Nachdem die Welt sich gerade von Minute
zu Minute verändert und langfristige Pläne
für eine Weile ausgedient haben, so scheint
es, haben auch wir beschlossen, bei dieser
Ausgabe von THE Stylemate manche Dinge
etwas anders zu machen. Also haben wir
den jungen Künstler Alessandro Painsi
damit beauftragt, unser Cover zu gestalten.
Er bekam von uns ein paar Anhaltspunkte
mit, wie „eventuell etwas mit Text“ und „es
geht um Menschen“, aber ansonsten war er
frei in seinem Schaffen. Das Ergebnis sehen
Sie nun, wenn Sie wieder zurückblättern.
So steht da nun geschrieben: „nobody
believed it – faith“. Und aus diesem Grund
können Sie auf dieser Seite in fetten Lettern
lesen „but we did do“. Denn wir haben Vertrauen
– darauf, dass alles schon irgendwie
gut wird. Denn wir vertrauen den Menschen
und wir setzen unser Vertrauen in das, was
sie tun. Das passt auch zu den Inhalten
dieser Ausgabe. Wir erzählen von und zeigen
Menschen, die besondere, schöne, qualitativ
hochwertige Dinge machen, die sich für ihr
Leben und ihre Mitmenschen begeistern, die
glauben und vertrauen. Die genau deswegen
ihre Energie und Zeit in etwas investieren,
das sie selbst glücklich macht und auch
andere glücklich machen soll. Und deswegen
wollen wir an dieser Stelle gar nicht so viel
vorwegnehmen, denn wir haben auch Vertrauen
in Sie, dass Sie weiterblättern und in
unsere Geschichten über diese Menschen
eintauchen.
2. 2THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Foto:Heldentheater
Essentials
Seite 3
(Schöne)
neue Welt
Seite 4 – 7
Interview Felix Muhrhofer:
Stein des Anstoßes
Seite 6
LIFE:
Quarantänestimmung
Seite 8 – 9
Einzigartig,
wie der Mensch
Seite 10
Sharing is caring
Seite 11 – 13
Franzobel
Seite 14
STYLE:
Designerporträt:
Träume aus
Schlamm und Teig
Seite 15 – 18
Picked by:
Özlem Tuna
Seite 19
Anastasija Lesjak:
Ein Hauch Seele
Seite 20
8 Städte, 8 Stores
Seite 21 – 23
Im Kinsky:
Sammeln liegt den
Menschen im Blut
Seite 24 – 25
Aromea:
Für eine duftende
Atmosphäre
Seite 26
Kolumne von
Helder Suffenplan:
Constant Beginnings
Seite 27
HOTELS:
LIFESTYLEHOTELS
selection:
Das Graseck –
My Mountain Hideaway
Seite LH 01
New Member:
Quellenhof
Luxury Resort Lazise
Seite LH 02
Gradonna ****S Mountain
Resort Chalets & Hotel
Seite LH 03
ElisabethHotel
Premium Private Retreat
Seite LH 04
Bergland Design- und
Wellnesshotel Sölden
Seite LH 05
New Member:
Almmonte Sensum Suites
The Oitavos
Maslina Resort
Seite LH 06 – 07
dasMAX
Seite LH 08
Alpina Zillertal
Seite LH 09
Alps Lodge
Hotel Lemongarden
Seite LH 10
New Member:
Hotel Landhafen
Seite LH 11
Directory
lifestylehotels
Seite LH 12
IMPRESSUM
Seite 2
Nachdem die Welt sich gerade von Minute
zu Minute verändert und langfristige Pläne
für eine Weile ausgedient haben, so scheint
es, haben auch wir beschlossen, bei dieser
Ausgabe von THE Stylemate manche Dinge
etwas anders zu machen. Also haben wir
den jungen Künstler Alessandro Painsi
damit beauftragt, unser Cover zu gestalten.
Er bekam von uns ein paar Anhaltspunkte
mit, wie „eventuell etwas mit Text“ und „es
geht um Menschen“, aber ansonsten war er
frei in seinem Schaffen. Das Ergebnis sehen
Sie nun, wenn Sie wieder zurückblättern.
So steht da nun geschrieben: „nobody
believed it – faith“. Und aus diesem Grund
können Sie auf dieser Seite in fetten Lettern
lesen „but we did do“. Denn wir haben Ver-
trauen – darauf, dass alles schon irgendwie
gut wird. Denn wir vertrauen den Menschen
und wir setzen unser Vertrauen in das, was
sie tun. Das passt auch zu den Inhalten
dieser Ausgabe. Wir erzählen von und zeigen
Menschen, die besondere, schöne, qualitativ
hochwertige Dinge machen, die sich für ihr
Leben und ihre Mitmenschen begeistern, die
glauben und vertrauen. Die genau deswegen
ihre Energie und Zeit in etwas investieren,
das sie selbst glücklich macht und auch
andere glücklich machen soll. Und deswegen
wollen wir an dieser Stelle gar nicht so viel
vorwegnehmen, denn wir haben auch Ver-
trauen in Sie, dass Sie weiterblättern und in
unsere Geschichten über diese Menschen
eintauchen.
Thomas Holzleithner & Hardy Egger
H E RAU S G E B E R
IN THIS ISSUE
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thestylemate.com
IMPRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz
Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer Chefin vom Dienst: DI (FH) Christin Maier-Erlach
Cover-Foto: Design: Alessandro Painsi 2020, Foto: Oliver Sønnichsen 2020 Gestaltung: VON K Brand Design
Autoren: Franzobel, Hedi Grager, Helder Suffenplan Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger
Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz Erscheinungsort: Graz Erscheinungsweise: 3 x jährlich
but we did
do
3. 3THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
essentials
G L O B E T RO T T E R
Drinks to go erfreuen sich in diesem Sommer größerer
Beliebtheit. Der Cocktail kommt dieses Jahr aus der
Apothekerflasche und der Spritzer aus der Glasflasche –
Plastikbecher ade! Der Rosé-Spritzer der Domaines
Kilger kommt zwar aus der Steiermark, man kann ihn
aber zum echten Globetrotter machen. Denn die nach
Passionsfrucht, Johannis- und Waldbeere schmeckende
spritzige Erfrischung passt immer und überall.
Ob beim Picknick im Park, beim Ausflug am See oder
auf der Piazza in der Stadt. Dank der kompakten
Größe passt er perfekt in jede Handtasche und dank
edlem Etikett ist er außerdem schön anzusehen.
Domaines-kilger.com, € 2,50
D I E S E R A U S G A B E
Fotos:DomainesKilger / Gressl / LouisVuitton / Klomfar / WEVER&DUCRÉ / AL-TIME
B I G S P E N D E R
Von Seife können wir seit einer Weile nicht genug
bekommen. Das ständige Nachfüllen nervt und
als Einwegverpackung schadet sie unserer Umwelt.
Der „Big Spender“ von Klomfar zeigt Größe und
damit viel Platz für Flüssigseife unserer Wahl.
Das puristische Design stammt vom österreichischen
Designer Philipp Aduatz, gefertigt wird er großteils
von Hand und mittels traditioneller Handwerks-
technik in Europa. Praktisch: Mit einem Adapter an der
Rückwand kann er ganz einfach an der Wand befestigt
werden. In verschiedenen Ausführungen erhältlich!
klomfar.at, ab € 286
B A L L P L AY E R
„Let’s get physical, physical“ lautet eine Zeile aus
Olivia Newton-Johns gleichnamigem Hit, der einem
beim Betrachten dieses Ping-Pong-Sets von Louis
Vuitton sofort einfällt. Die Schläger animieren zur
spaßigen körperlichen Ertüchtigung am hauseigenen
Tischtennistisch oder im Park. Ideal auch für Reisen:
Das sportliche Set enthält zwei professionell gestaltete
Tischtennisschläger, Tischtennisbälle in einer passen-
den Halterung und eine elegant gestaltete Hülle aus
maskulinem Monogram Eclipse Canvas, die mit einem
LV-Circle-Emblem verziert ist. Also, „Try to keep
your hands on the table“ bei diesem Anblick!
louisvuitton.com, € 1.550
T I M E K E E P E R
Der in New York lebende Creative Director Alex Wiederin
und der Produktdesigner Tino Valentinitsch haben ihr Faible
für Uhren äußerst kreativ genutzt und ihr eigenes Uhrenlabel
„AL-Time“ gegründet. „Leichtigkeit ist Freiheit“ – gemäß
diesem Motto bauen sie Uhren nach eigenen Vorstellungen.
Laut ihrem Credo soll nicht die Uhr das Luxusgut sein,
sondern die Zeit. Das wird durch die ungewöhnliche
zusätzliche Stundenmarkierung „13“ auf dem Leuchtziffer
blatt ausgedrückt. Der Name AL-Time verweist auf das
chemische Symbol für Aluminium, dargestellt durch
die Zahl 13 im Periodensystem, und aus Aluminium besteht
auch das Gehäuse der ultraleichten Uhr. Angelehnt an die
Luftfahrtindustrie unterscheiden sich die AL-Time-Uhren
grundlegend von herkömmlichen Uhrenkonstruktionen.
Ein speziell entwickeltes Aluminiumprofil trägt ein wasser-
dicht gekapseltes Quartz-Uhrwerk und verleiht der Uhr ihre
ikonische Seitenansicht. Und was nicht nur heute besonders
wichtig ist: Die Gehäuse sind zu 100 Prozent recyclebar.
al-time.com, € 285
L I G H T D ONO R
Sie versprüht den Charme der 50er wie kaum
eine andere. Und dabei reden wir hier gar nicht
von Stilikone Audrey Hepburn, sondern von
der gleichnamigen Leuchte, die ab sofort auf keiner
Cocktailparty fehlen darf. Warum man sie einladen
sollte? Weil sie ihren Look öfter wechseln kann
als jeder Filmstar. Und in mattem Schwarz genauso
gut aussieht wie in schimmerndem Gold.
Wie das geht? Einfach eines von zwei Mountings
wählen und mit bis zu acht Schirmformen kombinieren.
Sie suchen nach einem Eyecatcher an der Wand?
Dann können Sie ODREY’s Form mit drei eleganten
Manschettenformen ganz individuell verändern.
weverducre.com, Preis je nach Modell
E A R F L AT T E R E R
Dieser Roségold-Ohrschmuck ist ein handgefertigtes
Unikat aus der Goldschmiede von Barbara Gressl.
Er besteht aus feinsten Fiji-Perlen, geschnitztem
Fiji-Perlmutt und champagnerfarbenen Brillanten,
die den Ohren schmeicheln und das Gesicht wunder-
schön einrahmen. Damit lässt es sich herrlich
wegträumen, hin zu kleinen Eilanden mit weißen
Sandstränden und glasklarem Wasser. Tragen kann
man diese Preziosen sowohl zum weißen Strandkleid
als auch zum eleganten Abendkleid. Da kommen
Urlaubsstimmung und Champagnerlaune auf.
gressl.com, € 5.490
4. 4THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
G E S C H Ö P F
schöne
WIR MENSCHEN.
Wir haben viel erreicht, die Welt geformt
und sind dabei, sie zu zerstören. Wir sind
gut, wir sind böse. In den meisten von uns
steckt beides. Krisen bringen das Beste und
das Schlechteste in uns Menschen hervor.
Wir sind aufopfernd dazu bereit, einander
zu helfen, wir können aber auch ohne mit
der Wimper zu zucken einander denunzie-
ren. Es gibt Menschen, die spenden Geld,
um die Not anderer zu lindern. Es gibt
Menschen, die kaufen Waffen, um alles,
was sie haben, bis in letzter Konsequenz zu
verteidigen.
Im Podcast „Weltspiegel Thema“ der ARD
Audiothek berichten Reporter und Kor-
respondenten aus Spanien, den USA und
Mexiko, wie sich die Gesellschaft während
der Coronakrise verändert hat. Spanien
ist ein von der Krise stark gebeuteltes
Land mit rigorosen Ausgangssperren im
Kampf gegen die Pandemie. Dort finden
sich jeden Abend Menschen auf ihren
Balkonen ein, um für die Ärzte und Pfleger
zu klatschen – als Anerkennung dafür, dass
sie an vorderster Front kämpfen. Auch
dort gibt es wiederum jene Menschen,
die ebendiesen „Helden“ Zettel an die
Tür hängen, auf denen zu lesen ist, sie
mögen doch lieber ausziehen, weil sie eine
Gefährdung der anderen Bewohner im
Haus darstellen würden. In den USA gehen
die Waffenkäufe durch die Decke, aus
Angst vor bürgerkriegsartigen Zuständen,
Geschäfte werden aus Angst vor Plünde-
rungen verbarrikadiert. Währenddessen
werden die Schlangen an den Essensaus
gaben immer länger.
Wir fühlen uns bedroht. Das macht einen
Teil von uns solidarisch, die anderen
wollen mit aller Gewalt oder Macht, die
ihnen zur Verfügung steht, alles was sie
haben verteidigen. Was passiert mit uns?
