SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 2
Downloaden Sie, um offline zu lesen
SYSTEMHÄUSER FÜR DIE INDUSTRIE | AUTOMOTIVE 
Automobil-Kunststoffteile 
kosteneffizient fertigen 
In vielen Automobilen auf der ganzen 
Welt stecken Kunststoffteile von Wiesau-plast. 
Das oberpfälzische Traditionsunter-nehmen 
setzt seit jeher auf Qualität, denn 
am globalen Markt für sensible PET-Sicher-heitsteile 
in Bremssystemen können kleinste 
Produktmängel erhebliche Schäden verursa-chen. 
Die Firma erwirtschaftet knapp 80 
Prozent ihres Umsatzes im Bereich Automo-tive. 
Der Jahresumsatz belief sich 2013 auf 
56 Millionen Euro; 535 Mitarbeiter waren 
auf rund 40.000 Quadratmetern in 
Deutschland und Mexiko am Unterneh-menserfolg 
beteiligt. Der Systemlieferant 
mit Schwerpunkten in den Bereichen Auto-motive, 
Technische Teile und Medizintechnik 
produziert in seinen Spritzgießwerken an 
sieben Tagen in der Woche rund um die 
Uhr im Vier-Schicht-Betrieb. Alles muss wie 
am Schnürchen laufen: 63 Spritzgießma-schinen 
in Deutschland und mittlerweile 28 
in Mexiko, die Entnahmeroboter und das 
vollautomatisierte Materialversorgungssys-tem 
zur Trocknung und Beschickung. Aber 
auch die Geschäftsprozesse sowie die ein-gesetzte 
betriebswirtschaftliche Software 
müssen hohe Erwartungen erfüllen. 
Permanent auf dem Prüfstand 
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen 
veranlassen das über 50-jährige Un-ternehmen 
dazu, die Produktions- sowie 
Enterprise Resource Planning 
Bild: Wiesauplast Deutschland GmbH & Co. KG 
Der oberpfälzische Automobil-Zulieferer Wiesauplast fertigt unter anderem Kunststoff-teile 
für sensible Systeme wie Bremsanlagen. Im Rahmen einer weitreichenden IT-Ini-tiative 
führte der Fertigungsbetrieb eine Automotive-Branchenlösung auf der Basis von 
Dynamics NAV von Microsoft ein. Mithilfe der Software ließen sich nicht nur − wie ge-wünscht 
− die Kundenbindung verbessern, sondern auch die Lagerverwaltung kosten-effizienter 
gestalten und Fehllieferungen drastisch reduzieren. 
Auszug aus IT&Production, Fachzeitschrift für erfolgreiche Produktion, Ausgabe 9/2014. 
Digitales Belegexemplar mit freundlicher Genehmigung des Fachmagazins IT&Production. Dieses Dokument ist ausschließlich zur elektronischen 
Speicherung durch den Autor sowie zur Weitergabe per E-Mail bestimmt. Abweichende Verwendung nur mit Zustimmung des Verlages.
AUTOMOTIVE | SYSTEMHÄUSER FÜR DIE INDUSTRIE 
Muss alles wie am Schnürchen laufen: die Spritzgießmaschinen, die Entnahmeroboter und das vollautoma-tisierte 
IT&Production 9/2014 93 
Materialversorgungssystem zur Trocknung und Beschickung. 
Bild: Wiesauplast Deutschland GmbH & Co. KG 
sämtliche vor- und nachgelagerten Prozesse 
permanent auf den Prüfstand zu stellen. Ge-schäftsführer 
Hans R. Ammer sagt: „Wir 
haben es geschafft, in den vergangenen 
Jahren unsere Absätze zu stabilisieren und 
so die Basis für weiteres betriebswirtschaft-lich 
sinnvolles Wachstum zu legen.” Ein im-menser 
Preisdruck fordere allerdings, stets 
weiter an der Kostenschraube zu drehen. 
Dabei sei der Standort Wiesau gesetzt, 
zumal der direkte Lohnanteil am Produkt re-lativ 
gering ist. „Es gilt, die Produktivität 
weiter zu steigern, Fixkosten zu senken und 
sämtliche Abläufe kontinuierlich zu optimie-ren”, 
sagt Ammer. Eine grundlegende Um-stellung 
der IT-Landschaft brachte das Un-ternehmen 
in dieser Hinsicht einen entschei-denden 
Schritt weiter. Im Rahmen eines IT-Projektes 
wurde die Branchenlösung Com-putenz 
Automotive eingeführt, die auf dem 
Enterprise Resource Planning-System (ERP) 
Dynamics NAV von Microsoft basiert. 
Engere Kundenanbindung 
Ein Fokus nach der Einführung der Unterneh-menslösung 
lag auf Produktivitätssteigerun-gen 
und einer Verbesserung der Kundenan-bindung. 
Susanna Lindner, Customer Service 
Managerin und Projektleiterin bei Wiesau-plast, 
