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DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN Heft 01 / 2016
LUFT
THEMA
Erfahren Sie mehr ab S. 25
MEHR ALS NICHTS:
LUFT IM MUSEUM
FRISCHER WIND:
NEUE ZERTIFIKATE
GENUSS IN
LUFTIGER HÖHE
Der Schlüssel zum Erfolg unserer Kunden liegt im perfekten Zusammenspiel
von Menschen, Maschinen, Materialien und Prozessen. Auf Basis der Speedmaster
Technologie entstehen überzeugende Geschäftsmodelle – für das entscheidende
Plus im Wettbewerb.
Entdecken Sie die Möglichkeiten der Speedmaster
und lassen Sie sich inspirieren.
www.SpeedmasterGetInspired.com
Speedmaster. Inspiriert.
Liebe Kunden, liebe Leser,
frische Luft macht den Kopf klar, bringt wünschenswerte Veränderungen und hebt
die Laune. Als eines der vier Elemente eröffnet „Luft“ den Jahresthemenreigen
unseres Magazins PRINT IT. In dieser Ausgabe dreht sich viel um Luft und die Frage,
wo sie uns jenseits des reinen Bedürfnisses zu atmen umgibt und umtreibt.
Gemeinsam mit Ihnen reisen wir durch die Luft auf die andere Seite der Erde, wo
wir Mark Graver und seine Leidenschaft für den Metalldruck kennenlernen. Im In-
terview gibt uns der Leiter des Luftmuseums Amberg, Wilhelm Koch, faszinierende
Einblicke in die Arbeit eines Museums, das sich dem Thema Luft mit allen Sinnen
verschrieben hat. Und natürlich darf der Blick auf die Bedeutung von Luft im Druck
nicht fehlen – ob als Transporthilfe von Papier, als Energiespender oder als vollstän-
dige CO2-Kompensation. Mit gleich fünf erneuerten Zertifikaten, darunter auch in
den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, sorgen wir bei LASERLINE für gute Luft – im
Haus, mit Blick auf die Qualität unserer Druckprodukte und in der Beziehung zu
unseren Kunden.
Hätten Sie gedacht, dass Ihre Lungen beim Lesen dieses Editorials bis zu 0,8 Liter
Sauerstoff umgesetzt haben? Dieses und anderes Wissenswerte rund um den Stoff,
der uns aufatmen lässt, hält diese PRINT IT für Sie bereit. Eine luftig-erfrischende
Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Tomislav Bucec
Geschäftsführender Gesellschafter
P.S.: Ein frischer Wind weht übrigens seit Anfang Februar durch unseren neuen
OnlineShop. Nur einen Klick entfernt bietet der Shop Ihnen neue Möglichkeiten,
attraktive Angebote und mehr Transparenz bei Ihrem Bestellvorgang. Überzeugen
Sie sich selbst auf www.laser-line.de
0901-01.2016BildTitelseite:©OlgaDanylenko/shutterstock.com;FotoEditorial:©KayHerschelmann
DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN Heft 01 / 2016
LUFT
THEMA
Erfahren Sie mehr ab S. 25
MEHR ALS NICHTS:
LUFT IM MUSEUM
FRISCHER WIND:
NEUE ZERTIFIKATE
GENUSS IN
LUFTIGER HÖHE
Passend zum Thema Luft haben wir diese
Ausgabe auf verschiedenen Volumen-
papieren gedruckt.
Von den Seiten 3 bis 10 und 43 bis 50 erle-
ben Sie 90 g/qm Offsetpapier weiß. Das
hochwertige Naturpapier bietet ein 1,3-fa-
ches Volumen. Es ist ungestrichen, matt,
holzfrei, überzeugt durch eine sehr hohe Wei-
ße, eine ebenmäßige Oberfläche und hohe
Opazität. Es ist ebenfalls FSC-zertifiziert und
für Laser- und Inkjetdrucker geeignet.
Auf den Seiten 11 bis 18 und 35 bis 42 spüren
Sie das 90 g/qm Design Offset White 1,2.
Das Papier ist geglättet, holzfrei, leicht ge-
tönt und weist mit seinem 1,2-fachen Volu-
men eine edle Haptik und eine geschlossene
Oberfläche auf. Die Farbe White entspricht
naturweiß. Für Laser- und Inkjetdrucker ge-
eignet und FSC-zertifiziert.
Das 115 g/qm Profibulk 1,3 mit Glanzlack
können sie auf den Seiten 19 bis 34 ertasten.
Ein Papier, das durch sein 1,3-faches Volu-
men besonders griffig ist. Ausgezeichnet ist
es durch eine hohe Steifigkeit und eine tolle
Haptik. In der Ausführung naturmatt gestri-
chen, ist es ideal für den Bilderdruck. Auch
das Profibulk ist ein holzfreies Papier.
Mehr zu dem Thema Volumenpapier
lesen Sie auf Seite 21.
Ummantelt wird die PRINT IT von einem
300 g/qm Bilderdruckpapier matt weiß
mit einem Mattlack. Das Silkmatt-Papier
ist vollgestrichen und holzfrei. Es bietet eine
hohe Opazität bei angenehmer Weiße und
eine reflexionsarme Oberfläche für perfek-
te Lesbarkeit. Das Papier ist FSC-zertifiziert
und mit dem EU Ecolabel ausgezeichnet.
Der Mattlack schützt vor Abrieb und bietet
einen samtig anmutenden und damit fühlba-
ren Mehrwert.