Die Umweltpsychologin Isabella Uhl-Hädi-
cke, die an der Uni Salzburg zur Klima
wandel-Kommunikation forscht und NGOs
und Unternehmen berät, sagt in einem
Interview mit ZEIT Wissen, dass eine
Bedrohung wie diese für uns den totalen
Kontrollverlust bedeute. Dieser führe dazu,
dass wir versuchen würden, wenigstens
unsere eigene kleine Welt zu kontrollieren,
da uns dies zumindest in geringer Form
das Gefühl von Selbstwirksamkeit gebe. Im
Angesicht der Bedrohung fokussieren wir
außerdem stärker auf unsere gesellschaft-
lichen Normen und unsere eigene Gruppe.
Das helfe uns, mit der Angst umzugehen,
obwohl es am Problem nichts ändere.
Wie kann man also grundlegende Ein-
stellungen verändern und die Menschen
zu positivem Verhalten „anstiften“?
Darauf antwortet Uhl-Hädicke, dass sich
Wertvorstellungen leider wirklich nur
schwer verändern ließen. Am stärksten
beeinflusse das Vorbild anderer. Wenn
sich durch das Verhalten von immer mehr
Menschen soziale Normen ändern, wenn
eine neue Mehrheit entsteht, dann würden
die anderen oft einfach mitgerissen.
Je mehr Menschen sich also solidarisch zei-
gen, Gutes tun und es auch andere wissen
lassen, umso mehr Menschen lassen sich
davon überzeugen, es ihnen gleichzutun.
So sind wir.
Die Welt nimmt langsam wieder Geschwindigkeit auf.
Doch was ist mit uns Menschen während des vermeintlichen Stillstands passiert?
Eine Bestandsaufnahme
in vier Teilen.
by Atelier PMP
Perfumers: Mark Buxton und David Chieze
2020
5. 5THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Wir sind es gewohnt, in einer permanen-
ten Zeitnot zu leben. Viele von uns zumin
dest. Wir machen alle möglichen Dinge
gleichzeitig und versuchen unsere Tage
voller zu machen, als es für uns gut ist.
Am Ende des Jahres wissen wir trotzdem
nicht so genau, womit wir unsere Zeit
eigentlich verbracht haben. Wir sind
frustriert, weil wir weder das erreicht
haben, was wir uns beruflich vorge
nommen haben, noch private Ziele, wie
öfter mal ins Theater zu gehen oder ein
bisschen mehr zu reisen.
Haben wir in den letzten Monaten nun
also Zeit gewonnen oder doch verloren?
Trotz vieler Initiativen im Online-Bereich
scheint es für den Kulturbetrieb zu
einer verlorenen Zeit geworden zu sein.
Viele Künstler und Kreative wurden in
ihrem Schaffen beschnitten oder einfach
gehemmt, da diese Unfreiheit für sie
zur Ohnmacht wurde. Lag es daran, dass
wir verdammt dazu waren, zu warten?
Dass wir nicht wussten, wann und wie sich
unsere alte Normalität wieder einstellen
würde? Dass wir mit dieser Leerzeit zu
wenig anzufangen wussten? Empfinden
wir sie deswegen als verlorene Zeit, weil
wir uns von unserer Getriebenheit nicht
lösen können?
Jean-Jaques Rousseaus Paradox lautete:
„Zeit verlieren heißt Zeit gewinnen.“
Daran sollten wir vielleicht öfter denken,
vor allem, wenn uns die Schnelligkeit der
Welt wieder voll erfasst hat.
N E W T R A D I T I O N
London. In Gedanken zumindest, denn
persönlich treffen konnten wir Brendan
Murdock, den Erfinder von anatomē,
einer Brand für hochwertige Vitamine,
Nahrungsergänzungsmittel und therapeu-
tische Öle, zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Wir wollten wissen, wie jemand, der mit
seinem Unternehmen bereits in „norma-
len“ Zeiten Menschen dabei hilft, einen
gesunden Körper und Geist zu bewahren,
in „anderen“ Zeiten lebt und optimistisch
bleibt. „Ich habe das Glück, einen Garten
zu haben, der in diesen Zeiten von großem
Nutzen war. Es war wunderschön, denn
ich habe noch nie so bewusst den Übergang
vom Winter in den Frühling beobachtet.
Ich war selbst plötzlich so wachsam und es
begeisterte mich zutiefst, das Eintreffen
des Frühlings mit seinem Wachstum,
dem Vogelleben und dem Aufblühen für
mich neu zu entdecken. Es war also eine
überraschend nahrhafte Zeit. Und ich
habe festgestellt: Gartenarbeit ist ein
großartiges emotionales Tonikum.“
Zu seinem Tagesprogramm zählten außer-
dem lange Spaziergänge auf dem Land,
wo er lebt, mit seinem Hund und eine
Investition in Heim-Fitness-Accessoires,
die nun in den Tagesablauf integriert
werden, um gesund zu bleiben. Mehr Zeit
gab es auch dafür, sich Gedanken über das
Essen und die Ernährung zu machen.
An einem normalen Arbeitstag in London
blieb Murdock sonst keine Zeit dafür.
Wie viele andere hat er sich auch dem
Backen zugewandt und fand diese
Verlangsamung eines Prozesses in vielerlei
Hinsicht nützlich.
Für sein Unternehmen „anatomē“
eröffneten sich ebenso neue Möglich
keiten. „Wir haben die Krise genutzt, um
eine klare digitale Strategie zu entwickeln
und dankenswerterweise hat sich unser
Online-Verkauf bereits verbessert.“
Die neue Plattform geht im August online.
Auch ein verstärkter Kontakt zur eigenen
Community wurde forciert und Initiativen
für Mitarbeiter von Krankenhäusern in der
Nähe seines Londoner Geschäfts wurden
gestartet.
Natürlich entstanden dadurch auch neue
Produkte, wie ein Bio-Hand-Sanitiser, der
mit ätherischen Ölen gemischt ist und
die Hände trotz des hohen Alkoholgehalts
wirklich nährt. Darüber hinaus gibt es
ein neues Nahrungsergänzungsmittel,
um das Immunsystem zu stärken. „Da ich
zu Hause war, hatte ich mehr Zeit, über
Produkte nachzudenken, die unterstützend
in unseren eigenen vier Wänden wirken.
Wir haben jetzt eine wirklich schöne
Sammlung von Keramik-Diffusoren und
ein neues Raumspray auf den Markt
gebracht, um damit unsere ‚support and
protection collection‘ zu ergänzen.“
neue
by Salle Privée
Perfumer: Tanja Deurloo
2017
by Ramón Monegal
Perfumer: Ramón Monegal
2019
L E T E M P S P E R D U
PhotographybyMathildeKarrèr
6. 6THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
eine zusätzliche Funktion gebe. Es ist eine
Verschmelzung von etwas Emotionalem
und Funktionalem. Unser Familienesstisch
besteht aus Steinen, die wir bei unseren
gemeinsamen Reisen gesammelt haben, er
hat viel Geschichte und weckt Erinnerungen.
Ich beschäftige mich als Laie auch mit der
Geologie, denn ich finde es schön, ein Thema
von möglichst vielen Seiten zu betrachten.
Ihre Arbeiten sind aber nicht nur
aufgrund der Steine Unikate.
Nein, denn ich stelle mich mit dem Eisen
an die Biegemaschine und biege, so lange
ich Lust habe. Der Entstehungsprozess
eines Stücks hat unterschiedliche Phasen.
Eine sehr überlegte lange Phase von
Design und Konzept. Danach mache ich
ein Modell und einen Prototyp. Wenn ich
dann das Objekt mache, gibt es den Prozess
des Einbringens des Terrazzo, und der
ist sehr spontan und intuitiv, denn man
hat nur ein bestimmtes Zeitfenster, in
dem man die Steine in die feuchte Farbe
einbringen kann. Das liebe ich daran, auch
wenn was schiefgeht. Danach ist mal Ruhe
und dann beginnt das Schleifen. Es ist ein
bisschen wie beim Entwickeln von Fotos.
Beim Schleifen kommt langsam alles zum
Vorschein und du siehst, ob deine Idee
beim Einbringen der Steine funktioniert
hat. Das ist wunderschön.
Sie haben das Interior Design der beliebten
„R&Bar“ in Wien gemacht, kürzlich eine
Hotelbar/Restaurant auf Bali entworfen,
gestalten außergewöhnlich schöne Küchen
für Privathäuser und haben die „Magic
Wall“ erfunden. Wie wichtig sind Ihnen
die Küche und das Essen?
Sehr! Schließlich habe ich den ersten
Wiener Kochclub gegründet! Der existiert
immer noch. Die Küche, das Feuer, das
Zusammenkommen an einem Ort, das
Zentrum des Zusammenlebens – das lässt
mich nicht los. Eine gemeinsame Mahlzeit
ist für mich ein kleiner Hafen der analogen
Kommunikation. Ich stehe bei einer Party
gerne hinter der Bar und mache die Drinks.
Bei einer Fete braucht man eine Theke.
Was macht die perfekte Bar aus?
Man muss das Gefühl für Raum und Zeit
verlieren. Die Gegenwart wird gestretcht
und man ist nur im Jetzt. Bis man hin-
ausstolpert und feststellt, dass die Sonne
schon aufgeht.
stein
Woran arbeiten Sie gerade?
Abgesehen davon, dass ich ständig neue
Modelle entwickle, arbeite ich konzeptio-
nell gerade an einer Ausstellung im Herbst
in Los Angeles. Interior Designerin Kelly
Wearstler hat mich eingeladen, in ihrer
Galerie auszustellen, weil sie meine Sachen
so mag. Sie hat bereits für sich ein Stück
gekauft! Es wird ein Querschnitt meiner
Arbeit und wahrscheinlich entwickeln wir
gemeinsam etwas Neues. Ich werde auf
jeden Fall eine Bar mitbringen, denn die
war bereits bei meiner Ausstellung in New
York der Renner und sofort verkauft.
Man spürt sehr stark Ihre Leidenschaft,
wenn man mit Ihnen spricht und
natürlich, wenn man eines Ihrer Objekte
betrachtet. Woran liegt das?
Ich frage mich schon, warum ich das so
gerne mache. Ich habe überhaupt keine
Motivationsprobleme, in die Werkstatt zu
gehen. Ich glaube, ich habe eine besondere
Gehirnregion entdeckt, die meine Arbeit
anspricht. Ich erfreue mich an der Form,
der Farbe und der Oberfläche von den
Dingen. Es ist Schönheit, ein absolut
persönliches Empfinden. Umso mehr freue
ich mich, wenn Menschen sich bei mir
melden, die ein Objekt von mir zu Hause
haben und sagen, wie sehr sie meine Arbeit
lieben. Die Menschen spüren, was ich
fühle, wenn ich die Stücke mache. Das ist
wunderschön.
des
Für den international tätigen Interior Designer und Künstler Felix Muhrhofer
ist der Terrazzo mehr als einfach nur ein Werkstoff. Die verwendeten Steine
prägen seine Arbeit und machen sie zu Unikaten. Und sie hinterlassen Erinne-
rungsspuren in den fertigen Stücken, die beim bloßen Anblick erfahrbar werden.
felixmuhrhofer.com
Wie ist der Terrazzo in Ihr
Leben getreten?
Das war zu meiner Studienzeit, als ich
in einer WG gewohnt habe. Wir mussten
dort dringend den Boden austauschen und
haben beschlossen, mithilfe eines Buches
selbst Terrazzo zu machen. Geschichtlich
gesehen ist Terrazzo die Verwertung eines
Abfallproduktes – bereits die Römer und
Etrusker haben damit gearbeitet. Das
Material ist nicht teuer, aber es braucht
viel Zeit und Mühe. Das war für uns als
Studenten perfekt. Nach dem Boden folgte
bereits sehr professionell eine Küche, die
ich gegossen habe. So habe ich das Material
mit seinen Tücken kennengelernt und
über die Jahre eine wundervolle Beziehung
aufgebaut. Und ich habe immer noch das
Gefühl, nicht alle Möglichkeiten ausge-
schöpft zu haben. Ich verstehe Alberto
Giacometti, der sich sein Leben lang an
Ton abgearbeitet hat. Für mich hört die
Faszination für den Terrazzo nicht auf.
Dennoch arbeite ich als Gestalter natürlich
auch mit anderen Materialien.
Die wichtigste Zutat für den Terrazzo
sind die Steine, die Sie selbst sammeln.
An welchen Orten sammeln Sie?
Ich sammle auf der ganzen Welt. Selbst
wenn es manchmal nur eine Handvoll ist,
die ich mit nach Hause nehmen kann.
Zum Beispiel vom Kap der guten Hoffnung,
der Berliner Mauer oder dem Central Park
in New York. Es geht um die Bedeutung
des Ortes und dass ich, oft gemeinsam
mit meiner Familie, da gewesen bin.
Ansonsten nehme ich so viel, wie in mein
Auto hineinpasst.
Aus den Steinen baue ich mir eine
Steinbibliothek auf. Ich habe in meiner
Werkstatt in Nußdorf in großen Schütten
an die 100 verschiedene Sorten von
unterschiedlichen Orten. Das Wichtigste
ist, dass man die Steine hat, die man
will, denn als Handelsware ist ca. nur ein
Prozent erhältlich.
Was muss ein Stein haben, damit er
Sie interessiert?