sagt: „Wir zählen zu den wenigen Lie-feranten, 
die alle gängigen Nachrichtenfor-mate 
der Automobilindustrie ohne großen 
Aufwand empfangen und senden können.” 
Dabei reicht das Spektrum von Daten über 
die Entnahmen bei Konsignationslagern über 
Liefer- und Feinabrufe, Rechnungsdaten, La-dungsträgerbewegungen 
bis zur Just in time- 
Anlieferung direkt ans Band.“ Zudem weiß 
das Management des oberpfälzischen Unter-nehmens 
die Ladungsträgerverwaltung mitt-lerweile 
zu schätzen, die über einen Barcode- 
Scanprozess geschieht. Artikelbewegungen 
werden heute automatisch im Hintergrund 
gebucht. Da die Funktion direkt an das ERP-System 
gekoppelt ist, sind die Artikel nun je-derzeit 
präzise zu verorten. 
Wissen, was weg muss 
Kam es vor der Systemeinführung noch vor, 
dass alte Lagerbestände erst zu einem Zeit-punkt 
auftauchten, wo ihre Qualität nicht 
mehr garantiert werden konnte, haben die 
Facharbeiter heute den Lagerbestand über die 
Ladungsträger umfassend im Blick. Hilfreich ist 
hier, dass die Behälter nun zwingend nach 
dem ‘First in-first out’-Prinzip verwaltet wer-den. 
Der mit einem Artikel bestückte Ladungs-träger 
erhält dazu die Kennzahl ‘Fülldatum’. 
Danach sortiert das System die Behälter für 
den Warenausgang oder für die Produktion. 
Die ältesten Artikel werden so automatisch zu-erst 
entnommen. Während des gesamten Pro-zesses, 
angefangen mit dem eingehenden Lie-ferabruf 
über die Fertigung bis zum Warenaus-gang, 
wird die Qualität von Material und Er-zeugnissen 
permanent geprüft. Auf diese 
Weise konnte der Hersteller Reklamationen 
wegen falsch gelieferter Versionen von Teilen 
drastisch reduzieren. „Unsere Kunden zeigen 
sich nicht nur hochzufrieden mit unseren Re-aktionszeiten 
und der hohen Lieferbereit-schaft”, 
sagt der kaufmännische Leiter Harald 
Strobl. „Wir sparen als Unternehmen auch 
enorm viel Zeit. Die höhere Effizienz stärkt uns 
im Wettbewerb.” Der Hersteller hat seine Pro-duktivität 
weiter gesteigert, indem er das Ma-nufacturing 
Execution System (MES) Hydra an 
das ERP-System anband. Es übernimmt die 
Einplanung der Fertigungsaufträge für jede 
einzelne Maschine und meldet die Anzahl der 
gefertigten Teile über Schnittstellen an die be-triebswirtschaftliche 
Software zurück. Auch 
der Verbrauch von Rohmaterialien wird so au-tomatisch 
erfasst. Der Ausschuss wird über 
einen Vergleich der Ergebnisse des Schusszäh-lers 
an den Maschinen mit den gemeldeten 
Ist-Teilen ermittelt. Probleme mit einzelnen Ma-schinen 
sollen so zeitnah auffallen. 
Lösung für den Werkzeugbau 
Das Management des Herstellers vertraute 
den Wechsel auf die neueste Version von Dy-namics 
NAV inklusive Einführung neuer Mo-dule 
und branchenspezifischer Prozessabbil-dung 
dem Systemhaus Computenz an, weil 
der Dienstleister weitreichendes Automotive- 
Know-how vorweisen konnte. Der Lösungs- 
Anbieter bietet zudem ein zertifiziertes Bran-chenmodul 
für den Werkzeugbau an. Bei 
Wiesauplast überlegt man noch, inwieweit 
der Einsatz dieser voll integrierten ERP-Erwei-terung 
weitere Vorteile beim Bau von kun-denspezifischen 
Spritzgießwerkzeugen ver-spricht. 
Für den kaufmännischen Leiter Ha-rald 
Strobl zeichnet sich ab, dass der soft-wareseitig 
eingeschlagene Weg die Produkti-vität 
erhöht. „Wir müssen die Lösung nun 
konsequent weiter ausbauen.” Die etablier-ten 
Prozesse müssen weiter stabilisiert wer-den. 
Die nun erfasste breite Datenbasis soll 
zudem als Grundlage für ein umfassendes 
Reporting dienen. Die verbliebenen Insellö-sungen 
sind Geschäftsführer Hans R. Ammer 
ein Dorn im Auge: „Wir werden die ERP-Lö-sung 
vereinheitlichen.” Nur wenn der Daten-strom 
ungehindert von Systemgrenzen flie-ßen 
könne, würden vollkommen transpa-rente 
Abläufe geschaffen und die Kosteneffi-zienz 
erhöht. ■ 
Die Autorin Dr. Astrid Schau ist freie Journa-listin 
aus Wuppertal. 
www.computenz.de