EDITORIAL
PRINT IT 3
LASERLINE SERVICE
18
12
THEMA / LUFT WAS UNS BEWEGT
36
IMPRESSUM
Luftig – Gedanken zum Element Luft 	 6
Dufte – Parfümeure kreieren besondere Duftwelten 	 8
Ausgestellt – Ein ganzes Museum zum Thema Luft	 10
Luftfahrt – Was die Flugzeuge von morgen können	 12
Geschmackvoll – Genießen in luftiger Höhe	 14
Durchatmen – Luftkurorte laden zur Erholung ein 	 16
Minimiert – Schadstoffe wirkungsvoll reduzieren 	 23
Messbar – Druckluftmesser made in Berlin	 24
Kurios – Wussten Sie schon…?	 50
Notiert – Sportnachrichten kurz und knapp	 29
Traditionsreich – Budenzauber sorgt für Stimmung	 30
Notiert – Charitynachrichten kurz und knapp	 31
Neuigkeiten – Branchennews kurz und kompakt 	 34
Einmalig – Düstere Druckkunst aus Neuseeland 	 36
Innovativ – Neue Start-ups und ihre Ideen	 40
Nachhaltig – Corporate Responsibility Reports	 42
Nützlich – Kreative Apps für Grafiker und Druckfreunde 	 46
Notiert – Tipps für Ihren Terminkalender	 48
Einblicke – Rund um das Thema Luft in der Druckerei 	 18
Federleicht – Druckprodukte, die überzeugen 	 20
Online – Alles rund um den neuen LASERLINE OnlineShop 	 25
Geprüft – Fünf neue Zertifikate für LASERLINE 	 44
Herausgeber: LASERLINE Druckzentrum · Scheringstraße 1 · 13355 Berlin · www.laser-line.de · info@laser-line.de Telefon: 030 46 70 96 - 0 · Fax: 030 46 70 96 - 66
Geschäftsführender Gesellschafter: Tomislav Bucec · Verlag: LASERLINE Verlags- u. Mediengesellschaft · Scheringstraße 1 · 13355 Berlin · verlag@laser-line.de
Verantwortlich: Gabriele Schulte-Kemper (gsk) · Redaktionelle Mitarbeit: Charlotte Erdmann (ce), Ines Hein (ih), Manfred Hirsch (mh), Bernd Karkossa (bk), Eva
Scharmann (es), Anke Templiner (at), Julian Vetten (jv) · Lektorat: Christof Rostert · Grafik: Hans-Albert Löbermann (Ltg.), Anja Sadowski, Daniel Isbrecht, Till Schermer
Die PRINT IT erscheint vierteljährlich in einer Auflage von 40.000 Exemplaren. Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2016. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.16.
INHALT
4 PRINT IT
LUFTIGE DRUCKSACHEN UND
FEDERLEICHTE WERBETRÄGER
Mesh-Banner
Material: PVC-Meshgewebe B1, höheres
Volumen, wind- und luftdurchlässig, ideal
bei höherer Windlast
26,83*
22,55 nettoab
winddurchlässiges und leichtes Material
für stürmische Orte
Kundenstopper windfest
Material: Aluminium-Plakatständer mit silber-eloxiertem
Klapprahmen und UV-stabilisierter Antireflexfolie, Fuß
fahrbar und mit Sand oder Wasser befüllbar, inklusive
zwei Prints (PVC-Polyesterplane B1)
244,45*
205,42 nettoab
robuster Plakatständer für Wind und Wetter
Hohlkammerplakat
Material: Hohlkammerplatte,
beständig gegen Witterungseinflüsse,
hohe Stabilität, geringes Gewicht
18,91*
15,89 nettoab
federleichtes Material mit UV-beständigen
Farben: perfekt für Ihren Außeneinsatz
Die Preise verstehen sich brutto (inkl. 19% MwSt.) in Euro.
Einfach und bequem im OnlineShop unter www.laser-line.de
bestellbar. Je nach Versandart und Empfängerland können
Zusatzkosten anfallen. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.
*
Foto:iStock.com/EugenioMarongiu
Foto:©SveaAnaisPerrine./photocase.com
SO UNSCHEINBAR,
SO LEBENSWICHTIG
Von den vier Elementen ist Luft das am wenigsten Greifbare, und doch können wir
ohne sie nicht leben – Auf den Spuren eines flüchtigen Lebenselixiers
THEMA / LUFT
6 PRINT IT
Fotos:©studio23/shutterstock.com,iStock.com /©laflor
Luft hat etwas Geheimnisvolles: Im Ruhezustand ist sie nicht
sichtbar, nicht fühl- oder hörbar, wir nehmen sie so überhaupt
mit keinem unserer Sinne wahr. Existent für unsere Wahrneh-
mung wird sie erst in Berührung mit den anderen Elementen.
Fehlt sie, können wir nicht überleben. Luft schenkt Leben und
Energie, hält gesund, trocken und warm, verwüstet, lässt abhe-
ben und verleiht Leichtigkeit. Dass sie weitaus mehr als der Stoff
ist, der uns am Leben hält, beweist ein Blick in die Welt – und
darüber hinaus.
Schon die griechischen Philosophen haben sich mit den Urstof-
fen der Welt auseinandergesetzt und die Vier-Elemente-Lehre ge-
schaffen. Der Luft wird darin von Platon die Form des Oktaeders
zugeordnet. Sie steht nach Aristoteles für Hitze und Feuchte und
nach dem Arzt und Mystiker Paracelsus für die Sylphen, mytho-
logische Luftgeister. Als korrespondierende Himmelsrichtung ist
ihr der Osten zugeordnet und aus Sicht der Tierkreiszeichen die
Sternzeichen Zwilling, Waage und Wassermann. Luftmenschen
sind demzufolge heiter, lebhaft und zuweilen auch leichtsinnig.
Luftig eben. Denn Luft selbst ist scheinbar nicht zu greifen. Ver-
sucht man sie aus naturwissenschaftlicher Sicht zu betrachten,
gelingt zumindest eine physikalische Annäherung.
Am besten kann man Luft durch die
anderen Elemente wahrnehmen
Denn Luft ist Leben – ganz genauso wie ihre Elemente-Geschwis-
ter Wasser und Licht. Streng genommen, leben wir in unserer
Erdatmosphäre auf dem Boden eines Luftmeeres. Wenn man sich
die Atmosphäre als Hülle um unseren Erdball vorstellt, verdankt
die Menschheit den Zufall ihrer fortdauernden Existenz ganz we-
sentlich dem Umstand, dass unsere Erde dank ihrer Masse und der
Schwerkraft eine Atmosphäre besitzt. Und, ein Glück, unsere ist
unter anderem mit Sauerstoff gefüllt. 0,4 Liter Sauerstoff setzen
unsere Lungen pro Minute um. Beim Joggen sind es ganze 36 Li-
ter, die wir pro Minute ein- und ausatmen. Ein Erwachsener atmet
durchschnittlich zwischen 10.000 und 12.000 Liter Luft pro Tag.
