Social Software im Unternehmen mit SharePoint 2010
Erfolgreicher Kundenservice mit Communities
1. Social Media topsoft-Magazin 1-14
Erfolgreicher Kundenservice mit
Communities
Warteschlangen und Warteschleifen-Musik sind nicht gerade ein ästhetisches Erlebnis und
treiben zudem Kunden in die Flucht. Darum setzen immer mehr Unternehmen auf Self-ServiceLösungen mit Kunden-Communities, schliesslich sollen die Kontaktpunkte im Netz zwischen
Unternehmen und Kunde möglichst einfach gestaltet sein. In solchen Self-Service-Communities
können Kunden selbstständig Informationen und Antworten finden, in dem sie ihe Frage in
einem intelligenten FAQ, in einer Wissensdatenbank oder in einem Forum stellen, statt sich direkt
an einen Servicemitarbeiter zu wenden. Die Idee, die dahinter steckt, ist so einfach wie bestechend: Kostensenkung durch die Reduktion persönlicher Service-Dialoge – der Kunde hilft sich
selbst und anderen Kunden.
>> Michael Gisiger, Wortgefecht | Social Business Beratung und Training
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass
mittlerweile eine schier unüberschaubare Anzahl von Anbietern heute mit ihren
Plattformen für den Aufbau von solchen
Kunden-Communities werben. Dabei ist der
heute weit gefasste Begriff Community klar
einzugrenzen. Es geht nicht darum, dass der
Kundenservice jetzt nur noch auf Facebook
stattfinden soll. Vielmehr ermöglichen solche
Lösungen den Betrieb eigenständiger Plattformen durch Unternehmen und Marken. Da
mittlerweile grosse Marken wie die Swisscom
oder die deutsche Telekom erfolgreich solche
Lösungen betreiben, stellt sich die Frage, welche Best Practices man daraus ableiten kann.
Aufbauend auf meinen eigenen Erfahrungen
in der Planung und Umsetzung von SupportCommunities versuche ich hier die zehn wichtigsten Erfolgsfaktoren zu umreissen, damit
Communities als Kommunikationsinstrumente ihren festen Platz innerhalb der SocialMedia- und Service-Strategie eines Unternehmens einnehmen können.
Best Practices für Kunden-Communities
Michael Gisiger ist Blogger, Berater und
Trainer für Enterprise 2.0, Social Media
und Online-Marketing. Seit 2006 publiziert er regelmässig Fachbeiträge in Online- und Printmedien, berät kleine und
grosse Unternehmen und tritt als Redner
und Dozent auf. Zu seinen Schwerpunkten gehören u.a. Collaboration und
Social CRM, aber auch Social Media und
Social Business allgemein. Auf wortgefecht.net bloggt er zu diesen Themen.
Nach dem Studium in St. Gallen und
Bern war er u.a. in der Versicherungsund in der IT-Branche als Marketer tätig.
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1. Communities sind in der Regel kein
technisches Problem
Wie bereits angesprochen bieten unzählige
Anbieter Plattformen an, die alle die nötigen
Features bieten, damit die Nutzer miteinander
diskutieren, Ideen und Inhalte teilen, Lösungen zu ihrem Problem finden und sich gegenseitig moderieren können. Die grössten Herausforderungen sind also nicht technischer
Natur sondern betreffen betriebswirtschaftliche und soziale Aspekte.
2. Die Bedürfnisse der Community gehen vor
Communities entstehen und existieren, um
die Bedürfnisse ihrer Mitglieder zu erfüllen.
Das gilt besonders auch für Service-Communities. Eine offene, ehrliche Diskussionskultur
und gegenseitiger Respekt sind essentiell für
den langfristigen Erfolg. Niemandem fällt ein
Zacken aus der Krone, wenn in der eigenen
Community auch einmal die Produkte der
Konkurrenz empfohlen oder gelobt werden.
