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beyond
borders
Stylemate
THESTYLEMATE.COM
NEWS ABOUT LIFE, STYLE & HOTELS
ISSUE No 03 | 2019
thestylemate.com
THE
Foto:o. T. ,inspiriertvon RobertFrank,Wien,2018;CourtesyGalerieGiselaCapitain,Köln;CopyrightElfieSemotan
2THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Foto:Heldentheater
Essentials
Seite 3
Grenzgedanken
Seite 4 – 7
Interview Elfie Semotan:
Aufgelöste Grenzen
Seite 6
LIFE:
Grenzgänge:
Dreimal grenzgenial
essen und trinken
Seite 8 – 10
Artsy Lifestyle –
Kulturkalender
Seite 11
Think big
Seite 12
Interview Deborah Sengl:
„Wir müssen
die Mauern in unseren
Herzen niederreißen.“
Seite 13
Interview Bernd Neff:
Where is paradise?
Seite 14 – 15
Franzobel
Seite 16
STYLE:
Motor City Detroit
Seite 17
Tick Tack
Seite 18 – 19
Detroits Design Core
Seite 20 – 21
Mode ohne Grenzen
Seite 22 – 24
Provocateur
Seite 25
Kolumne von
Friedrich Liechtenstein:
Ich Glückspilz
Seite 26
HOTELS:
LIFESTYLEHOTELS
selection:
Focus on Matterhorn
Seite LH 01
Matterhorn Vibes
Seite LH 02 – 03
Hotel Nidum
Hotel & Villa Auersperg
Seite LH 04
Monaci delle Terre Nere / 
New Member
Seite LH 05
Crazy Hollmann
Seite LH 06 – 07
Hotel Bergland Sölden
Seite LH 08
Sublime Comporta / 
New Member
Seite LH 09
Gradonna
Mountain Resort
Seite LH 10 – 11
Directory
lifestylehotels
Seite LH 12
IMPRESSUM
Seite 2
Diesmal ziert unser Cover ein starkes Foto einer der
international erfolgreichsten und interessantesten
Fotografinnen Österreichs – Elfie Semotan. Als junge
Frau zog es sie nach Paris, um dort Model zu werden.
Im Laufe der Zeit entwickelte sie ein immer stärker
werdendes Interesse an der Arbeit hinter der Kamera.
Man sagt über sie, sie hätte die Grenzen zwischen
Mode- und Kunstfotografie mit ihrer Arbeit aufgelöst.
Im Interview mit THE Stylemate (zu lesen auf Seite 6)
erzählt sie uns mehr über sich und ihr Schaffen.
Um Grenzen geht es auch in dieser Ausgabe. Als Anlass,
dieses Thema zu betrachten, nahmen wir das 30-jährige
Jubiläum des Falls der Berliner Mauer. Am 9. November
1989 wurde euphorisch die Einheit gefeiert und seitdem
blickt man stolz auf diesen Moment der überwundenen
Grenze zurück. Die Künstlerin Deborah Sengl hält im
Interview mit uns jedoch fest, sie sehe auch im heutigen
Deutschland „eine nachhaltige und sehr bedrohliche
Kluft in der Gesellschaft. Solange wir nicht die Mauern
in unseren Köpfen und vor allem Herzen niederreißen,
sind wir von einem toleranten und friedlichen Mitein-
ander weit entfernt.“ Weil wir glauben, dass das Reisen
und das Kennenlernen (zunächst) fremder Menschen
dazu beitragen, genau das zu ermöglichen, laden wir
Sie wieder einmal dazu ein, lesend Menschen und Orte
kennenzulernen und sich von ihnen zu realen Erleb-
nissen inspirieren zu lassen.
Thomas Holzleithner & Hardy Egger
H E RAU S G E B E R
IN THIS ISSUE
Wenn Sie keine Ausgabe
mehr versäumen wollen,
können Sie THE Stylemate
auch abonnieren.
thestylemate.com
IMPRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz
Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer Chefin vom Dienst: DI (FH) Christin Maier-Erlach
Cover-Foto: o. T., inspiriert von Robert Frank, Wien, 2018; Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln; Copyright Elfie Semotan
Gestaltung: VON K Brand Design Autoren: Franzobel, Hedi Grager, Friedrich Liechtenstein, Mag. Nora Palzenberger Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger
Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz Erscheinungsort: Graz Erscheinungsweise: 3 x jährlich
3THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
essentials
G H D A I R ®
Jeder Tag ist der richtige Tag, um großartig
auszusehen! Und das muss nicht immer lange
dauern. Mit dem ghd air. Haartrockner hat
man den perfekten Stylingpartner. Sein leistungs-
starker Motor liefert einen Hochdruck-
Luftstrom, um das Haar in der Hälfte der Zeit
von herkömmlichen Haartrocknern mit
DCMotor zu trocknen. Die fortschrittliche
Ionen-Technologie reduziert Frizz und abstehende
Haare doppelt so schnell, für ein glattes Finish
wie vom Profi. Es kann so einfach sein.
Jetzt exklusiv für Hotels erhältlich.
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D I E S E R A U S G A B E
Fotos:Aesop / iphoria.com / oryoki.de / bosatrade.com / LouisVuitton / ghd®
E S S I G & Ö L
Diese geschmackspendenden „Twins“, entworfen
von Gordon Guillaumier für Bosa, sind ein
Öl- und Essigständer aus glasierter Keramik, der
es ermöglicht, Öl und Essig im selben Gefäß
zu bewahren. Die auf den Kappen eingravierten
Initialen vermitteln das Gefühl eines antiken
Objekts. „Twins“ erfindet ein gemeinsames
Objekt neu und bereichert es mit elegantem,
glänzendem Gold- oder Kupferfinish und
veredelt somit jeden Tisch.
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P F L E G E N D E S D U E T T
Das „Resurrection Duet“ aus hervorragender Reinigung
und feuchtigkeitsspendendem Schutz geht Frauen wie
Männern gut zur Hand. Das Handpflegeset von Aesop aus
Mandarinenschale, Rosmarinblättern und Zedern-
atlas ist mild zur Haut, duftet himmlisch und führt dazu,
dass sich die Hände so zart wie die Haut eines kleinen
Babykätzchens anfühlen. Zuerst die Hände mit der
Aromatique Hand Wash reinigen und im zweiten Schritt
mit dem Hand Balm pflegen. Perfektes Teamwork.
aesop.com, € 100
T RAV E L B U D D I E S
Das Alleinreisen wird immer mehr zum Trend, umso
mehr erfreut man sich dann an schicken Begleitern.
Wie diesen Buddies hier. Die Reisepasshülle
schützt das wichtigste Gut auf jedem Trip und die
Kofferanhänger sorgen dafür, dass es am Förderband
zu keinen Verwechslungen kommt. Außerdem helfen
sie uns auf die Sprünge, wenn wir mal nicht wissen,
wohin es gehen soll. Aus veganem PU-Leder.
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S C H ÖN E S PA A R
Diese japanischen Essstäbchen Tokusen Kashikosa aus
Schlangenholz sind noch mal eine Steigerung zu Eben-
oder Rosenholz und für Liebhaber der japanischen Esskul-
tur eigentlich ein „must have“. Die extreme Härte, Dichte
und Abriebfestigkeit sowie die ungewöhnliche Struktur
haben dieses Holz berühmt gemacht. Das feinporige Holz
ist äußerst selten und eines der teuersten Hölzer der Welt.
Hergestellt werden die Stäbchen in Handarbeit in der
Manufaktur Marunao in limitierter Edition.
oryoki.de, € 289,90
S C H I C K E S I D E K I C KS
Berlin ist die Stadt dieses Herbstes. Gefeiert wird die
Wiedervereinigung, also der Fall der deutschen Mauer vor
30 Jahren, mit vielen Ausstellungen und Veranstaltungen.
Der schicke Sidekick für ihn ist die Keepall 50 mit Schulter-
riemen in mattschwarzem Taïga Leder von Louis Vuitton.
Mit beinahe gummiartiger, weicher Haptik gefertigt, trägt
sie die visuelle Signatur der Kollektion von Virgil Abloh,
Men’s Artistic Director: das leuchtende „X“ in Regenbogen-
farben. Wenn die nicht gut nach Berlin passen, was dann?
Einen immer aktuellen Blick auf Berlin liefert diese
Ausgabe von „Louis Vuitton Fashion Eye“. Sie zeigt die Stadt
und ihre Künstler durch die Augen des Modefotografen
Peter Lindbergh aus einer sehr persönlichen Perspektive.
louisvuitton.com, € 50/€ 2.500
4THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
G R E N Z G E D A N K E N
TEXT VON
NINA
PREHOFER
ENTSCHULDIGEN
SIE, IST DAS
DER SONDERZUG
NACH PANKOW
ICH MUSS MAL
EBEN DAHIN,
MAL EBEN NACH
OST-BERLIN
5THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Eine Grenze,
laut Definition
der Rand eines Raumes
und damit ein Trennwert,
eine Trennlinie oder
Trennfläche.
Grenzen trennen also.
Menschen, Länder,
Gedanken.
Auch wenn sie
uns beschränken,
brauchen wir sie.
Vor allem,
um unsere Freiheit
zu erkennen.
„Freiheit kann sich ohne Grenzen nicht
entfalten. Schon allein deshalb, weil ein
Mensch sich nur dann als frei erleben
kann, wenn er den Unterschied zur Un-
freiheit zu empfinden vermag. Jedes
menschliche Streben nach Freiheit ist
nur denkbar durch das Überwinden
bestehender Grenzen.“ So sagte es der
Philosoph Konrad Paul Liessmann in
einem Interview mit dem Magazin brand
eins. Eine Grenze wurde vor 30 Jahren
überwunden. Die Berliner Mauer fiel am
9. November 1989 und einte, was Jahr-
zehnte getrennt war und nie getrennt
hätte sein dürfen. Eine Mauer durch
eine europäische Stadt, irgendwie kaum
vorstellbar. Und doch gerade in Tagen
wie diesen ein sehr populärer Gedanke.
Was bedeutete die Mauer in Berlin?
Eine Grenze, von Menschen gezogen,
die Familien, Freunden, Leben trennte
und aus einer Welt zwei Welten machte.
Plötzlich wurde aus einem Land – wenn
auch durch den Zweiten Weltkrieg mehr
als erschüttert –, das zusammengehörte,
zwei zerrissene Teile, die nicht mehr
zusammengehören sollten. Und diese
Grenze war für die einen noch restriktiver
und unverschiebbarer als für die anderen.
Während man vom „Westen“ in den Osten
reisen durfte, konnte man vom Osten
nicht so einfach in den Westen hinüber.
Sie wurde zu einer Grenze, die sich heute
noch auf die Menschen und das Leben in
Deutschland auswirkt.
Auch ich kann mich an diese Zeit erinnern,
ich war noch ein Kind. Wir fuhren mit dem
Auto unsere Familie in Berlin besuchen.
Im Westen. Als wir an der Grenze waren,
wurde ich aufgeweckt von einem schwer
bewaffneten Grenzbeamten, der kont-
rollieren wollte, ob ich auch tatsächlich
das Kind bin, das im Pass meiner Mutter
vermerkt war. Das war im Jahr 1989, also
im selben Jahr, in dem die Mauer wenig
später fallen sollte. Obwohl ich noch keine
fünf Jahre alt war, ist mir diese Erinnerung
stark im Gedächtnis geblieben. Auch die
Nervosität meiner Tante, einer Berlinerin,
die niemals in den Osten fahren wollte. Sie
hatte jedes Mal fast panische Angst, dass
meine Eltern und ihr Bruder nicht mehr
zurückkehren könnten von einem ihrer
Abstecher auf die andere Seite der Mauer.
Sie versuchte es vor uns Kindern nicht
zu zeigen, aber wir merkten ihr an, dass
etwas nicht stimmte. Damals beunruhigte
es mich auch, obwohl mir natürlich die
Tatsache, dass wir uns in einer geteilten
Stadt befanden, nicht wirklich bewusst
war. Später, als junger Teenager, mit
ein bisschen mehr Verständnis um und
Wissen über die damalige Zeit, aber mit
großer Naivität, wünschte ich mir, alt
genug gewesen zu sein, um diese Zeit noch
direkter erlebt zu haben. Ich stellte es mir
abenteuerlich und aufregend vor, in den
Osten zu fahren, den Checkpoint Charlie zu
passieren, in eine andere Welt einzutauchen
und diese Menschen auf der anderen Seite
der Mauer kennenzulernen. Damals war
mir immer noch nicht klar, was diese
Mauer für die Menschen bedeutete – und
für die Geschichte eines ganzen Landes.
Foto:shutterstock.com,LaurenWantling
Zitate sind aus dem Songtext von
Sonderzug nach Pankow © Sony/ATV
Music Publishing LLC, Universal Music
Publishing Group, Songtrust Ave.
Interpretiert von Udo Lindenberg.
6THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Warum haben Sie sich so schnell
für die Perspektive hinter der Kamera
entschieden?
So schnell habe ich mich gar nicht ent-
schieden. Das hat ein paar Jahre gedauert.
Denn so schnell konnte ich mich in Paris
nicht etablieren – mit meinen nicht so
guten Französischkenntnissen – und auch
auf dem Markt als Fotomodel musste
ich erst Fuß fassen. Als Idee gefiel mir
der Platz hinter der Kamera immer
schon besser. Es war aber damals noch
eine Vorstellung, ein Gedanke. So richtig
formulierte sich diese Idee erst aus, als
ich John Cook kennenlernte, in der Dun-
kelkammer arbeitete, lernte, zu entwickeln
und ein Gespür dafür bekam, wie man
helle und dunkle Kleider, Räume und
Formen fotografiert und wie man Dinge
am besten darstellt. Ich habe einige Jahre
lang fotografiert, selbst entwickelt und
viel über die Qualität des Lichtes, der
Filme und des Papiers gelernt. Über alles,
was eine Rolle spielt.
Man sagt, Sie haben „die Grenzen zwischen
Kunst- und Modefotografie aufgelöst“ und
damit die Modefotografie neu erfunden.
Ich habe die Grenze zwischen Kunst- und
Modefotografie schon sehr früh in meinem
Kopf aufgelöst und für mich darauf
bestanden, dass ich keine Grenze zwischen
den beiden Bereichen ziehen werde. Ich bin
der Meinung, dass da keine Grenzen sein
müssen. Gute Modefotografie war immer
Kunstfotografie. Diese Einordnung wurde
ja stets nur von jenen Menschen formu-
liert, deren Arbeit nicht in der aktiven und
praktischen Tätigkeit besteht, sondern die
hinsehen und betrachten und dann auch
beurteilen und einordnen.
aufgelöste
Wie sehr war Ihnen in dem Moment
bewusst, was Sie taten?
Es war mir bewusst, was ich gemacht
habe. Es war mir auch bewusst, dass es im
österreichischen Kontext der Kunst und
im Kontext der Frage, was Kunst ist und
was nicht, neu war, was ich machte. Hier
hat man sehr genau zwischen Kunst- und
Modefotografie bzw. Kunstfotografie und
kommerzieller Fotografie unterschieden.
Welchem Antrieb sind Sie gefolgt?
Es war kein spezieller Antrieb, sondern der
Antrieb, den man hat, wenn man arbeitet.
Jede Arbeit, die man macht, sollte sich
weiterentwickeln. Ebenso sollte sich jedes
Ziel, das man hat, weiterentwickeln und
man sollte sich davon entfernen, wo der
Anfang lag – die Regeln, unter denen man
sein Ziel kennengelernt hat, zurücklassen.
Ich wollte mich von den gängigen Mustern
der Modefotografie, dem Verbleiben im
gleichen Milieu, der Betonung der klassi-
schen Schönheit, entfernen. Ebenso von
der Darstellung etablierter Schönheit im
gesellschaftlichen Sinn, den Situationen,
in denen Modefotografie gemacht wird
und auch gefestigt ist – durch eine gewisse
Klasse und einen gewissen Zugang, also
die Darstellung eines luxuriösen Lebens.
Genau das wollte ich nicht akzeptieren und
tat es ohnehin nicht – in meinem eigenen
Leben nicht und auch in der Modefotografie
nicht.
Warum müssen Grenzen erweitert und
gebrochen werden?
Das muss man immer, sonst gibt es keine
Entwicklung und keinen Fortschritt.
Kann man das heute noch?
Ja klar, das kann man immer – und wenn
man meint, es nicht zu können, muss man
es trotzdem tun.
grenzen
Die österreichische Fotografin Elfie Semotan begann als Model vor der Kamera,
doch schon bald entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Platz dahinter.
Das machte sie zu einer der bekanntesten Fotografinnen, für die gute Mode-
fotografie schon immer Kunstfotografie war.
semotan.com
Wie war es, als Sie das erste Mal nach
Paris gekommen sind?
Das erste Mal Paris – mit dem Entschluss,
auch dort zu bleiben – war aufregend!
Denn ich wusste nicht, ob es überhaupt
möglich ist, das Leben dort zu finanzieren.
Ich bin in ein Hotel in der Nähe von
Trocadéro gegangen und nahm dort ein
Zimmer für eine Woche – denn genau so
viel Geld hatte ich. Nach meiner Ankunft
war es also wichtig, umgehend Arbeit zu
finden. Dafür nahm ich mir ein Telefon-
buch zur Hand und rief alle Haute-
Couture-Häuser in Paris der Reihe nach
an und fragte, ob sie ein Mädchen zum
Vorführen brauchen – es muss nur sofort
sein. Das gelang mir auch, bei Lanvin.
All das war natürlich extrem spannend für
mich. Lanvin war – wie alle Modehäuser –
auf der Rue du Faubourg Saint-Honoré.
Ich war unglaublich beeindruckt, diese
schönen Räumlichkeiten zu sehen,
in denen Kundinnen saßen und ich
herumgehen musste, um zu zeigen, wie
ich vorführe. Alle Leute haben mich an-
gesehen. Ich erinnere mich auch, dass
Lanvin damals einen jungen spanischen
Designer hatte, der unglaublich schnell
und schön Spanisch gesprochen hat.
Fotos:ElfieSemotan,Selbstportrait,NewYork,um2010©ElfieSemotan / o.T.,inspiriertvonDianeArbus,ausderSerieAmericana,Wien,2018©ElfieSemotan,CourtesyGalerieGiselaCapitain,Köln
7THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Doch wir wollen hier nicht nur über das
trennende Element sprechen. Werden
Grenzen überwunden, dann zeigt sich
das Verbindende zwischen zwei Dingen.
Plötzlich findet eine Annäherung statt.
Wenn wir reisen und dabei Grenzen
überschreiten, dann sehen wir, was uns
vielleicht von einer anderen Kultur trennt,
aber wir erkennen auch, was uns eint.
Und indem wir uns öffnen und anderes
kennenlernen, nähern wir uns an.
Mit dem Namen der Fotografin Elfie
Semotan wird sehr oft ihr erfolgreiches
Streben genannt, die Grenzen zwischen
Kunst- und Modefotografie mit ihrer Arbeit
aufzulösen. Sie hat damit zwei Disziplinen
miteinander verbunden, die in den Köpfen
vieler Menschen wenig miteinander zu
tun hatten. Oder der US-amerikanische
Schriftsteller und Journalist Hunter S.
Thompson, der mit einer einzigen „Story“
die Grenze zwischen Journalismus und
Literatur aufhob und mit „Gonzo“ ein völlig
neues Genre begründete. Mit exzessivem
Drogenkonsum und selbst provoziertem
Chaos wurde der Gonzo-Stil für ihn zu
einem „professionellen Amoklauf“, der den
meisten wohl durch den Film „Fear and
Loathing in Las Vegas“ mit Johnny Depp
als Thompson in Erinnerung geblieben
ist. Als einen Nachfolger könnte man den
deutschen Autor und Journalisten Helge
Timmerberg bezeichnen, dessen Reisege-
schichten zu den unterhaltsamsten zählen.
Sportler überschreiten in Wettkämpfen
regelmäßig körperliche Grenzen. Kürzlich
hat der Läufer Eliud Kipchoge die Demar-
kationslinie von zwei Stunden bei einem
Marathon unterboten. Der Kenianer lief in
Wien die Rekordzeit von 1:59:40 Stunden
für die klassische 42,195 km-Strecke.
Auf die Frage, warum er das unbedingt
schaffen wollte, antwortete er: „Ich wollte
die Menschen inspirieren. Ich habe gezeigt,
dass kein Mensch ein Limit hat.“
Grenzen entstehen im Kopf, Grenzen sind
von Menschen gemacht. So schließen wir
den Text, wie wir ihn begonnen haben, mit
einem Zitat von Konrad Paul Liessmann:
„Ohne Grenzen wäre nichts wahrnehmbar.
Sie sind die Voraussetzung jeder mensch-
lichen Erkenntnis. Denn jede Erkenntnis
beginnt mit einem entscheidenden Akt:
zu verstehen, dieses ist nicht jenes. Aber,
und das gehört zu jeder Grenzerfahrung:
Man kann auch falsche Unterscheidungen
treffen. Nicht die Grenze ist das Problem,
sondern ob diese Grenze an dieser Stelle
sinnvoll und notwendig ist.“ Über die
Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von
Grenzen sollten wir also niemals aufhören,
nachzudenken.
HONEY, ICH GLAUB’,
DU BIST DOCH EIGENT-
LICH AUCH GANZ LOCKER
ICH WEISS, TIEF IN
DIR DRIN, BIST DU EIGENT-
LICH AUCH’N ROCKER
DU ZIEHST DIR DOCH
HEIMLICH AUCH GERNE
MAL DIE LEDERJACKE AN
UND SCHLIESST DICH EIN
AUF’M KLO UND HÖRST
WEST-RADIO
ICH WEISS GENAU,
ICH HABE FURCHTBAR
VIELE FREUNDE
IN DER DDR UND
STÜNDLICH WERDEN
ES MEHR
OCH, ERICH EY, BIST
DU DENN WIRKLICH SO
EIN STURER SCHRAT
WARUM LÄSST DU
MICH NICHT SINGEN
IM ARBEITER-
UND BAUERNSTAAT?
ALL DIE GANZEN
SCHLAGERAFFEN
DÜRFEN DA
SINGEN
DÜRFEN IHREN
GANZEN
SCHROTT ZUM
VORTRAGE
BRINGEN
NUR DER
KLEINE UDO,
NUR DER
KLEINE UDO
DER DARF
DAS NICHT,
UND DAS
VERSTEHEN
WIR NICHT
Fotos:shutterstock.com:AbelTumik / canadastock / carol.anne / EwaStudio / ilolab
8THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Die Mostviertler wollen es wissen und schöpfen dabei aus dem Potenzial einer ganzen Region.
Die Kulinarikreihe „Mostviertler Feldversuche“ lädt ein zum kulinarischen Experiment und unerwarteten Geschmackserlebnissen
mit ausgezeichneten Köchen, außergewöhnlichen Locations und regionalen Zutaten.
Die doppelte Haubenköchin Theresia Palmetzhofer feierte das Experiment im September gemeinsam mit und im Birnengarten der Destillerie Farthofer
unter freiem Himmel mit Malzbrot und handgeschlagener Rohmilchbutter, mit Emmer gefüllten Birnenblättern, einer roh marinierten Forelle mit Pichlbirne
und Forellenkaviar, Flusskrebssuppe mit Zitronenbasilikum, einem Saibling am Birnensteckerl und zum Abschluss Malzeis mit weißem Schokomousse und Kriecherl.
Hier waren gleich mehrere Gegebenheiten einmalig: Alle diese Speisen wurden in einer „Feldküche“ kulinarisch meisterlich ohne Strom zubereitet, die Szenerie
an einem herrlichen Spätsommertag war zum Wegträumen. Man darf sich auf weitere Versuche in diesem Jahr wie auch 2020 freuen!
F E L D
V E R S U C H E
MOSTVIERTEL
3
feldversuche.at
AT
mal-
Fotos:©MostviertelTourismus / www.weinfranz.at
9THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
MAILAND
PORTA VENEZIA
Internationalität, Recherche und Geselligkeit: Das sind die Zutaten, die das neue Restaurant „Spica“ im Herzen des Mailänder Viertels
Porta Venezia auszeichnen. Die beiden Starköche, die Inderin Ritu Dalmia und die Italienerin Viviana Varese, teilen gemeinsame Leidenschaften:
die Weltküche und das Reisen. Also bietet das Spica eine gastronomische Reise durch vier geografische Gebiete – Südostasien, indischer Subkontinent,
Europa und Amerika –, die den Gaumen mit erstaunlichen Geschmäckern und Noten beeindrucken.
Diese Reise spiegelt sich auch im Interior Design der Architekten Tiziano Vudafieri und Claudio Saverino wider.
Sie haben einen Raum entworfen, der mit seiner ungewöhnlichen Mischung aus asiatischen Einschlägen und einer Hommage an
die Meister des Mailänder Designs des 20. Jahrhunderts überraschen kann. Das Ergebnis ist ein farbenfrohes Restaurant,
das die lebhafte Atmosphäre von Porta Venezia und seinem dynamischen und jungen Publikum einfängt.
W E L T
K Ü C H E
spicarestaurant.com
grenzgenial essen und trinken in Österreich, Italien
und Deutschland mit Konzepten, wie sie unterschiedlicher
nicht sein könnten.
IT
Fotos:FoodphotographycourtesyofSpica / InteriorphotographyNathalieKrag
10THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Das „Einstein unter den Linden“ in Berlin ist normalerweise für Backhendl mit Erdäpfelsalat, Wiener Saftgulasch, marinierten Tafelspitz
mit Kürbiskernöl oder Apfelstrudel, also typischste österreichische Küche, bekannt. Daran möchte auch das Geschäftsführerteam von GRILL ROYAL,
das Anfang 2016 übernommen hat, nicht rütteln. Anlässlich des Mauerfalljubiläums wird aber abends vom 4. bis 10. November
ein besonderes Menü serviert, das die Wiedervereinigung von Ost und West kulinarisch feiert.
Die säuerlich-scharfe Soljanka, eine Suppe aus der osteuropäischen Küche, macht den Anfang. Danach labt man sich am Falschen Hasen und zum Dessert gibt
es, symbolisch vereint, Frankfurter Kranz auf kaltem Hund. Ein kalter Hund ist übrigens ein schokoladiger „no bake“-Kekskuchen, der an Kindergeburtstage erinnert.
Begleitet wird das Mauerfall-Menü von einem Weißburgunder vom Thüringer Weingut Zahn, dem Rotweincuvée „Heimat“ vom Mittelrheinischen
Weingut Josten & Klein und einem Walnussgeist von der Meissener Spezialitätenbrennerei Prinz zur Lippe.