Mich interessiert eigentlich nur die Schön
heit. Manchmal suche ich nach besonders
runden und flachen Steinen, weil es schon
ein paar technische Voraussetzungen gibt,
die ich gut finde. Der Stein ist ein Erin-
nerungsträger, den ich verwerte und ihm
PhotosbyElisaSeydelundClemensKois
anstosses
7. 7THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
welt
Während für einige Menschen die Zeit der
Quarantäne und des Lockdowns eher zu
Blockaden des kreativen Gehirns geführt
hat, konnten andere die Zeit für sich
deutlich besser nutzen. Der Interior
Designer und Künstler Felix Muhrhofer
(Anm. Interview auf Seite 6) begeisterte
auch seine Kinder für seinen Workshop in
Nußdorf. „In einer Werkstatt wie bei mir
kann man wahnsinnig viel entdecken.
Das ist aufregend und spannend. Toll ist,
wenn Kinder diesen Spirit mitbekommen,
dass man eigentlich alles bauen kann.
Man muss sich nur damit beschäftigen
und sich etwas überlegen“, erzählt er uns.
So entstanden viele Ideen für Dinge, die
sie selbst machen wollen, und das eine
oder andere Stück wurde bereits realisiert.
Muhrhofer glaubt, das Wichtigste, das er
seinen Kindern beibringen konnte, war
die Freude am Tun, „mit den Händen zu
arbeiten und daran Freude zu haben“.
Seine Kinder waren schon immer in seine
Arbeit eingebunden.
Seine Werke aus dem Material Terrazzo
brauchen viele Steine, und die werden
auch auf Familienreisen gemeinsam
gesammelt. „Jetzt haben sie allerdings
den ganzen Prozess einmal durchgemacht
und verstehen meine Arbeit viel besser.
Ich finde es schon wichtig, dass meine
Kinder wissen, was ich den ganzen Tag
so mache.“ Bei Felix Muhrhofers ältester
Tochter ist der Spirit bereits angekommen.
Sie hat sich dazu entschlossen, Gold-
schmiedin zu werden.
Und wie war es um seine Kreativität
bestellt, als die Welt stillzustehen schien?
„Ich habe die Zeit wahnsinnig genossen.
Es war der konsekutive Sonntag – und
ich arbeite gerne sonntags, weil da das
Telefon nicht läutet. Man kann sich viel
konzentrierter einer Sache widmen. Man
muss nur zum gemeinsamen Essen zu
Hause sein.“ Für Muhrhofer war die Zeit
also ein Gewinn. Er konnte viele Stücke,
die ihm persönlich am Herzen lagen, fertig
machen. Wahrscheinlich gibt es schon
bald eine eigene „Quarantene Collection“
zu sehen. Denn die berühmte Interior
Designerin Kelly Wearstler möchte seine
Werke in ihrer Galerie in L.A. präsentieren.
Der konsekutive Sonntag, ein neues
Paradies, war es also für Felix Muhrhofer.
Vielleicht schaffen wir es ja, die vielen
positiven Momente der letzten Zeit in die
Zukunft mitzunehmen und uns eine neue
Lebensfreiheit zu schaffen. Denn der Titel
dieser Geschichte kann so oder so gedeutet
werden. Wörtlich oder dystopisch, wie im
gleichnamigen Roman von Aldous Huxley.
Letztlich kommt es auf uns Menschen an.
N E W P A R A D I S E
T H E
by Ramón Monegal
Perfumer: Ramón Monegal
2019
Die begleitende Fotoserie dieses Artikels
trägt den Titel „Chaos, Growth & Light“ und
entstand in Zusammenarbeit der Fotografin
Mathilde Karrèr mit dem Publizisten Helder
Suffenplan. Sie erscheint zeitgleich im
THE Stylemate und auf SCENTURY.com,
dem ersten Online-Magazin für Perfume
Storytelling. Helder Suffenplan ist außer-
dem Kolumnist für THE Stylemate.
(Seinen Beitrag finden Sie auf Seite 32.)
MATHILDE KARRÈR
ÜBER CHAOS, WACHSTUM & LICHT
Anfangs war unsere Serie naiver:
Ein Neuanfang, ein neues Zuhause – eine
lustige, unbeschwerte Serie verweist auf
eine Frühlingserzählung von Neuanfängen.
Aufgrund der Umstände haben wir uns einen
Moment Zeit genommen, alles zu überdenken
und etwas tiefer zu gehen. Das Wachstum
aus dem Chaos heraus, die Suche nach
einem Leitlicht, die Neuausrichtung und die
Erkenntnis, dass diese nur ein winziger Teil
eines größeren Schemas sind, waren einige
Gedanken, die diese Serie geprägt haben.
Wenn man in Berlin lebt, so wie ich, ist man
offensichtlich Teil eines Ortes, der viele Male
buchstäblich an die Vergangenheit, das
Chaos und das Wachstum erinnert. Ich sah
mich um und sammelte Teile der Stadt aus
beiläufig weggeworfenen Materialien und
Unkraut, das aus dem Bürgersteig wuchs,
um diese Fotoserie zu schaffen.
ÜBER MATHILDE KARRÈR
UND IHRE ARBEIT
Fotografie und Bühnenbild sind zwei Pro-
fessionen, die Mathilde Karrèr nutzt, um
damit verschwenderische und dennoch
subtile Kompositionen zu einer fesselnden
Erzählung zu verbinden. Auf halbem Weg
zwischen Gemälden und Film-Stills sind ihre
Fotografien aufwendige, visuell reiche Mikro
welten mit wissentlich ausgewählten Details.
PhotographybyMathildeKarrèr
mathildekarrer.com
Insta: @mathildekarrer
8. 8THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
quarantäne
Handwerk vermisst habe, wie geduldig
und konzentriert ich werde, wenn ich an
der Nähmaschine arbeite. Dass dabei noch
etwas Schönes herauskommt, das anderen
Freude bereitet, macht es nur noch besser.
Diese meditative Arbeitsweise, gepaart
mit der Herausforderung, ausschließlich
mit Überschussmaterialien zu arbeiten,
hat mir neue Perspektiven eröffnet und
ich möchte auch meine Kunden und Kun-
dinnen in diese Richtung sensibilisieren.
Den Wert von Rohstoffen erkennen
und zeigen, wie in einer düsteren
und verunsichernden Zeit doch auch
Weiterentwicklung passieren kann.
Wie hat sich Ihr Label „Fateeva“
weiterentwickelt?
Ich habe FATEEVA vor drei Jahren als
Schuhlabel gestartet, mit saisonalen
Kollektionen und Showroom und Präsenta-
tionen in Paris. Seitdem ist es ein stetiger
Lernprozess, auch wenn ich bereits seit
zehn Jahren für große Modelabels als
Accessoires-Designerin gearbeitet hatte.
Als kleines Label gibt es viele Hochs und
Tiefs und es braucht viel Durchhaltever-
mögen, um sich über Wasser zu halten und
sich am Markt zu differenzieren. Es hat
all das gebraucht, um festzustellen, dass
der klassische Weg nicht meiner und auch
nicht mehr zeitgemäß ist. Wir leben in
Sie haben den Lockdown kreativ
genutzt und „One dress a day“ erfunden.
Wie kam es dazu?
Elizaveta Fateeva: Ich habe das Gefühl,
dass „One dress a day“ schon länger unter
der Oberfläche geschlummert und nur
auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hat.
Meine älteste Freundin rief mich an
und bat mich, ihr im Lockdown zwei
Sommerkleider zu nähen, aus Stoffen,
die bei mir im Studio einfach herumliegen.
Also öffnete ich die „für später“-Kisten
und dabei offenbarte sich mir ein wahrer
Schatz! Da mir das Thema Upcycling für
mein Label sehr wichtig ist, habe ich
immer wieder sehr viele Restposten an
hochwertiger Seide in Italien gekauft.
Dort bin ich oft unterwegs und durch-
forste die Fabriken und Lager nach übrig
gebliebenen Materialien.
Seitdem entstand jeden Tag ein Kleid.
Was kann diese Aktion bewirken?
In erster Linie war „One dress a day“ für
mich eine „back to the roots“-Aktion.
Ich hatte eigentlich nicht gedacht, dass
ich es so lange machen würde und es
mir solchen Spaß machen wird. Ich bin
gelernte Schneiderin, hatte aber seit
knapp zehn Jahren nichts mehr genäht.
Dabei habe ich bemerkt, wie sehr ich das
einer Zeit, die es verlangt, Prozesse neu
zu definieren und einen individuellen
Rhythmus zu finden. Der Markt ist reif
für den Mut zu experimentieren und für
Produkte, die eine Geschichte erzählen.
Die Kleider, die gerade entstehen, sind
meine Antwort darauf. Zumindest für
den Moment.
E L I Z A V E T A F A T E E V AFateeva, Wien
Vom Bett auf die Couch und von der Couch ins Bett?
Nicht bei unseren Gesprächspartnern! Was drei Unternehmen
in der ruhigsten Zeit dieses Jahres gemacht haben.
DAS WIENER MODELABEL FATEEVA
wurde von Schuhdesignerin Elizaveta Fateeva 2017 gegründet und
interpretiert den Begriff Essentials für Damen- und Herrenbekleidung
neu, indem es Avantgarde gekonnt mit dem Alltag verbindet.
one dress
a
day
fateeva.net
PorträtbyLisaEdi,DressesbyFateeva
10. 10THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Foto:DieAbbilderei
Was hat Ihnen nach dem plötzlichen
„Shutdown“ bedingt durch Covid-19
am meisten gefehlt?
Ich muss ehrlich sagen, schon in der ersten
Woche wurde mir bewusst, wie sehr mir
unabhängig vom familiären auch der
Kundenkontakt fehlte. Sonst führe ich
von morgens bis abends Gespräche
mit Kunden – und plötzlich war es still.
Sie sind seit mehr als 20 Jahren in der
Branche, hat sie sich verändert?
Ja, sehr. Ich glaube, dass unsere Branche
bedingt durch den Onlinehandel unper-
sönlicher geworden ist. Da ich ja in der
Schmuckwelt meiner Eltern aufgewachsen
bin, habe ich miterlebt, wie Generationen
von Familien bei uns eingekauft haben.
Das hat sich geändert.
Was haben Sie versucht zu erhalten oder
zu ändern?
Das Geschäft meiner Eltern so traditionell
weiterzuführen, hätte nicht mehr in die
heutige Zeit gepasst. Sehr wohl ist aber
der persönliche Kontakt zu den Kunden
wichtig geblieben. Ich war aber immer
schon „anders“, liebe Individualität und das
Handwerk.
So sollte ein Schmuckstück sein.
Und danach richtet Juwelierin Barbara Gressl ihr Schaffen.
Sie blickt auch in Zeiten wie diesen optimistisch in die Zukunft und
beschäftigt sich mit neuen Kollektionen und zukünftigen Feiern.
Sie haben also immer schon auf
Individualität gesetzt?
Ja, ich habe mich immer auf Nischen
produkte wie seltene Perlen und besondere
Edelsteine fokussiert. Kunden sind sehr
dankbar, jemanden zu haben, dem sie
vertrauen können. Ich könnte ein Buch
darüber schreiben, wie Kunden beim Kauf
im Internet oder bei „Urlaubsreisen“ übers
Ohr gehauen werden.
Ist Beratung heute noch gefragt?
Bei meinen individuellen Kunden schon.
Anders ist es oft bei der Jugend, die etwas
im Internet sieht und bestellt. An eine
Beratung denken sie erst bei Problemen
wie Reparatur oder Änderungen. Das
bringt einige doch wieder dazu, regional zu
kaufen, wo sie eine Ansprechperson haben.
Sind Trends spürbar bzw. folgen Sie Trends?
Gerade jetzt gibt es eine Rückbesinnung
auf die Fertigung mit Gold und auf
Ressourcen, die nicht unendlich sind.
Kreatives entsteht auch mit Blick auf
Mode- und Farbtrends und die Entwick-
lung in der Architektur. Aber ich muss ja
nicht mit Trends gehen, das ist eben das
Schöne an meiner Arbeit. Anders zu sein
und nicht mit der Masse zu schwimmen
ist mein Antrieb, und das möchte ich auch
so beibehalten.
Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Kreativität, Fleiß und Freude.
Blicken Sie optimistisch in die Zukunft?
Von einem meiner Kollegen habe ich etwas
sehr Schönes gehört: „So lange es Liebe
gibt, wird es unsere Branche weiter geben.“
Ich glaube, in diesem Spruch liegt sehr viel
Wahrheit.
Was sind aus Ihrer Sicht Fehler der
Branche?
Die Macht der „Marken“ ist extrem stark
geworden. Juweliere werden oft „benutzt“,
diese zu bewerben und bekannt zu machen,
um ihnen dann einen Monobrand-Store
vor die Nase zu setzen. Ich habe mich nie
abhängig gemacht und kann so sehr ruhig
schlafen.
Wie gehen Sie mit Rückschlägen um?
Ich analysiere rasch das Problem bzw. die
gesamte Situation und überlege, was ich
für die Zukunft daraus lernen oder anders
machen kann. Sich weiterzuentwickeln,
sollte für jeden ein Ziel sein, das ist meine
Lebenseinstellung.
gressl.com
TEXT VON
HEDI GRAGER
Wie geht es heuer weiter?
