1. Gender Mainstreaming
„Gleichstellungsorientierung im Training/Coaching“
HPI – Human Potential Institut e.U.
GF: Thomas Laggner
Wienerstraße 17, A-2442 Unterwaltersdorf
Mobil: 0699-12169080
E-Mail: office@trainer-training.at
www.trainer-training.at
2. Inhalt
Gender Mainstreaming.........................................................................................................................4
Ihr Nutzen.............................................................................................................................................4
Definition von Gender Mainstreaming..................................................................................... 4
Begriffserklärung....................................................................................................................... 4
Rechtliche Verankerung von Gender Mainstreaming .............................................................. 4
Basis Europäische Charta......................................................................................................................5
Ziel ........................................................................................................................................................5
Ziele von Gender Mainstreaming.........................................................................................................5
Gender Mainstreaming in der Praxis....................................................................................................6
Rahmenbedingungen................................................................................................................ 6
Von großen und kleinen Veränderungen - Gender Mainstreaming.....................................................6
Kleine Veränderungen .............................................................................................................. 7
Große Veränderungen.............................................................................................................. 7
Öffentliche Beleuchtung - Gender Mainstreaming ..............................................................................7
Lösungsansätze......................................................................................................................... 8
Beispiele................................................................................................................................................8
Umsetzung................................................................................................................................ 9
Friedhöfe - Gender Mainstreaming......................................................................................................9
Lösungsansätze und Umsetzung............................................................................................... 9
Öffentlicher Grünraum - Gender Mainstreaming...............................................................................10
Ausgangsbasis - "Dschungelprinzip" zur Parknutzung............................................................ 10
Lösungsansätze....................................................................................................................... 10
Was ist Mädchen und jungen Frauen wichtig? ..................................................................................10
Was ist Burschen und jungen Männern wichtig?...............................................................................11
Was ist Eltern/Betreuungspersonen von Kleinkindern wichtig?........................................................11
Kindergärten - Gender Mainstreaming ..............................................................................................11
Umsetzungsbeispiele.............................................................................................................. 12
Öffentliche WC-Anlagen - Gender Mainstreaming ............................................................................12
Lösungsansätze....................................................................................................................... 12
Geschlechtssensible Verkehrsplanung ...............................................................................................13
Gleichstellung im AMS........................................................................................................................13
Gender Main Streaming - Was ist das?................................................................................................. 17
3. Abgrenzung zu Diversity Management:............................................................................................................17
Gender / Sex.............................................................................................................................................17
Mainstreaming .........................................................................................................................................17
Genderkompetenz.....................................................................................................................................17
Gender Mainstreaming - DEFINITION ..............................................................................................................18
Grundsätze von GM ...................................................................................................................................18
Gender = sex und gender.............................................................................................................................18
Strategische Oberziele (Vertrag von Amsterdam 1999).........................................................................................18
Allgemeine Zielsetzungen ............................................................................................................................19
Inhaltliche Ansätze.....................................................................................................................................19
Strategien Familie und Beruf.........................................................................................................................19
Allgemeine Zielsetzungen ............................................................................................................................20
Links zu GM .............................................................................................................................................20
G M in Österreich.................................................................................................................... 20
Umsetzung................................................................................................................................. 20
Methoden der Umsetzung............................................................................................................ 21
Genderkompetenz - Übersicht nach Dr.in Anne RÖSGEN:.................................................................. 22
Geschlechtsgerechte Didaktik: ....................................................................................................... 24
Ad Inhaltliche Dimension.............................................................................................................................24
Ad Methodische Gestaltung .........................................................................................................................24
Ad Gestaltung der Rahmenbedingungen ..........................................................................................................25
Ad Verhalten der Unterrichtenden .................................................................................................................26
Schlussworte............................................................................................................................... 27
Zum Nachdenken... ...................................................................................................................... 27
Diversity Management …………………………………………………………………………………………………………. 29 - 47
4. Gender Mainstreaming
Ihr Nutzen:
Zusammengenommen heißt „Gender“ und „Mainstreaming“, dass die Wahrnehmung der unterschiedlichen
sozialen Rollen von Frauen und Männern sowie damit verbundene Möglichkeiten, Ungleichheiten zu
beseitigen, in die alltägliche Arbeitspraxis wie selbstverständlich integriert werden. Genderkompetenz befähigt
Menschen, in ihrem Handlungsfeld die Genderperspektive einzunehmen und ein Instrumentarium zu
entwickeln, das die Unterschiede zwischen Frauen und Männern berücksichtigt.
Inhalt:
Neben dem geschichtlichen und rechtlichen Hintergrund des Gender Mainstreamings setzen wir in unseren
Seminaren praxisorientierte Schwerpunkte:
eigene und gesellschaftliche Verhaltensmuster erkennen und reflektieren
Bewusstmachung der eigenen Biografie als Frau bzw. Mann
gendersensibler Umgang und Kommunikation unter gendersensitiven Aspekten
modernes Rollenverständnis
Strategien und Umsetzungsmöglichkeiten im Beruf
Fallbeispiele und Übungen aus der Praxis
Definition von Gender Mainstreaming
Es gibt keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit. Lebensbedingungen undChancen sind in unserer Gesellschaft für Frauen und Männer
verschieden. Daraus entwickeln sich unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse.Gender Mainstreaming ist eine international
anerkannte Vorgangsweise und Strategie der Gleichstellungspolitik. Soziale Unterschiede und strukturelle Ungleichheiten für Frauen
und Männer sollen hinterfragt, sichtbar gemacht sowie die Ursachen beseitigt werden. Das bedeutet, dass bei allen Entscheidungen,
Projekten und Vorhaben der Politik und Verwaltung die unterschiedliche Lebensrealität von Frauen und Männern im Vorhinein zu
berücksichtigen ist.
