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1 von 105
Saarbrücken, 16.05.2019
Dr. Ulrich Herb
./scidecode science consulting & research
Scidecode.com
Publizieren wissenschaftlicher Arbeiten
Workshop
Graduiertenprogramm der Universität des Saarlandes GradUS
Agenda
• Publikationen als Schlüssel zum wissenschaftlichen Erfolg
• Publikationsprozesse in verschiedenen Disziplinen
• Qualitätssicherung und -messung beim Publizieren
• Open Access: Wie und warum man Open Access publizieren sollte
• Open Access an der UdS
• Identifizierung eines geeigneten Publikationsorts
• Ausblick: Text, Daten, Software und Social Media
Seite 2
Publizieren: Warum?
Seite 3
Individuelle Relevanz
Publish or Perish
• Karriere eines Wissenschaftlers hängt von seiner Reputation ab.
• Reputation eines Wissenschaftlers wird über seine wissenschaftliche
Wirkung (impact) bestimmt.
• Die wissenschaftliche Wirkung wird vor allem über das Publikationsverhalten
bestimmt.
• Wie viel, zu welchem Thema, mit wem und wo wird publiziert?
Seite 4
Individuelle Relevanz
Publish or Perish
„Wichtigste formale Voraussetzung ist die Habilitation oder
‚habilitationsadäquate Leistungen‘; zu deren Beurteilung wird oft eine doppelt
blinde Begutachtung von Publikationen oder der Social Science Citation
Index (SSCI) herangezogen“
„In der Soziologie haben besonders eine hohe Zahl von SSCI-Publikationen
und eine frühe Habilitation positive Effekte.“
Henninger (2015)
Seite 5
Individuelle Relevanz
Berufungsleitfaden der TU Dortmund
• Internationalität/internationale Sichtbarkeit,
• Publikationen in anerkannten, möglichst peer reviewed Organen,
• Erfahrung in der Einwerbung von Drittmitteln
https://cms.tu-dortmund.de/cms/berufung/de/home/Medienpool/Berufungsleitfaden_2013_-_Druckfassung_ne
Seite 6
Individuelle Relevanz
Berufungsverfahren
„Additional information for your application for the tenure-track professorship for
Adaptive polymer-based Systems” (Universität des Saarlandes)
•Number of peer reviewed publications (no reviews)
•Number of publications as principal author
•The five most important publications of the last 5 years
•h-Index, number of documents and number of citations as Web of Science /
researcherID, google scholar, Scopus, Researchgate (if available)
https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:KEHxTand-LsJ:https://www.uni-
saarland.de/verwaltung/berufungen/dokumente/w1-professur-mtt-fuer-adaptive-polymerbasierte-
systeme.html+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de
Seite 7
Individuelle Relevanz
• Name and shame: journal rank in evaluations. (2019). Abgerufen 17. Januar
2019:
https://docs.google.com/document/d/1vWPssX-WmzRCd8mbzFZl-mvfxySeXY72RY
• Neumann, R. (2017). Mediziner-Habil durch Erbsenzählen. Laborjournal,
(11), 16–21. http://www.laborjournal-archiv.de/epaper/LJ_17_11/
Seite 8
Organisatorische Relevanz
Hochschulevaluierung und leistungsorientierte Mittelvergabe betreffen

materielle und personelle Ausstattung von wissenschaftlichen Einrichtungen

Wahl von Forschungsschwerpunkten
Gängige Kriterien

Anzahl der Promotionen

Umfang der eingeworbenen Drittmittel

Publikationsverhalten
Seite 9
Publikationstypen
Seite 10
Publikationstypen
• Monographien
• Journalartikel
• Artikel in Konferenzbänden
• Sammelbände
• Artikel in Sammelbänden
• Festschriften
• Beiträge zu Festschriften
• Graue Literatur
• Lexikon-Artikel
• Rezensionen
• Tagungsberichte
• Interviews
Seite 11
Publikationstypen
Seite 12
DFG (2005, S. 24)
Publikationstypen
Seite 13
DFG (2005, S. 22)
Publikationsorgane und -menge
Quantitative Veränderungen
Zahl der wissenschaftlichen Journale liegt zwischen
40.000 und 100.000 (Weingart 2003)
50.000 und 500.000 (Fröhlich 2009)
je nach dem ob Jahrbücher, Newsletter wissenschaftlicher Vereinigungen,
Nebenreihen etc. mitgerechnet werden
Derk Haank: Anzahl der produzierten Artikel steigt pro Jahr um zwischen 6 und
7% (Poynder & Haank, 2010)
Seite 14
Genese: Wissenschaftliches Publizieren
Aufkommen wissenschaftlicher Journale im 17. Jahrhundert

Ursprung: Briefkorrespondenz, Almanache und Sitzungsakten
wissenschaftlicher Gesellschaften

1665: Henry Oldenburg gründet Philosophical Transactions und verschickt
Auszüge eingesandter Dokumente

1765: die Royal Society übernimmt die Philosophical Transactions und führt
eine formalisierte Begutachtung ein

Publikationsdichte der frühen Journale (zeitlicher Abstand der Hefte/ Issues)
richtet sich nach dem Takt des Postkutschenverkehrs
Vgl. Fröhlich (2009)
Seite 15
Wissenschaftliches Publizieren
Qualitätssicherung wissenschaftlicher Publikationen
Seite 16
Qualitätssicherung
erfolgt bei wissenschaftlichen Dokumenten in der Regel durch
Begutachtung (Review):
Herausgeber/ Editorial Review
•v.a. Journalartikel, Sammelwerksbeiträge
Review durch Programm Komitee
•v.a. Konferenzen, Beiträge zu Konferenzbänden
Peer-Review
•v.a. Journalartikel, Sammelwerksbeiträge, Beiträge zu Konferenzbänden
Seite 17
Peer Review und ihre Varianten
Peer Review = Begutachtung eingereichter Beiträge durch vom Herausgeber
des Journals/Sammelwerks bestellte Experten (peers).
Je nach Ergebnis der Prüfung wird der Text abgelehnt, wird der Autor zur
Überarbeitung aufgefordert oder wird der Text (ggf. nach vorheriger
Überarbeitung) zur Veröffentlichung angenommen.
Zeiträume differieren je nach Fach stark:
Wirtschaftswissenschaften bis zu zwei Jahre (teils sieben Jahre).
Seite 18
Peer Review und ihre Varianten
Peer Review Varianten:

single blind
einreichende Autoren kennen Gutachter nicht

double blind
einreichende Autoren und Gutachter sind einander unbekannt

triple blind
einreichende Autoren und Gutachter sind einander unbekannt, zusätzlich
sind die Autoren den Herausgebern unbekannt
Seite 19
Peer Review Kritik: Empirische Befunde
Bevorzugung

der Artikel renommierter Autoren

der Artikel von Autoren aus renommierten Institutionen

von Artikeln, die verbreitete Konzepte nicht in Frage stellen
Ablehnung

von Einreichungen konkurrierender Kollegen/ Theorien/ Einrichtungen

von Einreichungen, nur um diese später selbst zur Publikation einzureichen
Übersicht: Fröhlich (2003, 2006); Ross (2006)
Seite 20
Peer Review Experimente: Empirische Befunde
Beiträge renommierter Wissenschaftler, die bereits in Journalen publiziert
waren, und erneut als Werke namenloser Autoren und mit leicht geänderten
Titeln eingereicht werden, werden meist nicht als Wiedereinreichungen erkannt,
sondern abgelehnt oder angenommen.
Bei Einreichungen fiktiver Manuskripte übersehen Gutachter häufig Fehler.
Übersicht: Fröhlich (2003, 2006); Ross (2006)
Seite 21
Peer Review Experimente: Empirische Befunde
Peer Review leidet unter Effekten wie

Netzwerkbildung

Geschlechterbias (männliche Gutachter bevorzugen männliche
Einreichungen)

Sprachbias zugunsten englischer Muttersprachler

Altersbias: Jüngere Gutachter urteilen rigider als ältere.
Übersicht: Fröhlich (2003, 2006); Ross (2006)
Seite 22
Peer Review: Fehlleistungen
Der Physiker Jan Hendrik Schön und der Klonforscher Hwang Woo-suk
publizierten manipulierte Artikel in peer-review-geprüften Topjournals wie
Science oder Nature.
Fröhlich (2006); Naica-Loebell (2002); Diekmann (2006)
Seite 23
Peer Review: eine Alternative
Seite 24
Open Review: Atmospheric Chemistry and Physics
Pöschl (2004)
Herausgeber Atmospheric Chemistry and Physics ACP
Begutachtung mittels Peer Review ist in Zeiten
•der „least publishing unit“-Strategie,
•rapide ansteigender Publikationsmengen
und
•verkürzten Peer Review Zeitfenstern
kaum leistbar.
Seite 25
Open Review: Atmospheric Chemistry and Physics
Vorteile des Verfahrens (Pöschl 2004, 2006a, 2006b)
•Gutachterkommentare werden Teil der wissenschaftlichen Erörterung
•Offene Zugänglichkeit der Kommentare bewirkt Effizienz der Begutachtung/
vermeidet Mehrfacharbeit
•Transparenz der Veröffentlichung verhindert die Einreichung minderwertiger
Papers/ bewirkt höhere Effizienz
•Schutz vor Plagiaten: zitierfähige Publikation der Einreichung dokumentiert
Prioritätsanspruch
•schnelles Feedback aus der Fachcommunity
Seite 26
Qualitätsmessung wissenschaftlicher Publikationen
Seite 27
Wissenschaftliches Publizieren
Qualitätsmessung
Zitationsbasierte Impact Maße:
Journal Impact Factor und h-Index
Seite 28
Bibliometrische Verfahren
Qualität und Reputation werden in aller Regel über Impact zu bestimmen
versucht.
Impact wird ermittelt über Zitationen