Leider mussten wir unser im Frühjahr
geplantes Event zum 55-Jahr-Jubiläum
absagen, auch weitere Events können
wir noch nicht planen. Zu Weihnachten
ist jedoch unser Event im Schloss Piber
vorgesehen, das heuer seine 100-Jahr-Feier
hat. Dafür habe ich eine hochwertige
Schmuckkollektion mit Pferden designt.
Im Sommer wird es eine kleine, aber ganz
besondere Kollektion geben – wie die
aussehen wird, ist aber noch ein Geheim-
nis. Und ich arbeite an meiner ersten
Gressl-Man-Kollektion.
ADVERTORIAL
B A R B A R A G R E S S L
BARBARA GRESSL
ist Schmuckdesignerin und Juwelierin in
Graz. Mit einem Weißgoldring besetzt mit
einem außergewöhnlich großen Aquamarin
und weißen Brillanten schaffte sie es
in die Endausscheidung für den Bewerb
„Schmuckstück des Jahres 2019“.
einzigartig,
wie der
mensch
11. 11THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
sharing
I S C A R I N G
Die menschliche Lebensform basiert auf
Kooperation, sagt der Primatenforscher,
Sprachwissenschaftler und Philosoph
Michael Tomasello. Durch miteinander
kooperierende Jäger und Sammler gedieh
unsere Spezies erst richtig. Wir brauchen
die Kooperation um zu überleben. Dass wir
also teilen müssen, um in unserer Welt zu
überleben, macht die vielen Initiativen und
Hilfestellungen der letzten Monate nicht
weniger großartig. Denn etwas zu teilen
oder Profiteur des Geteilten zu sein, macht
Freude. Und Freuden konnten wir in unse-
rem neuen Alltag während des Lockdowns
auch wirklich gut gebrauchen. Diese Freude
kam vor allem in der Form von vielen
Rezepten und Kochvideos von bekannten
Köchen daher. Die Not, am eigenen Herd zu
stehen, schien bei vielen wirklich groß zu
sein und wahrscheinlich wurden noch nie
so viele Fotos von Brotbackversuchen und
hausgemachten Gerichten in den sozialen
Medien geteilt. Dass die Gastronomie
besonders hart getroffen wurde oder
wird, hält diese zum Glück nicht davon ab,
kreativ zu sein und sich nicht unterkriegen
zu lassen. Lieferdienste, Take aways bis
hin zu Initiativen wie #kochenfürhelden,
bei denen Köche für all jene Helfer, die an
vorderster Coronafront kämpfen, kochen.
Dass viele Restaurants ihre Zeit für gute
Taten nutzten, zeigt auch ein Beispiel des
Restaurants „Moya“ in Mailand. Das Team
versorgte nämlich die hart arbeitenden
Ärzte und das Pflegepersonal der besonders
schwer getroffenen Region mit bestem
Sushi und Sushimi, Suppen und mehr im
Krankenhaus, als „kleine Geste des Dankes
für die großartige Arbeit, die sie machen“.
Foto:SEVENNORTH_EYALSHANI
14. 14THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Franzobel ist ein öster-
reichischer Schriftsteller.
Er veröffentlichte zahlreiche
Theaterstücke, Prosa und
Lyrik. Seine Theaterstücke
wurden unter anderem in
Mexiko, Argentinien, Chile,
Dänemark, Frankreich, Polen,
Rumänien, der Ukraine,
Italien, Russland und den
USA gezeigt.
Sein großer historischer
Abenteuerroman „Das Floß
der Medusa“ (Zsolnay-
Verlag) wurde mit dem
Bayerischen Buchpreis 2017
ausgezeichnet und stand auf
der Shortlist zum Deutschen
Buchpreis 2017.
F RA N Z O B E L
Foto:DirkSkiba
Natürlich, denken die meisten. Die Planeten
haben sich schon vor Kopernikus in elliptischen
Bahnen um die Sonne gedreht und nicht, wie
man im Mittelalter glaubte, kreisförmig um
die Erde. Auch die Schwerkraft gab es schon,
bevor den ersten Menschen etwas aus der Hand
gefallen ist. Aber bleiben die Wahrheiten immer
gleich? Oder durchleben sie eine Entwicklung?
Vor ein paar Jahren benötigte ein Filmteam
einen Bären. Er sollte in eine Holzfällerhütte
einbrechen, alles verwüsten und dann, wenn
der Jäger kam und schoss, davonlaufen.
Da sonst keiner aufzutreiben war, nahm man
einen Zirkusbären. Der brach brav in die Hütte
ein, verwüstete alles. Nur als die Schüsse fielen,
rannte er raus, schwang sich auf ein Fahrrad
und radelte davon.
Glauben Sie an Evolution? Ich meine nicht
die natürliche Selektion durch Alkohol und
zu schnelles Autofahren, auch nicht, dass
der Mensch vom Affen abstammt oder vom
Schwein, nicht die Evolution der Tasten (vom
schwer einrastenden Knopf zum Touchscreen),
Räder, Laufschuhe, sondern, dass der Homo
sapiens nicht die Krönung aller Schöpfung
ist, sich weiterentwickelt und irgendwann
ausstirbt – wenn man Mathematikern glauben
darf, in den nächsten sechstausend bis sieben
Millionen Jahren. Können Sie sich vorstellen,
dass in zwanzig Millionen Jahren, quasi ein
Wimpernschlag im Lauf der Zeit, nicht mehr
wir Menschen die Welt regieren, sondern
Insekten, Ratten, Vögel, Würmer, Viren?
Passen sich nicht alle Tiere ihrer Umwelt an?
Gibt es nicht Schmetterlinge mit Augen auf den
Flügeln, sandfarbene Fische oder Chamäleons?
Bald wird es Kreaturen geben, die aussehen wie
Radarfallen, weggeworfene Kondome oder platt
gedrückte Energy-Drink-Dosen.
Noch ist es nicht so weit. Vor fünfhundert
Jahren wurde das Postwesen gegründet und galt
das Pedal an Spinnrädern als etwas Unheim-
liches, Teufelswerk. Heute können wir überall
kommunizieren und uns aus dem 3-D-Drucker
ein Mittagessen zaubern lassen. Als die Brüder
Wright noch mit Fluggeräten experimentierten,
hat Albert Einstein bereits bewiesen, dass
Zeit und Raum relativ sind und Masse Energie
besitzt. Der Mensch bewohnt ein Staubkorn in
einem Sonnensystem, das sich irgendwo am
Rand einer unbedeutenden Galaxie befindet.
Und doch hat er Modelle für den Bauplan der
Welt erdacht, die so sehr von Alltagserfahrung
abweichen, dass einem die Grausbirnen auf
steigen. Bis zur Eisenbahn waren nicht einmal
die Zeiten in Europas Städten synchron.
Heute haben wir GPS, Satelliten und Gesichts-
erkennung – alles Nebenprodukte von Einsteins
Relativitätstheorie. Physiker sind in der Lage,
das Gewicht des Universums zu errechnen und
die Stunde des Urknalls zu bestimmen, was sich
allerdings nur dann ausgeht, wenn man die
Existenz von sechs zusätzlichen Dimensionen
annimmt. Da ist von Raum-Zeit-Krümmungen
die Rede und von verschränkten Quanten.
Die meisten Physiker sagen auch, dass eine
Wahrheit erst wahr wird, wenn man sie
beobachtet. Davor ist sie in einer Art Schwebe-
zustand wie Schrödingers Katze.
So ähnlich ist es mit dem Virus, der jetzt alle
fesselt. Wir kennen seine Wahrheit erst, wenn
wir sie beobachten. Alles andere ist nur eine
Möglichkeit. Wegen ihm wurden Länder dicht-
gemacht und erlebt die Welt die größte Krise
seit dem Zweiten Weltkrieg. Trotzdem glaube
ich, dass eine Menschheit, die in der Lage ist,
bis an die Ränder des Universums zu denken,
auch mit dieser Pandemie fertig wird und
dem Virus die Zunge zeigt – so wie einst Albert
Einstein lästigen Paparazzi. Dank dem Virus
erleben wir eine Evolution, die die Welt ein biss-
chen besser macht. Hoffentlich. Die Wahrheit
werden wir erst sehen, wenn sie zu sehen ist.
Ist eine
Wahrheit
wahr,
auch wenn
sie noch
nicht als
Wahrheit
erkannt
worden ist?
LIFE
einsteins zunge
15. Ein Sprung
und die Erfrischung ist perfekt.
Man taucht auf mit einem kühlen Kopf und ist trotzdem gleich hin und weg.
Denn aus dem 20 m2
großen, 34 °C warmen Außenbecken hat man einen sensationellen Ausblick auf
das Wettersteingebirge. Hier, mitten in der Natur am Fuße der Zugspitze, nicht weit von Garmisch
und Partenkirchen, liegt dieser Rückzugsort in den Bergen: das Graseck, wo man sich wegträumen
kann und eine entspannte Leichtigkeit findet. Bei Wellness, Sport und Kulinarik –
und atemberaubender Aussicht.
L I F E S T Y L E HO T E L S
LIFESTYLEHOTELS.NET
DA S G RA S E C K
M Y M O U N TA I N H I D E AWAY
Selection02 | 2020
lifestylehotels.net/das-graseckSponsored by Aromea Airdesign, aromea.eu
16. LH 02THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Fotos:QuellenhofLuxuryResortLazise
NEW
MEMBER
QUELLENHOF
LUXURY
RESORT
LAZISE
ein profilierter Anti-Covid-PCR-Test im
Medical Center Quellenhof in Passeier
(Südtirol) durchgeführt werden, damit man
diesen bei seinem Arbeitgeber vorlegen
kann. Selbstverständlich werden auch die
Mitarbeiter regelmäßig getestet. So kann
der Urlaub mit all seinen Aktivitäten wie
E-Bike fahren, joggen, wandern, golfen
oder bei ausgedehnten Bootstouren in
all seinen Facetten genossen werden.
Die großzügigen Zimmer sind erhellende
Rückzugsorte und können auf Wunsch
auch zum Frühstücken genutzt werden.
Der Gardasee – hier beginnt der Urlaub bereits, wenn
man nur an ihn denkt. Im Quellenhof Luxury Resort Lazise
am wunderschönen Gardasee hat man im weitläufigen Spa
genug Platz und Zeit, zu sinnieren, während sich zwischen
den Oliven- und Pinienhainen die Gedanken verlaufen.
MIT SICHERHEIT
SORGENFREI
Um den Gästen größtmögliche Sicherheit zu
geben, hat Familie Dorfer gemeinsam mit
ihrem Team des Quellenhofs umfassende
Maßnahmen gegen Covid-19 unternommen.
Der Vorteil eines Medical Centers im Haus
liegt hier klar auf der Hand. So wurden
am Eingang des Hotels Wärmebildka-
meras zur Fiebererkennung installiert,
die unkompliziert beim Eintreten und
Verlassen des Hotels die Temperatur
messen. Sogar Corona-Antikörpertests
können direkt im Resort abgewickelt
werden. Auf Wunsch kann bei der Abreise
Wenn man am Gardasee ankommt, möchte
man am liebsten alles umarmen und ver-
innerlichen. Wie sich dieser wunderschöne
See vor einem erstreckt und im Morgenlicht
glitzert. Wie sich Goethe wohl gefühlt haben
mag auf seiner „Italienischen Reise“, als sich
diese traumhafte Welt vor ihm eröffnete?
Hier ist das schöne, süße Leben, „la dolce
vita“, zu Hause und macht es sich Tag für
Tag aufs Neue bequem. Als würde es wissen,
dass es diesen Ort niemals verlassen wird.
Die Familie Dorfer hat für ihren Quellen
hof, ein 5*-Luxury Resort, all diese
Schönheit aufgesogen und legt sie ihren
Gästen damit quasi zu Füßen. Auf viel
Raum kommt man in den Genuss von
erhebenden Spa-Erlebnissen, exzellenter
Kulinarik und ausgesprochen viel
Urlaubsgefühl beim Relaxen auf einer
Sonnenliege mit Blick auf den Olivenhain
oder den Naturbadeteich. Vor allem dieses
Gefühl von Urlaub nimmt einen ganz
unvermittelt mit und erfüllt den Gast
mit luftiger Leichtigkeit.
URLAUB
WIE IM PARADIES
Das Resort mit Blick auf den See bietet
seinen Gästen ausgesprochen viel Platz
in allen Bereichen. Sei es beim Frühstück
(mit Schauküche) oder beim Abendessen
im Panorama-Restaurant, wo das Küchen-
team traditionelle italienische Gerichte
aus regionalen Zutaten auftischt, im
Tagesbistro mit Aussicht auf den Garten
oder im 2000 m2
großen Wellnessbereich.
Wenn man möchte, liegt man am Außen-
pool und genießt das leichte Rauschen von
sich angeregt unterhaltenden Menschen,
erfreut sich am fröhlichen Jauchzen der
Kinder im Kidspool oder auf der Rutsche.
Wenn man Ruhe sucht für ein gutes
Buch oder einfach, um seinen Gedanken
nachzuhängen, zieht man sich in einen
privateren Teil des großen Gartens zurück.
