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NEWS ABOUT LIFE, STYLE & HOTELS
ISSUE No 02 | 2019
thestylemate.com
Foto:MariaZiegelböck
fancy
adventures
Stylemate
THE
THESTYLEMATE.COMTHESTYLEMATE.COM
2THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Foto:Heldentheater
Essentials
Seite 3
Die wahren Abenteuer
Seite 4 – 7
Interview Praline Le Moult:
Das tägliche Abenteuer
Seite 6
LIFE:
Interview Diego Calvo:
Rock ’n’ Roll Business
Seite 8 – 10
Geht runter wie OEL
Seite 11
Artsy Lifestyle –
Kulturkalender
Seite 12
Edit Napoli / 
Amo Ergo Sum
Seite 13
Franzobel
Seite 14
STYLE:
Dip into Mexiko
Seite 15 – 19
Luxus-Schamanismus
Seite 16 – 17
Que diseño!
Seite 18 – 19
Interview
Christian Mikunda:
Die ultimative Verführung
Seite 20 – 21
Drinnen im Draußen
Seite 22
Mondän
Seite 23 – 25
Abenteuer in der Flasche
Seite 26
HOTELS:
LIFESTYLEHOTELS
selection:
About
Seite LH 01
Hotel Schani Salon / 
New Member
Seite LH 02
Post Hotel
Seite LH 03
Hotel Lemongarden
ElisabethHotel
Seite LH 04
Hotel Nidum
Vila Valverde
Seite LH 05
Hotel Nesslerhof
Seite LH 06
Hotel & Villa Auersperg
Seite LH 07
La Petite Ivy / 
New Member
Seite LH 08
Crazy Hollmann / 
New Member
Seite LH 09
Directory
lifestylehotels
Seite LH 10 – 11
Wieder hat es eine Frau bei uns auf das
Cover geschafft. Diesmal dürfen wir Ihnen
die französische Designerin Praline Le Moult
(Interview auf Seite 6) zeigen, die nicht nur
Pyjamas salonfähig gemacht hat, sondern auch
die Urgroßenkelin des berühmten Schmetter-
lingsjägers Eugène Le Moult ist. Dieser wuchs
in der tropischen Gefängniskolonie von
Französisch-Guyana auf, wo sein Beamten-
vater zum Ausbau des Straßennetzes eingesetzt
worden war. Hier entdeckte er als junger Mann
die Schönheit der Morpho-Schmetterlinge in
der Region und machte sich daran, sie zu jagen
und an das französische Festland zu verkaufen.
Hört sich nach Abenteuer an? War es auch!
Dem Abenteuer widmen wir diese Ausgabe von
THE Stylemate. Wo finden wir Abenteuer heute
noch, wo es scheint, alles schon einmal gesehen
oder erlebt zu haben? Wir meinen: überall!
Auf Reisen sowieso, aber auch im Business oder
zwischen zwei Buchdeckeln, und natürlich in
unseren Köpfen. Sie werden es lesen.
Vergessen Sie nicht, unserem Blog
thestylemate.com zu folgen. Da finden
Sie alle bereits erschienenen Artikel und
ergänzenden spannenden Content,
den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen!
Thomas Holzleithner & Hardy Egger
H E RAU S G E B E R
IN THIS ISSUE
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O N L I N E
T H E S T Y L E M AT E .C OM
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IMPRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz.
Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger. Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer. Chefin vom Dienst: DI(FH) Christin Maier-Erlach.
Cover-Foto: Maria Ziegelböck. Gestaltung: VON K Brand Design. Autoren: Mag. Konstanze Wagenhofer, Helder Suffenplan. Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger.
Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz. Erscheinungsort: Graz. Erscheinungsweise: 3 x jährlich
3THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
essentialsL E B E N S WÄ S S E RC H E N
Nicht, dass wir hier zum übertriebenen Alkoholkonsum
aufrufen möchten, aber ein kleiner Rausch kann durchaus
etwas Abenteuerliches sein. Vor allem, wenn man ihn
mit etwas erzeugt, das sich „Lebenswasser“ nennt. Dieses
„Aquavit“ der Copenhagen Distillery setzt sich zusammen
aus klarem Alkohol, aromatisiert mit einem Destillat aus
Dillsamen und/oder Kümmel, und wird im Fass gereift.
Die neueste Sorte „Mullberry Rose“ enthält, wie der Name
schon sagt, Maulbeere und Rose und ist inspiriert von
dänischen Gärten. Köstlich mit viel Eis, dem Tonic der Wahl
und einem großen Zweig Minze. Pur nur für hartgesottene
Freunde des Alkohols zu empfehlen. Obwohl die hübsche
Farbe natürlich anderes suggeriert.
copenhagendistillery.com
D I E S E R A U S G A B E
Fotos:CopenhagenDistillery / JuliaSkergeth / SydneyEvan / GerstenbergVerlag / SEALANDER / Prada
L E I D E N S C H A F T
„Es ist meine Mission, großartigen Menschen großartiges
Design zu bieten, und ich mache das mit Herz und
Leidenschaft“ – sagt Designerin Julia Skergeth, die mit
ihrem Taschenlabel JS by Julia Skergeth stilbewusste
Frauen auf der ganzen Welt verbindet. Für ihr Label
reist sie um die ganze Welt und ihre Neugier auf andere
Kulturen, Menschen, Künste und Stile spiegelt sich in
ihren Kreationen wider. Von Indonesien und Kasachstan
über Wien und London bis nach New York und Los
Angeles – die blühende Lebensfreude ihres exklusiven
Lifestyle-Labels überwindet alle Grenzen.
juliaskergeth.com
B I E N E N L I E B E
So süß wie der Honig, den sie machen, sind diese
Bienen-Ohrstecker von Sydney Evan. Das Schmucklabel
wurde 2011 von Rosanne Karmes in Los Angeles
gegründet und verbindet ihre Liebe zum Reisen, zu
Kunst und Kultur mit einer „californian chic“-Design-
ästhetik. Die Ohrstecker sind aus 14 Karat Gold und
besetzt mit Diamanten und Saphiren. Definitiv ein
Statement für den Schutz der Bienen!
sydneyevan.com
R E I S E L U S T
Im September wäre der berühmte Forscher und Entde-
cker Alexander von Humboldt 250 Jahre alt geworden.
Aus diesem Grund widmen sich zahlreiche Bücher
seinen Reisen, seinem Forschen und seinem Leben.
Ein besonders schönes Werk ist „Alexander von
Humboldt oder Die Sehnsucht nach der Ferne“ von
Volker Mehnert mit großartigen Illustrationen von
Claudia Lieb. Leichtfüßig und beflügelnd erlebt man mit
Humboldt seine größten Abenteuer, klettert mit ihm
auf Vulkane und entdeckt die Flora und Fauna exoti-
scher Länder. Ein Buch für die ganze Familie.
gerstenberg-verlag.de
S TA D TA B E N T E U E R
Funktionsgewebe, Lederinnensohle, 105 cm hoher
Stiletto-ABS-Absatz – das sind facts zu diesen unglaublich
eleganten, spitz zulaufenden Pumps von Prada.
Wir finden genau der richtige Schuh für abenteuerliche
Nächte in der Großstadt, die Füße und Fesseln zum
absoluten Hingucker machen. Prada Love.
prada.com, € 590
W U N D E R K U G E L
So sehen Gefährte für moderne Abenteurer aus!
Der schicke Sealander besticht nicht nur optisch,
sondern vor allem mit dem, was er kann. Der kleine,
kugelige Anhänger ist an Land ein Wohnwagen
und funktioniert am Wasser als Motorboot. Die getönten
Scheiben geben viel Sicht frei auf wunderschöne
Ausblicke – sei es auf atemberaubende Täler oder
beeindruckende Sonnenuntergänge, die man umgeben
von der Natur genießen kann. Für den Sealander
braucht man übrigens weder Boots- noch Anhänger-
führerschein – das Abenteuer kann beginnen!
sealander.de
4THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
die wahren abenteuer
Foto:VirginGalactic
Wo sind sie, die Abenteuer
unserer Zeit?
5THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Tief unten
am Meeresgrund,
ganz oben auf
den Gipfeln der Berge
oder noch weiter weg
im Weltall vielleicht?
Bei den wilden
Tieren oder bei
extremer körperlicher
Anstrengung im Sport?
Möglichkeiten
haben wir heute
unendlich viele.
Doch darf man
unsere „gesicherten“
Erlebnisse überhaupt
Abenteuer
nennen?
Der berühmte Naturforscher
Alexander von Humboldt würde
dieses Jahr seinen 250. Geburtstag
feiern. Sein Drang, zu forschen,
war nicht nur untrennbar mit
Reisen verbunden, sondern auch
so stark, dass die Disziplinen,
in denen er arbeitete, ein
unglaublich großes Spektrum
erreichten. Er beschäftigte sich mit
Vulkanologie, der Kartografie, dem
Erdmagnetismus, der Botanik, der
Zoologie, mit Wirtschaft und mit
der Meteorologie – um nur einige
seiner Forschungsfelder zu nennen.
Sein Ziel war es, das Zusammen-
wirken aller Naturkräfte zu
verstehen. Um dieses umfassende
Wissen zu erlangen, zog es ihn in
die Welt. Er machte Expeditionen,
die alle wissenschaftlichen Bereiche
von Interesse abdecken sollten.
Seine große amerikanische Forschungs-
reise startete er mit einem Fußmarsch
nach Madrid. Von Paris aus. Den Marsch
nutzte er bereits, um eine Vielzahl an
geografischen Messdaten zu sammeln.
Mit der spanischen Fregatte Pizarro begab
er sich schließlich auf die Überfahrt über
den Atlantik. Im Gepäck unzählige der
modernsten Messgeräte. Während seiner
Forschungsreisen hatte er stets auch einen
Blick für andere Dinge, etwa auf das Leid
des Sklaven oder der Tiere. Er setzte sich
Gefahren aus und schlief im Amazonas
zwischen Krokodilen, Boas oder Jaguaren.
Sein unerschütterlicher Forschungsdrang
ließ ihn stets weitermachen und legte
Grundsteine für viele Forscher und
Wissenschaftler zu späterer Zeit.
Fotos:Hopetoun_falls / shutterstock.com,bumihills
6THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Ihr Urgroßvater Eugène Le Moult war der
weltgrößte Schmetterlingsjäger – wie hat er
Sie zu Ihrem Label P.Le Moult inspiriert?
Eugène war schon Inspiration für meinen
Vater. Dieser hatte starke Legasthenie
und sein Vorbild war der Opa. Dieser
hatte keinen Bürojob, sondern lief den
Schmetterlingen durch den Amazonas
nach und machte so Karriere. Das half, die
Lernstörung zu kompensieren: Mein Vater,
Bruno Le Moult, wurde einer der größten
Werber seiner Generation. Auch mich
inspirierte diese Art zu leben, denn das,
was er machte, war wirklich abenteuerlich.
Es ist alles andere als eine alltägliche
Biografie – das scheint in unserer Familie
zu liegen. Und das fließt natürlich auch
in meine Kollektionen ein. Ich liebe es,
Geschichten zu erzählen.
Sie bezeichnen Ihre Pyjamas als „Abenteuer-
Kleidung“ für zu Hause. Kann ein Pyjama
das richtige Outfit sein, um Abenteuer zu
bestehen?
Das Abenteuer schläft nie; wenn einen
das tägliche Abenteuer zu schnell aus dem
Haus treibt, dann kann man das in einem
meiner Pyjamas tun! Man sieht darin ele-
gant aus, auch wenn man damit geschlafen
hat. Schließlich wurden die Originale für
einen Abenteurer geschneidert, der im
Dschungel sein Zelt mit Strafgefangenen
teilte und bei Anblick eines Schmetterlings
sofort hinterherhechtete.
Was zeichnet Ihre Kollektionen aus?
P.Le Moult ist inklusiv, unisex und aus
der Zeit gerissen. Unsere Modelle passen
Menschen mit vielen Formen, Männern
und Frauen, jung und alt. Mein Uropa war
das
tägliche
ein richtiger Brocken, ein ganzer Kerl.
Wir haben die Formen für alle geöffnet.
Außerdem designen wir die Stoffe selbst
und lassen sie für uns extra anfertigen.
In Ihren Entwürfen gibt es immer wieder
Referenzen auf andere Länder. Bereisen Sie
oft die Welt?
Ich reise gerne gleich für einige Monate an
ferne Orte, um die Plätze besser kennenzu-
lernen. Schon als ich mit meiner Freundin
2005 den Prix LVMH gewonnen habe,
freuten wir uns unglaublich auf den Preis:
ein Jahr Peking! Für die Geburt unseres
Sohnes sind mein Mann und ich für eine
Weile nach Formentera gezogen. Das war
für uns der ideale Ort zur Jahreszeit.
Wie viel Abenteurerin steckt in Ihnen?
Abenteurerin viel, aber keine Waghalsig-
keit. Da wäre das Abenteuer nur von kurzer
Dauer ...
Was ist das richtige Accessoire zu einem
P.Le Moult-Pyjama?
Wir tragen stets die Turnschuhe von
Novesta, die Originalmodelle aus den
30er-Jahren. Komfortabel und nostalgisch!
abenteuer
Die Französin Praline
Le Moult, Absolventin
des Central Saint
Martins College, ist der
kreative Kopf hinter
dem „Outdoor-Pyjama“-
Label P.Le Moult.
Inspiration dafür fand
sie im abenteuerlichen
Leben ihres Urgroß-
vaters Eugène Le Moult,
einem Naturforscher
und Entomologen.
p-lemoult.com
Treffen kann man
Praline Le Moult und Harri Cherkoori
in ihrem Geschäft INDIE in Wien.
Strobelgasse 2
A-1010 Wien
Fotos:MariaZiegelböck / P.LeMoult
7THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
GESICHERTE
ABENTEUER
Die in Südafrika und Wien lebende Ran-
gerin Tanya Bednar kennt sich mit dem
Abenteuer Fotosafari bestens aus.
Für sie ist es ein einzigartiges Gesamter-
lebnis, bei dem es nicht nur um die Tiere
geht, sondern auch um die landschaftliche
Schönheit, den Sternenhimmel, das
gespannte Warten darauf, welche Tiere
einem letztendlich über den Weg laufen.
„Man steht vor Sonnenaufgang auf, um die
Tiere bei ihren morgendlichen Aktivitäten
zu beobachten. Aufgrund der Größe eines
Tierparks ist es nicht klar, welche Tiere
man sehen wird. Wenn dann aber in
30 Meter Entfernung eine Löwengruppe
steht, schlägt das Herz höher.“ Sie sagt
außerdem: „Ein guter Ranger versucht,
viele verschiedene Tiere aufzuspüren.
Oft sind die Ranger durch Funkgeräte
miteinander verbunden, um sich gegen-
seitig die Standorte der Tiere zu verraten.“
Auf die Frage, ob es auch gefährlich
werden kann, antwortet sie: „Man sollte
niemals die Silhouette des Autos brechen,
indem man seinen Arm aus dem Auto
streckt, oder gar aussteigen! Dann besteht
Lebensgefahr! Wenn man eine Safari zu
Fuß macht, sind Ranger mit Gewehren für
den Notfall dabei. Denn schließlich könnte
hinter jedem Busch ein Leopard auftau-
chen.“ Hört sich nach Abenteuer an, oder?
ABENTEUER
WELTRAUM
Apropos Raubkatzen. Der aus der Fern-
sehshow „Die Höhle des Löwen“ bekannte
Jochen Schweizer verkauft kleine Aben-
teuer. Angeboten werden auf seiner Web-
site die verschiedensten Erlebnisse – vom
Bungee Jump über das Outdoor Survival
Camp bis hin zur Expedition zum Nordpol
mit Borge Ousland, der gemeinsam mit
Mike Horn als erster Mensch den Nordpol
während des arktischen Winters erreicht
hat. In der Beschreibung heißt es: „10 Tage
lang wirst du zusammen mit dem erfah-
rensten Bezwinger des Polarkreises, Borge
Ousland, durch die eisige Wildnis ziehen.
Es erwarten dich Temperaturen von bis zu
–35 Grad, gewaltige Eismassen und ab und
zu auch mal ein hungriger Eisbär.“ Kos-
tenpunkt des Abenteuers: 40.699,90 Euro.
Bei Jochen Schweizer erwarten uns perfekt
organisierte und geplante Erlebnisse.
Doch man muss bedenken: Die körperliche
Konstitution für den Nordpol muss
man erst mal haben – und den Mut, sich
von einer Klippe an einem Gummiseil
hinunterzustürzen, auch.
Wer sich gerade eben bei der Nordpolreise
gedacht hatte: „nicht billig“, sollte sich
mal den Preis einer Weltraumreise auf der
Zunge zergehen lassen. 50 Jahre, nachdem
Neil Armstrong als erster Mann den
Mond betreten und ausgerufen hat: „Ein
kleiner Schritt für mich, ein großer für die
Menschheit“, hat der britische Unterneh-
mer Richard Branson angekündigt, dass
seine „Virgin Galactic“ bereit ist, zum
Spaceport in New Mexico umzuziehen und
man sich auf den kommerziellen Dienst
vorbereitet. Mit seiner The Spaceship
Company und Virgin Orbit entwickelt
und betreibt er eine neue Generation
von Raumfahrzeugen, um den Weltraum
für alle zu öffnen. Ihre Mission ist es,
den Weltraum nutzen zu lernen und ein
beispielloses Kundenerlebnis zu bieten.
Die Agentur DESIGNREISEN bietet
exklusiv für Deutschland Tickets für den
Flug in den Weltraum mit dem Space-
ShipTwo. „Was man hier sehen kann, ist
der Ursprung von allem, wir sind Men-
schen und das ist unser Zuhause“ – nicht
weniger wird einem von der Agentur ver-
sprochen. Der Preis für das Abenteuer liegt
derzeit bei 250.000 USD und beinhaltet den
ca. 2,5 Stunden dauernden Weltraumflug,
ein Training, medizinisches Check-up
und die Unterbringung am Spaceport mit
Vollpension. In den Informationen ist
übrigens angemerkt, dass im Jahr 2015 ein
SpaceShipTwo verunfallt ist und der Pilot
dabei sein Leben verloren hat ... Dies ist für
Interessierte wohl eher ein Beweis, dass es
sich hier um ein richtiges Abenteuer han-
delt, und nicht unbedingt abschreckend.
War Humboldt ein richtiger Aben-
teurer? Ursprünglich stand der
Begriff Abenteuer für eine ernsthafte
Unternehmung von kultureller
Bedeutung. Der Duden definiert
Abenteuer als eine „mit einem
außergewöhnlichen, erregenden
Geschehen verbundene gefahrvolle
Situation, die jemand zu bestehen
hat“. Expeditionen ins Unbekannte
galten und gelten als Abenteuer.
Humboldt geht definitiv als Aben-
teurer durch, auch das Bereisen des
Dschungels oder Urwalds ist wohl
ein echtes Abenteuer.
Doch wie viel Unbekanntes gibt es heute
noch zu entdecken? Wissenschaftler
würden antworten: „Vieles natürlich“ –
und sie haben vollkommen recht. Unsere
Möglichkeiten haben sich seit Alexander
von Humboldt unglaublich erweitert.
Selbst, wenn keiner von uns der Erste in
Amerika sein wird, der Erste die Meere zu
erkunden oder der Erste auf dem Mond,
können wir unsere persönlichen Abenteuer
finden, bestehen und die eigenen Grenzen
ausloten. Dabei ist es nicht verwerflich,
mögliche Risiken so weit es geht zu elimi-
nieren oder erst gar keine einzugehen.
KÖRPERLICHE
GRENZEN
Beim alljährlich stattfindenden Race
Across America legen Radfahrer eine
Strecke von etwa 4800 bis 5000 km
innerhalb eines festen Zeitlimits zurück.
Die Grenzen, an die sie körperlich gehen,
sind kaum vorstellbar. Die meisten
Fahrer schlafen durchschnittlich zwei
Stunden am Tag, und das über zwölf
Tage hinweg. Ob die Beanspruchung bei
diesem Rennen bleibende körperliche
Schäden nach sich zieht, ist umstritten.
Die Teilnehmer des RAAM sind definitiv
überzeugt, dass sie Teil eines gewaltigen
Abenteuers sind.
Ein nicht ganz ungefährlicher Sport ist
das Tauchen. Ob mit Flasche oder ohne,
das Meer hat viele (auch berühmte) Opfer
gefordert. Erforscht wie kein anderer
hat das Meer der Franzose Jaques-Yves
Cousteau. Er war Pionier in der Meeres-
forschung und deren Dokumentation mit
der Filmkamera. Sein Markenzeichen: eine
rote Mütze, er war außerdem Inspiration
für Wes Andersons Film „Die Tiefseetau-
cher“. Ebenfalls verfilmt wurde das Duell
der Apnoe-Taucher Jaques Mayol und
Enzo Maiorca von Luc Besson. In ihrem
jahrelangen Wettstreit musste Enzo
Maiorca bei einem Weltrekordversuch sein
Leben lassen. Hier hat sich das Abenteuer
einen seiner Besten genommen.
Bei all den vielen verschiedenen Abenteu-
ern, die es nach wie vor zu bestehen gibt,
sollte man auch daran denken, dass der
glücklich ist, der es mit André Heller hält.
Denn dieser hat gesungen: „Die wahren
Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht
im Kopf, dann sind sie nirgendwo.“ So
gesehen, kann eines der schönsten Aben-
teuer sein, an einem Lieblingsort zu sitzen
und seine Gedanken schweifen zu lassen.
Das würde Alexander von Humboldt heute
vielleicht auch so sehen.
avhumboldt250.de
Fotos:VirginGalactic / shutterstock.com,IrenKey
THE Stylemate
Issue No 02 | 2019 88
Foto:ConceptHotelGroup
Musik scheint für Sie eine sehr wichtige
Rolle zu spielen. Wie kommt das?
Musik, insbesondere gitarrenbasierte
Klänge, hat eine enorme Bedeutung und
Relevanz in meinem Leben. Das erste,
was ich morgens mache, ist, meinen
Marshall-Lautsprecher einzuschalten und
etwas Musik zu hören. Dasselbe mache
ich auch in meinem Auto und bei der
Arbeit. Ich möchte, dass jeder Moment
meines Lebens einen Soundtrack hat.
Aus diesem Grund achten wir sehr auf
den musikalischen Aspekt jedes Hotels.
Jeder von uns in der Concept Hotel Group
hat sein eigenes Konzept, seine eigene
Architektur, sein eigenes Design und
seinen eigenen Musikstil und stärkt so die
Persönlichkeit und Identität der Produkte.
Mein Geschäftspartner und Freund
Tallyn Planells, mit dem ich diese Firma
rock
roll
gegründet habe, beschäftigt sich sehr mit
Musik, damit die Musik, die in jedem Hotel
gehört wird, der Tageszeit und den Zonen
an jedem Ort entspricht.
Warum lieben Sie die 50er so sehr?
Ich liebe all die Jahrzehnte von den 50ern
bis zu den späten 80ern. Die 70er-Jahre
sind die Ära, in der mich die Ästhetik und
Innenarchitektur am meisten anspre-
chen. Das Design für die neuen Büros
der Concept Hotel Group wurde von der
TV-Serie „Vinyl“ von Martin Scorsese und
Mick Jagger inspiriert. Wir haben den
Look eines New Yorker Plattenlabels aus
den 1970er-Jahren nachgebildet, das vom
Ilmiodesign-Studio unter der Leitung
von Michele Corbani und Andrea Spada
entworfen wurde, die auch unsere fünf
Hotels designet haben. Die Ästhetik in
allen unseren Hotels basiert hauptsächlich
auf den 50er- und 70er-Jahren.
In jedem Ihrer Hotels sind Kunst, Musik,
Design, Kino und Mode die wichtigsten
Säulen. Warum haben Sie diese Bereiche
für sich identifiziert?
Wir haben Produkte für eine weltoffene
Kundschaft geschaffen, die sich für Musik,
Kunst, Mode, Design und Kino interessiert.
Wir möchten ihre Aufmerksamkeit auf
uns ziehen, indem wir in den Hotels ein
kulturelles Programm aus Kunstaus-
stellungen, Konzerten, Open-Air-Kinos,
Salsa-Kursen und Aerobic erstellen. Dies
alles mit dem Ziel, Inhalte für unsere
Hotels bereitzustellen und unsere Marken
zu stärken – für die Hotelgäste, aber auch
für die Einheimischen. Es geht nicht nur
darum, Hotels zu bauen. Es geht darum,
einen Lebensstil rund um die Hotels
zu kreieren, mit dem sich die Menschen
identifizieren können und von dem sie ein
Teil sein möchten. Wir sind auch bestrebt,
diese Essenz an unsere Mitarbeiter
weiterzugeben.
Wie geben Sie einem Hotel seine Seele?
Die Anfangsphase ist die wichtigste.
In dieser ersten Phase entwickeln wir ein
sehr detailliertes konzeptionelles Briefing,
in dem wir über das Konzept und den
Einrichtungsstil des Hotels nachdenken.
In diesem Briefing erstellen wir eine Liste
mit differenzierenden Details passend
zum Konzept, die dem Produkt eine
extrem starke Identität verleihen, damit
es authentisch und einzigartig sein kann.
All dies gibt dem Hotel eine Seele und lässt
den Kunden eine Geschichte erzählen.
SOUNDTRACK
EINES
LEBENS
’n’
LIFE
business
9THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Foto:CarlosPastor
Der Spanier Diego Calvo wirkt mehr wie ein Rockstar als ein Hotelier. Mit seinen sehr
individuellen Hotels, inspiriert von dem, was man als „Art-Deco-Neon-Mid-
Century-Modern“-Stil zusammenfassen könnte, verleiht er der schönen Insel Ibiza
eine ganz neue Dynamik. Dabei hat er immer ein Lied auf den Lippen.
10THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Fotos:ConceptHotelGroup / Porträt:CarlosPastor
DIEGO CALVO
ist CEO und Gründer der
Concept Hotel Group auf
Ibiza. In San Antonio an der
Westküste von Ibiza entwi-
ckelte und betreibt die
Hotelgruppe die Cubanito
Ibiza Suites und das Paradiso
Ibiza Art Hotel; im Osten
Ibizas, an der Playa d’en Bossa,
die Tropicana Ibiza Suites,
DIEGO CALVO
Büro Ibiza
CUBANITO
IBIZA SUITES
San Antonio
concepthotelgroup.es
Welche Seele wohnt in Ihnen?
Ich betrachte mich als mediterran mit
einer rockigen Seele.
Was macht Sie „Rock ’n’ Roll“?
Ich versuche, unser Business mit ein biss-
chen Würze zu führen, denn ich möchte
kein typischer Hotelier sein. Ein bisschen
Rock ’n’ Roll-Attitude ist immer gut, um
dein Territorium zu markieren. Ich lese
gerade das Buch „Die Regeln der Rebellen:
Sich trauen, im Geschäft zu sein“ von Chip
Conley, einem Hotelier, den ich bewundere
und der sein Geschäft gemäß seinem
Lebensstil immer auf eine bestimmte Art
und Weise geführt hat. In diesem Buch
erklärt Chip, wie man sein Geschäft mit
einem Hauch von Rebellion führt, indem
man sich selbst treu bleiben kann.
Wie würden Sie den Lebensstil der
Menschen beschreiben, die Ihre Hotels
besuchen?
Die Menschen, die in unseren Hotels über-
nachten, kommen aus kosmopolitischen
Städten wie Berlin, London, Paris und
Mailand und interessieren sich für Kunst,
Musik, Design und Mode. Sie sind nicht
nur auf der Suche nach einem Schlafplatz,
sondern möchten auch in einem Hotel
übernachten, in dem sie abhängen und
Spaß haben können.
Was sind Ihre Inspirationsquellen?
Wir sind inspiriert von der Art-Deco-
Architektur von South Beach Miami, den
Filmen der 80er-Jahre, den Möbeln von
Ettore Sottsass, der modernen Mitte des
Jahrhunderts, den Leuchtreklamen der
Route 66, den 70er-Jahren, den amerika-
nischen Oldtimern und natürlich von
Ian Schrager, unserem Referenzhotelier,
der es geschafft hat, die Essenz des
Nachtlebens in die Hotelwelt zu bringen.
Alle unsere Hotels haben einen sehr
charakteristischen Yankee-Touch.
Was war Ihr verrücktestes Abenteuer
auf der Insel?
„Rock Nights“ zu entwickeln – eine Rock ’n’
Roll-Party, die mittlerweile 14 Jahre alt ist
und jeden Sommer im legendären Pikes
Hotel stattfindet, wo Whams „Club Tropi-
cana“-Video gedreht wurde und wo Freddie
Mercury seinen 40. Geburtstag feierte.
Bei Ihnen ist immer etwas los. Wie wollen
die Leute unterhalten werden?
Wir kreieren gerne Hotels, in denen
Dinge passieren und in denen jeder
„eine Geschichte zu erzählen“ hat, was
unser Motto ist. Die Gäste in unseren
Einrichtungen verbringen viel Zeit im
Hotel, weil sie die von uns angebotenen
Erlebnisse genießen. Deshalb arbeiten wir
ständig daran, Inhalte zu generieren.
Verfolgen Sie eine bestimmte Strategie?
