1. Management . Marketing-Community Freiburg/Südbaden
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',?:Bffi,,Wenn es Sie zu sehr aufwühlt,
sagen Sie einfach: der spinnt!" -
Anleitung zu Gunter Dueck
IDerWolf im Nerdpelz
Brauchen wir Verkäufer, die nur Fragebögen
am Bildschirm wegklicken? Gunter Dueck
stellt noch andere unbequeme Fragen
Sein erster Auftritt lässt die
scharfen Gedanken nicht ganz ah
nen, die da in ihm stecken. Wei
che Stimme, kleine Statur. Er
machi den Eindruck, als hätte er
noch nie vor mehr ais fünf Leuten
gesprochen. Es ist seine Tarnung
Er gibt den Wolf im Nerdpelz, der
dann schonungslos analysiert, wie
die Welt sich verändert. Wofür
man Menschen braucht, und was
Computer genauso gut oder sogar
besser erledigen können. Einfache
Beratungen? Geschenkt! Dort, wo
Service-Mitarbeiter nur noch dazu
da sind, einen einfachen Fragebo
gen lvegzuklicken, damit man am
Ende zur definierten Dienstleis
tung oder einer Kaufempfehlung
rauskommt, da werden sie bald
redundant sein. Dueck nennl die
se Art des Verkaufens ,,Flachbild
schirmrückseitenberatung" - ein
sicherer Lacher vot einem techno
sem Tag in Rekordzahl anwesend
ist. Mehr als 200 Zuhörer drän-
geln sich in den Verkaufsraum der
Freiburger Mercedes-Niederlas-
sung. Und nachdem die lvlarke-
ting-Community im Vormonat bei
BMW zu Gast war, um ein Auto
kennenzuletnen, das quasi keine
Werkstatt mehr braucht, spricht
Dueck heute über Autos, die kein
Mensch braucht. Er, der Vieifahrer
mit einem Pensum von 25 000
Kilometern im Jahr, habe mal aus-
gerechnet, dass er sein Auto nur
zu sechs Prozent der Zeit nutze.
Heißt das nicht, dass wir einen
Großtell der Autos gar nicht brau-
chen?", fragt Dueck.
Und so wle man in Groß Him-
stedt des Jahres 1960 vor allem
zupackende Landarbeiter brauch-
te, so braucht man im Deutsch-
land des nächsten Jahrzehnts viel-
leicht keine Mechaniker, Reifen-
händler oder Autoverkäufer mehr.
Als ich noch ein Kind war. hingen
45 Prozent der Jobs an der Land-
wirtschait. Heute hängen 30 Pro-
zentam Auto. Aber die 60er-und
70er-Jahre lv;
le Zeit unter dem Tod der I
wirtschaft", flndet Dueck.
Wandel auf dem Arbeitsmarkt
werde man schon hinbekommen,
Und ganz verschwinden würden
die Autos ja doch nicht. Es wird
nur anders sein. Philipp Peters
I MACS
lJ marKe.ng communrry
I freiburg/iudbaden
lst das schick?
Service-Design - wieder so
eil schicker Modebegriff aus
der Theorie oder steckt wirk-
lich was dahinter, das mehr
Umsatz bringt? Antworten
gibt es von Birgit Mager von
der Fachhochschule Köln.
Wo Angell-Akademie,
Freiburg
Wann Montag, 28. April
Mehr lnformationen unter
www.macs-online,de
ner Heimat gesorgt. ,,lch war der
erste Abiturient von Groß Him-
stedt." Den Orl kennen Sie nicht?
Macht nichts. Groß Himstedt ist
wie Klein Himstedt, Hoheneggel-
sen und Mölme einer von neun
Ortsteilen der Gemeinde Söhlde,
irgendwo im geograflschen Nie-
mandsland zrvischen Hildesheim,
Peine und Wolfenbüttel. Nord-
deutsche Tiefebene.
Dueck hat seine Herkunft über-
standen und es zu einem Techno-
logieriesen geschafft. Der ehema-
lige Mathe-Professor wechselte
Ende der 1980er"Jahre zu IBM,
wurde dort später CTO und durfte
slch IBM Master Inventor nennen.
Seit seinem Ruhestand vor drei
Jahren reist er als Vortraggeber
übers Land, lmmer ein neues Buch
im Gepäck.
eGOnO 16/2014. 25. April 2o'l
Publikum, das an die Den
Foto: Stefan Gihring