O S T - W E S T
V E R E I N I G U N G
BERLIN
einstein-udl.com
DE
Fotos:JuleMüller / RobertRieger
11THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Fotos:Bauhaus-ArchivBerlin,Ausstellungsansicht„originalbauhaus“,InstallationvonRenateBuser,Foto:CatrinSchmitt / AlbrechtDürer,Feldhase,1502,©AlbertinaWien / MariaLassnig,DuoderIch,2005,PrivateCollection.CourtesyHauser&WirthCollectionServices©MariaLassnigStiftung,©StefanAltenburgerPhotographyZürich / shutterstock.com,Mia2you
A R T S Y L I F E S T Y L E
AUSSTELLUNG
miami –
	 art district
In Miami befinden sich auch beeindruckende private
Kunstsammlungen von Weltformat, etwa The Margulies
Collection at the Warehouse, die De la Cruz Collection
oder die Rubell Familiy Collection, die zu den
größten privaten zeitgenössischen Sammlungen
in Amerika zählt. Wenn man schon in der Stadt ist,
sollte man sich auch Zeit dafür nehmen.
margulieswarehouse.com,
delacruzcollection.org, rfc.museum
wien –
	 auktion im kinsky
Bei seiner 130. Auktion offeriert „im Kinsky“
bedeutende Werke der internationalen Moderne, wobei
der spezielle Fokus auf der Wiener Moderne um
Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka liegt.
Einen besonderen Schwerpunkt des Hauses bilden
Künstler der Neuen Sachlichkeit in Österreich, zum
Beispiel Bilder von Franz Sedlacek und Rudolf Wacker.
Jugendstil & Design bietet regelmäßig ein hochklassiges
Angebot von Objekten der Wiener Werkstätte, der Kunst
um 1900 und des Designs der 1950er und 1960er Jahre.
Die zeitgenössische Kunst von 1945 bis heute bildet
außerdem einen Schwerpunkt des Angebotes.
„Klassische Moderne –
Zeitgenössische Kunst –
Jugendstil & Design“
am 26. und 27. November 2019
imkinsky.com
AUKTION
miami –
	 art basel miami beach
Auf der internationalen Messe für zeitgenössische
Kunst werden von rund 260 Ausstellern aus 32 Ländern Werke
von mehr als 4000 Künstlern gezeigt. Die Art Basel Miami
Beach ist eine der wichtigsten Kunstmessen in den Vereinigten
Staaten und ein kulturelles sowie gesellschaftliches Highlight für
Nord- und Südamerika. Hier informieren sich Künstler, Sammler,
Kuratoren und Kunstkritiker über die neuesten Kunstströ-
mungen. Sie verbindet eine internationale Auswahl von mehr
als 220 führenden Galerien aus Nordamerika, Lateinamerika,
Europa, Asien und Afrika mit einem spannenden Programm von
Sonderausstellungen und Crossover-Veranstaltungen mit Musik,
Film, Architektur und Design. Der Geist der Messe lebt in der
ganzen Stadt, in der in dieser Woche Satellitenmessen, glitzernde
Partys und unzählige Veranstaltungen stattfinden.
„Art Basel Miami Beach“
5. bis 8. Dezember 2019
artbasel.com
MESSE
berlin –
	 original bauhaus
Das Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung zeigt in
der Ausstellung „Original Bauhaus“ anlässlich des Bau-
hausjubiläums Stücke aus dessen einhundertjähriger
Geschichte. Die Ausstellung in der Berlinische Galerie
präsentiert mit rund 700 Exponaten ein Potpourri aus
bekannten, unbekannten und wiederentdeckten Stücken
aus dem Bauhaus-Archiv und der ganzen Welt.
„Original Bauhaus“
6. September 2019 bis 27. Jänner 2020
berlinischegalerie.de
AUSSTELLUNG
berlin –
	 nineties berlin
Diese multimediale Ausstellung zeigt das wilde und
bunte Berlin der 90er-Jahre. Dieses Jahrzehnt prägte
die Stadt nachhaltig. „nineties berlin“ fängt diese
turbulente Zeit mit einer multimedialen Ausstellung
ein und zeigt mit echten Mauerteilen, Skulpturen und
interaktiven Elementen die Spuren der 90er.
„nineties berlin“
bis zum 28. Februar 2020
nineties.berlin
AUSSTELLUNG
ELISABETH SKOFITSCH-HAAS
ist Kunstexpertin und für das
Auktionshaus „im Kinsky“ Wien
tätig. Für THE Stylemate stellt
sie ihre aktuellen Highlights der
Kunstwelt vor.
imkinsky.com
AUSSTELLUNG
wien –
	 albrecht dürer
Lange war er nicht zu sehen, jetzt erfreut man sich
umso mehr an ihm: der „Feldhase“ Albrecht Dürers.
Anlässlich einer groß angelegten Dürer-Retrospektive
lässt die Albertina das berühmteste Langohr der Welt
für wenige Monate aus dem „Stall“. Mit über 140 Arbeiten
besitzt die Albertina den weltweit bedeutendsten Bestand
an Zeichnungen des Meisters. Erweitert um wertvolle
internationale Leihgaben werden über 100 Zeichnungen,
ein Dutzend Gemälde, persönliche Aufzeichnungen und
andere seltene Dokumente präsentiert.
„Albrecht Dürer“
in der Albertina Wien
20. September 2019 bis 6. Jänner 2020
albertina.at
AUSSTELLUNG
wien –
	 maria lassnig
Maria Lassnig zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen
des 20. Jahrhunderts. Anlässlich ihres 100. Geburtstages
würdigt die Wiener Albertina die österreichische
Malerin mit einer Retrospektive. Die Ausstellung
„Ways of Being“ zeigt die beeindruckenden Haupt- und
Schlüsselwerke Lassnigs. Sehr sehenswert!
„Maria Lassnig“
in der Albertina Wien
6. September bis 1. Dezember 2019
albertina.at
12THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Fotos:DominicErschen / ReinhardSudy 
Begonnen hat für Alessandro Painsi alles
im beschaulichen St. Margarethen a. d.
Raab in der Oststeiermark. Dort wuchs er
auf, ehe er an der Grazer Ortweinschule
Kunst und Design zu studieren begann.
Als vielfacher Meister lateinamerikani-
scher Tänze reiste er 2013 beruflich nach
Dänemark. Dort fand er in Amalie die
Liebe seines Lebens – und so blieb er in
Aalborg. „Beim Tanzen stand weniger
Kunst als vielmehr sportliche Höchst-
leistung im Vordergrund. Ich wollte aber
unbedingt etwas Künstlerisches machen
und begann zu malen.“ Seitdem führt er
in Aalborg mit der Street-Art-Künstlerin
Frida Still Vium eines der erfolgreichsten
Jugend-Kunststudios Europas. „Wir arbei-
ten mit Schulen und Hilfseinrichtungen,
bieten jungen Menschen die Möglichkeit,
sich kreativ zu entfalten. Wir wollen mit
Kunst helfen, Grenzen zu überwinden,
weil es keinen Unterschied macht, wo
du als Künstler herkommst.“ So gesehen
hat Kunst auch etwas sehr Verbindendes.
Seinen Stil bezeichnet Painsi selbst als
abstrakt, seinen schnellen Pinselstrich
sieht er als großen Vorteil: „Ich könnte
mir nicht vorstellen, vorher zu überlegen,
was ich male – es passiert einfach.“
Seine erste Soloausstellung hatte er 2018
mit großem Erfolg im Vinariat von
Mag. Freddy Maier in Stainz. Es folgten
Präsentationen durch die Simons Gallery
auf der Art Context in Miami, in der
Rudolf Budja Galerie in Salzburg mit
seinem Projekt „Abandoned Industry“,
einer Kollaboration zwischen ihm und
dem dänischen Modedesigner Kristoffer
Simonsen, und auf der Art New York
im Mai 2019. „Ich habe immer an mich
geglaubt und arbeite sehr hart. Aber dass
es international so schnell gehen wird,
hätte ich nicht gedacht. Das ist ein Traum.“
In Dänemark wird er durch die Galerie
Wolfsen vertreten und seine Agentin
arbeitet gerade an Ausstellungen in Asien
und Russland. Schon fix ist seine Solo-
Ausstellung auf der ONE ART Taipei 2020
in China.
Der junge Künstler hat ehrgeizige Ziele:
„Ich möchte der größte Künstler auf der
Welt werden und sie mit meiner Kunst
verändern.“ An Selbstbewusstsein mangelt
es ihm nicht, doch sieht er sich auch als
bodenständig und loyal. Seine Familie ist
ihm sehr wichtig. Auch mit Neid wurde
er schon konfrontiert, aber „diesen habe
ich mir sehr hart erarbeitet“, meint er
schmunzelnd.
think
instagram.com/picassandro
ALESSANDRO
glaubt an das, was
Andy Warhol sagte,
nämlich, dass der
Künstler ein größeres
Kunstwerk ist als
die Kunst. „Und ich
glaube an mich.“
ALESSANDRO PAINSI
IST GERADE MAL
23 JAHRE ALT
UND GILT ALS
ÖSTERREICHISCHER
NACHWUCHSKÜNSTLER
MIT GROSSEM
POTENZIAL FÜR
INTERNATIONALEN
ERFOLG.
UND ER HAT VIEL
VOR: „ICH MÖCHTE
DER GRÖSSTE
KÜNSTLER
AUF DER
WELT WERDEN!“
Kunst bedeutet für Painsi, Grenzen zu
überwinden. „Bei jeder Ausstellung bin
ich total nervös, denn ich zeige etwas
sehr Persönliches, gebe viel von mir preis
und werde von den Menschen beurteilt.
So ist jede Ausstellung eine Grenze, über
die ich schreite. Das kenne ich aus meiner
Zeit als Turniertänzer, doch waren es
damals vor allem körperliche Grenzen“,
erzählt er etwas nachdenklich. „Bei
meinen Entscheidungen bewege ich mich
meist aus meiner Komfortzone, doch
damit ändere ich oft mein ganzes Leben.“
Im Dezember wird Alessandro Painsi
mit der Galerie Budja wieder auf der Art
Miami vertreten sein. 2020 ist eine große
Soloausstellung in Dänemark geplant.
„Ausstellungen in Museen, gigantische
Installationen und Menschen, die Städte
bereisen, nur um meine Installationen zu
sehen – das ist es, was ich will.“
TEXT VON
HEDI
GRAGER
B I G .
13THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Fotos:Skulptur:©DeborahSengl,Foto:©BerndPreiml
LIFE
„ESCAPE!“
VON
DEBORAH SENGL
Ab 15. Oktober 2019
im Museumsquartier Wien,
Buchungen online.
mqw.at
In ihrer neuen Arbeit „Escape!“ im Museumsquartier in Wien
schafft sie mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst auf 300 m2
eine Erfahrungswelt, in der sich Besucher mit dem Thema „Flucht“
auf mehrdeutig-kritische Weise auseinandersetzen können.
Was erwartet die Menschen in
Ihrem Escape Room?
„Escape!“ ist eine künstlerische Erfah-
rungswelt, die sich mit dem sehr aktuellen
Thema Flucht beschäftigt. Die Besucher
erwartet eine Mischung aus klassischen
Methoden von „Escape-Räumen“, Aus-
stellungselementen und multimedialen
Erlebnissen. Mein Ziel ist, damit ein
möglichst breites Publikum mit diesem
sehr emotionalen Inhalt zu erreichen.
Mit welchen „emotionalen Ausnahme-
zuständen“ muss man als Besucher
rechnen? Panik, Angst ...?
Ich stelle nicht den Anspruch, eine reale
Fluchterfahrung nachzustellen. Die
empathische Auseinandersetzung mit der
Ausweglosigkeit und Verzweiflung von
Geflüchteten und ihren Geschichten war
und ist das Hauptmotiv meines Projektes.
Um dieses Nachempfinden anzuregen,
werden die Besucher mit unterschiedli-
chen Ängsten konfrontiert, beispielsweise
jenen vor Gewalt, Dunkelheit oder Enge.
Die Panik steht hier allerdings nicht im
Vordergrund. Vielmehr möchte ich durch
die Andeutung dieser Ausnahmesituati-
onen an unsere angeborenen Emotionen
anknüpfen.
In Ihrer Arbeit steht stets der Mensch im
Vordergrund – was war bei Ihrer Arbeit an
„Escape!“ anders?
Meine Arbeit ist stets gesellschaftskritisch.
Das Verhalten bzw. Fehlverhalten von
uns Menschen ist seit jeher der Nährboden
meiner Kunst. „Escape!“ ist aber mit
Sicherheit meine emotionalste Arbeit.
Ich habe sie 2015, als Reaktion auf die
sogenannte Flüchtlingskrise, entwickelt.
Die Schicksale unzähliger Menschen, die
ihre Existenz verloren haben und ihre
Heimat verlassen mussten, haben mich
zutiefst erschüttert. Viele hierzulande
haben ihr Mitgefühl gezeigt und geholfen.
Einige andere haben sich gegenüber den
Geschichten der Geflüchteten aber leider
verschlossen und empathielos oder sogar
ablehnend reagiert. Dieses Verhalten hat in
mir eine massive Traurigkeit ausgelöst.
Ein weiterer Unterschied ist, dass „Escape!“
die klassische Ausstellungssituation
durchbricht und das Publikum in seiner
immersiven Machart viel stärker einbindet.
Sie haben mit der Organisation
„Fremde werden Freunde“ zusammen-
gearbeitet. Was haben Sie während der
Arbeit an diesem Projekt gelernt?
Was davon hat Sie am meisten berührt?
Da mir die Ernsthaftigkeit meines
Projektes sehr am Herzen liegt, war
es mir von Anfang an ein besonders
großes Anliegen, eine NGO einzubinden.
„Fremde werden Freunde“ sind, wie auch
das Konzept zu „Escape!“, als direkte
Antwort auf die Flüchtlingskrise Ende
2015 entstanden. Der Schwerpunkt dieser
Organisation liegt in der Inklusion und
dem Aufbrechen von Vorurteilen zwischen
Menschen unterschiedlicher Herkunft und
Kultur. Wir beide verstehen unsere Arbeit
nicht als parteipolitisches Statement,
sondern als Appell an die Menschlichkeit.
Im Zuge unserer Zusammenarbeit habe
ich einige Menschen mit Fluchterfahrung
kennenlernen dürfen. Sie haben für das
Projekt Gegenstände, Fotos und ihre ganz
persönlichen Geschichten zur Verfügung
gestellt. Dieses enorme Vertrauen und ihre
durchwegs positive Resonanz auf die Form
der Umsetzung dieser sensiblen Thematik
haben mich unglaublich bewegt.
DEBORAH SENGL
ZÄHLT ZU DEN BEDEUTENDSTEN
KÜNSTLERINNEN ÖSTERREICHS.
Warum sind die einen betroffen und
empfinden Mitgefühl, während andere
voller Angst (oder auch Hass) darauf
reagieren, wenn es um die Themen Flucht
und Migration geht?
Ich denke, dass das Unbekannte generell
die stärkste Quelle der Angst ist. Leider
werden Vorurteile oft unreflektiert von
dem familiären oder sozialen Umfeld
übernommen. Auch haben die virtuellen
„Echokammern“ einen sehr großen Einfluss
auf die Gesellschaft. Lagerdenken ist derzeit
leider viel ausgeprägter als eine direkte und
vor allem emotionale Auseinandersetzung
mit unserem Gegenüber.
Sind Ihnen aufgrund dieser Arbeit
auch negative Reaktionen entgegen-
gebracht worden?
Noch nicht. Ich bin aber darauf vorbereitet,
dass dieses Projekt sicherlich polarisiert
und einigen, aus unterschiedlichen
Gründen, auch missfallen könnte.
niederreißen.“
Wir feiern dieses Jahr auf der einen Seite
das 30-jährige Jubiläum des Falls der
Berliner Mauer, auf der anderen Seite
wurden und werden in der letzten Zeit
immer mehr Grenzen neu errichtet.
Was sagen Sie zu diesem Paradox?
Ich sehe hier nicht unbedingt einen
Widerspruch, da es nicht nur die sicht-
baren Mauern sind, die unsere Welt(en)
entzweien. So erfreulich es beispiels-
weise in Deutschland sein mag, dass es
1989/90 zu einer sogenannten Wieder-
vereinigung kam, sehe ich auch dort eine
nachhaltige und sehr bedrohliche Kluft
in der Gesellschaft. Solange wir nicht die
Mauern in unseren Köpfen und vor allem
Herzen niederreißen, sind wir von einem
toleranten und friedlichen Miteinander
weit entfernt.
Was wünschen Sie sich, bei den
Menschen auszulösen, wenn sie aus
dem Escape Room hinauskommen?
Ich möchte die Menschen zum Nachdenken
anregen, an ihre Gefühle appellieren. Die
Diskussionskultur ist in einer Gesellschaft,
die ihre Meinungen ausschließlich in
„dafür“ oder „dagegen“ unterscheidet,
ziemlich verlorengegangen. Idealerweise
kann „Escape!“ in Hinblick auf ein offe-
neres und differenzierteres Denken und
Fühlen einen kleinen Beitrag leisten.
„wir müssen
die mauern
in unseren
herzen
INTERVIEW
NINA
PREHOFER
14THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Foto:SteveHerud
is
where
BERLIN
TRAVEL
FESTIVAL
6.–8. März 2020
In der Arena Berlin
berlintravelfestival.com
15THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Workshops zusammenkommen. So viel
sei aber schon jetzt verraten: Australien
ist mit fast allen Himmelsrichtungen
auf dem Festival vertreten, also North,
Southern und Western Australia. Das Land
Brandenburg bringt den Besuchern außer-
gewöhnliche Highlights der Regionen
näher – vom Wandern und Surfen bis hin
zu ungeahnten kulinarischen Genüssen.
Aserbaidschan wird einen Eindruck vom
Leben im Kaukasus vermitteln und der
Reiseveranstalter Beyond the Standard
stellt wilde Routen auf dem Surfbrett,
im Schnee oder auf dem Motorrad vor.
Auf Programmseite gehört zu den
diesjährigen Highlights das Multitalent
Fynn Kliemann, ein YouTuber, Heimwer-
ker, Unternehmer und seit kurzem auch
Sänger. Auf dem Berlin Travel Festival
spricht er über einen Skatepark, den er in
Syrien gebaut hat. Bergsteiger Tom Belz
erzählt uns die Geschichte von seinem
Aufstieg auf den Kilimandscharo mit nur
einem Bein und auf Krücken. Mit dabei
sind auch die Schriftstellerin Lea Rieck, die
mit ihrem Motorrad die Welt bereist hat,
und Biologe und Survivalist Manuel Larbig
von „Waldsamkeit“, der uns mit spannen-
den Tipps und Tricks zum „Feuerbohren“
und zu pflanzlicher Notnahrung versorgt.
Sie sprechen oft vom „neuen“ Reisenden.
Wer ist das und worauf legt er Wert?
Diese neue Generation will gemeinsam
authentisch, kreativ und offen anderen
Ländern und Kulturen begegnen. Eine
immer häufiger gestellte Frage lautet:
„Müssen wir an die buchstäblichen Enden
der Erde fliegen, nur weil wir es können?
Oder gibt es eine spannende Community
in meiner Nähe, die eine ebenso wertvolle
Erfahrung bietet?“ Die neuen Reisenden
sind davon überzeugt, dass sich ein paar
zusätzliche Stunden auf einem Boot
oder im Zug lohnen, wenn sie damit die
Qualität der Wälder und Bäche verbessern,
aufgrund des geringeren CO2
-Ausstoßes.
Was muss ihnen geboten werden?
Die neue Generation Reisender hat ein
Bewusstsein herausgebildet, das sich zu
einer Bewegung entwickelt hat. Es gibt
einen Wandel hin zu einem achtsamen,
nachhaltigen Reisen: Ein Aufruf, das
Reisen zu verändern.
Alle touristischen Anbieter müssen
sich darüber im Klaren werden, wie und
warum jemand zu ihnen oder mit ihnen
reisen sollte. Die neuen Reisenden werden
schnelle Deals ausschlagen. Sie werden
aufhören, unbedacht zu konsumieren
Herr Neff, wo ist das Paradies?
Wenn wir an das „Paradies“ denken, den-
ken wir oft zuerst ans Entkommen. Ent-
kommen von Routine und Verantwortung.
Entkommen von dem Stress des täglichen
Lebens. Ursprünglich bedeutete das Wort
Paradies eine ummauerte Gartenoase, die
eine Pause von der ausgetrockneten und
blasenbildenden Wüstenhitze bietet.
Wenn das Paradies kein einziger
Ort ist, was kann dann einen Ort
zum persönlichen Paradies machen?
Heutzutage ist auf der Erde kaum noch
ein Ort unerreichbar. Und selbst wenn
ein Ort unberührt ist, bedeutet unser
Streben, ihn zu finden, dass er es nicht
mehr lange sein wird. Begegnen wir
anderen Kulturen, zertrampeln wir mit
unseren Wanderstiefeln nicht selten
ihre Bräuche und Sitten.
Unser Plastik und unser Müll erstickt die
Meere und wird an Land gespült. Vom
Basislager des Mount Everest bis zu den
Piazzas von Rom bleiben im Zuge des
Übertourismus Müllberge zurück.
Wenn wir uns fragen, wo das Paradies
ist, müssen wir vielleicht auch fragen,
in welchem Zustand es ist. Wie wird
es behandelt und erlebt? Wie wird es
geschützt und erhalten? Wie beeinflusst
es uns? Aber noch wichtiger ist: Wie
beeinflussen wir es?
Warum haben Sie das Berlin Travel
Festival gegründet?
Ich hatte die Idee für das Berlin Travel
Festival 2016. Es ging mir darum, auf-
zuzeigen, was Reisen in der heutigen Zeit
bedeutet. Von der Art und Weise, wie
Reisen geplant werden, bis hin zu wie
Momente festgehalten und geteilt werden.
Die Grundidee ist, dass Reisende ihre
Erfahrungen und Erlebnisse mit Interes-
sierten teilen. Besucher sollen sich in-
spirieren lassen und bestenfalls für ihren
nächsten Trip motiviert werden. Es ist zu
oft so, dass wir tausend Ausflüchte finden,
um etwas nicht zu unternehmen. Oft steht
dahinter die Angst vor dem Unbekannten.
Wir wollen mit dem Festival zeigen, dass
es sich lohnt, seine Ängste zu überwinden
und loszugehen.
Worauf darf man sich beim
Festival 2020 freuen?
Wir befinden uns noch mitten in den
Vorbereitungen für das nächste Jahr und
im Moment kommen fast täglich neue
Highlights dazu. Es werden wieder an die
200 Aussteller und ca. 150 Vorträge und
und stattdessen sozial bewusst sowie
ökologisch verantwortungsvoll agieren –
und sie wollen sich lokal engagieren.
Wohin zieht es die Menschen in
naher Zukunft?
Einerseits zu den nahegelegenen Zielen,
die mehr oder weniger direkt vor unserer
Haustür liegen, und andererseits zu den
sogenannten Secondary Cities, die nicht
von den Horden des Massentourismus
überrannt werden.
Außerdem kann man – nach dem großen
Hype um Georgien – inzwischen getrost
die gesamte Kaukasusregion und weite
Teile der ehemaligen UDSSR nennen.
Kaum irgendwo sonst findet man eine
solche Bandbreite an Kunst, Kultur,
Tradition, ethnischer Diversität und eine
gehörige Portion an Überraschendem
und Unbekanntem.
Südtirol ist eine weitere interessante
Region, die vieles bietet. Von Orten zum
Wohlfühlen und Reflektieren bis hin zu
Outdoor-Abenteuern – nicht zu vergessen
die mit Michelin-Sternen ausgezeichneten
Gerichte aus alpiner Tradition.
Wird das Reisen „grüner“ werden?
Das Reisen wird „besser“ werden. Wir alle
werden uns angewöhnen, verantwortungs-
voller mit den Ressourcen umzugehen.
Wir müssen uns selbst herausfordern, eine
komplexere und miteinander verbundene
Idee des Reisens zu erfinden. Eine Vorstel-
lung, die vor unserer Haustür beginnt, die
Welt um uns herum umfasst und auf eine
nachhaltigere Zukunft ausgerichtet ist.
Das heißt nicht, dass wir nicht weiter
forschen sollten, die Erde weit und breit
zu erkunden. Aber durchaus auch näher an
der Heimat und auch etwas tiefer.
Welchen ökologischen Ansprüchen
müssen Destinationen und Hotels in
Zukunft gerecht werden?
Generell sollten Destinationen und Hotels
einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit
leisten – sei es mit innovativer Architektur,
durch regionale Bioküche, gesundheits-
orientierte Well-Being-Programme, hohe
Umweltstandards im Betrieb oder soziales
Engagement für die Mitarbeiter. Damit
leisten sie einen wichtigen Beitrag für
die Umwelt und die Menschen in ihrer
jeweiligen Region und machen gleichzeitig
für die Gäste den Urlaub zu einem authen-
tischen und einer bleibenden Erinnerung.
paradise?
Menschen reisen immer häufiger alleine.
Spiegelt sich das in den Angeboten wider?
Ja, der Trend „solo travel“ bzw. „solo
female travel“ spiegelt sich auch bei den
Angeboten wider. Reiseveranstalter stellen
Programme für Alleinreisende zusammen,
Apps bieten Travel-Match-Making und
manche Businesshotels haben reine
Frauen-Etagen.
Welche Bedürfnisse haben Alleinreisende?
Die Bedürfnisse können sehr unterschied-
lich ausfallen. Zunächst mal hat eine Frau
auf Reisen oft völlig andere Prioritäten
als ein Mann. Wenn man sich dann noch
die Absicht der Reise, wie Geschäftsreise,
Städtetrip oder Abenteuer anschaut, ist
das auch wieder etwas völlig anderes.
Der vielleicht größte Vorteil des Alleinrei-
sens ist, dass man keinerlei Kompromisse
eingehen muss und somit völlig frei und
unabhängig ist.
Ein anderer Grund kann sein, dass man
offener ist, neue Menschen kennenzu-
lernen. Paare oder Gruppen tendieren
leicht dazu, sich einzuigeln und nicht so
zugänglich für Impulse von außen zu sein.
Dadurch wird das Reisen auch schnell
wieder zu etwas Verbindendem.
Welche Ländergrenzen sollte man in
seinem Leben unbedingt überschritten
haben?
Bucket List abhaken ist nicht mehr zeitge-
mäß. Jeder sollte selbst entscheiden, wie
viele Flugmeilen pro Jahr für ihn vertretbar
sind und welche Wege eingeschlagen wer-
den, um sie zu kompensieren. Viele treten
nur noch Urlaubsreisen an, die sie mit der
Bahn zurücklegen können. Je nachdem,
wie viel Zeit man hat, kann man sich dann
überlegen, wie viele Ländergrenzen man
überschreiten möchte, oder nicht …
Was gehört zu einer gelungenen Reise?