Begriffserklärung
"Gender" ist das "soziale Geschlecht" oder das "anerzogene Geschlecht" im Unterschied zum biologischen Geschlecht. Es bezeichnet
die Geschlechtsidentität des Menschen als soziale Kategorie. Das bedeutet, nicht stereotyp "die Frauen" oder auch "die Männer" in
den Blick zu nehmen, sondern Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit und Vielfalt zu berücksichtigen.
"Mainstreaming" heißt "in den Hauptstrom bringen". Es bedeutet, dass bei allen Entscheidungen - also in Hinblick auf Leistungen,
Produkte, Außendarstellungen, Personal und Organisation - immer berücksichtigt wird, dass sich Frauen und Männer in jeweils
unterschiedlichen Lebenslagen befinden.
Rechtliche Verankerung von Gender Mainstreaming
Politisch und rechtlich ist Österreich verpflichtet, Gender Mainstreamingumzusetzen. Rechtliche Grundlagen sind der Amsterdamer
Vertrag (Artikel 2 und 3), die Antidiskriminierungsrichtlinie des Rates der Europäischen Union vom 13. Dezember 2004 (Richtlinie
2004/113/EG), das österreichische Bundesverfassungsgesetz (Artikel 7) sowie diverse Ministerratsbeschlüsse.
5. Basis Europäische Charta
Die "Europäische Charta für die Gleichbehandlung von Frauen und Männern auf der lokalen Ebene" wurde vom Rat der Gemeinden
und Regionen Europas (RGRE) erarbeitet. Sie wurde von der Gemeinderätlichen Europakommission zustimmend zur Kenntnis
genommen und von BürgermeisterDr. Michael Häupl am 26. September 2006 unterzeichnet. Damit hat sich die Stadt Wien
verpflichtet, binnen zwei Jahren einen umfassenden Gleichstellungsaktionsplan sowie Gleichstellungsevaluierungen für alle
Kompetenz- und Aufgabenbereiche zu erstellen und über die Fortschritte dem RGRE regelmäßig Bericht zu erstatten.
Ziel
Ziel der Charta ist, die Gleichstellung von Frauen und Männern in folgenden Bereichen umzusetzen:
Politische Gremien
Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Gegenüber den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Bei der Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen (unter anderem Kinderbetreuungsangebot sowie Betreuung und Pflege von
betagten Menschen, leistbarer Wohnraum, gut funktionierende öffentliche Verkehrsmittel, Kultur-, Sport- und Freizeitangebote,
Fragen der Sicherheit)
Ziele von Gender Mainstreaming
Gender Mainstreaming soll zu einer geschlechtergerechten und solidarischen Gesellschaft beitragen, in der Chancen, Möglichkeiten
und Verpflichtungen gleich verteilt sind. In dieser Gesellschaft können alle Menschen ein selbstbestimmtes Leben entsprechend
ihren persönlichen Fähigkeiten, Bedürfnissen und Wünschen führen.
Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist dann kein Randthema mehr, sondern ein selbstverständlicher Teil aller Prozesse und
Maßnahmen. Frauen und Männer werden somit nicht mehr als einheitliche Gruppe gesehen, sondern ihre jeweiligen sozialen,
ethnischen oder altersmäßigen Unterschiede werden berücksichtigt.
Allgemeine Gleichstellungsziele sind:
Gleiche berufliche Chancen für Frauen und Männer
Gerechte Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen Frauen und Männern
Existenzsichernde eigene Einkommen für Frauen und Männer
Gleichstellung von Frauen und Männern bei der politischen Repräsentation und Partizipation
Erweiterung der Geschlechterrollen und -normen für Frauen und Männer und Abbau von einschränkenden Normen
Gleiche persönliche Freiheiten für Frauen und Männer und Schutz vor Übergriffen jeder Art
Ein genaues Erfassen der Nutzerinnen und Nutzer von öffentlichen Dienstleistungen und ihrer unterschiedlichen Ansprüche erhöht
die Chance, dass Politik und Verwaltung besser auf die tatsächlichen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger eingehen können. Die
öffentlichen Dienstleistungen und Vorhaben können so genauer auf den Bedarf der Bürgerinnen und Bürger abgestimmt werden.
Damit erhöht sich die Planungsgenauigkeit, die Qualität und die Wirksamkeit der Leistungen.
6. Gender Mainstreaming in der Praxis
Gleichstellung von Frauen und Männern muss auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig ansetzen: Politik, Wirtschaft und Arbeitsmarkt,
Gesundheits- und Wohnungswesen, Ausbildung, Recht, Mobilität, Schutz vor Gewalt im öffentlichen und privaten Bereich,
kommunale Dienstleistungen (zum Beispiel Betreuungsangebote für Kinder und ältere Personen oder Gehsteiggestaltung).
Rahmenbedingungen
Kommunale Politik und Verwaltung setzen Rahmenbedingungen für gleichwertige Lebensverhältnisse aller Bewohnerinnen und
Bewohner. Die Kommunalpolitik ermöglicht wesentliche Grundlagen für ein funktionierendes Alltagsleben: Möglichkeiten der
Mobilität; Qualität, Quantität und Erreichbarkeit sozialer Infrastruktureinrichtungen (wie Kinderbetreuung, soziale Hilfe,
Gesundheitsdienste und Pflegedienste).
Die Chance, über gezielte kommunale Angebote und Dienstleistungen positive sozialpolitische Veränderungen für alle zu erreichen,
hat die Stadt Wien in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich genutzt. Dieser Weg wird mit neuen strategischen Verwaltungszielen
im Sinne einer effektiven und effizienten Dienstleisterin mit sozialer Verantwortung und der Vorgabe der Erhöhung der Orientierung
an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden fortgesetzt.
