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www.arcd.de


      Presse-Information
Nr. 1076


ARCD beobachtet schleichende Aufweichung der bisherigen Regelungen zum Gigaliner-
Feldversuch mit Sorge

      •      ARCD kritisiert „Salamitaktik“ des Bundesverkehrsministeriums
      •      Geplante Änderungsverordnung stellt Verlässlichkeit von Regelungen in
             Frage
      •      Verkehrssicherheit gerät beim Feldversuch zunehmend ins Hintertreffen

Bad Windsheim (ARCD), 30. Mai 2012 – 400 sollten es werden, mit bislang zwölf Fahrzeu-
gen auf der Straße ist das Interesse der Güterverkehrsbranche am Gigaliner-Feldversuch
von Verkehrsminister Peter Ramsauer jedoch äußerst bescheiden. Um die Gigaliner vor
dem endgültigen Aus zu retten, hat das Bundesverkehrsministerium nun eine Ändeungs-
verordnung auf den Weg gebracht, die bisherige Regelungen zum Feldversuch scheib-
chenweise aufweicht. Der ARCD befürchtet, dass diese „Salamitaktik“ nur der Beginn
einer noch weiter reichenden Untergrabung bestehender Regelungen sein könnte.

Bereits im Februar äußerte der ARCD seine Bedenken hinsichtlich einer schleichenden Aus-
dehnung des Gigaliner-Feldversuchs auf nicht geeignete Strecken. Durch die geplante Ände-
rungsverordnung sieht sich der Club in seiner Haltung nun bestätigt, da künftig in umfangrei-
cher Weise zusätzlich Teile des untergeordneten Straßennetzes für Gigaliner freigegeben wer-
den sollen. Diese Maßnahmen kurz nach dem Start des Feldversuchs zu Jahresbeginn wertet
der ARCD als eindeutige Anzeichen einer handwerklich mangelhaften Vorbereitung des Ex-
periments. Denn sonst müsste nicht zu einem so frühen Zeitpunkt bereits „nachgebessert“ wer-
den.

Kritik kommt auch von Seiten der Opposition. Mit seinem Vorgehen wische Verkehrsminister
Ramsauer Sicherheitsbedenken einfach zur Seite und handele damit fahrlässig, so die SPD-
Verkehrsexpertin im Bundestag, Kirsten Lühmann: „Die Bedenken an den zuerst zugelassenen
Straßen sind noch nicht ausgeräumt, trotzdem genehmigt die Regierung mit der neuen Verord-
nung zusätzliche Straßen. An den jetzt schon für Lang-Lkw freigegebenen Straßen gibt es
Bahnübergänge, die für das Überfahren von riesigen Lkw nicht ausgelegt sind. Auch Rastplätze
an den Autobahnen stellen die Fahrenden vor Herausforderungen, da die Plätze für die ausla-
denden Maße nicht ausreichend sind.“

Auch andere Aufweichungen, wie etwa der im vergangenen Jahr noch komplett ausgeschlos-
sene, nun aber nach bestimmten Vorgaben mögliche Transport von Gefahrgütern, lassen laut
ARCD berechtigte Zweifel an der Verlässlichkeit einmal getroffener Entscheidungen aufkomen.
So stellt sich für den Club etwa die Frage, ob das bislang zugesicherte maximal zulässige Ge-
samtgewicht der Gigaliner von 44 Tonnen demnächst ebenfalls zu Disposition gestellt werde,
sollten große Spediteure in diesem Punkt Druck auf die Politik ausüben.

Angesichts des bislang geringen Interesses von nur sieben Unternehmen mit insgesamt zwölf


                                                                         Auto- und Reiseclub Deutschland
                                                                         91427 Bad Windsheim
                                                                         Telefon 0 98 41/4 09-182
                                                                         presse@arcd.de
                                                                         www.arcd.de/presse
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        Presse-Information
Gigalinern ist es, so der ARCD, allerdings fraglich, ob diese überlangen Lkw tatsächlich benö-
tigt werden. Oder ob auf dem Umweg über nachträgliche Änderungsverordnungen Gigaliner
nun mit Gewalt auf die Straße gebracht werden sollen. Die Politik dürfe sich aber nicht vor den
Karren von Lobbyisten spannen lassen, so der Club.

