2. DER FOREX-MARKT ........................................................................................................................................................ 3
KURZE ÜBERBLICK DER HISTORISCHEN ENTWICKLUNG DES WÄHRUNGSMARKTS ............................................................. 4
VORTEILE DES FOREX .................................................................................................................................................. 5
Höhe Liquidität............................................................................................................................................... 5
Kontinuierlicher Handel............................................................................................................................ 6
Short- und Long-Positionen..................................................................................................................... 6
Qualität der Ausführung............................................................................................................................ 7
Kostengünstigkeit .......................................................................................................................................... 7
DEVISENHANDEL ............................................................................................................................................................ 7
Währungspaare ................................................................................................................................................... 8
ANHANG 1 - DEFINITIONEN ................................................................................................................................... 10
3. Der FOREX-Markt
Forex, die Abkürzung von FOReign EXchange Market, ist der globale
Markt, auf dem Währungen gehandelt werden. Forex ist Synonym für
FX Market, Devisenmarkt und Währungsmarkt und bezeichnet den
weltweiten Devisenmarkt.
Der Forex ist an keinen festen Börsenplatz gebunden, sondern er
wird durch das weltweite Netz der Interbankenbeziehungen
konstituiert: der Devisenmarkt entwickelt sich außerbörslich
(„Over the Counter“ oder OTC). Er ist der größte Finanzmarkt der
Welt (Tagesumsatz ca. 3 Billionen US-Dollar). Ein Devisengeschäft
beinhaltet den gleichzeitigen Kauf und Verkauf von
unterschiedlichen Währungen am Interbankenmarkt. Dadurch bilden
sich Tauschverhältnisse, so dass der Wert jeder Währung in der
jeweils anderen ausgedrückt werden kann. Auf dem Devisenmarkt
bildet sich so der nominale Wechselkurs als Preisverhältnis
zwischen zwei Währungen.
Der Forex beinhaltet jegliche Akteure, die mit Devisen handeln um
verschiede Ziele zu erreichen:
o Grossbanken Renditeziele
o Investoren Spekulation
o Außenhändler Ablauf oder Absicherung der Geschäfte
(Import/Export Zahlungen)
o Zentralbanken Devisenmarktintervention
Devisenhandel kann Spekulation, Intervention, Absicherung, Import,
Export usw. bedeuten.
Historisch gesehen gab es kaum Zugang für Privatanleger zum Forex
und den Interbankenbeziehungen, aufgrund der extrem hohen
Mindesteinlage (so genannte Minimum Lot). Heute ist aber möglich
den Interbanken-Geldzufluss zu verstückeln und daher sind die
Forex-Händler wesentlich gestiegen.
Zurzeit werden die größten Umsätze wie folgt ausgeführt:
UK (31%), USA (19%), Japan (8%), Singapur (6%), Deutschland (5%)
Australien, Schweiz und Frankerich (3%).
Umsatz Devisenhandel% / Land
3 3
3
UK
4
USA
5 31 JAPAN
SINGAPUR
6 DEUTSCHLAND
HONG KONG
AUSTRALIEN
8 SCHWEIZ
FRANKREICH
19
4. Kurze Überblick der historischen Entwicklung des
Währungsmarkts
Von 1870 bis 1914 stellte der Goldstandard die Grundlage des
Weltwährungssystems dar. Dieses System basierte darauf, dass die
Weltwährungen von ihren Goldreserven gestützt wurden, und es
bewährte sich bis zum 1. Weltkrieg sehr gut.
Während des 1. Weltkrieges begannen die Nationen jedoch, mehr Geld
in Umlauf zu bringen, als ihre Goldreserven stützen konnten, um
ihren hohen Bedarf an flüssigen Mitteln zu decken. Diese
Entwicklung führte zu einer noch nie dagewesenen Inflation,
hervorgerufen durch den Anstieg der Geldmenge und einer
fortschreitenden Aufgabe des Goldstandard-Systems.
Im Juli 1944 schufen die 16 wichtigsten westlichen Nationen den
IMF (Internationaler Währungsfonds), um die Wechselkurse zu
stabilisieren und ein einheitliches System für einen
internationalen Zahlungsverkehr zu schaffen. Es wurden der Preis
für Gold festgelegt und ein Reservefond angelegt, der von allen
Mitgliedstaaten anteilsmäßig finanziert wurde. Unter diesem System,
obwohl die durch den Markt beeinflussten Wechselkurse fluktuierten,
war eine Fluktuation innerhalb einer Bandbreite von höchstens -1%
bis +1% von einem vereinbarten Wert zulässig.