Hier setzt Gender Mainstreaming an. Die verstärkte Orientierung an den Bedürfnissen und Wünschen von Bürgerinnen und Bürgern
kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn die unterschiedlichen Lebensrealitäten und sich daraus ergebenden unterschiedlichen
Ansprüche und Bedürfnisse von Frauen und Männern bei allen Produkten und Dienstleistungen der Stadt berücksichtigt werden.
Was das für die jeweiligen Bereiche, von Kindergärten und Musikschulen über Brückengestaltungen bis hin zu den Friedhöfen
bedeuten kann, zeigen die folgenden Beispiele.
Von großen und kleinen Veränderungen - Gender Mainstreaming
"Die Utopie der Frauen ist der Umsturz des Alltäglichen in 100.000 Kleinigkeiten. Die Summe des Umgestürzten ergäbe völlig andere
Städte", meint Kerstin Dörhöfer, Professorin für Urbanistik an der Universität der Künste Berlin.
7. Kleine Veränderungen
Oft sind wenig spektakuläre Einzelmaßnahmen nötig, um Benachteiligung zu beseitigen: Eine andere Sprache, explizites Ansprechen
von Frauen, nach Geschlecht und Alter getrennt ausgewiesene statistische Daten, gut einsehbare Eingänge und bessere Freiflächen
bei geförderten Wohnhäusern, eine andere Möblierung von Kindergärten, mehr und anders gestalteteToilettenanlagen möglichst
mit Betreuungspersonal und Wickeltischen auch am Herren-WC.
Hinter der Umsetzung dieser Maßnahmen stehen Diskussionen und Veränderungsprozesse. Ein neuer Blick auf bisher übliche
Vorgaben und Abläufe sowie Wahrnehmung und Wissen über die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sind nötig.
Große Veränderungen
Zur Umsetzung von Gleichstellung sind grundlegende gesellschaftliche Änderungen notwendig. Das umfasst zum Beispiel
Maßnahmen zur gleichen Entlohnung von Frauen und Männern bei gleichwertiger Arbeit. Traditionell weibliche Arbeitsbereiche, wie
Kindergärten, Volksschule und Pflege, werden geringer entlohnt als typische Männerberufe. Eine eigenständige Pensionsabsicherung
für jede und jeden ist nötig. Die Verantwortung für unbezahlte Haus- und Familienarbeit soll neu aufgeteilt werden. An solchen
Lösungsansätzen wird seit vielen Jahren gearbeitet. Eine geschlechtergerechte Pädagogik kann diese Veränderungsprozesse
unterstützen.
Öffentliche Beleuchtung - Gender Mainstreaming
Beleuchtung im Resselpark: der gesamte Gehweg ist ausgeleuchtet
Frauen aller Altersgruppen (besonders jugendliche Mädchen und ältere Frauen) fühlen sich im öffentlichen Raum öfter als Männer
belästigt oder gefährdet und haben ein ausgeprägteres Sicherheitsbedürfnis.
Weiterführende Informationen: Sicherheit im öffentlichen Raum
8. Lösungsansätze
Auch der Fahrradständer im Resselpark ist ausgeleuchtet.
Frauen und Männer profitieren gleichermaßen von funktioneller Straßenbeleuchtung. Durch den Einsatz und die optimale
Anordnung hochwertiger Lichttechnik werden die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer berücksichtigt. Dabei
liegt der Schwerpunkt bei den nicht motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern. Darunter befinden sich deutlich mehr
Frauen, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen.
Folgende Maßnahmen tragen zur gendergerechten Umsetzung bei:
Vermeidung ausschließlicher Beleuchtung der Fahrbahn
Verstärkte Berücksichtigung der Ausleuchtung von Gehsteigen - Problemzonen sind mittig abgehängte Straßenbeleuchtungen und
Beleuchtungen bei Alleen.
Beispiele
Die Skizzen aus der Broschüre "Sicherheit im öffentlichen Raum" zeigen anhand von Beispielen, wie Lösungen für die öffentliche
Beleuchtung aussehen:
9. Bild 1: Durch die Einreihung der Beleuchtung über der Fahrbahnmitte für KFZ werden Gehsteige nicht ausreichend beleuchtet.
Bild 2: Einseitig am Fahrbahnrand bis zu einer Breite von zehn Metern angebracht, ist die Ausleuchtung am gegenüberliegenden
Gehsteig ungenügend, falls Bäume den Lichtkegel behindern. Durch Standort- und Pflanzenwahl kann das Einwachsen der Leuchten
verhindert werden.
Bilder 3 und 4: Zweiseitig gegenüberliegende Beleuchtung mit zusätzlichen Beleuchtungskörpern an den Lampenmasten für auf
Fußgängerinnen und Fußgänger gerechter Höhe ist ein Lösungsansatz.
Umsetzung
Nach dem Prinzip "Sehen und gesehen werden" versucht die Abteilung Wien leuchtet (MA 33), die Sicherheit und das persönliche
Sicherheitsgefühl zu erhöhen und damit Chancengleichheit in der Mobilität zu ermöglichen.
Bei den laufenden Instandhaltungen verbessert die MA 33 die bestehenden Beleuchtungen im Sinne des Gender Mainstreaming.
Die MA 33 setzte eine Parkoffensive, bei der die Beleuchtungssituation in 200 Parks einer kritischen Bestandsaufnahme unterzogen
wurde.
