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- 1. Protokolle der OSI-Schicht 1
Physical Layer (Übung)
Kapitel 6.2
Netze und Protokolle
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Henrik Schumacher
Institut für Kommunikationstechnik
www.ikt.uni-hannover.de
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 2. Funktionen Physical Layer (1)
Welche Aufgabe hat die Bitübertragungsschicht (Physical
Layer) ?
...
...
1 1
Übertragungsmedium z.B. Kupferkabel
(2)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 3. Funktionen Physical Layer (2)
Übertragung von rohen Bits über einen
Kommunikationskanal
welche Spannung entspricht einer 1 bzw. einer 0?
wie lange dauert ein Bit (Zeit)?
Bitsynchronisation, Multiplexing
in welche Richtungen ist eine Übertragung möglich (simplex,
halbduplex, duplex)?
wie kommt die erste Verbindung zustande?
wie wird eine Verbindung beendet, ausgelöst?
wie sehen die physikalischen Stecker aus?
welche Signale sind auf welchem Pin?
(3)
Schicht 1 behandelt hauptsächlich mechanische, elektrische und prozedurale Aspekte
(physikalische Übertragung von Informationen)
Die Bitübertragungsschicht betrifft die Übertragung von rohen Bits über einen Kommunikationskanal. Ein
Bit, das eine Seite mit der Wertigkeit 1 schickt, muss an der anderen Seite auch als Bit mit der Wertigkeit 1
empfangen werden und nicht als Bit mit der Wertigkeit 0. Typische Fragen, die hierbei auftauschen, sind:
Wie viel Mikrosekunden soll ein Bit dauern, Soll die Übertragung in beide Richtungen gleichzeitig erfolgen,
wie kommt die erste Verbindung zustande, und wie wird sie gelöst, wenn beide Seiten fertig sind, wie viele
Pins hat ein Netzanschluss, und wofür werden diese verwendet? Die Fragen der Entwicklung betreffen hier
weitgehend mechanische, elektrische und prozedurale Schnittstellen und das physikalische
Übertragungsmedium, das sich unterhalb der Bitübertragungsschicht befindet.
Quelle: Computernetzwerke, S.Tanenbaum
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 4. Funktionen Physical Layer (3)
Wovon hängt die physikalische „Darstellung“ der Bits in
der Bitübertragungsschicht ab, d.h. wie wird ein Bit
übertragen?
(4)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 5. Funktionen Physical Layer (3)
Übertragungsmedium
Single Wire, Unshielded Twisted Pair (UTP), Shielded Twisted
Pair (STP), Glasfaser, Funk
Beispiel elektrischer Zugriff:
No Return to Zero (NRZ)
keine Zeitsynchronisation bei Folge gleicher Bits (Abhilfe Bit
Stuffing)
Return to Zero (RZ)
doppelte Bandbreite, keine Synchronisation bei „0“ Folgen
Manchester Codierung
doppelte Bandbreite
(5)
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- 6. Funktionen Physical Layer (4)
Zugriff der oberen Schicht (Sicherungsschicht, Link-
Layer)
Einzelzugriff, Mehrfachzugriff auf das Medium muss der
Sicherungsschicht ermöglicht werden
Multiplexverfahren
Time Devision Multiple Access (TDMA)
Frequency Devision Multiple Access (FDMA)
Code Devision Multiple Access (CDMA)
Ping-Pong
Zeitrahmen mit Kanälen
(6)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 7. Physical Layer
Definitionen (1)
Reicht die bloße Definition der Spannung und der
Impulsdauer aus um einen Impuls für eine Schicht 1-
Übertragung zu realisieren?
(7)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 8. Physical Layer
Definitionen (2)
Nein, es müssen
Toleranzbereiche definiert
werden!
Problem
Dämpfung
Störer
Verzerrung
Lösung
Impulsmaske
(8)
Problem: An einem Anschluss können mehrere Geräte sein. Die Signale von diesen Geräten können
unterschiedliche Entfernungen von der Empfangsstation haben und somit unterschiedlich verzögert und
verzerrt bzw. gedämpft ankommen.