Die Mitgliedsstaaten mussten in das Marktgeschehen eingreifen, um
dieses Kriterium sicherzustellen. Auch dieses System funktionierte
gut bis 1960, als abweichende Inflationsraten die relative
Wettbewerbsstärke der Haupthandelsnationen veränderten.
1971 resultierten einige Dollarkrisen in dem Zusammenbruch des
Systems und so schuf der IMF das sog. Smithsonian Agreement, das
den U.S. Dollar um 10% abwertete und höhere Grenzen für die
Fluktuationsrate (nun zwischen 1% und 2,25%), festsetzte.
Im März 1973 brach auch dieses System zusammen, hervorgerufen
durch eine unkontrollierte Kursentwicklung der
Mitgliedsstaatenwährungen und die Öl-Krise.
Nach kontinuierlichen Währungskrisen gründet Europa 1978 das EWS
(Europäisches Währungssystem), das vom 13. März 1979 bis 31.
Dezember 1998 bestehende Form der währungspolitischen
Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Europäischen Gemeinschaft
war.
In den 80er Jahren folgen weitere Währungskrisen, insbesondere
1985 wurden der US-Dollar (dirty floating) und 1992 das britische
Pfund weit abgewertet.
1992 wurde der Maastricht-Vertrag unterschrieben, der die
Einführung einer einzigen europäischen Währung (EURO) ab 1. Januar
2002 bestimmt.
Heute hat sich der Forexhandel zum dynamischsten und liquidesten
Markt entwickelt. Er ist der einzige, der rund um die Uhr geöffnet
ist. Daher werden Forexkurse 24 Std. geboten.
Schneller Mittelumlauf, keine Geschäftskosten, hohe Liquidität
machen den Forexhandel zu einem der attraktivsten Märkte für
Investoren. Dabei kann der Devisenmarkt nicht mit den
Aktienmärkten im herkömmlichen Sinn verglichen werden, da es keine
physisch greifbare Börsenparkette gibt. Vielmehr besteht der
5. Devisenmarkt aus einem riesigen Netz, das zahlreiche
Devisenhändler aus der ganzen Welt verbindet.
Am häufigsten werden die Währungen der größten Wirtschaftsräume
(US-Dollar, Euro, Yen) gehandelt sowie Währungen aus Ländern mit
starken Finanzplätzen (z. B. Britisches Pfund und Schweizer
Franken).
Vorteile des FOREX
Der Forex-Handel oder Devisenhandel weist mehrere Vorteile auf:
o Höhe Liquidität (kein Slippage)
o Kontinuierlicher Handel
o Short- und Long-Positionen
o Handel mit Finanzhebel und niedriger Mindestlösgröße
o Ausführungs-Qualität
o Kostengünstigkeit
Höhe Liquidität
Am Forex-Markt findet der Anleger JEDERZEIT einen Käufer oder
Verkäufer und die Verfügbarkeit der Liquidität ist ein riesiger
Vorteil für den Anleger, der Positionen rund um die Uhr eröffnen,
bzw. schließen kann. Die Beteiligung von vielen Akteuren macht
diesen Markt volatil und dadurch entstehen viele
Spekulationsahngelegenheiten.
Der FOREX ist, wie bereit erwähnt, mit 3 Billionen US-Dollar
täglicher Umsatz der weltweit größte Finanzmarkt.
6. Kontinuierlicher Handel
Forex-Intermediäre, bzw. Akteure, setzen in den wichtigsten
Finanzplätze auf verschiedenen Zeitzonen (Tokio, Hongkong, Sydney,
Paris, London, USA). Dadurch können Privatanleger 24 Stunden am
Tag handeln.
Dieses Bild zeigt die Umsätze und die Akteure im Ablauf des
Handelstages. Im Gelb wurden die Handelszeiten mit höheren
Umsätzen hingewiesen.
Natürlich werden höhere Umsätze hingewiesen, wenn Europäer und
Amerikaner gleichzeitig am Markt sind. Höhere Umsätze bedeuten
auch höhere Gewinn-Chancen.