Zusätzlich erarbeitete die MA 33 mit der für die Verkehrsorganisation zuständigen AbteilungVerkehrsorganisation und technische
Verkehrsangelegenheiten (MA 46) einen Maßnahmenplan für problematische Schutzwege.
Friedhöfe - Gender Mainstreaming
Friedhöfe werden zu einem hohen Prozentsatz von älteren Frauen besucht. Die Grabpflege wird meist von weiblichen Angehörigen
übernommen. Zudem stellen Friedhöfe gepflegte, begrünte Ruheoasen dar, die besonders von älteren Besucherinnen und
Besuchern zur Naherholung geschätzt werden.
Lösungsansätze und Umsetzung
Die Friedhöfe Wien GmbH - früherer Name: Wiener Städtische Friedhöfe (MA 43) - befasst sich bereits mit der Umsetzung folgender
Maßnahmen:
Niedrigere Wasserentnahmestellen, die auch bequem von älteren und kleineren Personen genutzt werden können
10. Bei Neuplanungen größerer Anlagen beziehungsweise Erweiterungen soll die Verkleinerung der Einzugsgebiete von Wasser- und
Abfallsammelstellen mitbedacht werden.
Wo es möglich ist, sollten auch Nebenwege gut befestigt sein, damit Personen mit Rollstühlen und Gehhilfen leichter vorankommen.
Kleine Transportwagen für Wasser und schwere Erdsäcke sollen bereitgestellt werden. Pflanzenmaterial soll - zumindest in
Friedhöfen mit Personal vor Ort - bei Bedarf zu den Gräbern transportiert werden können.
Zusätzliche Sitzgelegenheiten zum Rasten und Verweilen
Übersichtliche Orientierungspläne, gut sichtbare Hinweisschilder zu den Ausgängen mit Notrufnummern
Für das Verlassen der Friedhöfe nach den offiziellen Öffnungszeiten werden Notausgänge eingerichtet.
Öffentlicher Grünraum - Gender Mainstreaming
Die Nutzung von Grünräumen hängt wesentlich von den Lebensumständen der Bewohnerinnen und Bewohner im Umfeld ab: Alter,
Familien- und Haushaltsstruktur sowie Erwerbstätigkeit beziehungsweise Nichterwerbstätigkeit.
Die Bedeutung der öffentlichen Freiräume hängt aber auch vom Geschlecht der Nutzerinnen und Nutzer sowie von
sozioökonomischen Faktoren wie Ausbildung, Berufsgruppenzugehörigkeit, Einkommen und kultureller Herkunft ab.
Ausgangsbasis - "Dschungelprinzip" zur Parknutzung
Geschlechtsspezifische Sozialisation und damit verbundene Rollenzuweisungen führen dazu, dass Burschen häufiger in größeren
Gruppen auftreten und dominanter sind im Hinblick auf Lautstärke, Anspruchsverhalten und in der Durchsetzung ihrer Interessen.
Die erfolgreiche Durchsetzung ihrer Ansprüche und Bedürfnisse geht in unbetreuten Parks häufig zu Lasten anderer Nutzerinnen und
Nutzer, wie Mädchen, kleinere Kinder und ältere Menschen.
70 Prozent der Mädchen (und 44 Prozent der Jungen) gehen davon aus, dass es sinnlos ist, einen von älteren Burschen besetzten
Platz mitbenützen zu wollen. Sie verzichten daher auf entsprechende Partizipationsversuche. Von denjenigen, die
Mitbenutzungsversuche unternommen haben, wurden 82 Prozent der Mädchen (und 47 Prozent der Jungen) abgewiesen. Die
Ablehnung gegenüber Mädchen erfolgte häufig durch sexualisierte Beschimpfungen und angedrohte oder tatsächliche sexuelle
Übergriffe.
Lösungsansätze
Die Möglichkeit zur gleichberechtigten Nutzung von Parks hängt von der geschlechtergerechten Planung und Gestaltung des Parks
sowie von den Rahmenbedingungen ab, wie zum Beispiel freizeit- und sozialpädagogische Begleitung durch Parkbetreuungsteams.
Weiterführende Informationen: Geschlechtssensible Freiraumgestaltung
Was ist Mädchen und jungen Frauen wichtig?
Spiel- und Bewegungsinteressen
Volleyball, Badminton
Rollschuhfahren
Klettern, Balancierspiele, Schaukeln
Basketball; Fußball auf eigenen, geschützten Ballspielplätzen
Nischenartige Teilräume (zum Beispiel Lauben, Sitzmauern) als Rückzugsmöglichkeit
Sicherheit
11. Überschaubarkeit und Einsehbarkeit der Hauptgehwege (klare Wegkonzepte, Sichtkontakt zur Straße beziehungsweise zu
Wohngebäuden)
Gute Ausleuchtung der Durchgangswege
Sauberkeit im Park
Funktionierende und saubere WCs, zumindest in der Nähe des Spielplatzes oder des Parks
Was ist Burschen und jungen Männern wichtig?
Fußballspielen (Käfige und Freiplätze)
Basketballkörbe
Skater-Rampen
Was ist Eltern/Betreuungspersonen von Kleinkindern wichtig?
Abgegrenzte Kleinkinderspielbereiche
Ausreichend Tisch-Bank-Kombinationen in Sichtkontakt zu Kinder- oder Kleinkinderspielbereichen
Schattenplätze
Zugang zu Wasser
Funktionierende, saubere WCs, zumindest in der Nähe des Parks
Wickelplätze
Beleuchtung - Parks sollten auch im Winter nach 16 Uhr noch benutzbar sein
Kindergärten - Gender Mainstreaming
Mädchen und Buben sollen möglichst vielfältige und neue Wege eröffnet werden. Die geschlechtersensible Kleinkindpädagogik
stützt sich auf die vier Säulen Personalkonzept, Raumkonzept, Pädagogik und Elternarbeit.
