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  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


                                                                                       besserten Leistungserstellungs- und Bereitstellungs-
1. Hintergrund	
  eines	
  betriebswirtscha3lichen	
  Service-­‐
                                                                                       prozessen ermöglicht werden kann (Gabriel et al.,
verständnisses	
  von	
  technologiegestütztem	
  Lernen	
  
                                                                                       2007). Beim Leistungserstellungs- und Bereitstel-
Das Bildungswesen ist seit einigen Jahren massiven                                     lungsprozess können sich Vorteile durch eine
Veränderungen ausgesetzt. Dazu gehören im Hoch-                                        größere Orts- und Zeitunabhängigkeit der Lehre
schulkontext unter anderem die Umstellung der uni-                                     sowie die mögliche Wiederverwendbarkeit von tech-
versitären Abschlüsse im Rahmen des Bologna-Pro-                                       niologiegestützten Lerninhalten zeigen (Gabriel et al.,
zesses, die Entwicklungen hin zu einem Konzept des                                     2008; Hofhues & Dürnberger, im Druck). Hin-
„lebenslangen Lernens“ sowie der zunehmende Ein-                                       sichtlich der Leistungserstellungsprozesse und -ergeb-
fluss technologischer Impulse (zum Beispiel techno-                                    nisse bietet technologiegestütztes Lernen zudem be-
logiegestütztes Lernen, Campus-Management-                                             sonderes Potenzial im Hinblick auf innovative, bei-
Systeme, Online-Erhebungen und -Tests; Gabriel et                                      spielsweise virtuelle kollaborative Lernformen, bei
al., 2007).                                                                            denen größerer Raum für Interaktionen zwischen
    Diese Veränderungen haben nicht nur didaktische                                    und mit den Lernenden geschaffen wird, um die
und hochschulpolitische Konsequenzen, sondern                                          Handlungskompetenz der Lernenden nachhaltig zu
auch ökonomische Relevanz, was sich im Hochschul-                                      fördern (Brauchle, 2007, 2). Gleichzeitig stellen tech-
bereich vor allem durch sich ändernde Wertschöp-                                       nologiegestützte Ansätze des Lehrens und Lernens
fungs- und Wettbewerbsstrukturen zeigt. Die bisher                                     die Akteurinnen und Akteure aber auch vor enorme
dominierende Interpretation von Bildung als kultur-                                    Herausforderungen. Auf Seiten der Anbieter sind
hoheitlichem Gut musste beziehungsweise durfte sich                                    oftmals erhebliche Investitionen erforderlich, unter
nicht konsequent an ökonomischen Maßstäben                                             anderem für den Aufbau des erforderlichen interdis-
messen und hat auf der Basis einer gesicherten öf-                                     ziplinären Know-How und die erforderliche Infra-
fentlichen Finanzierung über Jahre das vorherr-                                        struktur. Etablierte Abläufe müssen oft angepasst
schende Selbstverständnis der Akteurinnen und Ak-                                      und neu abgestimmt werden (zum Beispiel Aner-
teure geprägt. Immer stärker müssen nun aber im                                        kennung von Lehrdeputaten) und die Lehr- und
Hinblick auf eine nachhaltige, qualitative, zukunfts-                                  Lernmaterialien bedürfen der kontinuierlichen Pflege
orientierte und zugleich wettbewerbsfähige Hoch-                                       und Wartung.
schulbildung auch ökonomische Rahmenbedin-                                                Technologisch unterstützte Ansätze des Lernens
gungen berücksichtigt und durch die Hochschulen                                        und Lehrens werden daher im Folgenden in An-
selbst mitgestaltet werden. In der Konsequenz er-                                      lehnung an Gabriel et al. (2008) als Lernservices –
fahren die Hochschulen, wie auch die hochschulin-                                      und damit aus einem ökonomischen Blickwinkel –
ternen Akteure als Leistungserbringer, immer deut-                                     thematisiert. Sie stellen große Potenziale in Aussicht,
licher die Bedeutung sowie die Herausforderungen                                       müssen aber hinsichtlich Ihrer systematischen Er-
einer konsequenten Marktorientierung mit der Not-                                      stellung und Verwendung ökonomischen An-
wendigkeit zur Erschließung individueller Effizienz-                                   sprüchen genügen, um diese Potenziale nutzbar zu
und Effektivitätspotenziale als Basis nachhaltiger                                     machen. Durch den Zusatz „Services“ (Englisch für
Wettbewerbsvorteile. In diesem Zusammenhang                                            „Dienstleistungen“) wird diese unmittelbare Be-
kann technologiegestütztes Lernen den Hochschulen                                      deutung ökonomischer Konzepte hervorgehoben.
e i n e n Wettbewerbsvorteil verschaffen, da neue                                      Dies meint jedoch nicht, dass Lernservices ein aus-
Technologien erhebliche neue Gestaltungsspielräume                                     schließlich ökonomisch geprägter Betrachtungsge-
bieten.                                                                                genstand sind. Sie unterliegen stets auch mindestens
    Nach Engelhardt (1966) können bei allen Leis-                                      technischen, didaktischen sowie organisatorischen
tungen drei Leistungsdimensionen unterschieden                                         Rahmenbedingungen. Durch die Nähe des Begriffs
werden:                                                                                Lernservices zu dem der elektronischen Services soll
▸ die Bereitstellungsleistung,                                                         schließlich auch die Relevanz der technischen Unter-
▸ der Leistungserstellungsprozess und                                                  stützung von Lehr- und Lernprozessen herausgestellt
▸ das Leistungsergebnis.                                                               werden. Der Begriff „Lernservices“ bezieht sich
                                                                                       damit unmittelbar auf Konzepte des technologiege-
Technologiegestütztes Lernen hat dabei den entschei-                                   stützten Lernens und stellt deren interdisziplinären
denden Vorteil, dass in Bezug auf das Absatzobjekt                                     Charakter heraus.
Bildung ein verbessertes Leistungsergebnis (höhere
Lernzufriedenheit und höherer Lernerfolg) bei
gleichzeitig auch unter Kostengesichtspunkten ver-
Lernservice-­‐Engineering.	
  Eine	
  ökonomische	
  PerspekBve	
  auf	
  technologiegestütztes	
  Lernen	
  —	
  3


