2. Inhalt: Bücher und E-Books
1. Einführung zu E-Books
2. Verbreitung, Angebot
3. Erwerben, Kaufen
4. Verwalten und Speichern
5. Lesen und Lesegeräte
6. Lesen und Bearbeiten
7. Ausblick
3. Was ist ein E-Book?
‣ Was verstehen Sie unter einem E-Book?
9. Definitionen von E-Books
• technischer Ansatz
• Formate (PDF, EPUB, Mobi u.a.), E-Book als System,
multimediale Elemente, interaktive Elemente
• ökonomischer Ansatz
• kommerzielles Produkt, selbstproduziert,
retrodigitalisiert
• Nutzeransatz
• auf eReader lesbar, online lesbar, E-Book als
Variante des gedruckten Buches
10. Was ist ein E-Book?
‣ „Ein E-Book ist ein Informationssystem, das
digitale Inhalte und Funktionen für deren
Nutzung auf Geräten bereitstellt.“ (Bruno Wenk)
‣ Andere Definitionen betonen die Nähe zum
Konzept „Buch“ und bezeichnen das E-Book
als dessen elektronische Version.
‣ Im Bibliothekswesen werden i.R. nur
kommerzielle digital produzierte „Bücher“ als E-
Books bezeichnet
11. Buchmarkt: Durchbruch der E-Books?
‣ In USA: ja (aber...)
‣ Amazon verkauft mehr E-Books als
gedruckte Bücher
‣ Anteil der E-Books am Buchmarkt um 20%
‣ Im deutschen Sprachraum: noch nicht
‣ Angebot kleiner, aber Tendenz wachsend
(Amazon.de mit 122‘500 deutschsprachigen
E-Books, Stand 10/2012)
‣ Verkaufszahlen/Umsatz: Anteil um 2%
13. Verbreitung von E-Books
‣ Studie von BITKOM 2012:
‣ in Deutschland nutzen 11% E-Books
‣ 2010 waren es erst 4%, die eine
Anschaffung in Erwägung zogen
‣ 13% lesen Zeitungen elektronisch
‣ Tablets und E-Reader als Treiber
http://www.bitkom.org/73639_73632.aspx
15. E-Books-Formate
‣ E-Books gibt es in verschiedenen Formaten
(Dateiformaten)
‣ Mit unterschiedlichen Funktionen und
Möglichkeiten
‣ PDF, EPUB, Mobi u.v.m.
‣ Die Dateien können offen oder eingeschränkt
nutzbar sein
‣ Technischer Schutz mit DRM, sichtbare
Markierung mit Wasserzeichen
16. Digital Rights Management (DRM)
‣ Technischer Schutz, um Verbreitung von
elektronischen Medien zu verhindern
‣ Bei E-Books aus kommerziellen Angeboten:
‣ DRM schränkt Nutzung auf individuellen
Käufer ein
‣ Keine Weitergabe, keine Kopie, kein Ausdruck
‣ Systeme: Adobe Adept, Apple Fair Play,
Amazon AZW
17. E-Books im Format EPUB
• Offener Standard (Version 2.01)
• Basiert auf XHTML und XML (vergleichbar mit Webseite)
• Flexibler Satzspiegel und Seitenumbruch, passt sich
dynamisch an Bildschirm an
• Keine festen Seitenzahlen, Zitierung erschwert
• Keine Fussnoten, allenfalls Endnoten
• ideal für kleinen Bildschirm (Smartphones, E-Reader)
• Integration multimedialer Inhalte möglich
• Problematische Darstellung von Formeln, von Bildern,
Tabellen
18. DRM: Adobe Adept
‣ Kann via Adobe Digital Editions auf PCs und Macs
gelesen werden, mit App Bluefire Reader auch auf
iPad
‣ Verschiedene Reader unterstützen es: Sony,
Nook, Kobo, Oyo etc.
‣ Benötigt (einmalig) individuelle Adobe ID
‣ Wird von vielen Bookstores verwendet (books.ch,
Thalia, libri.de, Sony, Google Books)
‣ Ist Grundlage für Onleihe
22. DRM: Apple FairPlay
‣ E-Books aus dem iBookstore können nur auf
Apple-Geräten (Mac, iPad, iPhone) gelesen
werden, die mit der Apple-ID des Käufers
verbunden sind
‣ Das Format ist EPUB
‣ Apple setzt auf multimediale E-Books, sog.
iBooks, die sich ideal auf dem iPad
betrachten lassen (Format .iba)
23.
24. E-Books im Format Mobipocket
• Offener Open eBook Standard
• Ursprünglich für e-Texte auf Handhelds
entwickelt
• MOBI kann selbst hergestellt werden (Software
MobiPocket Creator, Calibre)
• Einsatz im iRex (†) und Kindle
• Kindle mit eigener Version AZW (inkl. eigenem
DRM)
25. DRM: Amazon AZW
‣ Amazon setzt für die Kindle E-Books das
Mobipocket-Format mit eigenem DRM ein
‣ Kindle E-Books können nur auf Kindle Readern
oder mit Kindle-Software gelesen werden, die mit
dem eigenen Konto verbunden sind
‣ Apps für PC, Mac, iPad, iPhone, Android...