Personalkonzept
Weibliches und männliches Betreuungspersonal lebt den Kindern möglichst unterschiedliche Rollenbilder vor. Dabei wird
gezeigt, dass Frauen und Männer wechselseitig Aufgaben voneinander übernehmen, die traditionell klar entweder Frauen
oder Männern zugeordnet sind. Die Abteilung Wiener Kindergärten (MA 10) hat bereits eine Kampagne für mehr
männliches Personal in den Wiener Kindergärten gestartet.
Raumkonzept
Die Vorbestimmtheit von Spielorten sollte bewusst vermieden werden. In einem Wiener Pilotkindergarten, dem fun&care-
Kindergarten werden offene, nicht vordefinierte Spielbereiche statt der klassischen Puppen- und Bauecke angeboten. Das
12. Spielzeug wird in flexiblen, neutralen Rollcontainern gelagert. Das vermeidet den gezielten Griff nach dem immer gleichen
Spielzeug. Buben beschlagnahmen nicht mehr nur die Bauecke, Mädchen kommen heraus aus der Puppenecke.
Pädagogik
Bewusstere Bücher- und Liedauswahl ist wichtig. Nicht nur die Klassiker mit kochenden Müttern und seriösen Vätern, die
vorzugsweise beim Abendessen und der Zeugniskontrolle präsent sind, sollen verwendet werden. Kinderbücher, die auf die
moderne Rollenverteilung mit im Haushalt tätigen Vätern und arbeitenden Müttern Bezug nehmen, sind nötig. Geänderte
Spiele unterstützen ein Verständnis abseits der traditionellen Rollen. Buben lernen zum Beispiel wickeln und nicht
nur Garagen bauen, Mädchen bauen Hochhäuser und nicht nur Puppenbetten und sie lernen, ihre Interessen
durchzusetzen.
Elternarbeit
Über die Mütter und Väter wird das Lebensumfeld der Kinder aktiv miteinbezogen. Informationszettel für Eltern sollten
daher auch gezielt an Väter, neutral an "liebe Eltern", jedenfalls nicht nur an Mütter gerichtet werden. Aus Gewohnheit
kommt es vor, weil Mütter präsenter sind, dass Bitten nur an Mütter gerichtet werden. Sätze wie: "Liebe Mutti, bitte neue
Ersatzwäsche mitbringen." sind keine Seltenheit. Auch Väter beteiligen sich und sind genauso wie Mütter und weibliche
Verwandte für die Teilnahme an Ausflügen und Elternabenden gezielt anzusprechen.
Umsetzungsbeispiele
Geschlechtersensible Pädagogik ist mittlerweile zu einem fixen Bestandteil vieler Wiener Kindergärten geworden. Pilotprojekte, die
alle vier Säulen umsetzen, gibt es in zwei Bezirken:
15. Bezirk: Erster geschlechtssensibler Kindergarten, Betreiberorganisation: fun&care
12. Bezirk: Umbau eines Kindergartens der Stadt Wien mit Schulung des Personals
Mehr dazu bietet die Broschüre "Qualitätsstandards für geschlechtssensible Pädagogik"beziehungsweise die "Education
Box" der Frauenabteilung (MA 57).
Öffentliche WC-Anlagen - Gender Mainstreaming
Erfahrungsberichte zeigen, dass Frauen öffentliche Toiletten oft als zu schmutzig erachten. Manche Frauen benutzen diese nie.
Männer tun sich leichter, ein öffentliches WC bei Bedarf zu umgehen. Dabei können Pissoirs gratis genützt werden. Kinder und
behinderte Menschen werden als Benutzerinnen und Benutzer öffentlicher Toilettenanlagen oft nicht berücksichtigt.
Lösungsansätze
Bei der Planung und dem Betrieb von öffentlichen WC-Anlagen ist auf folgende Punkte zu achten:
Einsehbare, gut beleuchtete Zugänge.
Gute Beleuchtung innerhalb der WC-Räume.
Wartungspersonal soll vor Ort sein, das für eine regelmäßige Reinigung und für Sicherheit durch die persönliche Anwesenheit sorgt.
Eine größere Anzahl von Kabinen für Frauen ist nötig. Bisher wurden Frauen- und Männerkabinen in etwa im gleichen Verhältnis
errichtet. Wenn die Pissoirs mitberücksichtigt werden, ergibt das ein wesentlich größeres WC-Angebot für Männer.
Wickeltische sollen nicht nur bei Frauen-WCs vorhanden sein. Schließlich sind nicht nur Frauen mit Kleinkindern unterwegs.
13. Geschlechtssensible Verkehrsplanung
Die Anforderungen an den öffentlichen Raum sind verschiedenartig je nachdem, ob Menschen mit dem Auto, mit öffentlichen
Verkehrsmitteln, mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind.
Mobilitätschancen hängen sehr stark von der individuellen Lebenssituation ab und werden unter anderem von Geschlecht, Alter und
kulturellem Hintergrund mitbestimmt. Der überwiegende Teil aller Wege zu Fuß oder mit dem öffentlichen Verkehr wird von Frauen
zurückgelegt. Männer fahren eher mit dem Auto. Darüber hinaus legen Frauen in Wien beinahe um die Hälfte mehr Begleit- und
Versorgungswege zurück als Männer. 50 Prozent dieser Wege sind Fußwege (Socialdata, 2002), die besonders in Kombination mit
Erwerbsarbeit komplexe Wegeketten ergeben.