2. Typen	
  technologiegestützter	
  Lerninhalte	
                       Material für künftige Lernarrangements eingesetzt
Bevor näher auf die Gestaltung von Lernservices                          werden (Wheeler et al., 2008; Franklin & Van Har-
eingegangen wird, werden im Folgenden ver-                               melen, 2007).
schiedene Formen von technologiegestützten Lernin-                          Um durch den Einsatz von technologiegestütztem
halten definiert. Die dargestellte Klassifizierung und                   Lerninhalt den gewünschten Rahmen für die Leh-
die darin enthaltenen Typen von Lerninhalten stellen                     renden zu schaffen, muss die Wahl zwischen diesen
damit das inhaltliche Rüstzeug für die Erstellung von                    drei Inhaltsformen auch unter Effizienzgesichts-
Lernservices vor, bieten aber gleichzeitig auch eine                     punkten erfolgen. Ziel ist dabei ein möglichst posi-
Einschätzung über den mit den einzelnen Ausprä-                          tives Kosten-Nutzen-Verhältnis bei der Erstellung
gungen von Lernmaterialien verbundenen Erstel-                           und Nutzung, um die knappen Ressourcen der Leh-
lungsaufwand.                                                            renden und der Hochschule optimal einsetzen zu
    Es werden dabei die drei Formen von technolo-                        können. Eine geeignete Grundlage hierfür bietet die
giegestützten Lernmaterialien, nämlich webba-                            Systematisierung der verschiedenen technologiege-
sierte Selbstlerneinheiten, rasch erstellte Lernmate-                    stützten Inhaltsformen hinsichtlich ihrer Erstellungs-
rialien („Rapid E-Learning-Content“) sowie von Ler-                      und Nutzungsprozesse. Aus dieser können konkrete
nenden erstellte Inhalte („Lernergenerierte Inhalte“)                    Handlungsempfehlungen für die Wahl bzw. Kombi-
unterschieden. Die Begriffe werden im Folgenden er-                      nation und den Einsatz der verschiedenen Inhalts-
läutert.                                                                 arten in konkreten Lernarrangements abgeleitet
    Webbasierte Selbstlerneinheiten oder Lern-                           werden.
module sind Lernprogramme, die auf Internet-Tech-                           Dazu lassen sich die Inhaltsarten anhand zweier
nologien basieren und werden auch als Web-Based                          Dimensionen systematisieren:
Trainings bezeichnet (Mair, 2005). Sie zeichnen sich                     ▸ Zum einen nach den Leistungserstellern: Erstellen
durch eine multimediale Darstellung der Lerninhalte                         die Lehrenden oder die Lernenden selbst die In-
aus. So können neben Texten auch Grafiken, Ta-                              halte?
bellen, Videos, Ton und (interaktive) Animationen für                    ▸ Zum anderen nach dem im Leistungserstellungs-
die Darstellung der Informationen verwendet                                 prozess benötigten Ressourceneinsatz und der
werden.                                                                     Qualität der so erstellen Leistungsangebote:
    Technologiegestützte Lernmaterialien mit einem                          Werden aufwendig hochwertige Inhalte erstellt
beschleunigten Erstellungsprozess werden auch                               oder eher kurzfristig tendenziell einfachere?
als „Rapid E-Learning-Content“, also einer Wortzu-
sammensetzung aus Rapid Prototyping und E-                               Der erste Punkt entspricht der Unterscheidung von
Learning, bezeichnet. Dazu gehören digital aufbe-                        anbieter- und nachfragergenerierten Inhalten.
reitete Vorträge, oft als E-Lectures bezeichnet, die                     Web-Based Trainings und E-Lectures sind dabei an-
aus einer Kombination von Audio- bzw. Videoele-                          bietergenerierten Inhalten zuzuordnen, während
menten mit synchronisierten Text- und Bildele-                           Learner-Generated-Content nutzergeneriert ist. Die
menten bestehen (Gersch et al., 2010; Reinmann &                         zweite Dimension unterscheidet zwischen Fast- und
Mandl, 2009). Auf diesem Wege wird eine zeit- und                        Slow-Content. Dieser Begriff wird analog zur Ein-
kostengünstigere Erstellung von technologiege-                           teilung in Fast-Food und Slow-Food verwendet.
stützten Lerninhalten möglich, die zudem weniger                         Ebenso wie Fast-Food zeichnet sich Fast-Content
technische Kompetenz auf Seiten der Erstellenden                         (Rapid-E-Learning-Inhalte) durch schnelle Umsetz-
voraussetzt.                                                             barkeit aus, mit der jedoch Abstriche in der Qualität
    Ähnliches gilt auch für von Lernenden erstellte                      einhergehen – ganz im Gegensatz zu Slow-Food bzw.
Lerninhalte. Das sind technologiegestützte Lernin-                       -Content, dessen längerfristig umgesetzter aber auch
halte, die im Rahmen von Lernarrangements durch                          ressourcenintensiverer Erstellungsprozess eine
die Lernenden selbst entwickelt und umgesetzt                            höhere Qualität der Inhalte in Aussicht stellt (Gabriel
werden. Hierzu eignet sich insbesondere der Einsatz                      et al., 2009; Gersch et al., 2010).
von Anwendungen wie Wikis oder Blogs, die es den                             Mit Hilfe der fünf Merkmale Qualität, Kollabo-
Lernenden ermöglichen, Inhalte kollaborativ mit den                      rativität, Produktionsaufwand, Flexibilität und Glaub-
Mitlernenden zu entwickeln und somit eine sehr viel                      würdigkeit können die Felder der so entstehenden
intensivere Auseinandersetzung mit den Lerninhalten                      Matrix detailliert beschrieben und differenziert
fördern. Die so erstellten Inhalte können zudem als                      werden, um so Handlungsempfehlungen für einen ef-
                                                                         fizienten Einsatz der unterschiedlichen Typen tech-
                                                                         nologiegestützter Lerninhalte zu erhalten.
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  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)




                                                     Anbietergenerierte	
  Inhalte                                  Nachfragergenerierte	
  Inhalte

         Slow           Merkmal                  Webbasierte	
  Selbstlerneinheiten                                    Wikibasierte	
  Lerninhalte
        Content                        DidakBsch:	
  hoch	
  (beispielsweise	
  individuelle        DidakBsch:	
  im	
  Erstellungsprozess	
  sehr	
  hoch
                        Qualität
                                       Lernpfade)                                                   (ProdukBonsprozess	
  ist	
  Bestandteil	
  des	
  Lernpro-­‐
                                       MulBmedial:	
  hoch	
  (vielfälBge	
  mulBmediale            zesses;	
  akBve	
  Auseinandersetzung	
  mit	
  den	
  In-­‐
                                       Darstellungsformen)	
                                        halten);	
  bei	
  der	
  erneuten	
  Anwendung	
  stark	
  vari-­‐
                                       Inhaltlich:	
  hoch	
                                        ierend	
  zwischen	
  den	
  verschiedenen	
  Wikis.	
  
                                                                                                    MulBmedial:	
  miPel	
  bis	
  hoch	
  (vielfälBge	
  mulB-­‐
                                                                                                    mediale	
  Darstellungsformen)	
  
                                                                                                    Inhaltlich:	
  abhängig	
  von	
  den	
  Lernenden	
  
                       Kollabora-­‐ Auf	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden:	
  zur	
  Erstellung	
  hohe Auf	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden:	
  Grad	
  der	
  Unterstüt-­‐
                         Lvität     KollaboraBvität	
  erforderlich	
                               zung	
  der	
  Lernenden	
  je	
  nach	
  Lernarrangement
                                    Auf	
  Seiten	
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  Lernenden:	
  je	
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  didakB-­‐   Auf	
  Seiten	
  der	
  Lernenden:	
  sehr	
  hoch	
  (entschei-­‐
                                    schem	
  Design,	
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                       ProdukL-­‐   Technisch:	
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  MulBmedialität)	
  
                         wand       Personell:	
  hoch	
  (besondere	
  Anforderungen	
  an Personell:	
  auf	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden	
  sehr	
  gering;
                                    technische	
  und	
  didakBsche	
  Kompetenz)	
                 auf	
  Seiten	
  der	
  Lernenden	
  eher	
  hoch	
  
                                    Zeitlich:	
  hoch	
                                             Zeitlich:	
  individuell	
  eher	
  gering;	
  lange	
  Wachs-­‐
                                    Kosten:	
  entsprechend	
  hoch	
                               tumsphase	
  des	
  Inhalts	
  
                                                                                                    Kosten:	
  eher	
  gering	
  (Freeware)	
  
                       Flexibiltät Auf	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden:	
  vielfälBge	
  Gestal-­‐    Auf	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden:	
  vielfälBge	
  Nutzungs-­‐
                                    tungsopBonen;	
  aber	
  eingeschränkte	
  Aktualisie-­‐ opBonen	
  (Wiederverwendbarkeit)	
  
                                    rungs-­‐	
  und	
  Anpassungsmöglichkeit	
                      Auf	
  Seiten	
  der	
  Lernenden:	
  vielfälBge	
  Gestal-­‐
                                    Auf	
  Seiten	
  der	
  Lernenden:	
  vielfälBge	
  Nutzungs-­‐ tungs-­‐	
  und	
  NutzungsopBonen	
  
                                    opBonen	
  
                       Glaubwür-­‐ Grundsätzlich	
  relaBv	
  hoch	
  (kann	
  durch	
  gezielte Eher	
  geringer	
  (Notwendigkeit	
  eines	
  Qualitäts-­‐
                         digkeit    Maßnahmen	
  zusätzlich	
  gefördert	
  werden;	
  z.B. managements	
  von	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden);	
  zu
                                    Nutzung	
  von	
  Personenmarken)                               steigern	
  durch	
  Nutzerbewertungen	
  und	
  Quali-­‐
                                                                                                    tätssiegel
          Fast          Merkmal               Rapid-­‐E-­‐Learning-­‐Inhalte	
  (E-­‐Lectures)                         Blogbasierte	
  Lerninhalte
        Content
                        Qualität DidakBsch:	
  geringer	
  (vorgegebener	
  Lernpfad)             DidakBsch:	
  sehr	
  hoch	
  (ProdukBonsprozess	
  ist
                                    MulBmedial:	
  miPel	
  (auf	
  eine	
  Darstellungsform      Bestandteil	
  des	
  Lernprozesses;	
  akBve	
  Auseinan-­‐
                                    beschränkt)	
                                                 dersetzung	
  mit	
  den	
  Inhalten)	
  
                                    Inhaltlich:	
  hoch,	
  aber	
  beschränkt	
  auf	
  be-­‐    MulBmedial:	
  hoch	
  (vielfälBge	
  mulBmediale	
  Dar-­‐
                                    sBmmte	
  Themenaspekte	
  sowie	
  abhängig	
  vom           stellungsformen)	
  
                                    Referenten	
                                                  Inhaltlich:	
  abhängig	
  von	
  den	
  Lernenden	
  
                       Kollabora-­‐ Auf	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden:	
  gering	
                Auf	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden:	
  Grad	
  der	
  Unterstüt-­‐
                         Lvität     Auf	
  Seiten	
  der	
  Lernenden:	
  gering	
                zung	
  der	
  Lernenden	
  je	
  nach	
  Lernarrangement
                                                                                                  Auf	
  Seiten	
  der	
  Lernenden:	
  hoch	
  (entscheidend
                                                                                                  für	
  die	
  Bewertung/	
  KommenBerung	
  der	
  Ergeb-­‐
                                                                                                  nisse)	
  