Weitere ähnliche Inhalte

Ähnlich wie Enterprise Resource Planning

SAP BDE-Anbindung - Betriebsdatenerfassung aus MES direkt in SAP
SAP BDE-Anbindung - Betriebsdatenerfassung aus MES direkt in SAP SAP BDE-Anbindung - Betriebsdatenerfassung aus MES direkt in SAP
SAP BDE-Anbindung - Betriebsdatenerfassung aus MES direkt in SAP SERKEM GmbH
 
Eine digitalisierte Zukunftsfabrik mittels heute bereits verfügbaren Standard...
Eine digitalisierte Zukunftsfabrik mittels heute bereits verfügbaren Standard...Eine digitalisierte Zukunftsfabrik mittels heute bereits verfügbaren Standard...
Eine digitalisierte Zukunftsfabrik mittels heute bereits verfügbaren Standard...frank76227
 
DaProS®-Batch - Batch-Processing nach ISA 88.01 / DIN EN 61512
DaProS®-Batch - Batch-Processing nach ISA 88.01 / DIN EN 61512 DaProS®-Batch - Batch-Processing nach ISA 88.01 / DIN EN 61512
DaProS®-Batch - Batch-Processing nach ISA 88.01 / DIN EN 61512 Gabriel Strecker
 
Erfolgreicher Einsatz von MES - Ist Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig?
Erfolgreicher Einsatz von MES - Ist Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig?Erfolgreicher Einsatz von MES - Ist Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig?
Erfolgreicher Einsatz von MES - Ist Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig?Torben Haagh
 
PROFACTOR Gruppe | PRODUCTION
PROFACTOR Gruppe | PRODUCTIONPROFACTOR Gruppe | PRODUCTION
PROFACTOR Gruppe | PRODUCTIONPROFACTOR Group
 
SERKEM Succsess Story delta pronatura
SERKEM Succsess Story delta pronaturaSERKEM Succsess Story delta pronatura
SERKEM Succsess Story delta pronaturaSERKEM GmbH
 