Neben Menschen, die Versorgungs- und Betreuungsarbeit leisten, sind Kinder sowie Seniorinnen und Senioren jene Gruppen, die
den höchsten Fußwegeanteil aufweisen. Faire Verkehrsplanung berücksichtigt die Interessen von Fußgängerinnen und Fußgängern,
nimmt Rücksicht auf langsame VerkehrsteilnehmerInnen und beachtet komplexe Wegeketten.
In der traditionellen Verkehrsplanung war die systematische Betrachtung des Fußgängerverkehrs kein vorrangiges Thema und stellte
über weite Strecken einen "blinden Fleck" dar. Dadurch sind strukturelle Benachteiligungen und Barrieren für den Fußgängerinnen-
und Fußgängerverkehr – und damit insbesondere für Frauen, Kinder und ältere Menschen – entstanden. Ziel der Wiener
Verkehrsplanung ist es, die Chancengleichheit für Fußgängerinnen und Fußgänger durch Erarbeitung von Planungsempfehlungen,
Vertretung der Anliegen von Fußgängerinnen und Fußgängern in Verkehrsplanungsprozessen und die Initiierung von
Mitbestimmungsverfahren, die durchsetzungsschwächeren Gruppen Gehör verschaffen, zu verbessern
Gleichstellung im AMS
Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern
Das Arbeitsmarktservice fördert die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Gesellschaft /auf dem Arbeitsmarkt. Daher sind uns auch gleiche
Chancen für die Mitarbeiterinnen ein Anliegen. Insbesondere soll eine Berufsunterbrechung aus familiären Gründen nicht zum dauerhaften Nachteil
werden.
Unser Unternehmen beschäftigt über 5.250 MitarbeiterInnen, davon sind 65,3 %Frauen. 26,9 % unserer MitarbeiterInnen arbeiten in Teilzeit , darunter
auch einige unserer Führungskräfte. 40,1 % unserer Führungspositionen sind derzeit mit Frauen besetzt, eine Steigerung auf 50 % ist eines unserer Ziele.
Individuelle und flexible Arbeitszeit-Regelungen sind ebenso selbstverständlich wie die Teilnahme am Weiterbildungs-Angebot, das wir zur Unterstützung
der Väter und Mütter unter unseren Beschäftigten mit Kinderbetreuung anbieten.
Frauen können sich in eigenen Laufbahnplanungsseminaren mit ihren beruflichen Karrierevorstellungen auseinandersetzen. Den Wiedereinstieg unserer
MitarbeiterInnenfördern wir, indem wir Kontakt halten, die karenzierten MitarbeiterInnen zur Weiterbildung einladen bzw. das Weiterarbeiten in
geringfügigem Ausmaß ermöglichen.
14.
15.
16.
17. Gender Main Streaming - Was ist das?
• ein Konzept der Gleichstellungspolitik
• Eine Strategie, mit dem Ziel Chancengleichheit von Frauen und Männern zu erreichen (das
bedeutet: gleicher Zugang zu allen Bereichen des wirtschaftlichen, politischen und sozialen
Lebens).
Abgrenzung zu Diversity Management:
Diversity und „Managing Diversity" werden in zunehmendem Maße thematisiert:
durch Globalisierung und zunehmende Multikulturalität spielen gesellschaftspolitische Auseinandersetzung um Geschlechterdifferenz,
Geschlechterverhältnisse und Geschlechtergerechtigkeit sowie interkulturelle Kompetenz eine große Rollen. Innerhalb einer Gesellschaft ist
eine zunehmend Anzahl von Menschen mit einer großen Vielfalt an Kulturen, Eigenschaften und Eigenheiten konfrontiert.
Neben Gender Mainstreaming zeichnet sich ein zweiter Ansatz ab - Managing Diversity.
Dabei werden nicht nur Geschlecht sondern auch weitere Kriterien, die Anlass für Ungleichbehandlungen sind, miteinbezogen:
Ethnische Gruppenzugehörigkeit, Alter, Bildungsniveau, Sexuelle Orientierung, Nationalität.
Ziel ist es die vielfältigen Bedürfnisse zu erkennen und zu managen. Bislang gibt es keine einheitliche Definition.
Aspekte von Diversity: Gender Diversity, Cultural Diversity, Religious Diversity, Sexual Diversity, Ethnic Diversity
Gender / Sex
Das Englische unterscheidet sprachlich zwischen „sex", dem biologischen Geschlecht, und „gender", dem sozialen Geschlecht.
Mit Gender sind die gesellschaftlichen Geschlechtsrollen gemeint, die Vorstellungen und Erwartungen, wie Frauen und Männer sind bzw. sein
sollen. Die Geschlechtsrollen können sich im Lauf der Zeit ändern und sind innerhalb und zwischen den Kulturen sehr unterschiedlich.
Gender bedeutet soziales Geschlecht - im Gegensatz zu Sex (biologisches Geschlecht) - gesellschaftlich geprägte Unterschiede (Interessen,
Bedürfnisse, Kompetenzen, Lebenserfahrungen) werden ins Blickfeld gerückt.
Mainstreaming
Heißt, dass ein bestimmtes Denken und Handeln in den „Mainstream" - in die Organisationen und ihre alltägliche Praxis - übernommen und
zu einem selbstverständlichen Handlungsmuster wird. Mainstreaming heißt, den Mainstream zu durchdringen und zu verändern.
Gender Mainstreaming (GM): Zusammengenommen heißt "Gender" und "Mainstreaming", dass die Wahrnehmung der unterschiedlichen
sozialen Rollen von Frauen und Männern sowie damit verbundene Möglichkeiten, Ungleichheiten zu beseitigen, in die alltägliche
Arbeitspraxis wie selbstverständlich integriert werden. Mit dem Begriff Mainstreaming wird deutlich, dass Gleichstellung kein
„Sonderthema", sondern ein Querschnittsthema für alle Bereiche sein soll.