                       ProdukL-­‐ Technisch:	
  eher	
  geringe	
  Anforderungen	
  an            Technisch:	
  eher	
  gering	
  (abhängig	
  von	
  der	
  ge-­‐
                        onsauf-­‐ Hard-­‐	
  und	
  SoXware	
                                     wünschten	
  MulBmedialität)	
  
                         wand      Personell:	
  gering	
                                         Personell:	
  auf	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden	
  sehr	
  gering;
                                   Zeitlich:	
  gering	
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  Seiten	
  der	
  Lernenden	
  eher	
  hoch	
  
                                   Kosten:	
  entsprechend	
  gering	
                            Zeitlich:	
  eher	
  gering	
  
                                                                                                  Kosten:	
  eher	
  gering	
  (Freeware)	
  
                       Flexibiltät Auf	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden:	
  vorgegebene	
  Gestal-­‐ Auf	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden:	
  eher	
  gering	
  
                                   tungsopBonen	
                                                 Auf	
  Seiten	
  der	
  Lernenden:	
  vielfälBge	
  Gestal-­‐
                                   Auf	
  Seiten	
  der	
  Lernenden:	
  vorgegebene	
  Nut-­‐    tungsopBonen,	
  aber	
  geringe	
  ModifikaBonsmög-­‐
                                   zungsopBonen	
                                                 lichkeiten	
  
                       Glaubwür-­‐ Grundsätzlich	
  hoch,	
  allerdings	
  stark	
  abhängig      Geringer	
  (Notwendigkeit	
  eines	
  Qualitätsmana-­‐
                         digkeit   vom	
  Referenten                                              gements	
  von	
  Seiten	
  der	
  Lehrenden)


     Tabelle:	
  Systematisierungsansatz	
  von	
  technologiegestützten	
  Lerninhaltsarten	
  (Gersch	
  et	
  al.,	
  2010)	
  
Lernservice-­‐Engineering.	
  Eine	
  ökonomische	
  PerspekBve	
  auf	
  technologiegestütztes	
  Lernen	
  —	
  5


                                                                                                      Nach Kundinnen und Kunden (zum Beispiel Ler-
       In	
   welcher	
   Weise	
   sind	
   Microblogging-­‐AkBvitäten	
   von
                                                                                                  nenden) differenzierte Leistungsangebote sollen
  ?    Lernenden	
   im	
   Seminar	
   sowie	
   Podcasts	
   einer	
   Bildungs-­‐
       einrichtung	
   mit	
   Interviews	
   von	
   ExperBnnen	
   und	
   Ex-­‐                durch Mass-Customization-Ansätze zu einem der
       perten	
  in	
  dem	
  vorgestellten	
  System	
  (siehe	
  Tabelle	
  auf                 Massenproduktion vergleichbarem Kostenniveau rea-
       der	
  vorherigen	
  Seite)	
  zur	
  Bewertung	
  von	
  Lerninhalten                     lisiert und angeboten werden können (Piller, 2006).
       einzuordnen	
  und	
  zu	
  beschreiben?	
                                                 Diesbezüglich zeigen Erfahrungen aus anderen Ser-
                                                                                                  viceindustrien, dass Standardisierung und Differen-
3. Lernservice-­‐Engineering:	
  Ansätze	
  zur	
  Unterstützung                                  zierung/Individualisierung keineswegs unvereinbare
einer	
  systemaLschen	
  Entwicklung	
  von	
  Lernservices	
                                    Gegensätze darstellen, sondern dass Standardisierung
Vor dem Hintergrund der dargestellten Verände-                                                    regelmäßig sogar mit einer, auch durch den Nach-
rungen, Herausforderungen und Lernservicecharak-                                                  frager empfundenen, Qualitätssteigerung des diffe-
teristika (insbesondere auch dem Leistungsbündel-                                                 renzierten/individualisierten Leistungsangebotes ein-
charakter) wurde „Lernservice-Engineering“ als in-                                                hergehen kann.
terdisziplinärer Erstellungsansatz für die Entwicklung                                                Es lassen sich im Kontext von technologiege-
von Lernservices erarbeitet.                                                                      stütztem Lernen verschiedene Ansatzpunkte für eine
                                                                                                  Umsetzung erkennen, wie zum Beispiel eine Modula-
                                                                                                  risierung von Leistungskomponenten (siehe die vor-
       Der	
   Begriff	
   des	
   Lernservice-­‐Engineering	
   nimmt	
   dabei
                                                                                                  gestellten Typen von Lerninhalten), die im Idealfall
  !    Bezug	
   auf	
   das	
   im	
   Dienstleistungsmanagement	
   eta-­‐
       blierte	
   „Service	
   Engineering“	
   sowie	
   das	
   in	
   der	
   (Wirt-­‐        immer wieder zu differenzierten Leistungsbündeln
       schaXs-­‐)	
   InformaBk	
   etablierte	
   „SoXware	
   Engineering“.                     (re-) kombiniert werden können (zu weiteren alterna-
       Es	
   beschreibt	
   die	
   interdisziplinäre	
   Bereitstellung	
   und                 tiven Umsetzungsmöglichkeiten einer Mass Customi-
       systemaBsche	
  Verwendung	
  von	
  Prinzipien,	
  Methoden                               zation siehe Büttgen, 2002).
       und	
  Werkzeugen	
  für	
  die	
  zielorienBerte	
  (arbeitsteilige,                          Im Folgenden steht die Umsetzung mit Hilfe sog.
       ingenieursgleiche)	
   Gestaltung	
   und	
   Entwicklung	
   von
       Lehr-­‐Lern-­‐Leistungsangeboten.	
  
                                                                                                  Serviceplattformen im Vordergrund, die sich nicht
                                                                                                  nur zur wettbewerbsstrategischen Ausrichtung,
                                                                                                  sondern insbesondere auch zur Förderung der Ver-
In diesem Kapitel steht dabei die ökonomische Seite                                               breitung und des Einsatzes innovativer Lehr- und
des Lernservice-Engineering im Vordergrund. Ziel ist                                              Lernkonzepte an Institutionen mit dezentralen Struk-
die Umsetzung einer sogenannten Mass-Customi-                                                     turen und unterschiedlichen Kenntnisständen in
zation-Strategie in Bezug auf das technologiege-                                                  Bezug auf deren Gestaltung und Einsatz – wie zum
stützte Lernen. Im Kern geht es dabei um eine zielge-                                             Beispiel den Hochschulen – eignen.
richtete Standardisierung von Teilleistungen und Teil-
prozessen im Rahmen einer Modularisierungsstra-
tegie, die zu individualisierten oder zielgruppenspezi-                                                Serviceplaoormen	
   sind	
   konzepBonelle	
   Sets	
   von	
   op-­‐
fischen Leistungsbündeln in Form von hybriden Ler-                                                 !   Bonalen	
   Teilelementen/-­‐systemen	
   und	
   SchniPstellen,
                                                                                                       die	
   eine	
   mehrfach	
   verwendbare	
   Struktur	
   bilden	
   auf
narrangements kombiniert werden können (Da Sil-
                                                                                                       deren	
   Grundlage	
   immer	
   wieder	
   differenzierte	
   Leis-­‐
veira et al., 2001).                                                                                   tungsangebote	
   effizient	
   und	
   effekBv	
   entwickelt	
   und
                                                                                                       realisiert	
  werden	
  können	
  (Stauss,	
  2006).	
  Nicht	
  zu	
  ver-­‐
                                                                                                       wechseln	
   sind	
   Serviceplaoormen	
   mit	
   LernplaP-­‐
       Das	
  aus	
  den	
  Begriffen	
  Mass	
  ProducBon	
  und	
  Customi-­‐                         formen	
   (Learning	
   Management	
   Systeme,	
   LMS;	
   siehe
  !    zaBon	
   zusammengesetzte	
   Oxymoron	
   „Mass	
   Customi-­‐
       zaBon“	
  bezeichnet	
  also	
  ein	
  zumeist	
  technologisch	
  ge-­‐
                                                                                                       Kapitel	
  #infosysteme,	
  #systeme)

       stütztes	
  Konzept	
  zur	
  Auflösung	
  der	
  vermeintlichen	
  Ge-­‐                      Im Kontext des Lernservice-Engineering stellen
       gensätzlichkeit	
   von	
   Differenzierung	
   und	
   Kostenorien-­‐                      Serviceplattformen Veranstaltungsgrundtypen dar,
       Berung	
   (Porter,	
   1995;	
   Piller,	
   2006).	
   Damit	
   ist	
   der	
   Ge-­‐
       gensatz	
   zwischen	
   individuellen	
   und	
   daher	
   häufig	
   kos-­‐
                                                                                                  die als Grundlage für verschiedene Bildungsangebote
       tenintensiven	
   Leistungsangeboten	
   (Differenzierung)                                  dienen. Sie setzen sich aus idealtypischen Veranstal-
       und	
   möglichst	
   standardisierten	
   und	
   deswegen	
   kosten-­‐                  tungsphasen, Leistungspotenzialen (wie Web-Based
       günsBg	
  realisierbaren	
  Leistungsangeboten	
  (Kostenori-­‐                            Trainings, Fallstudien, E-Lectures), Betreuern, Pro-
       enBerung)	
  gemeint.	
                                                                    zessen und Schnittstellen zusammen, die gemeinsam
                                                                                                  die Grundlage zur Entwicklung und Realisierung
                                                                                                  immer wieder differenzierter Leistungsangebote dar-
       Können	
  Sie	
  erklären,	
  warum	
  Differenzierung	
  und	
  Kos-­‐
                                                                                                  stellen. Im Prozess des didaktischen Designs, welcher
  ?    tenorienBerung	
   sehr	
   häufig	
   als	
   Gegensatz	
   betrachtet
       wird?	
                                                                                    die Konkretisierung der abstrakten Serviceplatt-
6	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)