Success Story Aare Energie AG
Success Story Aare Energie AG Success Story Aare Energie AG
Success Story Aare Energie AG Jürgen Maier
 
Auswirkungen der Automatisierung in der Fertigungstechnik
Auswirkungen der Automatisierung in der FertigungstechnikAuswirkungen der Automatisierung in der Fertigungstechnik
Auswirkungen der Automatisierung in der Fertigungstechnikolik88
 
Digitize your Business. Now. - Beispiele erfolgreicher Digitalisierungsprojek...
Digitize your Business. Now. - Beispiele erfolgreicher Digitalisierungsprojek...Digitize your Business. Now. - Beispiele erfolgreicher Digitalisierungsprojek...
Digitize your Business. Now. - Beispiele erfolgreicher Digitalisierungsprojek...prodot GmbH
 
TDMessage 05-2015 German
TDMessage 05-2015 GermanTDMessage 05-2015 German
TDMessage 05-2015 GermanTDM Systems
 
Sps whitepaper auvesy datenmanagement in der automatisierungstechnik
Sps whitepaper   auvesy   datenmanagement in der automatisierungstechnikSps whitepaper   auvesy   datenmanagement in der automatisierungstechnik
Sps whitepaper auvesy datenmanagement in der automatisierungstechnikAUVESY
 
Projektsteckbrief Perlen Papier
Projektsteckbrief Perlen PapierProjektsteckbrief Perlen Papier
Projektsteckbrief Perlen Papierargvis GmbH
 
Firmenstatements 31 03 2010
Firmenstatements 31 03 2010Firmenstatements 31 03 2010
Firmenstatements 31 03 2010applicationpark
 
Firmenstatements 31 03 2010
Firmenstatements 31 03 2010Firmenstatements 31 03 2010
Firmenstatements 31 03 2010applicationpark
 
Wertschöpfungskette: Über Grenzen integriert denken
Wertschöpfungskette: Über Grenzen integriert denkenWertschöpfungskette: Über Grenzen integriert denken
Wertschöpfungskette: Über Grenzen integriert denkenPwC Switzerland
 
Industrie 4.0 im Werkzeug- und Formenbau
Industrie 4.0 im Werkzeug- und FormenbauIndustrie 4.0 im Werkzeug- und Formenbau
Industrie 4.0 im Werkzeug- und Formenbaucertasystems
 

Ähnlich wie Enterprise Resource Planning (20)

SAP BDE-Anbindung - Betriebsdatenerfassung aus MES direkt in SAP
SAP BDE-Anbindung - Betriebsdatenerfassung aus MES direkt in SAP SAP BDE-Anbindung - Betriebsdatenerfassung aus MES direkt in SAP
SAP BDE-Anbindung - Betriebsdatenerfassung aus MES direkt in SAP
 
Eine digitalisierte Zukunftsfabrik mittels heute bereits verfügbaren Standard...
Eine digitalisierte Zukunftsfabrik mittels heute bereits verfügbaren Standard...Eine digitalisierte Zukunftsfabrik mittels heute bereits verfügbaren Standard...
Eine digitalisierte Zukunftsfabrik mittels heute bereits verfügbaren Standard...
 
DaProS®-Batch - Batch-Processing nach ISA 88.01 / DIN EN 61512
DaProS®-Batch - Batch-Processing nach ISA 88.01 / DIN EN 61512 DaProS®-Batch - Batch-Processing nach ISA 88.01 / DIN EN 61512
DaProS®-Batch - Batch-Processing nach ISA 88.01 / DIN EN 61512
 
Erfolgreicher Einsatz von MES - Ist Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig?
Erfolgreicher Einsatz von MES - Ist Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig?Erfolgreicher Einsatz von MES - Ist Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig?
Erfolgreicher Einsatz von MES - Ist Ihr Unternehmen wettbewerbsfähig?
 