Das Angebot ist so vielfältig wie die ganze
Region. Mit Wellness, Personal Training
oder Freizeitaktivitäten im und rund
um das Hotel ist man mehr als für einen
Urlaub beschäftigt. Ein Tipp für einen
wunderbaren Ausflug: mit dem Cabrio
die Küstenstraße „Gardesana“ entlang-
schlängeln und in einem der nahegelege-
nen Weingüter Bardolino verkosten!
dolce
vita
Wenn man nach einem entspannten Tag
abends am Ufer des Sees entlang nach
Lazise spaziert und die Zinnen der
mittelalterlichen Stadt im Abendlicht ihre
Schatten zeichnen, weiß man, dass man bei
diesem Urlaub alles richtig gemacht hat.
Book online
lifestylehotels.net/
quellenhof-luxury-resort-lazise
I TA L I E N
V E RON A / L A Z I S E
58
Suiten
Umgeben von
Olivenhainen
17. LH 03THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
„Wir fühlen uns der Kraft der Region und
der Nachhaltigkeit verpflichtet“, antwortet
Martha Schultz auf die Frage, warum es
ihnen von Anbeginn ein Anliegen war, ihre
Unternehmensphilosophie auf Nachhal-
tigkeit, Regionalität und naturverbundene
Architektur auszurichten. Das mehrfach
ausgezeichnete, autofreie Resort am
Tor zum Nationalpark Hohe Tauern mit
seinem Hotel, seinen 41 Chalets in Holz
bauweise und den 12 exklusiven Suiten
begeistert Naturliebhaber – etwa mit
Lebensmitteln und Naturkosmetikproduk-
ten der hiesigen Bergbauern, CO2
-neutraler
Biowärme aus dem eigenen Hackschnit-
zelwerk sowie Stromladestationen für
E-Autos oder E-Bikes und einer eigenen
Wasserquelle.
Noch zieht die Landschaft schnell an
uns vorbei, bevor der Zug stöhnend sein
Tempo drosselt, so als wollte er sich nur
ungern von der Geschwindigkeit trennen.
Angekommen. Bahnhof Lienz. Wir packen
unsere sieben Sachen und treten hinaus
auf den Bahnsteig. So eine Zugreise hat
ihre Vorteile. Anstatt das Gaspedal tretend
in den Urlaub hineinzurasen, ermöglicht
sie ein entspanntes Hineingleiten, begleitet
von einem guten Buch, fröhlichen Plau
dereien oder einfach Zeit zum Sinnieren.
Am Bahnhof werden wir bereits erwartet.
Ein freundlicher Mitarbeiter des Gradonna
kutschiert uns nahezu lautlos mit einem
Hybrid nach Kals, wo uns die frische und
klare Luft fast benebelt – das Resort ist
autofrei.
Wer ins Gradonna fährt, der lernt die Natur
von ihrer schönsten Seite kennen. Denn im Gradonna
Mountain Resort Chalets & Hotel in Kals am Großglockner
lebt man mit ihr und ganz bewusst nachhaltig.
FRÖHLICHE
MURMELTIERE
UND PRICKELNDE
BERGFRISCHE
Bereits beim Bau des Ressorts wurden
85 % des Investitionsvolumens im Umkreis
von nur 100 Kilometern ausgegeben
und in heimische Materialien investiert.
Zudem wurden alle Gebäude mit Vollholz
aus heimischen Wäldern gebaut und
die Dächer der Chalets mit regionalen
Fotos:Gradonna / fotoperauer
Ö S T E R R E I C H
O S T T I RO L /
KA L S A M G RO S S G L O C K N E R
115
Zimmer
im Hotel
41
Chalets
Book online
lifestylehotels.net/
gradonna-mountain-resort
1
fantastisches
Naturschauspiel
GRADONNA ****S
MOUNTAIN
RESORT CHALETS &
HOTEL
Pflanzen begrünt, wodurch die Baukörper
in den Wald integriert und von Kals aus
kaum mehr sichtbar sind. Die Architektur
begeistert mit Geradlinigkeit, mit Materi-
alien wie Fichte, Zirbe, Leinen, Loden und
dem Kalser Marmor wurde die Natur ins
Haus hineingeholt. Der Blick nach draußen
zeigt: Da, wo die Natur noch intakt ist,
kann man auch Tiere beobachten. Bei
einer geführten Wanderung mit einem
Nationalparkranger des Nationalparks
Hohe Tauern begegnen wir fröhlichen
Murmeltieren, entdecken Gämsen und
erspähen tatsächlich einen Steinadler.
Zurück im Resort gönnen wir uns das
„Bergfrische Körperpeeling“ mit der
nachhaltig
von natur
aus
hauseigenen, veganen Kosmetikreihe
„Magdalena’s“ aus den Kräutern des
Nationalparks Hohe Tauern sowie reinem
Bergquellwasser mit ausgewogenem
Mineralstoffanteil. Nicht nur in der Tube,
sondern auch auf den Tellern landet
die Region. Vom Frühstücksbuffet mit
Osttiroler Spezialitäten über die Nach-
mittagsjause bis hin zu mehrgängigen
Abendmenüs oder Schmankerlbuffets –
regionale Lebensmittel erfreuen die
Gaumen. Am Ende des Urlaubs springen
wir noch einmal in den Badeteich und
lassen das Panorama der Berge auf uns
wirken. Der im Garten angelegte Badeteich
wird auch von der Natur beheizt.
18. LH 04THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Fotos:ElisabethHotelMayrhofen
ELISABETHHOTEL
PREMIUM
PRIVATE RETREAT
ROMANTIKGARTEN
UND ZILLERTAL BIER BRAUEREI
Der Abend wurde zur Nacht und deswegen
lassen wir uns das Frühstück am Sonntag
ins Bett servieren. Unsere 48 Stunden sind
fast um, aber wir beschließen, sie noch
bestmöglich zu nutzen. Das bedeutet für
uns ein Spaziergang durch den Romantik
garten, wo wir die herrliche klare Luft
aufsaugen. Die Abreise fällt schwer, also
versüßen wir sie uns mit einem Besuch
in der Brauerei und packen vorsorglich
viele Mitbringsel für zu Hause ein.
Damit wir noch ein bisschen von unserem
schönen Aufenthalt im ElisabethHotel in
Mayrhofen zehren können.
Im ElisabethHotel Mayrhofen im Zillertal gibt
es so einiges zu entdecken. Die Natur und was sie zu
bieten hat, beschäftigen für Wochen. Wir zeigen,
wie ein perfektes Wochenende im „Adults only“-Hotel
mit Entspannung und Ertüchtigung aussieht.
MÜDE WADLN
UND KÜHLE DRINKS
Am Samstagmorgen heißt es: „Hinauf
auf den Berg!“ Wir packen unsere
Rucksäcke und danach den Anstieg auf
die Olpererhütte. Das auf 2.389 Meter
gelegene Domizil mit Blick über den
Schlegeisspeicher in den Zillertaler Alpen
ist die körperliche Ertüchtigung wert.
Wir bestellen Kaiserschmarren und genie-
ßen den Ausblick auf die Zillertaler 3000er.
Bei unserer Rückkehr ins ElisabethHotel
spüren wir unsere müden Waden und
beschließen, sie mit einer Massage in der
Elisense Treatment Area wieder fit zu
machen. Der architektonisch interessante
Elisense Spa bietet viel Raum und Ruhe
mit Saunen, Dampfbädern und dem
Basaltpool. In den Ruheräumen mit
Wasserbetten schwebt man ins Land
der Träume. Wir relaxen in der Minotti
Relax Lounge mit offener Feuerstelle und
Bibliothek. Dann überkommt uns die
Lust auf einen Drink und wir beschließen,
mit Cocktails auf der Hotelterrasse den
Tag Abend werden zu lassen.
Es ist Freitag und Reisen macht hungrig.
Deswegen begeben wir uns nach einem
warmherzigen Empfang im Elisabeth-
Hotel Mayrhofen direkt zur stärkenden
Nachmittagsjause. Serviert werden kalte
Gerichte aus regionalen Zutaten, einiges
davon aus der eigenen Landwirtschaft, und
Suppen. Wir kosten uns durch Speck und
Käse aus der Region und köstliche hausge-
machte Kuchen und Strudel. Schon an der
Rezeption haben wir hinübergeschielt in
den Club, ausgestattet mit hochwertigen
Lederfauteuils der Bielefelder Werkstätten
und florentinischen Glaslampen von
Banci, wie wir uns sagen haben lassen.
Den werden wir am Wochenende bestimmt
auch noch aufsuchen.
Nach dem Essen wollen wir allerdings
nicht rasten, sondern schwingen uns lieber
auf die E-Bikes und machen eine Radtour.
Gleich an der Rezeption hat man viele gute
Tipps für uns parat. Wir entscheiden uns
für den Speichersee im wildromantischen
Stilluptal. Wir radeln durch das im
Naturpark Zillertaler Alpen gelegene
Tal bis zum Stillupspeicher.
Als wir später ins ElisabethHotel
zurückkehren, beenden wir den aktiven
Nachmittag mit einem Sprung in den
Basaltpool. Der krönende Abschluss des
ersten Tages ist ein Candlelight-Dinner in
einer der gemütlichen Restaurantstuben.
In der Herzerlstube haben wir während
des Essens Zeit, originale Votivherzen,
Silberherzen und andere Herzen aller Art
aus längst vergangenen Tagen an den
Wänden zu bestaunen. Begleitet wird der
Abend mit schöner Pianomusik, die noch
im Bett in unseren Ohren nachklingt.
zeit
zu zweit
Book online
lifestylehotels.net/elisabethhotel-
premium-private-retreat
Ö S T E R R E I C H
T I RO L / M AY R H O F E N
70
Zimmer
1
himmlische
Penthouse Suite
19. LH 05THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Fotos:eye5.li // ChristophSchöch
BERGLAND
DESIGN- UND
WELLNESSHOTEL
SÖLDEN
erfrischende Nass und erfreut sich an der
Ruhe und dem Ausblick. Das Gefühl, wenn
man in der Früh nach dem Schwimmen
aus dem Pool steigt, ist einmalig.
Man spürt jeden einzelnen Muskel im
Körper und alles fühlt sich wunderbar
frisch und vital an. Danach gönnt man
sich erst ein paar Minuten im integrierten
Whirlpool, bevor man ein Frühstück am
reichhaltigen Buffet genießt. Ausgerichtet
ist das Außenschwimmbad nach Südosten,
was das Sonnentanken auf dem ihm
umgebenden Deck von früh morgens bis
zum späteren Nachmittag möglich macht.
Ausbreiten kann man sich auf insgesamt
300 zusätzlichen Quadratmetern Liege
fläche im Außenbereich.
Dass einen nach einem aktiven Tag eine
leichte Müdigkeit erfasst, macht gar
nichts, denn schließlich ist man ja im
Urlaub. In einem Hotel mit viel Raum zur
Entspannung, vor allem im Sky Spa, der
noch mal an Größe gewonnen hat und sich
nun über 2200 m2
erstreckt.
Umgeben von Bergen weit über 3000 Meter
liegt das Bergland Hotel Sölden. Wer schon immer
davon geträumt hat, einen von ihnen zu besteigen,
findet im 5*-Hotel das richtige Basislager dafür –
und für viele andere Outdoor-Aktivitäten.
RAUS IN DIE NATUR
Um einen Überblick über eine Region
zu bekommen, eignet sich die Vogelper-
spektive sehr gut. Die kann man beim
Paragliding einnehmen und im Gleitflug
über die Berge segeln. Dabei entdeckt man
nicht nur eine schöne Aussicht, sondern
Wanderer, Mountainbiker und natürlich
Ötztaler Bergschafe. Wer sich dem Wasser
verbundener fühlt als dem Schweben in
der Luft, dem sei eine Canyoningtour ans
Herz gelegt. Die tosenden Wasserfälle und
das smaragdfarbene Wasser in der Auer-
klamm, Nederbach oder der Rosengarten-
schlucht sind wahrlich schön anzusehen
und erfrischend für Körper und Geist.
Die Klamm in der Rosengartenschlucht ist
auch zu Fuß über die Wege und Brücken
ein erquickendes Ausflugsziel.
REIN INS KÜHLE NASS
Das neue Sommer-Highlight im Bergland
Design- und Wellnesshotel Sölden ist
der großzügige Außenpool, der aufgrund
seiner Länge auch sportliche Schwimmer
glücklich macht. Mit einem eigenen Auf
zug wird man vom Sky Spa des Hauses zum
Garten gebracht. Dort taucht man ein ins
„Wir sind ja selber ganz verliebt in unsere
Berge, und genau das wollen wir unseren
Hotelgästen auch weitergeben“, erzählt
Gastgeber Sigi Grüner über die Philosophie
des Hauses im Zentrum von Sölden, aber
inmitten der Ötztaler Alpen. Diese kann
man auf verschiedene Arten erschließen
und damit aus einer Kulisse Teil des
eigenen Abenteuers in der Natur machen.