     Abbildung	
  1:	
  Hierarchisches	
  Begriffsverständnis	
  (Weber,	
  2008,	
  S.	
  29).



formen zu konkreten Lernservices bezeichnet, ist                                                  Auch innerhalb der Lernszenarien als Veranstal-
dafür Sorge zu tragen, dass das zu konzipierende                                               tungsgrundtypen lässt sich das Konzept der Mass
Leistungsangebot nicht nur effizient erstellt wird,                                            Customization mit Hilfe von Serviceplattformen
sondern dass es auch den (Qualitäts-) Ansprüchen                                               fortsetzen. So können Lernszenarien auf (teil-)stan-
der jeweiligen Leistungsempfänger/innen entspricht                                             dardisierten Veranstaltungsphasen aufbauen, die je-
und somit möglichst Effizienz- und Effektivitätsvor-                                           weils spezifischen Lernzielen verpflichtet sind. Die
teile für den Leistungsanbieter zusammenbringt.                                                Standardisierung auf Ebene der Veranstaltungs-
Dem Konzept liegt auf dieser Ebene somit eine Un-                                              phasen bezieht sich dabei auf eine idealtypische Vor-
terscheidung von abstrakten Veranstaltungsgrund-                                               kombination von Leistungskomponenten, die als
typen (Lernszenarien bzw. Serviceplattformen) und                                              Teilarrangements bestimmte Zielsetzungen und Ab-
Lernarrangements als konkreten Lernservices zu-                                                läufe repräsentieren, so dass im Ergebnis eine zwei-
grunde. Abbildung 1 verdeutlicht den Zusam-                                                    stufige Serviceplattformstrategie resultiert. Ab-
menhang und differenziert für die Betrachtung von                                              bildung 2 verdeutlicht das Zusammenspiel von Leis-
Lernservices zudem zwischen einer Makro-, Meso-                                                tungskomponenten, Veranstaltungsphasen und
und Mikroebene.                                                                                Lernszenarien und ihre Konkretisierung zu Lernar-




    Abbildung	
  2:	
  Lernservice-­‐Engineering	
  (Gersch	
  &	
  Weber	
  2007,	
  S.	
  23).	
  
Lernservice-­‐Engineering.	
  Eine	
  ökonomische	
  PerspekBve	
  auf	
  technologiegestütztes	
  Lernen	
  —	
  7


rangements.                                                                             dividualisierung der Leistungsangebote. Zudem
    So verstandene Plattformen erlauben die systema-                                    fördert der Ansatz über Serviceplattformen die Dif-
tische Entwicklung von neuen Lernservices auf der                                       fusion der Kenntnisse im Bezug auf die Realisierung
Basis dokumentierter technischer, didaktischer und                                      innovativer Lehr- und Lernkonzepte. Im Vorder-
ökonomischer Erfahrungen und Erkenntnisse zu den                                        grund des Lern-Service-Engineering steht daher all-
verfügbaren Komponenten und deren Kombination.                                          gemein die effiziente Übertragung, Adaption und In-
So können etwa positive Erfahrungen in Bezug auf                                        tegration von konkreten Unterstützungsmöglich-
eine bestimmte Verknüpfung von Inhaltstypen, Ver-                                       keiten für die Leistungserstellung im Bildungswesen.
anstaltungsphasen, oder auch erfolgreiche Vorge-                                        Literatur
hensweisen im Rahmen eines Lernszenarios bei der
Neuentwicklung eines technologiegestützten Lernan-                                      ▸ Brauchle, B. (2007). Der Rolle beraubt: Lehrende als Vermittler
gebotes zugrunde gelegt werden. Die systematische                                         von Selbstlernkompetenz. Berufs- und Wirtschaftspädagogik.
Wiederverwendung von Komponenten, Veranstal-                                              URL: http://www.bwpat.de/ausgabe13/brauchle_bwpat13.pdf
tungsphasen und Lernszenarien bietet dabei erheb-                                         [24-09-2009].
liches ökonomisches Potenzial.                                                          ▸ Büttgen, M. (2002). Mass Customization im Dienstleistungsbe-
                                                                                          reich. In: Mühlbacher, H. & Thelen, E. (Hrsg.), Neue Entwick-
4. Fazit	
  
                                                                                          lungen im Dienstleistungsmarketing, Wiesbaden: Gabler, 257-
                                                                                          285.
         Nennen	
   Sie	
   Vorteile	
   des	
   Lern-­‐Service-­‐Engineering	
   und   ▸ Da Silveira, G.; Borenstein, D. & Fogliatto, F. S. (2001). Mass
  ?      von	
   Mass-­‐CustomizaBon	
   aus	
   Sicht	
   von	
   Anbietern	
   wie
         Lernenden!
                                                                                          customization: Literature review and research directions. Inter-
                                                                                          national Journal of Production Economics, 72(1), 1-13.
                                                                                        ▸ Engelhardt, W. H. (1966). Grundprobleme der Leistungslehre,
Die gegenwärtigen Veränderungen im Bildungswesen                                          dargestellt am Beispiel der Warenhandelsbetriebe. Zeitschrift
begründen insbesondere aufgrund der Wettbewerb-                                           für betriebswirtschaftliche Forschung, 18, 158-178.
sintensivierung und der veränderten Rahmenbedin-                                        ▸ Franklin, T. & Van Harmelen, M. (2007). Web 2.0 for content
gungen die Notwendigkeit einer sowohl ökonomisch                                          for Learning and Teaching in Higher Education. JISC. URL:
als auch didaktisch tragfähigen Leistungserstellungs-                                     http://www.jisc.ac.uk/media/documents/programmes/digital-
strategie von Hochschulen und anderen Bildungsein-                                        repositories/Web 2.0-content-learning-and-teaching.pdf
richtungen. Großes Potenzial in diesem Zusam-                                             [17.09.2010].
menhang birgt die Übertragung erprobter und eta-                                        ▸ Gabriel, R.; Gersch, M. & Weber, P. (2007). Mass Costumi-
blierter Konzepte aus anderen Dienstleistungs- und                                        zation und Serviceplattformstrategien im Blended Learning
Servicebranchen, was eine Interpretation von Bil-                                         Engineering. Wirtschaftinformatik Proceedings 2007, Paper 57,
dungsangeboten als bestimmte Dienstleistungen (Ser-                                       URL: http://aisel.aisnet.org/wi2007/57 [15-11-2010].
vices) impliziert. Unter Vernachlässigung ideologi-                                     ▸ Gabriel, R.; Gersch, M. & Weber, P. (2008). Möglichkeiten und
scher Streitigkeiten um den Charakter von Bildung                                         Grenzen von Lern Services. WiSt, 2008(10), 563-565.
eröffnet das vorgeschlagene Serviceverständnis ein                                      ▸ Gabriel, R.; Gersch, M.; Weber, P. & Le, S. (2009). Das Ende
Tor zu einer Bandbreite solcher Konzepte und An-                                          der WBTs? Kernaussagenansatz, Personenmarken und Barter-
sätze. Übertragen auf den Leistungsgegenstand der                                         modelle als konzeptionelle Antworten auf zentrale Herausfor-
Lernservices bietet beispielsweise der skizzierte Sys-                                    derungen. In: A. Schwill & N. Apostolopoulos (Hrsg.), Lernen
tematisierungsansatz von technologiegestützten                                            im digitalen Zeitalter. 7. e-Learning Fachtagung Informatik der
Lerninhalten eine Grundlage für ein effizientes und                                       Gesellschaft für Informatik e.V. (DeLFI 2009).
an die Erfordernisse des jeweiligen Lernarrangements                                    ▸ Gersch, M.; Lehr, C.;& Fink, C. (2010). Formen, Einsatz- und
anpassbares Produktions- und Einsatzkonzept der                                           Kombinationsmöglichkeiten von E-Learning-Content - Ein
benötigten Lerninhalte. Dabei liegt der Fokus in                                          Systematisierungsansatz am Beispiel kooperativer Lernarrange-
diesem Kapitel auf den Kostenaspekten des Ein-                                            ments. In: Tagungsband GML 2010. Münster: Waxmann.
satzes von technologiegestützten Lerninhalten. Da-                                      ▸ Gersch, M. & Weber, P. (2007). E-Learning Geschäftsmodelle.
neben müssen in die Analyse auch Nutzenaspekte                                            Zeitschrift für e-Learning, 2(3), 19-28.
einbezogen werden (Gust, & Weiß, 2005).                                                 ▸ Gust, M. & Weiß, R. (2005). Praxishandbuch Bildungscon-
   Auch der dargestellte serviceplattformbasierte                                         trolling für exzellente Personalarbeit. Wien: USP Publishing.
Mass-Customization-Ansatz bietet Bildungseinrich-                                       ▸ Hofhues, S. & Dürnberger, H. (im Druck). Anforderungen an
tungen Potenziale für eine standardisierungsbasierte                                      E-Learning in pflegerischen und therapeutischen Studien-
Kostenorientierung und enthält gleichzeitig Möglich-                                      gängen: Ergebnisse eines Workshops. Vortrag auf Hochschul-
keiten für eine auf Differenzierung ausgerichtete In-
8	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