Der Sauerstoff, den wir aus der Luft atmen, wird im Blut aufge-
nommen und in die Zellen weitertransportiert, wo die inneren
Stoffwechselvorgänge stattfinden. Luft hilft also, das Blut durch
unseren Körper zirkulieren zu lassen, und versorgt unsere Organe,
das Hirn eingeschlossen. Luft lässt uns wachsen und regenerieren,
sie lässt unsere Stimme erklingen, befördert den Schall, sodass wir
sie hören und, je nach Lautstärke und Luftdruck, auch spüren kön-
nen. Luft bremst Objekte und treibt sie an, sie dehnt sich aus und
nimmt Raum ein, und am besten kann man sie wahrnehmen, wenn
sie einem anderen Element begegnet. Auf dem Wasser als Wind-
böe, unter Wasser als Luftblase, mit Feuer als entfachte Flamme,
auf dem Boden als Windhose oder über heißem Sand als flirrende
Luft und Mutter der Fata Morgana.
Kein Wunder also, dass jahrtausendealte Bewegungslehren wie
Yoga oder Tai Chi bestimmte Atemtechniken zur Grundlage ihrer
Körperübungen gemacht haben. Schon Jahrhunderte vor Christi
Geburt wurden in den hinduistischen Schriften Atemübungen als
Hilfsmittel der Meditation beschrieben. In der westlichen Welt
schaffte es die Atemtherapie erst im 20. Jahrhundert, anerkann-
ter Bestandteil therapeutischer Verfahren zu werden. Unsere
Sprache hingegen hat der Luft schon deutlich länger den Hof
gemacht und ihre Bedeutung idiomatisch anerkannt: in die Luft
gehen, Luftschlösser bauen, Luftsprünge machen, Löcher in die
Luft starren, jemanden wie Luft behandeln, nach Luft schnappen
oder sich in selbige auflösen.
Vom Raumschiff bis zur Druck-
maschine funktioniert kaum etwas
ohne Luftdruck
Bedeutung ist das Stichwort. Denn Luft hat uns den Traum vom
Fliegen erfüllt. Sie ringt, kunstvoll bespielt, zum Beispiel Holz und
Blech geradezu erstaunliche Töne ab. Sie verändert Materialien und
wird somit zum handwerklichen und künstlerischen Werkstoff – in
Parfum oder Mousse gar zum Kunstwerk selbst. Und sie beflügelt
den technischen Fortschritt. Von der Raumfahrt bis zur modernen
Druckmaschine funktioniert kaum etwas ohne Luftdruck. Umso
entscheidender wird es in der Zukunft der Menschheit sein, ihre
Bedeutung zu begreifen und ihre Qualitäten zu bewahren. Paul Lin-
cke setzte ihr, der hauptstädtischen Luft, schon im Jahre 1904 ein
hörbares Denkmal. Kaum einer, der es nicht mitpfeifen kann – man
beachte: Luft tönt dabei durch gespitzte Lippen: „Das ist die Berliner
Luft, Luft, Luft – so mit ihrem holden Duft, Duft, Duft!“. ih
Die Atmosphäre unseres Erdballs ist unter anderem mit Sauerstoff gefüllt, was
uns erst das Leben ermöglicht.
Atemtechniken sind ein wesentlicher Bestandteil von Bewegungslehren wie
Yoga und Tai Chi.
PRINT IT 7
AlleFotos:©TonisParfumBerlin
EIN GANZ BESONDERER DUFT
Berlin riecht spannend, München barock: Das Duftlabel Frau Tonis Parfum lädt zu einer
inspirierenden Schnupperreise ein
Die Essenz einer Stadt oder auch einer Marke in einen Duft zu ver-
packen, ist eine Spezialität von Frau Tonis Parfum. Doch vor allem
bietet die Berliner Duftmanufaktur ihren Kunden mit einem kla-
ren Parfumkonzept Orientierung im Dschungel der Düfte und die
Möglichkeit, selber ein maßgeschneidertes Parfum zu kreieren.
Berlin, Checkpoint Charlie, ein trüber Wintertag. Es riecht nach
Autoabgasen, feuchten Anoraks und Frittierfett. Doch nur wenige
Schritte von dem touristischen Hotspot entfernt duftet es nach blü-
henden Linden, die im Frühsommer die Straßen der Stadt parfümie-
ren. „Berlin Linde“ heißt das Eau de Parfum, ein Bestseller der Parfü-
merie „Frau Tonis Parfum“ in der Zimmerstraße. „Frau Tonis Parfum
ist 2009 aus der Sehnsucht heraus entstanden, in Berlin eine Parfü-
merie zu eröffnen, die es so noch nicht gab“, erzählt Inhaberin Ste-
fanie Hanssen. Die Betriebswirtin stammt aus dem Ruhrgebiet und
zog 2004 der Liebe wegen in die Hauptstadt. Hanssen war an ihrem
Heimatort bereits erfolgreich mit einer Werbe- und PR-Agentur, die
vor allem Kunden aus der Hotellerie berät. Berlin sorgte für neue Im-
pulse und sie wollte zusätzlich zum Agenturgeschäft etwas machen,
„das mit Parfum, mit etwas Sinnlichem zu tun hat“. Gemeinsam mit
ihrem Kollegen Christoph Niedermaier gründete sie 2009 „Frau To-
nis Parfum“. Der Name des Duftlabels ist eine Hommage an Stefanie
Hanssens Großmutter Antonia, zu deren gepflegtem Äußeren stets
auch ein besonderes Parfum gehörte.
Erlesene Düfte, die selbst den
Parfum-Papst begeistern
Frau Tonis Enkelin teilt die Leidenschaft der Namensgeberin und
hatte schon immer eine „große Leidenschaft für gute Parfums“.