bezogen auf Zeitschriften, in denen Wissenschaftler publizieren
z.B. Journal Impact Factor (JIF)
• bezogen auf Publikationen eines Wissenschaftlers
z.B. Hirsch Index (h-Index), Publikationshäufigkeit, normalisierte Anzahl der
Publikationen, Anzahl der Zitationen, durchschnittliche Zahl der Zitationen pro
Paper …
Seite 29
Journal Impact Factor
Berechnung:
Zahl der Zitate im laufenden Jahr auf Artikel (eines Journals) der vergangenen
zwei Jahre
---------------------------------------------------
Zahl der Artikel des Journals der vergangenen zwei Jahre
Datenbasis: Journal Citation Reports, http://apps.isiknowledge.com/
Seite 30
Journal Impact Factor
Kritikpunkte Teil 1:
(Campbell 2005, 2008; Dong, Loh, & Mondry 2005; Fröhlich 1999; Seglen 1997, 1998)
• Begrenzter Scope/ Ausschluss kompletter Dokumentarten: graue Literatur,
Bücher, Großteil der Web-Publikationen.
• Berücksichtigt werden nur im Journal Citation Report JCR indizierte Journals.
• Sprachbias zugunsten englischsprachiger Journals: Zeitschriften in anderen
Sprachen haben einen niedrigeren JIF.
• JIF bezieht sich auf Journale, nicht Artikel: I.d.R. führt eine geringe Anzahl sehr
häufig zitierter Artikel zu einem hohen Wert für das Journal
Seite 31
Journal Impact Factor
Kritikpunkte Teil 2:
(Campbell 2005, 2008; Dong, Loh, & Mondry 2005; Fröhlich 1999; Seglen 1997, 1998)
• Ignoranz der Verwertungszyklen in unterschiedlichen Disziplinen:
Benachteiligung der Journale aus Disziplinen mit Verwertungszyklen > 2
Jahren (z.B. Mathematik, Geisteswissenschaften)
• Manipulierbar
• Konfundierung von Popularität und Qualität
Seite 32
Hirsch-Index
Berechnung:
Ein Autor hat einen Index h, wenn h von seinen insgesamt N Veröffentlichungen
mindestens jeweils h Zitierungen haben und die anderen (N-h) Publikationen
weniger als h Zitierungen.
Seite 33
http://de.wikipedia.org/wiki/H-Index
Hirsch-Index
Berechnung:
Ein Autor hat einen Index h, wenn h von seinen insgesamt N Veröffentlichungen
mindestens jeweils h Zitierungen haben und die anderen (N-h) Publikationen
weniger als h Zitierungen.
Seite 34
http://de.wikipedia.org/wiki/H-Index
Ein Autor hat einen h-Index von 8, wenn er
8 Schriften veröffentlicht hat, die jeweils
mindestens 8 Mal zitiert worden sind.
Hirsch-Index
Vergleich h-Index/JIF:
 Hirsch (h-) Index bezieht sich auf Autoren und nicht auf Journals
 Datenbasis nicht fest definiert
Web Of Science, http://apps.isiknowledge.com
Scopus, http://ww.scopus.com
Google Scholar, http://scholar.google.com
…
Merkmale
 Vorteil: Zitationen einer einzigen, vielzitierten Veröffentlichung schlagen sich
nicht nieder.
 Nachteil: innovative Ansätze werden nicht berücksichtigt.
Seite 35
Hirsch-Index
Kritik:

vgl. JIF-Kritik: Vernachlässigung von Dokumentengattungen und nicht-
englischer Publikationen, Mehrautorenproblematik, Messung von Popularität
oder Qualität? …

Trennscharfe Autorenidentifikation in der Datenbasis (Web of Science, Scopus,
…) ist nicht sichergestellt

h-Index hängt von Disziplin und Alter des Autors ab
Seite 36
Rechtliches
Seite 37
Urheberrecht
Relevante Rechte: Urheberrechtsgesetz (UrhG)
Anerkennung der Urheberschaft (§ 13 UrhG)
Veröffentlichungsrecht (§ 12 UrhG)
Nutzungsrechte an Werken (§ 15 und § 16 UrhG)
Vervielfältigungsrecht (§ 16 UrhG)
Verbreitungsrecht (§ 17 UrhG)
http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/
Seite 38
Urheberrecht
Urheber hat zunächst alle Rechte am Werk, speziell das Verlagsrecht = Das
Recht, ein Werk zu vervielfältigen und zu verbreiten, § 8 des Verlagsgesetzes.
Das Urheberrecht an einem Werk muss nicht wie ein Patent angemeldet
werden, es entsteht im Moment der Schaffung des Werks und erlischt 70 Jahre
nach dem Tod der Urheberin/des Urhebers (§ 64 UrhG). Das Urheberrecht ist
gemäß § 28 UrhG ein vererbliches Recht.
Das Urheberrecht schützt die wirtschaftlichen und ideellen Interessen der
Urheberin/des Urhebers am Werk, wird allerdings zur Wahrung der Interessen
der Allgemeinheit eingeschränkt (sog. Schranken des Urheberrechts, z.B.
Zitatrecht, Privatkopie).
Das Urheberrecht (genauer Anerkennung der Urheberschaft, § 13 UrhG) an
einem Werk ist nicht übertragbar – allerdings können Urheber Anderen
Nutzungsrechte einräumen.
Seite 39
Urheberrecht
Ein einfaches Nutzungsrecht berechtigt den Inhaber gemäß § 31 Abs. 2 UrhG
zur Nutzung des Werks auf die erlaubte Art, während ein ausschließliches
Nutzungsrecht (§ 31 Abs. 3 UrhG) dazu berechtigt, das Werk unter Ausschluss
aller anderen Personen einschließlich des Urhebers auf die erlaubte Art zu
nutzen.
Dem Inhaber eines ausschließlichen Nutzungsrechts ist es zusätzlich gestattet,
einfache Nutzungsrechte einzuräumen.
Inhaber eines ausschließlichen Nutzungsrechts ist im Gegensatz zu dem eines
einfachen Nutzungsrechts berechtigt, anderen Personen die Nutzung des
Werks im Rahmen seiner Nutzungsbefugnis zu untersagen.
Seite 40
Lizenzierung
Seite 41
Creative Commons
Creative Commons:
http://www.creativecommons.de/
Baukastensystem zur flexiblen Einräumung und Vorenthaltung von
Nutzungsmöglichkeiten
Ausformung: juristisch, maschinenlesbar, laienverständlich
Klauseln: BY, SA, ND, NC
CC-Suche
Google: Erweiterte Suche, http://www.google.ch/advanced_search?hl=de
CC: http://search.creativecommons.org/
Seite 42
Creative Commons
Lizenz-Varianten
CC BY
CC BY-SA
CC BY-ND
CC BY-NC
CC BY-NC-SA
CC BY-NC-ND
Seite 43
Open Access
Seite 44
Open Access
Open Access = Forderung nach entgeltfreiem und möglichst
ungehindertem Zugang zu wissenschaftlicher Information
Erstmals aktenkundig: 2001, Budapest Open Access Initiative
Seite 45
Das Gegenstück: Closed Access
Leserperspektive:

Zugriff auf wissenschaftliche Information gegen Gebühr

Subskription der lokalen Hochschule oder Pay-Per-View
Autorenperspektive:

Übertrag der ausschließlichen Nutzungsrechte an Verlag
Kostendeckung:

Subskription

Autorengebühren
In der DFG-Studie “Publikationsstrategien im Wandel?” (2005) gaben 38,5 % der Wissenschaftler an,
für Publikationen in TA-Journalen Gebühren entrichtet zu haben, im Bereich der
Lebenswissenschaften 75,3 %, unter den Geistes- und Sozialwissenschaftlern 8,8%.
Seite 46
Warum Open Access?

Elektronische Publikationen ermöglichen Beschleunigung beim
Austausch wissenschaftlicher Informationen.

technisch erleichterte Verbreitung und Verfügbarkeit, ABER:
drastische Verknappung wissenschaftlicher Informationen

Grund: sinkende Etats der Wissenschaftsinstitutionen bei rapide
steigenden Kosten für die Nutzung wissenschaftlicher Informationen
Seite 47
Wirtschaftliches
Seite 48
Terry & Kiley (2006)
Open Access: Die Spielarten
1 Self-Archiving (Green Road):
Veröffentlichen von anderweitig erschienenen wissenschaftlichen
Dokumenten oder deren Vorabversionen auf digitalen Repositories,
SciDok der UdS, https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/handle/20.500.11880/3
2 Self-Publishing (Golden Road):
Gründen bzw. Herausgabe wissenschaftlicher, kostenlos zugänglicher
Online-Journale bzw. das Publizieren in solchen Zeitschriften
• Finanzierung von 2 teils über Artikelgebühren
• Publikationsgebühren werden oft von Förderern getragen
• Universitäten bieten Publikationsfonds, auch die UdS
>
https://www.sulb.uni-saarland.de/lernen/open-access/open-access-publikationsfonds/
Seite 49
Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
• Streichung des Passus, in dem ausschließliche Rechte an
Verwerter übertragen werden
• Verlagsaddendum
SPARC Author's Addendum
Copyright Addendum Engine
• Ergänzung des Textes
Seite 50
Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
"Der Verlag stimmt zu, dass der Autor das nichtexklusive Recht behält,
eine digitale Kopie des Dokumentes vor/während/nach der Publikation
durch den Verlag zeitlich unbeschränkt auf einen öffentlich
zugänglichen akademischen Non-Profit-Server zu legen. Der Autor
verpflichtet sich, das Originaldokument auf dem akademischen Non-
Profit-Server zu zitieren."
https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/rechtsfragen/verlagsvertraege/#c14
Seite 51
Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
„Für eine Online-Veröffentlichung des Werkes wird dem Verlag ein
einfaches Nutzungsrecht ohne Benutzungspflicht eingeräumt. Dem
Autor steht es frei, das Werk mit dem Zeitpunkt des Erscheinens als
Buchversion parallel kostenlos als PDF-Datei im Internet über seine
Homepage, einen institutionellen Server oder ein geeignetes fachliches
Repositorium öffentlich zugänglich zu machen.“
https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/rechtsfragen/verlagsvertraege/#c14
Seite 52
Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
“I hereby declare that I do not wish to transfer full copyright to (name of
the publisher) but reserve the right to self-archive the article in full in an
open access repository.”
https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/rechtsfragen/verlagsvertraege/#c14
Seite 53
Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
• Streichung des Passus, in dem ausschließliche Rechte an
Verwerter übertragen werden
• Verlagsaddendum
SPARC Author's Addendum
Copyright Addendum Engine
• Ergänzung des Textes
• Open Access Policy des publizierenden Verlages
http://www.sherpa.ac.uk/romeo/
Seite 54
Open Access trotz Closed-Access-Vertrages
Optionen nach § 38 (2) und 38 (4) UrhG
https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__38.html
Seite 55
Closed Access
Leserperspektive:
• Zugriff auf wissenschaftliche Information gegen Gebühr
• Subskription der lokalen Hochschule oder Pay-Per-View
Autorenperspektive:
• Übertrag der ausschließlichen Nutzungsrechte an Verlag
Kostendeckung:
• Subskription, Autorengebühren
Seite 56
Open Access
Leserperspektive:
• Zugriff auf wissenschaftliche Information entgeltfrei möglich
• Libre Open Access: Weitere Verwertungsmöglichkeiten (abgeleitete
Werke, kommerzielle Verwertung …)
Autorenperspektive:
• i.d.R. Übertrag eines einfachen Nutzungsrechtes an Verlag oder
Plattformbetreiber
• Libre Open Access: Lizenzierung der Werke (z.B. Creative
Commons)
Kostendeckung:
• Autorengebühren, institutionelle Mitgliedschaften
Seite 57
Der Open Access Zitationsvorteil
Seite 58
Open Access Zitationsvorteil
Alma Swan (2010)
Seite 59
Open Access Zitationsvorteil
Norris (2008)
Seite 60
Open Access Zitationsvorteil
Piwowar et al. (2018)
„Open [Access] articles receive 18% more citations than otherwise expected.”
Seite 61
Open Access Zitationsvorteil
Swan (2010): Mögliche Gründe für OA-Zitationsvorteil
general advantage
Open Access Dokumente werden per se häufiger zitiert als Toll Access Dokumente
early advantage
Open Access Dokumente werden schneller publiziert und deswegen schneller und
häufiger zitiert
selection bias
Autoren stellen nur ihre besseren Artikel Open Access
quality advantage
Bessere Artikel profitieren stärker vom generellen OA-Vorteil und werden daher stärker
zitiert
Seite 62
Open Access zu Forschungsdaten
Seite 63
Open Access zu Forschungsdaten
Warum?
• Replizierbarkeit
• Synergien
• Qualitätssicherung
• Sekundäranalysen
• Vergleichsstudien
• Journal Policies
• Funder Policies (http://v2.sherpa.ac.uk/)
Seite 64
Open Access zu Forschungsdaten
Besondere Anforderungen
Technisch: sehr unterschiedliche Formate

aufwändige Aufbereitung zur Nutzung

besondere Anforderung an Langzeitarchivierung
Metadaten

sehr komplexe Beschreibung der Daten
Seite 65
Open Access zu Forschungsdaten
Problem:

Aufwand zur Dokumentation der Daten wird im Wissenschaftssystem
nicht honoriert

je nach Disziplin: Datenschutz muss beachtet werden

Wissenschaftler zögern bei der Herausgabe des „Rohstoffs“
Forschungsdaten. Grund: Konkurrenzdenken
Seite 66
Open Access zu Forschungsdaten
Seite 67
Open Access zu Forschungsdaten
Anreize?
Artikel, deren zugehörige Daten Open Access bereitstehen, werden
häufiger zitiert als andere Artikel.
Piwowar, H. A., Day, R. S., & Fridsma, D. B. (2007). Sharing detailed research data is
associated with increased citation rate. PloS one, 2(3), e308. Public Library of Science.
doi: 10.1371/journal.pone.0000308.
Behandlung von Daten analog Textpublikationen, um Data Curation attraktiv zu machen:
Daten werden zitierfähig
Seite 68
Open Access: Policies und Vorgaben
Seite 69
Europäische Union
Horizon 2020 - Artikel
Pflicht zur Open-Access-Veröffentlichung auf einem Repository,
• das eine Schnittstelle zum Forschungsportal OpenAIRE besitzt,
• selbst wenn Artikel nicht im Closed Access, sondern Gold Open Access publiziert wurde.
Repositorien:
• SciDok
• Zenodo, http://www.zenodo.org
• arXiv, http://arxiv.org
• Registry: OpenDoar, http://www.opendoar.org/
Kosten für Gold-Open-Access-Publikationen können erstattet werden, allerdings nur
während der Laufzeit des Projekts
Seite 70
Europäische Union
Horizon 2020 - Daten
Pflicht zur Open-Access-Veröffentlichung von Forschungsdaten auf einem Repository (für
Projekte mit Beginn ab 2017).
Förderempfänger müssen
• einen Datenmanagementplan (DMP) entwickeln und auf dem neuesten Stand halten,
• Daten in einem Forschungsdaten-Repository zusammen mit beschreibenden Metadaten sowie der Dokumentation
und den Werkzeugen, die zum Verständnis, zur Validierung und Wiederverwendung der Daten erforderlich sind,
publizieren
• sicherstellen, dass Dritte frei darauf zugreifen, sie nutzen, vervielfältigen und verbreiten können.
Das gewählte Daten-Repository muss in der Datenbank re3data, https://www.re3data.org/, gelistet
sein, allerdings nicht zwingend eine OpenAIRE-Schnittstelle aufweisen.
Es empfiehlt sich die Nutzung eines fachlichen einschlägigen Repositoriums, sollte keines
bereitstehen, ist die Publikation auf Zenodo ratsam.
Seite 71
Plan S
Veröffentlicht von der cOAlition S:
Verbund von dreizehn europäischen Forschungsförderern, unterstützt von Europäischer
Kommission und Europäischem Forschungsrat
Forderung:
“By 2020 scientific publications that result from research funded by public grants provided
by participating national and European research councils and funding bodies, must be
published in compliant Open Access Journals or on compliant Open Access
Platforms.”
Seite 72
Plan S
Plan S umfasst zehn Punkte, z.B.:
• Die Finanzierung der Open-Access-Publikationsgebühren soll, wann immer möglich,
durch die Forschungsförderer und Universitäten erfolgen und nicht durch einzelne
Forscher.
• Die Vergabe von Publikationsgebühren wird standardisiert und in der Höhe gedeckelt.
• Die Rahmenbedingungen gelten für sämtliche wissenschaftlichen Publikationsarten.
Der Zeitrahmen für die vollständige Veröffentlichung von wissenschaftlichen Büchern
und Monographien als Open Access kann sich auf nach 2020 verzögern.
• Die Veröffentlichung in hybriden Open Access Zeitschriften ist ausgeschlossen.
• Die Forschungsförderer prüfen die Einhaltung der Rahmenbedingungen und erlassen
Sanktionen bei Nicht-Einhaltung.
Seite 73
Open Access Angebote
Seite 74
Open Access: Publikationsoptionen
Publizieren
Zendo (fachübergreifendes Repository für Texte, Daten, Software)
 http://www.zenodo.org
Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR)
 http://v2.sherpa.ac.uk/opendoar/
Directory of Open Access Journals/ DOAJ
 http://www.doaj.org
Verleger von Open Access Monographien
 http://oad.simmons.edu/oadwiki/Publishers_of_OA_books
 http://blog.bibliothek.kit.edu/ag_univerlage/
Registry of Research Data Repositories/ re3data
 http://www.re3data.org/
Seite 75
Open Access: Recherche
Suchen & Finden
 Bielefeld Academic Search Engine (BASE)
http://www.base-search.net/
 GoogleScholar
http://scholar.google.de/
Journal Ranking: https://scholar.google.de/citations?view_op=top_venues&hl=de
 Plugin Unpaywall (Firefox und Chrome) weist Nutzer, die beim Recherchieren auf
eine wissenschaftliche Publikation stoßen, zu der ihre Einrichtung keinen Zugang
hat, automatisch auf verfügbare Open-Access-Versionen hin.
 Gängige Datenbanken
 Wissensportal der SULB
https://www.sulb.uni-saarland.de/?id=115
Seite 76
Open Access an der UdS
Repository SciDok
 https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/handle/20.500.11880/3
 Upload von Preprints und finalen Autorenversionen, anschließende Prüfung
durch die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (SULB)
Seite 77
Open Access an der UdS
Repository SciDok
 https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/handle/20.500.11880/3
 Upload von Preprints und finalen Autorenversionen, anschließende Prüfung
durch die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (SULB)
 Falls Open-Access-Publikation möglich: SULB übernimmt ggf. nötige
Aufbereitung der Datei und Freischalten nach Ablauf eines u.U. einzuhaltenden
Embargos
 Information der AutorInnen über weitere Verwendungsoptionen der Datei, z.B. in
Social Networks oder auf anderen Servern
 Prüfen von Publikationslisten auf mögliche Open-Access-Publikationen
Seite 78
Open Access an der UdS
Open-Access-Publikationsfonds
 https://www.sulb.uni-saarland.de/lernen/open-access/open-access-publikationsfonds/
Erstattung von Publikationsgebühren in echten Open-Access-Journalen unter
folgenden Bedingungen:
 Gebühr überschreitet 2.000 € brutto nicht, eine anteilige Finanzierung höherer
Gebühren ist nicht möglich.
 Journal ist qualitätsgeprüft
 Corresponding/ submitting author ist Mitglied der UdS
Seite 79
Open Access an der UdS
Open-Access-Verlag universaar
 http://universaar.uni-saarland.de
Buchpublikationen für WissenschaftlerInnen der UdS
 Print (optional) & elektronisch (Open Access verpflichtend)
 AutorInnen-Betreuung durch SULB
 Umschlaggestaltung, Titelei, Satz, Drucklegung
 Garantie der Lieferbarkeit im Buchhandel für eine Dauer von fünf Jahren
 ISBN-Vergabe (ggf. Online- und Print-ISBN)
 Drucklegung und Versand durch externen Dienstleister readbox
 universaar erhält nur ein einfaches Nutzungsrecht am Werk
Seite 80
Open Access an der UdS
Open-Access-Verlag universaar
• Druckkostenzuschuss: ca. 1.000 €
• Ladenpreis von ca. 17 € für ein
200-seitiges Buch
im Format DIN A5
ohne Farbseiten
als Softcover
Seite 81
Open Access an der UdS
Open-Access-Beratung
 https://www.sulb.uni-saarland.de/lernen/open-access/open-access-unterstuetzung-d
Beratung zu
 zu rechtlichen Fragen (Urheber- und Zweitveröffentlichungsrecht)
 zum nachträglichen Einholen der Erlaubnis zur Open-Access-Publikation (speziell
Buchpublikationen)
 zur Nutzung der Open-Access-Policies der Forschungsförderer
 zum Publizieren in Open-Access-Journalen
 zum Predatory Publishing
 zum Publizieren von Büchern und Zeitschriften im Universitätsverlag universaar
 zur Nutzung von Creative-Commons-Lizenzen
 Fortlaufendes Informieren über Open Access im SULB-Blog
Seite 82
Publikationsstrategien
Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Seite 83
Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Kriterien: Monographien

Medientyp: Online/ Print/ Hybrid

Zugänglichkeit: Open Acess oder Closed Access

Verbreitung: Sind die Bücher in Bibliotheken vorhanden? → Karlsruher Virtueller Katalog

Wahrgenommene Qualität

Qualitätssicherung

Kosten (Druckkostenzuschüsse)

Ladenpreis hat Einfluss auf Verbreitung

Service (Lektorat, Korrektorat, Professioneller Satz)

Eigene Prüfung: Gestaltung der Publikationen

Publikationsgeschwindigkeit

Werbung, Versand von Rezensionsexemplaren

Quantitativer Output der Verlag

Gestaltung des Verlagsprogramms

Reputation v.a. bei geplanter Wissenschaftstätigkeit wichtig

Vergabe eines Digital Object Identifier (?)
Seite 84
Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Kriterien: Journalartikel

Medientyp: Online/ Print/ Hybrid

Zugänglichkeit: Open Acess oder Closed Access

Verbreitung: Sind die Journale in Bibliotheken vorhanden? Zeitschriftendatenbank

Wahrgenommene Qualität

Qualitätssicherung

Kosten (Article Fees/Author Charges)

Rankings,JIF

Indexierung in Zitationsdatenbanken / Auswertung durch Altmetrics

Ratings

Reputation in der Communitiy

Vergabe eines Digital Object Identifier (?)
Seite 85
Wahl eines geeigneten Publikationsortes
Prüfung der Verbreitung
Monographien:
KVK (Karlsruher Virtueller Katalog):
https://kvk.bibliothek.kit.edu
Journals:
Zeitschriftendatenbank
http://www.zeitschriftendatenbank.de/
Seite 86
Wahl eines geeigneten Publikationsortes
DFG-Studie (2005):
Kriterien bei der Wahl eines geeigneten Publikationsortes
• Fachwissenschaftliche Ausrichtung
• Internationale Ausrichtung
• Renommee
• JIF
• Qualität der Begutachtung
• Zeitspanne Submission-Erscheinen
• Langzeitverfügbarkeit
• Author Fees
• Abo-Preis
• Honorarhöhe
Seite 87
Finanzierung
Monographien
Deutsche Forschungsgemeinschaft: Zuschuss nach Begutachtung und
bei Benotung mit Bestnote
http://www.dfg.de/formulare/51_10/51_10_de.pdf
Stiftungen: Meist sind Zuschüsse vor der Drucklegung zu beantragen.
-> Studienstiftung des deutschen Volkes, Volkswagenstiftung
http://www.e-fellows.net/forms/stipdb
http://www.stifterverband.de
http://www.sciencestarter.de (Crowdfunding)
Seite 88
Finanzierung
VG Wort
“Berücksichtigt werden nur Werke, die in mindestens zwei regionalen Verbundsystemen
mit mindestens 5 Standorten nachgewiesen sind.” (Nationalbibliothek zählt nicht!)
Werke „können einmalig gemeldet werden, wenn sie im Jahr vor der Ausschüttung oder
in den vorangegangenen 2 Jahren erschienen sind.“
Prüfung der Verbreitung über KVK:
 https://kvk.bibliothek.kit.edu
Bei 101-300 Seiten Umfang 900 € Autorenvergütung im Jahr 2017 für 2016, Fristen bitte
kontrollieren: https://www.vgwort.de/
Bei Verbreitung in zwei regionalen Verbundsystemen mit mindestens 3 Standorten
können 50% der Summe ausgezahlt werden. Auszahlung der Restsumme erfordert
Nachfragen.
Seite 89
Welche Regelungen sollte ein Verlagsvertrag treffen?
Seite 90
Monographien & Verlagsverträge
Welche Aspekte sollte der Verlagsvertrag regeln?