    didaktik in pflegerischen und therapeutischen Studiengängen.                       ▸ Weber, P. (2008). Analyse von Lern-Service-Geschäftsmodellen
    Bielefeld.                                                                           vor dem Hintergrund eines sich transformierenden Bildungs-
▸   Mair, D. (2005). E-Learning - das Drehbuch. Handbuch für                             wesens. Frankfurt am Main: Peter Lang.
    Medienautoren und Projektleiter. Berlin/Heidelberg: Springer.                      ▸ Wheeler, S.; Yeomans, P. & Wheeler, D. (2008). The good, the
▸   Piller, F.T. (2006). Mass Customization - Ein wettbewerbsstra-                       bad and the wiki: Evaluating student-generated content for col-
    tegisches Konzept im Informationszeitalter. Wiesbaden, DUV                           laborative learning. British Journal of Educational Technology,
    Gabler Edition Wissenschaft.                                                         39(6), 987-995.
▸   Porter, M. E.(1995). Wettbewerbsstrategie. Frankfurt am
    Main/New York: Campus.
▸   Reinmann, G. & Mandl, H. (2009). Wissensmanagement und
    Weiterbildung. In: R. Tippelt & A. Hippel (Hrsg.), Handbuch
    Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Wiesbaden: VS, Verlag
    für Sozialwissenschaften, 1049-1066.
▸   Stauss, B.(2006). Plattformstrategien im Service Engineering.
    In: H.-J. Bullinger; A.W. Scheer (Hrsg.), Service Engineering,
    Berlin/Heidelberg, Springer, 321-340.

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Lernservice-Engineering - Eine ökonomische Perspektive auf technologiegestütztes Lernen