Es versteht sich von selbst, dass wir einen
Geschäftsplan haben, den wir respektieren
und dem wir folgen. Wir sind schnell
gewachsen, aber wir versuchen dies auf
geordnete Weise zu tun. Unser Ziel ist es,
die Referenzhotelgruppe innerhalb der
konzeptionellen Hotellerie zu sein.
Was kommt als Nächstes?
Unser Plan ist es, auf Ibiza weiter zu
wachsen und weiterhin etwas zu bewirken.
Wir planen auch den Sprung in eine Stadt
mit einer neuen Marke für Stadthotels.
Santos und Dorado Ibiza
Suites. Die Concept Hotel
Group wurde mit dem Preis
für die beste Hotelgruppe auf
Ibiza 2018 ausgezeichnet.
11THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
LIFE
Fotos:SimoneArtale
oel
„Das war ein wilder Ritt. Diese Bilder
haben sich mir wahrscheinlich auf ewig
eingebrannt“, erzählt Marc Schmidt
über die erste Reise mit seinem Kumpel
Amadeus Tzamouranis nach Griechenland.
Damals waren beide Anfang 20, Amadeus
hatte erst seit zwei Wochen seinen
Führerschein, Marc noch gar keinen,
die Versicherung für den gemieteten
Transporter konnten sie sich auch nicht
leisten. Doch dieser „wilde Ritt“ machte
die beiden zu wahren Glücksrittern. Sicher
in Griechenland angekommen, halfen sie
Amadeus’ Familie bei der Olivenernte und
lernten somit alles, was sie über die Her-
stellung von Olivenöl wissen mussten und
für ihre Zukunft entscheidend war. Nach
Berlin zurückgekehrt, wurde sofort damit
begonnen, die mitgebrachten Kanister
des edlen, selbst hergestellten Olivenöls
an die erlesene Gastronomie zu bringen.
„1,5 Tonnen waren wir innerhalb von nur
zwei Monaten los. Das muss man sich mal
vorstellen!“ Das Olivenöl schien zu schme-
cken. Für Marc Schmidt war das nicht nur
ein Wink mit dem Zaunpfahl, sondern „mit
dem ganzen Zaun“. Daraus musste man
etwas machen. Das verdiente Geld wurde
ordentlich zur Seite gelegt, eine Firma
gegründet, der Italiener Simone Artale Teil
des Teams, es wurden Land und sogar eine
Mühle in Griechenland gekauft. Auch der
Name, OEL, war schon bald gefunden und
wurde als Marke geschützt.
EIN STEILER WEG:
VON 1,5 ZU 55 TONNEN
Kellner, Weihnachtsbaumverkäufer,
Barmann, Wasserfiltervertreter, Bäcker,
Naturschutzbundmitarbeiter, Bauarbeiter,
Vollzeit-Rucksackreisender und Theologe –
alles „Berufe“, die von den zwei jungen
Männern „ausgeübt“ wurden, bevor sie
ihre Leidenschaft im Olivenöl fanden. Zu
verdanken haben sie alles der Großmutter
von Amadeus, Anthoula. Sie war im Besitz
der Bäume und des Wissens. Deswegen
ist es auch ihr Konterfei, das die schicken,
schwarzen Olivenölkanister ziert. „Die
Wahl ihres Porträts zum Emblem und
damit Kernstück unseres Designs ist Dank-
sagung, Huldigung und Rückbesinnung auf
selten gewordene Werte in einem“, sagen
die Macher von OEL. Anthoula war es auch,
die die sehr besondere Koroneiki-Olive
kultivierte. Aus ihr entsteht dieses
unglaublich runde, fruchtige und harmoni-
sche Öl mit fantastischem Aroma und
toller Farbe. Die sonst oft starken Bitter-
noten oder vorhandene Schärfe entbehrt
diese Olive. „Die Olive schlägt ein wie sonst
was, denn sie trifft genau den Geschmack
der Menschen.“ Die große Nachfrage nach
ihrem OEL ließ sie übrigens mit Oliven-
bauern inklusive Ölmühle fusionieren.
Das ermöglichte ihnen, mehr zu produ-
zieren und sich selbst auf den Verkauf zu
konzentrieren. Ein wichtiger Schritt war
schließlich die Zertifizierung zum Bio-Öl,
das es in Deutschland bereits im Handel
gibt und bald auch in Österreich, der
Schweiz und in Dänemark. Mittlerweile
wurde die Produktpalette um Olivenpaste
und eine Olivenvariation erweitert. Ein
Nebenprojekt von Marc Schmidt mit einem
weiteren Partner ist die Herstellung eines
mit ihrem Olivenöl infusionierten Gins,
OEL’s 3 Gin. Den geeigneten Gin dafür
fanden sie in Kalamata. Der Gin erhält
dank dem Öl eine besonders milde Note
und ergibt eine interessante Symbiose
mit den Botanicals. „Wir sind weltweit die
Ersten, die das machen!“, ist Schmidt stolz.
geht
runter wie
oel-berlin.de
Abenteuerlich, so beginnt die Geschichte von Marc Schmidt
und Amadeus Tzamouranis, die gemeinsam mit Simone Artale
hinter der jungen Olivenölmarke OEL stecken. Eine gute Geschichte,
die zum Anfang eines ausgezeichneten Produkts wurde.
Wenn das OEL aus ist für das Jahr, dann
ist es übrigens aus. Diese Tatsache soll
auch als kleine Erziehungsmaßnahme
dienen, um verständlich zu machen, dass
es keine unendlichen Ressourcen gibt
und Rohstoffe weltweit knapper werden.
Doch für die produzierte Menge OEL geben
die drei und alle Beteiligten ihr Bestes.
Und das kann man deutlich schmecken.
12THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Fotos:MaurizioCattelan:KHM-Museumsverband / ViennaContemporary:NikoHavranek / Sotheby’s:shutterstock.com,freemind-production
A R T S Y L I F E S T Y L E
MESSE
venedig –
	biennale
Rund um die Biennale in Venedig finden immer wieder
sogenannte „Collateral Events“ statt. Sehenswert ist die
große Schau über den deutschen Maler und Bildhauer
Georg Baselitz. Es ist die erste große Retrospektive
eines lebenden Künstlers in der ehrwürdigen „Gallerie
dell’Accademia di Venezia“.
„Baselitz-Academy“
8. Mai bis 8. September 2019
In der „Gallerie dell’Accademia di Venezia“
gallerieaccademia.it
berlin –
	 art berlin fair
Die „Art Berlin – Fair for Modern and
Contemporary Art“ findet zum dritten Mal in
Kooperation mit der Art Cologne statt. Junge sowie
etablierte zeitgenössische Kunst, präsentiert
im Flughafen Tempelhof!
„Art Berlin Fair“
12. bis 15. September 2019
artberlinfair.com
wien –
	viennacontemporary
Mit ihrem Fokus auf Kunst aus Zentral- und Osteuropa
hat sich die Messe in den vergangenen drei Jahren als
beliebter Fixpunkt im globalen Kunstkalender etabliert.
Jeden Herbst versammelt die „viennacontemporary“
hochkarätige Galerien und rückt Wien eine Woche lang
ins Zentrum der zeitgenössischen Kunstszene.
„viennacontemporary“
26. bis 29. September 2019
viennacontemporary.at
wien –
	 hermann nitsch
Das „Enfant terrible“ der österreichischen Kunstszene
feierte 2018 seinen 80. Geburtstag. Das nahm die
Albertina zum Anlass und feiert sein Werk 2019 mit
einer großen Ausstellung.
„Hermann Nitsch“
in der Albertina Wien
17. Mai bis 11. August 2019
albertina.at
AUKTIONEN
christie’s
18. Juli 2019, New York:
One Giant Leap: Celebrating Space Exploration
50 Years after Apollo 11 – Eine historisch
bedeutende Auktion von Weltraumartefakten
16. bis 24. September 2019, Online:
Banksy: I can’t believe you Morons
actually buy this sh*t
christies.com
sotheby’s
10. bis 18.Juli 2019, Online:
Contemporary Art – Darunter Werke namhafter
Künstler wie Andy Warhol, Cecily Brown,
Alex Katz oder Lisa Yuskavage
10. September 2019, London
Made in Britain – Das Beste aus der
Modern-British-Art-Szene
sothebys.com
MESSEMESSE
AUSSTELLUNG
london –
	 frieze london
Internationales „Get-together“ einer globalen
Community von Kunsthändlern, Sammlern, Kuratoren,
Interior Designern, Kunst- und Antiquitäten-Fanatikern.
Es nehmen 160 führende Galerien für
zeitgenössische Kunst teil.
„Frieze London“
4. bis 6. Oktober 2019
frieze.com
MESSE
Spätestens seit der Aufregung um das geschredderte
Bild von Banksy bei der Oktober-Auktion des
Auktionshauses Sotheby’s in London oder der medialen
Aufmerksamkeit um das New Yorker Rekordergebnis
von 81,2 Millionen Euro für Jeff Koons’ Skulptur
„Rabbit“ weiß man, dass Auktionen ein bestimmtes
Spannungspotenzial besitzen. Bei diesen Auktionen
könnte es wieder aufregend werden:
ELISABETH SKOFITSCH-HAAS
ist Kunstexpertin und für das
Auktionshaus im Kinsky Wien
tätig. Für THE Stylemate stellt
sie ihre aktuellen Highlights der
Kunstwelt vor.
imkinsky.com
AUSSTELLUNG
wien –
	 maurizio cattelan
Seit 2012 zeigt das Kunsthistorische Museum im
Theseustempel jedes Jahr jeweils ein einziges bedeutendes
Werk der zeitgenössischen Kunst. Dieses Jahr vom italieni-
schen Künstler Maurizio Cattelan – eine kleine, täuschend
echte, Taubenschar, die die Besucher zu mustern scheint,
hockt oben auf dem Gesims des leeren Raums.
„Maurizio Cattelan“
im Theseustempel im Volksgarten,
Kunsthistorischen Museum Wien
bis 6. Oktober 2019
khm.at
13THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Wie nah junges Design und Jahrhunderte
alte Tradition im süditalienischen
Neapel zusammen liegen, hat die neue
Design-Messe „Edit Napoli“ am zweiten
Juni-Wochenende im Klosterkomplex „San
Domenico Maggiore“ eindrucksvoll gezeigt.
Der Veranstaltungsort Neapel ist kein
Zufall: Entgegen allen alten Klischees –
von Mafia-Kriminalität bis zu Müllbergen –
mauserte sich die Stadt in den letzten
Jahren zur heimlichen Design-Metropole
Italiens. Während Rom und Mailand
die Kulissen für eine etablierte Szene
liefern, entstehen im pulsierenden Neapel
innovativere Strömungen. Sichtbar wird
das durchaus auch im öffentlichen
Raum. Sehenswert sind allein schon die
Kunst-Bahnhöfe der „Metrò dell’Arte“.
Insgesamt sechs U-Bahn-Stationen der
U-Bahn-Linie 1 wurden von international
renommierten Künstlern gestaltet und
bilden einen teilweise starken Kontrast zu
den Sehenswürdigkeiten, die über der
Erde stehen: Kirchen, Museen und
Kastelle, die umströmt werden von einer
unvergleichlichen Lebendigkeit.
Es lohnt sich, einzutauchen in die kleine
große Welt Neapels. Seit 700 v. Chr.
ununterbrochen besiedelt, lagern sich
in Neapel Schichten über Schichten. Das
ist mit Sightseeing-Touren von „Napoli
Sotterranea“, der faszinierenden „Unter-
welt“, bis zur Festung Kastell St. Elmo,
die hoch über der Stadt thront, durchaus
wörtlich gemeint. Die vielen Ebenen lassen
sich aber auch in teils schräg anmutenden
Straßenzügen erkennen – und das mit
allen Sinnen. Ein Spaziergang an der
Uferpromenade gehört ebenso dazu, wie
von allen kulinarischen Köstlichkeiten zu
probieren, die (nur) Neapel zu bieten hat,
und die vielen kleinen Handwerksbetriebe
und Boutiquen abseits internationaler
Standards zu entdecken.
amo
	 ergo sum:
edit
	napoli:
Shopping
SALVATORE PICCOLO NAPOLI
In Neapel kann man einen der besten Hemdenschnei-
der der Welt treffen. Sein Name ist Salvatore Piccolo
und er schneidert, seit er 14 Jahre alt ist, denn seine
Mutter nahm ihn mit in die Manufaktur, in der sie
arbeitete. Nachdem er viele Jahre höchst erfolgreich
für private Kunden geschneidert hatte – zu seinen
Kunden zählte der König von Katar, aber auch der
Großteil des Ferrari-Motorstalls –, begann er in
seiner eigenen Manufaktur für Stores weltweit zu
schneidern. Natürlich nur für die besten. Mit seiner
Mutter arbeitet er immer noch zusammen, denn sie
ist es, die in der Herstellung überprüft, ob die Hem-
den ihren strengen Qualitätskriterien entsprechen.
salvatorepiccolo.com
Food Spot
MERCATINO DELLA PIGNASECCA
Der pittoreske Mercatino Della Pignasecca ist nicht
nur der älteste Markt in Neapel, sondern auch ganz
schön eindrucksvoll. Feilgeboten werden Fisch und
Meerestiere, Obst und Gemüse und traditionelle
neapolitanische Speisen, die man im Stehen einnimmt
und dabei ganz viel Marktflair abbekommt. Der Anblick
der wunderbar in Auslagen arrangierten Innereien mag
für uns ungewöhnlich sein, ist aber fast poetisch.
Via Pignasecca, 14–28, 80134 Napoli
DIE NÄCHSTE „EDIT
NAPOLI“ FINDET 2020
STATT. BIS DAHIN
SOLLEN SICH JUNGE
DESIGNER IN EINEM
RESIDENCY-PROGRAMM
VON DER REICHEN
HANDWERKSTRADITION
NEAPELS INSPIRIEREN
LASSEN.
Fotos:ClaudioBonoldi / CasperSejersen / SophieThun / IrinaGavrich
Bis zum 24. November ist Venedig noch
spannender, noch reicher und noch
lohnender für einen Abstecher. Bis dahin
läuft die 58. Biennale, die heuer unter dem
Titel „May You Live in Interesting Times“
(Mögest du in interessanten Zeiten leben)
steht. Der Legende nach ein chinesischer
Fluch, lässt dieses Motto einen breiten
Interpretationsspielraum zu. Eine ähnlich
zweideutige Botschaft sendet die österrei-
chische Künstlerin Renate Bertlmann, die
den Österreich-Pavillon mit dem Schriftzug
„Amo ergo sum“ (Ich liebe, also lebe ich)
und einem Garten aus 312 gläsernen, roten
Rosen gestaltet hat. Nur auf den ersten
Blick ist das Werk lieblich. Aus den Blüten
ragen spitze Messerklingen.
Einen inoffiziellen Beitrag zur Biennale
leistete der britische Streetart-Künstler
Banksy: ein Graffito, das ein Kind mit
Rettungsweste und Seenotfackel zeigt.
Angebracht ist das Kunstwerk an einer
Hauswand über einem Kanal im Universi-
tätsviertel – und liefert noch einen Grund,
sich abseits der Touristenrouten umzuse-
hen. Gerade dort, wo die Einheimischen
fast unter sich bleiben, gibt es noch das
authentische Venedig zu finden. Selbst
wenn das Banksy-Graffito wie so viele abge-
tragen wird, stößt man in den engen Gassen
und den weniger frequentierten Kanälen
auf die Geheimnisse der „Serenissima“ –
und sei es nur eine wirklich gute Bar.
Schlafen
HOTEL VILLA PANNONIA
Das Lifestylehotel befindet sich am Lido di Venezia
und bietet die perfekte Kombination aus Strand- und
Stadturlaub. Und weil man Venedig niemals nur als
Tagestourist bereisen sollte, sei diesem empfohlen, gleich
länger zu bleiben. Auch weil es einfach so schön ist.
lifestylehotels.net/hotel-villa-pannonia
Food and Drinks
OSTERIA ALL’ARCO
Herrliche Cicchetti wie Panini und Crostini mit
Baccala, Sardinen in Saor, getrüffelten Pilzen und
vielem mehr. Ein oder zwei Gläschen Prosecco dazu
und es lebt sich beschwingter.
Sestiere San Polo, 436 (Calle dell’Occhialer),
30125 Venedig
HARRY’S BAR
Zugegeben, ein Klassiker und kein Geheimtipp.
Dennoch – die Bar, in der der Bellini erfunden wurde,
ist einfach ein zu schöner Ort, um nicht hinzugehen.
Das Essen ist zwar nicht ganz billig, aber beständig gut.
Man sollte versuchen, einen Tisch unten im Barbereich
zu bekommen.
Calle Vallaresso, 1323, 30124 Venedig
cipriani.com
LIFE
TEXT VON
KONSTANZE
WAGENHOFER
TEXT VON
KONSTANZE
WAGENHOFER
14THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Franzobel ist ein öster-
reichischer Schriftsteller.
Er veröffentlichte zahlreiche
Theaterstücke, Prosa und
Lyrik. Seine Theaterstücke
wurden unter anderem in
Mexiko, Argentinien, Chile,
Dänemark, Frankreich, Polen,
Rumänien, der Ukraine,
Italien, Russland und den
USA gezeigt.
Sein großer historischer
Abenteuerroman „Das Floß
der Medusa“ (Zsolnay
Verlag) wurde mit dem
Bayerischen Buchpreis 2017
ausgezeichnet und stand auf
der Shortlist zum Deutschen
Buchpreis 2017.
F RA N Z O B E L
Foto:DirkSkiba
lost city
Zu Silvester macht meine Freundin immer eine
Art Bleigießen mit Papier: Man zieht aus einem
Zettelkasten ein Wort, das einem verrät, was das
neue Jahr denn bringt. Bei mir kam „Erobern“
raus. Nun arbeite ich momentan tatsächlich
an einem Roman über die spanischen
Konquistadoren des 16. Jahrhunderts. Mutige
Männer, die ihre Heimat und Familie aufge-
geben haben, um Neues zu entdecken. Fremde
Länder, Völker, Schätze, deren Aneignung
und Vernichtung unter dem Deckmantel der
Missionierung meist ziemlich brutal verliefen.
Die Abenteuerlust dieser Leute endete nicht
selten in einem Gemetzel. Und die Kriegsstrategie
der Spanier, mit der 200 Soldaten Heere mit
100.000 Kriegern besiegten, war so einfach wie
unmoralisch: Lüge, Heimtücke und Hinterlist.
Bevor man heute eine Reise tut, lässt man sich
gegen alles Mögliche impfen, was oft teurer als
die Flugtickets kommt, schließt eine Reisever-
sicherung ab und deckt sich mit Moskitosprays
und Kleidung ein, die den IQ eines Hochbegabten
hat. Außerdem weiß man, dass es kaum noch
Orte auf der Welt gibt, wo man nicht jederzeit
über irgendeine App seine Urlaubsbilder
ins Netz stellen oder eine Fusion-Pizza mit
Ceviche und Caipirinha bestellen kann. Die
Möglichkeiten, heutzutage noch ein Abenteuer
zu erleben, sind meist auf geführte Touren
begrenzt. Unvorstellbar, dass noch vor 20 Jahren
telefonieren unerschwinglich war und es bereits
am Mittelmeer heimische Zeitungen allenfalls
mit zweiwöchiger Verspätung gab.
Aber was ist ein Abenteuer? Manche reisen
zweimal um die Welt und kommen dann völlig
unverändert mit derselben engen Weltsicht
zurück, während andere ihr Zimmer nicht
verlassen und Unwahrscheinliches erleben.
Es geht um Neugier und Offenheit, darum,
Erweiterungen des Geistes zuzulassen. Viele
sehen, manche beobachten, aber nur wenige
erkennen.
Man muss nicht nach Papua-Neuguinea oder
Feuerland, um ein Abenteuer zu erleben –
manchmal genügt ein Einkauf beim Greißler
um die Ecke, und oft ist bereits das Finden des
nächsten Krämers eine Challenge.
In Spanien nennt man die Konquistadoren nicht
„Eroberer“, sondern euphemistisch „Entdecker“
oder gar „freundschaftliche Völkerverständiger“.
Bereits die Fahrt in einer nussschalenartigen
Karavelle über den Atlantik muss ungeheu-
erlich gewesen sein. Die Pferde etwa hingen
im Zwischendeck in strampelhosenartigen
Vorrichtungen. Kein frisches Wasser, keine
Toiletten und Ärzte mit einer Vorliebe fürs
Amputieren. Und dann monatelange Märsche
in einem unbekannten Land mit wilden Tieren
und Eingeborenen, die ihnen bald nicht mehr
wohlgesonnen waren. Tropische Krankheiten,
unvorstellbare Strapazen, schlechte Verpfle-
gung, um vielleicht das Glück zu haben, auf
Kulturen zu treffen, die den „Söhnen der Sonne“
Gold und Perlen schenkten.
Es liegt in der Natur des Menschen, Grenzen
zu überschreiten, etwas Neues zu erkunden –
wahrscheinlich so lange, bis wir an die Ränder
des Universums stoßen. Aber bei manchen
Abenteuern reicht es, wenn wir darüber lesen –
selbst dann, wenn „Erobern“ aus dem Zettel-
kasten für das neue Jahr gezogen wird. Wenn
Sie hier aber doch den Tipp für ein Abenteuer
erwartet haben, empfehle ich Ihnen die viertägige
Wanderung von Santa Marta zur Cuidad Perdida
in einem kolumbianischen Indianerreservat –
anstrengend, aber wunderbar, weil ein paar Lost
Citys und Abenteuer gibt es dann ja doch noch.
Und kommen Sie wieder gut zurück.
„Man muss
nicht nach
Papua-Neuguinea
oder Feuerland,
um ein Abenteuer
zu erleben –
manchmal genügt
ein Einkauf beim
Greißler um die
Ecke, und oft
ist bereits das
Finden des
nächsten Krämers
eine Challenge.“
LIFE
Foto:Heldentheater
Seit 2001 verbindet die Marke Lifestylehotels Design- und Boutiquehotels, die mit Modernität,
Ästhetik und Authentizität ihren eigenen Lebensstil prägen. Es sind Hotels mit Charakter,
ausgestattet mit Luxus abseits vom Mainstream und Verantwortungsbewusstsein für Menschen und
die Umwelt. Für starke Persönlichkeiten und individuelle Erlebnisse an besonderen Orten.
L I F E S T Y L E HO T E L S
LIFESTYLEHOTELS.COM
E I N E R D I E S E R B E S ON D E R E N O R T E :
D E R N E S S L E R H O F
das 4-Sterne-Superior Hotel in Großarl, Salzburg
Selection02 | 2019
LH 02THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Fotos:HotelSchaniWien,RobertPolster(Porträt) / HotelSchaniWien,GregorHofbauer
salon
kultur
HOTEL
SCHANI SALON
Vor über hundert Jahren blühte die
Salonkultur der Wiener Gesellschaft.
Man traf sich, um sich in einer geselligen
Art der Kommunikation über Themen der
Zeit auszutauschen und zu philosophieren.
Salons wie der von Berta Zuckerkandl
waren berühmt und bei ihr traf sich alles,
was Rang und Namen hatte. „Diese Art
der Salonkultur besteht heute nicht mehr.
Man trifft sich meist an anderen Orten wie
Bars oder Restaurants oder im Freibereich.
Der österreichischen Kultur geblieben ist
aber sicherlich die Lust am Diskurs in einer
entspannten Atmosphäre“, beschreibt
Benedikt Komarek. So war es dem
Hotelier ein Anliegen, in seinem kürzlich
eröffneten Hotel Schani Salon einen Ort
zu schaffen, wo man dieser Leidenschaft
nachgehen kann: eine sehr heimelige
Bar, die einem das Gefühl vermittelt, bei
Freunden auf Besuch zu sein und exklusiv
nur für Hotelgäste zugänglich ist.
Da trifft es sich gut, dass das Hotel
Schani Salon in ein Haus mit Geschichte
eingezogen ist. Das an der Wiener
Mariahilferstraße gelegene Haus wurde
Der Wiener Hotelier Benedikt Komarek interpretiert
in seinem neuen Hotel Schani Salon nicht nur den
Jugendstil neu, sondern transformiert gleichzeitig die
Wiener Salonkultur in die heutige Zeit.
von der bekannten Familie Wittgenstein –
namhafte Kaufleute, Industrielle, Musiker,
Mäzene und Philosophen gingen aus ihr
hervor – kurz nach der Jahrhundertwende
erbaut. Dem äußeren Anschein nach
klassisch wie ein Wiener Zinshaus, doch
gebaut eher wie ein modernes Gebäude
in New York zur damaligen Zeit mit viel
Stahlbeton. „In einer Etage haben wir
unseren ‚Salon‘ verwirklicht. Wir wollten
uns an den Jugendstil, die Belle Epoque
und die Familie Wittgenstein anlehnen,
haben es aber erstmal total entkernt und
erneuert“, lacht der Hotelier.
NEUINTERPRETATION
DES JUGENDSTILS
„Wir haben uns an der Geradlinigkeit
orientiert und einzelne Stilelemente
herausgenommen. Bei uns findet man
Thonet-Möbel, Stein, Glas, Holz und
viele schöne Stoffe. Mit klassischem
Carrara-Marmor und Fischgrätböden, wie
man ihn aus den alten Wohnungen des
Bürgertums kennt, konnte trotzdem ein
moderner Look erzielt werden.“ Denn an
Modernität und Funktionalität darf es in
den Hotels von Benedikt Komarek nicht
fehlen, stehen sie doch seit der Eröffnung
des ersten Hotels Schani am Wiener
Hauptbahnhof für „smarte“ Hotellerie.
Dort gibt es mittels „mobile key“ die
Möglichkeit des selbstständigen Check-
ins. Auch im Schani Salon wird bald auf
„mobile key“ umgestellt. Die Zimmer sind
großzügig mit Steckdosen ausgestattet,
bieten wireless charging für Telefone und
Smart TV. Es gibt viele Ablagemöglichkei-
ten, große Duschen, eine separate Toilette
und Plätze zum Arbeiten.
Die Namensgeber der Zimmer sind
Sigmund Freud, Otto Wagner, Egon
Schiele und Gustav Klimt. Auf die Frage, zu
welchem dieser Herren er sich am meisten
hingezogen fühlt, antwortet Komarek:
„Zu Otto Wagner, mit ihm kann ich mich
gut identifizieren. Er hat Wien mit seiner
Architektur, die sich wie ein roter Faden
durch die Stadt zieht, Authentizität
gegeben. Auch wir versuchen, neue Wege
zu gehen und nicht ‚more of the same‘ zu
produzieren.“ Und mit „wir“ meint er, dass
seine Hotels familiengeführt sind. Ein
wesentlicher Aspekt des Hauses, der wohl
auch zur Wiener Gemütlichkeit beiträgt.
Book online
lifestylehotels.net/
hotel-schani-salon
Ö S T E R R E I C H
W I E N
24
Smart
Zimmer
1
Salon
NEW
MEMBER
LH 03THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
KRAFT DER WELLNESS –
KRAFT DER BERGE
Ein besonderes Augenmerk wird im Hotel
„for Adults“ auf Wellness gelegt, denn
einfach nur entspannen dürfen ist Balsam
für die Seele und den Körper. Im Hallen-
bad, in der Saunalandschaft unter der
Vitaldusche, im Spa oder den Ruheräumen
ist ganz viel Platz, um sich wohltuenden
Stunden hinzugeben. Zur Auswahl stehen
auch verschiedene Vita-Alpina-Massagen
unter anderem mit Aromaölen oder Honig,
Gesichtsbehandlungen mit !QMS-Produkten
oder, besonders zu empfehlen, ein Körper-
peeling mit Waldfrüchten oder Bio-Heu.
Danach genießt man die frische Luft und
das eindrucksvolle 360-Grad-Panorama
auf der Dachterrasse. Die meisten ereilt
spätestens dann der Ruf der Berge – dem
man unbedingt folgen sollte! Selbst wenn
man nicht zu den Kletterern, Bikern oder
Sport-Wanderern zählt, auch bei einer
kleinen Wanderung in diesen traumhaften
Bergen tankt man viel Kraft und erlebt eine
kleine Auszeit mit großer Wirkung. Moun-
tainbikern bieten sich viele Möglichkeiten,
mit ihrem Bike die Berge zu erkunden
und die sensationelle Landschaft sanft zu
befahren. Im Tal, auf der Radroute nach
Lienz, kann man gemütlich dahinrollen
und mindestens ebenso viel wie knapp
unter den Gipfeln erleben.
Es ist wohl eines der bekanntesten Bilder
der Alpen und gleichzeitig Wahrzeichen
der Dolomiten: der Blick auf die steilen
Nordwände der „Drei Zinnen“, auf italienisch
„Tre Cime di Lavaredo“. Dieser markante
Gebirgsstock erfreut sich nicht nur auf
Ansichtskarten und Fotografien großer
Beliebtheit, sondern ist seit der Erstbe-
steigung im Jahr 1869 begehrtes Ziel von
Kletterern. Der Naturpark Drei Zinnen ist
seit 2009 außerdem Teil des UNESCO-
Weltnaturerbes, ein Ort also, an dem man
als Mensch sehr gerne Gast der Natur ist.