Außerdem können andere Störungen auf dem Bus vorhanden sein.
Der NT beim ISDN z.B. verwendet die Impulsmaske, um zu entscheiden, welche Impulse als gültig
angenommen werden.
Toleranzbereiche werden definiert sowohl bzgl. der Amplitude als auch bzgl. der Zeit.
Impulse, die nicht in die Maske passen, werden als ungültig betrachtet.
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- 9. mechanische/ mechanische Prinzipien (1)
Tragen Sie In das Kommunikations-Referenzmodell die
fehlenden Bezeichnungen ein!
Communication
Communication
Terminal
Terminal Channel
Channel
(9)
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- 10. mechanische/ mechanische Prinzipien (2)
Physical
Physical
Terminal Communications Communication
Terminal Communications Communication
Terminal Layer
Terminal Layer
Interface Equipment Channel
Interface Equipment Channel
Interface
Interface
(10)
Auf der nächsten Folie folgen Beispiele für die verschiedenen Einheiten des Modells.
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- 11. User Communications Equipment Interfaces (1)
Physical
Physical
Terminal Communications Communication
Terminal Communications Communication
Terminal Layer
Terminal Layer
Interface Equipment Channel
Interface Equipment Channel
Interface
Interface
2wire
analog line 2w
analog Telephone NT
Modem Plug with resistor
PC with Modem RS 232 (min. 10w) NT
V.24, X.21 2wire
S0-bus
NT
4 wire
Terminal
alternative
Modem adaptor
2 w(U-Interface)
PC on ISDN 2 wire
min. S0-bus NT
digital line,
10w 4 wire
analog line
ISDN S0-bus
RS 232 (min. 10w) NT
4 wire
V.24, X.21, USB
adaptor
S0-bus
NT
4 wire
ISDN Telephone
(11)
This and the following slides shall illustrate scenarios in our networks, where the OSI-concepts are applied.
The scenarios above are not complete, they serve as example only.
Terminal Equipment, Terminal Interface and Physical Layer Interface are normally integrated into the Computer.
Only in the old days they were distributed over several boxes.
Even the communications equipment is in modern systems integrated into the Terminal Equipment, e.g. the
ISDN Adapter.
major differences of the scenarios:
number of wires used to interconnect the units
specification of the electrical signal at the interfaces
networks which are used
different access methods to the network
Another issue to be to be paid attention to is the implementation of the OSI-Layers in the different boxes. Each
box does not serve the layer 1 only but upper layers as well. Which layers are implemented is differing from
scenario to scenario.
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 12. mechanische/ mechanische Prinzipien (3)
Welche prinzipiellen Zusammenhänge bestehen zwischen
den Blöcken bezüglich der Entfernungen und der Anzahl
der Leitungen?
Begründen Sie Ihre Antwort!
Physical
Physical
Terminal Communications Communication
Terminal Communications Communication
Terminal Layer
Terminal Layer
Interface Equipment Channel
Interface Equipment Channel
Interface
Interface
(12)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 13. mechanische/ mechanische Prinzipien (4)
je näher zum Terminal hin, desto mehr dedizierte
Leitungen werden für Kommunikation, Steuerung,
Synchronisation und Erdung benutzt
Je mehr Leitungen, desto kürzer sind die Entfernungen,
kürzere Wege werden überbrückt
Dies geschieht aus Kostengründen, da so weniger
Leitungen über große Distanzen benutzt werden müssen
unterschiedlich viele OSI-Schichten implementiert!
Physical
Physical
Terminal Communications Communication
Terminal Communications Communication
Terminal Layer
Terminal Layer
Interface Equipment Channel
Interface Equipment Channel
Interface
Interface
few 10 few 100 few 10 km
few meters
meters meters
(13)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 14. Physical Layer in TCP/IP (1)
Welcher Schicht entsprich die OSI-Schicht 1 (Physical
Layer) im TCP/IP-Stack ?