Doch auf der Suche nach einem bestimmten Duft wurde der Ge-
schäftsfrau klar: „Mit dem Produkt Parfum wird völlig falsch um-
gegangen. Niemand hört den Kunden richtig zu und in den Kauf-
häusern geht es nur um große Namen oder den neuesten Duft.“
Um das zu ändern, machte sich Stefanie Hanssen gemeinsam mit
Christoph Niedermaier auf die Suche nach hochwertigen, außer-
gewöhnlichen Düften. Der Anspruch: Frau Tonis Parfum sollte ex-
quisite Manufaktur-Parfums nach der Devise „Weniger ist mehr“
anbieten. Fündig wurden die beiden bei einer Parfumeurin imStefanie Hanssen hat sich ganz und gar dem Thema Duft verschrieben.
KULTUR
8 PRINT IT
Foto:©TonisParfumBerlin
französischen Grasse und bei einem Parfumeur in Berlin: Aus der
traditionsreichen Duftschmiede Harry Lehmann in Berlin-Char-
lottenburg stammt zum Beispiel ein extravaganter Veilchenduft.
„Das war das Lieblingsparfum von Marlene Dietrich in den 1920er-
Jahren. Wir haben ihn nach der Originalrezeptur aus dem Hause
Lehmann neu auflegen lassen. Das ist ein sehr süßer, intensiver
Duft mit Veilchen- und Lakritzaromen – fast schon provozierend“,
beschreibt Stefanie Hanssen den Divenduft.
Auch eine Reminiszenz an eine Berliner Hotellegende findet sich im
Duftangebot: Bogota Berlin soll mit einer fruchtigen und gleichzeitig
pfeffrigen Note an das berühmte Berliner Hotel unweit des Kurfürs-
tendamms erinnern, in dem viele Künstler und Literaten verkehrten
und das Ende 2013 schließen musste. Auf diesen Duft, der zu den Top
Ten der meistverkauften Frau Toni Parfums gehört, sind die Inhaberin
und ihre zehn Mitarbeiter besonders stolz: „Wir haben eine Duftprobe
davon nach New York an Chandler Burr, den besten Parfumkritiker der
Welt geschickt. Der Duftpapst war absolut begeistert!“
Firmen lassen sich gerne
Parfum-Unikate komponieren
Die Eau de Parfums, Eau de Colognes und Raumdüfte im puris-
tischen Design gibt es in der Parfümerie am Checkpoint Charlie
und im Online-Shop von Frau Tonis Parfum zu kaufen – fürs Web-
shopping haben die Berliner Duftexperten eigens einen speziellen
Fragenkatalog entwickelt, damit Kunden auch virtuell das Passen-
de finden. Zusätzlich wird in ausgewählten Concept-Stores in ganz
Deutschland eine kleine, aber feine Duftauswahl verkauft. Das
Prinzip Qualität statt Quantität war der Firmengründerin von An-
fang an wichtig: Die Unisex-Parfums sind bewusst auf 36 verschie-
dene Düfte begrenzt, die in vier Duftfamilien – zitrisch, blumig,
orientalisch und grün – unterteilt sind. „Der Kunde soll schließlich
nicht von zu vielen verschiedenen Düften überwältigt werden“,
meint Stefanie Hanssen. Und es gibt noch eine Besonderheit: Alle
Frau Toni Parfums sind miteinander kombinierbar: „In Duftwork-
shops kann jeder auf diese Weise sein ganz persönliches Parfum
komponieren.“ Bei einem Glas Crémant und Obsthäppchen geht es
auf eine individuelle Duftreise, an deren Ende ein Parfum-Unikat
steht. Wer auf der Suche nach dem ganz persönlichen Duft auch
den Geschmackssinn einbeziehen will, kann einen Deluxe-Abend
buchen: Die Kreation des eigenen Parfums wird in der Bar des Ritz-
Carlton-Hotels gefeiert. Dort werden mit Tee-Essenzen und Früch-
ten aromatisierte Fragrance-Cocktails serviert, die von Frau Tonis
Parfums inspiriert sind.
Auch Firmen lassen sich von dem Berliner Duftlabel Parfum-Unikate
komponieren. So hat die KaDeWe Group für das KaDeWe in Berlin,
das Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München jeweils
einen exklusiven „Stadtduft“ entwickeln lassen. „Wir haben versucht,
den Duft so zuzuspitzen, dass man wirklich die jeweilige Metropole
erschnuppern kann: Das 030-Parfum für Berlin riecht frisch und span-
nend, während der Münchner Duft etwas barocker angelegt ist“, so
Stefanie Hanssen. Aber nicht nur Städten wird von Frau Tonis Parfum
zu einer einzigartigen Duftnote verholfen: Für Volkswagen entwickel-
te die Duftmanufaktur „Mémoire de Petrole“. Das Parfum mit einem
Hauch von Benzin wurde für Käufer des E-Golf kreiert, die bei einem
Elektroauto den Spritgeruch vermissen könnten. es
Nicht nur Berlin hat einen ganz besonderen Duft: Aus Köln
kommt das legendäre Eau de Cologne. Die facettenreiche
Geschichte des „Kölnisch Wassers“ wird im Duftmuseum im
historischen Farina-Haus erzählt, das mitten in der Kölner Alt-
stadt liegt. Das Duftwasser, das Köln bereits im 18. Jahrhundert
als Stadt des Parfums bekannt machte, wird noch heute in der
ältesten Parfumfabrik der Welt nach unveränderter Originalre-
zeptur hergestellt. Auf einer Duftführung im Geburtshaus des
Eau de Cologne erzählt ein Schauspieler, der im historischen
Kostüm den Parfumeur Johann Maria Farina darstellt, von den
Anfängen des 1709 in Köln gegründeten Parfumherstellers
Farina. Geschildert wird auch die Erfindung des berühmten
Duftwassers, das zunächst Eau Admirable hieß, bevor es der
italienische Parfumeur zu Ehren seiner Wahlheimat in Eau de
Cologne umbenannte. Neu war dabei nicht nur das Herstel-
lungsverfahren, das Farina in Deutschland einführte – ver-
schiedene ätherische Öle waren in hochprozentigem Wein-
geist gelöst –, sondern auch der Verzicht auf schwere, üppige
Duftessenzen. „Ich habe einen Duft gefunden, der mich an ei-
nen italienischen Frühlingsmorgen erinnert, an Bergnarzissen,
Orangenblüten kurz nach dem Regen“, so beschrieb Farina
1708 seine Duftkreation, die Geschichte schrieb. Eine Führung
durch das Duftmuseum im Farina-Stammhaus spricht alle
Sinne an: 300 Jahre Duftgeschichte werden mit Originaldoku-
menten und historischen Duftflakons sichtbar gemacht, und
wer möchte, kann an kostbaren Duftessenzen schnuppern.