Im Hotel Post mitten in Innichen hat man
den alpinen Lebensstil perfektioniert und
zelebriert ihn nun jeden Tag aufs Neue mit
den Gästen. Der ehemals kleine Gasthof
wurde geschmackvoll modernisiert und
wartet jetzt mit ausgewähltem Design,
einem Hauch Luxus und unaufdringlichem
Charme auf.
Imposant wachen die „Drei Zinnen“ über die
gleichnamige Region in den Dolomiten und den Südtiroler
Ort Innichen, in dem das Post Hotel zeigt, wie man
alpinen Lebensstil am schönsten führt.
sweet
life
SCHWIMMEN, KLETTERN,
PARAGLEITEN
Frische Bergluft und duftende Almwiesen
prägen sich in die Erinnerung eines jeden
Sommerurlaubs in den Bergen ein. Die
Schwarzbeeren, die man am Waldesrand
selbst pflückt, könnten köstlicher nicht
schmecken, das kurze Rasten auf einer
kleinen Holzbank oder einem geeigneten
Felsen fühlt sich am Berg bequemer an
als jedes Sofa. Auf der großen Zinne sind
zahlreiche Kletterrouten mit unterschied-
lichen Schwierigkeitsgraden erschlossen.
All jene, die sich einen guten Überblick
verschaffen möchten, schwingen sich mit
dem Paragleiter elegant den Berg hinunter.
Besonders heiße Sommertage laden dazu
ein, ins kühle Nass zu springen.
Nach all diesen Aktivitäten kehrt man
glücklich ins Post Hotel zurück, in dem in
enger Verbundenheit von Tradition und
Lifestyle in der Bar, der P-Lounge, ein
Cocktail genippt wird und wo man später
in Zimmern mit Namen wie „La Stella“ oder
„Il Sole“ wie im siebten Himmel schläft.
Fotos:AlexFilz
Book online
lifestylehotels.net/
post-hotel-innichen
I TA L I E N
S Ü D T I RO L   /   I N N I C H E N
41
Zimmer
4
Sterne
Superior
POST
HOTEL
LH 04THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Fotos:HotelLemongarden:ChristianHusar / ElisabethHotel
adults
only
Edles Design und Architektur ziehen sich
durch das ganze Haus, in einer stilvollen
Verbindung von Bewährtem und Neuem.
Hier trifft Tiroler Behaglichkeit auf
modernes Design. Die Zimmer fühlen sich
an wie ein wohliger Kokon, in dem man
sich wunderbar zurückziehen und ganz
sich selbst oder der Zweisamkeit widmen
kann. Wer möchte, verlässt das Zimmer
nicht mal für das Frühstück, sondern
lässt es sich servieren. Im Restaurant des
Hotels begegnet man dem Geschmack
des Zillertals, gepaart mit internationaler
Genießerküche. Viele der Produkte
stammen aus der eigenen Landwirtschaft,
für die man sich viel Zeit nimmt. Denn
Kühe und Kälber dürfen auf den Almen
grasen und Bergluft atmen, die Forellen
schwimmen im eigenen Fischteich. Einem
besonders entspannten Lebensgefühl
begegnet man in diesem von Familie
Moigg geführten Haus, das auch idealer
Ausgangspunkt für Aktivitäten wie biken
oder wandern ist.
Ganz leise dringen sanfte Klänge ans Ohr,
der Körper treibt total entspannt auf einer
glatten Wasseroberfläche, die Augen sind
geschlossen und der Geist schwebt davon.
So fühlt sich einer von vielen Genuss-
momenten im ElisabethHotel an, der Teil
eines ganzheitlichen Elisense-Wohlfühl-
konzeptes ist. Der archaisch anmutende
Basaltpool im Spa strahlt eine angenehme
Ruhe aus und trägt wohltuend zu physi-
scher und mentaler Zufriedenheit bei, lädt
aber auch zum relaxten Kraulen ein.
Nach dem Bad laden der „serenity Raum
der Stille“ mit wohltemperierten Wasser-
betten oder die Minotti Relax Lounge zum
Verweilen ein.
Adults only für erholsamen Genuss, heißt es im
ElisabethHotel Premium Private Retreat im Zillertal.
Ein Rückzugsort im lebendigen Ort Mayrhofen, in dem
man im 1600 m2
großen Elisense-Spa perfekt relaxt.
ELISABETHHOTEL
HOTEL LEMONGARDEN
Ein paradiesischer Garten umgibt das Hotel Lemongarden
in Sutivan auf der Insel Brač. Der betörende Duft von
Blumen verführt – nicht zum Biss in den Apfel, sondern
zum restlos entspannten Urlaub.
Wenn einem beim Verlassen des Flugzeugs
die heiße Luft des Südens entgegenschlägt,
ist das ein untrügliches Zeichen für Urlaub.
In diesem Fall auf der kroatischen Insel
Brač. Wer zu den Glücklichen zählt, die
im Hotel Lemongarden gebucht haben,
wird von Irene oder Agnes vom Flughafen
abgeholt. Dabei handelt es sich jedoch
nicht um freundliche Mitarbeiterinnen des
Adults-only-Hotels, sondern um die hotel-
eigenen Boote. Diese schicken Damen sind
zwei spritzige „Axopar 37“-Speedboote.
Beim Starten derselben weht einem sofort
eine weitere Brise Süden in die Nase, die
des Meeres. „Genussvolle Mobilität“ nennt
das die Direktorin und Eigentümerin des
„Zitronengartens“ Helena Ramsbacher, die
mit ihrem persönlichen Stil die Räumlich-
keiten des Hotels prägt.
Zur genussvollen Mobilität zählen auch die
drei weißen Mini Cooper Cabrios mit heller
Luxuslederausstattung, die als Leihautos
zur Verfügung stehen. Oder die sportlichen
Hotel-Bikes, mit denen man wunderbar die
Insel erkunden kann. Die Eremitage Blaca
zum Beispiel, ein einzigartiger Kloster-
komplex, in dem man heute Gegenstände
aus der Monarchie und astronomische
Utensilien bestaunen kann. Oder man ver-
folgt den Weg verschiedener Künstler, die,
angezogen von den Steinbrüchen der Insel,
mit ihrer Arbeit Spuren hinterließen. Nach
getaner Erkundung streckt man am besten
am hauseigenen Strand die Nase Richtung
Sonne und die Füße Richtung Meer.
garten
eden
K ROAT I E N
S U T I VA N   /   B RAČ
12
Zimmer
Book online
lifestylehotels.net/
hotel-lemongarden
23
Suiten / 
Maisonetten
Book online
lifestylehotels.net/
elisabethhotel-mayrhofen
Ö S T E R R E I C H
T I RO L   /   M AY R H O F E N
1
himmlische
Penthouse-Suite
69
Zimmer
LH 05THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
NIDUM CASUAL LUXURY HOTEL
Krawatte runter und Apero Mood einschalten!
Im Nidum in Seefeld in Tirol wird legerer Luxus neu
definiert. Die Sterne wurden abmontiert, denn
wer braucht bei drei Restaurants, Infinity-Pool
und 1.500 m2
Spa schon diese Bewertung?
„Hier bekommt ihr alles, was ihr euch
verdient habt. Und das ist nicht wenig!“
heißt es aus dem Nidum Hotel, gelegen auf
dem Seefelder Plateau mit fantastischem
Ausblick. Und es ist tatsächlich ganz schön
viel, was Hausherr Maximilian Pinzger
mit seinem Team den Gästen bietet.
Wer stilgerecht ankommen möchte, zieht
vom Check-in wahlweise direkt auf die
Apero Terrace und gleitet mit einem Drink
in die richtige Stimmung. Die Aussicht
begeisterte bereits Albrecht Dürer und
inspirierte ihn zu großen Werken. Gäste
inspiriert sie normalerweise zu noch einem
Drink, schönen Momenten und gelebter
Entspannung. „Wir folgen unserer eigenen
Philosophie im Nidum. Einzigartige
Architektur, luxuriöse Ausstattung, außer-
gewöhnliche Stimmung“, fasst Maximilian
Pinzger zusammen.
Nicht zu vernachlässigen ist der Well-
ness-Faktor im Hotel. Auf 1.500 m2
relaxen
die Gäste im Infinity-Außenpool, in drei
Saunen, Whirlpool und Dampfbad. Seinen
persönlichen Genuss-Faktor kann man in
einem der drei Restaurantbereiche finden.
Auch das Grün findet sich schnell, denn
das Nidum ist Partnerhotel des Golfclubs
Seefeld-Wildmoos. Hier schlägt man
18 Löcher mit Blick auf ein beeindruckendes
Panorama. Für alle, die statt den Golf-
schläger zu schwingen lieber den Berg
mit dem Mountainbike erobern, gibt es
unzählige Trails, die man als Beginner oder
Pro befahren kann. Und ansonsten befolgt
man einfach die Hausregeln wie „Good
Food, Good Drinks, Good People, Good
Times“. Weil das Leben für weniger einfach
zu kurz ist.
casual
lux
redefined
Ö S T E R R E I C H
T I RO L   /   M Ö S E R N   /   S E E F E L D
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57
Zimmer / Suiten von 35 bis 118 m²
Fotos:HotelNidum
Der Küchenchef kreiert köstliche, von
der portugiesischen Küche inspirierte
Menüs mit viel frischem Fisch, aber auch
Meeresfrüchten und Bio-Gemüse aus
dem Garten. Das Frühstück ist ebenfalls
ein kulinarisches Highlight mit haus-
gemachtem Joghurt und Kompotten,
Honig aus den Algarve-Bergen, Eiern in
verschiedenen Varianten, frischem Brot
und vielem mehr.
Den Abend verbringt man am besten
auf der großen Panoramaterrasse und
überlegt, ob man noch reiten, segeln
oder andere Aktivitäten ausprobieren
oder sich einfach nur auf diesem wunder-
schönen Anwesen entspannen sollte.
Weitläufige Rasenflächen, alter Baumbe-
stand und wunderschöne Orangenhaine
erfreuen das Auge bei der Ankunft in der
Vila Valverde. Alles hier passt so wunder-
bar zu diesem ehemaligen Landgut, dass
der eigene Stresslevel sofort auf ein selten
niedriges Niveau sinkt. Eine „instant
relaxation“ erfasst den Besucher und öff-
net den Geist für die Schönheit der Region.
Die Villa liegt am Ortsrand von Lagos mit
herrlichem Blick auf die Bucht von Praia da
Luz. Hier findet man seinen individuellen
Ort zum Wohlfühlen, die nur 15 Zimmer
machen die private Atmosphäre perfekt.
Das moderne Design des Innenraums
mit den geraden Formen, den weichen
Farbschemata und dem Glas verleihen dem
Raum Großzügigkeit und Weite.
Es ist definitiv ein Ort für Menschen,
die Ruhe und Wärme lieben. Das Hotel –
ausgezeichnet mit dem Green-Key-Zerti-
fikat für sein Engagement für Umwelt
und Nachhaltigkeit – ist auch genau richtig
für jene, die Lagos und seine Buchten
sowie die Algarve entdecken möchten.
Aber zuerst sollte man in der Villa selbst
auf Entdeckungsreise gehen und die
große Auswahl an Behandlungen und
Therapien im Spa-Bereich sowie die Pools
und Saunen ausprobieren. Danach fühlt
man sich wie neugeboren.
Dieses Anwesen aus dem 19. Jahrhundert liegt abseits
geschäftigen Treibens mit Blick auf die Bucht von Praia da Luz.
Mit viel Liebe zum Detail wurde die Vila Valverde in ein
kleines 5-Sterne-Designhotel verwandelt.
VILA VALVERDE
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vila-valverde
P O R T U G A L
A L G A RV E   /   L AG O S
5 ha
Garten
15
Zimmer
design &
country
LH 06THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Die Wasserwelt besteht aus einem Innen-
und einem Außenpool, einem Soleaußen-
pool und zwei Naturschwimmteichen.
Das Hotel ist außerdem im Besitz einer
eigenen Quelle, die von Wasser aus den
Bergen gespeist wird. Im Wellnessbereich
genießt man Spa-Treatments wie
Massagen und Beautyanwendungen.
Die Gastgeber, Familie Neudegger,
verstehen sich als „Gästeflüsterer“ und
scheinen tatsächlich jedes Bedürfnis ihrer
Gäste schon vorab zu erahnen. Herzlich
und authentisch kümmern Hermann und
Tina Neudegger sich um jedes Anliegen,
und das mit Freude und guter Stimmung.
HOLZ, LODEN, LEDER
Die Zimmer des Nesslerhofs spiegeln
charmant und behaglich die alpine
Umgebung wider. Holz aus den heimischen
Wäldern, schöne Lodenstoffe, weiches
Leder und abgestimmte Farben. Hier kann
man sich nicht nur nach einem aktiven
Tag auf den Almen relaxt zurücklegen.
Denn eines kann man hier auch sehr gut:
das Nichtstun. Muss man aber nicht.
Wir flüstern Ihnen was: Der Nesslerhof
eignet sich perfekt für einen sommerlichen
Urlaub in den Bergen, denn dort sind das
kühle Vergnügen und die Erfrischung zu
Hause. Schon das Wort „Tal“ – der Nessler-
hof liegt im Großarltal in Salzburg, inmit-
ten der Skischaukel Großarl–Dorfgastein –
klingt nach erfrischender Abkühlung.
Wer aus der Stadt und vor der drückenden
Hitze flüchten möchte, sollte sich genau
dorthin bewegen. Untertags herrschen
Badetemperaturen und nachts wird es
angenehm kühl. Wir sind keine Freunde
von Superlativen, aber das müssen wir
festhalten: Im Nesslerhof gibt es einen
richtig großen Wellnessbereich und echt
viel Wasserfläche. Mit sechs Ruheräumen
bekommt man noch ein weiteres Geschenk
– Großzügigkeit. Also viel Raum für sich,
für Ruhe und Entspannung und um sich
die Hitze aus dem Kopf zu treiben.
Bei diesen Temperaturen lechzen wir alle nach dem kühlen Nass,
der kleinen Abkühlung, die uns die heißen Sommertage erleichtert.
Der Nesslerhof liegt nicht nur im kühlen Reich der Berge,
sondern lockt außerdem mit 805 m2
Wasserfläche.
die
gäste
flüsterer
Die unzähligen Almhütten – das Großarltal
ist als Tal der Almen bekannt – sind die
beste Belohnung nach einer Wanderung,
die an sich schon lohnend genug ist.
Die frische Luft, die Schönheit der Natur,
das Gefühl von Freiheit gehören zu einer
Wanderung dazu wie die Jause zur Alm.
Familie Neudegger hält Tipps für Almen
und Wanderungen bereit und weiß, wo
man die besten Bauernkrapfen bekommt
oder den Sennern beim Käsemachen über
die Schulter schauen kann. Übrigens: In
der Küche vom Nesslerhof werden wie
auf den Almen heimische Produkte ver-
arbeitet. Milch, Butter, Käse, Eier, Fleisch
und Fisch kommen direkt aus dem Ort.
All jene, die es moderater angehen wollen,
finden ihr Stück von der Natur im natur-
belassenen und sehr großen (!) Garten,
in dem sich auch der selbstreinigende
Naturteich befindet. Der Garten ist das
verlängerte Wohnzimmer des Hotels und
besitzt eine „grandiose Aussicht“, wie die
Gästeflüsterer selbst ganz unbescheiden
zugeben. Damit man das als Eltern eben-
falls genießen kann, ist für Unterhaltung
der lieben Kleinen gesorgt. Ferienbetreu-
ung, ein Kinderspielplatz und die Tiere
des eigenen kleinen Bauernhofs üben eine
fast magnetische Anziehung aus.
HOTEL
NESSLERHOF
Fotos:Heldentheater
Bis in den Herbst hinein erfreut man sich
an all diesen wunderbaren Möglichkeiten,
und dann startet schon der nächste
Genuss: der Winter mit Schnee, Spa und
Skifahren, denn der Nesslerhof liegt direkt
neben der Piste. Hier weiß man, wie Urlaub
funktioniert.
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Ö S T E R R E I C H
S A L Z B U RG   /   G RO S S A R L
62
Zimmer
805 m2
Wasserfläche
LH 07THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Leidenschaft für Architektur hegte er
immer schon, wollte er doch ursprünglich
entweder Architektur oder Filmarchitektur
und Setdesign studieren. „Die Gestaltung
war mir immer nahe. Mentor war mein
Zeichenlehrer Prof. Christian Perrelli, der
auf der Angewandten lehrt, mein Vorbild
Filmarchitekt Ken Adam. Das Gespür für
Farbkombinationen und Stoffe brachte ich
aus der Textilbranche mit.“
STANLEY KUBRICK, JAMES BOND …
AUERSPERG
So hat Mark das Haus Stück für Stück
elegant und individuell, klassisch und
modern gestaltet. Hochwertige Hölzer
und Natursteine, weiches Leder und
angenehme Stoffe sind mit teils gewag-
ten, aber stets mit großem Feingefühl
ausgewählten Wandfarben kombiniert.
Die Zusammenstellung von außerge-
wöhnlichen Lichtobjekten, Mobiliar und
Ein Besuch in der Kulturstadt Salzburg
lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Wer in dieser
Stadt nach dem perfekten Hideaway sucht,
der findet es im Hotel & Villa Auersperg.
Denn dort kann man beides – mitten in
der Stadt sein und sich wunderbar erholen.
Dieses familiengeführte Stadthotel trägt
seinen Namen nach der schönen Stadtvilla
aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Bettina
und Mark Wiesinger sind bereits die dritte
Generation hinter dem Refugium, ihr
„Auersperg-Stil“ ist mittlerweile weithin
bekannt und beliebt.
VON DER MODEBRANCHE ZUM
INTERIOR-DESIGNER
„Bettina und ich haben uns beim Fasten
kennengelernt. So hat alles angefangen“,
beginnt Mark Wiesinger zu erzählen.
Das war 2001, zu diesem Zeitpunkt lebte
Mark noch in Wien und war bereits viele
Jahre erfolgreich in der Textilbranche
tätig. „Als sich dann der erste unserer drei
Söhne anmeldete, war es Zeit für mich,
nach Salzburg zu ziehen. So begann auch
unsere berufliche Zusammenarbeit.“ Aus
dem anfänglichen „Bauüberwacher“ bei
Umbauprojekten wurde Mark schnell der
kreative Kopf hinter dem stilistischen
Gesamtkonzept des Hotels. Eine besondere
Es gibt Orte, an denen man sich denkt: „Hier passt einfach alles.“
Dazu zählt das Hotel & Villa Auersperg im lebendigen
Salzburger Andräviertel. Bettina Wiesinger und ihr Mann,
Interior-Designer Mark, sorgen in diesem schönen Haus für
ganz viel Stil, Charme und Atmosphäre.
mark’s
plan
Eigenkreationen schafft im Gesamtkon-
zept dieses besondere Auersperg-Am-
biente. Und ein Raumgefühl, das in der
neuen A*Bar & Lounge vielleicht an die
ersten James-Bond-Filme oder Stanley-
Kubrick-Filmsets erinnert. Das Feedback
vieler Gäste, endlich im „perfekten“
Hotelzimmer – durchdachte Details,
wohltuendes Ambiente – zu wohnen,
ist sicher ein Hauptgrund, warum das
Auersperg so viele Stammgäste zählt.
Fertig sind Bettina und Mark Wiesinger
nie. „Es ist eine ständige Weiterentwick-
lung. Natürlich haben wir ein Grundkon-
zept, aber wir drehen jeden Tag an vielen
kleinen Rädchen.“ Auch im Dachterras-
sen-Spa, dem Garten mit dem Brunnen,
an vielen versteckten Sitzmöglichkeiten
und entspannenden Sonnenliegen. Zwi-
schen üppigem Grün kann man herrlich
träumen. Ein großer Anspruch an Qualität
findet sich im gesamten Auersperg – von
den Daunendecken bis zu den hochwertigs-
ten Naturmaterialien in den Zimmern.
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Ö S T E R R E I C H
S A L Z B U RG
55
Zimmer
im Hotel und in der Villa
HOTEL & VILLA
AUERSPERG
Und wenn man Glück hat, findet Mark mit
seinem Unternehmen „Mark’s Plan“ auch
noch Zeit für das eine oder andere Projekt
von Auftraggebern, die den Auersperg-Stil
auch zu Hause nicht missen möchten.
„An erster Stelle stehen natürlich immer
Bettina und das Auersperg, denn ohne
sie hätte ich nicht zu meiner Leiden-
schaft gefunden.“, sagt Mark über sein
Lieblingsprojekt.
Fotos:LoungemitMann:NECTAR&PULSE / Lobby:MarkWiesinger / Porträt:NorbertKopf
LH 08THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Fotos:MatoJohannik
HOTEL
LA PETITE IVY
Das „LA PETITE IVY“ in Mühldorf in der nieder-
österreichischen Wachau ist mit sechs Zimmern zwar
„petite“, was dort dem Geist an Ruhe und dem Auge
an Kunst geboten wird, hat jedoch große Klasse.
Man könnte mit einer Aufzählung be-
ginnen, weil es so eindrucksvoll ist:
Erwin Wurm, Andy Warhol, Jeff Koons,
Daniel Richter, Jonathan Meese, Petra von
Kazinyan und so weiter und so fort. Diese
Liste ist nicht einmal annähernd voll-
ständig und liest sich wie ein Beitrag über
zeitgenössische Kunst. Der Inhaber des
Hotels ist kein Unbekannter. Unternehmer
Martin Ho setzt mit seiner DOTS Group
seit Jahren erfolgreich Projekte um.
Dazu zählen Restaurants und Clubs,
zum Beispiel die vietnamesischen Street-
Kitchen-Lokale IVY’s PHO HOUSE oder der
Nachtclub, aber auch eine Kunstgalerie.
Im neuen Hotel „LA PETITE IVY“ kann
man nun mit der Kunst urlauben.
„Das letzte Haus am Berg“ in Mühldorf
empfängt seine Gäste mit einer Wursts-
kulptur von Erwin Wurm, bevor es einen
ganz für sich vereinnahmt. Das detailreich
eingerichtete Haus hat „nur“ sechs
Zimmer, die alle von Martin Ho persönlich
und Alexander Riegler kuratiert wurden.
Sie zeigen jeweils ein Feature der unter-
schiedlichen intellektuellen Interessen der
Eigentümerfamilie und tragen die Namen
Copenhagen, Suffreme, Bukkake, Pop und
Macau. Ihnen sind außerdem Zitate von
zugehörigen Persönlichkeiten wie Arne
Jacobsen, Andy Warhol, Virgil Abloh,
Nobuyoshi Araki oder Bruce Lee voraus-
geschickt. Martin Ho ist ein außerge-
wöhnlicher Kunstsammler und hat sein
„LA PETITE IVY“ mit einer breiten Selektion
an zeitgenössischer Kunst gefüllt. Von
der ist man nun als Gast umgeben und
kann sie, wie sonst selten, in aller Ruhe
betrachten und auf sich wirken lassen.
Die Umgebung tut ihr Übriges. Das Sonnen-
deck am Pool ist ein perfekter Ort zum
Relaxen und um ein Buch zu lesen, ebenso
wie der Wintergarten. Eine kleine Oase.
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la-petite-ivy
Ö S T E R R E I C H
N I E D E RÖ S T E R R E I C H   /
WAC H AU   /   M Ü H L D O R F
6
Zimmer
1
„Hidden
Place“
NEW
MEMBER
große
kunst
ALTE
SCHLOSSGEMÄUER
Eingebettet sind die Kunstwerke in einen
denkmalgeschützten Ansitz, der 1302
errichtet wurde. Diese alten Schlossmau-
ern bilden einen interessanten Kontrast
zur modernen Kunst. Sie trifft auf
gotische Gewölbe, ein markanter Turm
eröffnet weitreichende Ausblicke auf die
Wachau. Serviert wird eine bodenständige,
regionale Küche. Man kann sich ruhig aus
den alten Schlossmauern hinaus in die
Wachau treiben lassen und vielen anderen
Genüssen folgen. Dafür eignen sich eine
Weingutbesichtigung bei F.X. Pichler
oder eine Privatführung in der Brauerei
Zwettl. Sportliche gehen golfen, spielen
Tennis, schwingen sich auf das Rad oder
gehen wandern. Für einen aufregenden
Rundumblick steigt man in den Helikopter
und betrachtet die Wachau von oben.
Und so kann man mit einem Zitat von
Bruce Lee schließen: „If you love life, don’t
waste time, for time is what life is made up
of.“ In diesem Sinne.
LH 09THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
NEW
MEMBER
Fotos:EddyBoulares / Weichselbraun / Heldentheater
CRAZY
HOLLMANN
COLLECTION
kräftigem Blau gestrichenen Wänden,
kombiniert mit weißen Holzvertäfelungen.
Die typisch französischen Fenster lassen
viel Licht in das Wohnzimmer und öffnen
den Blick auf die Seine. Die Schlafzimmer
liegen friedlich Richtung Innenhof, zwei
luxuriöse Badezimmer mit Badewanne und
Dusche erfreuen nicht nur das weibliche
Gemüt. Bis zu sechs Gästen stehen die
Türen offen. Wer sich gerne von den vielen
französischen Märkten inspirieren lässt,
kann mit den frisch erstandenen Köstlich-
keiten in der mit Le Creuset und Hollmann
Porzellan ausgestatteten Küche aus dem
Vollen schöpfen. Geschlendert wird durch
nahegelegene Einkaufsstraßen mit einem
abschließenden Gläschen Rotwein in einer
der so typischen Brasserien.
Oder so ähnlich. Wir begeben uns auf Reisen und
besuchen die Unterkünfte der „Crazy Hollmann
Collection“ in Triest, Paris und auf der Turrach und
entdecken außergewöhnliche Sehnsuchtsorte.
MIT DEM MEER AUF AUGENHÖHE
Hier an der Küste nahe Triest erfreuen wir
uns am privaten Strand mit Badesteg –
eine echte Besonderheit, wenn nicht sogar
ein richtiges Privileg. Ein Sprung ins Meer
am Morgen zählt zu den erfrischendsten
Wachmachern überhaupt. Der Abend
wird mit einem Grillfest auf der Terrasse
beschlossen und dazwischen bleibt viel Zeit
für Erkundungen oder Sonnenbäder. Nach-
dem uns Triest äußerst liebevoll behandelt
hat, ziehen wir weiter. Nach Frankreich.
Paris – immer noch oder gerade wegen
der vielen Schicksalsschläge die Stadt der
Liebe. Auf der Île Saint-Louis, eine der bei-
den Pariser Binneninseln der Seine, liegt
das Hollmann’sche Apartment im Herzen
von Paris. Das eigene Herz geht einem
auf beim Betreten der schicken Wohnung
mit tollen dunklen Holzböden und in
Wer hat noch nicht von dem charmanten
kleinen Steinhaus an den Klippen der
Adriaküste geträumt, in das man sich
wohlig zurückzieht, sich vom Rauschen
des Meeres einlullen lässt und sich dem
Dolcefarniente hingibt? Auch Robert
Hollmann, seines Zeichens Schauspieler
und Hotelier, hat es getan und aus dem
Traum Wirklichkeit gemacht. So entstand
das Hollmann am Meer, nur unweit der
Stadt Triest und des Schlosses Miramare
entfernt. Robert Hollmann nennt seine
italienische Residenza liebevoll „Schwal-
bennest“, obwohl sie mit ihren 120 m2
bis zu sechs Personen beherbergen kann.
Was für ein Glück, dass der umtriebige
Geist seine Freuden immer schon gerne
an andere weitergegeben hat, denn so
können wir das Apartment sogleich für
einen ausgedehnten Urlaub beziehen.
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hollmann-trieste
3
Destinationen
1
„crazy“
Konzept
I TA L I E N   /   F RA N K R E I C H   /
Ö S T E R R E I C H
T R I E S T  /   PA R I S   / 
T U R RAC H
in 80
tagen
um die
welt
DEM RUF DER BERGE FOLGEN
Genug der Großstadt, wir reisen weiter
nach Österreich, auf die Turracher Höhe,
und ziehen uns zurück in die Idylle der
Berge ins „Paradieschen“. Wenn die Sonne
über der Turracher Höhe aufgeht und der
Jahrhunderte alte Zirbenwald zum Leben
erwacht, hört man nichts außer der leisen
Symphonie der Kärntner Alpen. Draußen
zwitschern nur die Vögel oder besser gesagt,
die Spatzen pfeifen es von den Dächern der
drei Troadkästen-Hütten: „Hier wollen wir
bleiben.“ Noch besser gesagt, wir kommen
wieder. In alle „Crazy Hollmanns“, zu denen
ja nicht nur die Destinationen Triest, Paris
und Turracher Höhe zählen, sondern auch
Wien und Sri Lanka.
Ob man am Ende der Reise so viel erlebt
hat wie Phileas Fogg auf seiner Reise um
die Welt, tut nichts zur Sache, denn es war
traumhaft schön.