Der ARCD appelliert daher mit Nachdruck an die Verantwortlichen, nicht ökonomische Interes-
sen, sondern die Auswirkungen auf Verkehrssicherheit und Infrastruktur in den Mittelpunkt des
Gigaliner-Feldversuchs zu stellen.

Diese Meldung hat 3.341 Zeichen.

Abdruck honorarfrei. Wir freuen uns über ein Belegexemplar.




Über den ARCD
Der ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland e.V. mit Sitz im fränkischen Bad Windsheim ist Deutschlands erster Auto- und
Reiseclub. Von hier aus betreut der ARCD seine rund 100.000 Mitglieder individuell und rund um die Uhr – mit eigener, perma-
nent besetzter Notrufzentrale und 1.400 Pannenhelfern allein in Deutschland. Im europäischen Ausland arbeitet der ARCD mit
den dort etablierten Assisteuren und Versicherern zusammen. Neben umfassenden Schutzbriefleistungen und der Unterstüt-
zung durch einen speziellen Clubhilfe-Fonds bietet der ARCD seinen Mitgliedern vielfältige und exklusive touristische Leist-
ungen. Als Gründungsmitglied des Verbundes Europäischer Automobilclubs EAC mit Büro in Brüssel engagiert sich der ARCD
zudem aktiv in allen Fragen der Verkehrspolitik und Verkehrssicherheit im Sinne seiner Mitglieder. Diese informiert der Club mit
der Zeitschrift „Auto&Reise“ unterhaltsam und kompetent über alles Wissenswerte rund um die Titelthemen des Magazins.