(14)
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- 15. Physical Layer in TCP/IP (2)
Im TCP/IP Stack herrscht unterhalb der IP-Schicht ein
großes „Nichts“
Hinweis in TCP/IP: Rechner muss mit Protokoll an das
Netz angeschlossen sein
unterschiedliche Technologien (z.B. IEEE 802.x)
OSI TCP/IP
layer 7 Application Application
Application Application
layer 6 Presentation
Presentation
layer 5 Session
Session
layer 4 Transport Transport
Transport Transport
layer 3 Network Internet
Network Internet
layer 2 Data Link
Data Link
Host ans Netz
layer 1 Host ans Netz
Physical
Physical
(15)
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- 16. Physical Layer in TCP/IP (3)
OSI TCP/IP Im Modell nicht vorhanden
layer 7 Application Application
Application Application
layer 6 Presentation
Presentation Logical Link Control
Logical Link Control
IEEE 802.2 LLC
layer 5 IEEE 802.2 LLC
Session
Session
Management
IEEE 802.1B
layer 4
Management
IEEE 802.1B
MAC Bridging
Transport Transport MAC Bridging
Transport Transport
IEEE 802.1D
IEEE 802.1D
layer 3 Network Internet
Network Internet
IEEE IEEE IEEE
layer 2 IEEE IEEE IEEE IEEE
Data Link IEEE
802.3 802.4 802.5
802.3 802.4 802.5 802.11 Blue-
Data Link Blue-
Host ans Netz CSMA/ Token Token 802.11 Tooth
layer 1 Host ans Netz CSMA/ Token TokenW-LAN Tooth
Physical Bus Ring W-LAN
CD
Physical CD Bus Ring
(16)
Unterschiede zwischen OSI und TCP/IP:
TCP kennt keine strikte Trennung von Dienst, Schnittstelle und Protokoll
Protokolle sind deshalb nicht so gut verborgen wie im OSI-Modell und können daher nicht so leicht ersetzt
werden.
OSI: erst Modell erfunden, dann die Protokolle entwickelt
TCP: erst Protokolle entwickelt, die Schichteneinteilung erfolgte später
Unterschiedliche Anzahl Schichten!
Mögliche Verbindungen:
OSI:
Schicht 3: verbindungslose und verbindungsorientierte Verbindungen
Schicht 4: verbindungsorientierte Verbindung
TCP/IP:
Schicht 3: verbindungslose Verbindungen
Schicht 4: verbindungslose und verbindungsorientierte Verbindungen
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 17. ISDN
ISDN: Integrated Services Digital Network
(Digitales Fernmeldenetz für integrierte Dienste)
Entwickelt seit 1989, EURO-ISDN-Standard seit 1993
Vereinigt das Integrierte Text- und Datennetz (IDN) mit
Bildschirmtext, Telex, Teletex, Telefax usw. mit Fernsprechnetz
zum Schmalband-ISDN
2 Basiskanäle (B-Kanäle ) mit je 64 kbit/s sowie ein Steuerkanal,
der sog. D-Kanal mit 16 kbit/s
Ziel: „Das“ Universalnetz wurde nicht erreicht
Problem bei Datenübertragung
max. 128kbit/s (B) / max 16kbit/s (D)
synchrone Struktur der Übertragungskanale verhindert dynamische
Bandbreitenverteilung
(17)
Gerd Siegmund,Technik der Netze
Literaturquelle: Gerd Siegmund,Technik der Netze
Abkürzung für englisch integrated services digital network (digitales Fernmeldenetz für integrierte Dienste),
Bezeichnung für ein System der digitalen Übertragungstechnik, von der DBP Telekom seit 1989 entwickelt.
In der ersten Stufe wurde das IDN (Integriertes Text- und Datennetz), das Bildschirmtext, Telex, Teletex,
DATEX-L, DATEX-P und Telefax umfasst, mit dem Fernsprechnetz zum Schmalband-ISDN vereint. Als
einheitlicher europäischer Standard wurde Ende 1993 das Euro-ISDN eingeführt. In der zweiten Stufe
erfolgte der Ausbau zum Breitband-ISDN, das auf Glasfaserverbindungen mit Übertragungsraten bis zu
140 Mbit/s basiert. Fernziel ist das IBFN (Integriertes Breitband-Fernmeldenetz), das Hörfunk und
Fernsehen integrieren soll.
www.wissen.de
B-Kanal
Der B-Kanal, auch Bearer-Kanal oder Basiskanal genannt, ist ein Nutzkanal vom ISDN -Basisanschluss
bzw. vom Primärmultiplexanschluss . Im Basisanschluss werden zwei B-Kanäle mit einer
Übertragungsgeschwindigkeit von jeweils 64 kbit/s für die transparente Übertragung aller Informationsarten
wie Sprache, Daten , Texte , Grafiken u.s.w. zur Verfügung gestellt.