Genderkompetenz
befähigt Menschen in ihrem Handlungsfeld die Genderperspektive einzunehmen und ein Instrumentarium zu entwickeln, das die Unterschiede
zwischen Frauen und Männern berücksichtigt.
18. Gender doing: Sich nach dem anerzogenen, allgemein anerkannten Verhaltensmuster benehmen - Soziales Geschlecht ist etwas, das wir tun!
Gendertraining: bewusst machen der anerzogenen, kulturell definierten Verhaltensmuster
Gender Mainstreaming - DEFINITION
„bewusste Integration der gleichwertigen Behandlung der Geschlechter in alle Bereiche, unter Berücksichtigung der durch
Gender hervor gerufenen Ungleichheiten und Differenzen."
Vertrag von Amsterdam Artikel 3, Absatz 2 "Bei allen in diesem Artikel genannten Tätigkeiten (Anm: den gemeinschaftlich geregelten
Bereichen, wie sie in Artikel 3, Absatz l, aufgezählt sind) wirkt die Gemeinschaft daraufhin, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung
von Frauen und Männern zu fördern."
Grundsätze von GM
eine geschlechtssensible Perspektive integrieren
Frauen und Männer in den Blickpunkt stellen
Chancengleichheit als Querschnittsthema integrieren
alle Akteurinnen in die Verantwortung nehmen
geschlechtsspezifische Wirkung überprüfen
Chancengleichheitsziele setzen und umsetzen
Gender = sex und gender
Denkenin2Geschlechtern
Viele Zuordnungen hängen nicht vom biologischen Geschlecht ab
Das sozial-kulturelle Umfeld bestimmt, was wir als „weiblich/männlich" definieren
Vielfach Aufteilung in Frauen- und Männerbereiche
Strategische Oberziele (Vertrag von Amsterdam 1999)
• Gleichstellung im Wirtschaftsleben
• Gleichberechtigte Beteiligung und Vertretung
• Gleichstellung im gesellschaftlichen Leben
• Veränderung von Geschlechterrollen und Stereotypen
19. • Gleichstellung aller Bürgerinnen und Bürger
Allgemeine Zielsetzungen
• Einbeziehung der Männer in die Entwicklung neuer Qualifizierungs- und Arbeitszeitmodelle ->
Gestaltung einer flexibleren und familiengerechteren Gestaltung von Arbeit
• Verminderung der horizontalen Segregation durch Erweiterung des Berufswahlspektrums junger
Frauen
• Verminderung der vertikalen Segregation durch Integration der Frauenförderung in die
Unternehmens- und Personalentwicklung
• Förderung von Frauennetzwerken und Zusammenschlüssen von Unternehmerinnen
• die Förderung der Chancengleichheit soll in allen Bereichen von EQUAL präsent sein:
o Bereich Beschäftigungsfähigkeit: neue Modelle zur beruflichen Beratung und Orientierung
junger Mädchen und Berufsrückkehrerinnen auf die Berufe im IKT-Bereich
o Bereich Untemehmergeist Schwerpunkt auf der Förderung von Existenzgründerinnen
Bereich Anpassungsfähigkeit: Berufliche Aufstiegschancen von Frauen verbessern und Beschäftigungsverhältnisse von an-
und ungelernten Frauen sichern
Technische Umsetzung
• positiv-diskriminierende Aktionen (Förderung einzelner, benachteiligter Gruppen)
• Aufgreifen der Geschlechterperspektive in allen anderen Themenschwerpunkten (s.o.)
Inhaltliche Ansätze
• Verbesserung der Arbeitsvermittlung
• Abbau geschlechtsspezifischer Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt z.B. durch Erhöhung des
Anteils von Frauen in modernen IKT- und Dienstleistungsberufen
• Förderung des Diversitiy Managements in Unternehmen und Organisationen nicht nur zur
Integration ethnischer Minderheiten, sondern auch zur Förderung der Chancengleichheit von
Männern und Frauen
• frauenspezifische Förderkomponente in Unternehmen des tertiären Sektors
• Erhöhung der Ausbildungsbereitschaft von Unternehmen -> Erweiterung des
Ausbildungsplatzangebotes für junge Frauen (Erweiterung des Berufswahlspektrums für Mädchen und Frauen)
• Neuverteilung der Reproduktions- und Erwerbsarbeit zwischen Männern und Frauen z.B. durch
Erhöhung des Männeranteils in flexiblen Arbeitszeitmethoden
• Einbeziehung von Frauen in die Aspekte des lebenslangen Lernens (Entwicklung zeit- und ortsflexibler Lehr- und Lernmethoden)
• Beachtung der besonderen Bedürfnisse von Asylbewerberinnen
• an den, von dem Europäischen Sozialfonds kofinanzierten Aktionen werden Frauen im Bezug auf ihren Anteil an den Erwerbstätigen
(42,4%) und Arbeitslosen (44,3%) berücksichtigt, und zwar in einer Quote von rd. 50%.
