1. Kurzporträts der neuen Alexander von Humboldt-Professoren:
Dietrich Leibfried
Quantenoptik
Nominierende Universität: Universität Ulm
Dietrich Leibfried ist einer der international führenden Experten für Quantenpyhsik. Er gilt als äußerst
kreativer Experimentalforscher und Pionier auf dem Gebiet der Ionenfallen, die wichtig sind für die
Entwicklung von Quantencomputern und hierfür geeignete Speichermedien. In Ulm soll Leibfried ein
zunehmend wichtiges Themenfeld besetzen und einem neu gegründeten Institut für Quantum
Technologies vorstehen. So soll um ihn sowie um den bereits in Ulm als Alexander von Humboldt-
Professor arbeitenden Martin Plenio herum ein interdisziplinäres Center of Quantum Technologies
eingerichtet werden, das Gruppen aus Physik, Informatik und Ingenieurwissenschaften umfassen und
das Profil der Universität Ulm weiter international schärfen soll.
Dr. Dietrich Leibfried, geb. 1965 in Deutschland, derzeit National Institute of Standards and
Technology (NIST), Time and Frequency Division, Boulder, USA
Diplom und Promotion in München, Postdoktorat am NIST und an der Universität Innsbruck, dort auch
erste permanente Position als Universitätsassistent. 2001 Wechsel an die University of
Colorado/NIST, dort seit 2004 Staffresearcher.
Hannes Leitgeb
Philosophie
Nominierende Universität: Ludwig-Maximilians-Universität München
Hannes Leitgeb ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler an der Schnittstelle zwischen Logik,
Mathematik und Kognitionswissenschaften. Zu seinen zahlreichen innovativen Beiträgen zählt die
Arbeit an künstlichen neuronalen Netzwerken. Hier schlägt Leitgeb die interdisziplinäre Brücke zur
Erforschung Künstlicher Intelligenz und zur Hirnforschung. In München soll Leitgeb ein neues Zentrum
für mathematische Philosophie aufbauen, das eng mit den Bereichen Neurophilosophie und
Neurowissenschaften zusammenarbeiten soll.
Prof. Dr. Dr. Hannes Leitgeb, geb. 1972 in Österreich, derzeit University of Bristol, Großbritannien
Promotionen in Mathematik (1998) und Philosophie (2001), jeweils in Salzburg. Dort bis zum Assistant
Professor, 2004 ein Jahr in Stanford als Erwin Schrödinger Fellow, seit 2005 in Bristol, zunächst als
Reader und seit 2007 - mit damals 35 Jahren - als Lehrstuhlinhaber mit Einbindung sowohl in das
Philosophie- wie in das Mathematik-Department. 2007 Auszeichnung mit dem Friedrich Wilhelm
Bessel-Preis der Humboldt-Stiftung sowie mit dem Philip Leverhulme Prize.
Alec Wodtke
Physikalische Chemie
Nominierende Universität: Georg-August-Universität Göttingen zusammen mit dem Max-Planck-
Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen
Alec Wodtke hat wesentliche Beiträge im Bereich der Photo- und Atmosphärenchemie geleistet und
gehört zu den international führenden Wissenschaftlern im Bereich der molekularen
Wechselwirkungen an Grenzflächen. Seine Arbeiten liefern grundlegende Beiträge zu Fragen der
Katalyseforschung, der Speicherung und Umwandlung von chemischer in elektrische Energie und der
Grenzflächenforschung. Dieses Thema soll als Schwerpunkt der Universität Göttingen sowie des
Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen ausgebaut werden. Wodtke ist als
Gründungsdirektor des hierzu neu zu etablierenden Centre for Advanced Studies in Energy
Conversion vorgesehen.
Prof. Dr. Alec Wodtke, geb. 1959 in den USA, derzeit University of California, Santa Barbara,
Department of Chemistry and Biochemistry, Santa Barbara, USA
Studium und Promotion an der University of California, Berkeley, Postdoc für zwei Jahre in Göttingen
2. am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation. Anschließend Hochschulkarriere an der
University of Califomia, Santa Barbara, seit 1996 als Full Professor. Zahlreiche Auszeichnungen,
darunter den Young Investigator Award der National Science Foundation und den Humboldt-
Forschungspreis 1998, mit nur 39 Jahren).