PROFACTOR Gruppe | PRODUCTION
PROFACTOR Gruppe | PRODUCTIONPROFACTOR Gruppe | PRODUCTION
PROFACTOR Gruppe | PRODUCTION
 
SERKEM Succsess Story delta pronatura
SERKEM Succsess Story delta pronaturaSERKEM Succsess Story delta pronatura
SERKEM Succsess Story delta pronatura
 
Success Story Aare Energie AG
Success Story Aare Energie AG Success Story Aare Energie AG
Success Story Aare Energie AG
 
Auswirkungen der Automatisierung in der Fertigungstechnik
Auswirkungen der Automatisierung in der FertigungstechnikAuswirkungen der Automatisierung in der Fertigungstechnik
Auswirkungen der Automatisierung in der Fertigungstechnik
 
Digitize your Business. Now. - Beispiele erfolgreicher Digitalisierungsprojek...
Digitize your Business. Now. - Beispiele erfolgreicher Digitalisierungsprojek...Digitize your Business. Now. - Beispiele erfolgreicher Digitalisierungsprojek...
Digitize your Business. Now. - Beispiele erfolgreicher Digitalisierungsprojek...
 
eEvolution Erfolgsgeschichte - Captron
eEvolution Erfolgsgeschichte - CaptroneEvolution Erfolgsgeschichte - Captron
eEvolution Erfolgsgeschichte - Captron
 
TDMessage 05-2015 German
TDMessage 05-2015 GermanTDMessage 05-2015 German
TDMessage 05-2015 German
 
Sps whitepaper auvesy datenmanagement in der automatisierungstechnik
Sps whitepaper   auvesy   datenmanagement in der automatisierungstechnikSps whitepaper   auvesy   datenmanagement in der automatisierungstechnik
Sps whitepaper auvesy datenmanagement in der automatisierungstechnik
 
Projektsteckbrief Perlen Papier
Projektsteckbrief Perlen PapierProjektsteckbrief Perlen Papier
Projektsteckbrief Perlen Papier
 
Firmenstatements 31 03 2010
Firmenstatements 31 03 2010Firmenstatements 31 03 2010
Firmenstatements 31 03 2010
 
Firmenstatements 31 03 2010
Firmenstatements 31 03 2010Firmenstatements 31 03 2010
Firmenstatements 31 03 2010
 
Wertschöpfungskette: Über Grenzen integriert denken
Wertschöpfungskette: Über Grenzen integriert denkenWertschöpfungskette: Über Grenzen integriert denken
Wertschöpfungskette: Über Grenzen integriert denken
 
KARTOSOFT deutsch
KARTOSOFT deutschKARTOSOFT deutsch
KARTOSOFT deutsch
 
Industrie 4.0 im Werkzeug- und Formenbau
Industrie 4.0 im Werkzeug- und FormenbauIndustrie 4.0 im Werkzeug- und Formenbau
Industrie 4.0 im Werkzeug- und Formenbau
 
Firmenstatements
FirmenstatementsFirmenstatements
Firmenstatements
 
Firmenstatements
FirmenstatementsFirmenstatements
Firmenstatements
 

Mehr von Astrid Schau

Berg und Tal - Sommer 2022
Berg und Tal - Sommer 2022 Berg und Tal - Sommer 2022
Berg und Tal - Sommer 2022 Astrid Schau
 
Lebenszeiten Ausgabe Januar 2017
Lebenszeiten Ausgabe Januar 2017Lebenszeiten Ausgabe Januar 2017
Lebenszeiten Ausgabe Januar 2017Astrid Schau
 
Lebenszeiten Ausgabe 08/2016
Lebenszeiten Ausgabe 08/2016Lebenszeiten Ausgabe 08/2016
Lebenszeiten Ausgabe 08/2016Astrid Schau
 
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2016
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2016Hospizdienst Lebenszeiten 04/2016
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2016Astrid Schau
 