  • 1.
  • 2. 2  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) besserten Leistungserstellungs- und Bereitstellungs- 1. Hintergrund  eines  betriebswirtscha3lichen  Service-­‐ prozessen ermöglicht werden kann (Gabriel et al., verständnisses  von  technologiegestütztem  Lernen   2007). Beim Leistungserstellungs- und Bereitstel- Das Bildungswesen ist seit einigen Jahren massiven lungsprozess können sich Vorteile durch eine Veränderungen ausgesetzt. Dazu gehören im Hoch- größere Orts- und Zeitunabhängigkeit der Lehre schulkontext unter anderem die Umstellung der uni- sowie die mögliche Wiederverwendbarkeit von tech- versitären Abschlüsse im Rahmen des Bologna-Pro- niologiegestützten Lerninhalten zeigen (Gabriel et al., zesses, die Entwicklungen hin zu einem Konzept des 2008; Hofhues & Dürnberger, im Druck). Hin- „lebenslangen Lernens“ sowie der zunehmende Ein- sichtlich der Leistungserstellungsprozesse und -ergeb- fluss technologischer Impulse (zum Beispiel techno- nisse bietet technologiegestütztes Lernen zudem be- logiegestütztes Lernen, Campus-Management- sonderes Potenzial im Hinblick auf innovative, bei- Systeme, Online-Erhebungen und -Tests; Gabriel et spielsweise virtuelle kollaborative Lernformen, bei al., 2007). denen größerer Raum für Interaktionen zwischen Diese Veränderungen haben nicht nur didaktische und mit den Lernenden geschaffen wird, um die und hochschulpolitische Konsequenzen, sondern Handlungskompetenz der Lernenden nachhaltig zu auch ökonomische Relevanz, was sich im Hochschul- fördern (Brauchle, 2007, 2). Gleichzeitig stellen tech- bereich vor allem durch sich ändernde Wertschöp- nologiegestützte Ansätze des Lehrens und Lernens fungs- und Wettbewerbsstrukturen zeigt. Die bisher die Akteurinnen und Akteure aber auch vor enorme dominierende Interpretation von Bildung als kultur- Herausforderungen. Auf Seiten der Anbieter sind hoheitlichem Gut musste beziehungsweise durfte sich oftmals erhebliche Investitionen erforderlich, unter nicht konsequent an ökonomischen Maßstäben anderem für den Aufbau des erforderlichen interdis- messen und hat auf der Basis einer gesicherten öf- ziplinären Know-How und die erforderliche Infra- fentlichen Finanzierung über Jahre das vorherr- struktur. Etablierte Abläufe müssen oft angepasst schende Selbstverständnis der Akteurinnen und Ak- und neu abgestimmt werden (zum Beispiel Aner- teure geprägt. Immer stärker müssen nun aber im kennung von Lehrdeputaten) und die Lehr- und Hinblick auf eine nachhaltige, qualitative, zukunfts- Lernmaterialien bedürfen der kontinuierlichen Pflege orientierte und zugleich wettbewerbsfähige Hoch- und Wartung. schulbildung auch ökonomische Rahmenbedin- Technologisch unterstützte Ansätze des Lernens gungen berücksichtigt und durch die Hochschulen und Lehrens werden daher im Folgenden in An- selbst mitgestaltet werden. In der Konsequenz er- lehnung an Gabriel et al. (2008) als Lernservices – fahren die Hochschulen, wie auch die hochschulin- und damit aus einem ökonomischen Blickwinkel – ternen Akteure als Leistungserbringer, immer deut- thematisiert. Sie stellen große Potenziale in Aussicht, licher die Bedeutung sowie die Herausforderungen müssen aber hinsichtlich Ihrer systematischen Er- einer konsequenten Marktorientierung mit der Not- stellung und Verwendung ökonomischen An- wendigkeit zur Erschließung individueller Effizienz- sprüchen genügen, um diese Potenziale nutzbar zu und Effektivitätspotenziale als Basis nachhaltiger machen. Durch den Zusatz „Services“ (Englisch für Wettbewerbsvorteile. In diesem Zusammenhang „Dienstleistungen“) wird diese unmittelbare Be- kann technologiegestütztes Lernen den Hochschulen deutung ökonomischer Konzepte hervorgehoben. e i n e n Wettbewerbsvorteil verschaffen, da neue Dies meint jedoch nicht, dass Lernservices ein aus- Technologien erhebliche neue Gestaltungsspielräume schließlich ökonomisch geprägter Betrachtungsge- bieten. genstand sind. Sie unterliegen stets auch mindestens Nach Engelhardt (1966) können bei allen Leis- technischen, didaktischen sowie organisatorischen tungen drei Leistungsdimensionen unterschieden Rahmenbedingungen. Durch die Nähe des Begriffs werden: Lernservices zu dem der elektronischen Services soll ▸ die Bereitstellungsleistung, schließlich auch die Relevanz der technischen Unter- ▸ der Leistungserstellungsprozess und stützung von Lehr- und Lernprozessen herausgestellt ▸ das Leistungsergebnis. werden. Der Begriff „Lernservices“ bezieht sich damit unmittelbar auf Konzepte des technologiege- Technologiegestütztes Lernen hat dabei den entschei- stützten Lernens und stellt deren interdisziplinären denden Vorteil, dass in Bezug auf das Absatzobjekt Charakter heraus. Bildung ein verbessertes Leistungsergebnis (höhere Lernzufriedenheit und höherer Lernerfolg) bei gleichzeitig auch unter Kostengesichtspunkten ver-
  • 3. Lernservice-­‐Engineering.  Eine  ökonomische  PerspekBve  auf  technologiegestütztes  Lernen  —  3 2. Typen  technologiegestützter  Lerninhalte   Material für künftige Lernarrangements eingesetzt Bevor näher auf die Gestaltung von Lernservices werden (Wheeler et al., 2008; Franklin & Van Har- eingegangen wird, werden im Folgenden ver- melen, 2007). schiedene Formen von technologiegestützten Lernin- Um durch den Einsatz von technologiegestütztem halten definiert. Die dargestellte Klassifizierung und Lerninhalt den gewünschten Rahmen für die Leh- die darin enthaltenen Typen von Lerninhalten stellen renden zu schaffen, muss die Wahl zwischen diesen damit das inhaltliche Rüstzeug für die Erstellung von drei Inhaltsformen auch unter Effizienzgesichts- Lernservices vor, bieten aber gleichzeitig auch eine punkten erfolgen. Ziel ist dabei ein möglichst posi- Einschätzung über den mit den einzelnen Ausprä- tives Kosten-Nutzen-Verhältnis bei der Erstellung gungen von Lernmaterialien verbundenen Erstel- und Nutzung, um die knappen Ressourcen der Leh- lungsaufwand. renden und der Hochschule optimal einsetzen zu Es werden dabei die drei Formen von technolo- können. Eine geeignete Grundlage hierfür bietet die giegestützten Lernmaterialien, nämlich webba- Systematisierung der verschiedenen technologiege- sierte Selbstlerneinheiten, rasch erstellte Lernmate- stützten Inhaltsformen hinsichtlich ihrer Erstellungs- rialien („Rapid E-Learning-Content“) sowie von Ler- und Nutzungsprozesse. Aus dieser können konkrete nenden erstellte Inhalte („Lernergenerierte Inhalte“) Handlungsempfehlungen für die Wahl bzw. Kombi- unterschieden. Die Begriffe werden im Folgenden er- nation und den Einsatz der verschiedenen Inhalts- läutert. arten in konkreten Lernarrangements abgeleitet Webbasierte Selbstlerneinheiten oder Lern- werden. module sind Lernprogramme, die auf Internet-Tech- Dazu lassen sich die Inhaltsarten anhand zweier nologien basieren und werden auch als Web-Based Dimensionen systematisieren: Trainings bezeichnet (Mair, 2005). Sie zeichnen sich ▸ Zum einen nach den Leistungserstellern: Erstellen durch eine multimediale Darstellung der Lerninhalte die Lehrenden oder die Lernenden selbst die In- aus. So können neben Texten auch Grafiken, Ta- halte? bellen, Videos, Ton und (interaktive) Animationen für ▸ Zum anderen nach dem im Leistungserstellungs- die Darstellung der Informationen verwendet prozess benötigten Ressourceneinsatz und der werden. Qualität der so erstellen Leistungsangebote: Technologiegestützte Lernmaterialien mit einem Werden aufwendig hochwertige Inhalte erstellt beschleunigten Erstellungsprozess werden auch oder eher kurzfristig tendenziell einfachere? als „Rapid E-Learning-Content“, also einer Wortzu- sammensetzung aus Rapid Prototyping und E- Der erste Punkt entspricht der Unterscheidung von Learning, bezeichnet. Dazu gehören digital aufbe- anbieter- und nachfragergenerierten Inhalten. reitete Vorträge, oft als E-Lectures bezeichnet, die Web-Based Trainings und E-Lectures sind dabei an- aus einer Kombination von Audio- bzw. Videoele- bietergenerierten Inhalten zuzuordnen, während menten mit synchronisierten Text- und Bildele- Learner-Generated-Content nutzergeneriert ist. Die menten bestehen (Gersch et al., 2010; Reinmann & zweite Dimension unterscheidet zwischen Fast- und Mandl, 2009). Auf diesem Wege wird eine zeit- und Slow-Content. Dieser Begriff wird analog zur Ein- kostengünstigere Erstellung von technologiege- teilung in Fast-Food und Slow-Food verwendet. stützten Lerninhalten möglich, die zudem weniger Ebenso wie Fast-Food zeichnet sich Fast-Content technische Kompetenz auf Seiten der Erstellenden (Rapid-E-Learning-Inhalte) durch schnelle Umsetz- voraussetzt. barkeit aus, mit der jedoch Abstriche in der Qualität Ähnliches gilt auch für von Lernenden erstellte einhergehen – ganz im Gegensatz zu Slow-Food bzw. Lerninhalte. Das sind technologiegestützte Lernin- -Content, dessen längerfristig umgesetzter aber auch halte, die im Rahmen von Lernarrangements durch ressourcenintensiverer Erstellungsprozess eine die Lernenden selbst entwickelt und umgesetzt höhere Qualität der Inhalte in Aussicht stellt (Gabriel werden. Hierzu eignet sich insbesondere der Einsatz et al., 2009; Gersch et al., 2010). von Anwendungen wie Wikis oder Blogs, die es den Mit Hilfe der fünf Merkmale Qualität, Kollabo- Lernenden ermöglichen, Inhalte kollaborativ mit den rativität, Produktionsaufwand, Flexibilität und Glaub- Mitlernenden zu entwickeln und somit eine sehr viel würdigkeit können die Felder der so entstehenden intensivere Auseinandersetzung mit den Lerninhalten Matrix detailliert beschrieben und differenziert fördern. Die so erstellten Inhalte können zudem als werden, um so Handlungsempfehlungen für einen ef- fizienten Einsatz der unterschiedlichen Typen tech- nologiegestützter Lerninhalte zu erhalten.
  • 4. 4  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Anbietergenerierte  Inhalte Nachfragergenerierte  Inhalte Slow Merkmal Webbasierte  Selbstlerneinheiten Wikibasierte  Lerninhalte Content DidakBsch:  hoch  (beispielsweise  individuelle DidakBsch:  im  Erstellungsprozess  sehr  hoch Qualität Lernpfade) (ProdukBonsprozess  ist  Bestandteil  des  Lernpro-­‐ MulBmedial:  hoch  (vielfälBge  mulBmediale zesses;  akBve  Auseinandersetzung  mit  den  In-­‐ Darstellungsformen)   halten);  bei  der  erneuten  Anwendung  stark  vari-­‐ Inhaltlich:  hoch   ierend  zwischen  den  verschiedenen  Wikis.   MulBmedial:  miPel  bis  hoch  (vielfälBge  mulB-­‐ mediale  Darstellungsformen)   Inhaltlich:  abhängig  von  den  Lernenden   Kollabora-­‐ Auf  Seiten  der  Lehrenden:  zur  Erstellung  hohe Auf  Seiten  der  Lehrenden:  Grad  der  Unterstüt-­‐ Lvität KollaboraBvität  erforderlich   zung  der  Lernenden  je  nach  Lernarrangement Auf  Seiten  der  Lernenden:  je  nach  didakB-­‐ Auf  Seiten  der  Lernenden:  sehr  hoch  (entschei-­‐ schem  Design,  tendenziell  gering   dend  für  die  Erstellung  der  Ergebnisse)   ProdukL-­‐ Technisch:  hohe  Anforderungen  an  Hard-­‐  und Technisch:  miPel  (abhängig  von  der  gewünsch-­‐ onsauf-­‐ SoXware   ten  MulBmedialität)   wand Personell:  hoch  (besondere  Anforderungen  an Personell:  auf  Seiten  der  Lehrenden  sehr  gering; technische  und  didakBsche  Kompetenz)   auf  Seiten  der  Lernenden  eher  hoch   Zeitlich:  hoch   Zeitlich:  individuell  eher  gering;  lange  Wachs-­‐ Kosten:  entsprechend  hoch   tumsphase  des  Inhalts   Kosten:  eher  gering  (Freeware)   Flexibiltät Auf  Seiten  der  Lehrenden:  vielfälBge  Gestal-­‐ Auf  Seiten  der  Lehrenden:  vielfälBge  Nutzungs-­‐ tungsopBonen;  aber  eingeschränkte  Aktualisie-­‐ opBonen  (Wiederverwendbarkeit)   rungs-­‐  und  Anpassungsmöglichkeit   Auf  Seiten  der  Lernenden:  vielfälBge  Gestal-­‐ Auf  Seiten  der  Lernenden:  vielfälBge  Nutzungs-­‐ tungs-­‐  und  NutzungsopBonen   opBonen   Glaubwür-­‐ Grundsätzlich  relaBv  hoch  (kann  durch  gezielte Eher  geringer  (Notwendigkeit  eines  Qualitäts-­‐ digkeit Maßnahmen  zusätzlich  gefördert  werden;  z.B. managements  von  Seiten  der  Lehrenden);  zu Nutzung  von  Personenmarken) steigern  durch  Nutzerbewertungen  und  Quali-­‐ tätssiegel Fast Merkmal Rapid-­‐E-­‐Learning-­‐Inhalte  (E-­‐Lectures) Blogbasierte  Lerninhalte Content Qualität DidakBsch:  geringer  (vorgegebener  Lernpfad) DidakBsch:  sehr  hoch  (ProdukBonsprozess  ist MulBmedial:  miPel  (auf  eine  Darstellungsform Bestandteil  des  Lernprozesses;  akBve  Auseinan-­‐ beschränkt)   dersetzung  mit  den  Inhalten)   Inhaltlich:  hoch,  aber  beschränkt  auf  be-­‐ MulBmedial:  hoch  (vielfälBge  mulBmediale  Dar-­‐ sBmmte  Themenaspekte  sowie  abhängig  vom stellungsformen)   Referenten   Inhaltlich:  abhängig  von  den  Lernenden   Kollabora-­‐ Auf  Seiten  der  Lehrenden:  gering   Auf  Seiten  der  Lehrenden:  Grad  der  Unterstüt-­‐ Lvität Auf  Seiten  der  Lernenden:  gering   zung  der  Lernenden  je  nach  Lernarrangement Auf  Seiten  der  Lernenden:  hoch  (entscheidend für  die  Bewertung/  KommenBerung  der  Ergeb-­‐ nisse)   ProdukL-­‐ Technisch:  eher  geringe  Anforderungen  an Technisch:  eher  gering  (abhängig  von  der  ge-­‐ onsauf-­‐ Hard-­‐  und  SoXware   wünschten  MulBmedialität)   wand Personell:  gering   Personell:  auf  Seiten  der  Lehrenden  sehr  gering; Zeitlich:  gering   auf  Seiten  der  Lernenden  eher  hoch   Kosten:  entsprechend  gering   Zeitlich:  eher  gering   Kosten:  eher  gering  (Freeware)   Flexibiltät Auf  Seiten  der  Lehrenden:  vorgegebene  Gestal-­‐ Auf  Seiten  der  Lehrenden:  eher  gering   tungsopBonen   Auf  Seiten  der  Lernenden:  vielfälBge  Gestal-­‐ Auf  Seiten  der  Lernenden:  vorgegebene  Nut-­‐ tungsopBonen,  aber  geringe  ModifikaBonsmög-­‐ zungsopBonen   lichkeiten   Glaubwür-­‐ Grundsätzlich  hoch,  allerdings  stark  abhängig Geringer  (Notwendigkeit  eines  Qualitätsmana-­‐ digkeit vom  Referenten gements  von  Seiten  der  Lehrenden) Tabelle:  Systematisierungsansatz  von  technologiegestützten  Lerninhaltsarten  (Gersch  et  al.,  2010)  
  • 5. Lernservice-­‐Engineering.  Eine  ökonomische  PerspekBve  auf  technologiegestütztes  Lernen  —  5 Nach Kundinnen und Kunden (zum Beispiel Ler- In   welcher   Weise   sind   Microblogging-­‐AkBvitäten   von nenden) differenzierte Leistungsangebote sollen ? Lernenden   im   Seminar   sowie   Podcasts   einer   Bildungs-­‐ einrichtung   mit   Interviews   von   ExperBnnen   und   Ex-­‐ durch Mass-Customization-Ansätze zu einem der perten  in  dem  vorgestellten  System  (siehe  Tabelle  auf Massenproduktion vergleichbarem Kostenniveau rea- der  vorherigen  Seite)  zur  Bewertung  von  Lerninhalten lisiert und angeboten werden können (Piller, 2006). einzuordnen  und  zu  beschreiben?   Diesbezüglich zeigen Erfahrungen aus anderen Ser- viceindustrien, dass Standardisierung und Differen- 3. Lernservice-­‐Engineering:  Ansätze  zur  Unterstützung zierung/Individualisierung keineswegs unvereinbare einer  systemaLschen  Entwicklung  von  Lernservices   Gegensätze darstellen, sondern dass Standardisierung Vor dem Hintergrund der dargestellten Verände- regelmäßig sogar mit einer, auch durch den Nach- rungen, Herausforderungen und Lernservicecharak- frager empfundenen, Qualitätssteigerung des diffe- teristika (insbesondere auch dem Leistungsbündel- renzierten/individualisierten Leistungsangebotes ein- charakter) wurde „Lernservice-Engineering“ als in- hergehen kann. terdisziplinärer Erstellungsansatz für die Entwicklung Es lassen sich im Kontext von technologiege- von Lernservices erarbeitet. stütztem Lernen verschiedene Ansatzpunkte für eine Umsetzung erkennen, wie zum Beispiel eine Modula- risierung von Leistungskomponenten (siehe die vor- Der   Begriff   des   Lernservice-­‐Engineering   nimmt   dabei gestellten Typen von Lerninhalten), die im Idealfall ! Bezug   auf   das   im   Dienstleistungsmanagement   eta-­‐ blierte   „Service   Engineering“   sowie   das   in   der   (Wirt-­‐ immer wieder zu differenzierten Leistungsbündeln schaXs-­‐)   InformaBk   etablierte   „SoXware   Engineering“. (re-) kombiniert werden können (zu weiteren alterna- Es   beschreibt   die   interdisziplinäre   Bereitstellung   und tiven Umsetzungsmöglichkeiten einer Mass Customi- systemaBsche  Verwendung  von  Prinzipien,  Methoden zation siehe Büttgen, 2002). und  Werkzeugen  für  die  zielorienBerte  (arbeitsteilige, Im Folgenden steht die Umsetzung mit Hilfe sog. ingenieursgleiche)   Gestaltung   und   Entwicklung   von Lehr-­‐Lern-­‐Leistungsangeboten.   Serviceplattformen im Vordergrund, die sich nicht nur zur wettbewerbsstrategischen Ausrichtung, sondern insbesondere auch zur Förderung der Ver- In diesem Kapitel steht dabei die ökonomische Seite breitung und des Einsatzes innovativer Lehr- und des Lernservice-Engineering im Vordergrund. Ziel ist Lernkonzepte an Institutionen mit dezentralen Struk- die Umsetzung einer sogenannten Mass-Customi- turen und unterschiedlichen Kenntnisständen in zation-Strategie in Bezug auf das technologiege- Bezug auf deren Gestaltung und Einsatz – wie zum stützte Lernen. Im Kern geht es dabei um eine zielge- Beispiel den Hochschulen – eignen. richtete Standardisierung von Teilleistungen und Teil- prozessen im Rahmen einer Modularisierungsstra- tegie, die zu individualisierten oder zielgruppenspezi- Serviceplaoormen   sind   konzepBonelle   Sets   von   op-­‐ fischen Leistungsbündeln in Form von hybriden Ler- ! Bonalen   Teilelementen/-­‐systemen   und   SchniPstellen, die   eine   mehrfach   verwendbare   Struktur   bilden   auf narrangements kombiniert werden können (Da Sil- deren   Grundlage   immer   wieder   differenzierte   Leis-­‐ veira et al., 2001). tungsangebote   effizient   und   effekBv   entwickelt   und realisiert  werden  können  (Stauss,  2006).  Nicht  zu  ver-­‐ wechseln   sind   Serviceplaoormen   mit   LernplaP-­‐ Das  aus  den  Begriffen  Mass  ProducBon  und  Customi-­‐ formen   (Learning   Management   Systeme,   LMS;   siehe ! zaBon   zusammengesetzte   Oxymoron   „Mass   Customi-­‐ zaBon“  bezeichnet  also  ein  zumeist  technologisch  ge-­‐ Kapitel  #infosysteme,  #systeme) stütztes  Konzept  zur  Auflösung  der  vermeintlichen  Ge-­‐ Im Kontext des Lernservice-Engineering stellen gensätzlichkeit   von   Differenzierung   und   Kostenorien-­‐ Serviceplattformen Veranstaltungsgrundtypen dar, Berung   (Porter,   1995;   Piller,   2006).   Damit   ist   der   Ge-­‐ gensatz   zwischen   individuellen   und   daher   häufig   kos-­‐ die als Grundlage für verschiedene Bildungsangebote tenintensiven   Leistungsangeboten   (Differenzierung) dienen. Sie setzen sich aus idealtypischen Veranstal- und   möglichst   standardisierten   und   deswegen   kosten-­‐ tungsphasen, Leistungspotenzialen (wie Web-Based günsBg  realisierbaren  Leistungsangeboten  (Kostenori-­‐ Trainings, Fallstudien, E-Lectures), Betreuern, Pro- enBerung)  gemeint.   zessen und Schnittstellen zusammen, die gemeinsam die Grundlage zur Entwicklung und Realisierung immer wieder differenzierter Leistungsangebote dar- Können  Sie  erklären,  warum  Differenzierung  und  Kos-­‐ stellen. Im Prozess des didaktischen Designs, welcher ? tenorienBerung   sehr   häufig   als   Gegensatz   betrachtet wird?   die Konkretisierung der abstrakten Serviceplatt-