Strategien Familie und Beruf
• innovative Modelle zur Aufteilung von Erwerbs- und Reproduktionsarbeit zwischen Männern und
Frauen
20. • gleichmäßige Verteilung Familienarbeit auf Männer und Frauen > neue Arbeitszeitmodelle
• Kompetenzerhalt und -erweiterung während Elternzeit > zeitflexible Lernkonzepte (Tele-, Open-, Distance Learning)
• Telearbeit als Alternativkonzept
Allgemeine Zielsetzungen
• Entwicklungvon Konzepten zur Erhöhung des Anteilsvon Frauen in IKT- und hochwertigen
Dienstleistungsberufen
• Erschließung von beruflichen Tätigkeitsfeldern mit höheren Qualifikationsanforderungen
für Frauen
• Entwicklung von Konzepten zur Erhöhung des Frauenanteils in (betrieblichen)
Führungspositionen
• Weiterentwicklung der Auditierungs- und Zertifizierungsansätze der Gleichstellungspolitik, einschließlich der Entwicklung
eines europäischen Zertifizierungsprädikats
Quelle (Punkte 1.2.3 bis 1.2.8)-. Equal Kooperationsvertrag, Programm für die Gemeinschaftsinitiative Equal
Links zu GM
http://www.gender-mainstreaming.net
http://europa.eu.int/comm/employment_social/equ_opp/gms_de.html
http://www.humanrights.coe.int/equality/Eng/WordDocs/Documentlist.htm
http://www.gem.or.at/de/index.htm
http://www.genderkompetenz.info/
http://www.gender-mainstreaming.net/gm/Wissensnetz/wie-funktioniert-gender-
mainstreaming,did=16564.html
G M in Österreich
• Artikel 7 Bundes-Verfassungsgesetz:
Verbot jeder Form der Diskriminierung auf Grund des Geschlechts - Abs 2: „Bund, Länder und Gemeinden bekennen sich zur tatsächlichen
Gleichstellung von Mann und Frau. Maßnahmen zur Förderung der faktischen Gleichstellung von Frauen und Männern insbesondere zur
Beseitigung tatsächlich bestehender Ungleichheiten sind zulässig."
• bisher 3 Ministerratsbeschlüsse
• Vorreiterrolle hat Arbeitsmarktpolitik übernommen (im Nationalen Aktionsplan für Beschäftigung
wurde 1999 G.M. zum Grundsatz der Umsetzung erhoben)
Umsetzung
Die Integration von Gender Mainstreaming umfasst bei der Umsetzung zwei Ebenen:
21. Interne Ebene: wie werden in der Institution Strukturen und Abläufe gestaltet, um GM umzusetzen. z.B.: wer ist verantwortlich, welche
Ressourcen stehen zur Verfügung, wer sorgt dafür, dass Projekte nach GM-Prinzipien gestaltet und ausgewählt werden?
Externe Ebene: wie können die Produkte und Dienstleistungen einer Institution/Organisation nach GM-Kriterien gestaltet werden?
Und nun einige Beispiele zur Veranschaulichung...
...Berücksichtigung bei der Projektkonzeption
...Verwendung geschlechtsneutraler Formulierungen (ISO; Methodenset; Skripten; Präsentationen) ... Bei Einsatzplanung Berücksichtigung von
Kinderbetreuungspflichten; Angebot von Teilzeitlösungen .. .regelmäßig spezielles Angebot zum Thema Gender Mainstreaming
Methoden der Umsetzung
• Die4 GeM-Schritte
Analyse, Ziele, Umsetzung, Evaluierung
• Die Methode der 3R
Repräsentation, Ressourcen, Realitäten
• Die Methode der 5R und 1E
Repräsentation, Ressourcen, Rechte, Realitäten, Resultate und Evaluation
23. Wissen...
.. .als kognitive Disposition, die alle
Kompetenzbereich umfasst
Können...
...Erfahrungs- und Anwendungsdimensionen auf der Basis
der kognitiven Dispositionen
Wollen...
...Ebene der Einstellung, Werthaltungen und
Motivation
Dürfen...
...Ebene der Rahmenbedingungen
Daten und Faktenzur Chancengleichheit und über
Strukturen, die diese reproduzieren (insbesondere soziale
Sicherung, Steuern, wirtschaftpolitische Konzepte)
Kenntnisse über geschlechtsspezifische Arbeitsteilung
unter Transformationsbedingungen
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Konzepte
(Geschlechterdemokratie)
Neue Konzepte inder Gleichstellurgspolitik (Gender
Konzept; Gender als kulturelle Differenz; Doppelstrategie)
Fachspezifisches GenderWissen(z.B. Gesundheit,Verkehr,
Beschäftigungspolitik, Jugendarbeit...)
Geschlechterrollen, Stereotype und ihre Wirkung kennen
Geschlechtsspezifische Kommunikationsstile kennen
Konzepte undMethodenderProzessgestaltung
kennen
Geschlechterdifferenzen im beruflichen/fachlichen
Alltag produktiv nutzen können
Integrative Förderung der Chancengleichheit (z.B. in der
Verwaltungsmodernisierung)
Mit Konflikten und Missverständnissen im
Geschlechterverhältnis umgehen können
Selbständige Gender Aspekte identifizieren können
Prozesse gestalten können GenderAnalyse
Zielgruppenspezifik: unterschiedliche Gruppen von
Männern und Frauen berücksichtigen und Männerbildung
und Frauenbildung gestalten können
Offenheit, Beweglichkeit, Einfühlungsvermögen (dem
anderen Geschlecht kritisch, aber nicht abwertend
begegnen)
Sich der eigenen Prägungen durch Herkunftsfamilie,
Sozialisationsinstanzen, Milieus bewusst sein
Reflexion der eigenen Geschlechtsrolle im beruflichen
Alltag
„professionelle Eigenmotivation" (eigene
Verständigungs- und Handlungsstrategien
entwickeln)
Umgang mit hemmenden und Gestaltung von
fördernden Rahmenbedingungen
Anlässe für Gender Mainstreaming Identifizierung oder
schaffen können
Pilotprojekte
Ansatzpunkte für eine zielgerichtete Strategie zur
Veränderung der Geschlechterrelationen entwickeln
„förderliche Verwaltungskultur" schaffen