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 18. ISDN: Schicht 1
(18)
Gerd Siegmund,Technik der Netze
Dem Teilnehmer stehen am Basisanschluss zwei Basiskanäle (B-Kanäle ) mit je 64 kbit/s sowie ein Steuerkanal, der
sog. D-Kanal mit 16 kbit/s, zur Verfügung. Die digitale Teilnehmeranschluss hat zusammengefasst eine maximale
Übertragungsgeschwindigkeit von 144 kbit/s (2B+D). In den beiden B-Kanälen können gleichzeitig zwei unterschiedliche
Dienste mit einer Bitrate von 64 kbit/s über eine Leitung bedient werden. Neben dem ISDN-Basisanschluss gibt es noch
den Primärmultiplexanschluss mit der S2M-Schnittstelle . Dieser besteht aus 30 B-Kanälen und zwei D-Kanälen (64
kbit/s) und stellt eine Netto-Nutzdatenrate von 30 x 64 kbit/s, entsprechend 1,920 Mbit/s zur Verfügung. Die Nutz- und
Steuersignale werden in einem Zeitrahmen, dem sogenannten 2-Mbit/s-Rahmen, zusammengefasst. Der
Primärmultiplexanschluss hat eine Gesamtübertragungsrate von 2,048 Mbit/s. Viele europäische Länder verwenden
diese Variante mit 2,048 Mbit/s, die auch als E1-System bezeichnet wird (siehe E-Übertragungsschnittstellen ). In
Amerika besteht der Primärmultiplexanschluss aus 23 B-Kanälen und einem D-Kanal, was einer Nutzdatenrate von
1,544 Mbit/s entspricht. Über die Basiskanäle ist neben Fernsprechen auch Text-, Daten- oder Faksimile-Übertragung
möglich (Mischkommunikation). ISDN ist in Deutschland flächendeckend verlegt und hat nationale Spezifikationen. Da
andere Länder ebenfalls eigene ISDN-Spezifikationen hatten, haben sich in Europa 28 Betreiber und 20 Länder zu
einem einheitlichen ISDN-System verpfichtet, dem Euro-ISDN . Das Euro-ISDN gehört seit Jahren zum Regelangebot
der Telekom. ISDN zeichnet sich durch viele sprachorientierte Leistungsmerkmale aus. So beispielsweise die
Dreierkonferenz , das Anklopfen , das Makeln , die Anrufweiterschaltung und die Rufnummernübermittlung oder -
unterdrückung. Einer der Nachteile von ISDN aus der Sicht der Datenübertragung ist die Beschränkung der
Nutzdatenrate auf maximal 1.920 kbit/s sowie die synchrone Struktur der Übertragungskanäle, die keine dynamische
Bandbreitenverteilung zuläßt. Daher wird ISDN auch in Zukunft hauptsächlich ein Sprachdienst sein. Einer der
Hauptvorteile von ISDN ist andererseits die Tatsache, daß es ein internationaler Standard ist, für den es für die
Basisschnittstelle weltweit nur eine einzige und für die Primärmultiplexschnittstelle nur zwei Varianten gibt. ISDN
unterscheidet zwischen drei Verbindungsarten : Die leitungsvermittelte Verbindung über den B-Kanal mit dem 1TR6-
Protokoll und Euro-DSS1-Protokoll , die paketvermittelte Verbindung über den B-Kanal mittels DSS1 sowie die
paketvermittelte Verbindung über den D-Kanal mit dem europäischen Signalisierungsprotokoll DSS1.