  • 6. 6  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Abbildung  1:  Hierarchisches  Begriffsverständnis  (Weber,  2008,  S.  29). formen zu konkreten Lernservices bezeichnet, ist Auch innerhalb der Lernszenarien als Veranstal- dafür Sorge zu tragen, dass das zu konzipierende tungsgrundtypen lässt sich das Konzept der Mass Leistungsangebot nicht nur effizient erstellt wird, Customization mit Hilfe von Serviceplattformen sondern dass es auch den (Qualitäts-) Ansprüchen fortsetzen. So können Lernszenarien auf (teil-)stan- der jeweiligen Leistungsempfänger/innen entspricht dardisierten Veranstaltungsphasen aufbauen, die je- und somit möglichst Effizienz- und Effektivitätsvor- weils spezifischen Lernzielen verpflichtet sind. Die teile für den Leistungsanbieter zusammenbringt. Standardisierung auf Ebene der Veranstaltungs- Dem Konzept liegt auf dieser Ebene somit eine Un- phasen bezieht sich dabei auf eine idealtypische Vor- terscheidung von abstrakten Veranstaltungsgrund- kombination von Leistungskomponenten, die als typen (Lernszenarien bzw. Serviceplattformen) und Teilarrangements bestimmte Zielsetzungen und Ab- Lernarrangements als konkreten Lernservices zu- läufe repräsentieren, so dass im Ergebnis eine zwei- grunde. Abbildung 1 verdeutlicht den Zusam- stufige Serviceplattformstrategie resultiert. Ab- menhang und differenziert für die Betrachtung von bildung 2 verdeutlicht das Zusammenspiel von Leis- Lernservices zudem zwischen einer Makro-, Meso- tungskomponenten, Veranstaltungsphasen und und Mikroebene. Lernszenarien und ihre Konkretisierung zu Lernar- Abbildung  2:  Lernservice-­‐Engineering  (Gersch  &  Weber  2007,  S.  23).  
  • 7. Lernservice-­‐Engineering.  Eine  ökonomische  PerspekBve  auf  technologiegestütztes  Lernen  —  7 rangements. dividualisierung der Leistungsangebote. Zudem So verstandene Plattformen erlauben die systema- fördert der Ansatz über Serviceplattformen die Dif- tische Entwicklung von neuen Lernservices auf der fusion der Kenntnisse im Bezug auf die Realisierung Basis dokumentierter technischer, didaktischer und innovativer Lehr- und Lernkonzepte. Im Vorder- ökonomischer Erfahrungen und Erkenntnisse zu den grund des Lern-Service-Engineering steht daher all- verfügbaren Komponenten und deren Kombination. gemein die effiziente Übertragung, Adaption und In- So können etwa positive Erfahrungen in Bezug auf tegration von konkreten Unterstützungsmöglich- eine bestimmte Verknüpfung von Inhaltstypen, Ver- keiten für die Leistungserstellung im Bildungswesen. anstaltungsphasen, oder auch erfolgreiche Vorge- Literatur hensweisen im Rahmen eines Lernszenarios bei der Neuentwicklung eines technologiegestützten Lernan- ▸ Brauchle, B. (2007). Der Rolle beraubt: Lehrende als Vermittler gebotes zugrunde gelegt werden. Die systematische von Selbstlernkompetenz. Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Wiederverwendung von Komponenten, Veranstal- URL: http://www.bwpat.de/ausgabe13/brauchle_bwpat13.pdf tungsphasen und Lernszenarien bietet dabei erheb- [24-09-2009]. liches ökonomisches Potenzial. ▸ Büttgen, M. (2002). Mass Customization im Dienstleistungsbe- reich. In: Mühlbacher, H. & Thelen, E. (Hrsg.), Neue Entwick- 4. Fazit   lungen im Dienstleistungsmarketing, Wiesbaden: Gabler, 257- 285. Nennen   Sie   Vorteile   des   Lern-­‐Service-­‐Engineering   und ▸ Da Silveira, G.; Borenstein, D. & Fogliatto, F. S. (2001). Mass ? von   Mass-­‐CustomizaBon   aus   Sicht   von   Anbietern   wie Lernenden! customization: Literature review and research directions. Inter- national Journal of Production Economics, 72(1), 1-13. ▸ Engelhardt, W. H. (1966). Grundprobleme der Leistungslehre, Die gegenwärtigen Veränderungen im Bildungswesen dargestellt am Beispiel der Warenhandelsbetriebe. Zeitschrift begründen insbesondere aufgrund der Wettbewerb- für betriebswirtschaftliche Forschung, 18, 158-178. sintensivierung und der veränderten Rahmenbedin- ▸ Franklin, T. & Van Harmelen, M. (2007). Web 2.0 for content gungen die Notwendigkeit einer sowohl ökonomisch for Learning and Teaching in Higher Education. JISC. URL: als auch didaktisch tragfähigen Leistungserstellungs- http://www.jisc.ac.uk/media/documents/programmes/digital- strategie von Hochschulen und anderen Bildungsein- repositories/Web 2.0-content-learning-and-teaching.pdf richtungen. Großes Potenzial in diesem Zusam- [17.09.2010]. menhang birgt die Übertragung erprobter und eta- ▸ Gabriel, R.; Gersch, M. & Weber, P. (2007). Mass Costumi- blierter Konzepte aus anderen Dienstleistungs- und zation und Serviceplattformstrategien im Blended Learning Servicebranchen, was eine Interpretation von Bil- Engineering. Wirtschaftinformatik Proceedings 2007, Paper 57, dungsangeboten als bestimmte Dienstleistungen (Ser- URL: http://aisel.aisnet.org/wi2007/57 [15-11-2010]. vices) impliziert. Unter Vernachlässigung ideologi- ▸ Gabriel, R.; Gersch, M. & Weber, P. (2008). Möglichkeiten und scher Streitigkeiten um den Charakter von Bildung Grenzen von Lern Services. WiSt, 2008(10), 563-565. eröffnet das vorgeschlagene Serviceverständnis ein ▸ Gabriel, R.; Gersch, M.; Weber, P. & Le, S. (2009). Das Ende Tor zu einer Bandbreite solcher Konzepte und An- der WBTs? Kernaussagenansatz, Personenmarken und Barter- sätze. Übertragen auf den Leistungsgegenstand der modelle als konzeptionelle Antworten auf zentrale Herausfor- Lernservices bietet beispielsweise der skizzierte Sys- derungen. In: A. Schwill & N. Apostolopoulos (Hrsg.), Lernen tematisierungsansatz von technologiegestützten im digitalen Zeitalter. 7. e-Learning Fachtagung Informatik der Lerninhalten eine Grundlage für ein effizientes und Gesellschaft für Informatik e.V. (DeLFI 2009). an die Erfordernisse des jeweiligen Lernarrangements ▸ Gersch, M.; Lehr, C.;& Fink, C. (2010). Formen, Einsatz- und anpassbares Produktions- und Einsatzkonzept der Kombinationsmöglichkeiten von E-Learning-Content - Ein benötigten Lerninhalte. Dabei liegt der Fokus in Systematisierungsansatz am Beispiel kooperativer Lernarrange- diesem Kapitel auf den Kostenaspekten des Ein- ments. In: Tagungsband GML 2010. Münster: Waxmann. satzes von technologiegestützten Lerninhalten. Da- ▸ Gersch, M. & Weber, P. (2007). E-Learning Geschäftsmodelle. neben müssen in die Analyse auch Nutzenaspekte Zeitschrift für e-Learning, 2(3), 19-28. einbezogen werden (Gust, & Weiß, 2005). ▸ Gust, M. & Weiß, R. (2005). Praxishandbuch Bildungscon- Auch der dargestellte serviceplattformbasierte trolling für exzellente Personalarbeit. Wien: USP Publishing. Mass-Customization-Ansatz bietet Bildungseinrich- ▸ Hofhues, S. & Dürnberger, H. (im Druck). Anforderungen an tungen Potenziale für eine standardisierungsbasierte E-Learning in pflegerischen und therapeutischen Studien- Kostenorientierung und enthält gleichzeitig Möglich- gängen: Ergebnisse eines Workshops. Vortrag auf Hochschul- keiten für eine auf Differenzierung ausgerichtete In-
  • 8. 8  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) didaktik in pflegerischen und therapeutischen Studiengängen. ▸ Weber, P. (2008). Analyse von Lern-Service-Geschäftsmodellen Bielefeld. vor dem Hintergrund eines sich transformierenden Bildungs- ▸ Mair, D. (2005). E-Learning - das Drehbuch. Handbuch für wesens. Frankfurt am Main: Peter Lang. Medienautoren und Projektleiter. Berlin/Heidelberg: Springer. ▸ Wheeler, S.; Yeomans, P. & Wheeler, D. (2008). The good, the ▸ Piller, F.T. (2006). Mass Customization - Ein wettbewerbsstra- bad and the wiki: Evaluating student-generated content for col- tegisches Konzept im Informationszeitalter. Wiesbaden, DUV laborative learning. British Journal of Educational Technology, Gabler Edition Wissenschaft. 39(6), 987-995. ▸ Porter, M. E.(1995). Wettbewerbsstrategie. Frankfurt am Main/New York: Campus. ▸ Reinmann, G. & Mandl, H. (2009). Wissensmanagement und Weiterbildung. In: R. Tippelt & A. Hippel (Hrsg.), Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Wiesbaden: VS, Verlag für Sozialwissenschaften, 1049-1066. ▸ Stauss, B.(2006). Plattformstrategien im Service Engineering. In: H.-J. Bullinger; A.W. Scheer (Hrsg.), Service Engineering, Berlin/Heidelberg, Springer, 321-340.