiede,   wenn   ja,   welche?   Fallen   Ihnen   zum http://www.bibb.de/de/52959.htm [26.09.2010]. ▸ Masie, E. (2001). If we build it, will they come?. URL: Beispiel   Lernangebote   ein,   die   es   nur   an   der   Hoch-­‐ http://www.astd.org/NR/rdonlyres/9094AF2C-7B2F-41CE- schule  oder  die  es  nur  in  Unternehmen  gibt?  Wenn  ja, 9FEE-5D81D216B805/0/LearningTechnologyAcceptanceStu- warum? dy.pdf [26.09.2010]. ▸ Michel, L.P. (2006). Digitales Lernen. Forschung -Praxis - Ein   Unternehmen   überlegt   90   Prozent   aller   Bildungs-­‐ Märkte. Essen/Berlin: Books on Demand. ? maßnahmen  zukünNig  als  E-­‐Learning  anzubieten.  For-­‐ mulieren  Sie  drei  Argumente,  die  dafür,  und  drei  Argu-­‐ ▸ MMB - Institut für Medien- und Kompetenzforschung (2010). Schlussbericht zur Studie „Telefonische Befragung zum Einsatz mente,  die  dagegen  sprechen.       von eLearning in deutschen Großunternehmen“. URL:
  • 8. 8  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) http://www.mmb- http://firstmonday.org/htbin/cgiwrap/bin/ojs/index.php/fm institut.de/2004/pages/projekte/e_learning/MMB- /article/viewArticle/1336/1256 [23.09.2010]. Institut_ELearning-Einsatz_deutsche_Grossunternehmen.pdf ▸ Rosenberg, M. (2001). e-Learning. Strategies for delivering [26.09.2010]. knowledge in the digital age. New York: McGraw-Hill. ▸ Montandon, C. (2004). Customer Focused E-Learning. In A. ▸ Rosenberg, M. (2006). Beyond E-Learning. Approaches and Hohenstein & K. Wilbers, Handbuch E-Learning. Köln: Deut- Technologies to Enhance Organizational Knowledge, scher Wirtschaftsdienst. Learning, and Performance. San Francisco: Pfeiffer. ▸ Quarterman, J. S.; Harker, K. & Salus, P. H. (2003). Combat ▸ Sauter, W. & Sauter, A. (2002). Blended Learning. Effiziente In- power and enterprise competitiveness. URL: http://firstmon- tegration von E-Learning und Präsenztraining. Neuwied: day.org/htbin/cgiwrap/bin/ojs/index.php/fm/article/viewAr- Hermann Luchterhand. ticle/1022/943 [26.09.2010]. ▸ Scheer, A.W. (2009). E-Learning – ein neuer Markt mit Po- ▸ Reinmann, G. (2010). Didaktisches Design: Von der Lern- tential. URL: theorie zur Gestaltungsstrategie. URL: http://gabi-rein- http://www.bitkom.org/files/documents/bitkom_praesen- mann.de/?p=2171 [26.09.2010]. tation_e-learning_pk_04_03_2009.pdf [26.09.2010]. ▸ Rens, A. (2006). Managing risk and opportunity in Creative Commons enterprises. URL: