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Meere

Fisch – beliebt,
aber bedroht

                   5.
               Auflage




                         www.greenpeace.de
Inhalt
04   Fischerei in der Krise
06   Ausweg Aquakultur?
08   Chemie im Fisch?
09   Fisch – bei den Deutschen beliebt
10   Lösung der Krise
12   Bewertung
14   Fischliste
27   Fanggebiete
30   Ausblick
31   Impressum
32   Greenpeace fordert




Thunfischschwarm im Käfig einer Zuchtfarm im Mittelmeer.
02
Das bietet Ihnen
dieser Ratgeber
Die Fischbestände unserer          unterschiedliche Bestände, die
Meere schrumpfen dramatisch.       nicht alle im gleichen Zustand
Industrielle, hochmodern ge-       sind oder mit denselben Fang-
rüstete Fangflotten plündern       methoden befischt werden.
die Weltmeere und dringen in       Kurzum: Fisch aus einigen Be-
immer entferntere Gebiete und      ständen/Fischereien sollten Sie
größere Tiefen vor. Der ökolo-     meiden, während er aus ande-
gische Schaden ist immens, die     ren noch eher zu empfehlen ist.
langfristige Nutzung der Welt-     Diese differenzierte und etwas
meere steht auf dem Spiel.         komplizierte Betrachtung ist
Doch Verbraucher können ge-        notwendig, denn die Fischerei
gen diesen Raubbau aktiv vor-      ist weltweit in einer Krise. Wir
gehen. Essen Sie seltener und      alle müssen genauer beim Fisch-
bewusster Fisch, und wenn,         einkauf hinschauen. Ebenso
kaufen Sie Fisch aus gesunden      müssen sich der Lebensmittel-
Beständen, der mit schonenden      einzelhandel und die Fischin-
Methoden gefangen wurde!           dustrie mit ihrem Fischverkauf
Um im Supermarkt die               detailliert auseinandersetzen.
richtige Wahl zu treffen,          Dieser muss nachhaltig und für
brauchen Sie allerdings            den Verbraucher transparent
Informationen. Dieser              sein.
Ratgeber bietet sie Ihnen.         Viel Spaß beim Lesen und
Bereits im dritten Jahr bewertet   Einkauf, der Fische und Meere
Greenpeace, anders als die Jahre   schont!
zuvor, einzelne Fischbestände/
Fischereien. Kabeljau hat zum      Dr. Iris Menn
Beispiel im Nordostatlantik 13     Meeresbiologin bei Greenpeace
                                                                 03
Das schwere Grundschleppnetz eines Trawlers im Nordwest-Atlantik
auf der Jagd nach Rotbarsch.
04
Fischerei in der Krise
Lange galten die Fischvorkom-       langfristige Nutzung. Ein großes
men in den Weiten der Meere         Problem ist der Beifang: Neben
als unerschöpflich. Doch heute      kommerziell verwertbaren Tie-
ist diese zentrale Nahrungsquel-    ren verfangen sich Jungfische,
le von Milliarden Menschen ge-      Seesterne, Vögel, Schildkröten,
fährdet. Die Welternährungsor-      sogar Haie und Wale in den
ganisation (FAO) schätzt, dass      Fischnetzen. Tot oder schwer
von den weltweit kommerzi-          verletzt werden sie wieder über
ell genutzten Fischbeständen        Bord geworfen, laut FAO bis zu
52 Prozent bis an ihre Grenze       30 Millionen Tonnen im Jahr3.
genutzt, 19 Prozent überfischt      Insbesondere die Grundschlepp-
und 8 Prozent bereits erschöpft     netz-Fischerei produziert extrem
sind1. In den europäischen Mee-     viel Beifang. Aber nicht nur das:
ren ist die Situation ebenso dra-   Auf der Jagd nach Bodenfischen
matisch: 88 Prozent der euro-       durchpflügen die mit schweren
päischen Speisefischbestände        Brettern und Ketten ausgestat-
sind überfischt, und 30 Prozent     teten Netze den Meeresboden.
dieser Bestände befinden sich       Alles, was sich ihnen in den Weg
außerhalb sicherer biologischer     stellt, wird zermalmt.
Grenzen, so dass möglicherwei-      Illegale Fischerei verschärft die
se keine Erholung mehr erfolgt2.    Krise massiv: Piratenfischer um-
Die Krise hat viele Gründe: Zu      gehen internationale Fischerei-
viele Boote fangen zu viel Fisch.   abkommen, indem sie ihre Fän-
Wissenschaftliche Empfehlun-        ge nicht melden, ihre Schiffe in
gen für Fangquoten werden           Ländern registrieren lassen, die
nicht umgesetzt, und in vielen      zu keinem Fischereiabkommen
Meeresregionen fehlen Regu-         gehören, oder ganz ohne Flagge
larien ganz. Insgesamt domi-        fahren.
niert kurzfristiger Profit über     Die hausgemachten Probleme
                                                                   05
verschieben die Länder der Nord-   benden Menschen ihre einzige
halbkugel inzwischen in den Sü-    Eiweißquelle.
den der Welt. Durch Dumping-       Nicht zuletzt trägt auch der
preise bei Fischereiabkommen       Klimawandel zum Problem
bekommen kleine pazifische         bei: Veränderte Wassertem-
Inselstaaten meist nur wenige      peraturen bringen das Gefüge
Prozent des eigentlichen Wertes    zwischen Räubern und Beute
ihrer Ware. Mit „ganz legalen“     durcheinander. Die Nahrungs-
Mitteln plündern Flotten der       kette gerät aus dem Gleichge-
Industrienationen fremde Ge-       wicht, und den Jungfischen
wässer und stehlen den dort le-    fehlt das Futter.




Ausweg Aquakultur?
Weltweit werden jährlich rund      um Fisch fressen – so trägt die
100 Millionen Tonnen Fisch         Aquakultur zur Überfischung
verzehrt4. Das geben die Meere     bei. Jedes Jahr enden rund 20
nicht mehr her. Deswegen wer-      Millionen Tonnen Fisch als Fut-
den über Aquakultur, die Zucht
von Meeresfrüchten, Süß- und
Salzwasserfischen, inzwischen
47 Prozent des Bedarfs gedeckt.
Seit 1970 steigt die Nachfrage
kontinuierlich. Doch ist Aqua-
kultur wirklich eine Alternative
zum Wildfang?
Aquakultur schafft große Pro-
bleme. Besonders heikel ist,       Thunfisch in einem Mastkäfig im
dass viele Zuchtfische wieder-     Mittelmeer.
06
Sandaal, verarbeitet zu Fischmehl oder Fischöl, landet als Futter in
Aquakulturen.


ter für Lachs, Shrimps, aber           wie Buckelwale und Blauwale
auch Hühner und Schweine. Für          ernähren sich von Krill. Weite-
die „Produktion“ von nur einem         re Probleme sind der Ausbruch
Kilo Lachs können bis zu vier          von Zuchttieren, die langfris-
Kilo Fischmehl oder Fischöl nö-        tig Wildpopulationen verdrän-
tig sein. Mit steigender Anzahl        gen, der Besatz der Farmen mit
der Farmen wächst der Bedarf           Wildfang und nicht zuletzt der
an Futter, dafür wird fataler-         Verbrauch an Süßwasser und
weise sogar Krill gefischt. Die        eingesetzte Chemikalien. Für
winzigen Krebstiere sind die           Aquakulturen sind daher wie in
Basis des Nahrungsnetzes in der        der Fischerei strenge, nachhal-
Antarktis, auch Meeresriesen           tige Standards nötig5.
                                                                       07
Chemie im Fisch?

Wegen seiner wertvollen
Omega-3-Fettsäuren wird Fisch
als gesundes Lebensmittel ge-
priesen, gleichzeitig wird vor
Schadstoffen und Medikamen-
tenrückständen gewarnt. Was
stimmt? Nach Expertenmei-
nung machen die positiven
Effekte des Fischgenusses die
Aufnahme problematischer
Substanzen meist wett – und
bei abwechslungsreicher Er-
nährung erreicht kaum jemand
in Deutschland die geltenden
Schadstoffgrenzwerte. Aber:       Im Speck von Thunfisch sitzen
Bei einigen Fischarten ist Vor-   zahlreiche Gifte.
sicht geboten.
Grundsätzlich gilt: Fische aus    Fettanteil, wie zum Beispiel Aal,
verschmutzten Gewässern –         Thunfisch, Lachs oder Hering,
aus Flüssen, aus Küsten- und      enthalten in der Regel eine hö-
Binnenmeeren wie der Ost-         here Konzentration an Giften.
see – enthalten häufig mehr       Frauen im gebärfähigen Alter,
Schadstoffe als solche aus dem    Schwangere, Stillende und
offenen Ozean. In Aquakul-        Kleinkinder sollten daher keine
tur-Ware finden sich oft Rück-    größeren Mengen von solchen
stände von Antibiotika und        Fischen essen.
Pestiziden. Fische mit hohem
08
Fisch – bei den
Deutschen beliebt
Jeder Deutsche isst im Jahr        te in den Regalen. Das „Marine
durchschnittlich 15,7 Kilo-        Stewardship Council“ (MSC)
gramm Fisch6. Alaska-Seelachs,     zertifiziert nachhaltige Wild-
Hering und Lachs zählen zu         Fischereien. Unter dem Siegel
den Favoriten. Besonders häu-      von „GlobalG.A.P.“ gibt es Ware
fig gekauft wird Fisch aus der     aus ökologischer Aquakul-
Tiefkühltheke (34 Prozent), ge-    tur. „Friend of the Sea“ (FOTS)
folgt von Dosen und Marinaden      zertifiziert beides. All diese
(26 Prozent) und Frischfisch       Zertifizierungen haben aus
(9 Prozent). 87 Prozent der in     Greenpeace-Sicht Stärken und
Deutschland verkauften Fische      Schwächen7. Jedoch kann der
werden importiert.                 Verbraucher bei keinem der Sie-
Mittlerweile gibt es auch eini-    gel bedenkenlos auf nachhaltige
ge zertifizierte Fischproduk-      Produkte vertrauen.




Nachhaltig gefangener Fisch schmeckt mit gutem Gewissen.
                                                                09
Lösung der Krise
Lebensmittelhandel und Fisch-
industrie in der Verantwortung
Die Lösung der Krise ist einfach:    scheidet er, welcher Fisch wie
Es muss weniger Fisch und mit        gekennzeichnet in den Regalen
schonenderen Fangmethoden            liegt. Die Unternehmen soll-
aus den Meeren geholt werden.        ten bei ihrer Einkaufspolitik
Dazu sind ein nachhaltiges           für Fisch und andere Meeres-
Fischereimanagement und groß-        früchte Folgendes berücksich-
flächige Schutzgebiete nötig.        tigen: Verzicht auf Fisch aus
Nur so haben wir eine Chance,        nicht-nachhaltigen Fischereien
die Weltmeere mit ihrer Arten-       und Aquakulturen, vollständige
vielfalt zu erhalten und uns lang-   Rückverfolgbarkeit und Kenn-
fristig mit Fisch zu versorgen.      zeichnung der Produkte, Sozial-
Die Krise lässt sich allerdings      standards und Transparenz für
nur gemeinsam bewältigen:            den Kunden.
Neben der Politik sind die Fi-       Die deutschen Supermärkte und
scher, die Fischindustrie und        Discounter gehen bereits Schrit-
der Lebensmitteleinzelhandel         te in die richtige Richtung8. Zu
gefordert. Für ein Verschieben       Beginn der Greenpeace-Arbeit
der Verantwortlichkeit unter-        vor vier Jahren hatte nur ein
einander ist es zu spät. Heutige     Unternehmen eine Einkaufspoli-
Bedürfnisse dürfen nicht die Zu-     tik für Fisch. Mittlerweile haben
kunft nachfolgender Generatio-       alle elf von Greenpeace bewer-
nen gefährden.                       teten Firmen eine solche einge-
Der Lebensmitteleinzelhandel         führt – sie ist schriftlich fixiert
trägt besondere Verantwor-           und öffentlich transparent für
tung: Als Schnittstelle zwischen     den Kunden. Nun müssen die
Verbraucher und Industrie ent-       Inhalte verbessert und vor allem
10
Beispiel für die vollständige Kennzeichnung eines Fischproduktes.


konsequent umgesetzt werden,         wenn die Unternehmen auch in
woran es noch mangelt. Denn          Zukunft noch Fisch verkaufen
genau dies ist unabdingbar,          möchten.


Nun kommen Sie:
Für den Schutz der Fischbestän-      zu entscheiden, brauchen Sie
de und Meere ist auch Ihre           eine vollständige Kennzeich-
Unterstützung wichtig. Essen         nung der Produkte. Das heißt,
Sie weniger Fisch, und wenn,         folgende Angaben müssen vor-
treffen Sie die richtige Wahl.       handen sein:
Dieser Ratgeber bietet Ihnen In-     · Handelsname und lateinischer
formationen, welche Fischerei-         Name der Fischart,
en und Aquakulturen empfeh-            z.B. Kabeljau (Gadus morhua)
lenswert sind und von welchen        · Fanggebiet der Welternäh-
Sie lieber die Finger lassen soll-     rungsorganisation FAO,
ten. Um im Supermarkt richtig          z.B. Nordostatlantik (FAO 27)
                                                                    11
· Sub-Fanggebiet, z.B. Norwegi-   lich beschriftet ist: Nur Mut!
  sche See                        Fragen Sie nach, denn Sie haben
· Fangmethode, z.B. Ringwade      ein Recht auf vollständige Infor-
Durch die Greenpeace-Arbeit       mation. Welches Lebensmittel-
mit dem Lebensmitteleinzelhan-    Unternehmen es ernst meint
del finden Sie immer besser ge-   mit dem Schutz der Fischbe-
kennzeichnete Produkte in den     stände, finden Sie unter:
Regalen. Und wenn Sie eines in        www.greenpeace/
der Hand halten, das unzuläng-    themen/meere/fischerei




Bewertung
Wie wurde bewertet?
Mit Wissenschaftlern und          Wird eine der Fragen mit „ja“
Experten hat Greenpeace eine      beantwortet, wird die Fischerei/
Methode entwickelt, durch die     Aquakultur mit „rot“ bewertet.
Fischereien und Aquakulturen      Bei Wild-Fischereien ist dies
auf ihre Nachhaltigkeit bewer-    zum Beispiel das Befischen von
tet werden können9. Anhand        überfischten Beständen. Ge-
einfacher Kriterien lassen sich   nauso schlagen zerstörerische
nicht-nachhaltige Fischereien     Fangmethoden, hoher Beifang
oder Aquakulturen identifizie-    oder illegale Fischerei negativ
ren. Bei ihnen rät Greenpeace     zu Buche. Bei Aquakulturen
vom Fischeinkauf ab.              spielen Faktoren wie die Ver-
Die Methode stützt sich auf       wendung von wild gefangenem
eine Reihe von Fragen über        Fisch als Futter, die Herkunft
nicht-nachhaltige Praktiken in    der Eier bzw. Jungfische für die
der Fischerei oder Aquakultur.    Zucht oder die Anzahl der aus
12
dem Käfig ausbrechenden Tiere       Fischereien und Aquakulturen,
eine Rolle.                         die anhand der Greenpeace-
Die Fischindustrie und Einkäu-      Methode nicht mit „rot“ bewer-
fer des Lebensmitteleinzelhan-      tet wurden, können eine besse-
dels können diese Kriterien an-     re Alternative sein. Grundsätz-
wenden, um nicht-nachhaltige        lich gilt für eine nachhaltige
Fischprodukte zu meiden.            Fischerei: Sie hält den Bestand
Greenpeace nutzt die Methode        der Zielart auf einem gesunden
weltweit, um Listen von nicht-      Niveau, ohne andere Arten des
nachhaltigen Fischereien/Aqua-      Ökosystems negativ zu beein-
kulturen zu erarbeiten. Um-         flussen. Andere Arten werden
fassende Quellen und aktuelle       weder getötet, noch wird ihre
Daten sind die Voraussetzung        Nahrungsquelle oder ihr Le-
für eine fundierte Bewertung.       bensraum zerstört.


Was wurde bewertet?
Für die Bewertung von Fisch         untersucht werden. Unsere Be-
aus Wildfang wurden einzelne        wertungen konzentrieren sich
Fischereien betrachtet, denn der    vorwiegend auf die in Deutsch-
Kabeljau hat zum Beispiel im        land am meisten verzehrten
Nordostatlantik 13 unterschied-     Fischarten und deren Bestände.
liche Bestände, die nicht alle im   Insgesamt wurden rund 80 Ar-
gleichen Gesundheitszustand         ten, aufgesplittet in 380 Bestän-
sind oder mit denselben Fang-       de/Fischereien und Aquakul-
methoden befischt werden.           turen, bewertet. Die folgende
Bei Aquakulturen wurden ein-        Liste bietet Ihnen also eine gute
zelne Länder und Regionen be-       Grundlage für Ihren Fischein-
wertet.                             kauf in Deutschland!
Natürlich konnten nicht alle
weltweit vorhandenen Fisch-
bestände und Aquakulturen
                                                                   13
Fischliste
Die detaillierte Bewertung von          sätzlich nicht vertretbar bewer-
einzelnen Fischereien/Aquakul-          tet. In Blau genannt finden Sie
turen führt dazu, dass auch für         jedoch einige noch vertretbare
die Empfehlungen in der Fisch-          Ausnahmen, wie z.B. den Kabel-
liste umfangreichere Informati-         jau aus dem FAO-Fanggebiet 27,
onen angegeben sind.                    dem Nordostatlantik, und dort
Dazu gehören das Fanggebiet             spezifisch aus dem Sub-Fangge-
der Welternährungsorganisa-             biet der Norwegischen See, mit
tion FAO, das Sub-Fanggebiet            Wadennetzen gefangen. Infor-
und auch die Fangmethode. So            mationen zu Fangmethoden:
wird z.B. der Kabeljau durch                 www.greenpeace/
eine rote Markierung als grund-         themen/meere/fischerei


     Blau: Grundsätzlich vertretbar. Ausnahmen von nicht
     vertretbaren Fischereien/Aquakulturen werden genannt.



     Rot: Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen von ver-
     tretbaren Fischereien/Aquakulturen werden genannt.
     Bei vollständig „rot“ eingestuften Arten sind die wichtigs-
     ten Gründe genannt.



     Abkürzungen:          gef.      gefangen        Östl.    Östliche/r
                           zertif.   zertifiziert    Westl.   Westliche/r
     WF    Wildfang        Pazif.    Pazifischer     Nördl.   Nördliche/r
     AK    Aquakultur      Atl.      Atlantischer    Südl.    Südliche/r


14
AK
                                          Grundsätzlich vertretbar.
                                          Zu bevorzugen:
                                            Öko-AK aus Deutschland und
                                          England




Karpfen
Cyprinus carpio carpio



                                                                                    AK
                                          Grundsätzlich vertretbar.
                                          Zu bevorzugen:
                                             Öko-AK der Regenbogenforelle
                                          (O. mykiss) an Land mit spezieller Vor-
                                          sorge zur Vermeidung von Ausbrüchen
                                          (z.T. Naturland-zertif.)
                                             Öko-AK der Bachforelle (S. trutta
                                          fario) (z.T. Naturland-zertif.)

Regenbogenforelle /
Bachforelle
Oncorhynchus mykiss, Salmo trutta fario



                                                                                    WF
                                          Grundsätzlich vertretbar.
                                          Nicht vertretbar, wenn:
                                             gef. im Nordostatlantik – Nordsee, Östl.
                                          Ärmelkanal, Skagerrak/Kattegat (Herbst-
                                          laicher), Südl. Irische und Keltische See,
                                          Westl. Ostsee und Skagerrak/Kattegat
                                          (Frühjahrslaicher); – Zentrale und Nördl.
                                          Ostsee – mit Stellnetzen
                                             gef. im Nordwestatlantik – Kanada,
                                          Südl. Golf v. St. Lawrence (Frühjahrslai-
Hering                                    cher); – Kanada, Südwest Nova Scotia,
Clupea harengus                           Bay of Funday – mit Fallen


                                                                                     15
WF
                               Grundsätzlich vertretbar.
                               Nicht vertretbar, wenn:
                                 gef. im Nordostatlantik – Skager-
                               rak/Kattegat, Nordsee – ganzjähriges
                               ICES-Fangverbot
                                 gef. im Nordostatlantik – Island,
                               Faröer – unregulierte Fischerei




     Makrele
     Scomber scombrus



                                                                  WF/AK
                               WF grundsätzlich vertretbar.
                               Nicht vertretbar, wenn:
                                 gef. in Estland und Baltischem
                               Archipel (Finnland, Schweden)
                               AK zu bevorzugen aus:
                                 Öko-AK mit minimiertem Einsatz
                               von Futter-Fisch aus Wildfang




     Zander
     Stizostedion lucioperca



                                                                      AK
                               Grundsätzlich nicht vertretbar.
                               Ausnahmen:
                                 AK aus traditioneller Haltung in
                               Lagunen, z.B. Griechenland, Türkei




     Dorade
     Sparus aurata


16
WF
                                           Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                           Ausnahmen:
                                             Pazif. Heilbutt (H. stenolepis),
                                           gef. im Nordpazifik – British Columbia,
                                           Beringsee, Golf von Alaska, Washing-
                                           ton, Oregon – mit Grund-Langleinen



Heilbutt
Hippoglossus hippoglossus, – stenolepis,
Hippoglossoides platessoides,
Rheinhardtius hippoglossoides



                                                                                   WF
                                           Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                           Ausnahmen:
                                              Atl. Kabeljau (G. morhua), gef. im
                                           Nordostatlantik – Barentssee, Nor-
                                           wegische See, Östl. Ostsee – mit
                                           Handleinen, Ruten und Leinen, Lang-
                                           leinen; – Island – mit Handleinen, Ruten
                                           und Leinen, Stellnetzen
                                              Pazif. Kabeljau (G. macrocephalus),
                                           gef. im Nordostpazifik – Beringsee,
Kabeljau                                   Aleuten, Golf von Alaska – mit Grund-
Gadus macrocephalus, – morhua              Langleinen, Ruten und Leinen, Fallen



                                                                             WF/AK
                                           Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                           Ausnahmen:
                                             Pazif. Lachs (Oncorhynchus spp.),
                                           gef. im Nordostpazifik – Golf von
                                           Alaska (z.T. MSC-zertif.)




Lachs (Pazif. & Atl.)
Oncorhynchus spp., Salmo salar


                                                                                      17
AK
                                    Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                    Ausnahmen:
                                      AK an Leinen oder Holzpfählen, z.B.
                                    aus Chile, Frankreich, Irland, Schott-
                                    land, Spanien, Italien; Saatmuscheln
                                    nicht aus Fischerei mit Dredgen




     Miesmuschel
     Mytilus chilensis, – edulis,
     – galloprovincialis



                                                                             AK
                                    Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                    Ausnahmen:
                                     Öko-AK aus Vietnam in Teichen und
                                    Käfigen (z.T. Naturland-zertif.)




     Pangasius
     Pangasius hypophthalmus



                                                                             WF
                                    Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                    Ausnahmen:
                                      gef. im Nordostatlantik – Portugie-
                                    sische (Iberische) Küste, Golf von
                                    Biskaya




     Sardelle / Anchovi
     Engraulis encrasicolus


18
WF
                           Grundsätzlich nicht vertretbar.
                           Ausnahmen:
                             gef. im Nordostatlantik – Cornwall
                             gef. im Östlichen Zentralen Atlantik
                           – Westafrika (zentraler und südl. Be-
                           stand) – mit Ringwaden, pelagischen
                           Schleppnetzen




Sardine
Sardina pilchardus



                                                                     WF
                           Grundsätzlich nicht vertretbar.
                           Ausnahmen:
                              gef. im Nordostatlantik – Barents-
                           und Norwegische See (z.T. MSC-zer-
                           tif.), Rockall – mit Langleinen, Fallen
                              gef. im Nordwestatlantik – Östl.
                           Georges Bank, Golf von Maine – mit
                           Langleinen, Fallen


Schellfisch
Melanogrammus aeglefinus



                                                                     WF
                           Grundsätzlich nicht vertretbar.
                           Ausnahmen:
                             gef. im Westatlantik und Ostpazifik
                           (US- und Kanadische Flotte) – mit
                           Handleinen, Harpunen




Schwertfisch
Xiphias gladius


                                                                      19
WF
                                             Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                             Ausnahmen:
                                              gef. im Nordostatlantik – Barentssee,
                                             Norwegische See, Skagerrak/Kattegat,
                                             Nordsee, Westl. Schottland, Rockall –
                                             mit Ringwaden, Lang- und Handleinen,
                                             Schleppangeln




     Seelachs / Köhler
     Pollachius virens



                                                                                        WF
                                             Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                             Ausnahmen:
                                               L. americanus, gef. im Nordwest-
                                             und Westl. Zentralen Atlantik – mit
                                             Stellnetzen




     Seeteufel
     Lophius americanus, –budegassa,
     –piscatorius



                                                                                   WF/AK
                                             Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                             Ausnahmen:
                                                Kaltwassergarnelen (P. borealis), gef. im
                                             Nordostatlantik – Barentssee, Norwegi-
                                             sche See –; im Nordwestatlantik – Däne-
                                             mark-Straße, Ost-Grönland – mit pelagi-
                                             schen Schleppnetzen, Fallen
                                                Kaisergranat (N. norvegicus), gef. im
     Shrimps / Garnelen                      Nordostatlantik – Nordsee, Skagerrak/Kat-
                                             tegatt, Westl. Schottland – mit Fallen
     Crangon crangon, Nephrops norvegicus,
     Pandalus borealis, Penaeus spp.,           Trop. Shrimps (P. monodon) aus Öko-AK
     Metapenaeus monoceros                   in Bangladesh, Thailand (z.T. Naturland-zertif.)


20
WF
                                               Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                               Ausnahmen:
                                                 Skipjack (K. pelamis), gef. im West-
                                               und Ostatlantik, West- und Zentral-
                                               pazifik sowie Indischen Ozean – mit
                                               Handleinen, Ruten und Leinen



Thunfisch
Katsuwonus pelamis,
Thunnus alalunga, – albacares, – maccoyii,
– obesus, – orientalis, – thynnus



                                                                                        AK
                                               Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                               Ausnahmen:
                                                  AK aus geschlossenen Systemen
                                               in den USA




Tilapia
Oreochromis spp.



                                                                                         WF
                                               Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                               Ausnahmen:
                                                  I. argentinus, gef. im Südwestatlantik –
                                               Falkland – mit Licht-/Haken-Fischerei
                                                  L. pealleii, gef. im Nordwest- und West-
                                               lichen Zentralen Atlantik – mit Fallen
                                                  O. vulgaris, gef. im Nordostatlantik –
                                               Südl. Biskaya, Portugiesische (Iberische)
                                               Küste, Mittelmeerküste Spaniens – mit
Tintenfisch / Sepia / Krake                    Fallen, Ruten und Leinen
Illex argentinus, – illecebrosus,
Loligo spp., Octopus spp., Sepia officinalis


                                                                                         21
WF/AK
                                            Grundsätzlich nicht vertretbar.
                                            Ausnahmen:
                                              aus AK in Lagunen und mit
                                            Tanks an Land in Griechenland,
                                            Portugal, Ägypten




     Wolfsbarsch /
     Loup de mer
     Dicentrarchus labrax



                                                                              WF/AK
                                            Nicht vertretbar, weil:
                                              schlechte Bestandszustände
                                              Europäischer Aal unter CITES
                                            gelistet
                                              AK abhängig vom Besatz mit Glas-
                                            aalen (Jungtieren) aus der Natur
                                              bis zu 3 kg Wildfisch zur
                                            „Produktion“ von 1 kg AK-Aal nötig
     Aal
     Europäischer Aal (Anguilla anguilla)
     und andere Arten (Anguilla japonica,
     – rostrata, – dieffenbachii,
     – australis australis, – mossambica)



                                                                                  WF
                                            Nicht vertretbar, weil:
                                               z.T. schlechte Bestandszustände
                                               zu große Fangmengen, die sich ver-
                                            mutlich negativ auf andere Arten des
                                            Ökosystems, wie Seelöwen, auswirken
                                               z.T. zerstörerische Grundschlepp-
                                            netz-Fischerei
                                               z.T. Unsicherheit über Einhaltung
                                            der Quoten und illegale Fischerei
                                            (in russischen Gewässern)
     Alaska-Seelachs /-Pollack
     Theragra chalcogramma


22
WF
                           Nicht vertretbar, weil:
                             meist schlechte/unklare Bestands-
                           zustände
                             meist zerstörerische Grundschlepp-
                           netz-Fischerei oder Grund-Stellnetze
                           mit Beifang an Walen und Delphinen
                             extrem langlebig, langsam wach-
                           send, späte Geschlechtsreife und
                           geringe Nachkommenschaft
Dornhai / Seeaal /
Schillerlocke
Squalus acanthias



                                                                  WF
                           Nicht vertretbar, weil:
                             schlechte/unklare Bestandszustände
                             zerstörerische Grundschleppnetz-
                           Fischerei z.B. über Unterseebergen
                             seit 2006 in Australien als bedrohte
                           Art gelistet
                             langlebig, langsam wachsend, späte
                           Geschlechtsreife


Granatbarsch
Hoplostethus atlanticus



                                                                WF
                           Nicht vertretbar, weil:
                             z.T. schlechte/unklare Bestands-
                           zustände
                             zerstörerische Grundschleppnetz-
                           oder pelagische Schleppnetz-Fischerei
                           mit Beifang an Hoki-Jungtieren
                           sowie bedrohten Seevögeln, Haien
                           und Rochen
                             M. magellanicus langlebig, langsam
Hoki / Blauer Seehecht     wachsend, späte Geschlechtsreife
Macruronus magellanicus,
– novaezelandiae


                                                                   23
WF
                                                 Nicht vertretbar, weil:
                                                   schlechte/unklare Bestandszustände
                                                   langlebig, langsam wachsend, späte
                                                 Geschlechtsreife




     Marlin
     Makaira indica, – mazara, – nigricans



                                                                                      WF
                                                 Nicht vertretbar, weil:
                                                   schlechte/unklare Bestandszustände
                                                   meist zerstörerische Grundschlepp-
                                                 netz-Fischerei
                                                   langlebig, langsam wachsend, späte
                                                 Geschlechtsreife




     Rotbarsch
     Sebastes fasciatus, – mentella, – marinus



                                                                                        WF
                                                 Nicht vertretbar, weil:
                                                   z.T. schlechte Bestandszustände
                                                   meist zerstörerische Grundschlepp-
                                                 netz-Fischerei mit hohen Beifängen




     Scholle (Europ. & Pazif.) /
     Seezunge / Kliesche
     Pleuronectes platessa,
     Lepidopsetta bilineata, L. polyxystra,
     Solea solea, Limanda limanda


24
WF
                                       Nicht vertretbar, weil:
                                         schlechte/unklare Bestandszustände
                                         z.T. zerstörerische Grundschlepp-
                                       netz-Fischerei
                                         z.T. hohe Beifänge
                                         hohe illegale Fischerei
                                         langlebig, langsam wachsend, späte
                                       Geschlechtsreife


Schwarzer Seehecht
Dissostichus eleginoides



                                                                             WF
                                       Nicht vertretbar, weil:
                                         meist schlechte Bestandszustände
                                         Grundschleppnetz-Fischerei und
                                       Langleinen mit hohen Beifängen




Seehecht
Merluccius australis, – capensis,
– gayi gayi, – hubbsi, – merluccius,
– paradoxus, – productus



                                                                             WF
                                       Nicht vertretbar, weil:
                                         schlechte Bestandszustände
                                         z.T. zerstörerische Grundschlepp-
                                       netz-Fischerei
                                         in USA als „Species of Concern“
                                       eingestuft (NOAA); in Kanada unter
                                       „Species at Risk Act“ (SARA)




Steinbeißer / Seewolf
Anarhichas lupus


                                                                              25
WF
                            Nicht vertretbar, weil:
                              schlechte/unklare Bestandszustände




     Sprotte
     Sprattus sprattus



                                                                 WF
                            Nicht vertretbar, weil:
                              schlechte/unklare Bestandszustände
                              meist zerstörerische Grundschlepp-
                            netz-Fischerei




     Wittling
     Merlangius merlangus




26
Fanggebiete




Fanggebiete der Welternährungsorganisation FAO:
18   Arktis                          57 Östlicher Indischer Ozean
21   Nordwestatlantik                58 Südlicher Indischer Ozean
27   Nordostatlantik                    und Antarktis
31   Westlicher Zentraler Atlantik   61 Nordwestpazifik
34   Östlicher Zentraler Atlantik    67 Nordostpazifik
37   Mittelmeer und Schwarzes Meer   71 Westlicher Zentraler Pazifik
41   Südwestatlantik                 77 Östlicher Zentraler Pazifik
47   Südostatlantik                  81 Südwestpazifik
48   Antarktischer Atlantik          87 Südostpazifik
51   Westlicher Indischer Ozean      88 Antarktischer Pazifik




 FAO 27
                                     Folgende Doppelseite:
                                     Ausschnitt aus dem Fanggebiet
                                     FAO 27 (Nordostatlantik) mit
                                     Einteilung in „Sub-Fanggebiete“
                                     durch den Internationalen Rat
                                     für Meeresforschung (ICES)
                                                                       27
28
IIa: Norwegische See                   VIa: Westlich Schottland
IIIa: Skagerrak/Kattegat               VIIa: Irische See
IIIb – d (22 – 24): Westliche Ostsee   VIIb: Westlich Irland
IIId (25 – 32): Östliche Ostsee        VIId Östlicher Ärmelkanal
IVa – c: Nordsee                       VIIe – k: Westlicher Ärmelkanal
Vb: Faröer                             und Keltische See


                                                                         29
Ausblick
Greenpeace setzt sich fortwäh-                         Dazu brauchen wir Ihre Hilfe:
rend für eine nachhaltige und                          Dieser Ratgeber erleichtert
transparente Fisch-Einkaufs-                           Ihnen beim Fischeinkauf die
politik ein. Wir beobachten die                        Entscheidung, mit der Sie den
Sortimente in den Supermärk-                           Meeresschutz und unsere Arbeit
ten und bleiben mit den Unter-                         unterstützen können. Wenn Sie
nehmen im Gespräch. Ebenso                             beim Einkauf Produkte in den
begleiten wir die Fischerei-                           Regalen finden, die dort längst
politik, denn dort wird über ein                       nicht mehr hingehören, fragen
nachhaltiges Fischereimanage-                          Sie nach der Fisch-Einkaufs-
ment entschieden. Nur, wenn                            politik des Unternehmens und
alle Akteure zusammenarbei-                            machen Sie Ihrem Ärger darü-
ten, können die Meere mit ih-                          ber Luft.
ren Fischbeständen erhalten                            Und nicht zuletzt: Essen Sie
werden.                                                seltener und bewusster Fisch!


Quellen
1
    Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO): The State of World Fisheries and
    Aquaculture 2008. (Rom 2009) ftp://ftp.fao.org/docrep/fao/011/i0250e/i0250e.pdf
2
    http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2009:0163:FIN:DE:PDF
3
    http://www.fao.org/DOCREP/003/T4890E/T4890E00.HTM
4
    http://www.fao.org/docrep/011/i0250e/i0250e00.htm
5
    Allsopp M., Johnston P., Santillo D. (2007): Challenging the Aquaculture Industry on Sustainability.
    http://www.greenpeace.org/international/press/reports/challenging-the-aquaculture
6
    Fisch-Informationszentrum (Hrsg.): Fischwirtschaft – Daten und Fakten 2010. Hamburg.
    http://www.fischinfo.de/pdf/Daten_und Fakten_2010.pdf
7
    http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/artikel/
    zertifizierungen_glaubwuerdige_standards_fuer_die_nachhaltigkeit_von_fischprodukten/
8
    http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/artikel/
    supermarktranking_fisch_2009_weitere_fortschritte/
9
    Greenpeace Criteria to ‚red-grade‘ unsustainable fisheries and aquaculture.
    http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/
30
Schutzgebiete sind für Greenpeace ein wichtiger Bestandteil eines nach-
haltigen Fischereimanagements.



Impressum Greenpeace e.V., Große Elbstraße 39, 22767 Hamburg, Tel. 040/306 18-0, Fax
040/306 18-100 V.i.S.d.P. Dr. Iris Menn Politische Vertretung Berlin Marienstraße 19–20,
10117 Berlin; mail@greenpeace.de; www.greenpeace.de Redaktion Anja Oeck Bildredaktion
Sonja Umhang Produktion Birgit Matyssek Gestaltung Johannes Groht Kommunikations-
design, Hamburg Litho ORC, Kohlhöfen 10, 20355 Hamburg Fotos Titel [M]: Jan Kornstaedt,
Jan Kehnscherper (links: Rotbarsch, rechts: Makrele), S. 2: Marco Care, S. 4: Virginia Lee Hunter,
S. 6: Manu San Felix, S. 7: Bernd Euler, S. 8: Marco Care, S. 9: Julia Hoersch, S. 27: Paul Hilton,
alle © Greenpeace Illustrationen S.14–22: Sonia Schadwinkel (18), Greenpeace (17) Druck
Neue Nieswand Druck GmbH, Werftbahnstraße 8, 24143 Kiel Auflage 130.000 Exemplare
Stand 6/2011, basierend auf Daten von November 2010
Zur Deckung unserer Herstellungskosten bitten wir um eine Spende:
GLS Gemeinschaftsbank eG, BLZ 430 609 67, Konto 33400

Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
                                                                                                31
Greenpeace fordert:
	
  eine transparente und nachhaltige Einkaufs-
  politik für Fisch und andere Meeresfrüchte im
  Lebensmitteleinzelhandel und der Fischindustrie
	
  ein nachhaltiges und sozialverträgliches
  Fischereimanagement, das dem Vorsorgeprinzip
  und einem ökosystemaren Ansatz folgt
	
  die Einrichtung von großflächigen Meeresschutz-
  gebieten




Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation,
die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Lebens-
grundlagen kämpft. Unser Ziel ist es, Umweltzerstörung
zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern und Lösungen
durchzusetzen. Greenpeace ist überparteilich und völlig
unabhängig von Politik, Parteien und Industrie. Mehr als
eine halbe Million Menschen in Deutschland spenden an
Greenpeace und gewährleisten damit unsere tägliche
Arbeit zum Schutz der Umwelt.
                                                           E 077 5

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Fisch - beliebt aber bedroht

  • 1. Meere Fisch – beliebt, aber bedroht 5. Auflage www.greenpeace.de
  • 2. Inhalt 04 Fischerei in der Krise 06 Ausweg Aquakultur? 08 Chemie im Fisch? 09 Fisch – bei den Deutschen beliebt 10 Lösung der Krise 12 Bewertung 14 Fischliste 27 Fanggebiete 30 Ausblick 31 Impressum 32 Greenpeace fordert Thunfischschwarm im Käfig einer Zuchtfarm im Mittelmeer. 02
  • 3. Das bietet Ihnen dieser Ratgeber Die Fischbestände unserer unterschiedliche Bestände, die Meere schrumpfen dramatisch. nicht alle im gleichen Zustand Industrielle, hochmodern ge- sind oder mit denselben Fang- rüstete Fangflotten plündern methoden befischt werden. die Weltmeere und dringen in Kurzum: Fisch aus einigen Be- immer entferntere Gebiete und ständen/Fischereien sollten Sie größere Tiefen vor. Der ökolo- meiden, während er aus ande- gische Schaden ist immens, die ren noch eher zu empfehlen ist. langfristige Nutzung der Welt- Diese differenzierte und etwas meere steht auf dem Spiel. komplizierte Betrachtung ist Doch Verbraucher können ge- notwendig, denn die Fischerei gen diesen Raubbau aktiv vor- ist weltweit in einer Krise. Wir gehen. Essen Sie seltener und alle müssen genauer beim Fisch- bewusster Fisch, und wenn, einkauf hinschauen. Ebenso kaufen Sie Fisch aus gesunden müssen sich der Lebensmittel- Beständen, der mit schonenden einzelhandel und die Fischin- Methoden gefangen wurde! dustrie mit ihrem Fischverkauf Um im Supermarkt die detailliert auseinandersetzen. richtige Wahl zu treffen, Dieser muss nachhaltig und für brauchen Sie allerdings den Verbraucher transparent Informationen. Dieser sein. Ratgeber bietet sie Ihnen. Viel Spaß beim Lesen und Bereits im dritten Jahr bewertet Einkauf, der Fische und Meere Greenpeace, anders als die Jahre schont! zuvor, einzelne Fischbestände/ Fischereien. Kabeljau hat zum Dr. Iris Menn Beispiel im Nordostatlantik 13 Meeresbiologin bei Greenpeace 03
  • 4. Das schwere Grundschleppnetz eines Trawlers im Nordwest-Atlantik auf der Jagd nach Rotbarsch. 04
  • 5. Fischerei in der Krise Lange galten die Fischvorkom- langfristige Nutzung. Ein großes men in den Weiten der Meere Problem ist der Beifang: Neben als unerschöpflich. Doch heute kommerziell verwertbaren Tie- ist diese zentrale Nahrungsquel- ren verfangen sich Jungfische, le von Milliarden Menschen ge- Seesterne, Vögel, Schildkröten, fährdet. Die Welternährungsor- sogar Haie und Wale in den ganisation (FAO) schätzt, dass Fischnetzen. Tot oder schwer von den weltweit kommerzi- verletzt werden sie wieder über ell genutzten Fischbeständen Bord geworfen, laut FAO bis zu 52 Prozent bis an ihre Grenze 30 Millionen Tonnen im Jahr3. genutzt, 19 Prozent überfischt Insbesondere die Grundschlepp- und 8 Prozent bereits erschöpft netz-Fischerei produziert extrem sind1. In den europäischen Mee- viel Beifang. Aber nicht nur das: ren ist die Situation ebenso dra- Auf der Jagd nach Bodenfischen matisch: 88 Prozent der euro- durchpflügen die mit schweren päischen Speisefischbestände Brettern und Ketten ausgestat- sind überfischt, und 30 Prozent teten Netze den Meeresboden. dieser Bestände befinden sich Alles, was sich ihnen in den Weg außerhalb sicherer biologischer stellt, wird zermalmt. Grenzen, so dass möglicherwei- Illegale Fischerei verschärft die se keine Erholung mehr erfolgt2. Krise massiv: Piratenfischer um- Die Krise hat viele Gründe: Zu gehen internationale Fischerei- viele Boote fangen zu viel Fisch. abkommen, indem sie ihre Fän- Wissenschaftliche Empfehlun- ge nicht melden, ihre Schiffe in gen für Fangquoten werden Ländern registrieren lassen, die nicht umgesetzt, und in vielen zu keinem Fischereiabkommen Meeresregionen fehlen Regu- gehören, oder ganz ohne Flagge larien ganz. Insgesamt domi- fahren. niert kurzfristiger Profit über Die hausgemachten Probleme 05
  • 6. verschieben die Länder der Nord- benden Menschen ihre einzige halbkugel inzwischen in den Sü- Eiweißquelle. den der Welt. Durch Dumping- Nicht zuletzt trägt auch der preise bei Fischereiabkommen Klimawandel zum Problem bekommen kleine pazifische bei: Veränderte Wassertem- Inselstaaten meist nur wenige peraturen bringen das Gefüge Prozent des eigentlichen Wertes zwischen Räubern und Beute ihrer Ware. Mit „ganz legalen“ durcheinander. Die Nahrungs- Mitteln plündern Flotten der kette gerät aus dem Gleichge- Industrienationen fremde Ge- wicht, und den Jungfischen wässer und stehlen den dort le- fehlt das Futter. Ausweg Aquakultur? Weltweit werden jährlich rund um Fisch fressen – so trägt die 100 Millionen Tonnen Fisch Aquakultur zur Überfischung verzehrt4. Das geben die Meere bei. Jedes Jahr enden rund 20 nicht mehr her. Deswegen wer- Millionen Tonnen Fisch als Fut- den über Aquakultur, die Zucht von Meeresfrüchten, Süß- und Salzwasserfischen, inzwischen 47 Prozent des Bedarfs gedeckt. Seit 1970 steigt die Nachfrage kontinuierlich. Doch ist Aqua- kultur wirklich eine Alternative zum Wildfang? Aquakultur schafft große Pro- bleme. Besonders heikel ist, Thunfisch in einem Mastkäfig im dass viele Zuchtfische wieder- Mittelmeer. 06
  • 7. Sandaal, verarbeitet zu Fischmehl oder Fischöl, landet als Futter in Aquakulturen. ter für Lachs, Shrimps, aber wie Buckelwale und Blauwale auch Hühner und Schweine. Für ernähren sich von Krill. Weite- die „Produktion“ von nur einem re Probleme sind der Ausbruch Kilo Lachs können bis zu vier von Zuchttieren, die langfris- Kilo Fischmehl oder Fischöl nö- tig Wildpopulationen verdrän- tig sein. Mit steigender Anzahl gen, der Besatz der Farmen mit der Farmen wächst der Bedarf Wildfang und nicht zuletzt der an Futter, dafür wird fataler- Verbrauch an Süßwasser und weise sogar Krill gefischt. Die eingesetzte Chemikalien. Für winzigen Krebstiere sind die Aquakulturen sind daher wie in Basis des Nahrungsnetzes in der der Fischerei strenge, nachhal- Antarktis, auch Meeresriesen tige Standards nötig5. 07
  • 8. Chemie im Fisch? Wegen seiner wertvollen Omega-3-Fettsäuren wird Fisch als gesundes Lebensmittel ge- priesen, gleichzeitig wird vor Schadstoffen und Medikamen- tenrückständen gewarnt. Was stimmt? Nach Expertenmei- nung machen die positiven Effekte des Fischgenusses die Aufnahme problematischer Substanzen meist wett – und bei abwechslungsreicher Er- nährung erreicht kaum jemand in Deutschland die geltenden Schadstoffgrenzwerte. Aber: Im Speck von Thunfisch sitzen Bei einigen Fischarten ist Vor- zahlreiche Gifte. sicht geboten. Grundsätzlich gilt: Fische aus Fettanteil, wie zum Beispiel Aal, verschmutzten Gewässern – Thunfisch, Lachs oder Hering, aus Flüssen, aus Küsten- und enthalten in der Regel eine hö- Binnenmeeren wie der Ost- here Konzentration an Giften. see – enthalten häufig mehr Frauen im gebärfähigen Alter, Schadstoffe als solche aus dem Schwangere, Stillende und offenen Ozean. In Aquakul- Kleinkinder sollten daher keine tur-Ware finden sich oft Rück- größeren Mengen von solchen stände von Antibiotika und Fischen essen. Pestiziden. Fische mit hohem 08
  • 9. Fisch – bei den Deutschen beliebt Jeder Deutsche isst im Jahr te in den Regalen. Das „Marine durchschnittlich 15,7 Kilo- Stewardship Council“ (MSC) gramm Fisch6. Alaska-Seelachs, zertifiziert nachhaltige Wild- Hering und Lachs zählen zu Fischereien. Unter dem Siegel den Favoriten. Besonders häu- von „GlobalG.A.P.“ gibt es Ware fig gekauft wird Fisch aus der aus ökologischer Aquakul- Tiefkühltheke (34 Prozent), ge- tur. „Friend of the Sea“ (FOTS) folgt von Dosen und Marinaden zertifiziert beides. All diese (26 Prozent) und Frischfisch Zertifizierungen haben aus (9 Prozent). 87 Prozent der in Greenpeace-Sicht Stärken und Deutschland verkauften Fische Schwächen7. Jedoch kann der werden importiert. Verbraucher bei keinem der Sie- Mittlerweile gibt es auch eini- gel bedenkenlos auf nachhaltige ge zertifizierte Fischproduk- Produkte vertrauen. Nachhaltig gefangener Fisch schmeckt mit gutem Gewissen. 09
  • 10. Lösung der Krise Lebensmittelhandel und Fisch- industrie in der Verantwortung Die Lösung der Krise ist einfach: scheidet er, welcher Fisch wie Es muss weniger Fisch und mit gekennzeichnet in den Regalen schonenderen Fangmethoden liegt. Die Unternehmen soll- aus den Meeren geholt werden. ten bei ihrer Einkaufspolitik Dazu sind ein nachhaltiges für Fisch und andere Meeres- Fischereimanagement und groß- früchte Folgendes berücksich- flächige Schutzgebiete nötig. tigen: Verzicht auf Fisch aus Nur so haben wir eine Chance, nicht-nachhaltigen Fischereien die Weltmeere mit ihrer Arten- und Aquakulturen, vollständige vielfalt zu erhalten und uns lang- Rückverfolgbarkeit und Kenn- fristig mit Fisch zu versorgen. zeichnung der Produkte, Sozial- Die Krise lässt sich allerdings standards und Transparenz für nur gemeinsam bewältigen: den Kunden. Neben der Politik sind die Fi- Die deutschen Supermärkte und scher, die Fischindustrie und Discounter gehen bereits Schrit- der Lebensmitteleinzelhandel te in die richtige Richtung8. Zu gefordert. Für ein Verschieben Beginn der Greenpeace-Arbeit der Verantwortlichkeit unter- vor vier Jahren hatte nur ein einander ist es zu spät. Heutige Unternehmen eine Einkaufspoli- Bedürfnisse dürfen nicht die Zu- tik für Fisch. Mittlerweile haben kunft nachfolgender Generatio- alle elf von Greenpeace bewer- nen gefährden. teten Firmen eine solche einge- Der Lebensmitteleinzelhandel führt – sie ist schriftlich fixiert trägt besondere Verantwor- und öffentlich transparent für tung: Als Schnittstelle zwischen den Kunden. Nun müssen die Verbraucher und Industrie ent- Inhalte verbessert und vor allem 10
  • 11. Beispiel für die vollständige Kennzeichnung eines Fischproduktes. konsequent umgesetzt werden, wenn die Unternehmen auch in woran es noch mangelt. Denn Zukunft noch Fisch verkaufen genau dies ist unabdingbar, möchten. Nun kommen Sie: Für den Schutz der Fischbestän- zu entscheiden, brauchen Sie de und Meere ist auch Ihre eine vollständige Kennzeich- Unterstützung wichtig. Essen nung der Produkte. Das heißt, Sie weniger Fisch, und wenn, folgende Angaben müssen vor- treffen Sie die richtige Wahl. handen sein: Dieser Ratgeber bietet Ihnen In- · Handelsname und lateinischer formationen, welche Fischerei- Name der Fischart, en und Aquakulturen empfeh- z.B. Kabeljau (Gadus morhua) lenswert sind und von welchen · Fanggebiet der Welternäh- Sie lieber die Finger lassen soll- rungsorganisation FAO, ten. Um im Supermarkt richtig z.B. Nordostatlantik (FAO 27) 11
  • 12. · Sub-Fanggebiet, z.B. Norwegi- lich beschriftet ist: Nur Mut! sche See Fragen Sie nach, denn Sie haben · Fangmethode, z.B. Ringwade ein Recht auf vollständige Infor- Durch die Greenpeace-Arbeit mation. Welches Lebensmittel- mit dem Lebensmitteleinzelhan- Unternehmen es ernst meint del finden Sie immer besser ge- mit dem Schutz der Fischbe- kennzeichnete Produkte in den stände, finden Sie unter: Regalen. Und wenn Sie eines in www.greenpeace/ der Hand halten, das unzuläng- themen/meere/fischerei Bewertung Wie wurde bewertet? Mit Wissenschaftlern und Wird eine der Fragen mit „ja“ Experten hat Greenpeace eine beantwortet, wird die Fischerei/ Methode entwickelt, durch die Aquakultur mit „rot“ bewertet. Fischereien und Aquakulturen Bei Wild-Fischereien ist dies auf ihre Nachhaltigkeit bewer- zum Beispiel das Befischen von tet werden können9. Anhand überfischten Beständen. Ge- einfacher Kriterien lassen sich nauso schlagen zerstörerische nicht-nachhaltige Fischereien Fangmethoden, hoher Beifang oder Aquakulturen identifizie- oder illegale Fischerei negativ ren. Bei ihnen rät Greenpeace zu Buche. Bei Aquakulturen vom Fischeinkauf ab. spielen Faktoren wie die Ver- Die Methode stützt sich auf wendung von wild gefangenem eine Reihe von Fragen über Fisch als Futter, die Herkunft nicht-nachhaltige Praktiken in der Eier bzw. Jungfische für die der Fischerei oder Aquakultur. Zucht oder die Anzahl der aus 12
  • 13. dem Käfig ausbrechenden Tiere Fischereien und Aquakulturen, eine Rolle. die anhand der Greenpeace- Die Fischindustrie und Einkäu- Methode nicht mit „rot“ bewer- fer des Lebensmitteleinzelhan- tet wurden, können eine besse- dels können diese Kriterien an- re Alternative sein. Grundsätz- wenden, um nicht-nachhaltige lich gilt für eine nachhaltige Fischprodukte zu meiden. Fischerei: Sie hält den Bestand Greenpeace nutzt die Methode der Zielart auf einem gesunden weltweit, um Listen von nicht- Niveau, ohne andere Arten des nachhaltigen Fischereien/Aqua- Ökosystems negativ zu beein- kulturen zu erarbeiten. Um- flussen. Andere Arten werden fassende Quellen und aktuelle weder getötet, noch wird ihre Daten sind die Voraussetzung Nahrungsquelle oder ihr Le- für eine fundierte Bewertung. bensraum zerstört. Was wurde bewertet? Für die Bewertung von Fisch untersucht werden. Unsere Be- aus Wildfang wurden einzelne wertungen konzentrieren sich Fischereien betrachtet, denn der vorwiegend auf die in Deutsch- Kabeljau hat zum Beispiel im land am meisten verzehrten Nordostatlantik 13 unterschied- Fischarten und deren Bestände. liche Bestände, die nicht alle im Insgesamt wurden rund 80 Ar- gleichen Gesundheitszustand ten, aufgesplittet in 380 Bestän- sind oder mit denselben Fang- de/Fischereien und Aquakul- methoden befischt werden. turen, bewertet. Die folgende Bei Aquakulturen wurden ein- Liste bietet Ihnen also eine gute zelne Länder und Regionen be- Grundlage für Ihren Fischein- wertet. kauf in Deutschland! Natürlich konnten nicht alle weltweit vorhandenen Fisch- bestände und Aquakulturen 13
  • 14. Fischliste Die detaillierte Bewertung von sätzlich nicht vertretbar bewer- einzelnen Fischereien/Aquakul- tet. In Blau genannt finden Sie turen führt dazu, dass auch für jedoch einige noch vertretbare die Empfehlungen in der Fisch- Ausnahmen, wie z.B. den Kabel- liste umfangreichere Informati- jau aus dem FAO-Fanggebiet 27, onen angegeben sind. dem Nordostatlantik, und dort Dazu gehören das Fanggebiet spezifisch aus dem Sub-Fangge- der Welternährungsorganisa- biet der Norwegischen See, mit tion FAO, das Sub-Fanggebiet Wadennetzen gefangen. Infor- und auch die Fangmethode. So mationen zu Fangmethoden: wird z.B. der Kabeljau durch www.greenpeace/ eine rote Markierung als grund- themen/meere/fischerei Blau: Grundsätzlich vertretbar. Ausnahmen von nicht vertretbaren Fischereien/Aquakulturen werden genannt. Rot: Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen von ver- tretbaren Fischereien/Aquakulturen werden genannt. Bei vollständig „rot“ eingestuften Arten sind die wichtigs- ten Gründe genannt. Abkürzungen: gef. gefangen Östl. Östliche/r zertif. zertifiziert Westl. Westliche/r WF Wildfang Pazif. Pazifischer Nördl. Nördliche/r AK Aquakultur Atl. Atlantischer Südl. Südliche/r 14
  • 15. AK Grundsätzlich vertretbar. Zu bevorzugen: Öko-AK aus Deutschland und England Karpfen Cyprinus carpio carpio AK Grundsätzlich vertretbar. Zu bevorzugen: Öko-AK der Regenbogenforelle (O. mykiss) an Land mit spezieller Vor- sorge zur Vermeidung von Ausbrüchen (z.T. Naturland-zertif.) Öko-AK der Bachforelle (S. trutta fario) (z.T. Naturland-zertif.) Regenbogenforelle / Bachforelle Oncorhynchus mykiss, Salmo trutta fario WF Grundsätzlich vertretbar. Nicht vertretbar, wenn: gef. im Nordostatlantik – Nordsee, Östl. Ärmelkanal, Skagerrak/Kattegat (Herbst- laicher), Südl. Irische und Keltische See, Westl. Ostsee und Skagerrak/Kattegat (Frühjahrslaicher); – Zentrale und Nördl. Ostsee – mit Stellnetzen gef. im Nordwestatlantik – Kanada, Südl. Golf v. St. Lawrence (Frühjahrslai- Hering cher); – Kanada, Südwest Nova Scotia, Clupea harengus Bay of Funday – mit Fallen 15
  • 16. WF Grundsätzlich vertretbar. Nicht vertretbar, wenn: gef. im Nordostatlantik – Skager- rak/Kattegat, Nordsee – ganzjähriges ICES-Fangverbot gef. im Nordostatlantik – Island, Faröer – unregulierte Fischerei Makrele Scomber scombrus WF/AK WF grundsätzlich vertretbar. Nicht vertretbar, wenn: gef. in Estland und Baltischem Archipel (Finnland, Schweden) AK zu bevorzugen aus: Öko-AK mit minimiertem Einsatz von Futter-Fisch aus Wildfang Zander Stizostedion lucioperca AK Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: AK aus traditioneller Haltung in Lagunen, z.B. Griechenland, Türkei Dorade Sparus aurata 16
  • 17. WF Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: Pazif. Heilbutt (H. stenolepis), gef. im Nordpazifik – British Columbia, Beringsee, Golf von Alaska, Washing- ton, Oregon – mit Grund-Langleinen Heilbutt Hippoglossus hippoglossus, – stenolepis, Hippoglossoides platessoides, Rheinhardtius hippoglossoides WF Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: Atl. Kabeljau (G. morhua), gef. im Nordostatlantik – Barentssee, Nor- wegische See, Östl. Ostsee – mit Handleinen, Ruten und Leinen, Lang- leinen; – Island – mit Handleinen, Ruten und Leinen, Stellnetzen Pazif. Kabeljau (G. macrocephalus), gef. im Nordostpazifik – Beringsee, Kabeljau Aleuten, Golf von Alaska – mit Grund- Gadus macrocephalus, – morhua Langleinen, Ruten und Leinen, Fallen WF/AK Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: Pazif. Lachs (Oncorhynchus spp.), gef. im Nordostpazifik – Golf von Alaska (z.T. MSC-zertif.) Lachs (Pazif. & Atl.) Oncorhynchus spp., Salmo salar 17
  • 18. AK Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: AK an Leinen oder Holzpfählen, z.B. aus Chile, Frankreich, Irland, Schott- land, Spanien, Italien; Saatmuscheln nicht aus Fischerei mit Dredgen Miesmuschel Mytilus chilensis, – edulis, – galloprovincialis AK Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: Öko-AK aus Vietnam in Teichen und Käfigen (z.T. Naturland-zertif.) Pangasius Pangasius hypophthalmus WF Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: gef. im Nordostatlantik – Portugie- sische (Iberische) Küste, Golf von Biskaya Sardelle / Anchovi Engraulis encrasicolus 18
  • 19. WF Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: gef. im Nordostatlantik – Cornwall gef. im Östlichen Zentralen Atlantik – Westafrika (zentraler und südl. Be- stand) – mit Ringwaden, pelagischen Schleppnetzen Sardine Sardina pilchardus WF Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: gef. im Nordostatlantik – Barents- und Norwegische See (z.T. MSC-zer- tif.), Rockall – mit Langleinen, Fallen gef. im Nordwestatlantik – Östl. Georges Bank, Golf von Maine – mit Langleinen, Fallen Schellfisch Melanogrammus aeglefinus WF Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: gef. im Westatlantik und Ostpazifik (US- und Kanadische Flotte) – mit Handleinen, Harpunen Schwertfisch Xiphias gladius 19
  • 20. WF Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: gef. im Nordostatlantik – Barentssee, Norwegische See, Skagerrak/Kattegat, Nordsee, Westl. Schottland, Rockall – mit Ringwaden, Lang- und Handleinen, Schleppangeln Seelachs / Köhler Pollachius virens WF Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: L. americanus, gef. im Nordwest- und Westl. Zentralen Atlantik – mit Stellnetzen Seeteufel Lophius americanus, –budegassa, –piscatorius WF/AK Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: Kaltwassergarnelen (P. borealis), gef. im Nordostatlantik – Barentssee, Norwegi- sche See –; im Nordwestatlantik – Däne- mark-Straße, Ost-Grönland – mit pelagi- schen Schleppnetzen, Fallen Kaisergranat (N. norvegicus), gef. im Shrimps / Garnelen Nordostatlantik – Nordsee, Skagerrak/Kat- tegatt, Westl. Schottland – mit Fallen Crangon crangon, Nephrops norvegicus, Pandalus borealis, Penaeus spp., Trop. Shrimps (P. monodon) aus Öko-AK Metapenaeus monoceros in Bangladesh, Thailand (z.T. Naturland-zertif.) 20
  • 21. WF Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: Skipjack (K. pelamis), gef. im West- und Ostatlantik, West- und Zentral- pazifik sowie Indischen Ozean – mit Handleinen, Ruten und Leinen Thunfisch Katsuwonus pelamis, Thunnus alalunga, – albacares, – maccoyii, – obesus, – orientalis, – thynnus AK Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: AK aus geschlossenen Systemen in den USA Tilapia Oreochromis spp. WF Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: I. argentinus, gef. im Südwestatlantik – Falkland – mit Licht-/Haken-Fischerei L. pealleii, gef. im Nordwest- und West- lichen Zentralen Atlantik – mit Fallen O. vulgaris, gef. im Nordostatlantik – Südl. Biskaya, Portugiesische (Iberische) Küste, Mittelmeerküste Spaniens – mit Tintenfisch / Sepia / Krake Fallen, Ruten und Leinen Illex argentinus, – illecebrosus, Loligo spp., Octopus spp., Sepia officinalis 21
  • 22. WF/AK Grundsätzlich nicht vertretbar. Ausnahmen: aus AK in Lagunen und mit Tanks an Land in Griechenland, Portugal, Ägypten Wolfsbarsch / Loup de mer Dicentrarchus labrax WF/AK Nicht vertretbar, weil: schlechte Bestandszustände Europäischer Aal unter CITES gelistet AK abhängig vom Besatz mit Glas- aalen (Jungtieren) aus der Natur bis zu 3 kg Wildfisch zur „Produktion“ von 1 kg AK-Aal nötig Aal Europäischer Aal (Anguilla anguilla) und andere Arten (Anguilla japonica, – rostrata, – dieffenbachii, – australis australis, – mossambica) WF Nicht vertretbar, weil: z.T. schlechte Bestandszustände zu große Fangmengen, die sich ver- mutlich negativ auf andere Arten des Ökosystems, wie Seelöwen, auswirken z.T. zerstörerische Grundschlepp- netz-Fischerei z.T. Unsicherheit über Einhaltung der Quoten und illegale Fischerei (in russischen Gewässern) Alaska-Seelachs /-Pollack Theragra chalcogramma 22
  • 23. WF Nicht vertretbar, weil: meist schlechte/unklare Bestands- zustände meist zerstörerische Grundschlepp- netz-Fischerei oder Grund-Stellnetze mit Beifang an Walen und Delphinen extrem langlebig, langsam wach- send, späte Geschlechtsreife und geringe Nachkommenschaft Dornhai / Seeaal / Schillerlocke Squalus acanthias WF Nicht vertretbar, weil: schlechte/unklare Bestandszustände zerstörerische Grundschleppnetz- Fischerei z.B. über Unterseebergen seit 2006 in Australien als bedrohte Art gelistet langlebig, langsam wachsend, späte Geschlechtsreife Granatbarsch Hoplostethus atlanticus WF Nicht vertretbar, weil: z.T. schlechte/unklare Bestands- zustände zerstörerische Grundschleppnetz- oder pelagische Schleppnetz-Fischerei mit Beifang an Hoki-Jungtieren sowie bedrohten Seevögeln, Haien und Rochen M. magellanicus langlebig, langsam Hoki / Blauer Seehecht wachsend, späte Geschlechtsreife Macruronus magellanicus, – novaezelandiae 23
  • 24. WF Nicht vertretbar, weil: schlechte/unklare Bestandszustände langlebig, langsam wachsend, späte Geschlechtsreife Marlin Makaira indica, – mazara, – nigricans WF Nicht vertretbar, weil: schlechte/unklare Bestandszustände meist zerstörerische Grundschlepp- netz-Fischerei langlebig, langsam wachsend, späte Geschlechtsreife Rotbarsch Sebastes fasciatus, – mentella, – marinus WF Nicht vertretbar, weil: z.T. schlechte Bestandszustände meist zerstörerische Grundschlepp- netz-Fischerei mit hohen Beifängen Scholle (Europ. & Pazif.) / Seezunge / Kliesche Pleuronectes platessa, Lepidopsetta bilineata, L. polyxystra, Solea solea, Limanda limanda 24
  • 25. WF Nicht vertretbar, weil: schlechte/unklare Bestandszustände z.T. zerstörerische Grundschlepp- netz-Fischerei z.T. hohe Beifänge hohe illegale Fischerei langlebig, langsam wachsend, späte Geschlechtsreife Schwarzer Seehecht Dissostichus eleginoides WF Nicht vertretbar, weil: meist schlechte Bestandszustände Grundschleppnetz-Fischerei und Langleinen mit hohen Beifängen Seehecht Merluccius australis, – capensis, – gayi gayi, – hubbsi, – merluccius, – paradoxus, – productus WF Nicht vertretbar, weil: schlechte Bestandszustände z.T. zerstörerische Grundschlepp- netz-Fischerei in USA als „Species of Concern“ eingestuft (NOAA); in Kanada unter „Species at Risk Act“ (SARA) Steinbeißer / Seewolf Anarhichas lupus 25
  • 26. WF Nicht vertretbar, weil: schlechte/unklare Bestandszustände Sprotte Sprattus sprattus WF Nicht vertretbar, weil: schlechte/unklare Bestandszustände meist zerstörerische Grundschlepp- netz-Fischerei Wittling Merlangius merlangus 26
  • 27. Fanggebiete Fanggebiete der Welternährungsorganisation FAO: 18 Arktis 57 Östlicher Indischer Ozean 21 Nordwestatlantik 58 Südlicher Indischer Ozean 27 Nordostatlantik und Antarktis 31 Westlicher Zentraler Atlantik 61 Nordwestpazifik 34 Östlicher Zentraler Atlantik 67 Nordostpazifik 37 Mittelmeer und Schwarzes Meer 71 Westlicher Zentraler Pazifik 41 Südwestatlantik 77 Östlicher Zentraler Pazifik 47 Südostatlantik 81 Südwestpazifik 48 Antarktischer Atlantik 87 Südostpazifik 51 Westlicher Indischer Ozean 88 Antarktischer Pazifik FAO 27 Folgende Doppelseite: Ausschnitt aus dem Fanggebiet FAO 27 (Nordostatlantik) mit Einteilung in „Sub-Fanggebiete“ durch den Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) 27
  • 28. 28
  • 29. IIa: Norwegische See VIa: Westlich Schottland IIIa: Skagerrak/Kattegat VIIa: Irische See IIIb – d (22 – 24): Westliche Ostsee VIIb: Westlich Irland IIId (25 – 32): Östliche Ostsee VIId Östlicher Ärmelkanal IVa – c: Nordsee VIIe – k: Westlicher Ärmelkanal Vb: Faröer und Keltische See 29
  • 30. Ausblick Greenpeace setzt sich fortwäh- Dazu brauchen wir Ihre Hilfe: rend für eine nachhaltige und Dieser Ratgeber erleichtert transparente Fisch-Einkaufs- Ihnen beim Fischeinkauf die politik ein. Wir beobachten die Entscheidung, mit der Sie den Sortimente in den Supermärk- Meeresschutz und unsere Arbeit ten und bleiben mit den Unter- unterstützen können. Wenn Sie nehmen im Gespräch. Ebenso beim Einkauf Produkte in den begleiten wir die Fischerei- Regalen finden, die dort längst politik, denn dort wird über ein nicht mehr hingehören, fragen nachhaltiges Fischereimanage- Sie nach der Fisch-Einkaufs- ment entschieden. Nur, wenn politik des Unternehmens und alle Akteure zusammenarbei- machen Sie Ihrem Ärger darü- ten, können die Meere mit ih- ber Luft. ren Fischbeständen erhalten Und nicht zuletzt: Essen Sie werden. seltener und bewusster Fisch! Quellen 1 Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO): The State of World Fisheries and Aquaculture 2008. (Rom 2009) ftp://ftp.fao.org/docrep/fao/011/i0250e/i0250e.pdf 2 http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2009:0163:FIN:DE:PDF 3 http://www.fao.org/DOCREP/003/T4890E/T4890E00.HTM 4 http://www.fao.org/docrep/011/i0250e/i0250e00.htm 5 Allsopp M., Johnston P., Santillo D. (2007): Challenging the Aquaculture Industry on Sustainability. http://www.greenpeace.org/international/press/reports/challenging-the-aquaculture 6 Fisch-Informationszentrum (Hrsg.): Fischwirtschaft – Daten und Fakten 2010. Hamburg. http://www.fischinfo.de/pdf/Daten_und Fakten_2010.pdf 7 http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/artikel/ zertifizierungen_glaubwuerdige_standards_fuer_die_nachhaltigkeit_von_fischprodukten/ 8 http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/artikel/ supermarktranking_fisch_2009_weitere_fortschritte/ 9 Greenpeace Criteria to ‚red-grade‘ unsustainable fisheries and aquaculture. http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/ 30
  • 31. Schutzgebiete sind für Greenpeace ein wichtiger Bestandteil eines nach- haltigen Fischereimanagements. Impressum Greenpeace e.V., Große Elbstraße 39, 22767 Hamburg, Tel. 040/306 18-0, Fax 040/306 18-100 V.i.S.d.P. Dr. Iris Menn Politische Vertretung Berlin Marienstraße 19–20, 10117 Berlin; mail@greenpeace.de; www.greenpeace.de Redaktion Anja Oeck Bildredaktion Sonja Umhang Produktion Birgit Matyssek Gestaltung Johannes Groht Kommunikations- design, Hamburg Litho ORC, Kohlhöfen 10, 20355 Hamburg Fotos Titel [M]: Jan Kornstaedt, Jan Kehnscherper (links: Rotbarsch, rechts: Makrele), S. 2: Marco Care, S. 4: Virginia Lee Hunter, S. 6: Manu San Felix, S. 7: Bernd Euler, S. 8: Marco Care, S. 9: Julia Hoersch, S. 27: Paul Hilton, alle © Greenpeace Illustrationen S.14–22: Sonia Schadwinkel (18), Greenpeace (17) Druck Neue Nieswand Druck GmbH, Werftbahnstraße 8, 24143 Kiel Auflage 130.000 Exemplare Stand 6/2011, basierend auf Daten von November 2010 Zur Deckung unserer Herstellungskosten bitten wir um eine Spende: GLS Gemeinschaftsbank eG, BLZ 430 609 67, Konto 33400 Gedruckt auf 100% Recyclingpapier 31
  • 32. Greenpeace fordert: eine transparente und nachhaltige Einkaufs- politik für Fisch und andere Meeresfrüchte im Lebensmitteleinzelhandel und der Fischindustrie ein nachhaltiges und sozialverträgliches Fischereimanagement, das dem Vorsorgeprinzip und einem ökosystemaren Ansatz folgt die Einrichtung von großflächigen Meeresschutz- gebieten Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Lebens- grundlagen kämpft. Unser Ziel ist es, Umweltzerstörung zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern und Lösungen durchzusetzen. Greenpeace ist überparteilich und völlig unabhängig von Politik, Parteien und Industrie. Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland spenden an Greenpeace und gewährleisten damit unsere tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt. E 077 5