Forex Time Chart
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
New York X X X X X X X X
Chicago X X X X X X X X
London X X X X X X X X X
EURO X X X X X X X X X
Japan X X X X X X X X
Neu
X X X X X X X X
Seeland
Australien X X X X X X X X
Handelszeiten der weltweit wichtigsten
Finanzmärkte (Zeitzone GMT +1)
Short- und Long-Positionen
Währungen werden in Paaren gehandelt (Währungspaaren so genannte
Cross), d.h. der Anleger eröffnet gleichzeitig eine Long-Position
auf eine Währung und eine Short-Position auf eine andere Währung.
Z.B. der Anleger ist der Meinung, dass der US-Dollar sich gegen
den Schweizerfranken aufwerten kann der Anleger wird eine Long-
Position auf dem US-Dollar/Schweizer Franken (USDCHF) Währungspaar,
d.h. eine Long Position auf dem US-Dollar und eine Short-Position
auf Schweizerfranken eröffnen.
Handel mit Finanzhebel und niedriger Mindestlösgröße
Am Devisenmarkt ist die gehandelte Menge immer ein Vielfaches der
Mindestlösgröße. Am Anfang starteten die Minimum Lots ab 100.000
Euro, zurzeit bieten einige Banken Mindestlösgröße bereit ab 5.000
Euro an.
Noch dazu wird meistens auch ein Finanzhebel (30facher) angeboten.
Derzeit wäre die Teilnahme am Forex-Markt bereit mit 167 Euro
(167€ mal 30facher Hebel = 5.000€ Minimum lot) möglich.
7. Qualität der Ausführung
Die extrem hohe Liquidität garantiert nicht nur die Präsenz am
Markt von potentiellen Käufern und Verkäufern, sondern auch die
Möglichkeit den gewünschten Handelspreis zu bekommen ohne das so
genannte Slippage.
In jedem Markt wo es um Geschwindigkeit geht (z.B. Futures) ist
das Slippage unvermeidlich. Beim Forex ist dieses Problem durch
die hohe Liquidität minimiert.
Kostengünstigkeit
Der Devisenhandel hat keine Kosten, i.d.R. werden die Anleger mit
keinen Kommissionen belastet.
Die Ausführungskosten entstehen vom Unterschied zwischen Geld- und
Brief-Kurs (Spread). Dadurch verstecken die Performance keine
zusätzlichen Kosten und sind mehr transparent.
Devisenhandel
Der Forex-Markt ist für den Privatanleger eine gute Trading-Chance
auf verschiedenen Gründen. Die Garantie der extrem hohen
Liquidität, die diesen Markt gekennzeichnet, ist nicht der einzige
Grund.
Die hohen Umsätze garantieren gegen das Zugreifen, bzw.
Manipulation, von den groessen, bzw. wichtigsten Akteuren. Der
Forex-Markt ist so Liquid, dass sogar Zentralbanken wie EZB, FED
und BOJ ihr langfristig beeinflussen können.
Noch dazu am Devisenmarkt stehen grundsätzlich die wichtigen
Nachrichten gleichzeitig allen Akteuren zur Verfügung. Im
Unterschied zum Aktienmarkt ist das Insider Trading generell am
FOREX unmöglich.
Der FOREX bietet zusätzlich mehr Sicherheit: Stop-Order können in
der Tat rund um die Uhr ausgelöst und zum gewünschten Preis
ausgeführt werden. Da der Markt 24 Stunden und mit genug
Liquidität eröffnet ist, werden Preis-Gap nur übers Wochenende
möglich. Daher ist die Verlustbegrenzung sicherer.