‣ Dafür bietet Amazon eine Synchronisierung der
Geräte untereinander an
‣ Neu: Ausleihe an Freunde
26.
27. E-Books im PDF-Format
• PDF etabliert bei e-Journals und im
Wissenschaftsbereich
• Vorteil: fixes Layout
• Fester Zeilen- und Seitenumbruch
• Darstellung von Grafiken, Formeln etc.
• Wird theoretisch von allen PCs und Readern
unterstützt
• Mit oder ohne DRM (ADEPT von Adobe)
28. Wissenschaftliche E-Books
‣ Offenes PDF (ohne DRM) als Standard
‣ Lizenzierung/Kauf durch Hochschulbibliothek
‣ Zugriff auf Netzwerk der eigenen Hochschule
beschränkt
‣ Hochschulangehörige können von ausserhalb
zugreifen (VPN, EZ Proxy...)
‣ Download ganzer Werke ist nicht erlaubt (wird
von Verlagen als Kopie interpretiert)
35. Technologie: E Ink
‣ Prinzip der Elektrophorese
‣ 1990 am MIT erfunden, Firma E Ink)
‣ elektrisch geladene weisse Teilchen in
gefärbtem Öl, gesteuert durch Stromfluss
36. Vor- und Nachteile von E Ink
‣ Vorteile ‣ Nachteile
‣ papierähnliche Anzeige ‣ langsamer Bildwechsel
‣ stabiles Bild, kein (Flackern)
Flimmern ‣ träger Bildaufbau
‣ breiter Sichtwinkel
‣ keine Animation möglich
‣ reflektiert
Umgebungslicht ‣ nur Graustufen
‣ hoher Kontrastumfang ‣ limitierter Touchscreen
‣ engergiesparend
37. multifunktionale Tablets als E-Reader
• iPad von Apple verhilft dem Konzept
Tablets zum Durchbruch
• Keine dedizierten E-Book-Reader
• Multifunktionale Geräte
• Unter vielem anderem auch für
eBooks…
• Apps für verschiedene Plattformen
(Kindle, iBooks, books.ch etc.)
• Multimedia-Inhalte
• Integrierter Webzugriff (WLAN oder
3G)
• Sehr schnell, sehr mobil
38. Konkurrenz fürs iPad
• Android
• mit 9/10 Zoll-Bildschirm
• Samsung Galaxy Tab 10.2
• ASUS Eee Pad Transformer
• Lenovo Thinkpad
• mit 6-Zoll-Bildschirm
• Kindle Fire
• Google Nexus
• Windows 8
• Microsoft Surface
• uvm...
39. Vor- und Nachteile Tablets
‣ Vorteile ‣ Nachteile
‣ multifunktionale Geräte ‣ kürzere Akkulaufzeit
‣ multimediale Inhalte ‣ flimmernder Screen (von
Qualität und Auflösung
‣ Apps für diverse E-
abhängig)
Book-Plattformen
‣ Sonnenlicht störend
‣ Verlinkung mit WWW
‣ höheres Gewicht
‣ Bearbeiten von
Dokumenten
43. Was ist bei E-Books anders?
Auswählen
Bücher E-Books
• Stöbern in der • Stöbern im Online-store
Buchhandlung
• Vorschläge und
• Online Suchen bei Amazon Leseproben bei Textunes
oder anderswo
• Suchen im
• Suchen im Bibliothekskatalog
Bibliothekskatalog
44. Was ist bei E-Books anders?
Kaufen
Bücher E-Books
• Kaufen in beliebiger • Kaufen online für bestimmte Plattform
Buchhandlung und/oder
• Amazon oder books.ch, Thalia oder
• Online kaufen (books.ch, iBookstore - abhängig vom Lesegerät
Amazon)
• Download ohne Wartezeit
• Heimlieferung oder abholen
• Preis etwas günstiger als billigste
• Wartezeit
Printausgabe
• Preis: Hardcover oder
• diskreter Kauf
Taschenbuch
45. Kaufverhalten
Jeff Bezos (Amazon):
„Kindle-Kunden in Deutschland kaufen in den
zwölf Monaten nach der Kindle-Anschaffung
dreimal so viele Bücher bei uns wie vor dem
Kauf. Sie kaufen jedoch nicht nur mehr E-
Books, sondern auch mehr Papier-Bücher. Sie
kaufen beides.“
http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article109822043/Die-Leute-lesen-sogar-im-Supermarkt.html
46. Kaufverhalten
Studie der Universität Hamburg, Institut für Marketing
und Medien (2012):
„Eine Kannibalisierung gedruckter Bücher findet kaum
statt.“
22 Prozent der E-Book-Nutzer kaufen auch
mindestens drei gedruckte Hardcover-Bücher im Jahr -
verglichen mit 15 Prozent der Befragten, die keine E-
Books lesen.