Der Austausch mit Einheimischen, Gast-
freundschaft erleben, also ein „Dort fühle
ich mich wohl und willkommen“-Gefühl,
kulinarische Erlebnisse, sprich landestypi-
sche Küche und Exotisches ausprobieren,
und Ruhe und Erholung finden – ich
möchte mich im Urlaub um möglichst
wenig kümmern müssen. Oder, um es mit
den Worten von Harald Juhnke zu sagen:
„Keine Termine und leicht einen sitzen“.
So lautet der Titel des kommenden Berlin Travel Festivals.
Gründer Bernd Neff spricht mit uns nicht nur über die Suche nach
dem Paradies, sondern auch darüber, wohin es die Menschen
in naher Zukunft zieht und wie das Reisen „besser“ wird.
LIFE
INTERVIEW
NINA
PREHOFER
16THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Franzobel ist ein öster-
reichischer Schriftsteller.
Er veröffentlichte zahlreiche
Theaterstücke, Prosa und
Lyrik. Seine Theaterstücke
wurden unter anderem in
Mexiko, Argentinien, Chile,
Dänemark, Frankreich, Polen,
Rumänien, der Ukraine,
Italien, Russland und den
USA gezeigt.
Sein großer historischer
Abenteuerroman „Das Floß
der Medusa“ (Zsolnay
Verlag) wurde mit dem
Bayerischen Buchpreis 2017
ausgezeichnet und stand auf
der Shortlist zum Deutschen
Buchpreis 2017.
F RA N Z O B E L
Foto:DirkSkiba
Wie Sie da halbnackt mit den Weinranken im
Haar und den halbseidenen Damen im Arm
herumlungern, gleichen Sie einem aus dem
Laub geklaubten Zuhälter. Aber bitte. Von mir
aus grinsen Sie ruhig wie ein Halbdebiler, weil
es wird Ihnen sowieso vergehen. Aber der Reihe
nach. Ich, der Rechnungsprüfer Pankrazius
Nüchtern, habe das Leben in steter Abstinenz
und im Rahmen meiner wohlgesetzten Grenzen
verbracht – bis ich Ihre Bekanntschaft machen
musste, oder vielmehr die mit dem von Ihnen
beworbenen Produkt. Und dabei begann alles
völlig harmlos.
Die Belegschaft unserer Firma veranstaltete
einen Betriebsausflug. Normalerweise enthalte
ich mich derartiger Aktivitäten und widme
mich stattdessen meinen Bilanzen. Dieses Mal
aber konnte ich mich dem Drängen meines
Vorgesetzten, der Mensch heißt Fidelio Meier,
nur schwer widersetzen. Als dann auch noch das
Fräulein Lacrimosa, das bei uns das Sekretariat
befehligt, verkündete: „Diesmal kommt der
Nüchtern mit“, war ich quasi verpflichtet.
Ich muss hier erwähnen, von dem Fräulein
geht ein gewisser Reiz aus.
Der Ausflug versprach die Erkundung einer
lieblichen Landschaft, der Wachau. So war
es auch. Das Wetter konnte sich sehen lassen
und wir auch. Als wir so durch die Geografie
marschierten, ahnte ich nichts von dem
heraufdräuenden Unheil.
Im Gegenteil, ich erfreute mich an den Weinber-
gen. Sauber gespannte Drähte wie in Bilanzen,
ausgeklügelte Bewässerungssysteme. Man
erklärte uns, die am Boden wachsenden Kräuter
würden dem Getränk eine Richtung geben.
Die blühenden Rosenstöcke an den Enden der
Rebstockreihen wiederum waren nicht nur
schön, sondern seien auch nützlich, weil sie
Mehltau anzeigten. Wie gesagt, alles harmlos.
Erst als wir in einem Weinkeller landeten, hätte
ich den Braten riechen müssen, der da in den
Fässern wohnte. Es war nämlich unmöglich, die
Kostproben abzulehnen. Wobei ich betone, dass
mich dieses Getränk zunächst keineswegs an
Holunder und Apfel mit einer leichten Zitrus-
note erinnerte, sondern an Essig. Wenig später
hatte ich auch den Salat und war, wie man so
sagt, im Öl. Und dafür sind Sie verantwortlich,
werter Herr. Ich bin ein von Natur aus zurück-
haltender Mensch, aber gegen das, was sich nun
abgespielt hat, war das Treiben von Sodom und
Gomorra ein Kindergeburtstag. Eine einzige
Grenzüberschreitung! Wenn man den Berichten
glauben darf, habe ich nackt auf einem Tisch
getanzt. Man kennt meine sprichwörtliche
Schweigsamkeit. Aber unter dem Einfluss
dieses Weines habe ich mich vergessen. So soll
ich die ganze Runde unterhalten, dem Fidelio
Meier meine Meinung gegeigt und dem Fräulein
Lacrimosa ein Eheversprechen abgerungen
haben. Alles Ihre Schuld, Herr Bacchus. Mein
Leben ist verpfuscht, haltlos, alle Grenzen sind
verschwommen. Ich bin dem Wein verfallen.
Aber eines sage ich Ihnen gleich: Ich werde
nicht so enden wie Sie, zumindest nicht sofort.
Gut, mein Chef hat mich befördert, bei den
Kollegen bin ich plötzlich beliebt und Lacrimosa
mag mich, aber wenn Sie sich einbilden, dass
wir deshalb unser Kind, das unterwegs ist, nach
Ihnen benennen, haben Sie sich getäuscht. Das
ist die Wahrheit, die Ihnen bekannt sein dürfte,
weil sie ja in Ihnen wohnt.
PROST.
Werter Herr,
zunächst muss ich
Ihnen mitteilen,
dass Ihr Aussehen
lächerlich ist.
LIFE
brief
an bacchus
Foto:JOE.CONDRON,ROCKZERMATT.COM
Das Matterhorn, einer der höchsten Berge der Alpen, ist ein Wahrzeichen für die Schweiz und
bekannt für seine markante Form. Am Fuße dieses Berges in Zermatt liegt das Designhotel Matterhorn
FOCUS, das nicht nur mit dieser besonderen Lage und außergewöhnlichen Ausblicken begeistert,
sondern mit persönlichem Service, bequemen Annehmlichkeiten und lockerer Atmosphäre.
L I F E S T Y L E HO T E L S
LIFESTYLEHOTELS.NET
E I N E R D I E S E R B E S ON D E R E N O R T E :
M AT T E R H O R N F O C U S D E S I G N H O T E L
Z E R M AT T
Selection03 | 2019
LH 02THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Fotos:MatterhornFocus,SimonBernlieger  
matterhorn
vibesMATTERHORN
FOCUS
DESIGN HOTEL
Book online
lifestylehotels.net/
matterhorn-focus
S C H W E I Z
Z E R M AT T
30
Zimmer
mit Ausblick
1
luxuriöses
Spa
LH 03THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Während ich mir noch von zu Hause aus
über die Webcam live ansehe, wie schön
die in weiß getauchte Umgebung von der
Spitze des Matterhorn Gletscherparadieses
aussieht, fällt mir plötzlich das Lied von
Wolfgang Ambros ein. Vielleicht, weil ich
Steirerin bin. Ziemlich sicher aber, weil
diese schneebedeckten Berge in mir die
gleiche Sehnsucht auslösen, die der Sänger
in seinem Lied „Schifoan“ zum Ausdruck
bringt. Also montiere auch ich meine
Skier und mache mich auf den Weg in
die Schweiz nach Zermatt, genauer gesagt
ins Matterhorn Focus Design Hotel.
EIN „FRAME“ FÜR DEN BERG
2008 haben Christian und Sonja Noti
das Designhotel mit Top-Lage direkt an
der Talstation des „Matterhorn Glacier
Paradise“ gebaut. Zuerst waren zwei
Häuser geplant, doch unerwartet kam
ein drittes hinzu. Dieses wurde erst in
seinem ursprünglichen Zustand gelassen,
nun aber den beiden anderen Gebäuden
angepasst. So besticht es nun, wie seine
Schwesterhäuser, mit toller Holzfassade,
Steinplattendach und vor allem mit „floor
to ceiling“-Fenstern.
Im Matterhorn Focus Design Hotel ist man
im Hinblick auf die Wintersaison besonders erfreut,
gibt es doch neue Zimmer und Suiten mit Matterhornblick
und freistehender Badewanne. Und so wie jedes Jahr
beste Stimmung und die schönsten Ausblicke.
Der Blick daraus ist besser als jedes
Live-Video einer Webcam! Beeindruckend
ragt die Spitze des Matterhorns in die
Höhe und man versteht, warum es
Menschen gibt, die ihre Skier einfach
nur hier auspacken wollen.
Von der Talstation gelangt man mit dem
„Matterhorn Express“ direkt auf das
Matterhorn, aber auch auf den Riffelberg
zum Gornergrat oder in das italienische
Skigebiet Cervinia.
DER EINKEHRSCHWUNG
DIREKT INS SPA
Von der Piste schwinge ich mich in den
Spa mit Innenpool und Außen-Jacuzzi,
Finnischer Sauna, Caldarium und Solebad.
Geboten werden die klassischen Sport-
massagen, aber auch Lomi Lomi oder
Hot Stone. Besonders angetan hat es mir
bereits davor der schicke neue Skiraum mit
eigenem Locker für die Skischuhe. Beheizt!
„Wir sind ein Hotel Garni, haben aber eine
kleine Snackkarte. Verhungern muss man
bei uns nicht! Ich empfehle außerdem
die vielen ausgezeichneten Restaurants in
Zermatt. Die Auswahl ist sehr groß“, ant-
wortet Gastgeberin Patrizia Gasser auf die
Frage nach einem Restaurant. Worauf sie
besonders stolz ist? „Unsere Gäste heben
immer den Service unserer Mitarbeiter
hervor. Viele von ihnen sind schon seit der
Eröffnung bei uns. Das ist wirklich etwas
Besonderes in dieser Branche.“
Die guten Vibes im Hotel haben mich auch
schon erreicht, während ich im Lounge-
bereich am Kamin sitze. Der wurde vom
lokalen Künstler Heinz Julen designt, der
überhaupt viel zum Interior Design des
Hotels beigetragen hat.
Da stellt sich dann nur noch die Frage,
welches der 30 Zimmer den allerbesten
Blick auf das Matterhorn hat ... Es sei
hier nicht verraten! Das muss man schon
selbst herausfinden und sich dabei an der
lockeren Atmosphäre erfreuen.
Fotos:MatterhornFocus
LH 04THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Fotos:NIDUMHotel / Lobby:MarkWiesinger,HotelAuersperg
NIDUM CASUAL LUXURY HOTEL
Wo sich Gegensätze anziehen und harmonisch zu
einem neuen Lebensgefühl verschmelzen:
Das NIDUM Hotel ist der perfekte Ort, um in lockerer
Atmosphäre luxuriös zu urlauben. Und sich auf höchstem
Niveau kulinarisch verwöhnen zu lassen.
Hier hält der Name, was er verspricht:
In Mösern bei Seefeld, dem „Schwalben-
nest Tirols“ gelegen, ist das NIDUM
Hotel (lateinisch für „Nest“) ein stilvoller
Rückzugsort für eine neue Generation an
Reisenden, die sich nach einem legeren
Urlaub in luxuriöser Umgebung sehnen.
Es ist gerade diese Kombination von
Gegensätzen, die einen Aufenthalt in dem
familiengeführten Haus so reizvoll macht:
Luxus trifft auf Lockerheit und Eleganz
auf Gemütlichkeit. Eine Philosophie,
die sich bis in die Küche des Casual
Luxury Hotels zieht, wo der ambitionierte
Chefkoch Michael Eigl traditionelle und
moderne kulinarische Spezialitäten zu
einer perfekten Symbiose vereint.
In einem der drei Restaurantbereiche
wird das anspruchsvolle, aber experimen-
tierfreudige Publikum nach allen Regeln
der Kochkunst und mit ausschließlich
frischen, saisonalen und regionalen
Produkten verwöhnt. Nach dem Signature
Dish des Hauses gefragt, empfiehlt Michael
Eigl Leutascher Räucherforelle auf Gurken,
verfeinert mit Pistazien. Die Küchen-
brigade lässt nichts unversucht, um die
Gaumen von Feinschmeckern in neue
Genusswelten zu entführen, und so finden
auch Veganer täglich eine große Auswahl
an Gerichten auf der Karte. Wer nach
solchen lukullischen Hochgenüssen nicht
sofort in sein gemütliches Bett in einem
der 57 großzügig angelegten Zimmer fallen
möchte, lässt den Abend in zwangloser
Atmosphäre auf der Apero Terrace oder an
der lässigen Champagnerbar ausklingen.
Und schlürft dabei das Lebensgefühl des
Hauses in Form eines NIDUM Gin Tonic,
verfeinert und angerichtet mit Wacholder-
beeren, Apfelspalten, Holunderbeeren und
Ingwer. In diesem Sinne: Cheers!
lukullischer
luxus
Ö S T E R R E I C H
T I RO L   /   M Ö S E R N   /   S E E F E L D
1
kulinarisches
Konzept
Book online
lifestylehotels.net/
nidum-hotel-seefeld
3
Restaurant-
bereiche
inspirierende
philosophie
All das zahlt sich aus. Das Hotel Auersperg
zieht Mitarbeiter an, die dieses Denken
gut finden und unbedingt Teil des Teams
sein wollen – auch, um mitzugestalten.
Das spüren natürlich auch die Gäste.
„Gerade zur Festspielzeit haben wir beson-
ders anspruchsvolle Gäste. Doch genau
dann erkenne ich die große Wertschät-
zung, die unserem Tun entgegengebracht
wird. Die Herzlichkeit und Ehrlichkeit, die
wir leben, kommen bei den Gästen gut an.
Die Sehnsucht danach wird immer größer,
ist aber mit Geld nicht zu bezahlen“, ist
sich Bettina Wiesinger sicher. Und so
ergibt sich eine Win-win-Situation für
alle Beteiligten. Geht es den Mitarbeitern
gut, geht es den Gästen gut, geht es den
Hoteliers gut, geht es den Mitarbeitern gut.
Ein schöner Kreislauf.
„Ein wertschätzender Umgang, vermit-
telnde Kommunikation und ein Verhalten,
das Frieden fördert. So stellen wir uns
das vor. Außerdem wollten wir uns nicht
länger rechtfertigen müssen, warum wir
unseren Mitarbeitern mehr bezahlen und
Produkte teurer einkaufen. Also war die
logische Konsequenz, unsere Philosophie
niederzuschreiben und damit Teil der
Gemeinwohlökonomie zu werden“, erklärt
Bettina Wiesinger. Zuerst wurde das
Hotel Bio-zertifiziert, denn eingekauft
wurde immer schon die beste Qualität.
Dann wollte man den Erfolg auch an die
Mitarbeiter weitergeben, also wurden
Gewinne dazu verwendet, Beteiligungen
an Mitarbeiter zu verschenken, die steuer-
frei von ihnen eingelöst werden können.
Doch bei der Gemeinwohlökonomie geht
es auch um Solidarität und Menschen-
würde. „Wir glauben an ein gutes Leben
für alle. Außerdem macht es Spaß, wenn
man es schafft, sich für Themen Zeit zu
nehmen, die über den Alltag hinausgehen
und sinnvoll sind. Das ist inspirierend.“
So wirtschaften, dass es sich gut anfühlt. So könnte man
die Philosophie des Hotels Auersperg und seiner Inhaber
Bettina und Mark Wiesinger zusammenfassen. Um
dieses Streben nach außen sichtbar zu machen, wurden
sie zu einem Betrieb der Gemeinwohlökonomie.
HOTEL & VILLA AUERSPERG SALZBURG
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lifestylehotels.net/
hotel-villa-auersperg
Ö S T E R R E I C H
S A L Z B U RG
55
Zimmer
im Hotel und in der Villa
LH 05THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Fotos:AlfioGarozzo / RobinBall
NEW
MEMBER
MONACI DELLE
TERRE NERE –
COUNTRY BOUTIQUE
HOTEL
IDYLLE WIE AUS
VERGANGENEN ZEITEN
Das gesamte Anwesen erstreckt sich über
eine Reihe von Hügeln, die von Lavastein-
terrassen durchzogen sind. Die schwarze
Erde, die der Vulkan hinterlassen hat,
übt eine seltsame Anziehungskraft aus.
Auf dem Weingut werden einheimische,
biologische Rebsorten kultiviert, in den
üppigen Obst- und Gemüsegärten ist auch
alles „bio“. Im Zentrum des Anwesens
befindet sich das Haupthaus mit seinen
weißen, barock geschnitzten Steinrahmen.
Von einem Vulkan, einer Vision und einer
unglaublichen Idylle. Das Monaci delle Terre Nere
auf Sizilien zählt zu den schönsten Plätzen,
die Italien zu bieten hat.
PFERD, E-BIKE ODER
DOCH HUBSCHRAUBER?
„Unsere Gäste suchen das Besondere
und Einzigartige, mit echtem Fokus auf
die Natur. Sie möchten eine sinnvolle
Verbindung zu dem Ort, an den sie
reisen, herstellen. Bei uns können sie
den Touristenpfaden entfliehen und
Ruhe und Frieden finden“, sagt General
Managerin Giovanna Manganaro. Sie
lässt ihre Gäste Ätna-Weine verkosten,
den Vulkan besteigen, setzt sie auf Pferde
oder E-Bikes und, wenn man alles lieber
von oben erkunden möchte, sogar in den
Hubschrauber. Auf dem Anwesen werden
die Gäste dazu animiert, sich einzubringen
und das „langsame“ Leben zu genießen.
Dazu zählt etwa, den Hühnern die Bio-Eier
zu stibitzen, die sizilianische Küche zu
erlernen und wie man Pasta macht, einen
Yoga-Kurs zu besuchen oder einfach
spazierend die Gegend zu erkunden.
Wer sich nach mehr Zivilisation sehnt,
kann dennoch leicht Taormina, Catania
und das Meer erreichen.
Was für ein besonderer Ort, den es zu
entdecken gilt! Das Country Boutique
Hotel Monaci delle Terre Nere auf Sizilien
liegt zwischen dem höchsten aktiven
Vulkan Europas, dem Ätna, und dem Meer.
Ein unglaubliches Gefühl, wenn man auf
diesem Anwesen im Garten entspannt und
der Ätna über einen hinwegschaut. Nicht
nur auf das Gemüt nimmt der eindrucks-
volle Vulkan positiven Einfluss, auch
das Terrain ist ausgesprochen fruchtbar.
So werden Obst, Gemüse, Kräuter und
Wein auf dem eigenen Landgut angebaut.
Das wiederum macht die Speisen im
Restaurant, der „Locanda Nerello“, so
unglaublich köstlich.
Begonnen hat alles mit der Vision von
Guido Coffa. Er wollte aus einer Reihe
landwirtschaftlicher Grundstücke ein
Anwesen schaffen, das Land wiederbeleben
und den Menschen die Energie des Ätna
näherbringen. Seit der Eröffnung im
Jahr 2012 ist das Anwesen auf 27 Zimmer,
Suiten und Villen angewachsen. Die
Menschen machen den Ort zu dem, was
er nun ist. Das engagierte Team, vom
Chefkoch bis zu den Landschaftsgärtnern,
zaubert, wohl unter dem Einfluss des Ätna,
die schönsten Dinge.
schwarze
erde
Man sieht, dass es mit größter Sorgfalt
restauriert wurde, und ergibt einen
charmanten Mittelpunkt. Neben den
Oliven- und Zitronenhainen liegen gras-
bewachsene Gärten und ruhige Terrassen.
Und dann lässt man sich am eleganten
Pool mit Blick auf das Meer nieder und
muss nicht mehr träumen.
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monaci-delle-terre-nere
I TA L I E N
S I Z I L I E N   /   Z A F F E RA N A E T N E A
27
Zimmer
1
bio-zertifiziertes
Gut
LH 06THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Fotos:Heldentheater / HollmannHotels&Apartments
Triest, Wien, die Turracher Höhe,
Paris und Sri Lanka sind Ihre
fünf Lieblingsorte. Was macht einen
Lieblingsort für Sie aus?
Auf der Turracher Höhe bin ich aufgewach-
sen und nach Triest bin ich immer wieder
schon als Bub mit meinem Onkel gefahren.
Es sind Plätze aus meiner Kindheit.
Sri Lanka ist ein Ort in der Ferne, in den
sich meine Frau und ich verliebt haben.
Es sind also Orte, mit denen ich Kindheit
und Familie verbinde.
Was sollte man an diesen Orten
unbedingt machen?
In Triest muss man unbedingt nackt ins
Meer springen. Auf der Turrach nackt
in den Schnee oder am Feuer kochen. In
Sri Lanka muss man jede Pore seiner Haut
öffnen und den Indischen Ozean inhalie-
ren. Wien ist Wien und Paris ist Paris.
Was muss in jedem Crazy Hollmann
vorhanden sein?
Alle Hollmanns zeichnet die Liebe zum
Detail aus. Es sind meine Konzepte, die
ich 100 % lebe. Deswegen will ich keine
Hotels machen, denn zu viele Angestellte
verwässern meine Suppe. „Appartements“
ist für mich nur ein Hilfsausdruck, denn
eigentlich sind alle Hollmanns mein
Zuhause, das ich mit anderen teile.
Sie sind alle mit großer Liebe gemacht.
Auf welche Details legen Sie
besonders Wert?
Ich lege auf sehr viele Dinge Wert! Aber
es ist immer auch ein Kompromiss, denn
ohne Ende Geld auszugeben, ist nicht gut
für ein Projekt. Das wird dann so „geldig“
und das mag ich nicht. Also muss man sich
entscheiden, worauf man sein Hauptau-
genmerk legt. Alles, was der Gast berührt –
wie Besteck, Geschirr, Türschnallen oder
Lichtschalter –, ist mir sehr wichtig. Auch
das Verwenden von Naturmaterialien.
Ich baue sicher keine Plastikfenster ein.
Sie reisen immer mit Ihrer Familie.
Warum ist miteinander reisen besser
als alleine reisen?
Weil man viel mehr Spaß hat und weil
es immer ums Teilen geht. Wenn ich in
Sri Lanka den Sonnenuntergang alleine
sehen müsste, dann würde ich zu weinen
beginnen. Und in Triest ohne meine
Kinder ins Meer zu springen, ist einfach
nicht so schön. Wenn ich diese Erlebnisse
nicht teilen kann, dann brauche ich sie
gar nicht erst zu erleben.
Wonach sind Sie „crazy“?
Nach meinen Kindern und nach meiner
Frau. Und nach meinem Zuhause, aber
dazu zähle ich Wien, Triest, die Turrach,
Sri Lanka und Paris.
Herr Hollmann, Sie behaupten,
dass Sie Hotels hassen. Was ist
denn an Hotels so furchtbar?
Das habe ich natürlich eher provokant
formuliert, aber dennoch habe ich das
Gefühl, dass viele Hotels ein ähnliches
Problem haben. Erst betritt man eine
wunderschöne Lobby, dann bezieht
man sein Zimmer und bekommt eine
Depression. Dieses Gefühl kennt doch
fast jeder, oder nicht? Das ist es auf jeden
Fall, was mich an den meisten Hotels
stört, zum Beispiel erst vor Kurzem in
einem 5-Sterne-Hotel. Ich war froh,
endlich wieder nach Hause fahren zu
dürfen. Nach außen hui, obwohl man
von „hui“ weit entfernt ist. Ich muss
dazusagen, dass wir von unseren eigenen
Plätzen natürlich sehr verwöhnt sind.
Sie sagen, „Crazy Hollmann“ sei
„Reisen für Fortgeschrittene“.
Wie definieren Sie das?
Das setzt genau bei meinem vorhin
Gesagten an. Reisen für Fortgeschrittene
beginnt dann, wenn man diese Hotelde-
pression nicht mehr erleben möchte. Oft
fühlt man sich auch wirklich für dumm
verkauft, wenn zum Beispiel eine Massage
250 Dollar kostet. Was soll denn bitte diese
Massage alles können? Wir wollen etwas
anbieten, wo von vorne bis hinten alles
stimmt. Zugegeben, günstig ist das auch
nicht, aber ehrlich. Und auch bei uns kann
mal was passieren. Vor Kurzem musste ich
ein Eingangstor in Triest reparieren.
100 %
liebe
5 Destinationen
Endlose Liebe zum Detail
F RA N K R E I C H : PA R I S
I TA L I E N : T R I E S T
Ö S T E R R E I C H : T U R RAC H E R H Ö H E & W I E N
S R I L A N KA : D I C KW E L L S O U T H
Crazy Hollmann Weltweit
LH 07THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
HOLLMANN PARIS
HOLLMANN AM MEER, TRIEST
HOLLMANN BELETAGE, WIEN
Fotos:Heldentheater / HollmannHotels&Apartments
UTMT RESORT
SRI LANKA
HOLLMANN AM BERG
TURRACHER HÖHE
LH 08THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Fotos:ChristophSchöchPhotography / AntonKlocker
BERGLAND
DESIGN- UND
WELLNESSHOTEL
SÖLDEN
Schon James-Bond-Darsteller Daniel Craig hat das Design- und
Wellnesshotel Bergland in Sölden als seinen persönlichen Rückzugsort
auserkoren. In dem familiengeführten Haus im Ötztal hängt noch
immer ein wenig Hollywood-Glamour in der Luft.
Geschüttelt, nicht gerührt! Wie James
Bond seinen Wodka Martini am liebsten
trinkt, ist bekannt. Welchen Cocktail
Schauspieler Daniel Craig während des
Drehs zu „Spectre“ bevorzugt hat, ist
hingegen topsecret: „Das bleibt unser
kleines Geheimnis“, lacht Elisabeth
Grüner, Gastgeberin im traditionsreichen
Hotel Bergland in Sölden, wo der Brite
auf 1.368 Metern Seehöhe nicht nur auf
buchstäblich hohem Niveau genächtigt
hat. Denn neben dem Prädikat „5 Sterne“
trägt das familiengeführte Haus als erste
Adresse im Ötztal auch die Auszeichnung
als Designhotel. Gemeinsam mit ihrem
Mann Sigi übernahm Elisabeth Grüner das
rund 60 Jahre alte Hotel Bergland 1999 von
ihren Eltern und ließ 2010 in nur sieben-
monatiger Rekordbauzeit den gesamten
Altbestand abreißen. Das Ergebnis: Ein
architektonisch facettenreiches Objekt aus
versetzt angelegten Gebäuden mit einem
weitläufigen Außenbereich. Viel Platz war
den Bauherren auch in den im Schnitt
43 m2
großen Suiten wichtig, in denen
warme Erdtöne und natürliche Materialien
dominieren. Sofas aus Lodenstoffen, Möbel
aus Lärche oder Zirbe und Schaukelstühle
mit Schaffellen aus der eigenen Schafzucht
der Familie sorgen für Gemütlichkeit.
AKTIV ENTSPANNT GENIESSEN
Getreu dem Motto „Aktiv entspannt
genießen“ erfreuen sich design- und
wellnessaffine Gäste an dem vielfältigen
Angebot des Hauses und seiner Umgebung.