Hospizdienst Lebenszeiten 12/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 12/2015 Hospizdienst Lebenszeiten 12/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 12/2015 Astrid Schau
 
Hospizdienst Lebenszeiten 08/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 08/2015Hospizdienst Lebenszeiten 08/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 08/2015Astrid Schau
 
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2015 Hospizdienst Lebenszeiten 04/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2015 Astrid Schau
 
Lebenszeiten 12/2014
Lebenszeiten 12/2014 Lebenszeiten 12/2014
Lebenszeiten 12/2014 Astrid Schau
 
Lebenszeiten 08/2014
Lebenszeiten 08/2014 Lebenszeiten 08/2014
Lebenszeiten 08/2014 Astrid Schau
 
Lebenszeiten 2014 04_web
Lebenszeiten 2014 04_webLebenszeiten 2014 04_web
Lebenszeiten 2014 04_webAstrid Schau
 
Hospizdienst Lebenszeiten e.V
Hospizdienst Lebenszeiten e.VHospizdienst Lebenszeiten e.V
Hospizdienst Lebenszeiten e.VAstrid Schau
 

Mehr von Astrid Schau (11)

Berg und Tal - Sommer 2022
Berg und Tal - Sommer 2022 Berg und Tal - Sommer 2022
Berg und Tal - Sommer 2022
 
Lebenszeiten Ausgabe Januar 2017
Lebenszeiten Ausgabe Januar 2017Lebenszeiten Ausgabe Januar 2017
Lebenszeiten Ausgabe Januar 2017
 
Lebenszeiten Ausgabe 08/2016
Lebenszeiten Ausgabe 08/2016Lebenszeiten Ausgabe 08/2016
Lebenszeiten Ausgabe 08/2016
 
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2016
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2016Hospizdienst Lebenszeiten 04/2016
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2016
 
Hospizdienst Lebenszeiten 12/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 12/2015 Hospizdienst Lebenszeiten 12/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 12/2015
 
Hospizdienst Lebenszeiten 08/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 08/2015Hospizdienst Lebenszeiten 08/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 08/2015
 
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2015 Hospizdienst Lebenszeiten 04/2015
Hospizdienst Lebenszeiten 04/2015
 
Lebenszeiten 12/2014
Lebenszeiten 12/2014 Lebenszeiten 12/2014
Lebenszeiten 12/2014
 
Lebenszeiten 08/2014
Lebenszeiten 08/2014 Lebenszeiten 08/2014
Lebenszeiten 08/2014
 
Lebenszeiten 2014 04_web
Lebenszeiten 2014 04_webLebenszeiten 2014 04_web
Lebenszeiten 2014 04_web
 
Hospizdienst Lebenszeiten e.V
Hospizdienst Lebenszeiten e.VHospizdienst Lebenszeiten e.V
Hospizdienst Lebenszeiten e.V
 