LH 10THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
PORTUGAL, ALGARVE
Vila Valverde  Seite LH 05
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OBERTAUERN  Hotel Panorama Obertauern
SAALBACH HINTERGLEMM  Alpin Juwel
SALZBURG STADT  Hotel Goldgasse
SALZBURG STADT  Hotel Stein
SALZBURG STADT  Hotel & Villa Auersperg
SCHLADMING  Stadthotel Brunner
SERFAUS  Alfa Hotel
SÖLDEN  Hotel Bergland Sölden
TURRACHER HÖHE  Hollmann am Berg
UDERNS  Sportresidenz Zillertal
WIEN  Hollmann Beletage
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WIEN  Hotel Schani Wien
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NÜRNBERG  art&business Hotel
SANKT ENGLMAR  Berghotel Maibrunn
STUTTGART  V8 Hotel
STUTTGART  V8 Hotel Classic
TIMMENDORFER STRAND  SAND
TIMMENDORFER STRAND  Hotel Seehuus
DEUTSCHLAND
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NANJING  Kayumanis Nanjing Private Villas & Spa
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Nidum Casual Luxury Hotel  Seite LH 05
KROATIEN, SUTIVAN – BRAČ
Hotel Lemongarden  Seite LH 04
Foto: Christian Husar
ÖSTERREICH, SALZBURG
Hotel & Villa Auersperg  Seite LH 07
Foto: Mark Wiesinger
Foto: Tiberio Sorvillo
ITALIEN, TRIEST
Hollmann Trieste  Seite LH 09
Foto: Bureau Hollmann European Sales office
FRANKREICH
PARIS  Hollmann Paris
LH 11THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
SUTIVAN – BRAČ  Hotel Lemongarden
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ALGARVE  Vila Joya
ALGARVE  Vila Valverde
ALGARVE  Vila Vita Collection
MADEIRA  Quinta da Bela Vista
AMALFI KÜSTE  Casa Angelina
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ISSING  Gourmet & Boutiquehotel Tanzer
KALABRIEN  Praia Art Resort
LIVIGNO  Hotel Larice
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ÖSTERREICH, TURRACHER HÖHE
Hollmann am Berg  Seite LH 09
Foto: Bureau Hollmann European Sales office
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Hotel Schani Salon  Seite LH 02
Foto: Gregor Hofbauer
Foto: Alex Filz
ITALIEN, INNICHEN
Post Hotel  Seite LH 03
ÖSTERREICH, MÜHLDORF
LA PETITE IVY  Seite LH 08
Foto: Mato Johannik
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15THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Foto:shutterstock.com,GalynaAndrushko
Begriff stammt von den Maya und bedeutet
„Heilige Quelle“. Man kann es nachvoll-
ziehen, denn die Kraft, die von den Cenotes
ausgeht, ist beeindruckend.
mit Süßwasser gefüllt sind. Theoretisch
kann man von ihnen ins offene Meer
hinaustauchen, praktisch reicht es, sich
einen Schnorchel und eine Taucherbrille
zu schnappen und das herrlich frische
und glasklare Wasser zu erforschen. Der
Man muss es einmal gemacht haben:
Eintauchen in eine „Cenote“, in eine der
geheimen Dolinen mitten in den Mangro-
venwäldern der Halbinsel Yucatán in
Mexiko. Durch einstürzende Höhlen-
decken entstanden Kalksteinlöcher, die
dip
inM E X I C O
STYLE
16THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
schamanismus
luxus
Wer sich auf der mexikanischen Halbinsel
Yucatán auf die Suche nach der Weisheit
der Maya macht, findet vielleicht sogar
sich selbst: Noch heute leben die Nach-
kommen der Maya ihre über Jahrtausende
überlieferte Kultur und geben ihr Wissen
über heilige Quellen und heilende Rituale
von einer Generation an die nächste
weiter. Besondere Heilkräfte schreibt man
seit prähistorischer Zeit dem Temazcal
zu, einer halbkugelförmigen Schwitz-
hütte aus Lehm. Im Gegensatz zu einem
herkömmlichen Saunagang kann der
Besuch im Temazcal zu einer spirituel-
len Grenzerfahrung werden. Den vier
Urelementen Feuer, Wasser, Erde und Luft
ausgesetzt, tun altbewährte Heilkräuter
das Übrige, um Körper und Geist von nega-
tiver Energie und Krankheiten zu befreien
und das seelische Gleichgewicht wieder
herzustellen. Im Wellness-Resort Chablé
Yucatan wacht die Medizinfrau Abuela
Akba’al über dieses und andere Rituale,
die das reiche Maya-Erbe für Selbstfindung
und Heilung nutzen.
Dort, wo heute das mehrfach preisge-
krönte Spa-Hotel Chablé Yucatán steht,
fraß sich der Dschungel vor 15 Jahren
immer tiefer in eine verlassene Hazienda.
Mit dem Ziel, das beste Hotel der Welt
zu bauen, bezogen die neuen Besitzer die
lokalen Maya-Gemeinden von Beginn
an in ihre Planung ein. Und so sind
heute überall im Resort der Geist und
der Reichtum der Maya-Traditionen
spürbar, nicht nur unter den erfahrenen
Händen von Abuela Akba’al. Gäbe es die
Maya-Aristokratie noch, würde sie wohl so
leben wie die Gäste des Chablé: Auf knapp
304 Hektar Land mitten im Dschungel von
Yucatán stehen 36 einzelne Häuschen, die
„Casitas“, und vier Familienvillen, in denen
zeitgenössisches Design auf traditionelles
Handwerk und lokale Kunst trifft. Statt
einengender Mauern garantiert üppige
Bepflanzung absolute Privatsphäre.
Die heiligsten
Geheimnisse der Maya
sind tief im Dschungel von
Yucatán verborgen.
Im „Chablé Resort & Spa“
kann man sie auf ebenso
luxuriöse wie nachhaltige
Weise entdecken.
Foto:ChabléResort&Spa
TEXT VON
KONSTANZE
WAGENHOFER
17THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Und wer hinaus will, hat es nicht weit:
Bedeutende Maya-Ausgrabungsstätten und
herrliche Strände, Naturschutzgebiete mit
atemberaubenden Cenoten, den wasser-
gefüllten Kalksteindolinen, sowie Museen,
Galerien und Kunsthandwerksgeschäfte
sind leicht erreichbar, 25 Minuten sind
es zum Flughafen. Um die Magie eines
Cenoten, Kraftzentrum für die Maya, zu
spüren, muss man das Gelände von Chablé
aber gar nicht verlassen. Eine solche
„heilige Quelle“ bildet das energetische
Zentrum des Resorts, um das herum die
edlen Wellness-Kabinen angeordnet sind.
WORUM ES IM
„CHABLÉ RESORT & SPA“
WIRKLICH GEHT, HAT UNS
ROCCO BOVA, DIREKTOR
DES CHABLÉ YUCATÁN,
GESAGT.
Welches Erlebnis erwartet den Gast
in Chablé?
Chablé ist ein Wellness-Resort der Luxus-
klasse, errichtet auf einer verlassenen
Hazienda tief im Maya-Dschungel von
Yucatán. Unsere Gäste erleben den
Luxus eines der schönsten, modernsten
Resorts und gleichzeitig den Reichtum
der Maya-Kultur mit ihren Ritualen, ihrer
Folklore, Küche und vor allem ihrer langen
Geschichte. Bei uns geht es darum, Lebens-
freude zu empfinden und das zu schätzen,
was im Leben wirklich wichtig ist.
Der Cenote ist Ihr Wellness-Brunnen.
Wie nutzen Sie ihn?
Wasser ist die Quelle des Lebens, nicht
nur für das Volk der Maya. Unser Cenote
ist einer der schönsten der Gegend, von
unserem Architekten gekonnt in den
Wellness-Bereich integriert. Wir sehen
unseren Cenote aber nicht als Natur-Pool
an, sondern als heilige Energiequelle,
die wir für Rituale, Meditationen und Yoga
nutzen.
Das Temazcal-Ritual klingt sehr
abenteuerlich. Wie fühlt man sich
danach?
TemazcalistwirklicheinAbenteuer, fürdas
mansichbewusstentscheidenmuss. Hierin
ChablébegleitetSieunserespirituelleLeiterin
Abuela Akba’albeidiesem runddreistündigen
Ritual, beidem SiedurchdieTürenIhres
vergangenenLebensgehen, um alsneue
Personwiedergeborenzuwerden. Temazcalist
eineHerausforderung. Ichschämemichnicht,
zuzugeben, dassichesnochnichtgemacht
habe. Erstheuerfühleichmichbereitdazu.
Q U E L L E
D E S
L E B E N S :
STYLE
Fotos:ChabléResort&Spa
chableresort.com
18THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
¡qué
diseño!
NEKO
ist eine Designfirma, die 2005 von vier
Partnern in Mexiko City gegründet
wurde: Alice Pegman, Karime Tosca, Hiroshi
Ikenaga und Daniel Olvera. Ihre Vision von
Design, Öko-Design-Prinzipien und ihre
Leidenschaft für Herausforderungen lässt
sie sehr unterschiedliche Produkte und
Dienstleistungen entwickeln – vom Armband
bis hin zum Doppeldecker-Fahrradträger.
In welcher Beziehung steht Ihr Design
zu Mexiko City?
Wir wollten ein Design schaffen, das
ein bisschen Natur in eine Stadtwoh-
nung bringt. Der Name dieses Stücks
ist „Tokani“, was „Sämann“ in Nahuatl
bedeutet, einer indigenen Sprache aus
Zentralmexiko und Mexiko City.
Die Besonderheiten?
Wir haben dieses Stück ursprünglich in
Zusammenarbeit mit „Arta Ceramica“
geschaffen, einem Keramikstudio, das
Designer einlud, neue Stücke für eine
Ausstellung zu kreieren. Wir wollten das
Material für ein großes Stück verwenden
und als wir uns für einen Blumentopf
entschieden, wussten wir, dass wir etwas
Besonderes und etwas anderes machen
wollten. Die Abschnitte werden überein-
andergestapelt und das Wasser von oben
wird zu allen Pflanzen gefiltert.
Wo finden Sie Inspiration?
Im Chapultepec Park. Mitten in einer der
größten Städte der Welt und doch weit
weg in einer ruhigen Baumoase. Ob zu Fuß
N E K O
¡Hola mexico!
Die World Wide Things
Collection (WWTC) hat
Zuwachs bekommen.
Nun finden sich in der
internationalen Sammlung
ausgewählte Designobjekte
von mexikanischen
Designern aus Mexico City
und Puebla.
Es ist ein ehrgeiziges Projekt, entwickelt von Anne Thomas (Montréal),
Pierre Laramée (Montréal) und Eberhard Schrempf (Graz).
Die WWTC ist ein Marktplatz für sorgfältig ausgewählte Designprodukte und
gleichzeitig ein Netzwerk, das Designer, Produkte, Hersteller und Händler verbindet.
Neu in der Sammlung sind Objekte aus Mexiko – eine kleine Selektion.
oder mit dem Fahrrad, zum Entspannen
oder in einem der Museen, für uns ist er
einer der inspirierendsten Teile der Stadt.
Ihr Café-Tipp?
Manchmal beginnen wir unseren Tag mit
einem guten Espresso oder Cappuccino aus
dem „Chiquitito Café“ in La Condesa oder
dem „Centro Café de Autor“ in La Nápoles.
Für Frühstück und Backwaren ist „Maque“
in La Condesa großartig!
nekomexico.com
Fotos:DiseñoNeko
19THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
STYLE
C R I S T I N A O R O Z C O
In welcher Beziehung steht Ihr Design zu
Mexiko City?
Ich arbeite seit einiger Zeit von zu Hause
aus, einem für mich heiligen Ort in dieser
Millionenstadt. Die Zeit, die ich dadurch
gewinne, investiere ich in Aktivitäten,
die meine Kreativität freisetzen. Seitdem
hat meine Arbeit noch mal an Qualität
gewonnen.
Welches Ihrer Objekte ist Teil der WWTC?
Die „Ni Papiertüte“. Dieses Produkt ist
etwas ganz Besonderes für mich, da es in
meinem Design hauptsächlich um Muster
und Texturen für große Unternehmen
geht und dieser Stoff exklusiv für meine
erste Produktlinie entworfen wurde. Die
Stoffentwicklung hat wahrscheinlich Jahre
gedauert, um Webarten und Garne zu
testen und damit das Gefühl und Aussehen
von zerknittertem Papier zu bekommen.
Das Hauptkonzept für das Produkt bestand
darin, einen Stoff zu entwerfen, der wie
ein Blatt Papier aussieht, der jedoch
waschbar, langlebig, aber leicht und von
einzigartiger Ästhetik ist.
Es gibt zwei Verwendungsmöglichkeiten:
als moderne Einkaufstasche oder als
Mini-Papierball.
Wo finden Sie Inspiration?
Ich lasse mich einfach in der Stadt treiben.
Ihr Café-Tipp?
Natürlich „Tierra Garat“, als stolze
Mexikanerin.
In welcher Beziehung steht Ihr Design zu
Mexiko City?
Unsere Produkte werden aus mexikani-
schen Materialien hergestellt. Wir sind
ständig auf der Suche nach neuen Teilen
der mexikanischen Kultur, um eine
Sammlung zu schaffen, die die Essenz
dieser Materialien mit einer kühnen und
charaktervollen Ästhetik verbindet. Unsere
Produkte spiegeln einen Prozess wider,
der mit Handwerkern und Methoden
arbeitet, die tief in einer mexikanischen
Tradition verwurzelt sind.
Was ist das Besondere an der Kollektion
Ambra?
Die Kollektion Ambra besteht aus Cantera
Rosa und Kupfer. Cantera Rosa aus
Zacatecas ist eine Mischung aus Vulkan-
asche und Staub. Sie hat eine starke
Präsenz, ist einzigartig und hat reiche
Einschlüsse. Ambra ist sehr geometrisch
und minimalistisch, sodass das Material
für sich sprechen kann und die mexikani-
sche Kultur repräsentiert wird.
Wo finden Sie Inspiration?
Mexiko City ist eine sehr große und vor
allem sehr reiche Stadt. Inspiration findet
man in fast jeder Ecke, in ihrer Archi-
tektur, Musik, Geschmäckern, Farben,
Menschen und Traditionen.
Ein persönlicher Tipp?
Das „El Cardenal“ in San Angel!
D A V I D P O M P A
Im Studio „davidpompa“ arbeitet ein junges
internationales Team, das sowohl in Mexiko als
auch in Österreich ansässig ist. Seine Arbeit
verbindet die Essenz des Materials mit einer
kühnen und charakteristischen Ästhetik.
Cristina Orozco Cuevas ist eine preisgekrönte
Textildesignerin. Ihr Studio ist spezialisiert
auf Oberflächendesign und ihr Portfolio besteht
aus mehr als 1200 Mustern.
cristinaorozcocuevas.com
davidpompa.com
designcities.net/wwtc/
Alle Objekte der World Wide Things
Collection finden Sie auf
Fotos:CristinaOrozco / DavidPompa
20THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Foto:vyhnalek.com
die
Christian Mikunda gilt als Vordenker der Erlebniswirtschaft und
Begründer der Strategischen Dramaturgie. Seit vielen Jahren bereist er die
Welt auf der Suche nach inszenierten Orten, die ihn beeindrucken.
Für Unternehmen übt er sich in der Kunst der Verführung.
21THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Foto:EconVerlag
verführung
Wände und Decken leuchten im inten-
sivsten Rot, das man je gesehen hat, der
gemusterte Teppich tut sein Übriges und
saugt einem geradezu die Kontrolle weg.
Ein Beispiel für Attunement: Wenn Sie
coole Sneaker kaufen wollen, dann möch-
ten Sie sicher nicht, dass ich Ihnen im
Laden entgegenkomme, sondern jemand,
der diesen Lifestyle repräsentiert. Mit dem
Sie im Gleichklang schwingen können.
Art Priming zu guter Letzt inszeniert
nicht das Produkt, sondern die Prämissen
des Produkts. Wenn man Fendi in Rom
oder Paris betritt, so sind die Geschäfte
voll mit Kunst. Da stehen Skulpturen im
Eingangsbereich, die dir beibringen, den
Fendi-Mantel genauso als Kunstwerk zu
sehen. Die Skulptur macht das Kleidungs-
stück zum gleichen „piece of art“.
Was hat das alles mit der Hotellerie
zu tun?
Vor allem Art Priming ist in den letzten
Jahren vom Retail-Bereich in die Hotellerie
gerutscht. Wir haben es das erste Mal in
Las Vegas registriert, im Cosmopolitan
Hotel. Das ist voll mit Modern Art, aber
nicht wie in einer Kunstausstellung. Da
stehen riesige Hundeskulpturen auf dem
Weg zum Kongresszentrum, es gibt einen
übergroßen Stöckelschuh neben einem
einarmigen Banditen, in den die Menschen
versuchen, sich hineinzulegen und die
Security versucht, es zu verhindern. Aus
einem Automaten kann man sich um
fünf Dollar Kunstwerke von einem
renommierten jamaikanischen Künstler
rausdrücken. Das waren die Ersten, die
gesagt haben: Die Kunst ist kein Beiwerk,
sondern zeigt unseren Gästen, dass wir
einen ganz besonderen Blick auf die Welt
haben. Dann ist es weltweit explodiert.
Ab wie vielen Elementen funktioniert
der Effekt?
In der Dramaturgie ist es so: Einmal ist
keinmal, zweimal könnte es was sein, ab
dem dritten Mal greift es. Aber eigentlich
muss es mindestens fünf Interventionen
geben, damit es funktioniert.
Was macht Art Priming mit mir?
Man verhält sich ganz plötzlich, als wäre
man an einem anderen Ort. In einem Hotel
wie in einer Galerie, in einem Museum wie
in einem Shop usw. Dadurch versinkt man
noch intensiver in der anderen Welt und es
nimmt der Inszenierung die Banalität.
Herr Mikunda, Ihr neuestes Buch widmet
sich der Hypnoästhetik. Was ist das?
Hypnoästhetik ist eine extrem intensive
Inszenierungsart, unter anderem für
Marketing, Handel oder Hotellerie, die man
nicht mehr bewusst nachvollziehen kann.
Sie inszeniert nicht vordergründig und geht
im Wesentlichen zurück auf psychologische
Mechanismen, wie sie auch Psychothe-
rapeuten anwenden. Hypnoästhetik geht
anders als normales Storytelling oder die
von mir in einem anderen Buch beschriebe-
nen Hochgefühle direkt unter die Haut,
weil man nicht merkt, dass sie überhaupt
da ist. Sie ist suggestiv wie eine Hypnose.
Welche Mechanismen gibt es?
Es gibt vier Mechanismen: Art Priming,
die Methode des vorinszenierten Erleb-
nisses, Destabilization, die Methode der
kontrollierten Verwirrung, Hypnoästheti-
sche Trance, die Methode des absorbierten
Bewusstseins, und Attunement, die
Methode des mitreißenden Gleichklangs.
Bei allen Mechanismen wird man unter-
bewusst geprägt und sensibel für ein
Produkt gemacht.
Können Sie uns Beispiele nennen?
Ganz schnell gesagt, ist die Künstlerin
Conchita Wurst ein Beispiel für Destabi-
lization. Man weiß nicht, ob man einen
Mann oder eine Frau sieht – und diese
Verwirrung macht uns hypersensibel und
sehr empfänglich für das, was sie sagt.
Deswegen sind ihre Botschaften auch
so gut angekommen. Oder im Retail die
Schaufensterpuppen mit dem verrutschten
Wimpernkranz bei Zara. Das ist wie ein
kalter Spritzer Wasser im Gesicht, der
einen seelisch öffnet und aufnahmebereit
macht für die Botschaften, die kommen.
In dem Fall für die drei Puppen im
Eingangsbereich, die einem Halt geben.
Wir sind unglaublich harmoniebedürftig,
deswegen funktioniert so etwas. Der Rote
Salon der Casinos Austria in Wien ist ein
Beispiel für Hypnoästhetische Trance.
Das Hotel ist damit nicht nur Hotel. Oft
wird Art Priming mit Trance-Effekten
verbunden, die durch einlullende Wieder-
holung entstehen. Trance entsteht durch
mysteriöse Dinge, die deinen Blick
so bannen, dass du eine Zeit lang nichts
anderes wahrnimmst.
Gibt es einen Moment des Overkills?
Nein, auch kalkulierte Reizüberflutung
funktioniert. Dann wird der Effekt von
den Gästen für ihre Interessen genutzt,
das ist der Instagram-Moment. Aufgrund
starker digitaler Präsenz versucht man
ja, echte Orte noch stärker zu machen.
Es werden schwere, hypnoästhetische
Geschütze aufgefahren.
Wie lange halten die Effekte?
Viele klassische Inszenierungen, wie durch
lineares Storytelling, altern leider relativ
schnell. Der Unterschied zwischen Art
Priming und allen anderen inszenierten
Formen besteht darin, dass Art Priming
nicht altert, sondern ikonisch wird. So
wie auch die Karlskirche in Wien nicht
altert. Schon im Delano Hotel von Philippe
Starck wurde mit der Wahrnehmung in
Form der wehenden Vorhänge gespielt,
später im Cosmopolitan Hotel anhand
von acht großen Säulen in der Lobby, die
mit Videoinstallationen bespielt werden.
Bereits in barocken Kirchen waren die
Säulen zum Teil gemalt, zum Teil gebaut.
Das Entertainment hat darin bestanden,
dich an einer bestimmten Stelle hinzustel-
len und zu schauen, ob die Säulen echt sind
oder nicht. Oder die Jesuitenkirche mit
ihrer Scheinmalerei in Wien. Da ist nicht
so viel Unterschied zwischen dieser Kirche
und einem Hotel wie dem Cosmopolitan.
Wer beherrscht den Art-Priming-Effekt
am besten?
Ich würde sagen, das ist Kit Kemp. Sie
hat mittlerweile acht Hotels in London
und New York. Das Ham Yard Hotel in
London ist ein atemberaubend weibliches
5-Sterne-Art-Priming-Hotel.
Müssen es immer fünf Sterne sein für Sie?
Nein, natürlich nicht! Meine Familie und
ich lieben ein kleines, sehr feines Hotel
in Griechenland, in dem wir Urlaub
machen. Herrlich unaufgeregt, heart
warming und mit einem fantastischen
Garten. Dann gibt es ein Hotel in Deutsch-
land, in dem ein Drittel der Mitarbeiter
ein Handicap hat. Die meisten davon haben
das Down-Syndrom. Der unglaubliche
Effekt ist der emotionale Zusammenhalt,
ultimative
DR. PHIL. CHRISTIAN MIKUNDA
berät gemeinsam mit seiner Frau Mag. Denise
Mikunda-Schulz in der gemeinsamen Firma
CommEnt die Automobilindustrie und den
Einzelhandel, Fernsehsender, Museen und
Flughäfen, die Hotellerie und ganze Städte
oder Regionen. Im Kern ihrer Arbeit steht die
Ladendramaturgie, die sie nicht als Verführung
zum Kauf sehen, sondern als Möglichkeit für
ein kleines, kalkulierbares Glück.
der entsteht. Hier würde ich den Effekt
des Attunement sehen. Das funktioniert
ein bisschen wie social mimicry. Man mag
sich, also öffnet man sich zueinander und
es kann Nähe entstehen. In Österreich mag
ich das Hollmann Beletage wirklich sehr.
Aber auch das Sacher, das ist jetzt zwar ein
5-Sterne-Hotel, aber dort fühle ich mich
einfach besonders gut aufgehoben.
Was kommt als Nächstes?
Ich denke, dass die Experience Economy,
also die Erlebniswirtschaft, durch ist. Das,
was seit den 80er-Jahren an Inszenierungs-
qualität passiert ist, ist atemberaubend.
Aber Palasthotels sind out. Wenn ich
etwas prophezeien müsste, würde ich
sagen, „nature priming“ wird ganz wichtig
werden. Allein schon wegen unserer
Klimakrise. Priming durch Natur macht
uns gleichgültig gegen allzu Negatives in
der Welt, es erzeugt Resilienz. Wir können
besser mit Hitze, Lärm, Überfüllung,
Teuerung oder Gestank umgehen, wenn
eine Vorinszenierung in Form von Natur
stattfindet. Das können Vorgärten,
Baumalleen oder begrünte Fassaden sein.
Damit geht wahrscheinlich auch einher,
dass Hotels weiblicher werden in ihrer
gesamten Ästhetik.
In einer Welt, in der bereits so viel
inszeniert ist, gibt es da keine Sehnsucht
nach dem genauen Gegenteil?
Ja, der Druck auf den Schultern der
Menschen ist sehr groß geworden. Damit
meine ich auch den Informations- und
Entertainment-Druck. Da braucht es
„Chill“-Orte, die uns runterbringen.
Aber auch das ist natürlich inszeniert.
Was ist bei aller Inszenierung das
Entscheidendste?
Ich finde, man sollte die Menschen immer
gut behandeln. Das ist eines der Geheim-
nisse der inszenierten Wirtschaft, man
muss die Menschen gernhaben. Ein Hotel
ist vor allem ein Hospitality-Ort, und da
braucht es schon ein bisschen orientalische
Gastlichkeit.
„HYPNOÄSTHETIK.
DIE ULTIMATIVE
VERFÜHRUNG IN
MARKETING, HANDEL
UND ARCHITEKTUR“
Von Christian Mikunda.
Erschienen im
Econ Verlag, 2018.
STYLE
22THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
Die ersten Sonnenstrahlen am Morgen
sind mit liv.be ein ganz besonderes
Erlebnis: Das Dach weit geöffnet genießen
wir, wie die Natur um uns erwacht und
gleiten so ganz sanft in den neuen Tag
hinein. Wenn ein Lüftchen kommt, senken
wir schnell das Dach und kuscheln uns
in die Decke, während wir gemütlich ein
Buch lesen. liv.be ist ein Draußen-Bett mit
Schutz vor Wind und Wetter, es bedeutet
einfach leben, entschleunigen und
ankommen.
OUTDOOR-BETT,
OUTDOOR-LOUNGE,
OUTDOOR SEIN
Am Meer oder auf dem Land, beim
Ferienhaus, auf dem eigenen Grundstück
oder der Terrasse, einzeln, als Paar oder
als kleine Familie: Mit liv.be kann man die
Natur spüren und erleben – geschützt vor
Sonne, Wind und Regen, denn es ist ein
komfortabler und multifunktionaler Raum
im Freien, den man sich an seinen persön-
lichen Lieblingsort mitnehmen kann.
LIV.BE,
PREMIUMQUALITÄT
BY PLOSS
Die Marke liv.be aus dem Hause Ploß steht
für Premiumqualität im Outdoor-Bereich.
Dank der hochwertigen Materialien und
jahrzehntelanger Erfahrung ist liv.be
gemacht für das Leben draußen – das
ganze Jahr über. Die Außenwände sind
wahlweise in Geflecht, Alu oder Teak
erhältlich. Eine angenehme Haptik aller
Materialien sorgt für das wohlige liv.be-
Gefühl. Clevere Extras wie Stauraum,
Ablage und Terrasse im Eingang machen
liv.be nicht nur komfortabel, sondern
auch noch smart. Es gibt Platz für Bücher,
Smartphone, Schuhe und leichtes Gepäck.
IM GARTEN
UNTER DEN STERNEN
In einem Klappschritt umgebaut von der
Lounge zum Bett kann der Mond aufgehen
und es richtig gemütlich werden. Das Dach
nun ganz verschlossen, gibt ein herrlich
wohliges liv.be-Gefühl von Geborgensein,
Naturverbundenheit und einem Hauch
von Luxus. Nun gut gebettet draußen mit
Blick durchs Sternenfenster einschlafen
und am nächsten Morgen ganz nah am
Vogelgezwitscher aufwachen. Und nah
an der heimischen Kaffeemaschine mit
der eigenen Lieblingsröstung, für einen
perfekten Morgen im liv.be.
drinnen
draußen
Das außergewöhnlichste Gästezimmer im Garten, der
Entspannungsort unter dem Apfelbaum, die Sonnenliege direkt
am Meer – mit liv.be Outdoor-Bett und -Lounge kann man das
eigene Zuhause um einen weiteren Wohlfühlort erweitern.
im
livbe.de
Fotos:liv.be
23THE Stylemate
Issue No 02 | 2019
STYLE
Portofino als Fischerdorf zu bezeichnen, kommt einem fast nicht mehr in den Sinn, so sehr ist es mit Luxus und Lifestyle verknüpft.
Doch das war es ursprünglich, bevor „Reich und Schön“ in den kleinen Ort an der italienischen Riviera eingezogen sind.
Seit jeher hat Portofino die Menschen angeregt, zu träumen – mit seinen pastellfarbenen Häusern, dem wunderbaren Blick auf
das Ligurische Meer und den kleinen Hafen, in dem heute Super-Yachten ankern. Am Abend, wenn man in einer kleinen Bar im
Freien Platz nimmt und der örtliche Barde Mario „I found my Love in Portofino“ singt, ist man im Traum angekommen.
Wenn Dior Portofino liebt, dann müssen wir es
einfach auch lieben. Der Viskose-Body aus der neuen
Diorriviera Collection ist ein Must-have für den
schicken Badeort und zugleich ein Bekenntnis.
Und am Abend trägt man den Kaftan von Missoni
darüber, mit genau der richtigen Eleganz.
KAFTAN von Missoni um € 2.590
BODYSUIT von Dior
missoni.com, dior.com
mondän
P O R T O -
F I N O50 Jahre ist es her, dass
Neil Armstrong seinen
ersten Schritt auf dem Mond
gemacht hat.