3. Aktives Community-Management
Gerade weil Communities selbst organisierend
sind, benötigen sie auch ein Management, eine
Administration und eine Moderation, damit
sie nicht durch Spam, Inaktivität oder unpassendes Verhalten die produktiven Mitglieder
vertreiben. Erfolgreiches Community-Management ist zudem fähig, geeignete Mitglieder zu rekrutieren, die mit ihren Beiträgen das
Fundament für eine gemeinsame Identität der
Community legen. Dazu gehört auch ein frühes Buy-in seitens der Business-Sponsoren.
2. ERP finden:
5. Keine Anonymität
Klarnamen tragen viel dazu bei, Vertrauen und gegenseitigen Respekt zu schaffen. Eine entsprechend gestaltete einfache Registrierung ohne umständliche Formulare und Medienbruch räumen
zusätzliche Hürden aus dem Weg.
6. Klein anfangen
Ein klar eingegrenzter Fokus mit entsprechender, an der Motivation und den zu erwartenden Interessen bzw. Problemen der Nutzer
orientierten Struktur geben der Community erste Leitlinien für
die weitere Entwicklung vor.
7. Der erste Eindruck zählt
Nichts schreckt mehr ab, als eine gähnend leere Service-Wüste.
Vor dem offiziellen Start einer Community muss darum sichergestellt sein, dass die Nutzer von Anfang an zumindest für die
häufigsten Probleme bereits eine mögliche Lösung vorfinden. Die
bestehende Supportorganisation kann hier die richtigen Inputs
liefern.
8. Aktualität der Inhalte
Veralteter Content ist genauso störend wie eine leere Community. Es empfiehlt sich daher, möglichst früh die Governance und
Pflege des Contents zu planen und entsprechende Ressourcen zu
definieren. Content unterliegt wie jedes andere Produkt auch einem Lebenszyklus und muss entsprechend administriert werden.
9. Erfolgreiche Communities werden laufend beworben.
Nicht nur zum Start muss eine entsprechende Kommunikation
geplant und durchgeführt werden. Die Existenz und vor allem der
Nutzen einer Community sollten auch auf allen anderen ServiceKanälen immer wieder betont werden.
10. Die Erfolgsmessung von Communities bedingt
neue Massstäbe
Das Ausweisen der Besucherzahlen (unique visitors) alleine ist
nicht zielführend. Es ist nicht die Grösse einer Community, die
den Erfolg auszeichnet, sondern die Qualität der Antworten, die
die Nutzer vorfinden und erhalten. Metriken wie zum Beispiel die
Anzahl gelöster Topics oder die Anzahl positiver Bewertungen
einzelner Lösungen bilden die Qualität besser ab als reine Page
Views.
Fazit
Eine funktionierende Community bietet dem Nutzer primär einen
Mehrwert zu den bestehenden Service-Strukturen. Eine erfolgreiche Community kann zwei Kategorien von Kundenanfragen
schnell und kostengünstig bedienen. Einerseits alle häufig auftretenden Standard-Probleme, die über Wissensdatenbank und FAQ
abgefangen werden können. Andererseits ermöglicht es die Dialogstruktur einer Community mittels Nachfrage und Austausch
mit anderen Kunden zum Kern komplexer und festgefahrener
Kundenprobleme vorzudringen, die auf anderen Kanälen nicht
oder nur ungenügend adressiert werden können. Der Dialog entwickelt dabei eine reinigende Wirkung, denn der vermeintlich geprellte Kunde begegnet anderen Kunden, die sich seinem Problem
annehmen, weniger skeptisch als den offiziellen Strukturen. <<
schmid + siegenthaler consulting gmbh
4. Communities wachsen zwangsläufig – aber nur, wenn sie
eine gemeinsame Identität finden
Man muss Raum lassen für positive unerwartete Entwicklungen.
Erfolgreiche Communities enstehen aus dem dynamischen Zusammenwirken der User, das man nicht steuern kann. Frühzeitig
planen muss man allerdings die benötigten Ressourcen, um dieses
Wachstum bewältigen zu können.
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D
www.schmid-siegenthaler.ch
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