www.farinahaus.de
DIE GESCHICHTE DES „KÖLNISCH WASSERS“
PRINT IT 9
AlleFotos:©Luftmuseum
MEHR ALS NICHTS: LUFT IM MUSEUM
In Amberg steht das einzige Luftmuseum der Welt – Auf drei Stockwerken wird Originelles,
Kurioses und künstlerisch Anspruchsvolles zum Thema Luft gezeigt
Für Wilhelm Koch, Gründer und Leiter des Luftmuseums, ist Luft
mehr als ein Gasgemisch: Auf drei Stockwerken macht das ehren-
amtlich geführte Museum in der oberpfälzischen Stadt Amberg
das flüchtige Medium sichtbar, erlebbar und begreifbar – mit
ungewöhnlichen Ausstellungsobjekten, wechselnden Sonder-
ausstellungen aus den Bereichen Kunst, Technik und Design
sowie Luft-Bastelkursen für Kinder. PRINT IT kam mit Wilhelm
Koch ins Gespräch.
PRINT IT: Wie entstand die Idee, in Amberg ein Luftmuseum zu
eröffnen?
Wilhelm Koch (WK): Seit 1983 arbeite ich als Designer und Künst-
ler mit dem Medium Luft – ein Beispiel dafür ist meine Klang-Per-
formance „Pneumatic Rubber Orchestra“. In dieser Zeit sind viele
Kontakte zu Luftkünstlern, Designern und Architekten entstanden.
Im Jahr 2006 boten sich dann ideale Räumlichkeiten im 600 Jah-
re alten „Klösterl“-Bau in Amberg: Dort konnte auf 750 qm in 25
Räumen ein Luftzentrum geschaffen werden. Die Stadt Amberg
unterstützte nach langem Abwägen meine Initiative der Museums-
gründung, indem sie das Gebäude mietfrei zur Verfügung stellte.
Nach der Gründung eines Museumsvereines und dank der Unter-
stützung vieler Förderer und ehrenamtlicher Helfer konnte sich
das Luftmuseum über die letzten zehn Jahre erfolgreich etablieren.
PRINT IT: Wie stellt man Luft aus?
WK: Indem man sie sichtbar, fühlbar, hörbar, wahrnehmbar macht
– das geschieht im Luftmuseum mit zum Teil interaktiven Objekten
wie der Aeolsharfe, dem „Fliegenden Teppich“, dem „Luftbrunnen“
und anderen fantasievollen, kuriosen oder technischen Ausstel-
lungsobjekten rund ums Thema Luft.
PRINT IT: Was macht das Luftmuseum einzigartig?
WK: Wir sind das einzige Museum weltweit, das sich facettenreich
dem Medium Luft widmet. Unsere Themenbereiche umfassen De-
sign, Kunst, Architektur und Technik. Darüber hinaus interessiert uns
die Luft unter anderem in der Sprache, im Alltag und in den Berei-
chen Musik, Akustik und Klang. Mit Vorträgen, Veranstaltungen und
jährlich mindestens acht Sonderausstellungen setzt sich das Luftmu-
seum kontinuierlich mit dem flüchtigen Medium auseinander.
PRINT IT: Wie vermittelt man auch jüngeren Besuchern, dass Luft
mehr ist als „Nichts“?
WK: Einmal im Monat findet in unseren Museumsräumen das
sogenannte „Luftwerken“ im „Fliegenden Klassenzimmer“ statt:
Luftlehrerinnen greifen immer wieder neue Themen auf, unter an-
derem auch aus den Sonderausstellungen – da geht es dann bei-
spielweise um Vakuumplastiken, Ballonarbeiten oder Windenergie.
Führungen für Kindergartengruppen und Schulklassen aller Alters-
stufen können jederzeit gebucht werden. Neben einem Rundgang
durch die Ausstellungsräume sind altersspezifische Kreativarbei-
ten zum Thema Luft möglich.
PRINT IT: In Amberg befindet sich nicht nur das einzige Luftmu-
seum der Welt, auf Ihre Initiative hin wurde die Stadt auch zum
„Luftkunstort“ – was steckt dahinter?
WK: Amberg ist ein Zentrum für lufttechnische Anwendungen – hier
werden zum Beispiel luftgefederte Sitze und Druckluftwerkzeuge
hergestellt. Außerdem gibt es an der Ostbayerischen Technischen
Hochschule eine Professur für Strömungstechnik und Druckluft-
technik. Durch die Idee des „Luftkunstortes“ zeigt sich das Thema
Luft im ganzen Stadtgebiet mit Luftplastiken, Windobjekten und
akustischen Veranstaltungen. Ein „Amberger Luftgarten“ ist in Pla-
nung – und wir arbeiten mit weiteren Projekten daran, in der Stadt
die „Lufthoheit“ zu gewinnen!
PRINT IT: Dieses Jahr feiert das Museum zehnjähriges Bestehen.
Sind für das Jubiläumsjahr besondere Ausstellungen geplant?