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
www.networkworld.de
- 19. ISDN: Der D-Kanal (1)
Austausch von Signalisierungsinformationen über D-
Kanal (Außerbandsignalisierung)
immer vorhanden, „Standleitung“
D-Kanal unabhängig vom Verbindungszustand
standardisierte Nachrichten (Messages) für
Teilnehmersignalisierung
D-Kanal-Protokoll: Austausch der Nachrichten nach einer
standardisierten Vorschrift
(19)
Der Austausch von Signalisierungsinformationen zwischen den Endeinrichtungen und der
Vermittlungsstelle erfolgt über den D-Kanal und ist im D-Kanal-Protokoll festgelegt.
Der D-Kanal steht unabhängig jeder Zeit zur Verfügung und ist vom Verbindungszustand unabhängig
(„Standleitung“)
D-Kanal
Bei dem D-Kanal handelt es sich um einen Anschlusskanal im ISDN , der hauptsächlich für die
Zeichengabe bestimmt ist, also für den Verbindungsaufbau , -abbau und die Kommunikationssteuerung
sorgt. Der D-Kanal hat eine Übertragungsgeschwindigkeit von 16 kbit/s (D16-Kanal) im Basisanschluss und
64 kbit/s (D64-Kanal) im Primärmultiplexanschluss . Der D16-Kanal dient der leitungsgebundenen
Außenband-Signalisierung an der Nutzer-Netz-Schnittstelle , der D64-Kanal an der Netz-Netz-Schnittstelle
auf dem Zentralzeichengabekanal ZZK und auch als Signalisierungskanal an der Primärmultiplex-
Schnittstelle von Endanwendern. Der D-Kanal verwendet zur Datenübertragung das LAP-D-Protokoll . Das
D-Kanal-Protokoll ist im nationalen Bereich durch das Standardisierungsdokument 1TR6 festgelegt; im
Euro-ISDN tritt an Stelle des nationalen Protokolls die ITU -Spezifikation DSS1 . Der D-Kanal wird in zwei
quantitativ verschiedenen Kombinationen mit B-Kanälen (B für Bearer bzw. Betreiber ) benutzt: der Basic
Rate und der Primary Rate. Die Basic Rate hat zwei B-Kanäle mit je 64 kbit/s für digitale PCM zur
Datenübertragung oder zur Übertragung quantisierter Sprache zuzüglich einen D-Kanal (2B + 1D), die
Primary Rate 23 B-Kanäle plus einen D-Kanal (23B + 1D) in den USA und Japan, in Europa sogar 30 B-
Kanäle plus einen Kanal (30B + 1D).
www.networworld.de
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 20. ISDN: Der D-Kanal (2)
© Hüthig Verlag, Heidelberg
(20)
D-Kanal-Protokoll
Das ISDN D-Kanal -Protokoll ist entsprechend dem OSI-Referenzmodell strukturiert und durch ITU -
Empfehlungen festgelegt. Die Steuerung über den D-Kanal findet in den unteren drei Schichten statt.
Bitübertragungsschicht In der Bitübertragungsschicht findet die physikalische Bitübertragung statt (16 kbit/s
oder 64 kbit/s). Die Bitübertragungsschicht übernimmt dabei die Übertragung der Steuerinformationen
entsprechend den ITU-T-Empfehlungen I.430 und I.431. Die wichtigsten Funktionen der
Bitübertragungsschicht sind die Generierung des Bit-Taktes, die Rahmensynchronisation, die
Echokompensation und die Aktivierung bzw. Deaktivierung der Endeinrichtung . Der Bit-Takt bestimmt die
Brutto-Bitdatenrate von 192 kbit/s an der S0-Schnittstelle . Die Rahmensynchronisation sorgt für Gleichlauf
der Frames zwischen Sender und S0-Schnittstelle. Der Echo-Kanal regelt den Zugriff auf den D-Kanal und
die Aktivierung bzw. Deaktivierung dient der Signalisierung und dem Verbindungsauf- bzw. -abbau. Die
Bitübertragungsschicht überträgt die Daten der Schichten 2 und 3 in einem 48 Bit langen Rahmen und
einer Bruttobitrate von 192 kbit/s zwischen der Vermittlungsstelle und den ISDN-Endeinrichtungen .