Ein weitläufiges Netz an Wanderrouten
wartet darauf, erkundet zu werden. Dabei
begegnet man saftigen Wiesen, auf denen
man nach alpinen Blumen Ausschau halten
kann, idyllischen Almen, aber auch schrof-
fen Felsen. Oder Tieren, denn die saftigen
Wiesen schätzen auch die Schafe. Wer
möchte, macht einen kurzen Spaziergang
und stattet der Herde Ötztaler Bergschafe
einen Besuch ab. Sigi Grüner ist nicht nur
Gastgeber, sondern auch Landwirt und
Schafzüchter, was sich auf den Tellern im
hauseigenen Gourmetrestaurant „black
sheep“ in Form von Lammgerichten
und regionaler Qualität widerspiegelt.
So grasen die Schafe umgeben von den
mächtigsten Bergen, wirken im Gegensatz
zu uns jedoch völlig unbeeindruckt von
dem sie umgebenden Panorama.
land
der
berge
Book online
lifestylehotels.net/
bergland-design-und-
wellnesshotel-soelden
Ö S T E R R E I C H
T I RO L / S Ö L D E N
86
Zimmer / Suiten
In der malerischen
Landschaft
des Ötztals
20. LH 06THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
NEW
MEMBER
Fotos:AlmmonteSensumSuites / TheOitavos
ALMMONTE SENSUM SUITES
Nach diesem Ort haben wir gesucht!
Bodenständig, natürlich gewachsen, ein Ort mit echten
Einheimischen und sympathischem Luxus, aber ziemlich „down to
earth“. Wagrain – ein Ort ein bisschen im Dornröschenschlaf,
was ihn zum Geheimtipp für den Sommer macht.
Langsam rolle ich mich aus dem Bett,
berühre mit den nackten Zehen den Holz-
boden und mache mich bereit, in den Tag
zu gleiten. Heute steht der Tappenkarsee
auf der sehr kurzen Urlaubs-To-do-Liste in
meinem Kopf.
Mein Ausgangspunkt sind die Almmonte
Sensum Suites, ein herzliches und
unkompliziertes Boutiquehotel mit klarem
Design in Wagrain im Salzburger Land.
Wagrain? Ja, so ist es mir auch ergangen,
denn irgendwie ist dieser Ort durch mein
sonst so feines Netz der Wahrnehmung
geschlüpft. Aber besser spät als nie diese
Entdeckung, denn die Ruhe, die schöne
Natur und diese Gelassenheit bewirken
auch bei mir eine „instant“-Erholung.
Die Infrastruktur hier ist dank der Ein
heimischen und der vielen kleinen Privat-
zimmervermieter ausgezeichnet. Auch das
Almmonte Sensum Suites Boutiquehotel
zählt mit seinen nur 19 Zimmern und
Suiten zu den kleinen Häusern. Service
wird hier allerdings großgeschrieben.
Wie auch die Kulinarik, die als regionale
Küche, hochwertig interpretiert, sogar
vom Gault Millau empfohlen wird.
Ein bisschen wie mit dem Ort verhält
stille nacht,
entschleunigter
tag
ein-
drucks-
volles
gesamt-
kunst-
werk
Das von der Familie Champalimaud
geführte Hotel ist heute in den Händen
von Miguel Montez Champalimaud, der
hier im Naturpark Sintra-Cascais mit
seinem Vater ein Haus in zeitgenössischer
Architektur errichten ließ. Der portugie-
sische Architekt José Amaral Anahory hat
eine Glas-Stahl-Konstruktion in Y-Form
erdacht, die selbst Kunstinstallation
sein oder eine Kunstgalerie beherbergen
könnte. Die clevere Form ermöglicht den
Meeresblick aus allen Zimmern, in denen
man wahlweise den Sonnenaufgang oder
Sonnenuntergang genießen kann.
Genauso stark wie die Architektur wirkt
jedoch die das Hotel umschließende Natur
auf den Gast. Die Weitläufigkeit beruhigt
nicht nur den eigenen Blick, sondern ent-
schleunigt Körper und Geist. So großzügig
wie die Natur sind auch die Zimmern und
Lofts sowie die Gemeinschaftsflächen im
ganzen Hotel. Natur und Architektur spie-
geln einander und geben einem das Gefühl,
in einem Gesamtkunstwerk zu stehen.
Erschließen kann man dieses mithilfe
Der Blick auf den Ozean. Er ist hier einfach
anders. Sofort wird man ruhiger, die an
die Klippen klatschenden Wellen ziehen
angestrengte Gedanken aus dem Kopf und
tragen sie weit hinaus bis ans Ende des
Horizonts. Am liebsten möchte man vom
Balkon aus direkt ins Wasser springen.
Der Vernunft wegen entscheidet man sich
dann aber doch zu einem gemächlichen
Gang an den beheizten Salzwasserpool
in der weitläufigen Außenanlage des
5*-Designhotels „The Oitavos“.
Seit den 1920er-Jahren ist die Geschichte der Familie Champalimaud
mit diesem wunderschönen Fleckchen Erde verknüpft. Hier an der
Atlantikküste, nur eine kurze Bootsfahrt von Lissabon entfernt,
entwickelte sie ein Designhotel in zeitgenössischer Architektur.
THE OITAVOS
P O R T U G A L
CA S CA I S /
Q U I N TA DA M A R I N H A
142
Zimmer
Top 100
18-Loch-Golfplatz
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lifestylehotels.net/
the-oitavos
verschiedenster Aktivitäten. Etwa mit dem
E-Bike direkt vom Hotel oder reitend vom
mehr als eindrucksvollen Reitzentrum
(250 Ställe, eine große Indoor-Arena,
sechs geschlossene Innenhöfe und vieles
mehr) aus, das sich ebenfalls auf dem
Anwesen befindet. Außerdem werden noch
Surf-Unterricht und Trekking geboten.
Der 18-Loch-Golfplatz zählt zu Recht
zu den Top 100 und „The Spa“ lockt mit
Aussicht auf Vereinigung von Körper und
Seele. All das erlebt man in den Armen der
Natur – oder selbst die Natur umarmend.
es sich mit Joseph Mohr. Joseph Mohr?
Genau, wer war das noch mal schnell?
Dieser Mann war Priester und Dichter und
er schrieb wohl einen der berühmtesten
Liedtexte. Nämlich den zum weltweit
bekanntesten Weihnachtslied „Stille
Nacht, heilige Nacht“. In Wagrain verfasste
er ebendiesen berühmten Text, am
Friedhof Wagrain findet sich seine letzte
Ruhestätte.
Doch jetzt haben wir noch Sommer,
Weihnachten ist weit weg und ich mache
mich auf zum Tappenkarsee, der als einer
der schönsten Bergseen in den Alpen gilt.
Ö S T E R R E I C H
S A L Z B U RG / WAG RA I N
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lifestylehotels.net/
almmonte-sensum-suites
19
Zimmer
und Suiten
1
Outdoor
Infinity Pool
Ich wache auf in meinem herrlich beque-
men Boxspringbett, schlage die Augen
auf und blicke in einen strahlend blauen
Himmel, umrandet von sich bewegenden
grünen Teilen. Ich lausche und höre ...
nichts. Doch halt, da zwitschert ein Vogel.
21. LH 07THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Fotos:RoombyNikolaRadovani,otherpicturesbyPolymachine
NEW
MEMBER
MASLINA
RESORT
Die Zimmer sind mit 65 m2
überraschend
und angenehm groß. Das architektonische
Hauptelement an der Fassade sind ele-
gante vertikale Holzstäbe, die eine visuelle
Verschmelzung der braunen Baumstämme,
die einen vertikalen Rhythmus bestimmen,
und der Hotelfassade darstellen.
Auch für das Interior Design von Léonie
Alma Mason waren natürliche Materialien
das Schlüsselelement. „Bei der Auswahl
der Materialien habe ich darüber nachge-
dacht, was sich am besten auf die Farbe
des Bodens oder die kontrastierenden
dunklen Grüntöne der Bäume beziehen
lässt. Die erste Idee war, die großen Felsen
des Geländes zu nutzen, um das Projekt
auf dieser speziellen Insel zu verankern.
Man findet nun den lokalen Stein von
der Insel Brač, der für alle Waschbecken
verwendet wird, aber auch in der Lobby.“
Dunkle Farbtöne bewegen sich aus ihrer
natürlichen Umgebung hinein in das
Restaurant. Im Innenraum wurde dafür
schwarzer italienischer Terrakotta an
den Wänden verwendet, kombiniert mit
dunkelgrünen Lavasteintischen. Gebürste-
tes Messing schärft das Auge für Details.
Im neuen Maslina Mindful Luxury Resort
trifft entspannter, mediterraner Stil auf zeitgenössische,
französische Einflüsse. Ein Design, das sich
durch das ganze großzügig gestaltete Haus zieht
und dem Geist viel verspricht.
VERTIKALER RHYTHMUS
„Es war wirklich eine komplexe Heraus-
forderung, wenn man bedenkt, dass wir
ein großes Hotel entwerfen sollten, ohne
die bestehende Natur zu beeinträchtigen.
Somit ist das auch ein Umweltprojekt.
Der Entwurfsansatz bestand darin, so
viel wie möglich von der mediterranen
Landschaft zu erhalten und die Architektur
darin zu integrieren“, erklärt Architekt
Tomislav Alujevic. Entstanden ist ein
Hotel, in dem man das Gefühl hat, in
einem Privathaus zu sein – mit Blick auf
das Meer.
Die Insel Hvar ist bekannt für ihre reiche
Geschichte, unberührte Natur, kulinarische
Köstlichkeiten und ihr kulturelles Erbe.
In ihrer Mitte, in der atemberaubenden
Bucht von Maslinica, eröffnet sich einem
nun die wunderbare Welt des Maslina
Resorts. Über zwei Hektar erstreckt sich
der üppige Pinienwald, der in schönen
Farbnuancen von grün über grau und
dunkelblau der Sonne entgegen ragt,
dahinter das kristallklare Wasser der
Adria. Nur einen 15-minütigen Spaziergang
entfernt liegt die UNESCO-geschützte
Stadt Stari Grad, eine der ältesten Städte
an der östlichen Adria.
Von all dem haben sich die Menschen
hinter dem Maslina Resort inspirieren
lassen und ein ganz besonderes High-
End-Hotelerlebnis geschaffen, immer mit
aufrichtigem Respekt vor der Umwelt.
So wurden Bäume aufgeforstet und
einheimische Arten geschützt, werden
regionale und saisonale Lieferanten
gefördert, die Spa-Kosmetik lokal und
ohne Kunststoff hergestellt.
achtsamer
luxus
IM TAKT DES MARKTES
Die Leiterin des kulinarischen Teams im
Maslina Resort ist die vielfach ausge-
zeichnete Patricia Yeo. „Die Idee ist, dass
die Gäste zum Frühstück nach ‚A-Bay‘
kommen, ein Croissant essen und eine
Tasse Kaffee trinken, dann an den Strand
gehen und später auf ein Sandwich oder
eine Pizza zurückkommen. Wir möchten,
dass die Gäste den ganzen Tag am Strand
sitzen und kleine Speisen zu sich nehmen
können. Wir werden Tapas-Gerichte zube-
reiten, traditionelle kroatische Gerichte
verkleinern und leichter machen. Wenn
es heiß ist, will man am Strand einfache
Gerichte essen.“ Am Abend wird es im
Hauptrestaurant etwas formaler. Auf der
Speisekarte stehen acht Vorspeisen und
acht Hauptgerichte zur Auswahl, sodass
man als Vierergruppe alles bestellen und
probieren kann. Die Speisekarte wird sich
täglich leicht ändern – je nachdem, welcher
Fisch gerade fangfrisch auf den Markt
kommt. Neben Fisch und Fleisch werden
aber auch großartige Nudelgerichte
serviert. „Ich denke, mit Nudeln kann man
nichts falsch machen, egal wo man ist“,
lacht Patricia Yeo. Ja, es ist egal wo man
is(s)t, Hauptsache es ist im Maslina Resort.
K ROAT I E N
I N S E L H VA R /
M A S L I N I CA B AY S TA R I G RA D
53
Zimmer, Suiten und Villen
Achtsamer Luxus
mit Respekt vor der Natur
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maslina-resort
22. LH 08THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Fotos:ArchivMarcati
CHILLEN AM ROOFTOP
Aber zurück zu meiner Wanderung. Vom
Möserersee, den man umrundet, geht
es weiter auf dem Pirschtsteig Richtung
Lottensee und immer weiter, bis man
schließlich beim Wildmoossee und der
Heute steht die 3-Seen-Wanderung am
Programm. Doch davor: Frühstück, denn
ohne Stärkung sollte man keine Berge
erklimmen. Ich entscheide mich für
„Max & Jack“, ein warmes Porridge mit
Banane, Zimt und Ahornsirup, einem
Espresso und einem Kräutertee, kann
jedoch auch anderen Köstlichkeiten vom
Frühstücksbuffet nicht widerstehen.
Der Rucksack für den Ausflug ist bereits
gepackt und nach dem entspannten Früh-
stück im Bistro des Hotels – das übrigens
mit edlem Design und Einrichtung von
Boconcept begeistert – geht es sofort los.
Der Ausgangspunkt für diese Wanderung
ist die WM-Tennishalle Seefeld (ich nehme
mir vor, während meines Urlaubs auch
noch ein Tennismatch zu wagen), von dort
führt der Weg über die Möserer Mähder
mit einer kurzen Steigung in Richtung
Mösern.