                                                                                                    Auto- und Reiseclub Deutschland
                                                                                                    91427 Bad Windsheim
                                                                                                    Telefon 0 98 41/4 09-182
                                                                                                    presse@arcd.de
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  • 1. www.arcd.de Presse-Information Nr. 1076 ARCD beobachtet schleichende Aufweichung der bisherigen Regelungen zum Gigaliner- Feldversuch mit Sorge • ARCD kritisiert „Salamitaktik“ des Bundesverkehrsministeriums • Geplante Änderungsverordnung stellt Verlässlichkeit von Regelungen in Frage • Verkehrssicherheit gerät beim Feldversuch zunehmend ins Hintertreffen Bad Windsheim (ARCD), 30. Mai 2012 – 400 sollten es werden, mit bislang zwölf Fahrzeu- gen auf der Straße ist das Interesse der Güterverkehrsbranche am Gigaliner-Feldversuch von Verkehrsminister Peter Ramsauer jedoch äußerst bescheiden. Um die Gigaliner vor dem endgültigen Aus zu retten, hat das Bundesverkehrsministerium nun eine Ändeungs- verordnung auf den Weg gebracht, die bisherige Regelungen zum Feldversuch scheib- chenweise aufweicht. Der ARCD befürchtet, dass diese „Salamitaktik“ nur der Beginn einer noch weiter reichenden Untergrabung bestehender Regelungen sein könnte. Bereits im Februar äußerte der ARCD seine Bedenken hinsichtlich einer schleichenden Aus- dehnung des Gigaliner-Feldversuchs auf nicht geeignete Strecken. Durch die geplante Ände- rungsverordnung sieht sich der Club in seiner Haltung nun bestätigt, da künftig in umfangrei- cher Weise zusätzlich Teile des untergeordneten Straßennetzes für Gigaliner freigegeben wer- den sollen. Diese Maßnahmen kurz nach dem Start des Feldversuchs zu Jahresbeginn wertet der ARCD als eindeutige Anzeichen einer handwerklich mangelhaften Vorbereitung des Ex- periments. Denn sonst müsste nicht zu einem so frühen Zeitpunkt bereits „nachgebessert“ wer- den. Kritik kommt auch von Seiten der Opposition. Mit seinem Vorgehen wische Verkehrsminister Ramsauer Sicherheitsbedenken einfach zur Seite und handele damit fahrlässig, so die SPD- Verkehrsexpertin im Bundestag, Kirsten Lühmann: „Die Bedenken an den zuerst zugelassenen Straßen sind noch nicht ausgeräumt, trotzdem genehmigt die Regierung mit der neuen Verord- nung zusätzliche Straßen. An den jetzt schon für Lang-Lkw freigegebenen Straßen gibt es Bahnübergänge, die für das Überfahren von riesigen Lkw nicht ausgelegt sind. Auch Rastplätze an den Autobahnen stellen die Fahrenden vor Herausforderungen, da die Plätze für die ausla- denden Maße nicht ausreichend sind.“ Auch andere Aufweichungen, wie etwa der im vergangenen Jahr noch komplett ausgeschlos- sene, nun aber nach bestimmten Vorgaben mögliche Transport von Gefahrgütern, lassen laut ARCD berechtigte Zweifel an der Verlässlichkeit einmal getroffener Entscheidungen aufkomen. So stellt sich für den Club etwa die Frage, ob das bislang zugesicherte maximal zulässige Ge- samtgewicht der Gigaliner von 44 Tonnen demnächst ebenfalls zu Disposition gestellt werde, sollten große Spediteure in diesem Punkt Druck auf die Politik ausüben. Angesichts des bislang geringen Interesses von nur sieben Unternehmen mit insgesamt zwölf Auto- und Reiseclub Deutschland 91427 Bad Windsheim Telefon 0 98 41/4 09-182 presse@arcd.de www.arcd.de/presse
  • 2. www.arcd.de Presse-Information Gigalinern ist es, so der ARCD, allerdings fraglich, ob diese überlangen Lkw tatsächlich benö- tigt werden. Oder ob auf dem Umweg über nachträgliche Änderungsverordnungen Gigaliner nun mit Gewalt auf die Straße gebracht werden sollen. Die Politik dürfe sich aber nicht vor den Karren von Lobbyisten spannen lassen, so der Club. Der ARCD appelliert daher mit Nachdruck an die Verantwortlichen, nicht ökonomische Interes- sen, sondern die Auswirkungen auf Verkehrssicherheit und Infrastruktur in den Mittelpunkt des Gigaliner-Feldversuchs zu stellen. Diese Meldung hat 3.341 Zeichen. Abdruck honorarfrei. Wir freuen uns über ein Belegexemplar. Über den ARCD Der ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland e.V. mit Sitz im fränkischen Bad Windsheim ist Deutschlands erster Auto- und Reiseclub. Von hier aus betreut der ARCD seine rund 100.000 Mitglieder individuell und rund um die Uhr – mit eigener, perma- nent besetzter Notrufzentrale und 1.400 Pannenhelfern allein in Deutschland. Im europäischen Ausland arbeitet der ARCD mit den dort etablierten Assisteuren und Versicherern zusammen. Neben umfassenden Schutzbriefleistungen und der Unterstüt- zung durch einen speziellen Clubhilfe-Fonds bietet der ARCD seinen Mitgliedern vielfältige und exklusive touristische Leist- ungen. Als Gründungsmitglied des Verbundes Europäischer Automobilclubs EAC mit Büro in Brüssel engagiert sich der ARCD zudem aktiv in allen Fragen der Verkehrspolitik und Verkehrssicherheit im Sinne seiner Mitglieder. Diese informiert der Club mit der Zeitschrift „Auto&Reise“ unterhaltsam und kompetent über alles Wissenswerte rund um die Titelthemen des Magazins. Auto- und Reiseclub Deutschland 91427 Bad Windsheim Telefon 0 98 41/4 09-182 presse@arcd.de www.arcd.de/presse