TheStylemate zeigt
„mondäne“ Badeorte, auf
deren Boden wir schon seit
Jahrzehnten immer wieder
gerne unsere Füße setzen.
THE RIGHT STYLE FOR
Fotos:shutterstock.com,DanBreckwoldt / Dior / Missoni
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The Stylemate - exciting travellers 01 2018 en-web
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THE STYLEMATE - Secret Places, The LIFESTYLEHOTELS Magazine Issue 02|2017
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THE STYLEMATE - Different, The LIFESTYLEHOTELS Magazine Issue 02|2017
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THE STYLEMATE - Different, The LIFESTYLEHOTELS Magazine Issue 02|2017
 

THE Stylemate - fancy adventures 02|2019

  • 1. NEWS ABOUT LIFE, STYLE & HOTELS ISSUE No 02 | 2019 thestylemate.com Foto:MariaZiegelböck fancy adventures Stylemate THE THESTYLEMATE.COMTHESTYLEMATE.COM
  • 2. 2THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Foto:Heldentheater Essentials Seite 3 Die wahren Abenteuer Seite 4 – 7 Interview Praline Le Moult: Das tägliche Abenteuer Seite 6 LIFE: Interview Diego Calvo: Rock ’n’ Roll Business Seite 8 – 10 Geht runter wie OEL Seite 11 Artsy Lifestyle – Kulturkalender Seite 12 Edit Napoli /  Amo Ergo Sum Seite 13 Franzobel Seite 14 STYLE: Dip into Mexiko Seite 15 – 19 Luxus-Schamanismus Seite 16 – 17 Que diseño! Seite 18 – 19 Interview Christian Mikunda: Die ultimative Verführung Seite 20 – 21 Drinnen im Draußen Seite 22 Mondän Seite 23 – 25 Abenteuer in der Flasche Seite 26 HOTELS: LIFESTYLEHOTELS selection: About Seite LH 01 Hotel Schani Salon /  New Member Seite LH 02 Post Hotel Seite LH 03 Hotel Lemongarden ElisabethHotel Seite LH 04 Hotel Nidum Vila Valverde Seite LH 05 Hotel Nesslerhof Seite LH 06 Hotel & Villa Auersperg Seite LH 07 La Petite Ivy /  New Member Seite LH 08 Crazy Hollmann /  New Member Seite LH 09 Directory lifestylehotels Seite LH 10 – 11 Wieder hat es eine Frau bei uns auf das Cover geschafft. Diesmal dürfen wir Ihnen die französische Designerin Praline Le Moult (Interview auf Seite 6) zeigen, die nicht nur Pyjamas salonfähig gemacht hat, sondern auch die Urgroßenkelin des berühmten Schmetter- lingsjägers Eugène Le Moult ist. Dieser wuchs in der tropischen Gefängniskolonie von Französisch-Guyana auf, wo sein Beamten- vater zum Ausbau des Straßennetzes eingesetzt worden war. Hier entdeckte er als junger Mann die Schönheit der Morpho-Schmetterlinge in der Region und machte sich daran, sie zu jagen und an das französische Festland zu verkaufen. Hört sich nach Abenteuer an? War es auch! Dem Abenteuer widmen wir diese Ausgabe von THE Stylemate. Wo finden wir Abenteuer heute noch, wo es scheint, alles schon einmal gesehen oder erlebt zu haben? Wir meinen: überall! Auf Reisen sowieso, aber auch im Business oder zwischen zwei Buchdeckeln, und natürlich in unseren Köpfen. Sie werden es lesen. Vergessen Sie nicht, unserem Blog thestylemate.com zu folgen. Da finden Sie alle bereits erschienenen Artikel und ergänzenden spannenden Content, den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen! Thomas Holzleithner & Hardy Egger H E RAU S G E B E R IN THIS ISSUE N O W O N L I N E T H E S T Y L E M AT E .C OM ! Wenn Sie keine Ausgabe mehr versäumen wollen, können Sie THE Stylemate auch abonnieren. thestylemate.com IMPRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz. Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger. Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer. Chefin vom Dienst: DI(FH) Christin Maier-Erlach. Cover-Foto: Maria Ziegelböck. Gestaltung: VON K Brand Design. Autoren: Mag. Konstanze Wagenhofer, Helder Suffenplan. Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger. Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz. Erscheinungsort: Graz. Erscheinungsweise: 3 x jährlich
  • 3. 3THE Stylemate Issue No 02 | 2019 essentialsL E B E N S WÄ S S E RC H E N Nicht, dass wir hier zum übertriebenen Alkoholkonsum aufrufen möchten, aber ein kleiner Rausch kann durchaus etwas Abenteuerliches sein. Vor allem, wenn man ihn mit etwas erzeugt, das sich „Lebenswasser“ nennt. Dieses „Aquavit“ der Copenhagen Distillery setzt sich zusammen aus klarem Alkohol, aromatisiert mit einem Destillat aus Dillsamen und/oder Kümmel, und wird im Fass gereift. Die neueste Sorte „Mullberry Rose“ enthält, wie der Name schon sagt, Maulbeere und Rose und ist inspiriert von dänischen Gärten. Köstlich mit viel Eis, dem Tonic der Wahl und einem großen Zweig Minze. Pur nur für hartgesottene Freunde des Alkohols zu empfehlen. Obwohl die hübsche Farbe natürlich anderes suggeriert. copenhagendistillery.com D I E S E R A U S G A B E Fotos:CopenhagenDistillery / JuliaSkergeth / SydneyEvan / GerstenbergVerlag / SEALANDER / Prada L E I D E N S C H A F T „Es ist meine Mission, großartigen Menschen großartiges Design zu bieten, und ich mache das mit Herz und Leidenschaft“ – sagt Designerin Julia Skergeth, die mit ihrem Taschenlabel JS by Julia Skergeth stilbewusste Frauen auf der ganzen Welt verbindet. Für ihr Label reist sie um die ganze Welt und ihre Neugier auf andere Kulturen, Menschen, Künste und Stile spiegelt sich in ihren Kreationen wider. Von Indonesien und Kasachstan über Wien und London bis nach New York und Los Angeles – die blühende Lebensfreude ihres exklusiven Lifestyle-Labels überwindet alle Grenzen. juliaskergeth.com B I E N E N L I E B E So süß wie der Honig, den sie machen, sind diese Bienen-Ohrstecker von Sydney Evan. Das Schmucklabel wurde 2011 von Rosanne Karmes in Los Angeles gegründet und verbindet ihre Liebe zum Reisen, zu Kunst und Kultur mit einer „californian chic“-Design- ästhetik. Die Ohrstecker sind aus 14 Karat Gold und besetzt mit Diamanten und Saphiren. Definitiv ein Statement für den Schutz der Bienen! sydneyevan.com R E I S E L U S T Im September wäre der berühmte Forscher und Entde- cker Alexander von Humboldt 250 Jahre alt geworden. Aus diesem Grund widmen sich zahlreiche Bücher seinen Reisen, seinem Forschen und seinem Leben. Ein besonders schönes Werk ist „Alexander von Humboldt oder Die Sehnsucht nach der Ferne“ von Volker Mehnert mit großartigen Illustrationen von Claudia Lieb. Leichtfüßig und beflügelnd erlebt man mit Humboldt seine größten Abenteuer, klettert mit ihm auf Vulkane und entdeckt die Flora und Fauna exoti- scher Länder. Ein Buch für die ganze Familie. gerstenberg-verlag.de S TA D TA B E N T E U E R Funktionsgewebe, Lederinnensohle, 105 cm hoher Stiletto-ABS-Absatz – das sind facts zu diesen unglaublich eleganten, spitz zulaufenden Pumps von Prada. Wir finden genau der richtige Schuh für abenteuerliche Nächte in der Großstadt, die Füße und Fesseln zum absoluten Hingucker machen. Prada Love. prada.com, € 590 W U N D E R K U G E L So sehen Gefährte für moderne Abenteurer aus! Der schicke Sealander besticht nicht nur optisch, sondern vor allem mit dem, was er kann. Der kleine, kugelige Anhänger ist an Land ein Wohnwagen und funktioniert am Wasser als Motorboot. Die getönten Scheiben geben viel Sicht frei auf wunderschöne Ausblicke – sei es auf atemberaubende Täler oder beeindruckende Sonnenuntergänge, die man umgeben von der Natur genießen kann. Für den Sealander braucht man übrigens weder Boots- noch Anhänger- führerschein – das Abenteuer kann beginnen! sealander.de
  • 4. 4THE Stylemate Issue No 02 | 2019 die wahren abenteuer Foto:VirginGalactic Wo sind sie, die Abenteuer unserer Zeit?
  • 5. 5THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Tief unten am Meeresgrund, ganz oben auf den Gipfeln der Berge oder noch weiter weg im Weltall vielleicht? Bei den wilden Tieren oder bei extremer körperlicher Anstrengung im Sport? Möglichkeiten haben wir heute unendlich viele. Doch darf man unsere „gesicherten“ Erlebnisse überhaupt Abenteuer nennen? Der berühmte Naturforscher Alexander von Humboldt würde dieses Jahr seinen 250. Geburtstag feiern. Sein Drang, zu forschen, war nicht nur untrennbar mit Reisen verbunden, sondern auch so stark, dass die Disziplinen, in denen er arbeitete, ein unglaublich großes Spektrum erreichten. Er beschäftigte sich mit Vulkanologie, der Kartografie, dem Erdmagnetismus, der Botanik, der Zoologie, mit Wirtschaft und mit der Meteorologie – um nur einige seiner Forschungsfelder zu nennen. Sein Ziel war es, das Zusammen- wirken aller Naturkräfte zu verstehen. Um dieses umfassende Wissen zu erlangen, zog es ihn in die Welt. Er machte Expeditionen, die alle wissenschaftlichen Bereiche von Interesse abdecken sollten. Seine große amerikanische Forschungs- reise startete er mit einem Fußmarsch nach Madrid. Von Paris aus. Den Marsch nutzte er bereits, um eine Vielzahl an geografischen Messdaten zu sammeln. Mit der spanischen Fregatte Pizarro begab er sich schließlich auf die Überfahrt über den Atlantik. Im Gepäck unzählige der modernsten Messgeräte. Während seiner Forschungsreisen hatte er stets auch einen Blick für andere Dinge, etwa auf das Leid des Sklaven oder der Tiere. Er setzte sich Gefahren aus und schlief im Amazonas zwischen Krokodilen, Boas oder Jaguaren. Sein unerschütterlicher Forschungsdrang ließ ihn stets weitermachen und legte Grundsteine für viele Forscher und Wissenschaftler zu späterer Zeit. Fotos:Hopetoun_falls / shutterstock.com,bumihills
  • 6. 6THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Ihr Urgroßvater Eugène Le Moult war der weltgrößte Schmetterlingsjäger – wie hat er Sie zu Ihrem Label P.Le Moult inspiriert? Eugène war schon Inspiration für meinen Vater. Dieser hatte starke Legasthenie und sein Vorbild war der Opa. Dieser hatte keinen Bürojob, sondern lief den Schmetterlingen durch den Amazonas nach und machte so Karriere. Das half, die Lernstörung zu kompensieren: Mein Vater, Bruno Le Moult, wurde einer der größten Werber seiner Generation. Auch mich inspirierte diese Art zu leben, denn das, was er machte, war wirklich abenteuerlich. Es ist alles andere als eine alltägliche Biografie – das scheint in unserer Familie zu liegen. Und das fließt natürlich auch in meine Kollektionen ein. Ich liebe es, Geschichten zu erzählen. Sie bezeichnen Ihre Pyjamas als „Abenteuer- Kleidung“ für zu Hause. Kann ein Pyjama das richtige Outfit sein, um Abenteuer zu bestehen? Das Abenteuer schläft nie; wenn einen das tägliche Abenteuer zu schnell aus dem Haus treibt, dann kann man das in einem meiner Pyjamas tun! Man sieht darin ele- gant aus, auch wenn man damit geschlafen hat. Schließlich wurden die Originale für einen Abenteurer geschneidert, der im Dschungel sein Zelt mit Strafgefangenen teilte und bei Anblick eines Schmetterlings sofort hinterherhechtete. Was zeichnet Ihre Kollektionen aus? P.Le Moult ist inklusiv, unisex und aus der Zeit gerissen. Unsere Modelle passen Menschen mit vielen Formen, Männern und Frauen, jung und alt. Mein Uropa war das tägliche ein richtiger Brocken, ein ganzer Kerl. Wir haben die Formen für alle geöffnet. Außerdem designen wir die Stoffe selbst und lassen sie für uns extra anfertigen. In Ihren Entwürfen gibt es immer wieder Referenzen auf andere Länder. Bereisen Sie oft die Welt? Ich reise gerne gleich für einige Monate an ferne Orte, um die Plätze besser kennenzu- lernen. Schon als ich mit meiner Freundin 2005 den Prix LVMH gewonnen habe, freuten wir uns unglaublich auf den Preis: ein Jahr Peking! Für die Geburt unseres Sohnes sind mein Mann und ich für eine Weile nach Formentera gezogen. Das war für uns der ideale Ort zur Jahreszeit. Wie viel Abenteurerin steckt in Ihnen? Abenteurerin viel, aber keine Waghalsig- keit. Da wäre das Abenteuer nur von kurzer Dauer ... Was ist das richtige Accessoire zu einem P.Le Moult-Pyjama? Wir tragen stets die Turnschuhe von Novesta, die Originalmodelle aus den 30er-Jahren. Komfortabel und nostalgisch! abenteuer Die Französin Praline Le Moult, Absolventin des Central Saint Martins College, ist der kreative Kopf hinter dem „Outdoor-Pyjama“- Label P.Le Moult. Inspiration dafür fand sie im abenteuerlichen Leben ihres Urgroß- vaters Eugène Le Moult, einem Naturforscher und Entomologen. p-lemoult.com Treffen kann man Praline Le Moult und Harri Cherkoori in ihrem Geschäft INDIE in Wien. Strobelgasse 2 A-1010 Wien Fotos:MariaZiegelböck / P.LeMoult
  • 7. 7THE Stylemate Issue No 02 | 2019 GESICHERTE ABENTEUER Die in Südafrika und Wien lebende Ran- gerin Tanya Bednar kennt sich mit dem Abenteuer Fotosafari bestens aus. Für sie ist es ein einzigartiges Gesamter- lebnis, bei dem es nicht nur um die Tiere geht, sondern auch um die landschaftliche Schönheit, den Sternenhimmel, das gespannte Warten darauf, welche Tiere einem letztendlich über den Weg laufen. „Man steht vor Sonnenaufgang auf, um die Tiere bei ihren morgendlichen Aktivitäten zu beobachten. Aufgrund der Größe eines Tierparks ist es nicht klar, welche Tiere man sehen wird. Wenn dann aber in 30 Meter Entfernung eine Löwengruppe steht, schlägt das Herz höher.“ Sie sagt außerdem: „Ein guter Ranger versucht, viele verschiedene Tiere aufzuspüren. Oft sind die Ranger durch Funkgeräte miteinander verbunden, um sich gegen- seitig die Standorte der Tiere zu verraten.“ Auf die Frage, ob es auch gefährlich werden kann, antwortet sie: „Man sollte niemals die Silhouette des Autos brechen, indem man seinen Arm aus dem Auto streckt, oder gar aussteigen! Dann besteht Lebensgefahr! Wenn man eine Safari zu Fuß macht, sind Ranger mit Gewehren für den Notfall dabei. Denn schließlich könnte hinter jedem Busch ein Leopard auftau- chen.“ Hört sich nach Abenteuer an, oder? ABENTEUER WELTRAUM Apropos Raubkatzen. Der aus der Fern- sehshow „Die Höhle des Löwen“ bekannte Jochen Schweizer verkauft kleine Aben- teuer. Angeboten werden auf seiner Web- site die verschiedensten Erlebnisse – vom Bungee Jump über das Outdoor Survival Camp bis hin zur Expedition zum Nordpol mit Borge Ousland, der gemeinsam mit Mike Horn als erster Mensch den Nordpol während des arktischen Winters erreicht hat. In der Beschreibung heißt es: „10 Tage lang wirst du zusammen mit dem erfah- rensten Bezwinger des Polarkreises, Borge Ousland, durch die eisige Wildnis ziehen. Es erwarten dich Temperaturen von bis zu –35 Grad, gewaltige Eismassen und ab und zu auch mal ein hungriger Eisbär.“ Kos- tenpunkt des Abenteuers: 40.699,90 Euro. Bei Jochen Schweizer erwarten uns perfekt organisierte und geplante Erlebnisse. Doch man muss bedenken: Die körperliche Konstitution für den Nordpol muss man erst mal haben – und den Mut, sich von einer Klippe an einem Gummiseil hinunterzustürzen, auch. Wer sich gerade eben bei der Nordpolreise gedacht hatte: „nicht billig“, sollte sich mal den Preis einer Weltraumreise auf der Zunge zergehen lassen. 50 Jahre, nachdem Neil Armstrong als erster Mann den Mond betreten und ausgerufen hat: „Ein kleiner Schritt für mich, ein großer für die Menschheit“, hat der britische Unterneh- mer Richard Branson angekündigt, dass seine „Virgin Galactic“ bereit ist, zum Spaceport in New Mexico umzuziehen und man sich auf den kommerziellen Dienst vorbereitet. Mit seiner The Spaceship Company und Virgin Orbit entwickelt und betreibt er eine neue Generation von Raumfahrzeugen, um den Weltraum für alle zu öffnen. Ihre Mission ist es, den Weltraum nutzen zu lernen und ein beispielloses Kundenerlebnis zu bieten. Die Agentur DESIGNREISEN bietet exklusiv für Deutschland Tickets für den Flug in den Weltraum mit dem Space- ShipTwo. „Was man hier sehen kann, ist der Ursprung von allem, wir sind Men- schen und das ist unser Zuhause“ – nicht weniger wird einem von der Agentur ver- sprochen. Der Preis für das Abenteuer liegt derzeit bei 250.000 USD und beinhaltet den ca. 2,5 Stunden dauernden Weltraumflug, ein Training, medizinisches Check-up und die Unterbringung am Spaceport mit Vollpension. In den Informationen ist übrigens angemerkt, dass im Jahr 2015 ein SpaceShipTwo verunfallt ist und der Pilot dabei sein Leben verloren hat ... Dies ist für Interessierte wohl eher ein Beweis, dass es sich hier um ein richtiges Abenteuer han- delt, und nicht unbedingt abschreckend. War Humboldt ein richtiger Aben- teurer? Ursprünglich stand der Begriff Abenteuer für eine ernsthafte Unternehmung von kultureller Bedeutung. Der Duden definiert Abenteuer als eine „mit einem außergewöhnlichen, erregenden Geschehen verbundene gefahrvolle Situation, die jemand zu bestehen hat“. Expeditionen ins Unbekannte galten und gelten als Abenteuer. Humboldt geht definitiv als Aben- teurer durch, auch das Bereisen des Dschungels oder Urwalds ist wohl ein echtes Abenteuer. Doch wie viel Unbekanntes gibt es heute noch zu entdecken? Wissenschaftler würden antworten: „Vieles natürlich“ – und sie haben vollkommen recht. Unsere Möglichkeiten haben sich seit Alexander von Humboldt unglaublich erweitert. Selbst, wenn keiner von uns der Erste in Amerika sein wird, der Erste die Meere zu erkunden oder der Erste auf dem Mond, können wir unsere persönlichen Abenteuer finden, bestehen und die eigenen Grenzen ausloten. Dabei ist es nicht verwerflich, mögliche Risiken so weit es geht zu elimi- nieren oder erst gar keine einzugehen. KÖRPERLICHE GRENZEN Beim alljährlich stattfindenden Race Across America legen Radfahrer eine Strecke von etwa 4800 bis 5000 km innerhalb eines festen Zeitlimits zurück. Die Grenzen, an die sie körperlich gehen, sind kaum vorstellbar. Die meisten Fahrer schlafen durchschnittlich zwei Stunden am Tag, und das über zwölf Tage hinweg. Ob die Beanspruchung bei diesem Rennen bleibende körperliche Schäden nach sich zieht, ist umstritten. Die Teilnehmer des RAAM sind definitiv überzeugt, dass sie Teil eines gewaltigen Abenteuers sind. Ein nicht ganz ungefährlicher Sport ist das Tauchen. Ob mit Flasche oder ohne, das Meer hat viele (auch berühmte) Opfer gefordert. Erforscht wie kein anderer hat das Meer der Franzose Jaques-Yves Cousteau. Er war Pionier in der Meeres- forschung und deren Dokumentation mit der Filmkamera. Sein Markenzeichen: eine rote Mütze, er war außerdem Inspiration für Wes Andersons Film „Die Tiefseetau- cher“. Ebenfalls verfilmt wurde das Duell der Apnoe-Taucher Jaques Mayol und Enzo Maiorca von Luc Besson. In ihrem jahrelangen Wettstreit musste Enzo Maiorca bei einem Weltrekordversuch sein Leben lassen. Hier hat sich das Abenteuer einen seiner Besten genommen. Bei all den vielen verschiedenen Abenteu- ern, die es nach wie vor zu bestehen gibt, sollte man auch daran denken, dass der glücklich ist, der es mit André Heller hält. Denn dieser hat gesungen: „Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo.“ So gesehen, kann eines der schönsten Aben- teuer sein, an einem Lieblingsort zu sitzen und seine Gedanken schweifen zu lassen. Das würde Alexander von Humboldt heute vielleicht auch so sehen. avhumboldt250.de Fotos:VirginGalactic / shutterstock.com,IrenKey
  • 8. THE Stylemate Issue No 02 | 2019 88 Foto:ConceptHotelGroup Musik scheint für Sie eine sehr wichtige Rolle zu spielen. Wie kommt das? Musik, insbesondere gitarrenbasierte Klänge, hat eine enorme Bedeutung und Relevanz in meinem Leben. Das erste, was ich morgens mache, ist, meinen Marshall-Lautsprecher einzuschalten und etwas Musik zu hören. Dasselbe mache ich auch in meinem Auto und bei der Arbeit. Ich möchte, dass jeder Moment meines Lebens einen Soundtrack hat. Aus diesem Grund achten wir sehr auf den musikalischen Aspekt jedes Hotels. Jeder von uns in der Concept Hotel Group hat sein eigenes Konzept, seine eigene Architektur, sein eigenes Design und seinen eigenen Musikstil und stärkt so die Persönlichkeit und Identität der Produkte. Mein Geschäftspartner und Freund Tallyn Planells, mit dem ich diese Firma rock roll gegründet habe, beschäftigt sich sehr mit Musik, damit die Musik, die in jedem Hotel gehört wird, der Tageszeit und den Zonen an jedem Ort entspricht. Warum lieben Sie die 50er so sehr? Ich liebe all die Jahrzehnte von den 50ern bis zu den späten 80ern. Die 70er-Jahre sind die Ära, in der mich die Ästhetik und Innenarchitektur am meisten anspre- chen. Das Design für die neuen Büros der Concept Hotel Group wurde von der TV-Serie „Vinyl“ von Martin Scorsese und Mick Jagger inspiriert. Wir haben den Look eines New Yorker Plattenlabels aus den 1970er-Jahren nachgebildet, das vom Ilmiodesign-Studio unter der Leitung von Michele Corbani und Andrea Spada entworfen wurde, die auch unsere fünf Hotels designet haben. Die Ästhetik in allen unseren Hotels basiert hauptsächlich auf den 50er- und 70er-Jahren. In jedem Ihrer Hotels sind Kunst, Musik, Design, Kino und Mode die wichtigsten Säulen. Warum haben Sie diese Bereiche für sich identifiziert? Wir haben Produkte für eine weltoffene Kundschaft geschaffen, die sich für Musik, Kunst, Mode, Design und Kino interessiert. Wir möchten ihre Aufmerksamkeit auf uns ziehen, indem wir in den Hotels ein kulturelles Programm aus Kunstaus- stellungen, Konzerten, Open-Air-Kinos, Salsa-Kursen und Aerobic erstellen. Dies alles mit dem Ziel, Inhalte für unsere Hotels bereitzustellen und unsere Marken zu stärken – für die Hotelgäste, aber auch für die Einheimischen. Es geht nicht nur darum, Hotels zu bauen. Es geht darum, einen Lebensstil rund um die Hotels zu kreieren, mit dem sich die Menschen identifizieren können und von dem sie ein Teil sein möchten. Wir sind auch bestrebt, diese Essenz an unsere Mitarbeiter weiterzugeben. Wie geben Sie einem Hotel seine Seele? Die Anfangsphase ist die wichtigste. In dieser ersten Phase entwickeln wir ein sehr detailliertes konzeptionelles Briefing, in dem wir über das Konzept und den Einrichtungsstil des Hotels nachdenken. In diesem Briefing erstellen wir eine Liste mit differenzierenden Details passend zum Konzept, die dem Produkt eine extrem starke Identität verleihen, damit es authentisch und einzigartig sein kann. All dies gibt dem Hotel eine Seele und lässt den Kunden eine Geschichte erzählen. SOUNDTRACK EINES LEBENS ’n’ LIFE business
  • 9. 9THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Foto:CarlosPastor Der Spanier Diego Calvo wirkt mehr wie ein Rockstar als ein Hotelier. Mit seinen sehr individuellen Hotels, inspiriert von dem, was man als „Art-Deco-Neon-Mid- Century-Modern“-Stil zusammenfassen könnte, verleiht er der schönen Insel Ibiza eine ganz neue Dynamik. Dabei hat er immer ein Lied auf den Lippen.
  • 10. 10THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Fotos:ConceptHotelGroup / Porträt:CarlosPastor DIEGO CALVO ist CEO und Gründer der Concept Hotel Group auf Ibiza. In San Antonio an der Westküste von Ibiza entwi- ckelte und betreibt die Hotelgruppe die Cubanito Ibiza Suites und das Paradiso Ibiza Art Hotel; im Osten Ibizas, an der Playa d’en Bossa, die Tropicana Ibiza Suites, DIEGO CALVO Büro Ibiza CUBANITO IBIZA SUITES San Antonio concepthotelgroup.es Welche Seele wohnt in Ihnen? Ich betrachte mich als mediterran mit einer rockigen Seele. Was macht Sie „Rock ’n’ Roll“? Ich versuche, unser Business mit ein biss- chen Würze zu führen, denn ich möchte kein typischer Hotelier sein. Ein bisschen Rock ’n’ Roll-Attitude ist immer gut, um dein Territorium zu markieren. Ich lese gerade das Buch „Die Regeln der Rebellen: Sich trauen, im Geschäft zu sein“ von Chip Conley, einem Hotelier, den ich bewundere und der sein Geschäft gemäß seinem Lebensstil immer auf eine bestimmte Art und Weise geführt hat. In diesem Buch erklärt Chip, wie man sein Geschäft mit einem Hauch von Rebellion führt, indem man sich selbst treu bleiben kann. Wie würden Sie den Lebensstil der Menschen beschreiben, die Ihre Hotels besuchen? Die Menschen, die in unseren Hotels über- nachten, kommen aus kosmopolitischen Städten wie Berlin, London, Paris und Mailand und interessieren sich für Kunst, Musik, Design und Mode. Sie sind nicht nur auf der Suche nach einem Schlafplatz, sondern möchten auch in einem Hotel übernachten, in dem sie abhängen und Spaß haben können. Was sind Ihre Inspirationsquellen? Wir sind inspiriert von der Art-Deco- Architektur von South Beach Miami, den Filmen der 80er-Jahre, den Möbeln von Ettore Sottsass, der modernen Mitte des Jahrhunderts, den Leuchtreklamen der Route 66, den 70er-Jahren, den amerika- nischen Oldtimern und natürlich von Ian Schrager, unserem Referenzhotelier, der es geschafft hat, die Essenz des Nachtlebens in die Hotelwelt zu bringen. Alle unsere Hotels haben einen sehr charakteristischen Yankee-Touch. Was war Ihr verrücktestes Abenteuer auf der Insel? „Rock Nights“ zu entwickeln – eine Rock ’n’ Roll-Party, die mittlerweile 14 Jahre alt ist und jeden Sommer im legendären Pikes Hotel stattfindet, wo Whams „Club Tropi- cana“-Video gedreht wurde und wo Freddie Mercury seinen 40. Geburtstag feierte. Bei Ihnen ist immer etwas los. Wie wollen die Leute unterhalten werden? Wir kreieren gerne Hotels, in denen Dinge passieren und in denen jeder „eine Geschichte zu erzählen“ hat, was unser Motto ist. Die Gäste in unseren Einrichtungen verbringen viel Zeit im Hotel, weil sie die von uns angebotenen Erlebnisse genießen. Deshalb arbeiten wir ständig daran, Inhalte zu generieren. Verfolgen Sie eine bestimmte Strategie? Es versteht sich von selbst, dass wir einen Geschäftsplan haben, den wir respektieren und dem wir folgen. Wir sind schnell gewachsen, aber wir versuchen dies auf geordnete Weise zu tun. Unser Ziel ist es, die Referenzhotelgruppe innerhalb der konzeptionellen Hotellerie zu sein. Was kommt als Nächstes? Unser Plan ist es, auf Ibiza weiter zu wachsen und weiterhin etwas zu bewirken. Wir planen auch den Sprung in eine Stadt mit einer neuen Marke für Stadthotels. Santos und Dorado Ibiza Suites. Die Concept Hotel Group wurde mit dem Preis für die beste Hotelgruppe auf Ibiza 2018 ausgezeichnet.