WK: Ja. In Kooperation mit Professor Volker Fischer aus Frankfurt
am Main gestalten wir eine große kulturgeschichtliche Themen-
ausstellung, die sich dem Phänomen „Schweben“ widmet – das ist
eine Premiere. Zudem wird das Künstlerduo „Daisy Balloon“ aus
Tokio erstmals in Deutschland seine Designprojekte mit Installa-
tionen und Fotos präsentieren. Ich freue mich auch sehr darüber,
dass der Schriftsteller Uwe Dick für das Luftmuseum eine bissige
Lesung rund um das Thema Luft erarbeitet. es
Die Einkaufstütenorgel ist ein Hingucker im Luftmuseum.
Wilhelm Koch ist Gründer und Leiter des Luftmuseums.
www.luftmuseum.de
KULTUR
10 PRINT IT
the place to be for sports.
www.berlin-sportmetropole.de
Wir in Berlin treiben es gern
auf die Spitze. Am liebsten
beim Sport.
Fotooben:©Technicon,Fotounten:©SpikeAerospace
DER TRAUM VOM FLIEGEN WIRD WAHR
First-Class-Feeling in der Holzklasse und in viereinhalb Stunden nach Sydney – Ausblicke in
die Zukunft der Luftfahrt fördert Faszinierendes zutage
Für viele Luftfahrtliebhaber hat spätestens mit der Einmottung
der letzten Concorde die Fliegerei ihren Sehnsuchtsfaktor verlo-
ren und sich selbst zu einem reinen Transportmittel degradiert.
Neue Überschallflugzeuge und revolutionäre Innenraumkon-
zepte könnten daran in nicht allzu ferner Zukunft wieder etwas
ändern. Und das Beste daran: Grün wird’s auch noch.
Die ganz persönliche Hölle für jeden Langstrecken-Economy-
Passagier beginnt fast immer mit einem harmlosen Buchstaben
auf dem Flugticket: E und F heißen die mittleren Sitzplätze in der
mittleren Sitzreihe, auf denen man eingequetscht zwischen seinen
Sitznachbarn die nächsten 18 Stunden auf dem Weg zum Traumziel
darben muss – ohne Fluchtmöglichkeit oder zumindest die Chance,
mal einen sehnsüchtigen Blick aus dem Fenster werfen zu können.
Und fast immer macht Murphy seinem Gesetz alle Ehre, indem
kurz nach dem Start irgendwo ein Kleinkind das Schreien anfängt
und bis zur Landung nicht mehr damit aufhört. Betty Mohler lässt
sich von dem Trubel nicht stören: Seelenruhig klaubt sie die Spezi-
albrille aus dem Gepäcknetz in der Rückenlehne des Sitzes vor ihr
und setzt sich das taucherbrillenartige Ungetüm zusammen mit
einem Satz Kopfhörer auf. Ein Klick teleportiert Bettys Sinne ins
Paradies, wo sanftes Wellenrauschen das Kindergeschrei ersetzt
und die rotglühende Sonne langsam hinter Bali im Meer versinkt.
Noch ist Betty Mohlers Vorstellung von der Art und Weise, wie
wir in Zukunft fliegen werden, ein hübscher Traum. Ein Traum al-
lerdings, dessen Erfüllung schon in greifbarer Nähe liegt: „Virtual
Reality Hyperspace“ heißt das großangelegte EU-Projekt, an dem
die Wissenschaftlerin vom Max-Planck-Institut für biologische
Kybernetik zusammen mit Kollegen aus sechs Ländern Möglich-
keiten zur Verbesserung des Passagierkomforts erforscht hat –
und das Erstaunliches in Aussicht stellt. „Über virtuelle Realität
möchten wir positive Illusionen über mehr Platz schaffen“, sagt
Mohler. Wenn der Reisende sich an einem Bachlauf im Wald, auf
dem Gipfel eines Berges oder auch im heimischen Wohnzimmer
wähnt, verändert das auch seine Körperwahrnehmung, ist die Wis-
senschaftlerin überzeugt. Dass das mehr ist als bloße Hoffnung,
beweisen die großangelegten Testreihen, die das Institut durchge-
führt hat und bei denen die Probanden in überwältigender Mehr-
heit angaben, mit VR-Brille einen entspannteren (simulierten)
Flug als ohne gehabt zu haben. Technisch ist die ganz persönliche
Die Firma Spike Aerospace plant im Jahr 2018 den Überschall-Businessflieger
Spike S-512 Supersonic Jet in den Markt einzuführen.
MOBILITÄT
12 PRINT IT
Fotooben©Airbus,Fotounten:©ReactionEngines
Illusion vom Ritt auf dem fliegenden Teppich, der Traum vom Flie-
gen, also schon heute möglich, auf eine serienmäßige Einführung
im Linienbetrieb muss man sich allerdings noch etwas gedulden:
Der Untertitel des VR-Projekts lautet nicht umsonst „2050“.
Schlagendes Argument für fensterlose
Flugzeuge ist das Gewicht
Deutlich früher darf man dagegen wohl mit den ersten fenster-
losen Flugzeugen rechnen. Was sich im ersten Moment ziemlich
ungemütlich anhört, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als
das genaue Gegenteil: Maschinen wie der Ixion sollen eine unge-
ahnte Rundumsicht bieten, fast so, als wäre der Jet komplett aus
Glas. Möglich machen sollen das eine ganze Reihe von hochauflö-
senden Kameras an der Außenseite der Maschine sowie biegsame
Displays, die fast den gesamten Innenraum einnehmen. „Eines der
schlagenden Argumente für fensterlose Flugzeuge ist natürlich das
Gewicht“, sagt Tom Taylor, der Ixion für das Designbüro Technicon
konzipiert hat. „Verglichen mit herkömmlichen Scheiben sind die
neuen Displays sehr leicht und sehr dünn.“ In wenigen Jahren wer-
den die biegsamen Wunderschirme ausgereift und günstig genug
für den Einsatz sein, schätzt Taylor – von da ab sei es nur noch eine
Frage der Zeit, bis fensterlose Jets nach und nach die herkömm-
lichen Modelle verdrängen würden. Und tatsächlich: Airbus hat
im vergangenen Jahr ein entsprechendes Patent angemeldet, und
die US-Firma Spike Aerospace will bereits 2018 den Überschall-
Businessflieger Spike S-512 Supersonic Jet auf den Markt bringen.