Enterprise Resource Planning

  • 1. SYSTEMHÄUSER FÜR DIE INDUSTRIE | AUTOMOTIVE Automobil-Kunststoffteile kosteneffizient fertigen In vielen Automobilen auf der ganzen Welt stecken Kunststoffteile von Wiesau-plast. Das oberpfälzische Traditionsunter-nehmen setzt seit jeher auf Qualität, denn am globalen Markt für sensible PET-Sicher-heitsteile in Bremssystemen können kleinste Produktmängel erhebliche Schäden verursa-chen. Die Firma erwirtschaftet knapp 80 Prozent ihres Umsatzes im Bereich Automo-tive. Der Jahresumsatz belief sich 2013 auf 56 Millionen Euro; 535 Mitarbeiter waren auf rund 40.000 Quadratmetern in Deutschland und Mexiko am Unterneh-menserfolg beteiligt. Der Systemlieferant mit Schwerpunkten in den Bereichen Auto-motive, Technische Teile und Medizintechnik produziert in seinen Spritzgießwerken an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr im Vier-Schicht-Betrieb. Alles muss wie am Schnürchen laufen: 63 Spritzgießma-schinen in Deutschland und mittlerweile 28 in Mexiko, die Entnahmeroboter und das vollautomatisierte Materialversorgungssys-tem zur Trocknung und Beschickung. Aber auch die Geschäftsprozesse sowie die ein-gesetzte betriebswirtschaftliche Software müssen hohe Erwartungen erfüllen. Permanent auf dem Prüfstand Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen veranlassen das über 50-jährige Un-ternehmen dazu, die Produktions- sowie Enterprise Resource Planning Bild: Wiesauplast Deutschland GmbH & Co. KG Der oberpfälzische Automobil-Zulieferer Wiesauplast fertigt unter anderem Kunststoff-teile für sensible Systeme wie Bremsanlagen. Im Rahmen einer weitreichenden IT-Ini-tiative führte der Fertigungsbetrieb eine Automotive-Branchenlösung auf der Basis von Dynamics NAV von Microsoft ein. Mithilfe der Software ließen sich nicht nur − wie ge-wünscht − die Kundenbindung verbessern, sondern auch die Lagerverwaltung kosten-effizienter gestalten und Fehllieferungen drastisch reduzieren. Auszug aus IT&Production, Fachzeitschrift für erfolgreiche Produktion, Ausgabe 9/2014. Digitales Belegexemplar mit freundlicher Genehmigung des Fachmagazins IT&Production. Dieses Dokument ist ausschließlich zur elektronischen Speicherung durch den Autor sowie zur Weitergabe per E-Mail bestimmt. Abweichende Verwendung nur mit Zustimmung des Verlages.
  • 2. AUTOMOTIVE | SYSTEMHÄUSER FÜR DIE INDUSTRIE Muss alles wie am Schnürchen laufen: die Spritzgießmaschinen, die Entnahmeroboter und das vollautoma-tisierte IT&Production 9/2014 93 Materialversorgungssystem zur Trocknung und Beschickung. Bild: Wiesauplast Deutschland GmbH & Co. KG sämtliche vor- und nachgelagerten Prozesse permanent auf den Prüfstand zu stellen. Ge-schäftsführer Hans R. Ammer sagt: „Wir haben es geschafft, in den vergangenen Jahren unsere Absätze zu stabilisieren und so die Basis für weiteres betriebswirtschaft-lich sinnvolles Wachstum zu legen.” Ein im-menser Preisdruck fordere allerdings, stets weiter an der Kostenschraube zu drehen. Dabei sei der Standort Wiesau gesetzt, zumal der direkte Lohnanteil am Produkt re-lativ gering ist. „Es gilt, die Produktivität weiter zu steigern, Fixkosten zu senken und sämtliche Abläufe kontinuierlich zu optimie-ren”, sagt Ammer. Eine grundlegende Um-stellung der IT-Landschaft brachte das Un-ternehmen in dieser Hinsicht einen entschei-denden Schritt weiter. Im Rahmen eines IT-Projektes wurde die Branchenlösung Com-putenz Automotive eingeführt, die auf dem Enterprise Resource Planning-System (ERP) Dynamics NAV von Microsoft basiert. Engere Kundenanbindung Ein Fokus nach der Einführung der Unterneh-menslösung lag auf Produktivitätssteigerun-gen und einer Verbesserung der Kundenan-bindung. Susanna Lindner, Customer Service Managerin und Projektleiterin bei Wiesau-plast, sagt: „Wir zählen zu den wenigen Lie-feranten, die alle gängigen Nachrichtenfor-mate der Automobilindustrie ohne großen Aufwand empfangen und senden können.” Dabei reicht das Spektrum von Daten über die Entnahmen bei Konsignationslagern über Liefer- und Feinabrufe, Rechnungsdaten, La-dungsträgerbewegungen bis zur Just in time- Anlieferung direkt ans Band.