CITIUS, ALTIUS, FORTIUS
Frei nach dem Motto der olympischen
Spiele „höher, schneller, stärker“ (nein,
es lautet nicht „dabei sein ist alles“) kann
man sich in der Olympiaregion Seefeld
neben ausgedehnten Wanderungen noch
weiteren sportlichen Aktivitäten hingeben.
Je nach Lust, Laune und Können bieten
sich Mountainbiketouren, Stand Up
Paddling am Wildsee, Klettern, Rafting
oder Paragliding an, aber auch Kutschen-
fahrten oder Spaziergänge mit Alpakas.
Die Vorteile eines Ortes wie Seefeld
liegen ganz klar in der Vielfalt der
Möglichkeiten. Spaziert man aus dem
dasMAX hinaus, ist man direkt in der
Fußgängerzone mit seinen Restaurants,
Cafés und Bars und hat die Qual der
Wahl für Dinner und Drinks. Gediegene
Gourmetküche kann man im brandneuen
„Le Treize“ verkosten. Die Seefelder Stube
bietet gehobene Hausmannskost. Beide
Speiselocations sind nur wenige Schritte
vom dasMAX entfernt. Eine tolle Aussicht
und historisches Ambiente erlebt man
im Lärchenstüberl – das 300 Jahre alte
Bauernhaus wurde zum urigen Gasthaus
ausgebaut. Die vielen Boutiquen und Läden
in Seefeld bieten hochwertige Produkte
feil und wer ein Spiel riskieren möchte,
setzt sein Pokerface auf und verbringt den
Abend elegant im Casino.
Abwechslungsreiche Abenteuer erwarten einen
in Seefeld in Tirol, das durch seine Lage auf dem auf
1.200 m Höhe gelegenen Hochplateau mit vielen
Sonnenstunden punktet. Perfekte Homebase für
die zahlreichen Aktivitäten unter freiem Himmel ist
dasMAX, das einzige Lifestylehotel in Seefeld.
sportlich
auf der höhe
Wildmoosalm ankommt. Dort sagt man
„Hallo“ zu den Kühen und kehrt in der
urigen Hütte ein. Nach der Wanderung ein
herrliches Gefühl, gemütlich in die Sonne
zu blinzeln. Ist man dann in dasMAX
zurückgekehrt, führt der schnellste Weg
mit dem Lift zum Rooftop-Wellness, wo
man seine müden Knochen in der Sauna
entspannt. Im Spa chille ich auf der
Wellness-Liege und vertreibe mir die Zeit.
DAS MAX
Das Rooftop ermöglicht einen einzig-
artigen 360°-Rundumblick auf Seefelds
Bergwelt, bei dem einen die Luft wegbleibt.
Die Zimmer im nordischen Design gefallen
ausgesprochen gut und bieten kleine,
komfortable Extras wie das Daybed, den
Teewasserkocher und eine Espressoma-
schine als Standard. dasMAX zeigt mit
zeitgeistigem Individualismus und guten
Deals, dass man auch in den Bergen smart
und urban urlauben kann.
19
Zimmer in Bestlage
Stylische Dachterrasse
mit Sauna
Ö S T E R R E I C H
T I RO L / S E E F E L D
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hotel/das-max
23. LH 09THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Fotos:AlpinaZillertalFamily.Lifestyle.Kinderhotel
ALPINA
ZILLERTAL
FAMILY.
LIFESTYLE.
KINDERHOTEL
Verkehrsmittel der Region und einige
andere Vergünstigungen.
Im neuen Schau-Weinkeller „Vino“ gibt es
nicht nur viel zu sehen, sondern selbstver-
ständlich den einen oder anderen Tropfen
zu verkosten. Hier kann man viel Zeit
verbringen, bevor man sich einer boden-
ständigen, aber modernen und leichten
Kulinarik hingibt. Küchenchef Markus
Kobliha legt viel Wert auf Regionalität und
Ursprünglichkeit. Die Kinder entdecken
wohl noch lieber die vielen Highlights im
„Mama, mir ist so fad“ – das ist ein Satz,
den man von seinen Kindern im Alpina Zillertal
Family.Lifestyle.Kinderhotel bestimmt niemals zu
hören bekommt. Mit der neuen „Play Factory“
im Haus gibt es noch mehr zu erleben.
einer Baumhaus-Textilsauna. Wer es den
Großen nachtun möchte, gönnt sich eine
an die Bedürfnisse der Kinder angepasste
kurze Massage.
Von der Pool Party geht es für die Kids in
die neue Play Factory. Dort erfreuen sie
sich an der Teenielounge mit Bowlingbahn,
Billard, Tischtennis und Flipper. Das Pony-
reiten direkt am Hotel ist für viele Kinder
ein besonderes Erlebnis. Ebenso wie der
Streichelzoo mit seinen Alpakas, Hasen,
Ziegen und Ponys, der den Kindern die
Möglichkeit bietet, zur Ruhe zu kommen.
NOCH MEHR NEUIGKEITEN
Zurück zu den Erwachsenen. Die mit hoch-
wertigem Interieur eingerichteten Zimmer
sind ab sofort mit einer regulierbaren
Klimaanlage ausgestattet und so ein kühler
Rückzugsort an heißen Sommertagen
und -nächten. Ab vier Übernachtungen
ist die begehrte Zillertaler Aktivcard im
Zimmerpreis inklusive. Sie erweitert den
Erlebnisradius noch deutlich: Berg- und
Talfahrten mit verschiedenen Seilbahnen,
der Eintritt zu öffentlichen Schwimmbä-
dern, die freie Benutzung der öffentlichen
Alpina Zillertal Family.Lifestyle.Kinderho-
tel – der Name dieses Hotels sagt eigentlich
schon fast alles. Gelegen inmitten des
Zillertals, im Herzen der Zillertaler Alpen,
ist das Alpina ein Lifestylehotel für
Familien mit viel Raum für Kinder.
Aber es gibt natürlich noch viel mehr,
was man über dieses familiengeführte
4-Sterne-Superior-Hotel erzählen kann.
Zum Beispiel die Neuigkeit vom „Adults
only“-Penthouse Spa im 5. Stock des
Hotels, das als Familienhotel natürlich
auch dafür sorgt, dass die Eltern
Erholung finden. Hier genießt man einen
traumhaften Ausblick auf die Zillertaler
Berglandschaft, schwitzt in einer der
Panorama-Saunen oder im Dampfbad
und lässt sich von der Erlebnisdusche
begeistern, um sich dann im komfortablen
Ruheraum die wohlverdiente Pause zu
nehmen. Während die lieben Kleinen in
der Kinderbetreuung das machen können,
was ihnen Spaß macht. So bekommt jeder
den Urlaub, den er will.
Für Kinder, Kleinkinder und Babys steht
die Kinderbetreuung an sieben Tagen und
84 Stunden pro Woche zur Verfügung, und
das auf 300 m2
Raum zum Toben, Lachen
und Freundschaften knüpfen. Badespaß
erwartet sie im Indoor und Outdoor Acti-
vity Pool Woody´s mit cooler Trioslide und
spiel &
spaß
Hotel – wie Trampolinspringen, die Hüpf-
burg, die Pony-Koppel, den Streichelzoo,
das Fußballfeld, Schaukeln und Sand
kasten, Turnsaal, Activity Pools, Trioslide
und vieles, vieles mehr. Am besten ist es,
man erzählt nicht nur vom Alpina Zillertal
Family.Lifestyle.Kinderhotel, sondern
besucht es, denn bei diesen vielen Attrakti-
onen für alle Familienmitglieder wird man
mit dem Erzählen nicht fertig.
Ö S T E R R E I C H
T I RO L / F Ü G E N
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lifestylehotels.net/
alpina-zillertal-family-lifestyle-
kinderhotel
50
Zimmer
2
Wellnessbereiche
24. LH 10THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Fotos:AlpsLodge / Lemongarden
ALPS LODGE
So viel Sonne im Sommer am Sonnenplateau in Fiss!
In der Alps Lodge gibt es außerdem noch einen
neuen Pool auf dem Dach und einen Zen-Garten
mit perfekten Miniaturen der Entspannung.
Das erfrischende Klima, eine Bergkulisse,
aufregend wie der Blick auf die Leinwand
im Kino, ganz viel Natur und mittendrin
das Alps Lodge. Ein stylisches Hotel, von
dem man vor der Haustür loswandern
kann und wo man in Zimmern mit viel
Holz einen wohligen Schlaf findet. Ganz
oben im Hotel, über den Dächern von Fiss,
befindet sich die Sky Relax Zone mit Sauna,
Dampfbad, Ruheräumen und Wellness-
liegen. Ganz neu dazugekommen ist der
Außenpool mit fantastischen Ausblicken
auf die umgebende Bergwelt. Hier taucht
man ab in eine in sich gekehrte Ruhe,
bevor man auf den Hängeschaukeln auf
der Terrasse zu träumen beginnt. Oder auf
einen Drink in die Alps Lounge geht.
zen modus
flying
high VIEL RAUM
ZUR ENTSPANNUNG
Der großzügig angelegte Außenbereich des
Hotels bietet neben dem wunderschönen
Pool einen rund 100 m2
großen Wellness
pavillon mit Private SPA und die 8.000 m2
große Naturbucht, der Privatstrand des
Hotel Lemongarden. Am besten schwingt
man sich aufs Fahrrad und genießt den
Fahrtwind in den Haaren oder man lässt
sich mit dem Golfcart zum Strand führen
und erfreut sich am Anblick der Umge-
bung. Ist man dort, wird man vom Schat-
ten spendenden Pinienwald empfangen
und legt sich mit uneingeschränktem Blick
auf das Meer dem Horizont zu Füßen.
An der Strandbar im charmanten Natur-
steinhaus gibt es hausgemachte Limonade,
kühles Bier, Eistee oder Champagner.
Dieser Urlaub, ein einziger Höhenflug –
der Entspannung.
Wann, wenn nicht diesen Sommer?
Ein Flug mit dem Privatjet direkt vom
Flughafen Wiener Neustadt auf die Insel
Brač – das ist so etwas wie ein Katzen-
sprung in den Süden und in die wohlver-
diente Entspannung. Und diese erlangt
man so noch viel unmittelbarer ohne lange
Wartezeiten, mit direkten Transfers und
genug Platz für sich und seine Bedürfnisse.
Das Ankommen im Hotel Lemongarden
ist jedes Mal ein besonderes Vergnügen,
ob mit oder ohne Privatjet. Der Duft der
Blumen, das Rauschen des Meeres und
der Blick auf diesen fantastischen Pool,
eingerahmt von prächtigster Flora. Flora
ist auch der Name der Göttin der Blüte
und des Frühlings und es scheint, als hätte
sie sich hier niedergelassen, so prächtig
blüht alles. Hineingeholt in die Zimmer
des privat geführten Adults-only-Hotels
bedeutet das: frische und starke Farben
mit dem Zauber des Südens.
Der schnellste Weg in den Urlaub im Süden?
Führt via Privatjet des Hotel Lemongarden und dessen
Partner Goldeck-Flug direkt auf die Insel Brač, wo einen auch
nach der Ankunft noch viele Höhenflüge erwarten.
HOTEL LEMONGARDEN
RUHE FÜR
GEIST UND SEELE
Aber auch unten gibt es Neues zu entde-
cken: Der neue „Zen Garden“ wurde rund
um das Hotel angelegt und trägt damit zur
Tiefenentspannung bei. Der Zen-Garten
ist eine Form des Japanischen Gartens und
in ihm spielen Steine eine große Rolle. Die
Zwischenräume werden mit Moos, Kies
und ausgesuchten Pflanzen, wie hier mit
600 Jahre alten Bonsai-Bäumen, gestaltet.
Der Zen-Garten lädt zur Betrachtung ein
und wirkt beruhigend auf Geist und Seele.
Genau dafür wurde er auch ursprünglich
von Zen-Buddhisten erdacht, die mit
viel Achtsamkeit naturnah gestaltet
haben. Der Kies symbolisiert übrigens
das wichtige Element Wasser und wird
deswegen geharkt. Gerade Linien stehen
für den ruhigen Fluss von Wasser, Wellen
symbolisieren das Meer. Wenn man sich
die Zeit nimmt und seinen Blick darauf
ruhen lässt, kann man hier, ähnlich wie
im Pool am Dach, eintauchen in die große
innere Ruhe.
25
Zimmer und Suiten
Mit Pool am Dach
und Zen-Garten
Ö S T E R R E I C H
T I RO L / F I S S
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alpslodge-life-style-hotel-fiss
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hotel-lemongarden
K ROAT I E N
B RAČ / S U T I VA N
23
Suiten /
Maisonetten
12
Zimmer
25. LH 11THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Fotos:PhilippIrion / Landhafen
NEW
MEMBER
HOTEL
LANDHAFEN
Zum anderen als „Malbude“, in der man
seiner Kreativität freien Lauf lassen kann.
Wer ausschwärmen möchte, schwingt sich
am besten aufs Fahrrad und fährt in nur
20 Minuten an die dänische Grenze oder
zur Fähre, die einen auf die Nordseeinseln
bringt und damit zu den schönsten
Stränden Deutschlands.