Der Vorreiter Ixion dagegen, als Businessjet geplant, wird wohl nie
abheben – er ist ein reines Konzeptflugzeug.
Ein wiederbelebter Traum: mit
Überschall von Brüssel nach Sydney
Ebenfalls ein Konzept, allerdings von weit größerer Signalwirkung
für Luftfahrtliebhaber, haben die Ingenieure von Airbus unlängst
als Patent eingereicht: Nach dem Absturz einer Concorde über Pa-
ris vor mehr als 15 Jahren und dem kurz darauf folgenden Ende
einer Ära sollen in nicht allzu ferner Zukunft wieder zivile Über-
schallflugzeuge den Himmel bevölkern. Das noch namenlose „ult-
raschnelle Luftfahrzeug“ soll eine Reisegeschwindigkeit von stol-
zen 4,5 Mach erreichen und damit mehr als doppelt so schnell wie
die Concorde fliegen, die mit rund 2.100 Kilometern pro Stunde
über den Atlantik jettete. Die 18.600 Kilometer von Brüssel nach
Sydney via Nordpol und Beringstraße – um Überschallknalle in be-
wohnten Gebieten zu vermeiden – wären dann beispielsweise nur
noch ein Katzensprung von viereinhalb Stunden. Airbus’ neuestes
Projekt soll dem so jäh gescheiterten französischen Traum in je-
der Hinsicht überlegen sein: Ein Raketentriebwerk am Heck wür-
de dafür sorgen, dass die Maschine senkrecht wie eine Raumfähre
starten könnte und von ihm auf eine Flughöhe von 30.500 Metern
gebracht würde. In der Stratosphäre angekommen würden dann
zwei Staustrahltriebwerke übernehmen und die Passagiere flüs-
terleise an ihr Ziel bringen. Der Clou dabei: Die Triebwerke würden
mit vergleichsweise günstigem Wasserstoff befeuert, um die hor-
renden Kosten zu umgehen, die die extrem kerosindurstige Con-
corde verursachte. Einen Haken hat die Sache natürlich aber auch:
Das Projekt ist momentan kaum mehr als ein Gedankenspiel der
Airbus-Ingenieure. Deutlich weiter ist Reaction Engines mit seiner
Lapcat A2: Die Maschine lässt sich technisch irgendwo zwischen
Concorde und dem Airbus-Projekt einordnen, soll dafür aber schon
in weniger als 25 Jahren Marktreife erlangen.
Entwicklung kosteneffizienter
Hybridflugzeuge geht voran
Nicht ganz so lange dürfte es bis zur Serientauglichkeit einer In-
novation dauern, die momentan auf dem Automobilmarkt auf dem
Vormarsch ist: Die Entwicklung kosteneffizienter Hybridflugzeuge
steht angesichts des drohenden Klimawandels bei gleichzeitig ra-
sant steigenden Passagierzahlen ganz oben auf der Prioritätenliste
der Flugzeugkonzerne. Und wieder ist es Airbus, das zusammen
mit dem Triebwerkshersteller Rolls-Royce vorne mitmischt:
E-Thrust heißt das Projekt des Flugzeugbauers, das bis 2030 einen
90-sitzigen Regionaljet mit kombiniertem Elektro-Gas-Antrieb in
die Lüfte schicken soll.
Statt große und schwere Jettriebwerke unter die Tragflächen zu
hängen, soll die fertige Maschine von einer Vielzahl relativ kleiner
leichter Elektrotriebwerke bewegt werden, die von den Tragflä-
chen bis zum Rumpf an den verschiedensten Stellen angebracht
werden sollen. Der Vorteil: Je mehr Triebwerke vorhanden sind,
desto besser lässt sich der Luftstrom über die Tragflächen steu-
ern, was den Auftrieb deutlich verstärkt. Weil das aber noch lange
nicht genug Energie spart, setzt Airbus auf das Zusammenspiel
vieler kleiner Details wie verbesserte Batterietechnik und die Ins-
tallation von Solarzellen auf den Tragflächen. Im Idealfall wird das
zusätzlich installierte Jettriebwerk dann nur noch zum Start und
in Notfällen benötigt.
Bis dahin mag es noch ein weiter Weg sein – dass die Technik an
sich funktioniert, hat Airbus allerdings schon mit dem kleinen Bru-
der bewiesen: Ein Prototyp des E-Fan hüpfte im Juli 2015 die 74
Kilometer vom englischen Lydd ins französische Calais und wieder-
holte damit genau 106 Jahre nach Louis Blériot dessen historische
Atlantiküberquerung in einem klapprigen Einsitzer aus Holz. Und
was damals galt, gilt heute eben immer noch: Alle großen Dinge
fangen mal klein an. jv
Ein Prototyp des E-Fan flog im Juli 2015
die 74 Kilometer vom englischen Lydd
ins französische Calais.
PRINT IT 13
Fotos:©iStock.com/BraunS,BrittaKasholm-Tengve
GENUSS IN LUFTIGER HÖHE
Tomatensaft schmeckt in luftigen Höhen besser, das Essen aber häufig fad – Bordverpflegung
im Flugzeug hat ihre ganz eigenen Regeln
Gourmet-Menü auf Sterneniveau oder verkochte Nudeln aus
der Aluschale: Über den Wolken können Fluggäste zwischen
Himmel und Hölle kulinarisch alles erleben. Darüber, wie die
Mahlzeit auf dem Flugzeugklapptisch schmeckt, entscheidet
aber nicht allein der Ticketpreis. Um auch in 12.000 Metern
Höhe ein schmackhaftes Essen hinzubekommen, arbeiten Flug-
gesellschaften mit Wissenschaftlern zusammen, bauen moderne
Cateringküchen und verpflichten Köche aus aller Welt.