D-Kanal-Zugriffssteuerung
Durch die Zugriffsteuerung des D-Kanals wird den Endgeräten ein geordneter Zugriff auf den D-Kanal
ermöglicht. Dabei sind die Endgeräte in zwei Prioritätsklassen eingeteilt: die Prioritätsklasse 1, die
Signalisierungsfunktionen erfüllt und die Klasse 2 für andere Informationen , wie z.B. Paketdaten. Alle an
den Bus angeschlossenen Endgeräte überprüfen und zählen dabei das E-Bit , das als Echosignal des D-
Kanals aus der Richtung des Netzabschlusses NT kommt. Je nach Prioritätsklasse gilt der D-Kanal nach 8
bzw. nach 10 gezählten E-Informationen als frei und kann von dem Endgerät zur Übertragung genutzt
werden. Dabei werden nach 8 oder 9 freien D-Zeitschlitzen zuerst die Steuerinformationen übertragen,
nach 10 oder 11 Zeitschlitzen beginnt die Übertragung der paketierten Daten . Haben mehrere Endgeräte
den gleichen Zählerstand erreicht und senden gleichzeitig, folgt eine Prozedur zur Kollisionserkennung.
Dabei vergleichen die Endgeräte ihr im D-Kanal gesendetes Bit mit dem reflektierten Echobit. Stimmen das
D-Bit und das E-Bit überein, dann sendet die Endeinrichtung das nächste D-Bit. Stimmen die beiden Bits
nicht überein, dann bricht die Endeinrichtung die Übertragung über den D-Kanal sofort ab.
www.networkworld.de
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 21. Endgerätebegrenzung (1)
Aus welchem Grund ist die Anzahl der Endgeräte bei ISDN
auf 8 begrenzt?
(21)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 22. Endgerätebegrenzung (2)
Aufgrund der Störungen (Reflexionen) die auf dem Bus
durch zusätzliche Geräte und Dosen entstehen!
Anwendung der Impulsmaske zur Erkennung eines
ordnungsgemäßen Signals
(22)
Problem: An einem Anschluss können mehrere Geräte sein. Die Signale von diesen Geräten können
unterschiedliche Entfernungen von der Empfangsstation haben und somit unterschiedlich verzögert und
verzerrt bzw. gedämpft ankommen.
Außerdem können andere Störungen auf dem Bus vorhanden sein.
Der NT verwendet die Impulsmaske, um zu entscheiden, welche Impulse als gültig angenommen werden.
Impulse, die nicht in die Maske passen, werden als ungültig betrachtet.
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 23. NT im ISDN (1)
Sie haben ein Standard ISDN-Anschluss von der Telekom
oder Arcor
Der NT implementiert Schicht 1
Warum können Sie keinen Internverkehr zwischen den
Endgeräten realisieren?
Wie wäre es möglich?
(23)
© Hüthig Verlag, Heidelberg
Quelle: Gerd Siegmund,Technik der Netze
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 24. NT im ISDN (2)
S0 Uk0
© Hüthig Verlag, Heidelberg
(24)
Quelle: Gerd Siegmund,Technik der Netze
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- 25. Dienste des Physical Layers (1)
Nennen Sie ein Beispiel für einen möglichen Dienst der
Schicht 1 beim ISDN!
Hinweis:
S0-Schnittstelle wird das erste mal in Betrieb genommen.
(25)
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- 26. Dienste des Physical Layers (2)
Austausch von Messages: ph.active.XXXX
Req Ind Res Con Erläuterung
PH-Active X X - - Aktivierung der Schicht 1
PH-Deactive - X - - Deaktivierung der Schicht 1 abgeschlossen (Anzeige)
Schicht 2 Schicht 2
1. request 3. response
(1) SAP (1) SAP
4. confirm 2. indication
Schicht 1 Schicht 1
(26)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 29. Aktivierung (1)
Beschreiben Sie den Aktivierungsvorgang der
Physikalischen Schicht auf dem S0-Bus!