Titel, Umfang, Ausstattung des Werkes

Nebenrechte (also die Rechte zur Publikation, die nicht durch das
„Hauptrecht“, etwa die Buchpublikation, geregelt sind. In der
Wissenschaft ist hier vor allem der Komplex Datenbanken/Internet
von Bedeutung)

Manuskript, Vorarbeiten

Autorenexemplare, Rabatt

Pflichten des Verlages

Auflage, Erscheinungstermin

Druckkostenzuschuss

Lieferbarkeit, Nachauflagen, Autorenhonorar, Datenspeicherung.
Seite 91
Publikationsstrategien
Ausblick
Seite 92
Publikationsstrategien
Journale: Neue Formate, neue Probleme
Seite 93
Journale: Neue Formate

Living Documents, z.B. Living Reviews Reihe
https://www.springer.com/gp/livingreviews

Datenpublikationen, z.B. via figshare
http://figshare.com

Datenjournale, Earth System Science Data ESSD
https://www.earth-system-science-data.net/

Journal of Open Research Software (JORS)
https://openresearchsoftware.metajnl.com/

Megajournale, z.B. PLOS One
http://plosone.org

Versionierbare Dokumente, z.b.bei PeerJ
http://peerj.org
Seite 94
Journale: Neue Probleme
Predatory Publishing
Publizieren ungeprüfter Inhalte gegen Zahlung unter Vortäuschung einer
Review

Think – Check – Submit
http://thinkchecksubmit.org/

Quality Open Access Market QUOAM
https://www.qoam.eu/
Seite 95
Publikationsstrategien
Altmetrics, Profile
& das akademische Quantified Self
Seite 96
Altmetrics
Verwertung einer Vielzahl an Nutzungsereignissen wissenschaftlicher
Informationen aus heterogenen Datenquellen
Seite 97
http://altmetrics.org/manifesto/
Altmetrics
Dienste:

Altmetrics.com: journalzentriert
Explorer: https://www.altmetric.com/demos/plos.html

PLUM Analytics. Evaluation von Personen und Organisationen
https://www.youtube.com/watch?v=WJBgGUeSHuw

Impactstory: personenzentriert
https://profiles.impactstory.org
Profil Björn Brembs
https://profiles.impactstory.org/u/0000-0001-7824-7650
Seite 98
Profile
Beispiel:

Google Scholar

Author Profile in Scopus

Researcher ID im Web of Science

ORCID, Online Researcher and Contributor ID
http://orcid.org
Seite 99
Publikationsstrategien
Zwölf Thesen zum Publizieren
Seite 100
Die Thesen
… aufgestellt von NachwuchswissenschaftlerInnen der ZBW …
1. Die nächste Forschergeneration publiziert in 20 Jahren standardmäßig im Open Access.
2. Das Veröffentlichen und Teilen von Forschungsdaten ist für die nächste Forschergeneration dank einer europaweiten interdisziplinären
Forschungsdateninfrastruktur einfach, komfortabel und gehört zum wissenschaftlichen Alltag.
3. Das PDF als Dokumentenformat ist in 20 Jahren nicht mehr gebräuchlich. Die nächste Forschergeneration veröffentlicht in einem offenen Format,
welches die Fähigkeiten des Web auszunutzen vermag, das heißt in sogenannten „Executable Papers“.
4. Der Nutzen von Altmetrics ist hinreichend erforscht. Die nächste Forschergeneration wendet daher Altmetrics umfangreich als Indikator an.
5. Open Peer Reviews sind hinreichend erprobt und etabliert. Die Vergabe von Fördermitteln ist in 20 Jahren transparent, da genehmigte Projektanträge
sowie dazugehörige Gutachten einsehbar sind.
6. Die nächste Forschergeneration nutzt Open-Science-Praktiken in der Lehre. Das heißt, sie lässt ihre Studierenden anhand von „Executable Papers“
bspw. eine wissenschaftliche Arbeit (re)produzieren.
7. Das wissenschaftliche Belohnungssystem ist auf Open Science bzw. die Digitalisierung der Wissenschaft angepasst. (…) In Bewerbungsverfahren
wird neben der Publikationsliste ebenfalls die Liste der Gutachten im (Open) Peer Review, die Erzeugung von Forschungsdaten, das
wissenschaftskommunikative Engagement sowie die Förderung des studentischen und wissenschaftlichen Nachwuchses abgefragt und
entsprechend honoriert.
8. Die Publikationsmenge hat in den letzten zwanzig Jahren weiter zugenommen. Daher wird die nächste Forschergeneration für Peer Reviews nicht
nur honoriert (z. B. in Bewerbungsverfahren), sondern auch bezahlt.
9. Die nächste Forschergeneration arbeitet zunehmend interdisziplinär. Dafür sind erste interdisziplinäre Forschungsdateninfrastrukturen aufgebaut (…).
10. Citizen Science hat sich als Forschungskooperationsmodell disziplinenübergreifend durchgesetzt.
11. Der Forschungsprozess ist in 20 Jahren mehr ergebnisorientiert statt reputationsorientiert. (…) Durch den offenen Forschungsprozess kann die neue
Forschergeneration (…) frühzeitig Problematiken aufzeigen und letztendlich potenziell qualitativ höherwertige Ergebnisse erzielen, die auch
reproduzierbar sind. Die nächste Forschergeneration forscht kooperativ, fachbereichsübergreifend und offen. Es geht ihr um Inhalte und Fortschritt
und weniger um die Profilierung einzelner Personen, Institute oder Publikationsmedien.
12. Das Berufsfeld Data Scientist bzw. Data Librarian ist etabliert. Diese Berufsgruppe unterstützt die nächste Forschergeneration.
Siegfried (2018)
Seite 101
Saarbrücken, 16.05.2019
Literatur
Campbell, P. (2005). In praise of soft science. Nature, 435(7045), 1003. doi: 10.1038/4351003a.
Campbell, P. (2008). Escape from the impact factor. Ethics in Science and Environmental Politics, 8(1), 5-7. doi:
10.3354/esep00078.
Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG. (2005). Publikationsstrategien im Wandel? Ergebnisse einer Umfrage zum
Publikations- und Rezeptionsverhalten unter besonderer Berücksichtigung von Open Access. Weinheim: Wiley.
Diekmann, A. (2006). „Es war der Höhenrausch“. Der Spiegel, (2), 156-158.
Dong, P., Loh, M., & Mondry, A. (2005). The “impact factor” revisited. Biomedical digital libraries, 2(7). doi:
10.1186/1742-5581-2-7.
Fröhlich, G. (2003). Anonyme Kritik: Peer Review auf dem Prüfstand der Wissenschaftsforschung. medizin - bibliothek -
information, 3(2), 33-39. Online: http://www.agmb.de/mbi/2003_2/froehlich33-39.pdf.
Fröhlich, G. (2006). Plagiate und unethische Autorenschaft. Information - Wissenschaft & Praxis, 57(2), 81-89. Online:
http://eprints.rclis.org/6014/1/plagiate.pdf
Fröhlich, G. (2009). Die Wissenschaftstheorie fordert Open Access. Information - Wissenschaft & Praxis, 60(5), 253–
258. Online: http://eprints.rclis.org/13561/
Henninger, A. (2015). Zur Bewertung wissenschaftlicher Leistungen in Berufungsverfahren: die Studie „Who Becomes a
Tenured Professor, and Why?“ Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 24(1), 134–138. Online:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-432923
Saarbrücken, 16.05.2019
Literatur
Naica-Loebell, A. (2002). Schön zum Narren gehalten. Telepolis, (30.09.2002).
Online: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/13/13336/1.html
Norris, M., Oppenheim, C., & Rowland, F. (2008). The citation advantage of open-access articles. Journal of the
American Society for Information Science and Technology, 59(12), 1963–1972. https://doi.org/10.1002/asi.20898
Piwowar, H., Priem, J., Larivière, V., Alperin, J. P., Matthias, L., Norlander, B., … Haustein, S. (2018). The state of OA:
a large-scale analysis of the prevalence and impact of Open Access articles. PeerJ, 6, e4375.
https://doi.org/10.7717/peerj.4375
Pöschl, U. (2004). Interactive journal concept for improved scientific publishing and quality assurance. Learned
Publishing, 17(2), 105–113. https://doi.org/10.1087/095315104322958481
Pöschl, U. (2006a). Die neue Offenheit des Wissens. MaxPlanckForschung. Das Wissenschaftsmagazin der Max-
Planck-Gesellschaft, (3), 26–31.
Pöschl, U. (2006b). Open Access & Collaborative Peer Review: Öffentliche Begutachtung und interaktive Diskussion
zur Verbesserung von Kommunikation und Qualitätssicherung in Wissenschaft und Gesellschaft. In S. Hornbostel & D.
Simon (Hrsg.), Wie viel (In-) Transparenz ist notwendig? : Peer Review revisited  (iFQ Workin, S. 43–46). Institut für
Forschungsinformation und Qualitätssicherung.
Poynder, R., & Haank, D. (2010). Interview With Derk Haank, CEO, Springer Science+Business Media: Not Looking
for Sympathy. Information Today, 28(1). Abgerufen von http://www.infotoday.com/IT/jan11/Interview-with-Derk-
Haank.shtml
Ross, J. S., Gross, C. P., Desai, M. M., Hong, Y., Grant, A. O., Daniels, S. R., et al. (2006). Effect of blinded peer
review on abstract acceptance. JAMA : the journal of the American Medical Association, 295(14), 1675-80. doi:
10.1001/jama.295.14.1675.
Saarbrücken, 16.05.2019
Literatur
Seglen, P. O. (1997). Why the impact factor of journals should not be used for evaluating research. BMJ, 314(7079), 498–
502. Online: http://www.bmj.com/cgi/content/full/314/7079/497
Seglen, P. O. (1998). Citation rates and journal impact factors are not suitable for evaluation of research. Acta Orthopaedica,
69(3), 224-229. doi: 10.3109/17453679809000920.
Siegfried, D. (2018). Open Science in den Wirtschaftswissenschaften. WiSt - Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 47(9),
55–58. https://doi.org/10.15358/0340-1650-2018-9-55
Swan, A. (2010). The Open Access citation advantage: Studies and results to date (Vol. 3, p. 17). Truro, UK. Online:
http://eprints.ecs.soton.ac.uk/18516/
Terry, R., & Kiley, R. (2006). Open access to the research literature : a funders perspective Researchers Libraries. In N.
Jacobs (Ed.), Open Access: Key Strategic, Technical and Economic Aspects (pp. 101-109). Oxford: Chandos.
Saarbrücken, 16.05.2019
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.
Dr. Ulrich Herb
science consulting & research
u.herb@scidcode.com
http://www.scidecode.com

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Publizieren wissenschaftlicher Arbeiten

  • 1. Saarbrücken, 16.05.2019 Dr. Ulrich Herb ./scidecode science consulting & research Scidecode.com Publizieren wissenschaftlicher Arbeiten Workshop Graduiertenprogramm der Universität des Saarlandes GradUS
  • 2. Agenda • Publikationen als Schlüssel zum wissenschaftlichen Erfolg • Publikationsprozesse in verschiedenen Disziplinen • Qualitätssicherung und -messung beim Publizieren • Open Access: Wie und warum man Open Access publizieren sollte • Open Access an der UdS • Identifizierung eines geeigneten Publikationsorts • Ausblick: Text, Daten, Software und Social Media Seite 2
  • 4. Individuelle Relevanz Publish or Perish • Karriere eines Wissenschaftlers hängt von seiner Reputation ab. • Reputation eines Wissenschaftlers wird über seine wissenschaftliche Wirkung (impact) bestimmt. • Die wissenschaftliche Wirkung wird vor allem über das Publikationsverhalten bestimmt. • Wie viel, zu welchem Thema, mit wem und wo wird publiziert? Seite 4
  • 5. Individuelle Relevanz Publish or Perish „Wichtigste formale Voraussetzung ist die Habilitation oder ‚habilitationsadäquate Leistungen‘; zu deren Beurteilung wird oft eine doppelt blinde Begutachtung von Publikationen oder der Social Science Citation Index (SSCI) herangezogen“ „In der Soziologie haben besonders eine hohe Zahl von SSCI-Publikationen und eine frühe Habilitation positive Effekte.“ Henninger (2015) Seite 5
  • 6. Individuelle Relevanz Berufungsleitfaden der TU Dortmund • Internationalität/internationale Sichtbarkeit, • Publikationen in anerkannten, möglichst peer reviewed Organen, • Erfahrung in der Einwerbung von Drittmitteln https://cms.tu-dortmund.de/cms/berufung/de/home/Medienpool/Berufungsleitfaden_2013_-_Druckfassung_ne Seite 6
  • 7. Individuelle Relevanz Berufungsverfahren „Additional information for your application for the tenure-track professorship for Adaptive polymer-based Systems” (Universität des Saarlandes) •Number of peer reviewed publications (no reviews) •Number of publications as principal author •The five most important publications of the last 5 years •h-Index, number of documents and number of citations as Web of Science / researcherID, google scholar, Scopus, Researchgate (if available) https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:KEHxTand-LsJ:https://www.uni- saarland.de/verwaltung/berufungen/dokumente/w1-professur-mtt-fuer-adaptive-polymerbasierte- systeme.html+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de Seite 7
  • 8. Individuelle Relevanz • Name and shame: journal rank in evaluations. (2019). Abgerufen 17. Januar 2019: https://docs.google.com/document/d/1vWPssX-WmzRCd8mbzFZl-mvfxySeXY72RY • Neumann, R. (2017). Mediziner-Habil durch Erbsenzählen. Laborjournal, (11), 16–21. http://www.laborjournal-archiv.de/epaper/LJ_17_11/ Seite 8
  • 9. Organisatorische Relevanz Hochschulevaluierung und leistungsorientierte Mittelvergabe betreffen  materielle und personelle Ausstattung von wissenschaftlichen Einrichtungen  Wahl von Forschungsschwerpunkten Gängige Kriterien  Anzahl der Promotionen  Umfang der eingeworbenen Drittmittel  Publikationsverhalten Seite 9
  • 11. Publikationstypen • Monographien • Journalartikel • Artikel in Konferenzbänden • Sammelbände • Artikel in Sammelbänden • Festschriften • Beiträge zu Festschriften • Graue Literatur • Lexikon-Artikel • Rezensionen • Tagungsberichte • Interviews Seite 11
  • 14. Publikationsorgane und -menge Quantitative Veränderungen Zahl der wissenschaftlichen Journale liegt zwischen 40.000 und 100.000 (Weingart 2003) 50.000 und 500.000 (Fröhlich 2009) je nach dem ob Jahrbücher, Newsletter wissenschaftlicher Vereinigungen, Nebenreihen etc. mitgerechnet werden Derk Haank: Anzahl der produzierten Artikel steigt pro Jahr um zwischen 6 und 7% (Poynder & Haank, 2010) Seite 14
  • 15. Genese: Wissenschaftliches Publizieren Aufkommen wissenschaftlicher Journale im 17. Jahrhundert  Ursprung: Briefkorrespondenz, Almanache und Sitzungsakten wissenschaftlicher Gesellschaften  1665: Henry Oldenburg gründet Philosophical Transactions und verschickt Auszüge eingesandter Dokumente  1765: die Royal Society übernimmt die Philosophical Transactions und führt eine formalisierte Begutachtung ein  Publikationsdichte der frühen Journale (zeitlicher Abstand der Hefte/ Issues) richtet sich nach dem Takt des Postkutschenverkehrs Vgl. Fröhlich (2009) Seite 15
  • 17. Qualitätssicherung erfolgt bei wissenschaftlichen Dokumenten in der Regel durch Begutachtung (Review): Herausgeber/ Editorial Review •v.a. Journalartikel, Sammelwerksbeiträge Review durch Programm Komitee •v.a. Konferenzen, Beiträge zu Konferenzbänden Peer-Review •v.a. Journalartikel, Sammelwerksbeiträge, Beiträge zu Konferenzbänden Seite 17
  • 18. Peer Review und ihre Varianten Peer Review = Begutachtung eingereichter Beiträge durch vom Herausgeber des Journals/Sammelwerks bestellte Experten (peers). Je nach Ergebnis der Prüfung wird der Text abgelehnt, wird der Autor zur Überarbeitung aufgefordert oder wird der Text (ggf. nach vorheriger Überarbeitung) zur Veröffentlichung angenommen. Zeiträume differieren je nach Fach stark: Wirtschaftswissenschaften bis zu zwei Jahre (teils sieben Jahre). Seite 18
  • 19. Peer Review und ihre Varianten Peer Review Varianten:  single blind einreichende Autoren kennen Gutachter nicht  double blind einreichende Autoren und Gutachter sind einander unbekannt  triple blind einreichende Autoren und Gutachter sind einander unbekannt, zusätzlich sind die Autoren den Herausgebern unbekannt Seite 19
  • 20. Peer Review Kritik: Empirische Befunde Bevorzugung  der Artikel renommierter Autoren  der Artikel von Autoren aus renommierten Institutionen  von Artikeln, die verbreitete Konzepte nicht in Frage stellen Ablehnung  von Einreichungen konkurrierender Kollegen/ Theorien/ Einrichtungen  von Einreichungen, nur um diese später selbst zur Publikation einzureichen Übersicht: Fröhlich (2003, 2006); Ross (2006) Seite 20
  • 21. Peer Review Experimente: Empirische Befunde Beiträge renommierter Wissenschaftler, die bereits in Journalen publiziert waren, und erneut als Werke namenloser Autoren und mit leicht geänderten Titeln eingereicht werden, werden meist nicht als Wiedereinreichungen erkannt, sondern abgelehnt oder angenommen. Bei Einreichungen fiktiver Manuskripte übersehen Gutachter häufig Fehler. Übersicht: Fröhlich (2003, 2006); Ross (2006) Seite 21
  • 22. Peer Review Experimente: Empirische Befunde Peer Review leidet unter Effekten wie  Netzwerkbildung  Geschlechterbias (männliche Gutachter bevorzugen männliche Einreichungen)  Sprachbias zugunsten englischer Muttersprachler  Altersbias: Jüngere Gutachter urteilen rigider als ältere. Übersicht: Fröhlich (2003, 2006); Ross (2006) Seite 22
  • 23. Peer Review: Fehlleistungen Der Physiker Jan Hendrik Schön und der Klonforscher Hwang Woo-suk publizierten manipulierte Artikel in peer-review-geprüften Topjournals wie Science oder Nature. Fröhlich (2006); Naica-Loebell (2002); Diekmann (2006) Seite 23
  • 24. Peer Review: eine Alternative Seite 24
  • 25. Open Review: Atmospheric Chemistry and Physics Pöschl (2004) Herausgeber Atmospheric Chemistry and Physics ACP Begutachtung mittels Peer Review ist in Zeiten •der „least publishing unit“-Strategie, •rapide ansteigender Publikationsmengen und •verkürzten Peer Review Zeitfenstern kaum leistbar. Seite 25
  • 26. Open Review: Atmospheric Chemistry and Physics Vorteile des Verfahrens (Pöschl 2004, 2006a, 2006b) •Gutachterkommentare werden Teil der wissenschaftlichen Erörterung •Offene Zugänglichkeit der Kommentare bewirkt Effizienz der Begutachtung/ vermeidet Mehrfacharbeit •Transparenz der Veröffentlichung verhindert die Einreichung minderwertiger Papers/ bewirkt höhere Effizienz •Schutz vor Plagiaten: zitierfähige Publikation der Einreichung dokumentiert Prioritätsanspruch •schnelles Feedback aus der Fachcommunity Seite 26
  • 27. Qualitätsmessung wissenschaftlicher Publikationen Seite 27 Wissenschaftliches Publizieren
  • 28. Qualitätsmessung Zitationsbasierte Impact Maße: Journal Impact Factor und h-Index Seite 28
  • 29. Bibliometrische Verfahren Qualität und Reputation werden in aller Regel über Impact zu bestimmen versucht. Impact wird ermittelt über Zitationen  bezogen auf Zeitschriften, in denen Wissenschaftler publizieren z.B. Journal Impact Factor (JIF) • bezogen auf Publikationen eines Wissenschaftlers z.B. Hirsch Index (h-Index), Publikationshäufigkeit, normalisierte Anzahl der Publikationen, Anzahl der Zitationen, durchschnittliche Zahl der Zitationen pro Paper … Seite 29
  • 30. Journal Impact Factor Berechnung: Zahl der Zitate im laufenden Jahr auf Artikel (eines Journals) der vergangenen zwei Jahre --------------------------------------------------- Zahl der Artikel des Journals der vergangenen zwei Jahre Datenbasis: Journal Citation Reports, http://apps.isiknowledge.com/ Seite 30
  • 31. Journal Impact Factor Kritikpunkte Teil 1: (Campbell 2005, 2008; Dong, Loh, & Mondry 2005; Fröhlich 1999; Seglen 1997, 1998) • Begrenzter Scope/ Ausschluss kompletter Dokumentarten: graue Literatur, Bücher, Großteil der Web-Publikationen. • Berücksichtigt werden nur im Journal Citation Report JCR indizierte Journals. • Sprachbias zugunsten englischsprachiger Journals: Zeitschriften in anderen Sprachen haben einen niedrigeren JIF. • JIF bezieht sich auf Journale, nicht Artikel: I.d.R. führt eine geringe Anzahl sehr häufig zitierter Artikel zu einem hohen Wert für das Journal Seite 31
  • 32. Journal Impact Factor Kritikpunkte Teil 2: (Campbell 2005, 2008; Dong, Loh, & Mondry 2005; Fröhlich 1999; Seglen 1997, 1998) • Ignoranz der Verwertungszyklen in unterschiedlichen Disziplinen: Benachteiligung der Journale aus Disziplinen mit Verwertungszyklen > 2 Jahren (z.B. Mathematik, Geisteswissenschaften) • Manipulierbar • Konfundierung von Popularität und Qualität Seite 32
  • 33. Hirsch-Index Berechnung: Ein Autor hat einen Index h, wenn h von seinen insgesamt N Veröffentlichungen mindestens jeweils h Zitierungen haben und die anderen (N-h) Publikationen weniger als h Zitierungen. Seite 33 http://de.wikipedia.org/wiki/H-Index
  • 34. Hirsch-Index Berechnung: Ein Autor hat einen Index h, wenn h von seinen insgesamt N Veröffentlichungen mindestens jeweils h Zitierungen haben und die anderen (N-h) Publikationen weniger als h Zitierungen. Seite 34 http://de.wikipedia.org/wiki/H-Index Ein Autor hat einen h-Index von 8, wenn er 8 Schriften veröffentlicht hat, die jeweils mindestens 8 Mal zitiert worden sind.
  • 35. Hirsch-Index Vergleich h-Index/JIF:  Hirsch (h-) Index bezieht sich auf Autoren und nicht auf Journals  Datenbasis nicht fest definiert Web Of Science, http://apps.isiknowledge.com Scopus, http://ww.scopus.com Google Scholar, http://scholar.google.com … Merkmale  Vorteil: Zitationen einer einzigen, vielzitierten Veröffentlichung schlagen sich nicht nieder.  Nachteil: innovative Ansätze werden nicht berücksichtigt. Seite 35
  • 36. Hirsch-Index Kritik:  vgl. JIF-Kritik: Vernachlässigung von Dokumentengattungen und nicht- englischer Publikationen, Mehrautorenproblematik, Messung von Popularität oder Qualität? …  Trennscharfe Autorenidentifikation in der Datenbasis (Web of Science, Scopus, …) ist nicht sichergestellt  h-Index hängt von Disziplin und Alter des Autors ab Seite 36
  • 38. Urheberrecht Relevante Rechte: Urheberrechtsgesetz (UrhG) Anerkennung der Urheberschaft (§ 13 UrhG) Veröffentlichungsrecht (§ 12 UrhG) Nutzungsrechte an Werken (§ 15 und § 16 UrhG) Vervielfältigungsrecht (§ 16 UrhG) Verbreitungsrecht (§ 17 UrhG) http://www.gesetze-im-internet.de/urhg/ Seite 38
  • 39. Urheberrecht Urheber hat zunächst alle Rechte am Werk, speziell das Verlagsrecht = Das Recht, ein Werk zu vervielfältigen und zu verbreiten, § 8 des Verlagsgesetzes. Das Urheberrecht an einem Werk muss nicht wie ein Patent angemeldet werden, es entsteht im Moment der Schaffung des Werks und erlischt 70 Jahre nach dem Tod der Urheberin/des Urhebers (§ 64 UrhG). Das Urheberrecht ist gemäß § 28 UrhG ein vererbliches Recht. Das Urheberrecht schützt die wirtschaftlichen und ideellen Interessen der Urheberin/des Urhebers am Werk, wird allerdings zur Wahrung der Interessen der Allgemeinheit eingeschränkt (sog. Schranken des Urheberrechts, z.B. Zitatrecht, Privatkopie). Das Urheberrecht (genauer Anerkennung der Urheberschaft, § 13 UrhG) an einem Werk ist nicht übertragbar – allerdings können Urheber Anderen Nutzungsrechte einräumen. Seite 39
  • 40. Urheberrecht Ein einfaches Nutzungsrecht berechtigt den Inhaber gemäß § 31 Abs. 2 UrhG zur Nutzung des Werks auf die erlaubte Art, während ein ausschließliches Nutzungsrecht (§ 31 Abs. 3 UrhG) dazu berechtigt, das Werk unter Ausschluss aller anderen Personen einschließlich des Urhebers auf die erlaubte Art zu nutzen. Dem Inhaber eines ausschließlichen Nutzungsrechts ist es zusätzlich gestattet, einfache Nutzungsrechte einzuräumen. Inhaber eines ausschließlichen Nutzungsrechts ist im Gegensatz zu dem eines einfachen Nutzungsrechts berechtigt, anderen Personen die Nutzung des Werks im Rahmen seiner Nutzungsbefugnis zu untersagen. Seite 40
  • 42. Creative Commons Creative Commons: http://www.creativecommons.de/ Baukastensystem zur flexiblen Einräumung und Vorenthaltung von Nutzungsmöglichkeiten Ausformung: juristisch, maschinenlesbar, laienverständlich Klauseln: BY, SA, ND, NC CC-Suche Google: Erweiterte Suche, http://www.google.ch/advanced_search?hl=de CC: http://search.creativecommons.org/ Seite 42
  • 43. Creative Commons Lizenz-Varianten CC BY CC BY-SA CC BY-ND CC BY-NC CC BY-NC-SA CC BY-NC-ND Seite 43
  • 45. Open Access Open Access = Forderung nach entgeltfreiem und möglichst ungehindertem Zugang zu wissenschaftlicher Information Erstmals aktenkundig: 2001, Budapest Open Access Initiative Seite 45
  • 46. Das Gegenstück: Closed Access Leserperspektive:  Zugriff auf wissenschaftliche Information gegen Gebühr  Subskription der lokalen Hochschule oder Pay-Per-View Autorenperspektive:  Übertrag der ausschließlichen Nutzungsrechte an Verlag Kostendeckung:  Subskription  Autorengebühren In der DFG-Studie “Publikationsstrategien im Wandel?” (2005) gaben 38,5 % der Wissenschaftler an, für Publikationen in TA-Journalen Gebühren entrichtet zu haben, im Bereich der Lebenswissenschaften 75,3 %, unter den Geistes- und Sozialwissenschaftlern 8,8%. Seite 46
  • 47. Warum Open Access?  Elektronische Publikationen ermöglichen Beschleunigung beim Austausch wissenschaftlicher Informationen.  technisch erleichterte Verbreitung und Verfügbarkeit, ABER: drastische Verknappung wissenschaftlicher Informationen  Grund: sinkende Etats der Wissenschaftsinstitutionen bei rapide steigenden Kosten für die Nutzung wissenschaftlicher Informationen Seite 47
  • 49. Open Access: Die Spielarten 1 Self-Archiving (Green Road): Veröffentlichen von anderweitig erschienenen wissenschaftlichen Dokumenten oder deren Vorabversionen auf digitalen Repositories, SciDok der UdS, https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/handle/20.500.11880/3 2 Self-Publishing (Golden Road): Gründen bzw. Herausgabe wissenschaftlicher, kostenlos zugänglicher Online-Journale bzw. das Publizieren in solchen Zeitschriften • Finanzierung von 2 teils über Artikelgebühren • Publikationsgebühren werden oft von Förderern getragen • Universitäten bieten Publikationsfonds, auch die UdS > https://www.sulb.uni-saarland.de/lernen/open-access/open-access-publikationsfonds/ Seite 49
  • 50. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages • Streichung des Passus, in dem ausschließliche Rechte an Verwerter übertragen werden • Verlagsaddendum SPARC Author's Addendum Copyright Addendum Engine • Ergänzung des Textes Seite 50
  • 51. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages "Der Verlag stimmt zu, dass der Autor das nichtexklusive Recht behält, eine digitale Kopie des Dokumentes vor/während/nach der Publikation durch den Verlag zeitlich unbeschränkt auf einen öffentlich zugänglichen akademischen Non-Profit-Server zu legen. Der Autor verpflichtet sich, das Originaldokument auf dem akademischen Non- Profit-Server zu zitieren." https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/rechtsfragen/verlagsvertraege/#c14 Seite 51
  • 52. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages „Für eine Online-Veröffentlichung des Werkes wird dem Verlag ein einfaches Nutzungsrecht ohne Benutzungspflicht eingeräumt. Dem Autor steht es frei, das Werk mit dem Zeitpunkt des Erscheinens als Buchversion parallel kostenlos als PDF-Datei im Internet über seine Homepage, einen institutionellen Server oder ein geeignetes fachliches Repositorium öffentlich zugänglich zu machen.“ https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/rechtsfragen/verlagsvertraege/#c14 Seite 52
  • 53. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages “I hereby declare that I do not wish to transfer full copyright to (name of the publisher) but reserve the right to self-archive the article in full in an open access repository.” https://www.open-access.net/informationen-zu-open-access/rechtsfragen/verlagsvertraege/#c14 Seite 53
  • 54. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages • Streichung des Passus, in dem ausschließliche Rechte an Verwerter übertragen werden • Verlagsaddendum SPARC Author's Addendum Copyright Addendum Engine • Ergänzung des Textes • Open Access Policy des publizierenden Verlages http://www.sherpa.ac.uk/romeo/ Seite 54
  • 55. Open Access trotz Closed-Access-Vertrages Optionen nach § 38 (2) und 38 (4) UrhG https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__38.html Seite 55
  • 56. Closed Access Leserperspektive: • Zugriff auf wissenschaftliche Information gegen Gebühr • Subskription der lokalen Hochschule oder Pay-Per-View Autorenperspektive: • Übertrag der ausschließlichen Nutzungsrechte an Verlag Kostendeckung: • Subskription, Autorengebühren Seite 56
  • 57. Open Access Leserperspektive: • Zugriff auf wissenschaftliche Information entgeltfrei möglich • Libre Open Access: Weitere Verwertungsmöglichkeiten (abgeleitete Werke, kommerzielle Verwertung …) Autorenperspektive: • i.d.R. Übertrag eines einfachen Nutzungsrechtes an Verlag oder Plattformbetreiber • Libre Open Access: Lizenzierung der Werke (z.B. Creative Commons) Kostendeckung: • Autorengebühren, institutionelle Mitgliedschaften Seite 57
  • 58. Der Open Access Zitationsvorteil Seite 58
  • 59. Open Access Zitationsvorteil Alma Swan (2010) Seite 59
  • 61. Open Access Zitationsvorteil Piwowar et al. (2018) „Open [Access] articles receive 18% more citations than otherwise expected.” Seite 61
  • 62. Open Access Zitationsvorteil Swan (2010): Mögliche Gründe für OA-Zitationsvorteil general advantage Open Access Dokumente werden per se häufiger zitiert als Toll Access Dokumente early advantage Open Access Dokumente werden schneller publiziert und deswegen schneller und häufiger zitiert selection bias Autoren stellen nur ihre besseren Artikel Open Access quality advantage Bessere Artikel profitieren stärker vom generellen OA-Vorteil und werden daher stärker zitiert Seite 62
  • 63. Open Access zu Forschungsdaten Seite 63
  • 64. Open Access zu Forschungsdaten Warum? • Replizierbarkeit • Synergien • Qualitätssicherung • Sekundäranalysen • Vergleichsstudien • Journal Policies • Funder Policies (http://v2.sherpa.ac.uk/) Seite 64
  • 65. Open Access zu Forschungsdaten Besondere Anforderungen Technisch: sehr unterschiedliche Formate  aufwändige Aufbereitung zur Nutzung  besondere Anforderung an Langzeitarchivierung Metadaten  sehr komplexe Beschreibung der Daten Seite 65
  • 66. Open Access zu Forschungsdaten Problem:  Aufwand zur Dokumentation der Daten wird im Wissenschaftssystem nicht honoriert  je nach Disziplin: Datenschutz muss beachtet werden  Wissenschaftler zögern bei der Herausgabe des „Rohstoffs“ Forschungsdaten. Grund: Konkurrenzdenken Seite 66
  • 67. Open Access zu Forschungsdaten Seite 67
  • 68. Open Access zu Forschungsdaten Anreize? Artikel, deren zugehörige Daten Open Access bereitstehen, werden häufiger zitiert als andere Artikel. Piwowar, H. A., Day, R. S., & Fridsma, D. B. (2007). Sharing detailed research data is associated with increased citation rate. PloS one, 2(3), e308. Public Library of Science. doi: 10.1371/journal.pone.0000308. Behandlung von Daten analog Textpublikationen, um Data Curation attraktiv zu machen: Daten werden zitierfähig Seite 68
  • 69. Open Access: Policies und Vorgaben Seite 69
  • 70. Europäische Union Horizon 2020 - Artikel Pflicht zur Open-Access-Veröffentlichung auf einem Repository, • das eine Schnittstelle zum Forschungsportal OpenAIRE besitzt, • selbst wenn Artikel nicht im Closed Access, sondern Gold Open Access publiziert wurde. Repositorien: • SciDok • Zenodo, http://www.zenodo.org • arXiv, http://arxiv.org • Registry: OpenDoar, http://www.opendoar.org/ Kosten für Gold-Open-Access-Publikationen können erstattet werden, allerdings nur während der Laufzeit des Projekts Seite 70
  • 71. Europäische Union Horizon 2020 - Daten Pflicht zur Open-Access-Veröffentlichung von Forschungsdaten auf einem Repository (für Projekte mit Beginn ab 2017). Förderempfänger müssen • einen Datenmanagementplan (DMP) entwickeln und auf dem neuesten Stand halten, • Daten in einem Forschungsdaten-Repository zusammen mit beschreibenden Metadaten sowie der Dokumentation und den Werkzeugen, die zum Verständnis, zur Validierung und Wiederverwendung der Daten erforderlich sind, publizieren • sicherstellen, dass Dritte frei darauf zugreifen, sie nutzen, vervielfältigen und verbreiten können. Das gewählte Daten-Repository muss in der Datenbank re3data, https://www.re3data.org/, gelistet sein, allerdings nicht zwingend eine OpenAIRE-Schnittstelle aufweisen. Es empfiehlt sich die Nutzung eines fachlichen einschlägigen Repositoriums, sollte keines bereitstehen, ist die Publikation auf Zenodo ratsam. Seite 71
  • 72. Plan S Veröffentlicht von der cOAlition S: Verbund von dreizehn europäischen Forschungsförderern, unterstützt von Europäischer Kommission und Europäischem Forschungsrat Forderung: “By 2020 scientific publications that result from research funded by public grants provided by participating national and European research councils and funding bodies, must be published in compliant Open Access Journals or on compliant Open Access Platforms.” Seite 72
  • 73. Plan S Plan S umfasst zehn Punkte, z.B.: • Die Finanzierung der Open-Access-Publikationsgebühren soll, wann immer möglich, durch die Forschungsförderer und Universitäten erfolgen und nicht durch einzelne Forscher. • Die Vergabe von Publikationsgebühren wird standardisiert und in der Höhe gedeckelt. • Die Rahmenbedingungen gelten für sämtliche wissenschaftlichen Publikationsarten. Der Zeitrahmen für die vollständige Veröffentlichung von wissenschaftlichen Büchern und Monographien als Open Access kann sich auf nach 2020 verzögern. • Die Veröffentlichung in hybriden Open Access Zeitschriften ist ausgeschlossen. • Die Forschungsförderer prüfen die Einhaltung der Rahmenbedingungen und erlassen Sanktionen bei Nicht-Einhaltung. Seite 73
  • 75. Open Access: Publikationsoptionen Publizieren Zendo (fachübergreifendes Repository für Texte, Daten, Software)  http://www.zenodo.org Directory of Open Access Repositories (OpenDOAR)  http://v2.sherpa.ac.uk/opendoar/ Directory of Open Access Journals/ DOAJ  http://www.doaj.org Verleger von Open Access Monographien  http://oad.simmons.edu/oadwiki/Publishers_of_OA_books  http://blog.bibliothek.kit.edu/ag_univerlage/ Registry of Research Data Repositories/ re3data  http://www.re3data.org/ Seite 75
  • 76. Open Access: Recherche Suchen & Finden  Bielefeld Academic Search Engine (BASE) http://www.base-search.net/  GoogleScholar http://scholar.google.de/ Journal Ranking: https://scholar.google.de/citations?view_op=top_venues&hl=de  Plugin Unpaywall (Firefox und Chrome) weist Nutzer, die beim Recherchieren auf eine wissenschaftliche Publikation stoßen, zu der ihre Einrichtung keinen Zugang hat, automatisch auf verfügbare Open-Access-Versionen hin.  Gängige Datenbanken  Wissensportal der SULB https://www.sulb.uni-saarland.de/?id=115 Seite 76
  • 77. Open Access an der UdS Repository SciDok  https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/handle/20.500.11880/3  Upload von Preprints und finalen Autorenversionen, anschließende Prüfung durch die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) Seite 77
  • 78. Open Access an der UdS Repository SciDok  https://publikationen.sulb.uni-saarland.de/handle/20.500.11880/3  Upload von Preprints und finalen Autorenversionen, anschließende Prüfung durch die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (SULB)  Falls Open-Access-Publikation möglich: SULB übernimmt ggf. nötige Aufbereitung der Datei und Freischalten nach Ablauf eines u.U. einzuhaltenden Embargos  Information der AutorInnen über weitere Verwendungsoptionen der Datei, z.B. in Social Networks oder auf anderen Servern  Prüfen von Publikationslisten auf mögliche Open-Access-Publikationen Seite 78
  • 79. Open Access an der UdS Open-Access-Publikationsfonds  https://www.sulb.uni-saarland.de/lernen/open-access/open-access-publikationsfonds/ Erstattung von Publikationsgebühren in echten Open-Access-Journalen unter folgenden Bedingungen:  Gebühr überschreitet 2.000 € brutto nicht, eine anteilige Finanzierung höherer Gebühren ist nicht möglich.  Journal ist qualitätsgeprüft  Corresponding/ submitting author ist Mitglied der UdS Seite 79
  • 80. Open Access an der UdS Open-Access-Verlag universaar  http://universaar.uni-saarland.de Buchpublikationen für WissenschaftlerInnen der UdS  Print (optional) & elektronisch (Open Access verpflichtend)  AutorInnen-Betreuung durch SULB  Umschlaggestaltung, Titelei, Satz, Drucklegung  Garantie der Lieferbarkeit im Buchhandel für eine Dauer von fünf Jahren  ISBN-Vergabe (ggf. Online- und Print-ISBN)  Drucklegung und Versand durch externen Dienstleister readbox  universaar erhält nur ein einfaches Nutzungsrecht am Werk Seite 80
  • 81. Open Access an der UdS Open-Access-Verlag universaar • Druckkostenzuschuss: ca. 1.000 € • Ladenpreis von ca. 17 € für ein 200-seitiges Buch im Format DIN A5 ohne Farbseiten als Softcover Seite 81
  • 82. Open Access an der UdS Open-Access-Beratung  https://www.sulb.uni-saarland.de/lernen/open-access/open-access-unterstuetzung-d Beratung zu  zu rechtlichen Fragen (Urheber- und Zweitveröffentlichungsrecht)  zum nachträglichen Einholen der Erlaubnis zur Open-Access-Publikation (speziell Buchpublikationen)  zur Nutzung der Open-Access-Policies der Forschungsförderer  zum Publizieren in Open-Access-Journalen  zum Predatory Publishing  zum Publizieren von Büchern und Zeitschriften im Universitätsverlag universaar  zur Nutzung von Creative-Commons-Lizenzen  Fortlaufendes Informieren über Open Access im SULB-Blog Seite 82
  • 83. Publikationsstrategien Wahl eines geeigneten Publikationsortes Seite 83
  • 84. Wahl eines geeigneten Publikationsortes Kriterien: Monographien  Medientyp: Online/ Print/ Hybrid  Zugänglichkeit: Open Acess oder Closed Access  Verbreitung: Sind die Bücher in Bibliotheken vorhanden? → Karlsruher Virtueller Katalog  Wahrgenommene Qualität  Qualitätssicherung  Kosten (Druckkostenzuschüsse)  Ladenpreis hat Einfluss auf Verbreitung  Service (Lektorat, Korrektorat, Professioneller Satz)  Eigene Prüfung: Gestaltung der Publikationen  Publikationsgeschwindigkeit  Werbung, Versand von Rezensionsexemplaren  Quantitativer Output der Verlag  Gestaltung des Verlagsprogramms  Reputation v.a. bei geplanter Wissenschaftstätigkeit wichtig  Vergabe eines Digital Object Identifier (?) Seite 84
  • 85. Wahl eines geeigneten Publikationsortes Kriterien: Journalartikel  Medientyp: Online/ Print/ Hybrid  Zugänglichkeit: Open Acess oder Closed Access  Verbreitung: Sind die Journale in Bibliotheken vorhanden? Zeitschriftendatenbank  Wahrgenommene Qualität  Qualitätssicherung  Kosten (Article Fees/Author Charges)  Rankings,JIF  Indexierung in Zitationsdatenbanken / Auswertung durch Altmetrics  Ratings  Reputation in der Communitiy  Vergabe eines Digital Object Identifier (?) Seite 85
  • 86. Wahl eines geeigneten Publikationsortes Prüfung der Verbreitung Monographien: KVK (Karlsruher Virtueller Katalog): https://kvk.bibliothek.kit.edu Journals: Zeitschriftendatenbank http://www.zeitschriftendatenbank.de/ Seite 86
  • 87. Wahl eines geeigneten Publikationsortes DFG-Studie (2005): Kriterien bei der Wahl eines geeigneten Publikationsortes • Fachwissenschaftliche Ausrichtung • Internationale Ausrichtung • Renommee • JIF • Qualität der Begutachtung • Zeitspanne Submission-Erscheinen • Langzeitverfügbarkeit • Author Fees • Abo-Preis • Honorarhöhe Seite 87
  • 88. Finanzierung Monographien Deutsche Forschungsgemeinschaft: Zuschuss nach Begutachtung und bei Benotung mit Bestnote http://www.dfg.de/formulare/51_10/51_10_de.pdf Stiftungen: Meist sind Zuschüsse vor der Drucklegung zu beantragen. -> Studienstiftung des deutschen Volkes, Volkswagenstiftung http://www.e-fellows.net/forms/stipdb http://www.stifterverband.de http://www.sciencestarter.de (Crowdfunding) Seite 88
  • 89. Finanzierung VG Wort “Berücksichtigt werden nur Werke, die in mindestens zwei regionalen Verbundsystemen mit mindestens 5 Standorten nachgewiesen sind.” (Nationalbibliothek zählt nicht!) Werke „können einmalig gemeldet werden, wenn sie im Jahr vor der Ausschüttung oder in den vorangegangenen 2 Jahren erschienen sind.“ Prüfung der Verbreitung über KVK:  https://kvk.bibliothek.kit.edu Bei 101-300 Seiten Umfang 900 € Autorenvergütung im Jahr 2017 für 2016, Fristen bitte kontrollieren: https://www.vgwort.de/ Bei Verbreitung in zwei regionalen Verbundsystemen mit mindestens 3 Standorten können 50% der Summe ausgezahlt werden. Auszahlung der Restsumme erfordert Nachfragen. Seite 89
  • 90. Welche Regelungen sollte ein Verlagsvertrag treffen? Seite 90
  • 91. Monographien & Verlagsverträge Welche Aspekte sollte der Verlagsvertrag regeln?  Titel, Umfang, Ausstattung des Werkes  Nebenrechte (also die Rechte zur Publikation, die nicht durch das „Hauptrecht“, etwa die Buchpublikation, geregelt sind. In der Wissenschaft ist hier vor allem der Komplex Datenbanken/Internet von Bedeutung)  Manuskript, Vorarbeiten  Autorenexemplare, Rabatt  Pflichten des Verlages  Auflage, Erscheinungstermin  Druckkostenzuschuss  Lieferbarkeit, Nachauflagen, Autorenhonorar, Datenspeicherung. Seite 91
  • 94. Journale: Neue Formate  Living Documents, z.B. Living Reviews Reihe https://www.springer.com/gp/livingreviews  Datenpublikationen, z.B. via figshare http://figshare.com  Datenjournale, Earth System Science Data ESSD https://www.earth-system-science-data.net/  Journal of Open Research Software (JORS) https://openresearchsoftware.metajnl.com/  Megajournale, z.B. PLOS One http://plosone.org  Versionierbare Dokumente, z.b.bei PeerJ http://peerj.org Seite 94
  • 95. Journale: Neue Probleme Predatory Publishing Publizieren ungeprüfter Inhalte gegen Zahlung unter Vortäuschung einer Review  Think – Check – Submit http://thinkchecksubmit.org/  Quality Open Access Market QUOAM https://www.qoam.eu/ Seite 95
  • 96. Publikationsstrategien Altmetrics, Profile & das akademische Quantified Self Seite 96
  • 97. Altmetrics Verwertung einer Vielzahl an Nutzungsereignissen wissenschaftlicher Informationen aus heterogenen Datenquellen Seite 97 http://altmetrics.org/manifesto/
  • 98. Altmetrics Dienste:  Altmetrics.com: journalzentriert Explorer: https://www.altmetric.com/demos/plos.html  PLUM Analytics. Evaluation von Personen und Organisationen https://www.youtube.com/watch?v=WJBgGUeSHuw  Impactstory: personenzentriert https://profiles.impactstory.org Profil Björn Brembs https://profiles.impactstory.org/u/0000-0001-7824-7650 Seite 98
  • 99. Profile Beispiel:  Google Scholar  Author Profile in Scopus  Researcher ID im Web of Science  ORCID, Online Researcher and Contributor ID http://orcid.org Seite 99
  • 101. Die Thesen … aufgestellt von NachwuchswissenschaftlerInnen der ZBW … 1. Die nächste Forschergeneration publiziert in 20 Jahren standardmäßig im Open Access. 2. Das Veröffentlichen und Teilen von Forschungsdaten ist für die nächste Forschergeneration dank einer europaweiten interdisziplinären Forschungsdateninfrastruktur einfach, komfortabel und gehört zum wissenschaftlichen Alltag. 3. Das PDF als Dokumentenformat ist in 20 Jahren nicht mehr gebräuchlich. Die nächste Forschergeneration veröffentlicht in einem offenen Format, welches die Fähigkeiten des Web auszunutzen vermag, das heißt in sogenannten „Executable Papers“. 4. Der Nutzen von Altmetrics ist hinreichend erforscht. Die nächste Forschergeneration wendet daher Altmetrics umfangreich als Indikator an. 5. Open Peer Reviews sind hinreichend erprobt und etabliert. Die Vergabe von Fördermitteln ist in 20 Jahren transparent, da genehmigte Projektanträge sowie dazugehörige Gutachten einsehbar sind. 6. Die nächste Forschergeneration nutzt Open-Science-Praktiken in der Lehre. Das heißt, sie lässt ihre Studierenden anhand von „Executable Papers“ bspw. eine wissenschaftliche Arbeit (re)produzieren. 7. Das wissenschaftliche Belohnungssystem ist auf Open Science bzw. die Digitalisierung der Wissenschaft angepasst. (…) In Bewerbungsverfahren wird neben der Publikationsliste ebenfalls die Liste der Gutachten im (Open) Peer Review, die Erzeugung von Forschungsdaten, das wissenschaftskommunikative Engagement sowie die Förderung des studentischen und wissenschaftlichen Nachwuchses abgefragt und entsprechend honoriert. 8. Die Publikationsmenge hat in den letzten zwanzig Jahren weiter zugenommen. Daher wird die nächste Forschergeneration für Peer Reviews nicht nur honoriert (z. B. in Bewerbungsverfahren), sondern auch bezahlt. 9. Die nächste Forschergeneration arbeitet zunehmend interdisziplinär. Dafür sind erste interdisziplinäre Forschungsdateninfrastrukturen aufgebaut (…). 10. Citizen Science hat sich als Forschungskooperationsmodell disziplinenübergreifend durchgesetzt. 11. Der Forschungsprozess ist in 20 Jahren mehr ergebnisorientiert statt reputationsorientiert. (…) Durch den offenen Forschungsprozess kann die neue Forschergeneration (…) frühzeitig Problematiken aufzeigen und letztendlich potenziell qualitativ höherwertige Ergebnisse erzielen, die auch reproduzierbar sind. Die nächste Forschergeneration forscht kooperativ, fachbereichsübergreifend und offen. Es geht ihr um Inhalte und Fortschritt und weniger um die Profilierung einzelner Personen, Institute oder Publikationsmedien. 12. Das Berufsfeld Data Scientist bzw. Data Librarian ist etabliert. Diese Berufsgruppe unterstützt die nächste Forschergeneration. Siegfried (2018) Seite 101
  • 102. Saarbrücken, 16.05.2019 Literatur Campbell, P. (2005). In praise of soft science. Nature, 435(7045), 1003. doi: 10.1038/4351003a. Campbell, P. (2008). Escape from the impact factor. Ethics in Science and Environmental Politics, 8(1), 5-7. doi: 10.3354/esep00078. Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG. (2005). Publikationsstrategien im Wandel? Ergebnisse einer Umfrage zum Publikations- und Rezeptionsverhalten unter besonderer Berücksichtigung von Open Access. Weinheim: Wiley. Diekmann, A. (2006). „Es war der Höhenrausch“. Der Spiegel, (2), 156-158. Dong, P., Loh, M., & Mondry, A. (2005). The “impact factor” revisited. Biomedical digital libraries, 2(7). doi: 10.1186/1742-5581-2-7. Fröhlich, G. (2003). Anonyme Kritik: Peer Review auf dem Prüfstand der Wissenschaftsforschung. medizin - bibliothek - information, 3(2), 33-39. Online: http://www.agmb.de/mbi/2003_2/froehlich33-39.pdf. Fröhlich, G. (2006). Plagiate und unethische Autorenschaft. Information - Wissenschaft & Praxis, 57(2), 81-89. Online: http://eprints.rclis.org/6014/1/plagiate.pdf Fröhlich, G. (2009). Die Wissenschaftstheorie fordert Open Access. Information - Wissenschaft & Praxis, 60(5), 253– 258. Online: http://eprints.rclis.org/13561/ Henninger, A. (2015). Zur Bewertung wissenschaftlicher Leistungen in Berufungsverfahren: die Studie „Who Becomes a Tenured Professor, and Why?“ Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 24(1), 134–138. Online: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-432923
  • 103. Saarbrücken, 16.05.2019 Literatur Naica-Loebell, A. (2002). Schön zum Narren gehalten. Telepolis, (30.09.2002). Online: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/13/13336/1.html Norris, M., Oppenheim, C., & Rowland, F. (2008). The citation advantage of open-access articles. Journal of the American Society for Information Science and Technology, 59(12), 1963–1972. https://doi.org/10.1002/asi.20898 Piwowar, H., Priem, J., Larivière, V., Alperin, J. P., Matthias, L., Norlander, B., … Haustein, S. (2018). The state of OA: a large-scale analysis of the prevalence and impact of Open Access articles. PeerJ, 6, e4375. https://doi.org/10.7717/peerj.4375 Pöschl, U. (2004). Interactive journal concept for improved scientific publishing and quality assurance. Learned Publishing, 17(2), 105–113. https://doi.org/10.1087/095315104322958481 Pöschl, U. (2006a). Die neue Offenheit des Wissens. MaxPlanckForschung. Das Wissenschaftsmagazin der Max- Planck-Gesellschaft, (3), 26–31. Pöschl, U. (2006b). Open Access & Collaborative Peer Review: Öffentliche Begutachtung und interaktive Diskussion zur Verbesserung von Kommunikation und Qualitätssicherung in Wissenschaft und Gesellschaft. In S. Hornbostel & D. Simon (Hrsg.), Wie viel (In-) Transparenz ist notwendig? : Peer Review revisited  (iFQ Workin, S. 43–46). Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung. Poynder, R., & Haank, D. (2010). Interview With Derk Haank, CEO, Springer Science+Business Media: Not Looking for Sympathy. Information Today, 28(1). Abgerufen von http://www.infotoday.com/IT/jan11/Interview-with-Derk- Haank.shtml Ross, J. S., Gross, C. P., Desai, M. M., Hong, Y., Grant, A. O., Daniels, S. R., et al. (2006). Effect of blinded peer review on abstract acceptance. JAMA : the journal of the American Medical Association, 295(14), 1675-80. doi: 10.1001/jama.295.14.1675.
  • 104. Saarbrücken, 16.05.2019 Literatur Seglen, P. O. (1997). Why the impact factor of journals should not be used for evaluating research. BMJ, 314(7079), 498– 502. Online: http://www.bmj.com/cgi/content/full/314/7079/497 Seglen, P. O. (1998). Citation rates and journal impact factors are not suitable for evaluation of research. Acta Orthopaedica, 69(3), 224-229. doi: 10.3109/17453679809000920. Siegfried, D. (2018). Open Science in den Wirtschaftswissenschaften. WiSt - Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 47(9), 55–58. https://doi.org/10.15358/0340-1650-2018-9-55 Swan, A. (2010). The Open Access citation advantage: Studies and results to date (Vol. 3, p. 17). Truro, UK. Online: http://eprints.ecs.soton.ac.uk/18516/ Terry, R., & Kiley, R. (2006). Open access to the research literature : a funders perspective Researchers Libraries. In N. Jacobs (Ed.), Open Access: Key Strategic, Technical and Economic Aspects (pp. 101-109). Oxford: Chandos.
  • 105. Saarbrücken, 16.05.2019 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Dr. Ulrich Herb science consulting & research u.herb@scidcode.com http://www.scidecode.com