  • 11. 11THE Stylemate Issue No 02 | 2019 LIFE Fotos:SimoneArtale oel „Das war ein wilder Ritt. Diese Bilder haben sich mir wahrscheinlich auf ewig eingebrannt“, erzählt Marc Schmidt über die erste Reise mit seinem Kumpel Amadeus Tzamouranis nach Griechenland. Damals waren beide Anfang 20, Amadeus hatte erst seit zwei Wochen seinen Führerschein, Marc noch gar keinen, die Versicherung für den gemieteten Transporter konnten sie sich auch nicht leisten. Doch dieser „wilde Ritt“ machte die beiden zu wahren Glücksrittern. Sicher in Griechenland angekommen, halfen sie Amadeus’ Familie bei der Olivenernte und lernten somit alles, was sie über die Her- stellung von Olivenöl wissen mussten und für ihre Zukunft entscheidend war. Nach Berlin zurückgekehrt, wurde sofort damit begonnen, die mitgebrachten Kanister des edlen, selbst hergestellten Olivenöls an die erlesene Gastronomie zu bringen. „1,5 Tonnen waren wir innerhalb von nur zwei Monaten los. Das muss man sich mal vorstellen!“ Das Olivenöl schien zu schme- cken. Für Marc Schmidt war das nicht nur ein Wink mit dem Zaunpfahl, sondern „mit dem ganzen Zaun“. Daraus musste man etwas machen. Das verdiente Geld wurde ordentlich zur Seite gelegt, eine Firma gegründet, der Italiener Simone Artale Teil des Teams, es wurden Land und sogar eine Mühle in Griechenland gekauft. Auch der Name, OEL, war schon bald gefunden und wurde als Marke geschützt. EIN STEILER WEG: VON 1,5 ZU 55 TONNEN Kellner, Weihnachtsbaumverkäufer, Barmann, Wasserfiltervertreter, Bäcker, Naturschutzbundmitarbeiter, Bauarbeiter, Vollzeit-Rucksackreisender und Theologe – alles „Berufe“, die von den zwei jungen Männern „ausgeübt“ wurden, bevor sie ihre Leidenschaft im Olivenöl fanden. Zu verdanken haben sie alles der Großmutter von Amadeus, Anthoula. Sie war im Besitz der Bäume und des Wissens. Deswegen ist es auch ihr Konterfei, das die schicken, schwarzen Olivenölkanister ziert. „Die Wahl ihres Porträts zum Emblem und damit Kernstück unseres Designs ist Dank- sagung, Huldigung und Rückbesinnung auf selten gewordene Werte in einem“, sagen die Macher von OEL. Anthoula war es auch, die die sehr besondere Koroneiki-Olive kultivierte. Aus ihr entsteht dieses unglaublich runde, fruchtige und harmoni- sche Öl mit fantastischem Aroma und toller Farbe. Die sonst oft starken Bitter- noten oder vorhandene Schärfe entbehrt diese Olive. „Die Olive schlägt ein wie sonst was, denn sie trifft genau den Geschmack der Menschen.“ Die große Nachfrage nach ihrem OEL ließ sie übrigens mit Oliven- bauern inklusive Ölmühle fusionieren. Das ermöglichte ihnen, mehr zu produ- zieren und sich selbst auf den Verkauf zu konzentrieren. Ein wichtiger Schritt war schließlich die Zertifizierung zum Bio-Öl, das es in Deutschland bereits im Handel gibt und bald auch in Österreich, der Schweiz und in Dänemark. Mittlerweile wurde die Produktpalette um Olivenpaste und eine Olivenvariation erweitert. Ein Nebenprojekt von Marc Schmidt mit einem weiteren Partner ist die Herstellung eines mit ihrem Olivenöl infusionierten Gins, OEL’s 3 Gin. Den geeigneten Gin dafür fanden sie in Kalamata. Der Gin erhält dank dem Öl eine besonders milde Note und ergibt eine interessante Symbiose mit den Botanicals. „Wir sind weltweit die Ersten, die das machen!“, ist Schmidt stolz. geht runter wie oel-berlin.de Abenteuerlich, so beginnt die Geschichte von Marc Schmidt und Amadeus Tzamouranis, die gemeinsam mit Simone Artale hinter der jungen Olivenölmarke OEL stecken. Eine gute Geschichte, die zum Anfang eines ausgezeichneten Produkts wurde. Wenn das OEL aus ist für das Jahr, dann ist es übrigens aus. Diese Tatsache soll auch als kleine Erziehungsmaßnahme dienen, um verständlich zu machen, dass es keine unendlichen Ressourcen gibt und Rohstoffe weltweit knapper werden. Doch für die produzierte Menge OEL geben die drei und alle Beteiligten ihr Bestes. Und das kann man deutlich schmecken.
  • 12. 12THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Fotos:MaurizioCattelan:KHM-Museumsverband / ViennaContemporary:NikoHavranek / Sotheby’s:shutterstock.com,freemind-production A R T S Y L I F E S T Y L E MESSE venedig – biennale Rund um die Biennale in Venedig finden immer wieder sogenannte „Collateral Events“ statt. Sehenswert ist die große Schau über den deutschen Maler und Bildhauer Georg Baselitz. Es ist die erste große Retrospektive eines lebenden Künstlers in der ehrwürdigen „Gallerie dell’Accademia di Venezia“. „Baselitz-Academy“ 8. Mai bis 8. September 2019 In der „Gallerie dell’Accademia di Venezia“ gallerieaccademia.it berlin – art berlin fair Die „Art Berlin – Fair for Modern and Contemporary Art“ findet zum dritten Mal in Kooperation mit der Art Cologne statt. Junge sowie etablierte zeitgenössische Kunst, präsentiert im Flughafen Tempelhof! „Art Berlin Fair“ 12. bis 15. September 2019 artberlinfair.com wien – viennacontemporary Mit ihrem Fokus auf Kunst aus Zentral- und Osteuropa hat sich die Messe in den vergangenen drei Jahren als beliebter Fixpunkt im globalen Kunstkalender etabliert. Jeden Herbst versammelt die „viennacontemporary“ hochkarätige Galerien und rückt Wien eine Woche lang ins Zentrum der zeitgenössischen Kunstszene. „viennacontemporary“ 26. bis 29. September 2019 viennacontemporary.at wien – hermann nitsch Das „Enfant terrible“ der österreichischen Kunstszene feierte 2018 seinen 80. Geburtstag. Das nahm die Albertina zum Anlass und feiert sein Werk 2019 mit einer großen Ausstellung. „Hermann Nitsch“ in der Albertina Wien 17. Mai bis 11. August 2019 albertina.at AUKTIONEN christie’s 18. Juli 2019, New York: One Giant Leap: Celebrating Space Exploration 50 Years after Apollo 11 – Eine historisch bedeutende Auktion von Weltraumartefakten 16. bis 24. September 2019, Online: Banksy: I can’t believe you Morons actually buy this sh*t christies.com sotheby’s 10. bis 18.Juli 2019, Online: Contemporary Art – Darunter Werke namhafter Künstler wie Andy Warhol, Cecily Brown, Alex Katz oder Lisa Yuskavage 10. September 2019, London Made in Britain – Das Beste aus der Modern-British-Art-Szene sothebys.com MESSEMESSE AUSSTELLUNG london – frieze london Internationales „Get-together“ einer globalen Community von Kunsthändlern, Sammlern, Kuratoren, Interior Designern, Kunst- und Antiquitäten-Fanatikern. Es nehmen 160 führende Galerien für zeitgenössische Kunst teil. „Frieze London“ 4. bis 6. Oktober 2019 frieze.com MESSE Spätestens seit der Aufregung um das geschredderte Bild von Banksy bei der Oktober-Auktion des Auktionshauses Sotheby’s in London oder der medialen Aufmerksamkeit um das New Yorker Rekordergebnis von 81,2 Millionen Euro für Jeff Koons’ Skulptur „Rabbit“ weiß man, dass Auktionen ein bestimmtes Spannungspotenzial besitzen. Bei diesen Auktionen könnte es wieder aufregend werden: ELISABETH SKOFITSCH-HAAS ist Kunstexpertin und für das Auktionshaus im Kinsky Wien tätig. Für THE Stylemate stellt sie ihre aktuellen Highlights der Kunstwelt vor. imkinsky.com AUSSTELLUNG wien – maurizio cattelan Seit 2012 zeigt das Kunsthistorische Museum im Theseustempel jedes Jahr jeweils ein einziges bedeutendes Werk der zeitgenössischen Kunst. Dieses Jahr vom italieni- schen Künstler Maurizio Cattelan – eine kleine, täuschend echte, Taubenschar, die die Besucher zu mustern scheint, hockt oben auf dem Gesims des leeren Raums. „Maurizio Cattelan“ im Theseustempel im Volksgarten, Kunsthistorischen Museum Wien bis 6. Oktober 2019 khm.at
  • 13. 13THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Wie nah junges Design und Jahrhunderte alte Tradition im süditalienischen Neapel zusammen liegen, hat die neue Design-Messe „Edit Napoli“ am zweiten Juni-Wochenende im Klosterkomplex „San Domenico Maggiore“ eindrucksvoll gezeigt. Der Veranstaltungsort Neapel ist kein Zufall: Entgegen allen alten Klischees – von Mafia-Kriminalität bis zu Müllbergen – mauserte sich die Stadt in den letzten Jahren zur heimlichen Design-Metropole Italiens. Während Rom und Mailand die Kulissen für eine etablierte Szene liefern, entstehen im pulsierenden Neapel innovativere Strömungen. Sichtbar wird das durchaus auch im öffentlichen Raum. Sehenswert sind allein schon die Kunst-Bahnhöfe der „Metrò dell’Arte“. Insgesamt sechs U-Bahn-Stationen der U-Bahn-Linie 1 wurden von international renommierten Künstlern gestaltet und bilden einen teilweise starken Kontrast zu den Sehenswürdigkeiten, die über der Erde stehen: Kirchen, Museen und Kastelle, die umströmt werden von einer unvergleichlichen Lebendigkeit. Es lohnt sich, einzutauchen in die kleine große Welt Neapels. Seit 700 v. Chr. ununterbrochen besiedelt, lagern sich in Neapel Schichten über Schichten. Das ist mit Sightseeing-Touren von „Napoli Sotterranea“, der faszinierenden „Unter- welt“, bis zur Festung Kastell St. Elmo, die hoch über der Stadt thront, durchaus wörtlich gemeint. Die vielen Ebenen lassen sich aber auch in teils schräg anmutenden Straßenzügen erkennen – und das mit allen Sinnen. Ein Spaziergang an der Uferpromenade gehört ebenso dazu, wie von allen kulinarischen Köstlichkeiten zu probieren, die (nur) Neapel zu bieten hat, und die vielen kleinen Handwerksbetriebe und Boutiquen abseits internationaler Standards zu entdecken. amo ergo sum: edit napoli: Shopping SALVATORE PICCOLO NAPOLI In Neapel kann man einen der besten Hemdenschnei- der der Welt treffen. Sein Name ist Salvatore Piccolo und er schneidert, seit er 14 Jahre alt ist, denn seine Mutter nahm ihn mit in die Manufaktur, in der sie arbeitete. Nachdem er viele Jahre höchst erfolgreich für private Kunden geschneidert hatte – zu seinen Kunden zählte der König von Katar, aber auch der Großteil des Ferrari-Motorstalls –, begann er in seiner eigenen Manufaktur für Stores weltweit zu schneidern. Natürlich nur für die besten. Mit seiner Mutter arbeitet er immer noch zusammen, denn sie ist es, die in der Herstellung überprüft, ob die Hem- den ihren strengen Qualitätskriterien entsprechen. salvatorepiccolo.com Food Spot MERCATINO DELLA PIGNASECCA Der pittoreske Mercatino Della Pignasecca ist nicht nur der älteste Markt in Neapel, sondern auch ganz schön eindrucksvoll. Feilgeboten werden Fisch und Meerestiere, Obst und Gemüse und traditionelle neapolitanische Speisen, die man im Stehen einnimmt und dabei ganz viel Marktflair abbekommt. Der Anblick der wunderbar in Auslagen arrangierten Innereien mag für uns ungewöhnlich sein, ist aber fast poetisch. Via Pignasecca, 14–28, 80134 Napoli DIE NÄCHSTE „EDIT NAPOLI“ FINDET 2020 STATT. BIS DAHIN SOLLEN SICH JUNGE DESIGNER IN EINEM RESIDENCY-PROGRAMM VON DER REICHEN HANDWERKSTRADITION NEAPELS INSPIRIEREN LASSEN. Fotos:ClaudioBonoldi / CasperSejersen / SophieThun / IrinaGavrich Bis zum 24. November ist Venedig noch spannender, noch reicher und noch lohnender für einen Abstecher. Bis dahin läuft die 58. Biennale, die heuer unter dem Titel „May You Live in Interesting Times“ (Mögest du in interessanten Zeiten leben) steht. Der Legende nach ein chinesischer Fluch, lässt dieses Motto einen breiten Interpretationsspielraum zu. Eine ähnlich zweideutige Botschaft sendet die österrei- chische Künstlerin Renate Bertlmann, die den Österreich-Pavillon mit dem Schriftzug „Amo ergo sum“ (Ich liebe, also lebe ich) und einem Garten aus 312 gläsernen, roten Rosen gestaltet hat. Nur auf den ersten Blick ist das Werk lieblich. Aus den Blüten ragen spitze Messerklingen. Einen inoffiziellen Beitrag zur Biennale leistete der britische Streetart-Künstler Banksy: ein Graffito, das ein Kind mit Rettungsweste und Seenotfackel zeigt. Angebracht ist das Kunstwerk an einer Hauswand über einem Kanal im Universi- tätsviertel – und liefert noch einen Grund, sich abseits der Touristenrouten umzuse- hen. Gerade dort, wo die Einheimischen fast unter sich bleiben, gibt es noch das authentische Venedig zu finden. Selbst wenn das Banksy-Graffito wie so viele abge- tragen wird, stößt man in den engen Gassen und den weniger frequentierten Kanälen auf die Geheimnisse der „Serenissima“ – und sei es nur eine wirklich gute Bar. Schlafen HOTEL VILLA PANNONIA Das Lifestylehotel befindet sich am Lido di Venezia und bietet die perfekte Kombination aus Strand- und Stadturlaub. Und weil man Venedig niemals nur als Tagestourist bereisen sollte, sei diesem empfohlen, gleich länger zu bleiben. Auch weil es einfach so schön ist. lifestylehotels.net/hotel-villa-pannonia Food and Drinks OSTERIA ALL’ARCO Herrliche Cicchetti wie Panini und Crostini mit Baccala, Sardinen in Saor, getrüffelten Pilzen und vielem mehr. Ein oder zwei Gläschen Prosecco dazu und es lebt sich beschwingter. Sestiere San Polo, 436 (Calle dell’Occhialer), 30125 Venedig HARRY’S BAR Zugegeben, ein Klassiker und kein Geheimtipp. Dennoch – die Bar, in der der Bellini erfunden wurde, ist einfach ein zu schöner Ort, um nicht hinzugehen. Das Essen ist zwar nicht ganz billig, aber beständig gut. Man sollte versuchen, einen Tisch unten im Barbereich zu bekommen. Calle Vallaresso, 1323, 30124 Venedig cipriani.com LIFE TEXT VON KONSTANZE WAGENHOFER TEXT VON KONSTANZE WAGENHOFER
  • 14. 14THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Franzobel ist ein öster- reichischer Schriftsteller. Er veröffentlichte zahlreiche Theaterstücke, Prosa und Lyrik. Seine Theaterstücke wurden unter anderem in Mexiko, Argentinien, Chile, Dänemark, Frankreich, Polen, Rumänien, der Ukraine, Italien, Russland und den USA gezeigt. Sein großer historischer Abenteuerroman „Das Floß der Medusa“ (Zsolnay Verlag) wurde mit dem Bayerischen Buchpreis 2017 ausgezeichnet und stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2017. F RA N Z O B E L Foto:DirkSkiba lost city Zu Silvester macht meine Freundin immer eine Art Bleigießen mit Papier: Man zieht aus einem Zettelkasten ein Wort, das einem verrät, was das neue Jahr denn bringt. Bei mir kam „Erobern“ raus. Nun arbeite ich momentan tatsächlich an einem Roman über die spanischen Konquistadoren des 16. Jahrhunderts. Mutige Männer, die ihre Heimat und Familie aufge- geben haben, um Neues zu entdecken. Fremde Länder, Völker, Schätze, deren Aneignung und Vernichtung unter dem Deckmantel der Missionierung meist ziemlich brutal verliefen. Die Abenteuerlust dieser Leute endete nicht selten in einem Gemetzel. Und die Kriegsstrategie der Spanier, mit der 200 Soldaten Heere mit 100.000 Kriegern besiegten, war so einfach wie unmoralisch: Lüge, Heimtücke und Hinterlist. Bevor man heute eine Reise tut, lässt man sich gegen alles Mögliche impfen, was oft teurer als die Flugtickets kommt, schließt eine Reisever- sicherung ab und deckt sich mit Moskitosprays und Kleidung ein, die den IQ eines Hochbegabten hat. Außerdem weiß man, dass es kaum noch Orte auf der Welt gibt, wo man nicht jederzeit über irgendeine App seine Urlaubsbilder ins Netz stellen oder eine Fusion-Pizza mit Ceviche und Caipirinha bestellen kann. Die Möglichkeiten, heutzutage noch ein Abenteuer zu erleben, sind meist auf geführte Touren begrenzt. Unvorstellbar, dass noch vor 20 Jahren telefonieren unerschwinglich war und es bereits am Mittelmeer heimische Zeitungen allenfalls mit zweiwöchiger Verspätung gab. Aber was ist ein Abenteuer? Manche reisen zweimal um die Welt und kommen dann völlig unverändert mit derselben engen Weltsicht zurück, während andere ihr Zimmer nicht verlassen und Unwahrscheinliches erleben. Es geht um Neugier und Offenheit, darum, Erweiterungen des Geistes zuzulassen. Viele sehen, manche beobachten, aber nur wenige erkennen. Man muss nicht nach Papua-Neuguinea oder Feuerland, um ein Abenteuer zu erleben – manchmal genügt ein Einkauf beim Greißler um die Ecke, und oft ist bereits das Finden des nächsten Krämers eine Challenge. In Spanien nennt man die Konquistadoren nicht „Eroberer“, sondern euphemistisch „Entdecker“ oder gar „freundschaftliche Völkerverständiger“. Bereits die Fahrt in einer nussschalenartigen Karavelle über den Atlantik muss ungeheu- erlich gewesen sein. Die Pferde etwa hingen im Zwischendeck in strampelhosenartigen Vorrichtungen. Kein frisches Wasser, keine Toiletten und Ärzte mit einer Vorliebe fürs Amputieren. Und dann monatelange Märsche in einem unbekannten Land mit wilden Tieren und Eingeborenen, die ihnen bald nicht mehr wohlgesonnen waren. Tropische Krankheiten, unvorstellbare Strapazen, schlechte Verpfle- gung, um vielleicht das Glück zu haben, auf Kulturen zu treffen, die den „Söhnen der Sonne“ Gold und Perlen schenkten. Es liegt in der Natur des Menschen, Grenzen zu überschreiten, etwas Neues zu erkunden – wahrscheinlich so lange, bis wir an die Ränder des Universums stoßen. Aber bei manchen Abenteuern reicht es, wenn wir darüber lesen – selbst dann, wenn „Erobern“ aus dem Zettel- kasten für das neue Jahr gezogen wird. Wenn Sie hier aber doch den Tipp für ein Abenteuer erwartet haben, empfehle ich Ihnen die viertägige Wanderung von Santa Marta zur Cuidad Perdida in einem kolumbianischen Indianerreservat – anstrengend, aber wunderbar, weil ein paar Lost Citys und Abenteuer gibt es dann ja doch noch. Und kommen Sie wieder gut zurück. „Man muss nicht nach Papua-Neuguinea oder Feuerland, um ein Abenteuer zu erleben – manchmal genügt ein Einkauf beim Greißler um die Ecke, und oft ist bereits das Finden des nächsten Krämers eine Challenge.“ LIFE
  • 15. Foto:Heldentheater Seit 2001 verbindet die Marke Lifestylehotels Design- und Boutiquehotels, die mit Modernität, Ästhetik und Authentizität ihren eigenen Lebensstil prägen. Es sind Hotels mit Charakter, ausgestattet mit Luxus abseits vom Mainstream und Verantwortungsbewusstsein für Menschen und die Umwelt. Für starke Persönlichkeiten und individuelle Erlebnisse an besonderen Orten. L I F E S T Y L E HO T E L S LIFESTYLEHOTELS.COM E I N E R D I E S E R B E S ON D E R E N O R T E : D E R N E S S L E R H O F das 4-Sterne-Superior Hotel in Großarl, Salzburg Selection02 | 2019
  • 16. LH 02THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Fotos:HotelSchaniWien,RobertPolster(Porträt) / HotelSchaniWien,GregorHofbauer salon kultur HOTEL SCHANI SALON Vor über hundert Jahren blühte die Salonkultur der Wiener Gesellschaft. Man traf sich, um sich in einer geselligen Art der Kommunikation über Themen der Zeit auszutauschen und zu philosophieren. Salons wie der von Berta Zuckerkandl waren berühmt und bei ihr traf sich alles, was Rang und Namen hatte. „Diese Art der Salonkultur besteht heute nicht mehr. Man trifft sich meist an anderen Orten wie Bars oder Restaurants oder im Freibereich. Der österreichischen Kultur geblieben ist aber sicherlich die Lust am Diskurs in einer entspannten Atmosphäre“, beschreibt Benedikt Komarek. So war es dem Hotelier ein Anliegen, in seinem kürzlich eröffneten Hotel Schani Salon einen Ort zu schaffen, wo man dieser Leidenschaft nachgehen kann: eine sehr heimelige Bar, die einem das Gefühl vermittelt, bei Freunden auf Besuch zu sein und exklusiv nur für Hotelgäste zugänglich ist. Da trifft es sich gut, dass das Hotel Schani Salon in ein Haus mit Geschichte eingezogen ist. Das an der Wiener Mariahilferstraße gelegene Haus wurde Der Wiener Hotelier Benedikt Komarek interpretiert in seinem neuen Hotel Schani Salon nicht nur den Jugendstil neu, sondern transformiert gleichzeitig die Wiener Salonkultur in die heutige Zeit. von der bekannten Familie Wittgenstein – namhafte Kaufleute, Industrielle, Musiker, Mäzene und Philosophen gingen aus ihr hervor – kurz nach der Jahrhundertwende erbaut. Dem äußeren Anschein nach klassisch wie ein Wiener Zinshaus, doch gebaut eher wie ein modernes Gebäude in New York zur damaligen Zeit mit viel Stahlbeton. „In einer Etage haben wir unseren ‚Salon‘ verwirklicht. Wir wollten uns an den Jugendstil, die Belle Epoque und die Familie Wittgenstein anlehnen, haben es aber erstmal total entkernt und erneuert“, lacht der Hotelier. NEUINTERPRETATION DES JUGENDSTILS „Wir haben uns an der Geradlinigkeit orientiert und einzelne Stilelemente herausgenommen. Bei uns findet man Thonet-Möbel, Stein, Glas, Holz und viele schöne Stoffe. Mit klassischem Carrara-Marmor und Fischgrätböden, wie man ihn aus den alten Wohnungen des Bürgertums kennt, konnte trotzdem ein moderner Look erzielt werden.“ Denn an Modernität und Funktionalität darf es in den Hotels von Benedikt Komarek nicht fehlen, stehen sie doch seit der Eröffnung des ersten Hotels Schani am Wiener Hauptbahnhof für „smarte“ Hotellerie. Dort gibt es mittels „mobile key“ die Möglichkeit des selbstständigen Check- ins. Auch im Schani Salon wird bald auf „mobile key“ umgestellt. Die Zimmer sind großzügig mit Steckdosen ausgestattet, bieten wireless charging für Telefone und Smart TV. Es gibt viele Ablagemöglichkei- ten, große Duschen, eine separate Toilette und Plätze zum Arbeiten. Die Namensgeber der Zimmer sind Sigmund Freud, Otto Wagner, Egon Schiele und Gustav Klimt. Auf die Frage, zu welchem dieser Herren er sich am meisten hingezogen fühlt, antwortet Komarek: „Zu Otto Wagner, mit ihm kann ich mich gut identifizieren. Er hat Wien mit seiner Architektur, die sich wie ein roter Faden durch die Stadt zieht, Authentizität gegeben. Auch wir versuchen, neue Wege zu gehen und nicht ‚more of the same‘ zu produzieren.“ Und mit „wir“ meint er, dass seine Hotels familiengeführt sind. Ein wesentlicher Aspekt des Hauses, der wohl auch zur Wiener Gemütlichkeit beiträgt. Book online lifestylehotels.net/ hotel-schani-salon Ö S T E R R E I C H W I E N 24 Smart Zimmer 1 Salon NEW MEMBER
  • 17. LH 03THE Stylemate Issue No 02 | 2019 KRAFT DER WELLNESS – KRAFT DER BERGE Ein besonderes Augenmerk wird im Hotel „for Adults“ auf Wellness gelegt, denn einfach nur entspannen dürfen ist Balsam für die Seele und den Körper. Im Hallen- bad, in der Saunalandschaft unter der Vitaldusche, im Spa oder den Ruheräumen ist ganz viel Platz, um sich wohltuenden Stunden hinzugeben. Zur Auswahl stehen auch verschiedene Vita-Alpina-Massagen unter anderem mit Aromaölen oder Honig, Gesichtsbehandlungen mit !QMS-Produkten oder, besonders zu empfehlen, ein Körper- peeling mit Waldfrüchten oder Bio-Heu. Danach genießt man die frische Luft und das eindrucksvolle 360-Grad-Panorama auf der Dachterrasse. Die meisten ereilt spätestens dann der Ruf der Berge – dem man unbedingt folgen sollte! Selbst wenn man nicht zu den Kletterern, Bikern oder Sport-Wanderern zählt, auch bei einer kleinen Wanderung in diesen traumhaften Bergen tankt man viel Kraft und erlebt eine kleine Auszeit mit großer Wirkung. Moun- tainbikern bieten sich viele Möglichkeiten, mit ihrem Bike die Berge zu erkunden und die sensationelle Landschaft sanft zu befahren. Im Tal, auf der Radroute nach Lienz, kann man gemütlich dahinrollen und mindestens ebenso viel wie knapp unter den Gipfeln erleben. Es ist wohl eines der bekanntesten Bilder der Alpen und gleichzeitig Wahrzeichen der Dolomiten: der Blick auf die steilen Nordwände der „Drei Zinnen“, auf italienisch „Tre Cime di Lavaredo“. Dieser markante Gebirgsstock erfreut sich nicht nur auf Ansichtskarten und Fotografien großer Beliebtheit, sondern ist seit der Erstbe- steigung im Jahr 1869 begehrtes Ziel von Kletterern. Der Naturpark Drei Zinnen ist seit 2009 außerdem Teil des UNESCO- Weltnaturerbes, ein Ort also, an dem man als Mensch sehr gerne Gast der Natur ist. Im Hotel Post mitten in Innichen hat man den alpinen Lebensstil perfektioniert und zelebriert ihn nun jeden Tag aufs Neue mit den Gästen. Der ehemals kleine Gasthof wurde geschmackvoll modernisiert und wartet jetzt mit ausgewähltem Design, einem Hauch Luxus und unaufdringlichem Charme auf. Imposant wachen die „Drei Zinnen“ über die gleichnamige Region in den Dolomiten und den Südtiroler Ort Innichen, in dem das Post Hotel zeigt, wie man alpinen Lebensstil am schönsten führt. sweet life SCHWIMMEN, KLETTERN, PARAGLEITEN Frische Bergluft und duftende Almwiesen prägen sich in die Erinnerung eines jeden Sommerurlaubs in den Bergen ein. Die Schwarzbeeren, die man am Waldesrand selbst pflückt, könnten köstlicher nicht schmecken, das kurze Rasten auf einer kleinen Holzbank oder einem geeigneten Felsen fühlt sich am Berg bequemer an als jedes Sofa. Auf der großen Zinne sind zahlreiche Kletterrouten mit unterschied- lichen Schwierigkeitsgraden erschlossen. All jene, die sich einen guten Überblick verschaffen möchten, schwingen sich mit dem Paragleiter elegant den Berg hinunter. Besonders heiße Sommertage laden dazu ein, ins kühle Nass zu springen. Nach all diesen Aktivitäten kehrt man glücklich ins Post Hotel zurück, in dem in enger Verbundenheit von Tradition und Lifestyle in der Bar, der P-Lounge, ein Cocktail genippt wird und wo man später in Zimmern mit Namen wie „La Stella“ oder „Il Sole“ wie im siebten Himmel schläft. Fotos:AlexFilz Book online lifestylehotels.net/ post-hotel-innichen I TA L I E N S Ü D T I RO L   /   I N N I C H E N 41 Zimmer 4 Sterne Superior POST HOTEL