So verbringen Sportbegeisterte nach
einem reichhaltigen „all you can dream
of“-Frühstück einen aktiven Tag in
einem der größten Wintersportorte
Österreichs und kehren schließlich im
ice Q, dem futuristisch anmutenden
Gourmetrestaurant und Drehort des
007-Blockbusters am Gaislachkogel, ein.
Direkt daneben eröffnete im Sommer
2018 übrigens die spektakuläre unterir-
dische James-Bond-Erlebniswelt „007
ELEMENTS“ – ein Muss für Fans des
berühmten Spions! Zurück im Hotel
Bergland werden im fünften Stock die
Lebensgeister noch einmal geweckt:
Auf 1.700 m2
und mit Panoramablick
auf den Nederkogel lässt es sich im Sky-
Spa nicht nur im Heubetten-Ruheraum
oder in der wohlig warmen Sauna herr-
lich entspannen. Im großzügigen Indoor-
und beheizten Outdoor-Whirlpool
schwimmt man in belebtem Grander-
wasser, das auch im restlichen Haus für
Erfrischung sorgt. Und ab dem Sommer
2020 sind die Wohlfühlwelten auf
der Dachterrasse mit dem neuen Frei-
schwimmbad um ein weiteres Highlight
reicher. Um die Energiespeicher vollends
wieder aufzuladen, geht es anschließend
in die hauseigenen Genusswelten. Auf
zwei Ebenen lebt das Küchenteam im
Gourmetrestaurant „black sheep“ seine
Leidenschaft für heimische Produkte und
Authentizität. Im À-la-carte-Restaurant
„Wine and Dine“ mit offener Schauküche
kommen Feinschmecker bei Steak-,
Fondue- und Raclette-Variationen ganz
auf ihre Kosten.
hollywood
in den
bergen
AUF DEN SPUREN VON 007
Wer nun noch wissen möchte, wohin
sich der Darsteller des bekanntesten
Geheimagenten der Welt nach einem
intensiven Drehtag zurückgezogen hat,
dem sei die „James-Bond-Suite“ ans
Herz gelegt. In der exklusiven Gipfelsuite
nächtigte Daniel Craig und zeigte sich
ob des hochklassigen Service im Hotel
Bergland begeistert: „Daniel Craig
hat sich persönlich beim zuständigen
Zimmermädchen und der Spa-Leitung
mit Handschlag und einem kleinen
Geschenk bedankt“, verrät Elisabeth
Grüner. Und während sich der jüngste
007-Streifen längst in die Riege seiner
erfolgreichen Vorgänger eingereiht
hat, ist dem Hotel Bergland ein Hauch
von Hollywood geblieben …
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bergland-soelden
Ö S T E R R E I C H
Ö T Z TA L   /   S Ö L D E N
86
Suiten
1.700 m2
Sky-Spa
LH 09THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Fotos:NelsonGarrido
SUBLIME
COMPORTA
COUNTRY RETREAT
& SPA
hin zu Gemüse. Diese kostbaren Ressour-
cen sind nur für die Restaurants des Hotels
sowie für das Sublime Spa bestimmt.
Im Obstgarten entdeckt man verschiedene
portugiesische und regionale traditionelle
Zitrusfrüchte.
Im Sublime Comporta kann man auf
höchstem Niveau authentisch und echt
leben, vor allem ganz langsam. Und da
stellt es sich ein, dieses schöne Gefühl der
Erhabenheit, das übrigens auch im Hotel-
namen steckt. Denn das portugiesische
Wort „sublime“ bedeutet „erhaben“.
Das Rauschen des Meeres, das Salz in der Nase,
der Wind in den Haaren. So findet man sich wieder auf
einem kleinen Steg an einer Meeresmündung, spürt das Holz
unter seinen Füßen, beobachtet die tanzenden Spitzen
der Wellen und lauscht dem Treiben der Fischer.
Beitrag zur Region, zu ihrer Langlebigkeit,
zu ihrer Geschichte und zur Stärkung der
lokalen Gemeinschaft sind. „Wir haben
sogar Villen um Bäume herumgebaut, um
sie nicht fällen zu müssen“, erzählen die
beiden lachend. Die Wärme kommt von
Sonnenkollektoren, auch beim Trinkwas-
ser ist man autark.
HOMMAGE AN CARRASQUEIRA
Die neu entstandenen Bio-Pool-Suiten
sind eine Hommage an den kleinen
Fischerhafen von Carrasqueira. Archi-
tekt José Alberto Charrua arbeitete mit
traditionellen Materialien und Techniken
und erzielte so ein Gefühl von natürlicher
Reduziertheit, puristisch aber wohlig.
Wenn man auf die Terrasse der Suite tritt,
kann man direkt in das klare Wasser
des Naturpools eintauchen, der selbstver-
ständlich ohne Chemikalien auskommt.
Der nach den Grundsätzen der Permakul-
tur angelegte Biogarten des Hotels umfasst
über 300 Sorten Pflanzen – von aromati-
schen Kräutern über essbare Blumen bis
Comporta, eine kleine portugiesische
Gemeinde am Atlantik angrenzend an den
Naturpark Reserva Natural do Estuário
do Sado. Hier befindet sich ein kleiner,
einzigartiger Fischerhafen mit dem Namen
Carrasqueira. Vor über zwei Jahrhunderten
errichtete dort die Gemeinde ein tradi-
tionelles Ankersystem aus einer Vielzahl
an Holzstegen auf Stelzen, bekannt als
Cais Palafitico, die im Zickzack über die
schlammigen Sümpfe führen. Die Gezeiten
erlebt man hier besonders stark. Bei Ebbe
liegen die bunten Boote der Fischer auf
Schlick und warten darauf, eingesetzt zu
werden. Bei Flut steigt das Wasser und
das rege Treiben beginnt. Über diese Stege
gelangt man viele Meter weit hinaus ins
Meer. Erstmal an der Spitze angelangt,
erfasst einen ein beeindruckendes Gefühl
von Glückseligkeit. Hier kann man mit sich
und der Welt alleine sein – und auch im
Reinen. Und man kann sich den frisches-
ten Fisch und die köstlichsten Meeres-
früchte in einem der kleinen Restaurants
servieren lassen, die neben den bemalten,
teils verwitterten Fischerhütten stehen.
LEBEN MIT DER NATUR
Ganz in der Nähe liegt, eingebettet in
Sanddünen und umgeben von Pinien und
Korkeichen, Weinbergen und Reisfeldern
und unberührten weißen Sandstränden,
das Luxushotel Sublime Comporta. Auf
der weitläufigen Fläche von 17 Hektar sind
23 Zimmer und Suiten sowie 22 Villen,
ein Spa, vier Swimmingpools, drei Restau-
rants, ein Fitnessstudio, ein Yoga-Raum
und Tennisplätze verteilt, die trotz Vielfalt
eine intime Atmosphäre behalten. Bei der
Architektur und Landschaftsgestaltung
wurde besonderer Wert auf nachhaltiges
Bauen gelegt, also Materialien und
Techniken verwendet, die die Natur am
wenigsten beeinträchtigen. Gonçalo Pessoa
und Patrícia Trigo, die Eigentümer von
Sublime Comporta, sind der Ansicht, dass
nachhaltige Investitionen dieser Art ein
erhabenes
gefühl
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sublime-comporta
P O R T U G A L
A L E N T E J O   /   M U DA
90
Suiten
1
Bio-Pool
NEW
MEMBER
LH 10THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Fotos:@fotoperauer / @guentheregger
natur-
schauspieleGRADONNA ****S
MOUNTAIN
RESORT CHALETS &
HOTEL
Ö S T E R R E I C H
O S T T I RO L   /
KA L S A M G RO S S G L O C K N E R
115
Zimmer
im Hotel
41
Chalets
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gradonna-mountain-resort-chalets-hotel
1
fantastisches
Naturschauspiel
LH 11THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
„Wer Party sucht, ist bei uns falsch“,
schmunzelt Martha Schultz, Mitinhaberin
der Schultz Gruppe, zu der neben dem
Gradonna noch weitere Objekte gehören.
Richtig so, denn das größte Spektakel hier
ist die atemberaubende Kulisse, die einem
vom Gradonna Mountain Resort in Kals
am Großglockner aus geboten wird. Auf
über 1.300 m Höhe wurde so etwas wie
ein alpines Amphitheater gebaut, dessen
mitreißendstes Schauspiel die Natur ist.
Angelegt wie ein typischer Weiler dieser
Gegend, gliedern sich die Baukörper des
Hotels und der Chalets aus Holz und Glas
natürlich in die hochalpine Umgebung ein.
„Ich traue mich fast zu sagen, dass diese
Lage und diese Architektur im Alpenraum
einzigartig sind“, meint Martha Schultz
stolz.
Gradonna – schon der Name hört sich an wie eine
beeindruckende Naturgewalt. Tatsächlich ist es aber ein
4-Sterne-Superior-Resort, dessen Namensgeber eine
prähistorische Fundstätte ganz in seiner Nähe ist.
SKI IN, SKI OUT
Mit der perfekten Lage direkt an der Talab-
fahrt ist „Ski in, Ski out“ wirklich wörtlich
zu nehmen. Mit nur einem Stockeinsatz
kann man sich direkt ins Skivergnügen
stürzen. Untergebracht in einem der
Chalets macht es Spaß, in der Früh den
ersten Skifahrern bei ihren Schwüngen die
Piste hinunter zuzusehen. Das Skigebiet
Großglockner Resort Kals-Matrei ist das
größte in Osttirol und bietet 15 Seilbahnen
und Lifte und zahlreiche Pisten. Da ist für
jedes Fahrvergnügen etwas dabei – endlos
weite Pisten, aber auch kleine Freeride-
Paradiese. Den Skipassservice kann man
an der Rezeption in Anspruch nehmen,
auch Skiverleih und Sportshop befinden
sich direkt im Haus.
Wer übrigens himmlische Kulinarik
sucht, ist hier genau richtig. Der mit einer
Haube ausgezeichnete Chefkoch Michael
Karl serviert Osttiroler Spezialitäten mit
mediterranem Einfluss und Ausblick
zum Nationalpark Hohe Tauern. Der
bewusste Umgang mit der Natur und ihren
Ressourcen spielt nicht nur in der Küche,
sondern im ganzen Haus eine große Rolle.
So gibt es die eigene vegane Kosmetik-
marke MAGDALENA’S, hergestellt in Tirol,
im Wellnessbereich und auf den Zimmern.
„Natürliche Schönheit schaffen wir nur
mit natürlichen Inhaltsstoffen. Daher
setzen wir auf die Kraft der Natur. Die
Haut ist das größte Organ unseres Körpers,
und das muss entsprechend gepflegt
werden. Unsere MAGDALENA’S-Produkte
machen genau das: die Schönheit der
Haut konservieren und schützen“, erklärt
Martha Schultz.
Fotos:@fotoperauer / @guentheregger
Egal ob man auf Winter und Skifahren
oder Wellness und Spa aus ist, Familie
oder Zweisamkeit – im Gradonna wird
einem ein perfektes und authentisches
Erlebnis geboten. Gilt es nur noch, die
Frage nach dem besten Logenplatz zu
klären. Vielleicht sind das die Sitznischen
in den Fenstern der Zimmer, wo man
morgens und abends Gedanken und Blick
in die Ferne schweifen lassen kann.
Oder die gemütlichen Ruhezonen im Spa
mit großen Panoramafenstern mit Blick
auf die Bergwelt. Oder der Außenpool
oder die Liegewiese am Naturbadeteich ...
keine leichte Entscheidung.
THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
D I R E C T O RY
L I F E S T Y L E H O T E L S
L I F E S T Y L E H O T E L S . N E T
Wir bieten designverliebten und trendbewussten Globetrottern
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SALZBURG STADT  Hotel Goldgasse
SALZBURG STADT  Hotel Stein
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SCHLADMING  Stadthotel Brunner
SERFAUS  Alfa Hotel
SÖLDEN  Bergland Design- und Wellnesshotel Sölden
TURRACHER HÖHE  Hollmann am Berg
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WIEN  Hotel Schani Wien
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ÖSTERREICH
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HUSUM AN DER NORDSEE  Thomas Hotel Spa & Lifestyle
NÜRNBERG  art&business Hotel
SANKT ENGLMAR  Berghotel Maibrunn
STUTTGART  V8 Hotel
STUTTGART  V8 Hotel Classic
TIMMENDORFER STRAND  SAND
TIMMENDORFER STRAND  Hotel Seehuus
DEUTSCHLAND
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ALENTEJO  Sublime Comporta
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AMALFI-KÜSTE  Relais Blu
BRIXEN  Hotel Pupp
CAMAIORE  Locanda al Colle
DORF TIROL BEI MERAN  Der Küglerhof
GSIES  La Casies
INNICHEN  Post Hotel – Tradition & Lifestyle
ISSING  Gourmet & Boutiquehotel Tanzer
KALABRIEN  Praia Art Resort
LIVIGNO  Hotel Larice
MERAN  Suiteseven Stadthotel Meran/o
MERANSEN  Hotel Gitschberg
MONTEFOLLONICO  Follonico
RIMINI  i-Suite
RIVA DEL GARDA  Holiday IV Gardan
SIZILIEN, CATANIA  Monaci delle Terre Nere
TRIEST  Hollmann Trieste
VENEDIG LIDO  Hotel Villa Pannonia
ITALIEN
PORTUGAL
LUZERN  Hotel des Balances
SAMNAUN  Alpinlodge & Spa
ZERMATT  Hotel Matterhorn Focus
SCHWEIZ
GIRONA  Lavida Hotel
MALLORCA  Convent de la Missio
MALLORCA  Fontsanta Hotel Thermal Spa & Wellness
MALLORCA  Hotel Can Simoneta
MALLORCA  Hotel Glòria de Sant Jaume
MALLORCA  Hotel Tres
MALLORCA  Pleta de Mar
SPANIEN
SRI LANKA
DICKWELLA SOUTH  UTMT – Underneath the Mango Tree
UNGARN
BUDAPEST  Lanchid 19
17THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Foto:shutterstock.com,JacobBoomsma
Packard Plant. Einst entworfen vom
deutschstämmigen amerikanischen Archi-
tekten Albert Kahn, dessen Handschrift
zahlreiche Gebäude in Detroit prägen, als
Zeichen für Erfolg und Fleiß. Heute holt
sich die Natur ihren Raum zurück und lässt
etwas Neues entstehen.
die Nachrichten und es kam zum „White
Flight“, dem Flüchten der „Weißen“ aus
der Stadt. Heute erholt sich Detroit zum
Glück und steigt wieder auf zur einstigen
Coolness. Auf dem Bild sieht man die
größte verlassene Fabrik der Welt, die
Früher das Symbol der amerikanischen
Autoindustrie, mit dem Klang von
„Motown“ und einer florierenden
Wirtschaft, erlebte Detroit 2013 den wohl
härtesten Fall: Die Stadt war offiziell
pleite, Gewaltverbrechen beherrschten
m
o
t
o
r
C I T Y
STYLE
Detroit.
18THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
tick
Die Zeit
von Detroit
ist erneut gekommen!
Vorne mit dabei
die Marke Shinola,
die neben Uhren
und schönen
Lifestyle-Produkten
auch ihr erstes Hotel
ebenso mit dem
Namen „Shinola“
eröffnet hat.
Foto:NicoleFranzen
tack
19THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Diese Stadt hat viel erlebt, wahrscheinlich
alle Höhen und Tiefen, die man sich nur
vorstellen kann. Umso schöner ist der neue
Spirit, der seit kurzer Zeit zurückgekehrt
ist und sehr vielversprechend auf die
Zukunft der Stadt verweist. Als Symbol
dafür könnte das erst in diesem Jahr eröff-
nete Shinola Hotel in Downtown Detroit
gesehen werden. Was 2011 als Uhrenfirma
begann, entwickelte sich rasch zu einer
Luxus-Designmarke mit dem unerschüt-
terlichen Engagement, Dinge herzustellen,
die von Dauer sind. Uhren über Lederwa-
ren bis hin zu Schmuck und Audio finden
sich im Portfolio des in Detroit ansässigen
Unternehmens. Was die Produkte eint,
sind die Wertschätzung für Qualität und
die Leidenschaft, schöne Erlebnisse für die
Träger zu schaffen. So entstand die Idee
für ein Hotel. Darin sollte alles zusammen-
fließen, was man bei Shinola über Qualität,
Handwerk, Detailliebe und die Menschen
wusste. Es war klar, dass dieses Hotel in
Detroit stehen musste. Und es sollte ein
Ort werden, der nicht nur Besucher in
der Fremde willkommen heißt, sondern
für die Bewohner der Stadt da ist und sie
eintauchen lässt in eine Welt des in Detroit
geschaffenen Designs. So wurde aus dem
Shinola binnen kurzer Zeit der „Living
Room“ der Stadt. Kein Wunder, liegt es
doch auch im Herzen des historischen
Einkaufsviertels Woodward und erfreut
mit tollen Aus- und Einblicken.
Daniel Cadell ist der Creative Director des
Shinola. Für ihn ging es nicht nur darum,
zeigen zu können, wie die Welt von Shinola
aussieht, sich anfühlt und riecht, sondern
um die Gemeinschaft und die Menschen.
Darum, wie Menschen miteinander in
Verbindung treten. Hotels sind für ihn
ungemein spannend, denn es geht um
Eskapismus, Luxus und Komfort. All das
spiegelt sich im Interieur des Hotels wider.
Es ist eine Art von Design, bei der man das
Gefühl hat, nur in den USA sei man dazu
in der Lage – höchste Perfektion, ohne
dabei glatt zu sein. Es ist nostalgisch, aber
gleichzeitig modern. Verwendet wurden
fantastische Stoffe, Matratzen, die in
Michigan hergestellt werden und die Holz-
arbeiten wurden vom Betrieb gleich die
Straße hinunter ausgeführt. Auch Farbe
spielt eine große Rolle. Die Zimmer sind
großzügig und jedes Detail bis hin zum
Inneren des Kleiderschranks stimmt. Von
der „Menükarte“, die im Zimmer aufliegt,
bekommt man vom 6-Dollar-Wasser bis
hin zum 1500-Dollar-Bluetooth-Speaker
so ziemlich alles, was man sich vorstellen
kann. Den Speaker von Shinola kann man
im Zimmer natürlich auch testen. Die
Minibar ist prall gefüllt mit Süßigkeiten
und salzigen Snacks, sie schreit förmlich
nach: „Go crazy on me!“
GUTE
NACHBARSCHAFT
Detroit besitzt eine fantastische Architek-
tur mit vielen Details. Das Shinola ist eine
gelungene Verbindung aus Vergangenheit
und Zukunft. Für das Hotel wurden
bestehende Gebäude revitalisiert und in
ihren alten Glanz zurückgeführt. Die Bar
bekam einen „glossy“ Siebziger-Look mit
schönen abgerundeten Ecken bei den
Holzarbeiten. Köstlich Italienisches wird
im Restaurant „San Morello“ serviert.
Das urbane Nachbarschaftsrestaurant von
Küchenchef Andrew Carmellini verwöhnt
die Gäste mit authentischen Gerichten und
hausgemachter Pasta aus regionalen und
saisonalen Zutaten.
Mit dem Shinola Hotel sind wieder viele
kleine Geschäfte in die Nachbarschaft
zurückgekehrt, die es wert sind, erkundet
zu werden. Egal, ob man von einem Vorort
kommt oder zum ersten Mal nach Detroit
reist. Detroit is back!
STYLE
Fotos:NicoleFranzen
shinolahotel.com
TEXT VON
NINA
PREHOFER
„It is about the
community and
the people.“
20THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
design core
Das von Bilge Nur Saltik geleitete Designstudio
Form&Seek konzentriert sich auf neu entwickelte Techniken
und zeitgemäße Handwerkstechniken. In dem Studio wird
viel Wert auf Handwerkskunst, Materialien und Verarbeitung
gelegt – und mit diesem Geist werden funktionale und
verspielte Objekte entworfen.
An welchem Ort in Detroit finden Sie
Inspiration?
Es gibt schöne Architekturbeispiele in der
ganzen Stadt. Auch wenn sich im Laufe
der Krisenjahre die Bewohner oder ihre
Funktion verändert haben, bleiben sie mit
all ihrem Glamour stark. Ich mag es, jeden
Tag neue Ecken der Stadt zu entdecken.
Ihr Café-Tipp?
Mein neuer Favorit ist die Ochre Bakery
(ochrebakery.com) für Kaffee und gute
Konditorwaren. Ich gehe auch sehr gerne
auf einen Casual Drink bei Shipping Co.
(detroitshippingcompany.com), wenn es
sonnig ist.
F O R M & S E E K
formandseek.com
Fotos:Form&Seek
detroits
In welcher Beziehung steht Ihr Design
zu Detroit?
Wir sind neues Mitglied der Detroit-
Designszene. Nachdem ich zuerst dauernd
hin und her gereist bin, habe ich mich
vor noch nicht allzu langer Zeit entschlos-
sen, dauerhaft hierher zu ziehen. In der
rauen Comeback-Stadt Detroit liegt eine
Menge Kreativität und es ist inspirierend,
ein Teil davon zu sein. Bei „Form&Seek“
ging es immer um den Prozess und das
Feiern der Geschichte hinter dem Objekt.
Gleichgesinnte Designer und Produzenten
in der Stadt zu finden, machte uns die
Entscheidung leicht.
Ein Objekt von Ihnen, die „OP-Vase“, ist
Teil der World Wide Things Collection.
Was sind deren Besonderheiten?
Diese Vase wurde in Zusammenarbeit mit
türkischen Handwerkern in Istanbul von
Hand gefertigt. Ich wollte ein skurriles
Objekt entwerfen, das in unser tägliches
Leben ein wenig Überraschung bringt.
Diese Serie ist Teil einer größeren
Versuchsreihe mit dem Namen „OP-jects“
(optische Objekte).
Die Kapseln versuchen durch visuelle
Verzerrungen den Eindruck eines Straußes
mit nur einer einzigen Blume zu erwecken,
indem sie bunte Blütenblätter im gesam-
ten kugelförmigen Raum vervielfachen.
Die kaleidoskopischen Eigenschaften des
Glasschildes wirken vergrößernd und las-
sen den Eindruck zahlreicher abstrahierter
Pflanzen entstehen.
Die Kollektion besteht aus drei Vasen in
verschiedenen Größen, die jeweils ein
individuelles Schnittmuster aus dickem,
mundgeblasenem Glas aufweisen und
mit höchster Präzision so geformt sind,
dass die gewünschte Optik entsteht.
Wenn der Betrachter seine Perspektive
auf die Vase ändert, löst sich die Form der
einzelnen Blume in einen Blumenstrauß
auf, wobei eine einzige, kongruente Form
erhalten bleibt.
21THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Glückwunsch! Die USA haben ihre erste und
einzige UNESCO City of Design bekommen. Zur Feier
dieser Auszeichnung fand im September der erste
Designmonat mit mehr als 145 Teilnehmern und über
55 Veranstaltungen statt. Mit Objekten von Form&Seek
und Aratani Fay sind auch gleich mehrere Designer
Teil der World Wide Things Collection (WWTC) geworden.
STYLE
In welcher Beziehung steht Ihr Design
zu Detroit?
Die Umgebung in Detroit gibt uns die Frei-
heit, alles zu kreieren, was wir wollen.
Unser Design spiegelt die postindustrielle
Gesellschaft wider, die uns umgibt, und ist
eine Möglichkeit, einen poetischen Moment
für unsere sich verändernde Gesellschaft zu
übersetzen und auszudrücken.
Der „Lawless Stool“ und die „Click-Clock“
sind Teil der WWTC. Erzählen Sie mir
mehr darüber.
Die „Lawless-Serie“ von Evan Fay spielt mit
den Unregelmäßigkeiten des Handwerks,
wobei intuitive Konstruktionsmethoden
und spontane Formen im Mittelpunkt
stehen. Um eine Grenzposition zwischen
Metapher und Funktion zu erhalten,
wird jedes Stück rhythmisch verbunden
und kann damit wachsen. Jedes Objekt
verfolgt das Prinzip „Schönheit im Chaos“
innerhalb einer strukturierten Landschaft,
um einen ausdrucksstarken Dialog im
Raum zu erzeugen. Die Entdeckung eines
poetischen Moments in der Dystopie kann
eine Gelegenheit sein, neue Perspektiven
im Design zu zelebrieren.
Die „Click-Clock“ von Ayako Aratani ist
eine Uhr aus gebeiztem Porzellan. Sie
besteht aus weich geformten Linien, die
sanft auf die Tageszeit hinweisen. Die
Schatten auf der Oberfläche ändern sich
mit dem Durchgang des Sonnenlichts,
während die stille Bewegung den Lärm
des Lebens friedlich auflöst.
Wovon lassen Sie sich in Detroit
inspirieren?
Von der Cranbrook Academy of Art und
von Belle Island, einem Park auf einer Insel
im Detroit River.
Ihr Café-Tipp?
Das Alley Cat Café (alleycatcafepontiac.com)
und das Sister Pie (sisterpie.com).
aratanifay.com
Fotos:Aratani·Fay
„Detroit ist eine Stadt, die gerade viele
Veränderungen durchlebt“, sagte Olga
Stella, Executive Director von Design
Core Detroit. „Durch die Entwicklung von
Orten, Systemen und Produkten, die es
allen Bürgern von Detroit ermöglichen,
sich an der Revitalisierung zu beteiligen,
können Designer zu einer treibenden
Kraft in der Stadt werden.“ In diesem Sinne
lud der Designmonat unter anderem zu
Vorträgen, Ausstellungen, Workshops
und offenen Studios in der ganzen Stadt.
Mit den drei Designern Bilge Nur
Saltik, Ayako Aratani und Evan Fay
hat THE Stylemate gesprochen.
Das Designstudio Aratani . Fay wurde von Ayako Aratani
und Evan Fay gegründet. Das Duo arbeitet als unabhängige
Designer, teilt sich aber ein Studio, stellt gemeinsam
aus und verwirklicht auch gemeinsame Projekte. Ihre Arbeit
konzentriert sich auf intuitive Konstruktionsmethoden,
um daraus kunstvolle Gebrauchsobjekte zu schaffen.
A R A T A N I . F A Y
designcities.net/wwtc/
Alle Objekte der World Wide Things
Collection finden Sie auf
22THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
STYLE
30 Jahre nach
dem Mauerfall sind
auch die modischen
Grenzen gesprengt:
Berlin gilt längst als
deutsches Zentrum der
Kreativität und hat
sich als Modehauptstadt
auch international
einen Namen gemacht.
THE Stylemate weiß,
wo die hippsten
Concept Stores und
spannendsten
Labels der Stadt
zu finden sind.
mode
ohne
grenzen
Andreas Murkudis’ Store 81
Potsdamer Straße 81
10785 Berlin
01
VooStore
Oranienstraße 24
10999 Berlin
02
Chelsea Farmers Club
Schlüterstraße 49
10629 Berlin
03
Das Neue Schwarz
Mulackstraße 38
10119 Berlin
04
Julia Leifert
Mulackstraße 22
10119 Berlin
05
Nobi Talai
Auguststraße 75
10117 Berlin
06
Richert Beil
Rethelstraße 5
12435 Berlin
07
William Fan
Große Hamburger Straße 25
10115 Berlin
08
Zazi Vintage
Max-Beer-Straße 31
10119 Berlin
09
Sabrina Dehoff
Auguststraße 26A
10117 Berlin
10
Michael Sontag
Muskauer Straße 41
10997 Berlin
11
Dawid Tomaszewski
Richard-Wagner-Straße 25
10585 Berlin
12
TEXT VON
NORA
PALZENBERGER
23THE Stylemate
Issue No 03 | 2019
Illustration:VONKBrandDesign
City Guide: ausschneiden, falten und nach Berlin mitnehmen
01
02
03
04
05
10
07
08
09
12
11
06
B E R L I N
SPREE
BRANDEN-
BURGER
TOR
FERNSEH-
TURM
SIEGES-
SÄULE
THE Stylemate - beyond borders 03|2019 DEUTSCH
THE Stylemate - beyond borders 03|2019 DEUTSCH
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THE Stylemate - beyond borders 03|2019 DEUTSCH

  • 1. beyond borders Stylemate THESTYLEMATE.COM NEWS ABOUT LIFE, STYLE & HOTELS ISSUE No 03 | 2019 thestylemate.com THE Foto:o. T. ,inspiriertvon RobertFrank,Wien,2018;CourtesyGalerieGiselaCapitain,Köln;CopyrightElfieSemotan
  • 2. 2THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Foto:Heldentheater Essentials Seite 3 Grenzgedanken Seite 4 – 7 Interview Elfie Semotan: Aufgelöste Grenzen Seite 6 LIFE: Grenzgänge: Dreimal grenzgenial essen und trinken Seite 8 – 10 Artsy Lifestyle – Kulturkalender Seite 11 Think big Seite 12 Interview Deborah Sengl: „Wir müssen die Mauern in unseren Herzen niederreißen.“ Seite 13 Interview Bernd Neff: Where is paradise? Seite 14 – 15 Franzobel Seite 16 STYLE: Motor City Detroit Seite 17 Tick Tack Seite 18 – 19 Detroits Design Core Seite 20 – 21 Mode ohne Grenzen Seite 22 – 24 Provocateur Seite 25 Kolumne von Friedrich Liechtenstein: Ich Glückspilz Seite 26 HOTELS: LIFESTYLEHOTELS selection: Focus on Matterhorn Seite LH 01 Matterhorn Vibes Seite LH 02 – 03 Hotel Nidum Hotel & Villa Auersperg Seite LH 04 Monaci delle Terre Nere /  New Member Seite LH 05 Crazy Hollmann Seite LH 06 – 07 Hotel Bergland Sölden Seite LH 08 Sublime Comporta /  New Member Seite LH 09 Gradonna Mountain Resort Seite LH 10 – 11 Directory lifestylehotels Seite LH 12 IMPRESSUM Seite 2 Diesmal ziert unser Cover ein starkes Foto einer der international erfolgreichsten und interessantesten Fotografinnen Österreichs – Elfie Semotan. Als junge Frau zog es sie nach Paris, um dort Model zu werden. Im Laufe der Zeit entwickelte sie ein immer stärker werdendes Interesse an der Arbeit hinter der Kamera. Man sagt über sie, sie hätte die Grenzen zwischen Mode- und Kunstfotografie mit ihrer Arbeit aufgelöst. Im Interview mit THE Stylemate (zu lesen auf Seite 6) erzählt sie uns mehr über sich und ihr Schaffen. Um Grenzen geht es auch in dieser Ausgabe. Als Anlass, dieses Thema zu betrachten, nahmen wir das 30-jährige Jubiläum des Falls der Berliner Mauer. Am 9. November 1989 wurde euphorisch die Einheit gefeiert und seitdem blickt man stolz auf diesen Moment der überwundenen Grenze zurück. Die Künstlerin Deborah Sengl hält im Interview mit uns jedoch fest, sie sehe auch im heutigen Deutschland „eine nachhaltige und sehr bedrohliche Kluft in der Gesellschaft. Solange wir nicht die Mauern in unseren Köpfen und vor allem Herzen niederreißen, sind wir von einem toleranten und friedlichen Mitein- ander weit entfernt.“ Weil wir glauben, dass das Reisen und das Kennenlernen (zunächst) fremder Menschen dazu beitragen, genau das zu ermöglichen, laden wir Sie wieder einmal dazu ein, lesend Menschen und Orte kennenzulernen und sich von ihnen zu realen Erleb- nissen inspirieren zu lassen. Thomas Holzleithner & Hardy Egger H E RAU S G E B E R IN THIS ISSUE Wenn Sie keine Ausgabe mehr versäumen wollen, können Sie THE Stylemate auch abonnieren. thestylemate.com IMPRESSUM Medieninhaber und Verleger: Prime Time Touristik & Marketing GmbH, Schmiedgasse 38/1, 8010 Graz Herausgeber: Thomas Holzleithner & Hardy Egger Chefredaktion: Mag. Nina Prehofer Chefin vom Dienst: DI (FH) Christin Maier-Erlach Cover-Foto: o. T., inspiriert von Robert Frank, Wien, 2018; Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln; Copyright Elfie Semotan Gestaltung: VON K Brand Design Autoren: Franzobel, Hedi Grager, Friedrich Liechtenstein, Mag. Nora Palzenberger Lektorat: Mag. Marlene Zeintlinger Anzeigen: office@thestylemate.com Druck: Medienfabrik Graz, 8020 Graz Erscheinungsort: Graz Erscheinungsweise: 3 x jährlich
  • 3. 3THE Stylemate Issue No 03 | 2019 essentials G H D A I R ® Jeder Tag ist der richtige Tag, um großartig auszusehen! Und das muss nicht immer lange dauern. Mit dem ghd air. Haartrockner hat man den perfekten Stylingpartner. Sein leistungs- starker Motor liefert einen Hochdruck- Luftstrom, um das Haar in der Hälfte der Zeit von herkömmlichen Haartrocknern mit DCMotor zu trocknen. Die fortschrittliche Ionen-Technologie reduziert Frizz und abstehende Haare doppelt so schnell, für ein glattes Finish wie vom Profi. Es kann so einfach sein. Jetzt exklusiv für Hotels erhältlich. ghdhair.com/de D I E S E R A U S G A B E Fotos:Aesop / iphoria.com / oryoki.de / bosatrade.com / LouisVuitton / ghd® E S S I G & Ö L Diese geschmackspendenden „Twins“, entworfen von Gordon Guillaumier für Bosa, sind ein Öl- und Essigständer aus glasierter Keramik, der es ermöglicht, Öl und Essig im selben Gefäß zu bewahren. Die auf den Kappen eingravierten Initialen vermitteln das Gefühl eines antiken Objekts. „Twins“ erfindet ein gemeinsames Objekt neu und bereichert es mit elegantem, glänzendem Gold- oder Kupferfinish und veredelt somit jeden Tisch. bosatrade.com, ca. € 100 P F L E G E N D E S D U E T T Das „Resurrection Duet“ aus hervorragender Reinigung und feuchtigkeitsspendendem Schutz geht Frauen wie Männern gut zur Hand. Das Handpflegeset von Aesop aus Mandarinenschale, Rosmarinblättern und Zedern- atlas ist mild zur Haut, duftet himmlisch und führt dazu, dass sich die Hände so zart wie die Haut eines kleinen Babykätzchens anfühlen. Zuerst die Hände mit der Aromatique Hand Wash reinigen und im zweiten Schritt mit dem Hand Balm pflegen. Perfektes Teamwork. aesop.com, € 100 T RAV E L B U D D I E S Das Alleinreisen wird immer mehr zum Trend, umso mehr erfreut man sich dann an schicken Begleitern. Wie diesen Buddies hier. Die Reisepasshülle schützt das wichtigste Gut auf jedem Trip und die Kofferanhänger sorgen dafür, dass es am Förderband zu keinen Verwechslungen kommt. Außerdem helfen sie uns auf die Sprünge, wenn wir mal nicht wissen, wohin es gehen soll. Aus veganem PU-Leder. iphoria.com, € 49,90 S C H ÖN E S PA A R Diese japanischen Essstäbchen Tokusen Kashikosa aus Schlangenholz sind noch mal eine Steigerung zu Eben- oder Rosenholz und für Liebhaber der japanischen Esskul- tur eigentlich ein „must have“. Die extreme Härte, Dichte und Abriebfestigkeit sowie die ungewöhnliche Struktur haben dieses Holz berühmt gemacht. Das feinporige Holz ist äußerst selten und eines der teuersten Hölzer der Welt. Hergestellt werden die Stäbchen in Handarbeit in der Manufaktur Marunao in limitierter Edition. oryoki.de, € 289,90 S C H I C K E S I D E K I C KS Berlin ist die Stadt dieses Herbstes. Gefeiert wird die Wiedervereinigung, also der Fall der deutschen Mauer vor 30 Jahren, mit vielen Ausstellungen und Veranstaltungen. Der schicke Sidekick für ihn ist die Keepall 50 mit Schulter- riemen in mattschwarzem Taïga Leder von Louis Vuitton. Mit beinahe gummiartiger, weicher Haptik gefertigt, trägt sie die visuelle Signatur der Kollektion von Virgil Abloh, Men’s Artistic Director: das leuchtende „X“ in Regenbogen- farben. Wenn die nicht gut nach Berlin passen, was dann? Einen immer aktuellen Blick auf Berlin liefert diese Ausgabe von „Louis Vuitton Fashion Eye“. Sie zeigt die Stadt und ihre Künstler durch die Augen des Modefotografen Peter Lindbergh aus einer sehr persönlichen Perspektive. louisvuitton.com, € 50/€ 2.500
  • 4. 4THE Stylemate Issue No 03 | 2019 G R E N Z G E D A N K E N TEXT VON NINA PREHOFER ENTSCHULDIGEN SIE, IST DAS DER SONDERZUG NACH PANKOW ICH MUSS MAL EBEN DAHIN, MAL EBEN NACH OST-BERLIN
  • 5. 5THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Eine Grenze, laut Definition der Rand eines Raumes und damit ein Trennwert, eine Trennlinie oder Trennfläche. Grenzen trennen also. Menschen, Länder, Gedanken. Auch wenn sie uns beschränken, brauchen wir sie. Vor allem, um unsere Freiheit zu erkennen. „Freiheit kann sich ohne Grenzen nicht entfalten. Schon allein deshalb, weil ein Mensch sich nur dann als frei erleben kann, wenn er den Unterschied zur Un- freiheit zu empfinden vermag. Jedes menschliche Streben nach Freiheit ist nur denkbar durch das Überwinden bestehender Grenzen.“ So sagte es der Philosoph Konrad Paul Liessmann in einem Interview mit dem Magazin brand eins. Eine Grenze wurde vor 30 Jahren überwunden. Die Berliner Mauer fiel am 9. November 1989 und einte, was Jahr- zehnte getrennt war und nie getrennt hätte sein dürfen. Eine Mauer durch eine europäische Stadt, irgendwie kaum vorstellbar. Und doch gerade in Tagen wie diesen ein sehr populärer Gedanke. Was bedeutete die Mauer in Berlin? Eine Grenze, von Menschen gezogen, die Familien, Freunden, Leben trennte und aus einer Welt zwei Welten machte. Plötzlich wurde aus einem Land – wenn auch durch den Zweiten Weltkrieg mehr als erschüttert –, das zusammengehörte, zwei zerrissene Teile, die nicht mehr zusammengehören sollten. Und diese Grenze war für die einen noch restriktiver und unverschiebbarer als für die anderen. Während man vom „Westen“ in den Osten reisen durfte, konnte man vom Osten nicht so einfach in den Westen hinüber. Sie wurde zu einer Grenze, die sich heute noch auf die Menschen und das Leben in Deutschland auswirkt. Auch ich kann mich an diese Zeit erinnern, ich war noch ein Kind. Wir fuhren mit dem Auto unsere Familie in Berlin besuchen. Im Westen. Als wir an der Grenze waren, wurde ich aufgeweckt von einem schwer bewaffneten Grenzbeamten, der kont- rollieren wollte, ob ich auch tatsächlich das Kind bin, das im Pass meiner Mutter vermerkt war. Das war im Jahr 1989, also im selben Jahr, in dem die Mauer wenig später fallen sollte. Obwohl ich noch keine fünf Jahre alt war, ist mir diese Erinnerung stark im Gedächtnis geblieben. Auch die Nervosität meiner Tante, einer Berlinerin, die niemals in den Osten fahren wollte. Sie hatte jedes Mal fast panische Angst, dass meine Eltern und ihr Bruder nicht mehr zurückkehren könnten von einem ihrer Abstecher auf die andere Seite der Mauer. Sie versuchte es vor uns Kindern nicht zu zeigen, aber wir merkten ihr an, dass etwas nicht stimmte. Damals beunruhigte es mich auch, obwohl mir natürlich die Tatsache, dass wir uns in einer geteilten Stadt befanden, nicht wirklich bewusst war. Später, als junger Teenager, mit ein bisschen mehr Verständnis um und Wissen über die damalige Zeit, aber mit großer Naivität, wünschte ich mir, alt genug gewesen zu sein, um diese Zeit noch direkter erlebt zu haben. Ich stellte es mir abenteuerlich und aufregend vor, in den Osten zu fahren, den Checkpoint Charlie zu passieren, in eine andere Welt einzutauchen und diese Menschen auf der anderen Seite der Mauer kennenzulernen. Damals war mir immer noch nicht klar, was diese Mauer für die Menschen bedeutete – und für die Geschichte eines ganzen Landes. Foto:shutterstock.com,LaurenWantling Zitate sind aus dem Songtext von Sonderzug nach Pankow © Sony/ATV Music Publishing LLC, Universal Music Publishing Group, Songtrust Ave. Interpretiert von Udo Lindenberg.
  • 6. 6THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Warum haben Sie sich so schnell für die Perspektive hinter der Kamera entschieden? So schnell habe ich mich gar nicht ent- schieden. Das hat ein paar Jahre gedauert. Denn so schnell konnte ich mich in Paris nicht etablieren – mit meinen nicht so guten Französischkenntnissen – und auch auf dem Markt als Fotomodel musste ich erst Fuß fassen. Als Idee gefiel mir der Platz hinter der Kamera immer schon besser. Es war aber damals noch eine Vorstellung, ein Gedanke. So richtig formulierte sich diese Idee erst aus, als ich John Cook kennenlernte, in der Dun- kelkammer arbeitete, lernte, zu entwickeln und ein Gespür dafür bekam, wie man helle und dunkle Kleider, Räume und Formen fotografiert und wie man Dinge am besten darstellt. Ich habe einige Jahre lang fotografiert, selbst entwickelt und viel über die Qualität des Lichtes, der Filme und des Papiers gelernt. Über alles, was eine Rolle spielt. Man sagt, Sie haben „die Grenzen zwischen Kunst- und Modefotografie aufgelöst“ und damit die Modefotografie neu erfunden. Ich habe die Grenze zwischen Kunst- und Modefotografie schon sehr früh in meinem Kopf aufgelöst und für mich darauf bestanden, dass ich keine Grenze zwischen den beiden Bereichen ziehen werde. Ich bin der Meinung, dass da keine Grenzen sein müssen. Gute Modefotografie war immer Kunstfotografie. Diese Einordnung wurde ja stets nur von jenen Menschen formu- liert, deren Arbeit nicht in der aktiven und praktischen Tätigkeit besteht, sondern die hinsehen und betrachten und dann auch beurteilen und einordnen. aufgelöste Wie sehr war Ihnen in dem Moment bewusst, was Sie taten? Es war mir bewusst, was ich gemacht habe. Es war mir auch bewusst, dass es im österreichischen Kontext der Kunst und im Kontext der Frage, was Kunst ist und was nicht, neu war, was ich machte. Hier hat man sehr genau zwischen Kunst- und Modefotografie bzw. Kunstfotografie und kommerzieller Fotografie unterschieden. Welchem Antrieb sind Sie gefolgt? Es war kein spezieller Antrieb, sondern der Antrieb, den man hat, wenn man arbeitet. Jede Arbeit, die man macht, sollte sich weiterentwickeln. Ebenso sollte sich jedes Ziel, das man hat, weiterentwickeln und man sollte sich davon entfernen, wo der Anfang lag – die Regeln, unter denen man sein Ziel kennengelernt hat, zurücklassen. Ich wollte mich von den gängigen Mustern der Modefotografie, dem Verbleiben im gleichen Milieu, der Betonung der klassi- schen Schönheit, entfernen. Ebenso von der Darstellung etablierter Schönheit im gesellschaftlichen Sinn, den Situationen, in denen Modefotografie gemacht wird und auch gefestigt ist – durch eine gewisse Klasse und einen gewissen Zugang, also die Darstellung eines luxuriösen Lebens. Genau das wollte ich nicht akzeptieren und tat es ohnehin nicht – in meinem eigenen Leben nicht und auch in der Modefotografie nicht. Warum müssen Grenzen erweitert und gebrochen werden? Das muss man immer, sonst gibt es keine Entwicklung und keinen Fortschritt. Kann man das heute noch? Ja klar, das kann man immer – und wenn man meint, es nicht zu können, muss man es trotzdem tun. grenzen Die österreichische Fotografin Elfie Semotan begann als Model vor der Kamera, doch schon bald entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Platz dahinter. Das machte sie zu einer der bekanntesten Fotografinnen, für die gute Mode- fotografie schon immer Kunstfotografie war. semotan.com Wie war es, als Sie das erste Mal nach Paris gekommen sind? Das erste Mal Paris – mit dem Entschluss, auch dort zu bleiben – war aufregend! Denn ich wusste nicht, ob es überhaupt möglich ist, das Leben dort zu finanzieren. Ich bin in ein Hotel in der Nähe von Trocadéro gegangen und nahm dort ein Zimmer für eine Woche – denn genau so viel Geld hatte ich. Nach meiner Ankunft war es also wichtig, umgehend Arbeit zu finden. Dafür nahm ich mir ein Telefon- buch zur Hand und rief alle Haute- Couture-Häuser in Paris der Reihe nach an und fragte, ob sie ein Mädchen zum Vorführen brauchen – es muss nur sofort sein. Das gelang mir auch, bei Lanvin. All das war natürlich extrem spannend für mich. Lanvin war – wie alle Modehäuser – auf der Rue du Faubourg Saint-Honoré. Ich war unglaublich beeindruckt, diese schönen Räumlichkeiten zu sehen, in denen Kundinnen saßen und ich herumgehen musste, um zu zeigen, wie ich vorführe. Alle Leute haben mich an- gesehen. Ich erinnere mich auch, dass Lanvin damals einen jungen spanischen Designer hatte, der unglaublich schnell und schön Spanisch gesprochen hat. Fotos:ElfieSemotan,Selbstportrait,NewYork,um2010©ElfieSemotan / o.T.,inspiriertvonDianeArbus,ausderSerieAmericana,Wien,2018©ElfieSemotan,CourtesyGalerieGiselaCapitain,Köln
  • 7. 7THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Doch wir wollen hier nicht nur über das trennende Element sprechen. Werden Grenzen überwunden, dann zeigt sich das Verbindende zwischen zwei Dingen. Plötzlich findet eine Annäherung statt. Wenn wir reisen und dabei Grenzen überschreiten, dann sehen wir, was uns vielleicht von einer anderen Kultur trennt, aber wir erkennen auch, was uns eint. Und indem wir uns öffnen und anderes kennenlernen, nähern wir uns an. Mit dem Namen der Fotografin Elfie Semotan wird sehr oft ihr erfolgreiches Streben genannt, die Grenzen zwischen Kunst- und Modefotografie mit ihrer Arbeit aufzulösen. Sie hat damit zwei Disziplinen miteinander verbunden, die in den Köpfen vieler Menschen wenig miteinander zu tun hatten. Oder der US-amerikanische Schriftsteller und Journalist Hunter S. Thompson, der mit einer einzigen „Story“ die Grenze zwischen Journalismus und Literatur aufhob und mit „Gonzo“ ein völlig neues Genre begründete. Mit exzessivem Drogenkonsum und selbst provoziertem Chaos wurde der Gonzo-Stil für ihn zu einem „professionellen Amoklauf“, der den meisten wohl durch den Film „Fear and Loathing in Las Vegas“ mit Johnny Depp als Thompson in Erinnerung geblieben ist. Als einen Nachfolger könnte man den deutschen Autor und Journalisten Helge Timmerberg bezeichnen, dessen Reisege- schichten zu den unterhaltsamsten zählen. Sportler überschreiten in Wettkämpfen regelmäßig körperliche Grenzen. Kürzlich hat der Läufer Eliud Kipchoge die Demar- kationslinie von zwei Stunden bei einem Marathon unterboten. Der Kenianer lief in Wien die Rekordzeit von 1:59:40 Stunden für die klassische 42,195 km-Strecke. Auf die Frage, warum er das unbedingt schaffen wollte, antwortete er: „Ich wollte die Menschen inspirieren. Ich habe gezeigt, dass kein Mensch ein Limit hat.“ Grenzen entstehen im Kopf, Grenzen sind von Menschen gemacht. So schließen wir den Text, wie wir ihn begonnen haben, mit einem Zitat von Konrad Paul Liessmann: „Ohne Grenzen wäre nichts wahrnehmbar. Sie sind die Voraussetzung jeder mensch- lichen Erkenntnis. Denn jede Erkenntnis beginnt mit einem entscheidenden Akt: zu verstehen, dieses ist nicht jenes. Aber, und das gehört zu jeder Grenzerfahrung: Man kann auch falsche Unterscheidungen treffen. Nicht die Grenze ist das Problem, sondern ob diese Grenze an dieser Stelle sinnvoll und notwendig ist.“ Über die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Grenzen sollten wir also niemals aufhören, nachzudenken. HONEY, ICH GLAUB’, DU BIST DOCH EIGENT- LICH AUCH GANZ LOCKER ICH WEISS, TIEF IN DIR DRIN, BIST DU EIGENT- LICH AUCH’N ROCKER DU ZIEHST DIR DOCH HEIMLICH AUCH GERNE MAL DIE LEDERJACKE AN UND SCHLIESST DICH EIN AUF’M KLO UND HÖRST WEST-RADIO ICH WEISS GENAU, ICH HABE FURCHTBAR VIELE FREUNDE IN DER DDR UND STÜNDLICH WERDEN ES MEHR OCH, ERICH EY, BIST DU DENN WIRKLICH SO EIN STURER SCHRAT WARUM LÄSST DU MICH NICHT SINGEN IM ARBEITER- UND BAUERNSTAAT? ALL DIE GANZEN SCHLAGERAFFEN DÜRFEN DA SINGEN DÜRFEN IHREN GANZEN SCHROTT ZUM VORTRAGE BRINGEN NUR DER KLEINE UDO, NUR DER KLEINE UDO DER DARF DAS NICHT, UND DAS VERSTEHEN WIR NICHT Fotos:shutterstock.com:AbelTumik / canadastock / carol.anne / EwaStudio / ilolab
  • 8. 8THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Die Mostviertler wollen es wissen und schöpfen dabei aus dem Potenzial einer ganzen Region. Die Kulinarikreihe „Mostviertler Feldversuche“ lädt ein zum kulinarischen Experiment und unerwarteten Geschmackserlebnissen mit ausgezeichneten Köchen, außergewöhnlichen Locations und regionalen Zutaten. Die doppelte Haubenköchin Theresia Palmetzhofer feierte das Experiment im September gemeinsam mit und im Birnengarten der Destillerie Farthofer unter freiem Himmel mit Malzbrot und handgeschlagener Rohmilchbutter, mit Emmer gefüllten Birnenblättern, einer roh marinierten Forelle mit Pichlbirne und Forellenkaviar, Flusskrebssuppe mit Zitronenbasilikum, einem Saibling am Birnensteckerl und zum Abschluss Malzeis mit weißem Schokomousse und Kriecherl. Hier waren gleich mehrere Gegebenheiten einmalig: Alle diese Speisen wurden in einer „Feldküche“ kulinarisch meisterlich ohne Strom zubereitet, die Szenerie an einem herrlichen Spätsommertag war zum Wegträumen. Man darf sich auf weitere Versuche in diesem Jahr wie auch 2020 freuen! F E L D V E R S U C H E MOSTVIERTEL 3 feldversuche.at AT mal- Fotos:©MostviertelTourismus / www.weinfranz.at
  • 9. 9THE Stylemate Issue No 03 | 2019 MAILAND PORTA VENEZIA Internationalität, Recherche und Geselligkeit: Das sind die Zutaten, die das neue Restaurant „Spica“ im Herzen des Mailänder Viertels Porta Venezia auszeichnen. Die beiden Starköche, die Inderin Ritu Dalmia und die Italienerin Viviana Varese, teilen gemeinsame Leidenschaften: die Weltküche und das Reisen. Also bietet das Spica eine gastronomische Reise durch vier geografische Gebiete – Südostasien, indischer Subkontinent, Europa und Amerika –, die den Gaumen mit erstaunlichen Geschmäckern und Noten beeindrucken. Diese Reise spiegelt sich auch im Interior Design der Architekten Tiziano Vudafieri und Claudio Saverino wider. Sie haben einen Raum entworfen, der mit seiner ungewöhnlichen Mischung aus asiatischen Einschlägen und einer Hommage an die Meister des Mailänder Designs des 20. Jahrhunderts überraschen kann. Das Ergebnis ist ein farbenfrohes Restaurant, das die lebhafte Atmosphäre von Porta Venezia und seinem dynamischen und jungen Publikum einfängt. W E L T K Ü C H E spicarestaurant.com grenzgenial essen und trinken in Österreich, Italien und Deutschland mit Konzepten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. IT Fotos:FoodphotographycourtesyofSpica / InteriorphotographyNathalieKrag
  • 10. 10THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Das „Einstein unter den Linden“ in Berlin ist normalerweise für Backhendl mit Erdäpfelsalat, Wiener Saftgulasch, marinierten Tafelspitz mit Kürbiskernöl oder Apfelstrudel, also typischste österreichische Küche, bekannt. Daran möchte auch das Geschäftsführerteam von GRILL ROYAL, das Anfang 2016 übernommen hat, nicht rütteln. Anlässlich des Mauerfalljubiläums wird aber abends vom 4. bis 10. November ein besonderes Menü serviert, das die Wiedervereinigung von Ost und West kulinarisch feiert. Die säuerlich-scharfe Soljanka, eine Suppe aus der osteuropäischen Küche, macht den Anfang. Danach labt man sich am Falschen Hasen und zum Dessert gibt es, symbolisch vereint, Frankfurter Kranz auf kaltem Hund. Ein kalter Hund ist übrigens ein schokoladiger „no bake“-Kekskuchen, der an Kindergeburtstage erinnert. Begleitet wird das Mauerfall-Menü von einem Weißburgunder vom Thüringer Weingut Zahn, dem Rotweincuvée „Heimat“ vom Mittelrheinischen Weingut Josten & Klein und einem Walnussgeist von der Meissener Spezialitätenbrennerei Prinz zur Lippe. O S T - W E S T V E R E I N I G U N G BERLIN einstein-udl.com DE Fotos:JuleMüller / RobertRieger
  • 11. 11THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Fotos:Bauhaus-ArchivBerlin,Ausstellungsansicht„originalbauhaus“,InstallationvonRenateBuser,Foto:CatrinSchmitt / AlbrechtDürer,Feldhase,1502,©AlbertinaWien / MariaLassnig,DuoderIch,2005,PrivateCollection.CourtesyHauser&WirthCollectionServices©MariaLassnigStiftung,©StefanAltenburgerPhotographyZürich / shutterstock.com,Mia2you A R T S Y L I F E S T Y L E AUSSTELLUNG miami – art district In Miami befinden sich auch beeindruckende private Kunstsammlungen von Weltformat, etwa The Margulies Collection at the Warehouse, die De la Cruz Collection oder die Rubell Familiy Collection, die zu den größten privaten zeitgenössischen Sammlungen in Amerika zählt. Wenn man schon in der Stadt ist, sollte man sich auch Zeit dafür nehmen. margulieswarehouse.com, delacruzcollection.org, rfc.museum wien – auktion im kinsky Bei seiner 130. Auktion offeriert „im Kinsky“ bedeutende Werke der internationalen Moderne, wobei der spezielle Fokus auf der Wiener Moderne um Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka liegt. Einen besonderen Schwerpunkt des Hauses bilden Künstler der Neuen Sachlichkeit in Österreich, zum Beispiel Bilder von Franz Sedlacek und Rudolf Wacker. Jugendstil & Design bietet regelmäßig ein hochklassiges Angebot von Objekten der Wiener Werkstätte, der Kunst um 1900 und des Designs der 1950er und 1960er Jahre. Die zeitgenössische Kunst von 1945 bis heute bildet außerdem einen Schwerpunkt des Angebotes. „Klassische Moderne – Zeitgenössische Kunst – Jugendstil & Design“ am 26. und 27. November 2019 imkinsky.com AUKTION miami – art basel miami beach Auf der internationalen Messe für zeitgenössische Kunst werden von rund 260 Ausstellern aus 32 Ländern Werke von mehr als 4000 Künstlern gezeigt. Die Art Basel Miami Beach ist eine der wichtigsten Kunstmessen in den Vereinigten Staaten und ein kulturelles sowie gesellschaftliches Highlight für Nord- und Südamerika. Hier informieren sich Künstler, Sammler, Kuratoren und Kunstkritiker über die neuesten Kunstströ- mungen. Sie verbindet eine internationale Auswahl von mehr als 220 führenden Galerien aus Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Asien und Afrika mit einem spannenden Programm von Sonderausstellungen und Crossover-Veranstaltungen mit Musik, Film, Architektur und Design. Der Geist der Messe lebt in der ganzen Stadt, in der in dieser Woche Satellitenmessen, glitzernde Partys und unzählige Veranstaltungen stattfinden. „Art Basel Miami Beach“ 5. bis 8. Dezember 2019 artbasel.com MESSE berlin – original bauhaus Das Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung zeigt in der Ausstellung „Original Bauhaus“ anlässlich des Bau- hausjubiläums Stücke aus dessen einhundertjähriger Geschichte. Die Ausstellung in der Berlinische Galerie präsentiert mit rund 700 Exponaten ein Potpourri aus bekannten, unbekannten und wiederentdeckten Stücken aus dem Bauhaus-Archiv und der ganzen Welt. „Original Bauhaus“ 6. September 2019 bis 27. Jänner 2020 berlinischegalerie.de AUSSTELLUNG berlin – nineties berlin Diese multimediale Ausstellung zeigt das wilde und bunte Berlin der 90er-Jahre. Dieses Jahrzehnt prägte die Stadt nachhaltig. „nineties berlin“ fängt diese turbulente Zeit mit einer multimedialen Ausstellung ein und zeigt mit echten Mauerteilen, Skulpturen und interaktiven Elementen die Spuren der 90er. „nineties berlin“ bis zum 28. Februar 2020 nineties.berlin AUSSTELLUNG ELISABETH SKOFITSCH-HAAS ist Kunstexpertin und für das Auktionshaus „im Kinsky“ Wien tätig. Für THE Stylemate stellt sie ihre aktuellen Highlights der Kunstwelt vor. imkinsky.com AUSSTELLUNG wien – albrecht dürer Lange war er nicht zu sehen, jetzt erfreut man sich umso mehr an ihm: der „Feldhase“ Albrecht Dürers. Anlässlich einer groß angelegten Dürer-Retrospektive lässt die Albertina das berühmteste Langohr der Welt für wenige Monate aus dem „Stall“. Mit über 140 Arbeiten besitzt die Albertina den weltweit bedeutendsten Bestand an Zeichnungen des Meisters. Erweitert um wertvolle internationale Leihgaben werden über 100 Zeichnungen, ein Dutzend Gemälde, persönliche Aufzeichnungen und andere seltene Dokumente präsentiert. „Albrecht Dürer“ in der Albertina Wien 20. September 2019 bis 6. Jänner 2020 albertina.at AUSSTELLUNG wien – maria lassnig Maria Lassnig zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Anlässlich ihres 100. Geburtstages würdigt die Wiener Albertina die österreichische Malerin mit einer Retrospektive. Die Ausstellung „Ways of Being“ zeigt die beeindruckenden Haupt- und Schlüsselwerke Lassnigs. Sehr sehenswert! „Maria Lassnig“ in der Albertina Wien 6. September bis 1. Dezember 2019 albertina.at
  • 12. 12THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Fotos:DominicErschen / ReinhardSudy  Begonnen hat für Alessandro Painsi alles im beschaulichen St. Margarethen a. d. Raab in der Oststeiermark. Dort wuchs er auf, ehe er an der Grazer Ortweinschule Kunst und Design zu studieren begann. Als vielfacher Meister lateinamerikani- scher Tänze reiste er 2013 beruflich nach Dänemark. Dort fand er in Amalie die Liebe seines Lebens – und so blieb er in Aalborg. „Beim Tanzen stand weniger Kunst als vielmehr sportliche Höchst- leistung im Vordergrund. Ich wollte aber unbedingt etwas Künstlerisches machen und begann zu malen.“ Seitdem führt er in Aalborg mit der Street-Art-Künstlerin Frida Still Vium eines der erfolgreichsten Jugend-Kunststudios Europas. „Wir arbei- ten mit Schulen und Hilfseinrichtungen, bieten jungen Menschen die Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten. Wir wollen mit Kunst helfen, Grenzen zu überwinden, weil es keinen Unterschied macht, wo du als Künstler herkommst.“ So gesehen hat Kunst auch etwas sehr Verbindendes. Seinen Stil bezeichnet Painsi selbst als abstrakt, seinen schnellen Pinselstrich sieht er als großen Vorteil: „Ich könnte mir nicht vorstellen, vorher zu überlegen, was ich male – es passiert einfach.“ Seine erste Soloausstellung hatte er 2018 mit großem Erfolg im Vinariat von Mag. Freddy Maier in Stainz. Es folgten Präsentationen durch die Simons Gallery auf der Art Context in Miami, in der Rudolf Budja Galerie in Salzburg mit seinem Projekt „Abandoned Industry“, einer Kollaboration zwischen ihm und dem dänischen Modedesigner Kristoffer Simonsen, und auf der Art New York im Mai 2019. „Ich habe immer an mich geglaubt und arbeite sehr hart. Aber dass es international so schnell gehen wird, hätte ich nicht gedacht. Das ist ein Traum.“ In Dänemark wird er durch die Galerie Wolfsen vertreten und seine Agentin arbeitet gerade an Ausstellungen in Asien und Russland. Schon fix ist seine Solo- Ausstellung auf der ONE ART Taipei 2020 in China. Der junge Künstler hat ehrgeizige Ziele: „Ich möchte der größte Künstler auf der Welt werden und sie mit meiner Kunst verändern.“ An Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht, doch sieht er sich auch als bodenständig und loyal. Seine Familie ist ihm sehr wichtig. Auch mit Neid wurde er schon konfrontiert, aber „diesen habe ich mir sehr hart erarbeitet“, meint er schmunzelnd. think instagram.com/picassandro ALESSANDRO glaubt an das, was Andy Warhol sagte, nämlich, dass der Künstler ein größeres Kunstwerk ist als die Kunst. „Und ich glaube an mich.“ ALESSANDRO PAINSI IST GERADE MAL 23 JAHRE ALT UND GILT ALS ÖSTERREICHISCHER NACHWUCHSKÜNSTLER MIT GROSSEM POTENZIAL FÜR INTERNATIONALEN ERFOLG. UND ER HAT VIEL VOR: „ICH MÖCHTE DER GRÖSSTE KÜNSTLER AUF DER WELT WERDEN!“ Kunst bedeutet für Painsi, Grenzen zu überwinden. „Bei jeder Ausstellung bin ich total nervös, denn ich zeige etwas sehr Persönliches, gebe viel von mir preis und werde von den Menschen beurteilt. So ist jede Ausstellung eine Grenze, über die ich schreite. Das kenne ich aus meiner Zeit als Turniertänzer, doch waren es damals vor allem körperliche Grenzen“, erzählt er etwas nachdenklich. „Bei meinen Entscheidungen bewege ich mich meist aus meiner Komfortzone, doch damit ändere ich oft mein ganzes Leben.“ Im Dezember wird Alessandro Painsi mit der Galerie Budja wieder auf der Art Miami vertreten sein. 2020 ist eine große Soloausstellung in Dänemark geplant. „Ausstellungen in Museen, gigantische Installationen und Menschen, die Städte bereisen, nur um meine Installationen zu sehen – das ist es, was ich will.“ TEXT VON HEDI GRAGER B I G .
  • 13. 13THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Fotos:Skulptur:©DeborahSengl,Foto:©BerndPreiml LIFE „ESCAPE!“ VON DEBORAH SENGL Ab 15. Oktober 2019 im Museumsquartier Wien, Buchungen online. mqw.at In ihrer neuen Arbeit „Escape!“ im Museumsquartier in Wien schafft sie mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst auf 300 m2 eine Erfahrungswelt, in der sich Besucher mit dem Thema „Flucht“ auf mehrdeutig-kritische Weise auseinandersetzen können. Was erwartet die Menschen in Ihrem Escape Room? „Escape!“ ist eine künstlerische Erfah- rungswelt, die sich mit dem sehr aktuellen Thema Flucht beschäftigt. Die Besucher erwartet eine Mischung aus klassischen Methoden von „Escape-Räumen“, Aus- stellungselementen und multimedialen Erlebnissen. Mein Ziel ist, damit ein möglichst breites Publikum mit diesem sehr emotionalen Inhalt zu erreichen. Mit welchen „emotionalen Ausnahme- zuständen“ muss man als Besucher rechnen? Panik, Angst ...? Ich stelle nicht den Anspruch, eine reale Fluchterfahrung nachzustellen. Die empathische Auseinandersetzung mit der Ausweglosigkeit und Verzweiflung von Geflüchteten und ihren Geschichten war und ist das Hauptmotiv meines Projektes. Um dieses Nachempfinden anzuregen, werden die Besucher mit unterschiedli- chen Ängsten konfrontiert, beispielsweise jenen vor Gewalt, Dunkelheit oder Enge. Die Panik steht hier allerdings nicht im Vordergrund. Vielmehr möchte ich durch die Andeutung dieser Ausnahmesituati- onen an unsere angeborenen Emotionen anknüpfen. In Ihrer Arbeit steht stets der Mensch im Vordergrund – was war bei Ihrer Arbeit an „Escape!“ anders? Meine Arbeit ist stets gesellschaftskritisch. Das Verhalten bzw. Fehlverhalten von uns Menschen ist seit jeher der Nährboden meiner Kunst. „Escape!“ ist aber mit Sicherheit meine emotionalste Arbeit. Ich habe sie 2015, als Reaktion auf die sogenannte Flüchtlingskrise, entwickelt. Die Schicksale unzähliger Menschen, die ihre Existenz verloren haben und ihre Heimat verlassen mussten, haben mich zutiefst erschüttert. Viele hierzulande haben ihr Mitgefühl gezeigt und geholfen. Einige andere haben sich gegenüber den Geschichten der Geflüchteten aber leider verschlossen und empathielos oder sogar ablehnend reagiert. Dieses Verhalten hat in mir eine massive Traurigkeit ausgelöst. Ein weiterer Unterschied ist, dass „Escape!“ die klassische Ausstellungssituation durchbricht und das Publikum in seiner immersiven Machart viel stärker einbindet. Sie haben mit der Organisation „Fremde werden Freunde“ zusammen- gearbeitet. Was haben Sie während der Arbeit an diesem Projekt gelernt? Was davon hat Sie am meisten berührt? Da mir die Ernsthaftigkeit meines Projektes sehr am Herzen liegt, war es mir von Anfang an ein besonders großes Anliegen, eine NGO einzubinden. „Fremde werden Freunde“ sind, wie auch das Konzept zu „Escape!“, als direkte Antwort auf die Flüchtlingskrise Ende 2015 entstanden. Der Schwerpunkt dieser Organisation liegt in der Inklusion und dem Aufbrechen von Vorurteilen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur. Wir beide verstehen unsere Arbeit nicht als parteipolitisches Statement, sondern als Appell an die Menschlichkeit. Im Zuge unserer Zusammenarbeit habe ich einige Menschen mit Fluchterfahrung kennenlernen dürfen. Sie haben für das Projekt Gegenstände, Fotos und ihre ganz persönlichen Geschichten zur Verfügung gestellt. Dieses enorme Vertrauen und ihre durchwegs positive Resonanz auf die Form der Umsetzung dieser sensiblen Thematik haben mich unglaublich bewegt. DEBORAH SENGL ZÄHLT ZU DEN BEDEUTENDSTEN KÜNSTLERINNEN ÖSTERREICHS. Warum sind die einen betroffen und empfinden Mitgefühl, während andere voller Angst (oder auch Hass) darauf reagieren, wenn es um die Themen Flucht und Migration geht? Ich denke, dass das Unbekannte generell die stärkste Quelle der Angst ist. Leider werden Vorurteile oft unreflektiert von dem familiären oder sozialen Umfeld übernommen. Auch haben die virtuellen „Echokammern“ einen sehr großen Einfluss auf die Gesellschaft. Lagerdenken ist derzeit leider viel ausgeprägter als eine direkte und vor allem emotionale Auseinandersetzung mit unserem Gegenüber. Sind Ihnen aufgrund dieser Arbeit auch negative Reaktionen entgegen- gebracht worden? Noch nicht. Ich bin aber darauf vorbereitet, dass dieses Projekt sicherlich polarisiert und einigen, aus unterschiedlichen Gründen, auch missfallen könnte. niederreißen.“ Wir feiern dieses Jahr auf der einen Seite das 30-jährige Jubiläum des Falls der Berliner Mauer, auf der anderen Seite wurden und werden in der letzten Zeit immer mehr Grenzen neu errichtet. Was sagen Sie zu diesem Paradox? Ich sehe hier nicht unbedingt einen Widerspruch, da es nicht nur die sicht- baren Mauern sind, die unsere Welt(en) entzweien. So erfreulich es beispiels- weise in Deutschland sein mag, dass es 1989/90 zu einer sogenannten Wieder- vereinigung kam, sehe ich auch dort eine nachhaltige und sehr bedrohliche Kluft in der Gesellschaft. Solange wir nicht die Mauern in unseren Köpfen und vor allem Herzen niederreißen, sind wir von einem toleranten und friedlichen Miteinander weit entfernt. Was wünschen Sie sich, bei den Menschen auszulösen, wenn sie aus dem Escape Room hinauskommen? Ich möchte die Menschen zum Nachdenken anregen, an ihre Gefühle appellieren. Die Diskussionskultur ist in einer Gesellschaft, die ihre Meinungen ausschließlich in „dafür“ oder „dagegen“ unterscheidet, ziemlich verlorengegangen. Idealerweise kann „Escape!“ in Hinblick auf ein offe- neres und differenzierteres Denken und Fühlen einen kleinen Beitrag leisten. „wir müssen die mauern in unseren herzen INTERVIEW NINA PREHOFER
  • 14. 14THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Foto:SteveHerud is where BERLIN TRAVEL FESTIVAL 6.–8. März 2020 In der Arena Berlin berlintravelfestival.com
  • 15. 15THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Workshops zusammenkommen. So viel sei aber schon jetzt verraten: Australien ist mit fast allen Himmelsrichtungen auf dem Festival vertreten, also North, Southern und Western Australia. Das Land Brandenburg bringt den Besuchern außer- gewöhnliche Highlights der Regionen näher – vom Wandern und Surfen bis hin zu ungeahnten kulinarischen Genüssen. Aserbaidschan wird einen Eindruck vom Leben im Kaukasus vermitteln und der Reiseveranstalter Beyond the Standard stellt wilde Routen auf dem Surfbrett, im Schnee oder auf dem Motorrad vor. Auf Programmseite gehört zu den diesjährigen Highlights das Multitalent Fynn Kliemann, ein YouTuber, Heimwer- ker, Unternehmer und seit kurzem auch Sänger. Auf dem Berlin Travel Festival spricht er über einen Skatepark, den er in Syrien gebaut hat. Bergsteiger Tom Belz erzählt uns die Geschichte von seinem Aufstieg auf den Kilimandscharo mit nur einem Bein und auf Krücken. Mit dabei sind auch die Schriftstellerin Lea Rieck, die mit ihrem Motorrad die Welt bereist hat, und Biologe und Survivalist Manuel Larbig von „Waldsamkeit“, der uns mit spannen- den Tipps und Tricks zum „Feuerbohren“ und zu pflanzlicher Notnahrung versorgt. Sie sprechen oft vom „neuen“ Reisenden. Wer ist das und worauf legt er Wert? Diese neue Generation will gemeinsam authentisch, kreativ und offen anderen Ländern und Kulturen begegnen. Eine immer häufiger gestellte Frage lautet: „Müssen wir an die buchstäblichen Enden der Erde fliegen, nur weil wir es können? Oder gibt es eine spannende Community in meiner Nähe, die eine ebenso wertvolle Erfahrung bietet?“ Die neuen Reisenden sind davon überzeugt, dass sich ein paar zusätzliche Stunden auf einem Boot oder im Zug lohnen, wenn sie damit die Qualität der Wälder und Bäche verbessern, aufgrund des geringeren CO2 -Ausstoßes. Was muss ihnen geboten werden? Die neue Generation Reisender hat ein Bewusstsein herausgebildet, das sich zu einer Bewegung entwickelt hat. Es gibt einen Wandel hin zu einem achtsamen, nachhaltigen Reisen: Ein Aufruf, das Reisen zu verändern. Alle touristischen Anbieter müssen sich darüber im Klaren werden, wie und warum jemand zu ihnen oder mit ihnen reisen sollte. Die neuen Reisenden werden schnelle Deals ausschlagen. Sie werden aufhören, unbedacht zu konsumieren Herr Neff, wo ist das Paradies? Wenn wir an das „Paradies“ denken, den- ken wir oft zuerst ans Entkommen. Ent- kommen von Routine und Verantwortung. Entkommen von dem Stress des täglichen Lebens. Ursprünglich bedeutete das Wort Paradies eine ummauerte Gartenoase, die eine Pause von der ausgetrockneten und blasenbildenden Wüstenhitze bietet. Wenn das Paradies kein einziger Ort ist, was kann dann einen Ort zum persönlichen Paradies machen? Heutzutage ist auf der Erde kaum noch ein Ort unerreichbar. Und selbst wenn ein Ort unberührt ist, bedeutet unser Streben, ihn zu finden, dass er es nicht mehr lange sein wird. Begegnen wir anderen Kulturen, zertrampeln wir mit unseren Wanderstiefeln nicht selten ihre Bräuche und Sitten. Unser Plastik und unser Müll erstickt die Meere und wird an Land gespült. Vom Basislager des Mount Everest bis zu den Piazzas von Rom bleiben im Zuge des Übertourismus Müllberge zurück. Wenn wir uns fragen, wo das Paradies ist, müssen wir vielleicht auch fragen, in welchem Zustand es ist. Wie wird es behandelt und erlebt? Wie wird es geschützt und erhalten? Wie beeinflusst es uns? Aber noch wichtiger ist: Wie beeinflussen wir es? Warum haben Sie das Berlin Travel Festival gegründet? Ich hatte die Idee für das Berlin Travel Festival 2016. Es ging mir darum, auf- zuzeigen, was Reisen in der heutigen Zeit bedeutet. Von der Art und Weise, wie Reisen geplant werden, bis hin zu wie Momente festgehalten und geteilt werden. Die Grundidee ist, dass Reisende ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Interes- sierten teilen. Besucher sollen sich in- spirieren lassen und bestenfalls für ihren nächsten Trip motiviert werden. Es ist zu oft so, dass wir tausend Ausflüchte finden, um etwas nicht zu unternehmen. Oft steht dahinter die Angst vor dem Unbekannten. Wir wollen mit dem Festival zeigen, dass es sich lohnt, seine Ängste zu überwinden und loszugehen. Worauf darf man sich beim Festival 2020 freuen? Wir befinden uns noch mitten in den Vorbereitungen für das nächste Jahr und im Moment kommen fast täglich neue Highlights dazu. Es werden wieder an die 200 Aussteller und ca. 150 Vorträge und und stattdessen sozial bewusst sowie ökologisch verantwortungsvoll agieren – und sie wollen sich lokal engagieren. Wohin zieht es die Menschen in naher Zukunft? Einerseits zu den nahegelegenen Zielen, die mehr oder weniger direkt vor unserer Haustür liegen, und andererseits zu den sogenannten Secondary Cities, die nicht von den Horden des Massentourismus überrannt werden. Außerdem kann man – nach dem großen Hype um Georgien – inzwischen getrost die gesamte Kaukasusregion und weite Teile der ehemaligen UDSSR nennen. Kaum irgendwo sonst findet man eine solche Bandbreite an Kunst, Kultur, Tradition, ethnischer Diversität und eine gehörige Portion an Überraschendem und Unbekanntem. Südtirol ist eine weitere interessante Region, die vieles bietet. Von Orten zum Wohlfühlen und Reflektieren bis hin zu Outdoor-Abenteuern – nicht zu vergessen die mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Gerichte aus alpiner Tradition. Wird das Reisen „grüner“ werden? Das Reisen wird „besser“ werden. Wir alle werden uns angewöhnen, verantwortungs- voller mit den Ressourcen umzugehen. Wir müssen uns selbst herausfordern, eine komplexere und miteinander verbundene Idee des Reisens zu erfinden. Eine Vorstel- lung, die vor unserer Haustür beginnt, die Welt um uns herum umfasst und auf eine nachhaltigere Zukunft ausgerichtet ist. Das heißt nicht, dass wir nicht weiter forschen sollten, die Erde weit und breit zu erkunden. Aber durchaus auch näher an der Heimat und auch etwas tiefer. Welchen ökologischen Ansprüchen müssen Destinationen und Hotels in Zukunft gerecht werden? Generell sollten Destinationen und Hotels einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten – sei es mit innovativer Architektur, durch regionale Bioküche, gesundheits- orientierte Well-Being-Programme, hohe Umweltstandards im Betrieb oder soziales Engagement für die Mitarbeiter. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und die Menschen in ihrer jeweiligen Region und machen gleichzeitig für die Gäste den Urlaub zu einem authen- tischen und einer bleibenden Erinnerung. paradise? Menschen reisen immer häufiger alleine. Spiegelt sich das in den Angeboten wider? Ja, der Trend „solo travel“ bzw. „solo female travel“ spiegelt sich auch bei den Angeboten wider. Reiseveranstalter stellen Programme für Alleinreisende zusammen, Apps bieten Travel-Match-Making und manche Businesshotels haben reine Frauen-Etagen. Welche Bedürfnisse haben Alleinreisende? Die Bedürfnisse können sehr unterschied- lich ausfallen. Zunächst mal hat eine Frau auf Reisen oft völlig andere Prioritäten als ein Mann. Wenn man sich dann noch die Absicht der Reise, wie Geschäftsreise, Städtetrip oder Abenteuer anschaut, ist das auch wieder etwas völlig anderes. Der vielleicht größte Vorteil des Alleinrei- sens ist, dass man keinerlei Kompromisse eingehen muss und somit völlig frei und unabhängig ist. Ein anderer Grund kann sein, dass man offener ist, neue Menschen kennenzu- lernen. Paare oder Gruppen tendieren leicht dazu, sich einzuigeln und nicht so zugänglich für Impulse von außen zu sein. Dadurch wird das Reisen auch schnell wieder zu etwas Verbindendem. Welche Ländergrenzen sollte man in seinem Leben unbedingt überschritten haben? Bucket List abhaken ist nicht mehr zeitge- mäß. Jeder sollte selbst entscheiden, wie viele Flugmeilen pro Jahr für ihn vertretbar sind und welche Wege eingeschlagen wer- den, um sie zu kompensieren. Viele treten nur noch Urlaubsreisen an, die sie mit der Bahn zurücklegen können. Je nachdem, wie viel Zeit man hat, kann man sich dann überlegen, wie viele Ländergrenzen man überschreiten möchte, oder nicht … Was gehört zu einer gelungenen Reise? Der Austausch mit Einheimischen, Gast- freundschaft erleben, also ein „Dort fühle ich mich wohl und willkommen“-Gefühl, kulinarische Erlebnisse, sprich landestypi- sche Küche und Exotisches ausprobieren, und Ruhe und Erholung finden – ich möchte mich im Urlaub um möglichst wenig kümmern müssen. Oder, um es mit den Worten von Harald Juhnke zu sagen: „Keine Termine und leicht einen sitzen“. So lautet der Titel des kommenden Berlin Travel Festivals. Gründer Bernd Neff spricht mit uns nicht nur über die Suche nach dem Paradies, sondern auch darüber, wohin es die Menschen in naher Zukunft zieht und wie das Reisen „besser“ wird. LIFE INTERVIEW NINA PREHOFER
  • 16. 16THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Franzobel ist ein öster- reichischer Schriftsteller. Er veröffentlichte zahlreiche Theaterstücke, Prosa und Lyrik. Seine Theaterstücke wurden unter anderem in Mexiko, Argentinien, Chile, Dänemark, Frankreich, Polen, Rumänien, der Ukraine, Italien, Russland und den USA gezeigt. Sein großer historischer Abenteuerroman „Das Floß der Medusa“ (Zsolnay Verlag) wurde mit dem Bayerischen Buchpreis 2017 ausgezeichnet und stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2017. F RA N Z O B E L Foto:DirkSkiba Wie Sie da halbnackt mit den Weinranken im Haar und den halbseidenen Damen im Arm herumlungern, gleichen Sie einem aus dem Laub geklaubten Zuhälter. Aber bitte. Von mir aus grinsen Sie ruhig wie ein Halbdebiler, weil es wird Ihnen sowieso vergehen. Aber der Reihe nach. Ich, der Rechnungsprüfer Pankrazius Nüchtern, habe das Leben in steter Abstinenz und im Rahmen meiner wohlgesetzten Grenzen verbracht – bis ich Ihre Bekanntschaft machen musste, oder vielmehr die mit dem von Ihnen beworbenen Produkt. Und dabei begann alles völlig harmlos. Die Belegschaft unserer Firma veranstaltete einen Betriebsausflug. Normalerweise enthalte ich mich derartiger Aktivitäten und widme mich stattdessen meinen Bilanzen. Dieses Mal aber konnte ich mich dem Drängen meines Vorgesetzten, der Mensch heißt Fidelio Meier, nur schwer widersetzen. Als dann auch noch das Fräulein Lacrimosa, das bei uns das Sekretariat befehligt, verkündete: „Diesmal kommt der Nüchtern mit“, war ich quasi verpflichtet. Ich muss hier erwähnen, von dem Fräulein geht ein gewisser Reiz aus. Der Ausflug versprach die Erkundung einer lieblichen Landschaft, der Wachau. So war es auch. Das Wetter konnte sich sehen lassen und wir auch. Als wir so durch die Geografie marschierten, ahnte ich nichts von dem heraufdräuenden Unheil. Im Gegenteil, ich erfreute mich an den Weinber- gen. Sauber gespannte Drähte wie in Bilanzen, ausgeklügelte Bewässerungssysteme. Man erklärte uns, die am Boden wachsenden Kräuter würden dem Getränk eine Richtung geben. Die blühenden Rosenstöcke an den Enden der Rebstockreihen wiederum waren nicht nur schön, sondern seien auch nützlich, weil sie Mehltau anzeigten. Wie gesagt, alles harmlos. Erst als wir in einem Weinkeller landeten, hätte ich den Braten riechen müssen, der da in den Fässern wohnte. Es war nämlich unmöglich, die Kostproben abzulehnen. Wobei ich betone, dass mich dieses Getränk zunächst keineswegs an Holunder und Apfel mit einer leichten Zitrus- note erinnerte, sondern an Essig. Wenig später hatte ich auch den Salat und war, wie man so sagt, im Öl. Und dafür sind Sie verantwortlich, werter Herr. Ich bin ein von Natur aus zurück- haltender Mensch, aber gegen das, was sich nun abgespielt hat, war das Treiben von Sodom und Gomorra ein Kindergeburtstag. Eine einzige Grenzüberschreitung! Wenn man den Berichten glauben darf, habe ich nackt auf einem Tisch getanzt. Man kennt meine sprichwörtliche Schweigsamkeit. Aber unter dem Einfluss dieses Weines habe ich mich vergessen. So soll ich die ganze Runde unterhalten, dem Fidelio Meier meine Meinung gegeigt und dem Fräulein Lacrimosa ein Eheversprechen abgerungen haben. Alles Ihre Schuld, Herr Bacchus. Mein Leben ist verpfuscht, haltlos, alle Grenzen sind verschwommen. Ich bin dem Wein verfallen. Aber eines sage ich Ihnen gleich: Ich werde nicht so enden wie Sie, zumindest nicht sofort. Gut, mein Chef hat mich befördert, bei den Kollegen bin ich plötzlich beliebt und Lacrimosa mag mich, aber wenn Sie sich einbilden, dass wir deshalb unser Kind, das unterwegs ist, nach Ihnen benennen, haben Sie sich getäuscht. Das ist die Wahrheit, die Ihnen bekannt sein dürfte, weil sie ja in Ihnen wohnt. PROST. Werter Herr, zunächst muss ich Ihnen mitteilen, dass Ihr Aussehen lächerlich ist. LIFE brief an bacchus
  • 17. Foto:JOE.CONDRON,ROCKZERMATT.COM Das Matterhorn, einer der höchsten Berge der Alpen, ist ein Wahrzeichen für die Schweiz und bekannt für seine markante Form. Am Fuße dieses Berges in Zermatt liegt das Designhotel Matterhorn FOCUS, das nicht nur mit dieser besonderen Lage und außergewöhnlichen Ausblicken begeistert, sondern mit persönlichem Service, bequemen Annehmlichkeiten und lockerer Atmosphäre. L I F E S T Y L E HO T E L S LIFESTYLEHOTELS.NET E I N E R D I E S E R B E S ON D E R E N O R T E : M AT T E R H O R N F O C U S D E S I G N H O T E L Z E R M AT T Selection03 | 2019
  • 18. LH 02THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Fotos:MatterhornFocus,SimonBernlieger   matterhorn vibesMATTERHORN FOCUS DESIGN HOTEL Book online lifestylehotels.net/ matterhorn-focus S C H W E I Z Z E R M AT T 30 Zimmer mit Ausblick 1 luxuriöses Spa
  • 19. LH 03THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Während ich mir noch von zu Hause aus über die Webcam live ansehe, wie schön die in weiß getauchte Umgebung von der Spitze des Matterhorn Gletscherparadieses aussieht, fällt mir plötzlich das Lied von Wolfgang Ambros ein. Vielleicht, weil ich Steirerin bin. Ziemlich sicher aber, weil diese schneebedeckten Berge in mir die gleiche Sehnsucht auslösen, die der Sänger in seinem Lied „Schifoan“ zum Ausdruck bringt. Also montiere auch ich meine Skier und mache mich auf den Weg in die Schweiz nach Zermatt, genauer gesagt ins Matterhorn Focus Design Hotel. EIN „FRAME“ FÜR DEN BERG 2008 haben Christian und Sonja Noti das Designhotel mit Top-Lage direkt an der Talstation des „Matterhorn Glacier Paradise“ gebaut. Zuerst waren zwei Häuser geplant, doch unerwartet kam ein drittes hinzu. Dieses wurde erst in seinem ursprünglichen Zustand gelassen, nun aber den beiden anderen Gebäuden angepasst. So besticht es nun, wie seine Schwesterhäuser, mit toller Holzfassade, Steinplattendach und vor allem mit „floor to ceiling“-Fenstern. Im Matterhorn Focus Design Hotel ist man im Hinblick auf die Wintersaison besonders erfreut, gibt es doch neue Zimmer und Suiten mit Matterhornblick und freistehender Badewanne. Und so wie jedes Jahr beste Stimmung und die schönsten Ausblicke. Der Blick daraus ist besser als jedes Live-Video einer Webcam! Beeindruckend ragt die Spitze des Matterhorns in die Höhe und man versteht, warum es Menschen gibt, die ihre Skier einfach nur hier auspacken wollen. Von der Talstation gelangt man mit dem „Matterhorn Express“ direkt auf das Matterhorn, aber auch auf den Riffelberg zum Gornergrat oder in das italienische Skigebiet Cervinia. DER EINKEHRSCHWUNG DIREKT INS SPA Von der Piste schwinge ich mich in den Spa mit Innenpool und Außen-Jacuzzi, Finnischer Sauna, Caldarium und Solebad. Geboten werden die klassischen Sport- massagen, aber auch Lomi Lomi oder Hot Stone. Besonders angetan hat es mir bereits davor der schicke neue Skiraum mit eigenem Locker für die Skischuhe. Beheizt! „Wir sind ein Hotel Garni, haben aber eine kleine Snackkarte. Verhungern muss man bei uns nicht! Ich empfehle außerdem die vielen ausgezeichneten Restaurants in Zermatt. Die Auswahl ist sehr groß“, ant- wortet Gastgeberin Patrizia Gasser auf die Frage nach einem Restaurant. Worauf sie besonders stolz ist? „Unsere Gäste heben immer den Service unserer Mitarbeiter hervor. Viele von ihnen sind schon seit der Eröffnung bei uns. Das ist wirklich etwas Besonderes in dieser Branche.“ Die guten Vibes im Hotel haben mich auch schon erreicht, während ich im Lounge- bereich am Kamin sitze. Der wurde vom lokalen Künstler Heinz Julen designt, der überhaupt viel zum Interior Design des Hotels beigetragen hat. Da stellt sich dann nur noch die Frage, welches der 30 Zimmer den allerbesten Blick auf das Matterhorn hat ... Es sei hier nicht verraten! Das muss man schon selbst herausfinden und sich dabei an der lockeren Atmosphäre erfreuen. Fotos:MatterhornFocus
  • 20. LH 04THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Fotos:NIDUMHotel / Lobby:MarkWiesinger,HotelAuersperg NIDUM CASUAL LUXURY HOTEL Wo sich Gegensätze anziehen und harmonisch zu einem neuen Lebensgefühl verschmelzen: Das NIDUM Hotel ist der perfekte Ort, um in lockerer Atmosphäre luxuriös zu urlauben. Und sich auf höchstem Niveau kulinarisch verwöhnen zu lassen. Hier hält der Name, was er verspricht: In Mösern bei Seefeld, dem „Schwalben- nest Tirols“ gelegen, ist das NIDUM Hotel (lateinisch für „Nest“) ein stilvoller Rückzugsort für eine neue Generation an Reisenden, die sich nach einem legeren Urlaub in luxuriöser Umgebung sehnen. Es ist gerade diese Kombination von Gegensätzen, die einen Aufenthalt in dem familiengeführten Haus so reizvoll macht: Luxus trifft auf Lockerheit und Eleganz auf Gemütlichkeit. Eine Philosophie, die sich bis in die Küche des Casual Luxury Hotels zieht, wo der ambitionierte Chefkoch Michael Eigl traditionelle und moderne kulinarische Spezialitäten zu einer perfekten Symbiose vereint. In einem der drei Restaurantbereiche wird das anspruchsvolle, aber experimen- tierfreudige Publikum nach allen Regeln der Kochkunst und mit ausschließlich frischen, saisonalen und regionalen Produkten verwöhnt. Nach dem Signature Dish des Hauses gefragt, empfiehlt Michael Eigl Leutascher Räucherforelle auf Gurken, verfeinert mit Pistazien. Die Küchen- brigade lässt nichts unversucht, um die Gaumen von Feinschmeckern in neue Genusswelten zu entführen, und so finden auch Veganer täglich eine große Auswahl an Gerichten auf der Karte. Wer nach solchen lukullischen Hochgenüssen nicht sofort in sein gemütliches Bett in einem der 57 großzügig angelegten Zimmer fallen möchte, lässt den Abend in zwangloser Atmosphäre auf der Apero Terrace oder an der lässigen Champagnerbar ausklingen. Und schlürft dabei das Lebensgefühl des Hauses in Form eines NIDUM Gin Tonic, verfeinert und angerichtet mit Wacholder- beeren, Apfelspalten, Holunderbeeren und Ingwer. In diesem Sinne: Cheers! lukullischer luxus Ö S T E R R E I C H T I RO L   /   M Ö S E R N   /   S E E F E L D 1 kulinarisches Konzept Book online lifestylehotels.net/ nidum-hotel-seefeld 3 Restaurant- bereiche inspirierende philosophie All das zahlt sich aus. Das Hotel Auersperg zieht Mitarbeiter an, die dieses Denken gut finden und unbedingt Teil des Teams sein wollen – auch, um mitzugestalten. Das spüren natürlich auch die Gäste. „Gerade zur Festspielzeit haben wir beson- ders anspruchsvolle Gäste. Doch genau dann erkenne ich die große Wertschät- zung, die unserem Tun entgegengebracht wird. Die Herzlichkeit und Ehrlichkeit, die wir leben, kommen bei den Gästen gut an. Die Sehnsucht danach wird immer größer, ist aber mit Geld nicht zu bezahlen“, ist sich Bettina Wiesinger sicher. Und so ergibt sich eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Geht es den Mitarbeitern gut, geht es den Gästen gut, geht es den Hoteliers gut, geht es den Mitarbeitern gut. Ein schöner Kreislauf. „Ein wertschätzender Umgang, vermit- telnde Kommunikation und ein Verhalten, das Frieden fördert. So stellen wir uns das vor. Außerdem wollten wir uns nicht länger rechtfertigen müssen, warum wir unseren Mitarbeitern mehr bezahlen und Produkte teurer einkaufen. Also war die logische Konsequenz, unsere Philosophie niederzuschreiben und damit Teil der Gemeinwohlökonomie zu werden“, erklärt Bettina Wiesinger. Zuerst wurde das Hotel Bio-zertifiziert, denn eingekauft wurde immer schon die beste Qualität. Dann wollte man den Erfolg auch an die Mitarbeiter weitergeben, also wurden Gewinne dazu verwendet, Beteiligungen an Mitarbeiter zu verschenken, die steuer- frei von ihnen eingelöst werden können. Doch bei der Gemeinwohlökonomie geht es auch um Solidarität und Menschen- würde. „Wir glauben an ein gutes Leben für alle. Außerdem macht es Spaß, wenn man es schafft, sich für Themen Zeit zu nehmen, die über den Alltag hinausgehen und sinnvoll sind. Das ist inspirierend.“ So wirtschaften, dass es sich gut anfühlt. So könnte man die Philosophie des Hotels Auersperg und seiner Inhaber Bettina und Mark Wiesinger zusammenfassen. Um dieses Streben nach außen sichtbar zu machen, wurden sie zu einem Betrieb der Gemeinwohlökonomie. HOTEL & VILLA AUERSPERG SALZBURG Book online lifestylehotels.net/ hotel-villa-auersperg Ö S T E R R E I C H S A L Z B U RG 55 Zimmer im Hotel und in der Villa
  • 21. LH 05THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Fotos:AlfioGarozzo / RobinBall NEW MEMBER MONACI DELLE TERRE NERE – COUNTRY BOUTIQUE HOTEL IDYLLE WIE AUS VERGANGENEN ZEITEN Das gesamte Anwesen erstreckt sich über eine Reihe von Hügeln, die von Lavastein- terrassen durchzogen sind. Die schwarze Erde, die der Vulkan hinterlassen hat, übt eine seltsame Anziehungskraft aus. Auf dem Weingut werden einheimische, biologische Rebsorten kultiviert, in den üppigen Obst- und Gemüsegärten ist auch alles „bio“. Im Zentrum des Anwesens befindet sich das Haupthaus mit seinen weißen, barock geschnitzten Steinrahmen. Von einem Vulkan, einer Vision und einer unglaublichen Idylle. Das Monaci delle Terre Nere auf Sizilien zählt zu den schönsten Plätzen, die Italien zu bieten hat. PFERD, E-BIKE ODER DOCH HUBSCHRAUBER? „Unsere Gäste suchen das Besondere und Einzigartige, mit echtem Fokus auf die Natur. Sie möchten eine sinnvolle Verbindung zu dem Ort, an den sie reisen, herstellen. Bei uns können sie den Touristenpfaden entfliehen und Ruhe und Frieden finden“, sagt General Managerin Giovanna Manganaro. Sie lässt ihre Gäste Ätna-Weine verkosten, den Vulkan besteigen, setzt sie auf Pferde oder E-Bikes und, wenn man alles lieber von oben erkunden möchte, sogar in den Hubschrauber. Auf dem Anwesen werden die Gäste dazu animiert, sich einzubringen und das „langsame“ Leben zu genießen. Dazu zählt etwa, den Hühnern die Bio-Eier zu stibitzen, die sizilianische Küche zu erlernen und wie man Pasta macht, einen Yoga-Kurs zu besuchen oder einfach spazierend die Gegend zu erkunden. Wer sich nach mehr Zivilisation sehnt, kann dennoch leicht Taormina, Catania und das Meer erreichen. Was für ein besonderer Ort, den es zu entdecken gilt! Das Country Boutique Hotel Monaci delle Terre Nere auf Sizilien liegt zwischen dem höchsten aktiven Vulkan Europas, dem Ätna, und dem Meer. Ein unglaubliches Gefühl, wenn man auf diesem Anwesen im Garten entspannt und der Ätna über einen hinwegschaut. Nicht nur auf das Gemüt nimmt der eindrucks- volle Vulkan positiven Einfluss, auch das Terrain ist ausgesprochen fruchtbar. So werden Obst, Gemüse, Kräuter und Wein auf dem eigenen Landgut angebaut. Das wiederum macht die Speisen im Restaurant, der „Locanda Nerello“, so unglaublich köstlich. Begonnen hat alles mit der Vision von Guido Coffa. Er wollte aus einer Reihe landwirtschaftlicher Grundstücke ein Anwesen schaffen, das Land wiederbeleben und den Menschen die Energie des Ätna näherbringen. Seit der Eröffnung im Jahr 2012 ist das Anwesen auf 27 Zimmer, Suiten und Villen angewachsen. Die Menschen machen den Ort zu dem, was er nun ist. Das engagierte Team, vom Chefkoch bis zu den Landschaftsgärtnern, zaubert, wohl unter dem Einfluss des Ätna, die schönsten Dinge. schwarze erde Man sieht, dass es mit größter Sorgfalt restauriert wurde, und ergibt einen charmanten Mittelpunkt. Neben den Oliven- und Zitronenhainen liegen gras- bewachsene Gärten und ruhige Terrassen. Und dann lässt man sich am eleganten Pool mit Blick auf das Meer nieder und muss nicht mehr träumen. Book online lifestylehotels.net/ monaci-delle-terre-nere I TA L I E N S I Z I L I E N   /   Z A F F E RA N A E T N E A 27 Zimmer 1 bio-zertifiziertes Gut
  • 22. LH 06THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Fotos:Heldentheater / HollmannHotels&Apartments Triest, Wien, die Turracher Höhe, Paris und Sri Lanka sind Ihre fünf Lieblingsorte. Was macht einen Lieblingsort für Sie aus? Auf der Turracher Höhe bin ich aufgewach- sen und nach Triest bin ich immer wieder schon als Bub mit meinem Onkel gefahren. Es sind Plätze aus meiner Kindheit. Sri Lanka ist ein Ort in der Ferne, in den sich meine Frau und ich verliebt haben. Es sind also Orte, mit denen ich Kindheit und Familie verbinde. Was sollte man an diesen Orten unbedingt machen? In Triest muss man unbedingt nackt ins Meer springen. Auf der Turrach nackt in den Schnee oder am Feuer kochen. In Sri Lanka muss man jede Pore seiner Haut öffnen und den Indischen Ozean inhalie- ren. Wien ist Wien und Paris ist Paris. Was muss in jedem Crazy Hollmann vorhanden sein? Alle Hollmanns zeichnet die Liebe zum Detail aus. Es sind meine Konzepte, die ich 100 % lebe. Deswegen will ich keine Hotels machen, denn zu viele Angestellte verwässern meine Suppe. „Appartements“ ist für mich nur ein Hilfsausdruck, denn eigentlich sind alle Hollmanns mein Zuhause, das ich mit anderen teile. Sie sind alle mit großer Liebe gemacht. Auf welche Details legen Sie besonders Wert? Ich lege auf sehr viele Dinge Wert! Aber es ist immer auch ein Kompromiss, denn ohne Ende Geld auszugeben, ist nicht gut für ein Projekt. Das wird dann so „geldig“ und das mag ich nicht. Also muss man sich entscheiden, worauf man sein Hauptau- genmerk legt. Alles, was der Gast berührt – wie Besteck, Geschirr, Türschnallen oder Lichtschalter –, ist mir sehr wichtig. Auch das Verwenden von Naturmaterialien. Ich baue sicher keine Plastikfenster ein. Sie reisen immer mit Ihrer Familie. Warum ist miteinander reisen besser als alleine reisen? Weil man viel mehr Spaß hat und weil es immer ums Teilen geht. Wenn ich in Sri Lanka den Sonnenuntergang alleine sehen müsste, dann würde ich zu weinen beginnen. Und in Triest ohne meine Kinder ins Meer zu springen, ist einfach nicht so schön. Wenn ich diese Erlebnisse nicht teilen kann, dann brauche ich sie gar nicht erst zu erleben. Wonach sind Sie „crazy“? Nach meinen Kindern und nach meiner Frau. Und nach meinem Zuhause, aber dazu zähle ich Wien, Triest, die Turrach, Sri Lanka und Paris. Herr Hollmann, Sie behaupten, dass Sie Hotels hassen. Was ist denn an Hotels so furchtbar? Das habe ich natürlich eher provokant formuliert, aber dennoch habe ich das Gefühl, dass viele Hotels ein ähnliches Problem haben. Erst betritt man eine wunderschöne Lobby, dann bezieht man sein Zimmer und bekommt eine Depression. Dieses Gefühl kennt doch fast jeder, oder nicht? Das ist es auf jeden Fall, was mich an den meisten Hotels stört, zum Beispiel erst vor Kurzem in einem 5-Sterne-Hotel. Ich war froh, endlich wieder nach Hause fahren zu dürfen. Nach außen hui, obwohl man von „hui“ weit entfernt ist. Ich muss dazusagen, dass wir von unseren eigenen Plätzen natürlich sehr verwöhnt sind. Sie sagen, „Crazy Hollmann“ sei „Reisen für Fortgeschrittene“. Wie definieren Sie das? Das setzt genau bei meinem vorhin Gesagten an. Reisen für Fortgeschrittene beginnt dann, wenn man diese Hotelde- pression nicht mehr erleben möchte. Oft fühlt man sich auch wirklich für dumm verkauft, wenn zum Beispiel eine Massage 250 Dollar kostet. Was soll denn bitte diese Massage alles können? Wir wollen etwas anbieten, wo von vorne bis hinten alles stimmt. Zugegeben, günstig ist das auch nicht, aber ehrlich. Und auch bei uns kann mal was passieren. Vor Kurzem musste ich ein Eingangstor in Triest reparieren. 100 % liebe 5 Destinationen Endlose Liebe zum Detail F RA N K R E I C H : PA R I S I TA L I E N : T R I E S T Ö S T E R R E I C H : T U R RAC H E R H Ö H E & W I E N S R I L A N KA : D I C KW E L L S O U T H Crazy Hollmann Weltweit
  • 23. LH 07THE Stylemate Issue No 03 | 2019 HOLLMANN PARIS HOLLMANN AM MEER, TRIEST HOLLMANN BELETAGE, WIEN Fotos:Heldentheater / HollmannHotels&Apartments UTMT RESORT SRI LANKA HOLLMANN AM BERG TURRACHER HÖHE
  • 24. LH 08THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Fotos:ChristophSchöchPhotography / AntonKlocker BERGLAND DESIGN- UND WELLNESSHOTEL SÖLDEN Schon James-Bond-Darsteller Daniel Craig hat das Design- und Wellnesshotel Bergland in Sölden als seinen persönlichen Rückzugsort auserkoren. In dem familiengeführten Haus im Ötztal hängt noch immer ein wenig Hollywood-Glamour in der Luft. Geschüttelt, nicht gerührt! Wie James Bond seinen Wodka Martini am liebsten trinkt, ist bekannt. Welchen Cocktail Schauspieler Daniel Craig während des Drehs zu „Spectre“ bevorzugt hat, ist hingegen topsecret: „Das bleibt unser kleines Geheimnis“, lacht Elisabeth Grüner, Gastgeberin im traditionsreichen Hotel Bergland in Sölden, wo der Brite auf 1.368 Metern Seehöhe nicht nur auf buchstäblich hohem Niveau genächtigt hat. Denn neben dem Prädikat „5 Sterne“ trägt das familiengeführte Haus als erste Adresse im Ötztal auch die Auszeichnung als Designhotel. Gemeinsam mit ihrem Mann Sigi übernahm Elisabeth Grüner das rund 60 Jahre alte Hotel Bergland 1999 von ihren Eltern und ließ 2010 in nur sieben- monatiger Rekordbauzeit den gesamten Altbestand abreißen. Das Ergebnis: Ein architektonisch facettenreiches Objekt aus versetzt angelegten Gebäuden mit einem weitläufigen Außenbereich. Viel Platz war den Bauherren auch in den im Schnitt 43 m2 großen Suiten wichtig, in denen warme Erdtöne und natürliche Materialien dominieren. Sofas aus Lodenstoffen, Möbel aus Lärche oder Zirbe und Schaukelstühle mit Schaffellen aus der eigenen Schafzucht der Familie sorgen für Gemütlichkeit. AKTIV ENTSPANNT GENIESSEN Getreu dem Motto „Aktiv entspannt genießen“ erfreuen sich design- und wellnessaffine Gäste an dem vielfältigen Angebot des Hauses und seiner Umgebung. So verbringen Sportbegeisterte nach einem reichhaltigen „all you can dream of“-Frühstück einen aktiven Tag in einem der größten Wintersportorte Österreichs und kehren schließlich im ice Q, dem futuristisch anmutenden Gourmetrestaurant und Drehort des 007-Blockbusters am Gaislachkogel, ein. Direkt daneben eröffnete im Sommer 2018 übrigens die spektakuläre unterir- dische James-Bond-Erlebniswelt „007 ELEMENTS“ – ein Muss für Fans des berühmten Spions! Zurück im Hotel Bergland werden im fünften Stock die Lebensgeister noch einmal geweckt: Auf 1.700 m2 und mit Panoramablick auf den Nederkogel lässt es sich im Sky- Spa nicht nur im Heubetten-Ruheraum oder in der wohlig warmen Sauna herr- lich entspannen. Im großzügigen Indoor- und beheizten Outdoor-Whirlpool schwimmt man in belebtem Grander- wasser, das auch im restlichen Haus für Erfrischung sorgt. Und ab dem Sommer 2020 sind die Wohlfühlwelten auf der Dachterrasse mit dem neuen Frei- schwimmbad um ein weiteres Highlight reicher. Um die Energiespeicher vollends wieder aufzuladen, geht es anschließend in die hauseigenen Genusswelten. Auf zwei Ebenen lebt das Küchenteam im Gourmetrestaurant „black sheep“ seine Leidenschaft für heimische Produkte und Authentizität. Im À-la-carte-Restaurant „Wine and Dine“ mit offener Schauküche kommen Feinschmecker bei Steak-, Fondue- und Raclette-Variationen ganz auf ihre Kosten. hollywood in den bergen AUF DEN SPUREN VON 007 Wer nun noch wissen möchte, wohin sich der Darsteller des bekanntesten Geheimagenten der Welt nach einem intensiven Drehtag zurückgezogen hat, dem sei die „James-Bond-Suite“ ans Herz gelegt. In der exklusiven Gipfelsuite nächtigte Daniel Craig und zeigte sich ob des hochklassigen Service im Hotel Bergland begeistert: „Daniel Craig hat sich persönlich beim zuständigen Zimmermädchen und der Spa-Leitung mit Handschlag und einem kleinen Geschenk bedankt“, verrät Elisabeth Grüner. Und während sich der jüngste 007-Streifen längst in die Riege seiner erfolgreichen Vorgänger eingereiht hat, ist dem Hotel Bergland ein Hauch von Hollywood geblieben … Book online lifestylehotels.net/ bergland-soelden Ö S T E R R E I C H Ö T Z TA L   /   S Ö L D E N 86 Suiten 1.700 m2 Sky-Spa
  • 25. LH 09THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Fotos:NelsonGarrido SUBLIME COMPORTA COUNTRY RETREAT & SPA hin zu Gemüse. Diese kostbaren Ressour- cen sind nur für die Restaurants des Hotels sowie für das Sublime Spa bestimmt. Im Obstgarten entdeckt man verschiedene portugiesische und regionale traditionelle Zitrusfrüchte. Im Sublime Comporta kann man auf höchstem Niveau authentisch und echt leben, vor allem ganz langsam. Und da stellt es sich ein, dieses schöne Gefühl der Erhabenheit, das übrigens auch im Hotel- namen steckt. Denn das portugiesische Wort „sublime“ bedeutet „erhaben“. Das Rauschen des Meeres, das Salz in der Nase, der Wind in den Haaren. So findet man sich wieder auf einem kleinen Steg an einer Meeresmündung, spürt das Holz unter seinen Füßen, beobachtet die tanzenden Spitzen der Wellen und lauscht dem Treiben der Fischer. Beitrag zur Region, zu ihrer Langlebigkeit, zu ihrer Geschichte und zur Stärkung der lokalen Gemeinschaft sind. „Wir haben sogar Villen um Bäume herumgebaut, um sie nicht fällen zu müssen“, erzählen die beiden lachend. Die Wärme kommt von Sonnenkollektoren, auch beim Trinkwas- ser ist man autark. HOMMAGE AN CARRASQUEIRA Die neu entstandenen Bio-Pool-Suiten sind eine Hommage an den kleinen Fischerhafen von Carrasqueira. Archi- tekt José Alberto Charrua arbeitete mit traditionellen Materialien und Techniken und erzielte so ein Gefühl von natürlicher Reduziertheit, puristisch aber wohlig. Wenn man auf die Terrasse der Suite tritt, kann man direkt in das klare Wasser des Naturpools eintauchen, der selbstver- ständlich ohne Chemikalien auskommt. Der nach den Grundsätzen der Permakul- tur angelegte Biogarten des Hotels umfasst über 300 Sorten Pflanzen – von aromati- schen Kräutern über essbare Blumen bis Comporta, eine kleine portugiesische Gemeinde am Atlantik angrenzend an den Naturpark Reserva Natural do Estuário do Sado. Hier befindet sich ein kleiner, einzigartiger Fischerhafen mit dem Namen Carrasqueira. Vor über zwei Jahrhunderten errichtete dort die Gemeinde ein tradi- tionelles Ankersystem aus einer Vielzahl an Holzstegen auf Stelzen, bekannt als Cais Palafitico, die im Zickzack über die schlammigen Sümpfe führen. Die Gezeiten erlebt man hier besonders stark. Bei Ebbe liegen die bunten Boote der Fischer auf Schlick und warten darauf, eingesetzt zu werden. Bei Flut steigt das Wasser und das rege Treiben beginnt. Über diese Stege gelangt man viele Meter weit hinaus ins Meer. Erstmal an der Spitze angelangt, erfasst einen ein beeindruckendes Gefühl von Glückseligkeit. Hier kann man mit sich und der Welt alleine sein – und auch im Reinen. Und man kann sich den frisches- ten Fisch und die köstlichsten Meeres- früchte in einem der kleinen Restaurants servieren lassen, die neben den bemalten, teils verwitterten Fischerhütten stehen. LEBEN MIT DER NATUR Ganz in der Nähe liegt, eingebettet in Sanddünen und umgeben von Pinien und Korkeichen, Weinbergen und Reisfeldern und unberührten weißen Sandstränden, das Luxushotel Sublime Comporta. Auf der weitläufigen Fläche von 17 Hektar sind 23 Zimmer und Suiten sowie 22 Villen, ein Spa, vier Swimmingpools, drei Restau- rants, ein Fitnessstudio, ein Yoga-Raum und Tennisplätze verteilt, die trotz Vielfalt eine intime Atmosphäre behalten. Bei der Architektur und Landschaftsgestaltung wurde besonderer Wert auf nachhaltiges Bauen gelegt, also Materialien und Techniken verwendet, die die Natur am wenigsten beeinträchtigen. Gonçalo Pessoa und Patrícia Trigo, die Eigentümer von Sublime Comporta, sind der Ansicht, dass nachhaltige Investitionen dieser Art ein erhabenes gefühl Book online lifestylehotels.net/ sublime-comporta P O R T U G A L A L E N T E J O   /   M U DA 90 Suiten 1 Bio-Pool NEW MEMBER
  • 26. LH 10THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Fotos:@fotoperauer / @guentheregger natur- schauspieleGRADONNA ****S MOUNTAIN RESORT CHALETS & HOTEL Ö S T E R R E I C H O S T T I RO L   / KA L S A M G RO S S G L O C K N E R 115 Zimmer im Hotel 41 Chalets Book online lifestylehotels.net/ gradonna-mountain-resort-chalets-hotel 1 fantastisches Naturschauspiel
  • 27. LH 11THE Stylemate Issue No 03 | 2019 „Wer Party sucht, ist bei uns falsch“, schmunzelt Martha Schultz, Mitinhaberin der Schultz Gruppe, zu der neben dem Gradonna noch weitere Objekte gehören. Richtig so, denn das größte Spektakel hier ist die atemberaubende Kulisse, die einem vom Gradonna Mountain Resort in Kals am Großglockner aus geboten wird. Auf über 1.300 m Höhe wurde so etwas wie ein alpines Amphitheater gebaut, dessen mitreißendstes Schauspiel die Natur ist. Angelegt wie ein typischer Weiler dieser Gegend, gliedern sich die Baukörper des Hotels und der Chalets aus Holz und Glas natürlich in die hochalpine Umgebung ein. „Ich traue mich fast zu sagen, dass diese Lage und diese Architektur im Alpenraum einzigartig sind“, meint Martha Schultz stolz. Gradonna – schon der Name hört sich an wie eine beeindruckende Naturgewalt. Tatsächlich ist es aber ein 4-Sterne-Superior-Resort, dessen Namensgeber eine prähistorische Fundstätte ganz in seiner Nähe ist. SKI IN, SKI OUT Mit der perfekten Lage direkt an der Talab- fahrt ist „Ski in, Ski out“ wirklich wörtlich zu nehmen. Mit nur einem Stockeinsatz kann man sich direkt ins Skivergnügen stürzen. Untergebracht in einem der Chalets macht es Spaß, in der Früh den ersten Skifahrern bei ihren Schwüngen die Piste hinunter zuzusehen. Das Skigebiet Großglockner Resort Kals-Matrei ist das größte in Osttirol und bietet 15 Seilbahnen und Lifte und zahlreiche Pisten. Da ist für jedes Fahrvergnügen etwas dabei – endlos weite Pisten, aber auch kleine Freeride- Paradiese. Den Skipassservice kann man an der Rezeption in Anspruch nehmen, auch Skiverleih und Sportshop befinden sich direkt im Haus. Wer übrigens himmlische Kulinarik sucht, ist hier genau richtig. Der mit einer Haube ausgezeichnete Chefkoch Michael Karl serviert Osttiroler Spezialitäten mit mediterranem Einfluss und Ausblick zum Nationalpark Hohe Tauern. Der bewusste Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen spielt nicht nur in der Küche, sondern im ganzen Haus eine große Rolle. So gibt es die eigene vegane Kosmetik- marke MAGDALENA’S, hergestellt in Tirol, im Wellnessbereich und auf den Zimmern. „Natürliche Schönheit schaffen wir nur mit natürlichen Inhaltsstoffen. Daher setzen wir auf die Kraft der Natur. Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers, und das muss entsprechend gepflegt werden. Unsere MAGDALENA’S-Produkte machen genau das: die Schönheit der Haut konservieren und schützen“, erklärt Martha Schultz. Fotos:@fotoperauer / @guentheregger Egal ob man auf Winter und Skifahren oder Wellness und Spa aus ist, Familie oder Zweisamkeit – im Gradonna wird einem ein perfektes und authentisches Erlebnis geboten. Gilt es nur noch, die Frage nach dem besten Logenplatz zu klären. Vielleicht sind das die Sitznischen in den Fenstern der Zimmer, wo man morgens und abends Gedanken und Blick in die Ferne schweifen lassen kann. Oder die gemütlichen Ruhezonen im Spa mit großen Panoramafenstern mit Blick auf die Bergwelt. Oder der Außenpool oder die Liegewiese am Naturbadeteich ... keine leichte Entscheidung.
  • 28. THE Stylemate Issue No 03 | 2019 D I R E C T O RY L I F E S T Y L E H O T E L S L I F E S T Y L E H O T E L S . N E T Wir bieten designverliebten und trendbewussten Globetrottern eine handverlesene Auswahl außergewöhnlicher Hotels. Direkter Kontakt zum Hotel Informationen aus erster Hand Bester Preis Beste Verfügbarkeit LIFESTYLEHOTELS direkt buchen. Vorteile genießen! BRAMBERG  Wildkogel Resorts FISS  Alpslodge Life.Style.Hotel.Fiss FÜGEN  Alpina Zillertal family.lifestyle.hotel GASCHURN  Montafon Lodge Luxury Lodgehotel und Spa GEINBERG  Geinberg 5 Private Spa Villas GRAZ  Augarten Art Hotel GRAZ  Lendhotel GRAZ  Roomz Graz GROSSARL  Hotel Nesslerhof HALLSTATT  Hallstatt Hideaway INNSBRUCK  Nala Individuellhotel INNSBRUCK – KÜHTAI  Jagdschloss Kühtai KALS AM GROSSGLOCKNER  Gradonna Mountain Resort KALTENBACH  Das Kaltenbach LÄNGENFELD  Naturhotel Waldklause LEOGANG  Puradies MARIA ALM  Hotel Eder MARIA ALM  Hotel Sepp MAYRHOFEN  ElisabethHotel Premium Private Retreat MELLAU  Sonne Lifestyle Resort MÖSERN  Nidum Casual Luxury Hotel MÜHLDORF  LA PETITE IVY NAUDERS  Aparthotel Arabella OBERGURGL  Hotel The Crystal OBERTAUERN  Hotel Panorama Obertauern SAALBACH HINTERGLEMM  Alpin Juwel SALZBURG STADT  Hotel Goldgasse SALZBURG STADT  Hotel Stein SALZBURG STADT  Hotel & Villa Auersperg SCHLADMING  Stadthotel Brunner SERFAUS  Alfa Hotel SÖLDEN  Bergland Design- und Wellnesshotel Sölden TURRACHER HÖHE  Hollmann am Berg UDERNS  Sportresidenz Zillertal WIEN  Hollmann Beletage WIEN  Hotel Das Tyrol WIEN  Hotel Schani Salon WIEN  Hotel Schani Wien ZELL AM SEE  Eva Hof Lakeside Suites ZELL AM SEE  Seehotel Bellevue ZELL AM SEE  Senses Violett Suites ÖSTERREICH GARMISCH-PARTENKIRCHEN  Das Graseck HUSUM AN DER NORDSEE  Thomas Hotel Spa & Lifestyle NÜRNBERG  art&business Hotel SANKT ENGLMAR  Berghotel Maibrunn STUTTGART  V8 Hotel STUTTGART  V8 Hotel Classic TIMMENDORFER STRAND  SAND TIMMENDORFER STRAND  Hotel Seehuus DEUTSCHLAND CHINA NANJING  Kayumanis Nanjing Private Villas & Spa FRANKREICH PARIS  Hollmann Paris SUTIVAN – BRAČ  Hotel Lemongarden KROATIEN ALENTEJO  Sublime Comporta ALGARVE  Vila Joya ALGARVE  Vila Valverde ALGARVE  Vila Vita Collection MADEIRA  Quinta da Bela Vista AMALFI-KÜSTE  Casa Angelina AMALFI-KÜSTE  Relais Blu BRIXEN  Hotel Pupp CAMAIORE  Locanda al Colle DORF TIROL BEI MERAN  Der Küglerhof GSIES  La Casies INNICHEN  Post Hotel – Tradition & Lifestyle ISSING  Gourmet & Boutiquehotel Tanzer KALABRIEN  Praia Art Resort LIVIGNO  Hotel Larice MERAN  Suiteseven Stadthotel Meran/o MERANSEN  Hotel Gitschberg MONTEFOLLONICO  Follonico RIMINI  i-Suite RIVA DEL GARDA  Holiday IV Gardan SIZILIEN, CATANIA  Monaci delle Terre Nere TRIEST  Hollmann Trieste VENEDIG LIDO  Hotel Villa Pannonia ITALIEN PORTUGAL LUZERN  Hotel des Balances SAMNAUN  Alpinlodge & Spa ZERMATT  Hotel Matterhorn Focus SCHWEIZ GIRONA  Lavida Hotel MALLORCA  Convent de la Missio MALLORCA  Fontsanta Hotel Thermal Spa & Wellness MALLORCA  Hotel Can Simoneta MALLORCA  Hotel Glòria de Sant Jaume MALLORCA  Hotel Tres MALLORCA  Pleta de Mar SPANIEN SRI LANKA DICKWELLA SOUTH  UTMT – Underneath the Mango Tree UNGARN BUDAPEST  Lanchid 19
  • 29. 17THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Foto:shutterstock.com,JacobBoomsma Packard Plant. Einst entworfen vom deutschstämmigen amerikanischen Archi- tekten Albert Kahn, dessen Handschrift zahlreiche Gebäude in Detroit prägen, als Zeichen für Erfolg und Fleiß. Heute holt sich die Natur ihren Raum zurück und lässt etwas Neues entstehen. die Nachrichten und es kam zum „White Flight“, dem Flüchten der „Weißen“ aus der Stadt. Heute erholt sich Detroit zum Glück und steigt wieder auf zur einstigen Coolness. Auf dem Bild sieht man die größte verlassene Fabrik der Welt, die Früher das Symbol der amerikanischen Autoindustrie, mit dem Klang von „Motown“ und einer florierenden Wirtschaft, erlebte Detroit 2013 den wohl härtesten Fall: Die Stadt war offiziell pleite, Gewaltverbrechen beherrschten m o t o r C I T Y STYLE Detroit.
  • 30. 18THE Stylemate Issue No 03 | 2019 tick Die Zeit von Detroit ist erneut gekommen! Vorne mit dabei die Marke Shinola, die neben Uhren und schönen Lifestyle-Produkten auch ihr erstes Hotel ebenso mit dem Namen „Shinola“ eröffnet hat. Foto:NicoleFranzen tack
  • 31. 19THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Diese Stadt hat viel erlebt, wahrscheinlich alle Höhen und Tiefen, die man sich nur vorstellen kann. Umso schöner ist der neue Spirit, der seit kurzer Zeit zurückgekehrt ist und sehr vielversprechend auf die Zukunft der Stadt verweist. Als Symbol dafür könnte das erst in diesem Jahr eröff- nete Shinola Hotel in Downtown Detroit gesehen werden. Was 2011 als Uhrenfirma begann, entwickelte sich rasch zu einer Luxus-Designmarke mit dem unerschüt- terlichen Engagement, Dinge herzustellen, die von Dauer sind. Uhren über Lederwa- ren bis hin zu Schmuck und Audio finden sich im Portfolio des in Detroit ansässigen Unternehmens. Was die Produkte eint, sind die Wertschätzung für Qualität und die Leidenschaft, schöne Erlebnisse für die Träger zu schaffen. So entstand die Idee für ein Hotel. Darin sollte alles zusammen- fließen, was man bei Shinola über Qualität, Handwerk, Detailliebe und die Menschen wusste. Es war klar, dass dieses Hotel in Detroit stehen musste. Und es sollte ein Ort werden, der nicht nur Besucher in der Fremde willkommen heißt, sondern für die Bewohner der Stadt da ist und sie eintauchen lässt in eine Welt des in Detroit geschaffenen Designs. So wurde aus dem Shinola binnen kurzer Zeit der „Living Room“ der Stadt. Kein Wunder, liegt es doch auch im Herzen des historischen Einkaufsviertels Woodward und erfreut mit tollen Aus- und Einblicken. Daniel Cadell ist der Creative Director des Shinola. Für ihn ging es nicht nur darum, zeigen zu können, wie die Welt von Shinola aussieht, sich anfühlt und riecht, sondern um die Gemeinschaft und die Menschen. Darum, wie Menschen miteinander in Verbindung treten. Hotels sind für ihn ungemein spannend, denn es geht um Eskapismus, Luxus und Komfort. All das spiegelt sich im Interieur des Hotels wider. Es ist eine Art von Design, bei der man das Gefühl hat, nur in den USA sei man dazu in der Lage – höchste Perfektion, ohne dabei glatt zu sein. Es ist nostalgisch, aber gleichzeitig modern. Verwendet wurden fantastische Stoffe, Matratzen, die in Michigan hergestellt werden und die Holz- arbeiten wurden vom Betrieb gleich die Straße hinunter ausgeführt. Auch Farbe spielt eine große Rolle. Die Zimmer sind großzügig und jedes Detail bis hin zum Inneren des Kleiderschranks stimmt. Von der „Menükarte“, die im Zimmer aufliegt, bekommt man vom 6-Dollar-Wasser bis hin zum 1500-Dollar-Bluetooth-Speaker so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann. Den Speaker von Shinola kann man im Zimmer natürlich auch testen. Die Minibar ist prall gefüllt mit Süßigkeiten und salzigen Snacks, sie schreit förmlich nach: „Go crazy on me!“ GUTE NACHBARSCHAFT Detroit besitzt eine fantastische Architek- tur mit vielen Details. Das Shinola ist eine gelungene Verbindung aus Vergangenheit und Zukunft. Für das Hotel wurden bestehende Gebäude revitalisiert und in ihren alten Glanz zurückgeführt. Die Bar bekam einen „glossy“ Siebziger-Look mit schönen abgerundeten Ecken bei den Holzarbeiten. Köstlich Italienisches wird im Restaurant „San Morello“ serviert. Das urbane Nachbarschaftsrestaurant von Küchenchef Andrew Carmellini verwöhnt die Gäste mit authentischen Gerichten und hausgemachter Pasta aus regionalen und saisonalen Zutaten. Mit dem Shinola Hotel sind wieder viele kleine Geschäfte in die Nachbarschaft zurückgekehrt, die es wert sind, erkundet zu werden. Egal, ob man von einem Vorort kommt oder zum ersten Mal nach Detroit reist. Detroit is back! STYLE Fotos:NicoleFranzen shinolahotel.com TEXT VON NINA PREHOFER „It is about the community and the people.“
  • 32. 20THE Stylemate Issue No 03 | 2019 design core Das von Bilge Nur Saltik geleitete Designstudio Form&Seek konzentriert sich auf neu entwickelte Techniken und zeitgemäße Handwerkstechniken. In dem Studio wird viel Wert auf Handwerkskunst, Materialien und Verarbeitung gelegt – und mit diesem Geist werden funktionale und verspielte Objekte entworfen. An welchem Ort in Detroit finden Sie Inspiration? Es gibt schöne Architekturbeispiele in der ganzen Stadt. Auch wenn sich im Laufe der Krisenjahre die Bewohner oder ihre Funktion verändert haben, bleiben sie mit all ihrem Glamour stark. Ich mag es, jeden Tag neue Ecken der Stadt zu entdecken. Ihr Café-Tipp? Mein neuer Favorit ist die Ochre Bakery (ochrebakery.com) für Kaffee und gute Konditorwaren. Ich gehe auch sehr gerne auf einen Casual Drink bei Shipping Co. (detroitshippingcompany.com), wenn es sonnig ist. F O R M & S E E K formandseek.com Fotos:Form&Seek detroits In welcher Beziehung steht Ihr Design zu Detroit? Wir sind neues Mitglied der Detroit- Designszene. Nachdem ich zuerst dauernd hin und her gereist bin, habe ich mich vor noch nicht allzu langer Zeit entschlos- sen, dauerhaft hierher zu ziehen. In der rauen Comeback-Stadt Detroit liegt eine Menge Kreativität und es ist inspirierend, ein Teil davon zu sein. Bei „Form&Seek“ ging es immer um den Prozess und das Feiern der Geschichte hinter dem Objekt. Gleichgesinnte Designer und Produzenten in der Stadt zu finden, machte uns die Entscheidung leicht. Ein Objekt von Ihnen, die „OP-Vase“, ist Teil der World Wide Things Collection. Was sind deren Besonderheiten? Diese Vase wurde in Zusammenarbeit mit türkischen Handwerkern in Istanbul von Hand gefertigt. Ich wollte ein skurriles Objekt entwerfen, das in unser tägliches Leben ein wenig Überraschung bringt. Diese Serie ist Teil einer größeren Versuchsreihe mit dem Namen „OP-jects“ (optische Objekte). Die Kapseln versuchen durch visuelle Verzerrungen den Eindruck eines Straußes mit nur einer einzigen Blume zu erwecken, indem sie bunte Blütenblätter im gesam- ten kugelförmigen Raum vervielfachen. Die kaleidoskopischen Eigenschaften des Glasschildes wirken vergrößernd und las- sen den Eindruck zahlreicher abstrahierter Pflanzen entstehen. Die Kollektion besteht aus drei Vasen in verschiedenen Größen, die jeweils ein individuelles Schnittmuster aus dickem, mundgeblasenem Glas aufweisen und mit höchster Präzision so geformt sind, dass die gewünschte Optik entsteht. Wenn der Betrachter seine Perspektive auf die Vase ändert, löst sich die Form der einzelnen Blume in einen Blumenstrauß auf, wobei eine einzige, kongruente Form erhalten bleibt.
  • 33. 21THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Glückwunsch! Die USA haben ihre erste und einzige UNESCO City of Design bekommen. Zur Feier dieser Auszeichnung fand im September der erste Designmonat mit mehr als 145 Teilnehmern und über 55 Veranstaltungen statt. Mit Objekten von Form&Seek und Aratani Fay sind auch gleich mehrere Designer Teil der World Wide Things Collection (WWTC) geworden. STYLE In welcher Beziehung steht Ihr Design zu Detroit? Die Umgebung in Detroit gibt uns die Frei- heit, alles zu kreieren, was wir wollen. Unser Design spiegelt die postindustrielle Gesellschaft wider, die uns umgibt, und ist eine Möglichkeit, einen poetischen Moment für unsere sich verändernde Gesellschaft zu übersetzen und auszudrücken. Der „Lawless Stool“ und die „Click-Clock“ sind Teil der WWTC. Erzählen Sie mir mehr darüber. Die „Lawless-Serie“ von Evan Fay spielt mit den Unregelmäßigkeiten des Handwerks, wobei intuitive Konstruktionsmethoden und spontane Formen im Mittelpunkt stehen. Um eine Grenzposition zwischen Metapher und Funktion zu erhalten, wird jedes Stück rhythmisch verbunden und kann damit wachsen. Jedes Objekt verfolgt das Prinzip „Schönheit im Chaos“ innerhalb einer strukturierten Landschaft, um einen ausdrucksstarken Dialog im Raum zu erzeugen. Die Entdeckung eines poetischen Moments in der Dystopie kann eine Gelegenheit sein, neue Perspektiven im Design zu zelebrieren. Die „Click-Clock“ von Ayako Aratani ist eine Uhr aus gebeiztem Porzellan. Sie besteht aus weich geformten Linien, die sanft auf die Tageszeit hinweisen. Die Schatten auf der Oberfläche ändern sich mit dem Durchgang des Sonnenlichts, während die stille Bewegung den Lärm des Lebens friedlich auflöst. Wovon lassen Sie sich in Detroit inspirieren? Von der Cranbrook Academy of Art und von Belle Island, einem Park auf einer Insel im Detroit River. Ihr Café-Tipp? Das Alley Cat Café (alleycatcafepontiac.com) und das Sister Pie (sisterpie.com). aratanifay.com Fotos:Aratani·Fay „Detroit ist eine Stadt, die gerade viele Veränderungen durchlebt“, sagte Olga Stella, Executive Director von Design Core Detroit. „Durch die Entwicklung von Orten, Systemen und Produkten, die es allen Bürgern von Detroit ermöglichen, sich an der Revitalisierung zu beteiligen, können Designer zu einer treibenden Kraft in der Stadt werden.“ In diesem Sinne lud der Designmonat unter anderem zu Vorträgen, Ausstellungen, Workshops und offenen Studios in der ganzen Stadt. Mit den drei Designern Bilge Nur Saltik, Ayako Aratani und Evan Fay hat THE Stylemate gesprochen. Das Designstudio Aratani . Fay wurde von Ayako Aratani und Evan Fay gegründet. Das Duo arbeitet als unabhängige Designer, teilt sich aber ein Studio, stellt gemeinsam aus und verwirklicht auch gemeinsame Projekte. Ihre Arbeit konzentriert sich auf intuitive Konstruktionsmethoden, um daraus kunstvolle Gebrauchsobjekte zu schaffen. A R A T A N I . F A Y designcities.net/wwtc/ Alle Objekte der World Wide Things Collection finden Sie auf
  • 34. 22THE Stylemate Issue No 03 | 2019 STYLE 30 Jahre nach dem Mauerfall sind auch die modischen Grenzen gesprengt: Berlin gilt längst als deutsches Zentrum der Kreativität und hat sich als Modehauptstadt auch international einen Namen gemacht. THE Stylemate weiß, wo die hippsten Concept Stores und spannendsten Labels der Stadt zu finden sind. mode ohne grenzen Andreas Murkudis’ Store 81 Potsdamer Straße 81 10785 Berlin 01 VooStore Oranienstraße 24 10999 Berlin 02 Chelsea Farmers Club Schlüterstraße 49 10629 Berlin 03 Das Neue Schwarz Mulackstraße 38 10119 Berlin 04 Julia Leifert Mulackstraße 22 10119 Berlin 05 Nobi Talai Auguststraße 75 10117 Berlin 06 Richert Beil Rethelstraße 5 12435 Berlin 07 William Fan Große Hamburger Straße 25 10115 Berlin 08 Zazi Vintage Max-Beer-Straße 31 10119 Berlin 09 Sabrina Dehoff Auguststraße 26A 10117 Berlin 10 Michael Sontag Muskauer Straße 41 10997 Berlin 11 Dawid Tomaszewski Richard-Wagner-Straße 25 10585 Berlin 12 TEXT VON NORA PALZENBERGER
  • 35. 23THE Stylemate Issue No 03 | 2019 Illustration:VONKBrandDesign City Guide: ausschneiden, falten und nach Berlin mitnehmen 01 02 03 04 05 10 07 08 09 12 11 06 B E R L I N SPREE BRANDEN- BURGER TOR FERNSEH- TURM SIEGES- SÄULE