(29)
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- 30. Aktivierung (2)
Für die in der Schicht 1 auszutauschenden „Nachrichten“ sind die Namen Info S0 .. Info S4 festgelegt worden.
Name TE-> NT Signal
Kein Signalpegel
Info S0 < -- >
Dauersignal , normale Bitrate, asynchron 01111110 (192 kBit/s)
Info S1 -- >
Grundrahmen zur Synchronisation der TEs, alle Bits A,D,E,B auf 0
Info S2 <--
stabile Rahmen mit Kanälen zum NT; B, D transparent (logisch 1)
Info S3 -- >
stabile Rahmen mit Kanälen zu den TEs; B, D transparent, E=
Info S4 < --
echo von D, A=1 -> Rahmensynchron, wenn 2 mal erkannt
+0,75 V
Info S1:
-0,75 V
(30)
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- 31. Aktivierung (3)
zwei NT Instanzen
Aktivierung der
U-Schnittstelle und
Ableitung des
Netztaktes
Synchronisierung der
U-Schnittstelle auf
Rahmen
(31)
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- 34. ISDN Physical Layer (1)
Erläutern Sie, warum der AMI-Code als „pseudotertiär“
bezeichnet wird!
(34)
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- 35. ISDN Physical Layer (2)
AMI-Code (Alternate Mark Inversion)
Kodierung 1 ⇒ 0V, 0 ⇒ +0,75V und –0,75V abwechselnd
Bsp.:
Pseudoternärer Code: zwei logische Zustände (Null, Eins) werden auf 3 physikalische Zustände abgebildet
(35)
Die binären Daten werden nicht direkt übertragen, sondern nach folgendem Verfahren codiert: Die binäre 1
wird durch einen Signalpegel 0 V repräsentiert, die binäre 0 abwechselnd durch die Signalpegel + 0.75 V
und - 0.75 V. Diese Codierung entspricht einem IAMI-Code (Inverse Alternate Mark Inversion) für das
invertierte Binärsignal. Bild 5 zeigt ein Beispiel für die gewählte Kanalcodierung.
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 36. ISDN Physical Layer (3)
Welchen Vorteil hat diese Codierung gegenüber einem
TTL Signal (0=0V, 1=5V)?
(36)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 37. ISDN Physical Layer (4)
Gleichstromfreiheit, da abwechselnd +0,75V und –0,75V
für die Darstellung einer Null benutzt werden. Im Mittel
ergibt sich 0V.
(37)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 38. ISDN
Bitsynchronisation (3)
Wie kann der Anschluss auf das Netz synchronisiert
werden und welche Rolle spielt dabei die Codierung (AMI-
Code)?
(38)
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- 39. ISDN
Bitsynchronisation (4)
Das Endgerät leitet den Bit-Synchronismus aus den
Potentialwechseln des Signals ab, hierfür sind keine
besonderen Prozeduren erforderlich
Das empfangene Signal muss möglichst viel
Signalwechsel (Synchronisationsinformation) enthalten.
Bei AMI ist das selbst dann der Fall, wenn kontinuierlich
„0“ gesendet werden würde.
(39)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 40. ISDN
Bitsynchronisation (5)
Neben der Bitsynchronisation gibt es auf Schicht 2 auch
eine Rahmensynchronisation.
Inwiefern beeinflusst diese Rahmensynchronisation die
Physikalische Schicht?
(40)
© UNI Hannover, Institut für Allgemeine Nachrichtentechnik
- 41. Physical Layer
Rahmensynchronisation (1)
Zur Rahmensynchronisation wird zu Beginn jedes
Rahmens die erste (binäre) Null (Rahmenbit ‘F‘) und die
erste binäre Null nach dem ersten ‘L‘-Bit mit falscher
Polarität gesendet (Verletzung der AMI-Regel)
Dies muss von der PHY berücksichtigt werden
FA def. = 0
F Rahmenbit
L DC-Ausgleichbit
48 bits in 250 microseconds
TE-> NT
0
1
0 t
spätestens FA (nach 14 Bits) ist 0!
(41)
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