  • 18. LH 04THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Fotos:HotelLemongarden:ChristianHusar / ElisabethHotel adults only Edles Design und Architektur ziehen sich durch das ganze Haus, in einer stilvollen Verbindung von Bewährtem und Neuem. Hier trifft Tiroler Behaglichkeit auf modernes Design. Die Zimmer fühlen sich an wie ein wohliger Kokon, in dem man sich wunderbar zurückziehen und ganz sich selbst oder der Zweisamkeit widmen kann. Wer möchte, verlässt das Zimmer nicht mal für das Frühstück, sondern lässt es sich servieren. Im Restaurant des Hotels begegnet man dem Geschmack des Zillertals, gepaart mit internationaler Genießerküche. Viele der Produkte stammen aus der eigenen Landwirtschaft, für die man sich viel Zeit nimmt. Denn Kühe und Kälber dürfen auf den Almen grasen und Bergluft atmen, die Forellen schwimmen im eigenen Fischteich. Einem besonders entspannten Lebensgefühl begegnet man in diesem von Familie Moigg geführten Haus, das auch idealer Ausgangspunkt für Aktivitäten wie biken oder wandern ist. Ganz leise dringen sanfte Klänge ans Ohr, der Körper treibt total entspannt auf einer glatten Wasseroberfläche, die Augen sind geschlossen und der Geist schwebt davon. So fühlt sich einer von vielen Genuss- momenten im ElisabethHotel an, der Teil eines ganzheitlichen Elisense-Wohlfühl- konzeptes ist. Der archaisch anmutende Basaltpool im Spa strahlt eine angenehme Ruhe aus und trägt wohltuend zu physi- scher und mentaler Zufriedenheit bei, lädt aber auch zum relaxten Kraulen ein. Nach dem Bad laden der „serenity Raum der Stille“ mit wohltemperierten Wasser- betten oder die Minotti Relax Lounge zum Verweilen ein. Adults only für erholsamen Genuss, heißt es im ElisabethHotel Premium Private Retreat im Zillertal. Ein Rückzugsort im lebendigen Ort Mayrhofen, in dem man im 1600 m2 großen Elisense-Spa perfekt relaxt. ELISABETHHOTEL HOTEL LEMONGARDEN Ein paradiesischer Garten umgibt das Hotel Lemongarden in Sutivan auf der Insel Brač. Der betörende Duft von Blumen verführt – nicht zum Biss in den Apfel, sondern zum restlos entspannten Urlaub. Wenn einem beim Verlassen des Flugzeugs die heiße Luft des Südens entgegenschlägt, ist das ein untrügliches Zeichen für Urlaub. In diesem Fall auf der kroatischen Insel Brač. Wer zu den Glücklichen zählt, die im Hotel Lemongarden gebucht haben, wird von Irene oder Agnes vom Flughafen abgeholt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um freundliche Mitarbeiterinnen des Adults-only-Hotels, sondern um die hotel- eigenen Boote. Diese schicken Damen sind zwei spritzige „Axopar 37“-Speedboote. Beim Starten derselben weht einem sofort eine weitere Brise Süden in die Nase, die des Meeres. „Genussvolle Mobilität“ nennt das die Direktorin und Eigentümerin des „Zitronengartens“ Helena Ramsbacher, die mit ihrem persönlichen Stil die Räumlich- keiten des Hotels prägt. Zur genussvollen Mobilität zählen auch die drei weißen Mini Cooper Cabrios mit heller Luxuslederausstattung, die als Leihautos zur Verfügung stehen. Oder die sportlichen Hotel-Bikes, mit denen man wunderbar die Insel erkunden kann. Die Eremitage Blaca zum Beispiel, ein einzigartiger Kloster- komplex, in dem man heute Gegenstände aus der Monarchie und astronomische Utensilien bestaunen kann. Oder man ver- folgt den Weg verschiedener Künstler, die, angezogen von den Steinbrüchen der Insel, mit ihrer Arbeit Spuren hinterließen. Nach getaner Erkundung streckt man am besten am hauseigenen Strand die Nase Richtung Sonne und die Füße Richtung Meer. garten eden K ROAT I E N S U T I VA N   /   B RAČ 12 Zimmer Book online lifestylehotels.net/ hotel-lemongarden 23 Suiten /  Maisonetten Book online lifestylehotels.net/ elisabethhotel-mayrhofen Ö S T E R R E I C H T I RO L   /   M AY R H O F E N 1 himmlische Penthouse-Suite 69 Zimmer
  • 19. LH 05THE Stylemate Issue No 02 | 2019 NIDUM CASUAL LUXURY HOTEL Krawatte runter und Apero Mood einschalten! Im Nidum in Seefeld in Tirol wird legerer Luxus neu definiert. Die Sterne wurden abmontiert, denn wer braucht bei drei Restaurants, Infinity-Pool und 1.500 m2 Spa schon diese Bewertung? „Hier bekommt ihr alles, was ihr euch verdient habt. Und das ist nicht wenig!“ heißt es aus dem Nidum Hotel, gelegen auf dem Seefelder Plateau mit fantastischem Ausblick. Und es ist tatsächlich ganz schön viel, was Hausherr Maximilian Pinzger mit seinem Team den Gästen bietet. Wer stilgerecht ankommen möchte, zieht vom Check-in wahlweise direkt auf die Apero Terrace und gleitet mit einem Drink in die richtige Stimmung. Die Aussicht begeisterte bereits Albrecht Dürer und inspirierte ihn zu großen Werken. Gäste inspiriert sie normalerweise zu noch einem Drink, schönen Momenten und gelebter Entspannung. „Wir folgen unserer eigenen Philosophie im Nidum. Einzigartige Architektur, luxuriöse Ausstattung, außer- gewöhnliche Stimmung“, fasst Maximilian Pinzger zusammen. Nicht zu vernachlässigen ist der Well- ness-Faktor im Hotel. Auf 1.500 m2 relaxen die Gäste im Infinity-Außenpool, in drei Saunen, Whirlpool und Dampfbad. Seinen persönlichen Genuss-Faktor kann man in einem der drei Restaurantbereiche finden. Auch das Grün findet sich schnell, denn das Nidum ist Partnerhotel des Golfclubs Seefeld-Wildmoos. Hier schlägt man 18 Löcher mit Blick auf ein beeindruckendes Panorama. Für alle, die statt den Golf- schläger zu schwingen lieber den Berg mit dem Mountainbike erobern, gibt es unzählige Trails, die man als Beginner oder Pro befahren kann. Und ansonsten befolgt man einfach die Hausregeln wie „Good Food, Good Drinks, Good People, Good Times“. Weil das Leben für weniger einfach zu kurz ist. casual lux redefined Ö S T E R R E I C H T I RO L   /   M Ö S E R N   /   S E E F E L D Book online lifestylehotels.net/ nidum-hotel-seefeld 57 Zimmer / Suiten von 35 bis 118 m² Fotos:HotelNidum Der Küchenchef kreiert köstliche, von der portugiesischen Küche inspirierte Menüs mit viel frischem Fisch, aber auch Meeresfrüchten und Bio-Gemüse aus dem Garten. Das Frühstück ist ebenfalls ein kulinarisches Highlight mit haus- gemachtem Joghurt und Kompotten, Honig aus den Algarve-Bergen, Eiern in verschiedenen Varianten, frischem Brot und vielem mehr. Den Abend verbringt man am besten auf der großen Panoramaterrasse und überlegt, ob man noch reiten, segeln oder andere Aktivitäten ausprobieren oder sich einfach nur auf diesem wunder- schönen Anwesen entspannen sollte. Weitläufige Rasenflächen, alter Baumbe- stand und wunderschöne Orangenhaine erfreuen das Auge bei der Ankunft in der Vila Valverde. Alles hier passt so wunder- bar zu diesem ehemaligen Landgut, dass der eigene Stresslevel sofort auf ein selten niedriges Niveau sinkt. Eine „instant relaxation“ erfasst den Besucher und öff- net den Geist für die Schönheit der Region. Die Villa liegt am Ortsrand von Lagos mit herrlichem Blick auf die Bucht von Praia da Luz. Hier findet man seinen individuellen Ort zum Wohlfühlen, die nur 15 Zimmer machen die private Atmosphäre perfekt. Das moderne Design des Innenraums mit den geraden Formen, den weichen Farbschemata und dem Glas verleihen dem Raum Großzügigkeit und Weite. Es ist definitiv ein Ort für Menschen, die Ruhe und Wärme lieben. Das Hotel – ausgezeichnet mit dem Green-Key-Zerti- fikat für sein Engagement für Umwelt und Nachhaltigkeit – ist auch genau richtig für jene, die Lagos und seine Buchten sowie die Algarve entdecken möchten. Aber zuerst sollte man in der Villa selbst auf Entdeckungsreise gehen und die große Auswahl an Behandlungen und Therapien im Spa-Bereich sowie die Pools und Saunen ausprobieren. Danach fühlt man sich wie neugeboren. Dieses Anwesen aus dem 19. Jahrhundert liegt abseits geschäftigen Treibens mit Blick auf die Bucht von Praia da Luz. Mit viel Liebe zum Detail wurde die Vila Valverde in ein kleines 5-Sterne-Designhotel verwandelt. VILA VALVERDE Book online lifestylehotels.net/ vila-valverde P O R T U G A L A L G A RV E   /   L AG O S 5 ha Garten 15 Zimmer design & country
  • 20. LH 06THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Die Wasserwelt besteht aus einem Innen- und einem Außenpool, einem Soleaußen- pool und zwei Naturschwimmteichen. Das Hotel ist außerdem im Besitz einer eigenen Quelle, die von Wasser aus den Bergen gespeist wird. Im Wellnessbereich genießt man Spa-Treatments wie Massagen und Beautyanwendungen. Die Gastgeber, Familie Neudegger, verstehen sich als „Gästeflüsterer“ und scheinen tatsächlich jedes Bedürfnis ihrer Gäste schon vorab zu erahnen. Herzlich und authentisch kümmern Hermann und Tina Neudegger sich um jedes Anliegen, und das mit Freude und guter Stimmung. HOLZ, LODEN, LEDER Die Zimmer des Nesslerhofs spiegeln charmant und behaglich die alpine Umgebung wider. Holz aus den heimischen Wäldern, schöne Lodenstoffe, weiches Leder und abgestimmte Farben. Hier kann man sich nicht nur nach einem aktiven Tag auf den Almen relaxt zurücklegen. Denn eines kann man hier auch sehr gut: das Nichtstun. Muss man aber nicht. Wir flüstern Ihnen was: Der Nesslerhof eignet sich perfekt für einen sommerlichen Urlaub in den Bergen, denn dort sind das kühle Vergnügen und die Erfrischung zu Hause. Schon das Wort „Tal“ – der Nessler- hof liegt im Großarltal in Salzburg, inmit- ten der Skischaukel Großarl–Dorfgastein – klingt nach erfrischender Abkühlung. Wer aus der Stadt und vor der drückenden Hitze flüchten möchte, sollte sich genau dorthin bewegen. Untertags herrschen Badetemperaturen und nachts wird es angenehm kühl. Wir sind keine Freunde von Superlativen, aber das müssen wir festhalten: Im Nesslerhof gibt es einen richtig großen Wellnessbereich und echt viel Wasserfläche. Mit sechs Ruheräumen bekommt man noch ein weiteres Geschenk – Großzügigkeit. Also viel Raum für sich, für Ruhe und Entspannung und um sich die Hitze aus dem Kopf zu treiben. Bei diesen Temperaturen lechzen wir alle nach dem kühlen Nass, der kleinen Abkühlung, die uns die heißen Sommertage erleichtert. Der Nesslerhof liegt nicht nur im kühlen Reich der Berge, sondern lockt außerdem mit 805 m2 Wasserfläche. die gäste flüsterer Die unzähligen Almhütten – das Großarltal ist als Tal der Almen bekannt – sind die beste Belohnung nach einer Wanderung, die an sich schon lohnend genug ist. Die frische Luft, die Schönheit der Natur, das Gefühl von Freiheit gehören zu einer Wanderung dazu wie die Jause zur Alm. Familie Neudegger hält Tipps für Almen und Wanderungen bereit und weiß, wo man die besten Bauernkrapfen bekommt oder den Sennern beim Käsemachen über die Schulter schauen kann. Übrigens: In der Küche vom Nesslerhof werden wie auf den Almen heimische Produkte ver- arbeitet. Milch, Butter, Käse, Eier, Fleisch und Fisch kommen direkt aus dem Ort. All jene, die es moderater angehen wollen, finden ihr Stück von der Natur im natur- belassenen und sehr großen (!) Garten, in dem sich auch der selbstreinigende Naturteich befindet. Der Garten ist das verlängerte Wohnzimmer des Hotels und besitzt eine „grandiose Aussicht“, wie die Gästeflüsterer selbst ganz unbescheiden zugeben. Damit man das als Eltern eben- falls genießen kann, ist für Unterhaltung der lieben Kleinen gesorgt. Ferienbetreu- ung, ein Kinderspielplatz und die Tiere des eigenen kleinen Bauernhofs üben eine fast magnetische Anziehung aus. HOTEL NESSLERHOF Fotos:Heldentheater Bis in den Herbst hinein erfreut man sich an all diesen wunderbaren Möglichkeiten, und dann startet schon der nächste Genuss: der Winter mit Schnee, Spa und Skifahren, denn der Nesslerhof liegt direkt neben der Piste. Hier weiß man, wie Urlaub funktioniert. Book online lifestylehotels.net/ hotel-nesslerhof Ö S T E R R E I C H S A L Z B U RG   /   G RO S S A R L 62 Zimmer 805 m2 Wasserfläche
  • 21. LH 07THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Leidenschaft für Architektur hegte er immer schon, wollte er doch ursprünglich entweder Architektur oder Filmarchitektur und Setdesign studieren. „Die Gestaltung war mir immer nahe. Mentor war mein Zeichenlehrer Prof. Christian Perrelli, der auf der Angewandten lehrt, mein Vorbild Filmarchitekt Ken Adam. Das Gespür für Farbkombinationen und Stoffe brachte ich aus der Textilbranche mit.“ STANLEY KUBRICK, JAMES BOND … AUERSPERG So hat Mark das Haus Stück für Stück elegant und individuell, klassisch und modern gestaltet. Hochwertige Hölzer und Natursteine, weiches Leder und angenehme Stoffe sind mit teils gewag- ten, aber stets mit großem Feingefühl ausgewählten Wandfarben kombiniert. Die Zusammenstellung von außerge- wöhnlichen Lichtobjekten, Mobiliar und Ein Besuch in der Kulturstadt Salzburg lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Wer in dieser Stadt nach dem perfekten Hideaway sucht, der findet es im Hotel & Villa Auersperg. Denn dort kann man beides – mitten in der Stadt sein und sich wunderbar erholen. Dieses familiengeführte Stadthotel trägt seinen Namen nach der schönen Stadtvilla aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Bettina und Mark Wiesinger sind bereits die dritte Generation hinter dem Refugium, ihr „Auersperg-Stil“ ist mittlerweile weithin bekannt und beliebt. VON DER MODEBRANCHE ZUM INTERIOR-DESIGNER „Bettina und ich haben uns beim Fasten kennengelernt. So hat alles angefangen“, beginnt Mark Wiesinger zu erzählen. Das war 2001, zu diesem Zeitpunkt lebte Mark noch in Wien und war bereits viele Jahre erfolgreich in der Textilbranche tätig. „Als sich dann der erste unserer drei Söhne anmeldete, war es Zeit für mich, nach Salzburg zu ziehen. So begann auch unsere berufliche Zusammenarbeit.“ Aus dem anfänglichen „Bauüberwacher“ bei Umbauprojekten wurde Mark schnell der kreative Kopf hinter dem stilistischen Gesamtkonzept des Hotels. Eine besondere Es gibt Orte, an denen man sich denkt: „Hier passt einfach alles.“ Dazu zählt das Hotel & Villa Auersperg im lebendigen Salzburger Andräviertel. Bettina Wiesinger und ihr Mann, Interior-Designer Mark, sorgen in diesem schönen Haus für ganz viel Stil, Charme und Atmosphäre. mark’s plan Eigenkreationen schafft im Gesamtkon- zept dieses besondere Auersperg-Am- biente. Und ein Raumgefühl, das in der neuen A*Bar & Lounge vielleicht an die ersten James-Bond-Filme oder Stanley- Kubrick-Filmsets erinnert. Das Feedback vieler Gäste, endlich im „perfekten“ Hotelzimmer – durchdachte Details, wohltuendes Ambiente – zu wohnen, ist sicher ein Hauptgrund, warum das Auersperg so viele Stammgäste zählt. Fertig sind Bettina und Mark Wiesinger nie. „Es ist eine ständige Weiterentwick- lung. Natürlich haben wir ein Grundkon- zept, aber wir drehen jeden Tag an vielen kleinen Rädchen.“ Auch im Dachterras- sen-Spa, dem Garten mit dem Brunnen, an vielen versteckten Sitzmöglichkeiten und entspannenden Sonnenliegen. Zwi- schen üppigem Grün kann man herrlich träumen. Ein großer Anspruch an Qualität findet sich im gesamten Auersperg – von den Daunendecken bis zu den hochwertigs- ten Naturmaterialien in den Zimmern. Book online lifestylehotels.net/ hotel-villa-auersperg Ö S T E R R E I C H S A L Z B U RG 55 Zimmer im Hotel und in der Villa HOTEL & VILLA AUERSPERG Und wenn man Glück hat, findet Mark mit seinem Unternehmen „Mark’s Plan“ auch noch Zeit für das eine oder andere Projekt von Auftraggebern, die den Auersperg-Stil auch zu Hause nicht missen möchten. „An erster Stelle stehen natürlich immer Bettina und das Auersperg, denn ohne sie hätte ich nicht zu meiner Leiden- schaft gefunden.“, sagt Mark über sein Lieblingsprojekt. Fotos:LoungemitMann:NECTAR&PULSE / Lobby:MarkWiesinger / Porträt:NorbertKopf
  • 22. LH 08THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Fotos:MatoJohannik HOTEL LA PETITE IVY Das „LA PETITE IVY“ in Mühldorf in der nieder- österreichischen Wachau ist mit sechs Zimmern zwar „petite“, was dort dem Geist an Ruhe und dem Auge an Kunst geboten wird, hat jedoch große Klasse. Man könnte mit einer Aufzählung be- ginnen, weil es so eindrucksvoll ist: Erwin Wurm, Andy Warhol, Jeff Koons, Daniel Richter, Jonathan Meese, Petra von Kazinyan und so weiter und so fort. Diese Liste ist nicht einmal annähernd voll- ständig und liest sich wie ein Beitrag über zeitgenössische Kunst. Der Inhaber des Hotels ist kein Unbekannter. Unternehmer Martin Ho setzt mit seiner DOTS Group seit Jahren erfolgreich Projekte um. Dazu zählen Restaurants und Clubs, zum Beispiel die vietnamesischen Street- Kitchen-Lokale IVY’s PHO HOUSE oder der Nachtclub, aber auch eine Kunstgalerie. Im neuen Hotel „LA PETITE IVY“ kann man nun mit der Kunst urlauben. „Das letzte Haus am Berg“ in Mühldorf empfängt seine Gäste mit einer Wursts- kulptur von Erwin Wurm, bevor es einen ganz für sich vereinnahmt. Das detailreich eingerichtete Haus hat „nur“ sechs Zimmer, die alle von Martin Ho persönlich und Alexander Riegler kuratiert wurden. Sie zeigen jeweils ein Feature der unter- schiedlichen intellektuellen Interessen der Eigentümerfamilie und tragen die Namen Copenhagen, Suffreme, Bukkake, Pop und Macau. Ihnen sind außerdem Zitate von zugehörigen Persönlichkeiten wie Arne Jacobsen, Andy Warhol, Virgil Abloh, Nobuyoshi Araki oder Bruce Lee voraus- geschickt. Martin Ho ist ein außerge- wöhnlicher Kunstsammler und hat sein „LA PETITE IVY“ mit einer breiten Selektion an zeitgenössischer Kunst gefüllt. Von der ist man nun als Gast umgeben und kann sie, wie sonst selten, in aller Ruhe betrachten und auf sich wirken lassen. Die Umgebung tut ihr Übriges. Das Sonnen- deck am Pool ist ein perfekter Ort zum Relaxen und um ein Buch zu lesen, ebenso wie der Wintergarten. Eine kleine Oase. Book online lifestylehotels.net/ la-petite-ivy Ö S T E R R E I C H N I E D E RÖ S T E R R E I C H   / WAC H AU   /   M Ü H L D O R F 6 Zimmer 1 „Hidden Place“ NEW MEMBER große kunst ALTE SCHLOSSGEMÄUER Eingebettet sind die Kunstwerke in einen denkmalgeschützten Ansitz, der 1302 errichtet wurde. Diese alten Schlossmau- ern bilden einen interessanten Kontrast zur modernen Kunst. Sie trifft auf gotische Gewölbe, ein markanter Turm eröffnet weitreichende Ausblicke auf die Wachau. Serviert wird eine bodenständige, regionale Küche. Man kann sich ruhig aus den alten Schlossmauern hinaus in die Wachau treiben lassen und vielen anderen Genüssen folgen. Dafür eignen sich eine Weingutbesichtigung bei F.X. Pichler oder eine Privatführung in der Brauerei Zwettl. Sportliche gehen golfen, spielen Tennis, schwingen sich auf das Rad oder gehen wandern. Für einen aufregenden Rundumblick steigt man in den Helikopter und betrachtet die Wachau von oben. Und so kann man mit einem Zitat von Bruce Lee schließen: „If you love life, don’t waste time, for time is what life is made up of.“ In diesem Sinne.
  • 23. LH 09THE Stylemate Issue No 02 | 2019 NEW MEMBER Fotos:EddyBoulares / Weichselbraun / Heldentheater CRAZY HOLLMANN COLLECTION kräftigem Blau gestrichenen Wänden, kombiniert mit weißen Holzvertäfelungen. Die typisch französischen Fenster lassen viel Licht in das Wohnzimmer und öffnen den Blick auf die Seine. Die Schlafzimmer liegen friedlich Richtung Innenhof, zwei luxuriöse Badezimmer mit Badewanne und Dusche erfreuen nicht nur das weibliche Gemüt. Bis zu sechs Gästen stehen die Türen offen. Wer sich gerne von den vielen französischen Märkten inspirieren lässt, kann mit den frisch erstandenen Köstlich- keiten in der mit Le Creuset und Hollmann Porzellan ausgestatteten Küche aus dem Vollen schöpfen. Geschlendert wird durch nahegelegene Einkaufsstraßen mit einem abschließenden Gläschen Rotwein in einer der so typischen Brasserien. Oder so ähnlich. Wir begeben uns auf Reisen und besuchen die Unterkünfte der „Crazy Hollmann Collection“ in Triest, Paris und auf der Turrach und entdecken außergewöhnliche Sehnsuchtsorte. MIT DEM MEER AUF AUGENHÖHE Hier an der Küste nahe Triest erfreuen wir uns am privaten Strand mit Badesteg – eine echte Besonderheit, wenn nicht sogar ein richtiges Privileg. Ein Sprung ins Meer am Morgen zählt zu den erfrischendsten Wachmachern überhaupt. Der Abend wird mit einem Grillfest auf der Terrasse beschlossen und dazwischen bleibt viel Zeit für Erkundungen oder Sonnenbäder. Nach- dem uns Triest äußerst liebevoll behandelt hat, ziehen wir weiter. Nach Frankreich. Paris – immer noch oder gerade wegen der vielen Schicksalsschläge die Stadt der Liebe. Auf der Île Saint-Louis, eine der bei- den Pariser Binneninseln der Seine, liegt das Hollmann’sche Apartment im Herzen von Paris. Das eigene Herz geht einem auf beim Betreten der schicken Wohnung mit tollen dunklen Holzböden und in Wer hat noch nicht von dem charmanten kleinen Steinhaus an den Klippen der Adriaküste geträumt, in das man sich wohlig zurückzieht, sich vom Rauschen des Meeres einlullen lässt und sich dem Dolcefarniente hingibt? Auch Robert Hollmann, seines Zeichens Schauspieler und Hotelier, hat es getan und aus dem Traum Wirklichkeit gemacht. So entstand das Hollmann am Meer, nur unweit der Stadt Triest und des Schlosses Miramare entfernt. Robert Hollmann nennt seine italienische Residenza liebevoll „Schwal- bennest“, obwohl sie mit ihren 120 m2 bis zu sechs Personen beherbergen kann. Was für ein Glück, dass der umtriebige Geist seine Freuden immer schon gerne an andere weitergegeben hat, denn so können wir das Apartment sogleich für einen ausgedehnten Urlaub beziehen. Book online lifestylehotels.net/ hollmann-trieste 3 Destinationen 1 „crazy“ Konzept I TA L I E N   /   F RA N K R E I C H   / Ö S T E R R E I C H T R I E S T  /   PA R I S   /  T U R RAC H in 80 tagen um die welt DEM RUF DER BERGE FOLGEN Genug der Großstadt, wir reisen weiter nach Österreich, auf die Turracher Höhe, und ziehen uns zurück in die Idylle der Berge ins „Paradieschen“. Wenn die Sonne über der Turracher Höhe aufgeht und der Jahrhunderte alte Zirbenwald zum Leben erwacht, hört man nichts außer der leisen Symphonie der Kärntner Alpen. Draußen zwitschern nur die Vögel oder besser gesagt, die Spatzen pfeifen es von den Dächern der drei Troadkästen-Hütten: „Hier wollen wir bleiben.“ Noch besser gesagt, wir kommen wieder. In alle „Crazy Hollmanns“, zu denen ja nicht nur die Destinationen Triest, Paris und Turracher Höhe zählen, sondern auch Wien und Sri Lanka. Ob man am Ende der Reise so viel erlebt hat wie Phileas Fogg auf seiner Reise um die Welt, tut nichts zur Sache, denn es war traumhaft schön.