Aber zurück in die gute Stube, beziehungs
weise zu den Annehmlichkeiten des
Hauses. Viele kleine Nischen, der Wellness-
bereich und der Yogaraum laden zum
Abschalten ein und machen das Hotel zu
einem kleinen Retreat. Die Zimmer und
Suiten sind im industriellen Landhausstil
gehalten und die Betten unglaublich ge
mütlich. Es gibt genug Platz für Familien,
Vierbeiner und auch barrierefreie Zimmer.
Und, ach ja, die Sonnenuntergänge, am
besten im Garten betrachtet, die sind so
richtig schön dort oben.
Ein Urlaub in Nordfriesland – endlose Weiten,
unberührte Natur und natürlich die Nordsee.
Viel Platz und unglaubliche Ruhe. Der Norden ist
ein Hafen der Erholung und der schönste Rückzugsort
das Hotel Landhafen in Niebüll.
dann immer weiter zurückgedrängt,
bis zu der Stelle, wo es sich jetzt befindet.
Und deswegen befindet sich hier in unse-
rem Garten so etwas wie ein Landhafen“,
erzählt der Hoteldirektor. Überhaupt, der
über 100 Jahre alte Garten, der sich vor uns
öffnet, ist ein wahrer Hafen für die Seele.
Der Blick hinaus, der das Meer erahnen
lässt, die schönen alten Obstbäume,
das Licht der Sonne, das einen auf der
Terrasse des Hotels bis spät in den Abend
erreicht. Der kleine See und der Strand-
abschnitt – alles lädt dazu ein, seiner Seele
Gehör zu schenken und die Natur in sich
aufzusaugen. Im Garten befinden sich
außerdem zwei alte „Buden“ vom Strand
von Dagebüll – das ist übrigens da, wo man
als Gast hinfährt, wenn man ans Meer
will. Im Garten des Landhafens erfüllen
sie nun einen anderen Zweck, zum einen
als „Männerbude“, in der natürlich nicht
nur Männer sich zum Dartspielen und
Whiskytrinken zurückziehen können.
„Moin“ ruft man uns entgegen, als wir
das Hotel Landhafen betreten. Wir sind
angekommen in Niebüll in Nordfriesland
und treten damit unseren ersten Urlaub
an diesem Fleckchen Erde an. Es ist ein
herzliches Willkommen und wir sind alle
gleich per Du. So ist das in Nordfriesland
und es gefällt uns. Wie uns auch die Lobby,
oder wie wir gleich lernen, die „Stube“,
ausgesprochen gut gefällt. Noch eine
Eigenheit in Nordfriesland.
Das Wohnzimmer nennt man Stube und
die Lobby fühlt sich mehr nach Wohnzim-
mer an als nach dem Empfangsbereich in
einem Hotel. Mit diesen „Codewörtern“
offenbart sich uns auch gleich das Konzept
des Hotels. Hoteldirektor Christoph
Brunk hat gemeinsam mit seiner Frau
ein Hotel wie ein nordfriesisches Zuhause
geschaffen. Nur ein bisschen spezieller.
Das Gebäude, eine Hommage an einen
typischen Bauernhof, das Interior im Stil
eines alten Landhauses, kombiniert mit
modernem Industrial Chic. Das Frühstück,
das ebenfalls in der „Stube“ serviert wird,
besteht fast ausschließlich aus regionalen
Produkten, in der Bar und dem Restaurant
mischen sich Einheimische unter die
Gäste aus aller Welt und kommen
miteinander zum „Schnacken“, also ins
Gespräch. „Bei uns ist alles authentisch
nordfriesisch. Vom Namen bis hin zum
in Schiffform gefalteten Toilettenpapier“,
erklärt uns Christoph Brunk lachend.
DER GARTEN, EIN HAFEN
FÜR DIE SEELE
Wir sind neugierig. „Was ist denn eigent-
lich ein Landhafen?“, fragen wir. „Der
Name hat eine besondere Bedeutung.
Vor vielen, vielen Jahren war da, wo jetzt
unser wunderschöner Obstgarten ist,
ein Hafen, denn das Meer ging bis hier
hinauf. Die Nordfriesen haben das Meer
moin
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hotel-landhafen
D E U T S C H L A N D
N O R D F R I E S L A N D / N I E B Ü L L
45
Zimmer
und Suiten
1
über 100 Jahre
alter Obstgarten
26. THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
D I R E C T O RY
L I F E S T Y L E H O T E L S
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SALZBURG-STADT Hotel Stein
SALZBURG-STADT Hotel & Villa Auersperg
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SEEFELD dasMAX
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MONTEFOLLONICO Follonico
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TRIEST Hollmann Trieste
ITALIEN
PORTUGAL
LUZERN Hotel des Balances
SAMNAUN Alpinlodge & Spa
ZERMATT Hotel Matterhorn Focus
SCHWEIZ
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MALLORCA Convent de la Missio
MALLORCA Fontsanta Hotel Thermal Spa & Wellness
MALLORCA Hotel Can Simoneta
MALLORCA Hotel Glòria de Sant Jaume
MALLORCA Pleta de Mar
SPANIEN
SRI LANKA
DICKWELLA SOUTH UTMT – Underneath the Mango Tree
UNGARN
BUDAPEST Hotel Collect
BUDAPEST Lanchid 19
SANTORIN Myst Boutique Hotel
SANTORIN Saint Santorini
GRIECHENLAND
27. 15THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
Foto:SerhatÖzşen
STYLE
Ö Z L E M T U N A
Designerin
Istanbul
träume
Wie erreiche ich, dass Design mich und andere emotional berührt?
Sind die Alltagsgegenstände, mit denen wir uns umgeben, wirklich funktional?
Welche Bedeutung wohnt diesen Alltagsgegenständen inne?
Wie können wir Designprobleme mithilfe von Koch- und Esserfahrungen erkennen?
Wie können wir unseren Gefühlen durch gemeinsames Essen und Trinken näherkommen?
Ist es möglich, unsere Designs in der Stadt, in der wir leben, auch zu produzieren?
Können wir unsere Designs mit regional vorhandenen Materialien umsetzen?
Haben wir unseren Produktionsprozess überprüft?
Ist der Prozess der Produktion am Menschen orientiert?
Wie kann man mit Begeisterung Teil einer neuen Ära sein?
Die 10 wichtigsten Fragen, die sich
die Designerin über ihre Arbeit stellt.
„WIR WENDEN UNS DER
NATUR ZU UND VERSUCHEN
ZU VERSTEHEN, WIE WIR
LEBEN UND WAS WIR FÜR
DAS STADTLEBEN TUN
KÖNNEN.“
Özlem Tunas Plan
für 2020
28. 16THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
schl
amm undteig
ÖZLEM TUNA IST DESIGNERIN IN ISTANBUL.
DORT LÄSST SIE SICH VON DER STADT,
DEM HANDWERK, DEN MATERIALIEN,
DEM LEBEN AUF DER HISTORISCHEN
HALBINSEL UND DEM TREIBEN AUF DEM
GRAND BAZAAR INSPIRIEREN.
BEGONNEN ABER HAT ALLES IN IHREM
HEIMATDORF AM MEER IN ANATOLIEN.
AUS SCHLAMM UND TEIG WURDEN
DIE TRÄUME DER ZUKUNFT GEFORMT.
aus
Foto:SerhatÖzşen
29. 17THE Stylemate
Issue No 02 | 2020
„Ich
benutze
immer
gerne
meine
Hände, um
etwas zu
erschaffen.
Ton ist für
mich nach
wie vor
ein gutes
Material,
um
meine
Gedan-
ken zu
erklären.“
STYLE
Fotos:SerhatÖzşen
Nur zu gerne hätten wir Özlem Tuna
persönlich in Istanbul getroffen, ihr Atelier
und ihren Shop besucht, einen Kaffee in
ihrem liebsten traditionellen Kaffeehaus,
dem Çorlu Ali Paşa Medresesi, getrunken,
Handwerkern bei der Arbeit über die
Schulter geschaut und Ruhe mit dem
Blick auf den Bosporus gefunden. Denn
auf ihm bleiben stets auch Özlem Tunas
Augen hängen, wenn sie durch Istanbul
spaziert. So wurde es ein Kennenlernen
über E-Mails und Zoom – anders schön,
denn es war ein Blick aus dem Homeoffice
hinaus in das Leben von jemand anderem,
mit dem man durch die Einschränkungen
des öffentlichen Lebens fast auf der ganzen
Welt eine neue Nähe gefunden hat. Es ist
der Blick vom Wohnzimmer in Wien in ein
wunderschönes Atelier in einer kleinen
Straße, in der in normalen Zeiten das
Leben spielt.
Özlem Tuna stammt aus dem Dorf Burha-
niye an der Ägäis, südlich von Anatolien.
Es war für sie der ideale Ort, um erwachsen
zu werden, denn es gab endlose Inspiration
für ein „abenteuerlustiges Mädchen“.
Umgeben von einem großen Garten und
sehr nahe am Meer liebte sie es, alles zu
entdecken. „Ich hatte so viel Glück, dass
ich in einer wunderschönen Bucht am
Meer mit Olivenhainen aufgewachsen
bin.“ Özlem Tuna ist überzeugt, dass wir
in unserer Kindheit unsere Lebensbalance
finden und Herkunft und Wurzeln sehr
wichtig dafür sind, welche Person wir im
Laufe unserer Lebensreise werden. Sie
spielte mit Schlamm im Garten und erschuf
daraus erstaunliche Schlammkuchen
kreationen. Das war wohl das erste Zeichen
für die spätere Liebe zur Herstellung von
Gefäßen aus Ton. Die Beziehung zu ihrem
Vater prägte sie. „Ich hatte immer eine
wundervolle Beziehung zu meinem Vater.
Er war Kunstlehrer und als er in Pension
ging, führte ihn sein Weg zurück an die Uni-
versität, gleichzeitig mit mir. Er studierte
Archäologie und schrieb neun Bücher in
15 Jahren. Er war wahnsinnig fleißig und
sehr diszipliniert bei der Arbeit. Er war
immer so begeistert von unserer Kultur
und wenn ich zurückblicke, war es so ein
Glück, ihn als Vater gehabt zu haben, denn
ich habe wahnsinnig viel von ihm gelernt.
Seit zehn Jahren ist er nicht mehr unter
uns, aber er ist immer noch meine größte
Inspiration und mein größter Held.“
VOM
KOCHEN UND
PRODUKTDESIGN
Nach dem Abschluss einer Schule mit dem
Schwerpunkt Kulinarik und Kochen wurde
Özlem Tuna von ihrem Vater ermutigt,
die Kunstuniversität zu besuchen und dort
Keramik zu studieren. Das erste Objekt, das
sie anfertigte, war eine kleine Vase. Dafür
benutzte sie kein Werkzeug, sondern nahm
nur die Hände zu Hilfe, um sie zu formen.
Ebenso einprägsam ist ihr die Erinnerung,
als sie als Studentin ihr Brot zu Hause
selbst machte und wie sie damit experi-
mentierte, verschiedene Hefebakterien
zu kultivieren. „Ich benutze immer gerne
meine Hände, um etwas zu erschaffen.
Ton ist für mich nach wie vor ein gutes
Material, um meine Gedanken zu erklären.“
Ihre Erfahrungen mit dem Kochen und in
der Küche haben ihr geholfen, Designerin
zu werden. „Für mich sind Kochen
und Produktdesign die gleichen Dinge.“
ÖZLEM TUNA ÜBER IHRE SERIE „MOSAIC“
Wir definieren ein Mosaik als ein Bild aus verschiedenfarbigen Partikeln,
die auf einer Oberfläche liegen. Mosaike werden traditionell aus Materialien
wie Naturstein, Metall, Glas, Keramik und Porzellan hergestellt.
Was ist dann das Mosaik, das wir mit unserem Leben schaffen?
Können wir sehen, wie das Mosaik durch unsere Gedanken, unsere Handlungen,
unsere Entwürfe und die Art und Weise, wie wir unser Leben leben, entsteht?
Wir kreieren unsere Mosaike mit unseren Designs für Dinge, die wir produzieren.
Wir würden uns freuen, wenn unsere Mosaike zeitlos sind und viele Jahre
verwendet werden.
Ihren ersten Job nach Abschluss der Uni
fand sie als Schmuckdesignerin auf der
historischen Halbinsel. In der Türkei
Designerin zu sein, ist heute normal.
Vor 20 Jahren, als Özlem Tuna begann,
war es jedoch etwas schwierig, als Frau
im Schmuckviertel der historischen Halb-
insel zu arbeiten. Es war sehr traditionell
und der Weg zum Meister führte über
viele Lehrjahre, die alle dort zu absolvieren
waren. Männer lernten gesamte Prozesse
und arbeiteten als geschlossene Gruppe,
Frauen gab es kaum. „In den 90er-Jahren,
als ich an der Universität meinen Abschluss
machte, begannen vor allem Frauen, als
Designerin tätig zu sein. Es war schwierig
für die Metallmeister, Anweisungen von
den Designerinnen entgegenzunehmen.
Die Anfänge waren nicht leicht, aber mit
der Zeit haben wir viel voneinander gelernt.
Und das ist sehr wertvoll.“