8. Währungspaare
Der Forex-Markt bietet eine sehr große Auswahl an Währungspaaren
(auch Cross genannt), hier eine mögliche Liste:
Kode Beschreibung Kode Beschreibung
DKKJPY Dänische Krone/Yen EURCAD Euro/Kanadischer Dollar
NOKDKK Norwegische Krone/Dänische Krone EURHKD Euro/Hongkong-Dollar
Norwegische Krone/Schwedische
NOKSEK Krone EURNZD Euro/Neuseelander Dollar
NOKJPY Norwegische Krone/Yen EURSGD Euro/Singapur-Dollar
Australischer Dollar/Neuseelander
AUDNZD Dollar EURUSD Euro/US-Dollar
AUDUSD Australischer Dollar/US-Dollar EURCHF Euro/Schweizer Franken
CADJPY Kanadischer Dollar/Yen EURGBP Euro/Pfund Sterling
Kanadischer Dollar/Schweizer
CADCHF Franken EURJPY Euro/Yen
NZDUSD Neuseelander Dollar/US-Dollar EURTRY Euro/Türkische Lira
Neuseelander Dollar/Schweizer
NZDCHF Franken EURZAR Euro/Südafrikanische Rand
NZDJPY Neuseelander Dollar/Yen CHFDKK Schweizer Franken/Dänische Krone
Schweizer Franken/Norwegische
SGDJPY Singapur-Dollar/Yen CHFNOK Krone
Schweizer Franken/Schwedische
USDDKK US-Dollar/Dänische Krone CHFSEK Krone
USDNOK US-Dollar/Norwegische Krone CHFJPY Schweizer Franken/Yen
USDSEK US-Dollar/Schwedische Krone GBPDKK Pfund Sterling/Dänische Krone
USDCAD US-Dollar/Kanadischer Dollar GBPNOK Pfund Sterling/Norwegische Krone
USDHKD US-Dollar/Honkhong-Dollar GBPSEK Pfund Sterling/Schwedische Krone
Pfund Sterling/Australischer
USDCHF US-Dollar/Schweizer Franken GBPAUD Dollar
Pfund Sterling/Kanadischer
USDZAR US-Dollar/Südafrikanische Rand GBPCAD Dollar
Pfund Sterling/Neuseelander
USDJPY US-Dollar/Yen GBPNZD Dollar
EURDKK Euro/Dänische Krone GBPUSD Pfund Sterling/US-Dollar
EURNOK Euro/Norwegische Krone GBPCHF Pfund Sterling/Schweizer Franken
EURSEK Euro/Schwedische Krone GBPJPY Pfund Sterling/Yen
EURAUD Euro/Australischer Dollar
Der täglichen Turnover am Forex-Markt ist 3.000 Miliarden US-
Dollar. Der US-Dollar ist die meist gehandelte Devise (88,7%)
folgt bei der Euro (37,2%), Japanisches Yen (20,3%) und Britisches
Pfund (16,9%).
10. Anhang 1 - Definitionen
Pip
Pip bezeichnet die kleinste Preisstufe in einer Währung.
Zum Beispiel stellt bei der Parität Euro-Dollar eine Bewegung von
1,2234 auf 1,2235 Dollar einen Pip dar. Bei der Parität Dollar-Yen
ist eine Bewegung von 110,43 auf 110,44 Yen ein Pip.
Spread – Unterschied zwischen Geld- und Briefkurs
Als Spread oder Geld-Brief-Spanne bezeichnet man im börslichen und
außerbörslichen organisierten Handel die Spanne zwischen Geld- und
Briefkurs. Der Kauf eines Marktinstruments erfolgt zum höheren
Briefkurs (Angebot im Markt) und der Verkauf zum niedrigeren
Geldkurs (Nachfrage des Marktes).
Rollover
Auf dem Spot-Devisenmarkt müssen Trades innerhalb von zwei
Geschäftstagen (Valuta T+2) abgewickelt werden. Wenn ein Händler
an einem Montag 100.000 € verkauft, muss er diesen Betrag am
darauf folgenden Mittwoch einbringen, es sei denn, es hat ein
Rollover stattgefunden. Der Rollover wurde ausgedacht, um die
physische Lieferung (Zahlung) der Währung zu umgehen.
Wochentags um 23:40 Uhr wird bei Konten die offene Positionen
verfügen, das Rollover durchgeführt: alle offenen Positionen
werden automatisch zum Bid- bzw. Aks-Kurs, jeweils für Long- oder
Short-Positionen, geschlossen und das tägliche Profit&Loss am
Konto gebucht. Gleichzeitig wird dieselbe Position neu eröffnet,
aber der Kaufpreis wird entsprechend den Tageszinsunterschieden
zwischen beiden Währungen geändert.
Carry Trade
Als Carry Trade (auch CCT) bezeichnet man eine Anlagestrategie auf
dem Devisenmarkt. Dabei nimmt der Investor in einer Währung mit
vergleichsweise niedrigen Zinsen einen Kredit auf. Das so
aufgenommene Geld investiert er gleichzeitig in einer Währung mit
vergleichsweise hohen Zinsen. Es handelt sich hier nicht um
risikoarme Arbitrage. Der Investor trägt sowohl das
Wechselkursrisiko als auch das Zinsänderungsrisiko.
Die Rendite der Currency Carry Trades setzt sich entsprechend aus
zwei Komponenten zusammen: zum einen die Differenz zwischen Haben-
und Sollzins, zum anderen der Ertrag aus der
Wechselkursentwicklung.