  • 24. LH 10THE Stylemate Issue No 02 | 2019 PORTUGAL, ALGARVE Vila Valverde  Seite LH 05 D I R E C T O RY L I F E S T Y L E H O T E L S L I F E S T Y L E H O T E L S . N E T Wir bieten designverliebten und trendbewussten Globetrottern eine handverlesene Auswahl außergewöhnlicher Hotels. Direkter Kontakt zum Hotel Informationen aus erster Hand Bester Preis Beste Verfügbarkeit LIFESTYLEHOTELS direkt buchen. Vorteile genießen! BRAMBERG  Wildkogel Resorts FISS  Alpslodge Life.Style.Hotel.Fiss FÜGEN  Alpina Zillertal family.lifestyle.hotel GASCHURN  Montafon Lodge Luxury Lodgehotel und Spa GEINBERG  Geinberg 5 Private Spa Villas GRAZ  Augarten Art Hotel GRAZ  Lendhotel GRAZ  Roomz Graz GROSSARL  Hotel Nesslerhof HALLSTATT  Hallstatt Hideaway INNSBRUCK  Nala Individuellhotel INNSBRUCK – KÜHTAI  Jagdschloss Kühtai KALS AM GROSSGLOCKNER  Gradonna Mountain Resort KALTENBACH  Das Kaltenbach LÄNGENFELD  Naturhotel Waldklause LEOGANG  Puradies MARIA ALM  Hotel Eder MARIA ALM  Hotel Sepp MAYRHOFEN  ElisabethHotel Premium Private Retreat MELLAU  Sonne Lifestyle Resort MÖSERN  Nidum Casual Luxury Hotel MÜHLDORF  LA PETITE IVY NAUDERS  Aparthotel Arabella OBERGURGL  Hotel The Crystal OBERTAUERN  Hotel Panorama Obertauern SAALBACH HINTERGLEMM  Alpin Juwel SALZBURG STADT  Hotel Goldgasse SALZBURG STADT  Hotel Stein SALZBURG STADT  Hotel & Villa Auersperg SCHLADMING  Stadthotel Brunner SERFAUS  Alfa Hotel SÖLDEN  Hotel Bergland Sölden TURRACHER HÖHE  Hollmann am Berg UDERNS  Sportresidenz Zillertal WIEN  Hollmann Beletage WIEN  Hotel Das Tyrol WIEN  Hotel Schani Salon WIEN  Hotel Schani Wien ZELL AM SEE  Eva Hof Lakeside Suites ZELL AM SEE  Seehotel Bellevue ZELL AM SEE  Senses Violett Suites ÖSTERREICH GARMISCH-PARTENKIRCHEN  Das Graseck HUSUM AN DER NORDSEE  Thomas Hotel Spa & Lifestyle NÜRNBERG  art&business Hotel SANKT ENGLMAR  Berghotel Maibrunn STUTTGART  V8 Hotel STUTTGART  V8 Hotel Classic TIMMENDORFER STRAND  SAND TIMMENDORFER STRAND  Hotel Seehuus DEUTSCHLAND CHINA NANJING  Kayumanis Nanjing Private Villas & Spa ÖSTERREICH, MÖSERN Nidum Casual Luxury Hotel  Seite LH 05 KROATIEN, SUTIVAN – BRAČ Hotel Lemongarden  Seite LH 04 Foto: Christian Husar ÖSTERREICH, SALZBURG Hotel & Villa Auersperg  Seite LH 07 Foto: Mark Wiesinger Foto: Tiberio Sorvillo ITALIEN, TRIEST Hollmann Trieste  Seite LH 09 Foto: Bureau Hollmann European Sales office FRANKREICH PARIS  Hollmann Paris
  • 25. LH 11THE Stylemate Issue No 02 | 2019 SUTIVAN – BRAČ  Hotel Lemongarden KROATIEN ALGARVE  Vila Joya ALGARVE  Vila Valverde ALGARVE  Vila Vita Collection MADEIRA  Quinta da Bela Vista AMALFI KÜSTE  Casa Angelina AMALFI KÜSTE  Relais Blu BRIXEN  Hotel Pupp CAMAIORE  Locanda al Colle DORF TIROL BEI MERAN  Der Küglerhof GSIES  La Casies INNICHEN  Post Hotel – Tradition & Lifestyle ISSING  Gourmet & Boutiquehotel Tanzer KALABRIEN  Praia Art Resort LIVIGNO  Hotel Larice MERAN  Suiteseven Stadthotel Meran/o MERANSEN  Hotel Gitschberg MONTEFOLLONICO  Follonico RIMINI  i-Suite RIVA DEL GARDA  Holiday IV Gardan SIZILIEN, CATANIA  Monaci delle Terre Nere TRIEST  Hollmann Trieste VENEDIG LIDO  Hotel Villa Pannonia ITALIEN PORTUGAL LUZERN  Hotel des Balances SAMNAUN  Alpinlodge & Spa ZERMATT  Hotel Matterhorn Focus SCHWEIZ GIRONA  Lavida Hotel MALLORCA  Convent de la Missio MALLORCA  Fontsanta Hotel Thermal Spa & Wellness MALLORCA  Hotel Can Simoneta MALLORCA  Hotel Glòria de Sant Jaume MALLORCA  Hotel Tres MALLORCA  Pleta de Mar SPANIEN SRI LANKA DICKWELLA SOUTH  UTMT – Underneath the Mango Tree UNGARN BUDAPEST  Lanchid 19 ÖSTERREICH, TURRACHER HÖHE Hollmann am Berg  Seite LH 09 Foto: Bureau Hollmann European Sales office ÖSTERREICH, WIEN Hotel Schani Salon  Seite LH 02 Foto: Gregor Hofbauer Foto: Alex Filz ITALIEN, INNICHEN Post Hotel  Seite LH 03 ÖSTERREICH, MÜHLDORF LA PETITE IVY  Seite LH 08 Foto: Mato Johannik Foto: ElisabethHotel ÖSTERREICH, MAYRHOFEN ElisabethHotel  Seite LH 04 Foto: Bureau Hollmann European Sales office FRANKREICH, PARIS Hollmann Paris  Seite LH 09
  • 26. they are the treasures among hotels. each is unique, rare and always worth discovering. I N D I V I D UA L & S T Y L I S H Alle einzigartigen LIFESTYLEHOTELS aus 11 Ländern auf einem Blick D E S I G N Spannendes Format & Design mit Hardcover in 2 außergewöhnlichen Farben I N S P I RAT I ON Knapp 400 Seiten | 500 Fotos Best Room Tipps New Member Hotels lifestylehotels.net/shop
  • 27. 15THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Foto:shutterstock.com,GalynaAndrushko Begriff stammt von den Maya und bedeutet „Heilige Quelle“. Man kann es nachvoll- ziehen, denn die Kraft, die von den Cenotes ausgeht, ist beeindruckend. mit Süßwasser gefüllt sind. Theoretisch kann man von ihnen ins offene Meer hinaustauchen, praktisch reicht es, sich einen Schnorchel und eine Taucherbrille zu schnappen und das herrlich frische und glasklare Wasser zu erforschen. Der Man muss es einmal gemacht haben: Eintauchen in eine „Cenote“, in eine der geheimen Dolinen mitten in den Mangro- venwäldern der Halbinsel Yucatán in Mexiko. Durch einstürzende Höhlen- decken entstanden Kalksteinlöcher, die dip inM E X I C O STYLE
  • 28. 16THE Stylemate Issue No 02 | 2019 schamanismus luxus Wer sich auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán auf die Suche nach der Weisheit der Maya macht, findet vielleicht sogar sich selbst: Noch heute leben die Nach- kommen der Maya ihre über Jahrtausende überlieferte Kultur und geben ihr Wissen über heilige Quellen und heilende Rituale von einer Generation an die nächste weiter. Besondere Heilkräfte schreibt man seit prähistorischer Zeit dem Temazcal zu, einer halbkugelförmigen Schwitz- hütte aus Lehm. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Saunagang kann der Besuch im Temazcal zu einer spirituel- len Grenzerfahrung werden. Den vier Urelementen Feuer, Wasser, Erde und Luft ausgesetzt, tun altbewährte Heilkräuter das Übrige, um Körper und Geist von nega- tiver Energie und Krankheiten zu befreien und das seelische Gleichgewicht wieder herzustellen. Im Wellness-Resort Chablé Yucatan wacht die Medizinfrau Abuela Akba’al über dieses und andere Rituale, die das reiche Maya-Erbe für Selbstfindung und Heilung nutzen. Dort, wo heute das mehrfach preisge- krönte Spa-Hotel Chablé Yucatán steht, fraß sich der Dschungel vor 15 Jahren immer tiefer in eine verlassene Hazienda. Mit dem Ziel, das beste Hotel der Welt zu bauen, bezogen die neuen Besitzer die lokalen Maya-Gemeinden von Beginn an in ihre Planung ein. Und so sind heute überall im Resort der Geist und der Reichtum der Maya-Traditionen spürbar, nicht nur unter den erfahrenen Händen von Abuela Akba’al. Gäbe es die Maya-Aristokratie noch, würde sie wohl so leben wie die Gäste des Chablé: Auf knapp 304 Hektar Land mitten im Dschungel von Yucatán stehen 36 einzelne Häuschen, die „Casitas“, und vier Familienvillen, in denen zeitgenössisches Design auf traditionelles Handwerk und lokale Kunst trifft. Statt einengender Mauern garantiert üppige Bepflanzung absolute Privatsphäre. Die heiligsten Geheimnisse der Maya sind tief im Dschungel von Yucatán verborgen. Im „Chablé Resort & Spa“ kann man sie auf ebenso luxuriöse wie nachhaltige Weise entdecken. Foto:ChabléResort&Spa TEXT VON KONSTANZE WAGENHOFER
  • 29. 17THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Und wer hinaus will, hat es nicht weit: Bedeutende Maya-Ausgrabungsstätten und herrliche Strände, Naturschutzgebiete mit atemberaubenden Cenoten, den wasser- gefüllten Kalksteindolinen, sowie Museen, Galerien und Kunsthandwerksgeschäfte sind leicht erreichbar, 25 Minuten sind es zum Flughafen. Um die Magie eines Cenoten, Kraftzentrum für die Maya, zu spüren, muss man das Gelände von Chablé aber gar nicht verlassen. Eine solche „heilige Quelle“ bildet das energetische Zentrum des Resorts, um das herum die edlen Wellness-Kabinen angeordnet sind. WORUM ES IM „CHABLÉ RESORT & SPA“ WIRKLICH GEHT, HAT UNS ROCCO BOVA, DIREKTOR DES CHABLÉ YUCATÁN, GESAGT. Welches Erlebnis erwartet den Gast in Chablé? Chablé ist ein Wellness-Resort der Luxus- klasse, errichtet auf einer verlassenen Hazienda tief im Maya-Dschungel von Yucatán. Unsere Gäste erleben den Luxus eines der schönsten, modernsten Resorts und gleichzeitig den Reichtum der Maya-Kultur mit ihren Ritualen, ihrer Folklore, Küche und vor allem ihrer langen Geschichte. Bei uns geht es darum, Lebens- freude zu empfinden und das zu schätzen, was im Leben wirklich wichtig ist. Der Cenote ist Ihr Wellness-Brunnen. Wie nutzen Sie ihn? Wasser ist die Quelle des Lebens, nicht nur für das Volk der Maya. Unser Cenote ist einer der schönsten der Gegend, von unserem Architekten gekonnt in den Wellness-Bereich integriert. Wir sehen unseren Cenote aber nicht als Natur-Pool an, sondern als heilige Energiequelle, die wir für Rituale, Meditationen und Yoga nutzen. Das Temazcal-Ritual klingt sehr abenteuerlich. Wie fühlt man sich danach? TemazcalistwirklicheinAbenteuer, fürdas mansichbewusstentscheidenmuss. Hierin ChablébegleitetSieunserespirituelleLeiterin Abuela Akba’albeidiesem runddreistündigen Ritual, beidem SiedurchdieTürenIhres vergangenenLebensgehen, um alsneue Personwiedergeborenzuwerden. Temazcalist eineHerausforderung. Ichschämemichnicht, zuzugeben, dassichesnochnichtgemacht habe. Erstheuerfühleichmichbereitdazu. Q U E L L E D E S L E B E N S : STYLE Fotos:ChabléResort&Spa chableresort.com
  • 30. 18THE Stylemate Issue No 02 | 2019 ¡qué diseño! NEKO ist eine Designfirma, die 2005 von vier Partnern in Mexiko City gegründet wurde: Alice Pegman, Karime Tosca, Hiroshi Ikenaga und Daniel Olvera. Ihre Vision von Design, Öko-Design-Prinzipien und ihre Leidenschaft für Herausforderungen lässt sie sehr unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen entwickeln – vom Armband bis hin zum Doppeldecker-Fahrradträger. In welcher Beziehung steht Ihr Design zu Mexiko City? Wir wollten ein Design schaffen, das ein bisschen Natur in eine Stadtwoh- nung bringt. Der Name dieses Stücks ist „Tokani“, was „Sämann“ in Nahuatl bedeutet, einer indigenen Sprache aus Zentralmexiko und Mexiko City. Die Besonderheiten? Wir haben dieses Stück ursprünglich in Zusammenarbeit mit „Arta Ceramica“ geschaffen, einem Keramikstudio, das Designer einlud, neue Stücke für eine Ausstellung zu kreieren. Wir wollten das Material für ein großes Stück verwenden und als wir uns für einen Blumentopf entschieden, wussten wir, dass wir etwas Besonderes und etwas anderes machen wollten. Die Abschnitte werden überein- andergestapelt und das Wasser von oben wird zu allen Pflanzen gefiltert. Wo finden Sie Inspiration? Im Chapultepec Park. Mitten in einer der größten Städte der Welt und doch weit weg in einer ruhigen Baumoase. Ob zu Fuß N E K O ¡Hola mexico! Die World Wide Things Collection (WWTC) hat Zuwachs bekommen. Nun finden sich in der internationalen Sammlung ausgewählte Designobjekte von mexikanischen Designern aus Mexico City und Puebla. Es ist ein ehrgeiziges Projekt, entwickelt von Anne Thomas (Montréal), Pierre Laramée (Montréal) und Eberhard Schrempf (Graz). Die WWTC ist ein Marktplatz für sorgfältig ausgewählte Designprodukte und gleichzeitig ein Netzwerk, das Designer, Produkte, Hersteller und Händler verbindet. Neu in der Sammlung sind Objekte aus Mexiko – eine kleine Selektion. oder mit dem Fahrrad, zum Entspannen oder in einem der Museen, für uns ist er einer der inspirierendsten Teile der Stadt. Ihr Café-Tipp? Manchmal beginnen wir unseren Tag mit einem guten Espresso oder Cappuccino aus dem „Chiquitito Café“ in La Condesa oder dem „Centro Café de Autor“ in La Nápoles. Für Frühstück und Backwaren ist „Maque“ in La Condesa großartig! nekomexico.com Fotos:DiseñoNeko
  • 31. 19THE Stylemate Issue No 02 | 2019 STYLE C R I S T I N A O R O Z C O In welcher Beziehung steht Ihr Design zu Mexiko City? Ich arbeite seit einiger Zeit von zu Hause aus, einem für mich heiligen Ort in dieser Millionenstadt. Die Zeit, die ich dadurch gewinne, investiere ich in Aktivitäten, die meine Kreativität freisetzen. Seitdem hat meine Arbeit noch mal an Qualität gewonnen. Welches Ihrer Objekte ist Teil der WWTC? Die „Ni Papiertüte“. Dieses Produkt ist etwas ganz Besonderes für mich, da es in meinem Design hauptsächlich um Muster und Texturen für große Unternehmen geht und dieser Stoff exklusiv für meine erste Produktlinie entworfen wurde. Die Stoffentwicklung hat wahrscheinlich Jahre gedauert, um Webarten und Garne zu testen und damit das Gefühl und Aussehen von zerknittertem Papier zu bekommen. Das Hauptkonzept für das Produkt bestand darin, einen Stoff zu entwerfen, der wie ein Blatt Papier aussieht, der jedoch waschbar, langlebig, aber leicht und von einzigartiger Ästhetik ist. Es gibt zwei Verwendungsmöglichkeiten: als moderne Einkaufstasche oder als Mini-Papierball. Wo finden Sie Inspiration? Ich lasse mich einfach in der Stadt treiben. Ihr Café-Tipp? Natürlich „Tierra Garat“, als stolze Mexikanerin. In welcher Beziehung steht Ihr Design zu Mexiko City? Unsere Produkte werden aus mexikani- schen Materialien hergestellt. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Teilen der mexikanischen Kultur, um eine Sammlung zu schaffen, die die Essenz dieser Materialien mit einer kühnen und charaktervollen Ästhetik verbindet. Unsere Produkte spiegeln einen Prozess wider, der mit Handwerkern und Methoden arbeitet, die tief in einer mexikanischen Tradition verwurzelt sind. Was ist das Besondere an der Kollektion Ambra? Die Kollektion Ambra besteht aus Cantera Rosa und Kupfer. Cantera Rosa aus Zacatecas ist eine Mischung aus Vulkan- asche und Staub. Sie hat eine starke Präsenz, ist einzigartig und hat reiche Einschlüsse. Ambra ist sehr geometrisch und minimalistisch, sodass das Material für sich sprechen kann und die mexikani- sche Kultur repräsentiert wird. Wo finden Sie Inspiration? Mexiko City ist eine sehr große und vor allem sehr reiche Stadt. Inspiration findet man in fast jeder Ecke, in ihrer Archi- tektur, Musik, Geschmäckern, Farben, Menschen und Traditionen. Ein persönlicher Tipp? Das „El Cardenal“ in San Angel! D A V I D P O M P A Im Studio „davidpompa“ arbeitet ein junges internationales Team, das sowohl in Mexiko als auch in Österreich ansässig ist. Seine Arbeit verbindet die Essenz des Materials mit einer kühnen und charakteristischen Ästhetik. Cristina Orozco Cuevas ist eine preisgekrönte Textildesignerin. Ihr Studio ist spezialisiert auf Oberflächendesign und ihr Portfolio besteht aus mehr als 1200 Mustern. cristinaorozcocuevas.com davidpompa.com designcities.net/wwtc/ Alle Objekte der World Wide Things Collection finden Sie auf Fotos:CristinaOrozco / DavidPompa
  • 32. 20THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Foto:vyhnalek.com die Christian Mikunda gilt als Vordenker der Erlebniswirtschaft und Begründer der Strategischen Dramaturgie. Seit vielen Jahren bereist er die Welt auf der Suche nach inszenierten Orten, die ihn beeindrucken. Für Unternehmen übt er sich in der Kunst der Verführung.
  • 33. 21THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Foto:EconVerlag verführung Wände und Decken leuchten im inten- sivsten Rot, das man je gesehen hat, der gemusterte Teppich tut sein Übriges und saugt einem geradezu die Kontrolle weg. Ein Beispiel für Attunement: Wenn Sie coole Sneaker kaufen wollen, dann möch- ten Sie sicher nicht, dass ich Ihnen im Laden entgegenkomme, sondern jemand, der diesen Lifestyle repräsentiert. Mit dem Sie im Gleichklang schwingen können. Art Priming zu guter Letzt inszeniert nicht das Produkt, sondern die Prämissen des Produkts. Wenn man Fendi in Rom oder Paris betritt, so sind die Geschäfte voll mit Kunst. Da stehen Skulpturen im Eingangsbereich, die dir beibringen, den Fendi-Mantel genauso als Kunstwerk zu sehen. Die Skulptur macht das Kleidungs- stück zum gleichen „piece of art“. Was hat das alles mit der Hotellerie zu tun? Vor allem Art Priming ist in den letzten Jahren vom Retail-Bereich in die Hotellerie gerutscht. Wir haben es das erste Mal in Las Vegas registriert, im Cosmopolitan Hotel. Das ist voll mit Modern Art, aber nicht wie in einer Kunstausstellung. Da stehen riesige Hundeskulpturen auf dem Weg zum Kongresszentrum, es gibt einen übergroßen Stöckelschuh neben einem einarmigen Banditen, in den die Menschen versuchen, sich hineinzulegen und die Security versucht, es zu verhindern. Aus einem Automaten kann man sich um fünf Dollar Kunstwerke von einem renommierten jamaikanischen Künstler rausdrücken. Das waren die Ersten, die gesagt haben: Die Kunst ist kein Beiwerk, sondern zeigt unseren Gästen, dass wir einen ganz besonderen Blick auf die Welt haben. Dann ist es weltweit explodiert. Ab wie vielen Elementen funktioniert der Effekt? In der Dramaturgie ist es so: Einmal ist keinmal, zweimal könnte es was sein, ab dem dritten Mal greift es. Aber eigentlich muss es mindestens fünf Interventionen geben, damit es funktioniert. Was macht Art Priming mit mir? Man verhält sich ganz plötzlich, als wäre man an einem anderen Ort. In einem Hotel wie in einer Galerie, in einem Museum wie in einem Shop usw. Dadurch versinkt man noch intensiver in der anderen Welt und es nimmt der Inszenierung die Banalität. Herr Mikunda, Ihr neuestes Buch widmet sich der Hypnoästhetik. Was ist das? Hypnoästhetik ist eine extrem intensive Inszenierungsart, unter anderem für Marketing, Handel oder Hotellerie, die man nicht mehr bewusst nachvollziehen kann. Sie inszeniert nicht vordergründig und geht im Wesentlichen zurück auf psychologische Mechanismen, wie sie auch Psychothe- rapeuten anwenden. Hypnoästhetik geht anders als normales Storytelling oder die von mir in einem anderen Buch beschriebe- nen Hochgefühle direkt unter die Haut, weil man nicht merkt, dass sie überhaupt da ist. Sie ist suggestiv wie eine Hypnose. Welche Mechanismen gibt es? Es gibt vier Mechanismen: Art Priming, die Methode des vorinszenierten Erleb- nisses, Destabilization, die Methode der kontrollierten Verwirrung, Hypnoästheti- sche Trance, die Methode des absorbierten Bewusstseins, und Attunement, die Methode des mitreißenden Gleichklangs. Bei allen Mechanismen wird man unter- bewusst geprägt und sensibel für ein Produkt gemacht. Können Sie uns Beispiele nennen? Ganz schnell gesagt, ist die Künstlerin Conchita Wurst ein Beispiel für Destabi- lization. Man weiß nicht, ob man einen Mann oder eine Frau sieht – und diese Verwirrung macht uns hypersensibel und sehr empfänglich für das, was sie sagt. Deswegen sind ihre Botschaften auch so gut angekommen. Oder im Retail die Schaufensterpuppen mit dem verrutschten Wimpernkranz bei Zara. Das ist wie ein kalter Spritzer Wasser im Gesicht, der einen seelisch öffnet und aufnahmebereit macht für die Botschaften, die kommen. In dem Fall für die drei Puppen im Eingangsbereich, die einem Halt geben. Wir sind unglaublich harmoniebedürftig, deswegen funktioniert so etwas. Der Rote Salon der Casinos Austria in Wien ist ein Beispiel für Hypnoästhetische Trance. Das Hotel ist damit nicht nur Hotel. Oft wird Art Priming mit Trance-Effekten verbunden, die durch einlullende Wieder- holung entstehen. Trance entsteht durch mysteriöse Dinge, die deinen Blick so bannen, dass du eine Zeit lang nichts anderes wahrnimmst. Gibt es einen Moment des Overkills? Nein, auch kalkulierte Reizüberflutung funktioniert. Dann wird der Effekt von den Gästen für ihre Interessen genutzt, das ist der Instagram-Moment. Aufgrund starker digitaler Präsenz versucht man ja, echte Orte noch stärker zu machen. Es werden schwere, hypnoästhetische Geschütze aufgefahren. Wie lange halten die Effekte? Viele klassische Inszenierungen, wie durch lineares Storytelling, altern leider relativ schnell. Der Unterschied zwischen Art Priming und allen anderen inszenierten Formen besteht darin, dass Art Priming nicht altert, sondern ikonisch wird. So wie auch die Karlskirche in Wien nicht altert. Schon im Delano Hotel von Philippe Starck wurde mit der Wahrnehmung in Form der wehenden Vorhänge gespielt, später im Cosmopolitan Hotel anhand von acht großen Säulen in der Lobby, die mit Videoinstallationen bespielt werden. Bereits in barocken Kirchen waren die Säulen zum Teil gemalt, zum Teil gebaut. Das Entertainment hat darin bestanden, dich an einer bestimmten Stelle hinzustel- len und zu schauen, ob die Säulen echt sind oder nicht. Oder die Jesuitenkirche mit ihrer Scheinmalerei in Wien. Da ist nicht so viel Unterschied zwischen dieser Kirche und einem Hotel wie dem Cosmopolitan. Wer beherrscht den Art-Priming-Effekt am besten? Ich würde sagen, das ist Kit Kemp. Sie hat mittlerweile acht Hotels in London und New York. Das Ham Yard Hotel in London ist ein atemberaubend weibliches 5-Sterne-Art-Priming-Hotel. Müssen es immer fünf Sterne sein für Sie? Nein, natürlich nicht! Meine Familie und ich lieben ein kleines, sehr feines Hotel in Griechenland, in dem wir Urlaub machen. Herrlich unaufgeregt, heart warming und mit einem fantastischen Garten. Dann gibt es ein Hotel in Deutsch- land, in dem ein Drittel der Mitarbeiter ein Handicap hat. Die meisten davon haben das Down-Syndrom. Der unglaubliche Effekt ist der emotionale Zusammenhalt, ultimative DR. PHIL. CHRISTIAN MIKUNDA berät gemeinsam mit seiner Frau Mag. Denise Mikunda-Schulz in der gemeinsamen Firma CommEnt die Automobilindustrie und den Einzelhandel, Fernsehsender, Museen und Flughäfen, die Hotellerie und ganze Städte oder Regionen. Im Kern ihrer Arbeit steht die Ladendramaturgie, die sie nicht als Verführung zum Kauf sehen, sondern als Möglichkeit für ein kleines, kalkulierbares Glück. der entsteht. Hier würde ich den Effekt des Attunement sehen. Das funktioniert ein bisschen wie social mimicry. Man mag sich, also öffnet man sich zueinander und es kann Nähe entstehen. In Österreich mag ich das Hollmann Beletage wirklich sehr. Aber auch das Sacher, das ist jetzt zwar ein 5-Sterne-Hotel, aber dort fühle ich mich einfach besonders gut aufgehoben. Was kommt als Nächstes? Ich denke, dass die Experience Economy, also die Erlebniswirtschaft, durch ist. Das, was seit den 80er-Jahren an Inszenierungs- qualität passiert ist, ist atemberaubend. Aber Palasthotels sind out. Wenn ich etwas prophezeien müsste, würde ich sagen, „nature priming“ wird ganz wichtig werden. Allein schon wegen unserer Klimakrise. Priming durch Natur macht uns gleichgültig gegen allzu Negatives in der Welt, es erzeugt Resilienz. Wir können besser mit Hitze, Lärm, Überfüllung, Teuerung oder Gestank umgehen, wenn eine Vorinszenierung in Form von Natur stattfindet. Das können Vorgärten, Baumalleen oder begrünte Fassaden sein. Damit geht wahrscheinlich auch einher, dass Hotels weiblicher werden in ihrer gesamten Ästhetik. In einer Welt, in der bereits so viel inszeniert ist, gibt es da keine Sehnsucht nach dem genauen Gegenteil? Ja, der Druck auf den Schultern der Menschen ist sehr groß geworden. Damit meine ich auch den Informations- und Entertainment-Druck. Da braucht es „Chill“-Orte, die uns runterbringen. Aber auch das ist natürlich inszeniert. Was ist bei aller Inszenierung das Entscheidendste? Ich finde, man sollte die Menschen immer gut behandeln. Das ist eines der Geheim- nisse der inszenierten Wirtschaft, man muss die Menschen gernhaben. Ein Hotel ist vor allem ein Hospitality-Ort, und da braucht es schon ein bisschen orientalische Gastlichkeit. „HYPNOÄSTHETIK. DIE ULTIMATIVE VERFÜHRUNG IN MARKETING, HANDEL UND ARCHITEKTUR“ Von Christian Mikunda. Erschienen im Econ Verlag, 2018. STYLE
  • 34. 22THE Stylemate Issue No 02 | 2019 Die ersten Sonnenstrahlen am Morgen sind mit liv.be ein ganz besonderes Erlebnis: Das Dach weit geöffnet genießen wir, wie die Natur um uns erwacht und gleiten so ganz sanft in den neuen Tag hinein. Wenn ein Lüftchen kommt, senken wir schnell das Dach und kuscheln uns in die Decke, während wir gemütlich ein Buch lesen. liv.be ist ein Draußen-Bett mit Schutz vor Wind und Wetter, es bedeutet einfach leben, entschleunigen und ankommen. OUTDOOR-BETT, OUTDOOR-LOUNGE, OUTDOOR SEIN Am Meer oder auf dem Land, beim Ferienhaus, auf dem eigenen Grundstück oder der Terrasse, einzeln, als Paar oder als kleine Familie: Mit liv.be kann man die Natur spüren und erleben – geschützt vor Sonne, Wind und Regen, denn es ist ein komfortabler und multifunktionaler Raum im Freien, den man sich an seinen persön- lichen Lieblingsort mitnehmen kann. LIV.BE, PREMIUMQUALITÄT BY PLOSS Die Marke liv.be aus dem Hause Ploß steht für Premiumqualität im Outdoor-Bereich. Dank der hochwertigen Materialien und jahrzehntelanger Erfahrung ist liv.be gemacht für das Leben draußen – das ganze Jahr über. Die Außenwände sind wahlweise in Geflecht, Alu oder Teak erhältlich. Eine angenehme Haptik aller Materialien sorgt für das wohlige liv.be- Gefühl. Clevere Extras wie Stauraum, Ablage und Terrasse im Eingang machen liv.be nicht nur komfortabel, sondern auch noch smart. Es gibt Platz für Bücher, Smartphone, Schuhe und leichtes Gepäck. IM GARTEN UNTER DEN STERNEN In einem Klappschritt umgebaut von der Lounge zum Bett kann der Mond aufgehen und es richtig gemütlich werden. Das Dach nun ganz verschlossen, gibt ein herrlich wohliges liv.be-Gefühl von Geborgensein, Naturverbundenheit und einem Hauch von Luxus. Nun gut gebettet draußen mit Blick durchs Sternenfenster einschlafen und am nächsten Morgen ganz nah am Vogelgezwitscher aufwachen. Und nah an der heimischen Kaffeemaschine mit der eigenen Lieblingsröstung, für einen perfekten Morgen im liv.be. drinnen draußen Das außergewöhnlichste Gästezimmer im Garten, der Entspannungsort unter dem Apfelbaum, die Sonnenliege direkt am Meer – mit liv.be Outdoor-Bett und -Lounge kann man das eigene Zuhause um einen weiteren Wohlfühlort erweitern. im livbe.de Fotos:liv.be
  • 35. 23THE Stylemate Issue No 02 | 2019 STYLE Portofino als Fischerdorf zu bezeichnen, kommt einem fast nicht mehr in den Sinn, so sehr ist es mit Luxus und Lifestyle verknüpft. Doch das war es ursprünglich, bevor „Reich und Schön“ in den kleinen Ort an der italienischen Riviera eingezogen sind. Seit jeher hat Portofino die Menschen angeregt, zu träumen – mit seinen pastellfarbenen Häusern, dem wunderbaren Blick auf das Ligurische Meer und den kleinen Hafen, in dem heute Super-Yachten ankern. Am Abend, wenn man in einer kleinen Bar im Freien Platz nimmt und der örtliche Barde Mario „I found my Love in Portofino“ singt, ist man im Traum angekommen. Wenn Dior Portofino liebt, dann müssen wir es einfach auch lieben. Der Viskose-Body aus der neuen Diorriviera Collection ist ein Must-have für den schicken Badeort und zugleich ein Bekenntnis. Und am Abend trägt man den Kaftan von Missoni darüber, mit genau der richtigen Eleganz. KAFTAN von Missoni um € 2.590 BODYSUIT von Dior missoni.com, dior.com mondän P O R T O - F I N O50 Jahre ist es her, dass Neil Armstrong seinen ersten Schritt auf dem Mond gemacht hat. TheStylemate zeigt „mondäne“ Badeorte, auf deren Boden wir schon seit Jahrzehnten immer wieder gerne unsere Füße setzen. THE RIGHT STYLE FOR Fotos:shutterstock.com,DanBreckwoldt / Dior / Missoni