“ Zudem weiß das Management des oberpfälzischen Unter-nehmens die Ladungsträgerverwaltung mitt-lerweile zu schätzen, die über einen Barcode- Scanprozess geschieht. Artikelbewegungen werden heute automatisch im Hintergrund gebucht. Da die Funktion direkt an das ERP-System gekoppelt ist, sind die Artikel nun je-derzeit präzise zu verorten. Wissen, was weg muss Kam es vor der Systemeinführung noch vor, dass alte Lagerbestände erst zu einem Zeit-punkt auftauchten, wo ihre Qualität nicht mehr garantiert werden konnte, haben die Facharbeiter heute den Lagerbestand über die Ladungsträger umfassend im Blick. Hilfreich ist hier, dass die Behälter nun zwingend nach dem ‘First in-first out’-Prinzip verwaltet wer-den. Der mit einem Artikel bestückte Ladungs-träger erhält dazu die Kennzahl ‘Fülldatum’. Danach sortiert das System die Behälter für den Warenausgang oder für die Produktion. Die ältesten Artikel werden so automatisch zu-erst entnommen. Während des gesamten Pro-zesses, angefangen mit dem eingehenden Lie-ferabruf über die Fertigung bis zum Warenaus-gang, wird die Qualität von Material und Er-zeugnissen permanent geprüft. Auf diese Weise konnte der Hersteller Reklamationen wegen falsch gelieferter Versionen von Teilen drastisch reduzieren. „Unsere Kunden zeigen sich nicht nur hochzufrieden mit unseren Re-aktionszeiten und der hohen Lieferbereit-schaft”, sagt der kaufmännische Leiter Harald Strobl. „Wir sparen als Unternehmen auch enorm viel Zeit. Die höhere Effizienz stärkt uns im Wettbewerb.” Der Hersteller hat seine Pro-duktivität weiter gesteigert, indem er das Ma-nufacturing Execution System (MES) Hydra an das ERP-System anband. Es übernimmt die Einplanung der Fertigungsaufträge für jede einzelne Maschine und meldet die Anzahl der gefertigten Teile über Schnittstellen an die be-triebswirtschaftliche Software zurück. Auch der Verbrauch von Rohmaterialien wird so au-tomatisch erfasst. Der Ausschuss wird über einen Vergleich der Ergebnisse des Schusszäh-lers an den Maschinen mit den gemeldeten Ist-Teilen ermittelt. Probleme mit einzelnen Ma-schinen sollen so zeitnah auffallen. Lösung für den Werkzeugbau Das Management des Herstellers vertraute den Wechsel auf die neueste Version von Dy-namics NAV inklusive Einführung neuer Mo-dule und branchenspezifischer Prozessabbil-dung dem Systemhaus Computenz an, weil der Dienstleister weitreichendes Automotive- Know-how vorweisen konnte. Der Lösungs- Anbieter bietet zudem ein zertifiziertes Bran-chenmodul für den Werkzeugbau an. Bei Wiesauplast überlegt man noch, inwieweit der Einsatz dieser voll integrierten ERP-Erwei-terung weitere Vorteile beim Bau von kun-denspezifischen Spritzgießwerkzeugen ver-spricht. Für den kaufmännischen Leiter Ha-rald Strobl zeichnet sich ab, dass der soft-wareseitig eingeschlagene Weg die Produkti-vität erhöht. „Wir müssen die Lösung nun konsequent weiter ausbauen.” Die etablier-ten Prozesse müssen weiter stabilisiert wer-den. Die nun erfasste breite Datenbasis soll zudem als Grundlage für ein umfassendes Reporting dienen. Die verbliebenen Insellö-sungen sind Geschäftsführer Hans R. Ammer ein Dorn im Auge: „Wir werden die ERP-Lö-sung vereinheitlichen.” Nur wenn der Daten-strom ungehindert von Systemgrenzen flie-ßen könne, würden vollkommen transpa-rente Abläufe geschaffen und die Kosteneffi-zienz erhöht. ■ Die Autorin Dr. Astrid Schau ist freie Journa-listin aus Wuppertal. www.computenz.de