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/computer_nt/article109745065/E-Book-Leser-kaufen-weiterhin-gedruckte-Buecher.html
47. Was ist bei E-Books anders?
Verwalten, Speichern
Bücher E-Books
• Aufstellen in privater • Speichern und organisieren
Bibliothek auf diversen Plattformen
• Ausleihen, weitergeben, • z.T. gespeichert in der Cloud
verschenken,
weiterverkaufen • Nur für persönliche Nutzung,
keine Weitergabe
49. Vorteil Buch
‣ braucht keine Hardware, keinen Strom
‣ fühlt sich gut an, „gemütlich“
‣ gute Übersicht durch Blättern
50. Vorteil E-Book
• kein Gewicht
• immer dabei, riesige Auswahl
• Volltextsuche nach Textstellen
• Buchzeichen, Kommentare
• kann auf mehreren Geräten gleichzeitig gelesen
werden (aber: DRM)
• ressourcenschonend, umweltfreundlich
• diskretes Lesen
51. Nachteil Buch
• Gewicht: schwere Koffer, Schultaschen etc.
• kann nur eine Person aufs Mal lesen
• Preis
52. Nachteil E-Book
• Abhängig von Lesegerät
• Jede LeserIn braucht ein Lesegerät
‣ für Familien entstehen relativ hohe Kosten
(aber: Geräte kosten z.T. unter 100 Fr.)
‣ E-Books sind nicht übertragbar
54. Leseverhalten bei E-Books
Jeff Bezos:
„Unsere Zahlen sagen uns aber, dass die
Kunden insgesamt mehr lesen. [...] Man kann
seine gesamte Bibliothek mit sich
herumtragen. Die neuen Kindle lassen sich
leichter lesen als ein gedrucktes Buch. Die
Leute lesen am Flughafen, sogar in der
Supermarktschlange, überall.“
http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article109822043/Die-Leute-lesen-sogar-im-Supermarkt.html
55. Leseverhalten auf Tablets (iPad)
• E-Books mit multimedialen Inhalten
• Lesen von E-Books parallel zu
• Lesen von Zeitungen, News, Multimedia
• Bearbeiten von Mails, Texten etc.
• Nutzen von Social Media...
• weniger konzentriert (Multitasking)
56. Nutzung wissenschaftlicher E-Books
• Kapitelweises Angebot reisst Texte aus ihrem
Kontext
• Herkunft der auf dem Reader oder PC
gespeicherten Texte ist oft unklar
• korrektes Zitat ist erschwert
• Einsatz einer Referenz-Management-Software
ist sinnvoll
57. Wissenschaftliche Artikel und Bücher
verwalten
‣ Software zum Verwalten von Metadaten und
von elektronischen Dokumenten
‣ Import aus dem Web, aus
Bibliothekskatalogen, Fachdatenbanken
oder von Amazon/Google Books
‣ Beispiele: Citavi, RefWorks, EndNote,
Mendeley
61. Entwicklungen: E-Books
• E-Books als Wachstumsmarkt
• Preisdruck durch die grossen Player (Amazon,
Google, Apple, ev. Microsoft (Nook)
• EPUB 3 als neuer Standard
• Auf Grundlage von HTML5
• Kinderliteratur als Markt für enhanced E-Books
‣ werden auf Tablets konsumiert
‣ besonders auf iBooks 3 und iPad Mini?
62. Entwicklungen: E-Books
• DRM wird noch stärker unter Druck geraten
• sichtbares Wasserzeichen statt technischer
Einschränkungen
• neue Geschäftsmodelle: Flatrate für E-Books (z.B.
Amazon Prime)
• Ausleihe von E-Books an Freunde (eben von Amazon
in Deutschland eingeführt)
• Modell Print+ (analog zu wiss. Zeitschriften und
Tageszeitungen)?
63. Entwicklungen: Wissenschaft
• digitale Lehrbücher mit grossem Potential
(Multimedialität)
• Selbstproduktion durch Dozierende und Forschende
• ev. unterstützt durch Hochschulbibliothek
• Herausforderung des Zugriffs für Nicht-
Hochschulangehörige in Bibliotheken
• interaktive Plattformen der Wissenschaftsverlage statt
einzelner Monographien (Beispiel: http://
link.springer.com
64. Ausblick
• Was tun wir an der HTW?
• Projektkurs E-Books
• Vorbereitung KTI-Projekt
• Kooperation mit ETH-Bibliothek: Tests von Geräten
• Traum: Kooperation im Departement MIK von
Technikern, Multimedia-ProduzentInnen und
InformationswissenschaftlerInnen zum Thema
Produktion von E-Books
65. ft: E-book s als
Z ukun
Ergä nzun g zu
Büch ern?
g edru ckten
66. ank
Th you
Prof. Dr. Rudolf Mumenthaler
HTW Chur
rudolf.mumenthaler@htwchur.ch
www.ruedimumenthaler.ch