„Huhn oder Pasta?“, lautet zur Essenszeit die Standardfrage der
Flugbegleiter an Economy-Passagiere. Wer mehr fürs Ticket aus-
gegeben hat, isst in der Business oder First Class nicht nur von
feinem Porzellan, sondern kann auch meist aus mehreren Gour-
metmenüs wählen. Erste-Klasse-Passagiere der Lufthansa wurden
beispielsweise im Frühsommer 2015 auf Interkontinentalflügen
Gerichte des Spitzenkochs Harald Wohlfahrt kredenzt. Und das
österreichische Restaurant- und Cateringunternehmen Do&Co
bietet für die Business-Class einen „Flying Chef“ an. Der ausge-
bildete Koch unterstützt die Crew bei der Zubereitung der Spei-
sen an Bord und berät die Fluggäste bei der Zusammenstellung
des Menüs. Trotz Luxus in den Premiumklassen und Sparmenüs
im Billigsegment – eines bleibt gleich: Seit in den 1950er-Jahren
aus Sicherheitsgründen das Zubereiten von Speisen im Flugzeug
eingestellt wurde, kommt nur noch Aufgewärmtes auf den Klapp-
tisch. Die Mahlzeiten werden in Großküchen von spezialisierten
Cateringfirmen vorgekocht und in der Bordküche in Dampfgarern
nur noch aufgewärmt. Synchron mit dem jährlich steigenden Pas-
sagieraufkommen hat sich eine Gastronomiebranche entwickelt,
die in gigantischen Dimensionen kocht: Das Flugzeug-Catering der
arabischen Fluggesellschaft Emirates stellt in der größten Airline-
Küche der Welt in Dubai täglich 163.000 Mahlzeiten her. Der Welt-
marktführer im Bereich Flugzeugessen, die Lufthansa-Tochter LSG
Sky Chefs, erzielte 2014 einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro.
Bei den Airline-Caterern schnippeln, braten und backen Köche aus
aller Welt, um den Geschmack eines internationalen Publikums zu
treffen. Außerdem gilt es, komplexe Abläufe in der Produktion zu
managen sowie strenge Sicherheits- und Hygieneanforderungen
einzuhalten. Hinzu kommen die zahlreichen Sonderwünsche beim
Flugzeugessen: Ob koscher, vegan oder Schonkost – LSG Sky Chefs
hat mittlerweile fast 100 verschiedene Sondermahlzeiten im Ange-
Die Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs ist Weltmarktführer im Bereich Flugzeug-
essen und beliefert tagtäglich unzählige Maschinen.
GENUSS
14 PRINT IT
Die erste Bordverpflegung wurde am 11. Oktober 1919 auf einem
Flug der Handley Page Aircraft Company von London nach Paris
gereicht: Die Passagiere konnten an Bord eine mit Sandwiches und
Obst gefüllte Lunchbox kaufen.
	 1936 installierte United Airlines als erste Fluggesellschaft Küchen an
Bord ihrer Flugzeuge und servierte warme Speisen.
	 Als goldenes Zeitalter der Passagierluftfahrt galten die 1950er-Jahre:
Die Tische im Flugzeug waren mit Stofftischdecken, Porzellan und
Silberbesteck gedeckt, auf der Speisekarte standen Hummer, Kaviar
und Cognac.
	 Der Wettbewerb unter den Fluggesellschaften verschärfte sich im
Laufe der 1960er-Jahre und mit den Preisen sank auch die Servicequa-
lität. Das Essensangebot wurde fettiger und stärker gewürzt – so war
es zum Aufwärmen an Bord besser geeignet.
	 Southwest Airlines etablierte 1971 das Prinzip des Billigfliegens – ein
Trend, der sich bis heute fortsetzt. Der Kostendruck lässt Airlines auch
bei der Verpflegung sparen: Auf Kurz- oder Mittelstrecken gibt es war-
me Mahlzeiten häufig nur noch gegen Bezahlung.
FLUGZEUGESSEN FRÜHER UND HEUTE
Fotos:©iStock.com/BrianRaisbeck,kickimages
bot. Trotz des Aufwands, der beim Airline-Catering betrieben wird,
bleibt Flugzeugessen ein heiß diskutiertes Thema. Beim jährlich
verliehenen Skytrax-Award stimmen Passagiere regelmäßig nicht
nur über die Pünktlichkeit, Sicherheit und Sauberkeit von Airlines
ab, sondern auch über die beste Bordverpflegung. Im vergange-
nen Jahr heimste Asiana Airways in der Economy Class den ersten
Platz ein, Turkish Airlines und Austrian gewannen in der Business
Class, und das beste Essen in der Ersten Klasse gibt’s laut Skytrax
bei Etihad.
DAS TOMATENSAFT-RÄTSEL
Eine Erklärung, warum das Essen im Flieger oft den Wunsch aus-
löst, kräftig nachzuwürzen, lieferte 2010 eine Testreihe des Fraun-
hofer-Instituts im Auftrag der Lufthansa. Die Aromachemikerin
Andrea Burdack-Freitag vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik in
Holzkirchen fand heraus, dass die veränderten Druckverhältnisse
an Bord eines Flugzeugs die Geschmackswahrnehmung beeinflus-
sen. Auf einer Reiseflughöhe zwischen 10.000 und 12.000 Metern
herrscht im Innenraum der Kabine ein Luftdruck, als befinde man
sich 2.000 bis 2.400 Meter über dem Meeresspiegel. Der Sauer-
stoffgehalt im Blut nimmt in dieser Höhe ab und damit haben auch
die Geruchs- und Geschmacksrezeptoren weniger Sauerstoff zur
Verfügung. Die Folge: Salz wird beispielsweise bis zu 30 Prozent
und Zucker bis zu 20 Prozent weniger intensiv wahrgenommen.
Von der veränderten Sinneswahrnehmung profitierte im Test auch
das Lieblingsgetränk Nummer eins über den Wolken: „Tomatensaft
wurde bei Normaldruck deutlich schlechter benotet als bei Nieder-
druck. Er wurde als muffig beschrieben. Oben traten angenehm
fruchtige Gerüche und süße, kühlende Geschmackseindrücke in
den Vordergrund“, erklärt Andrea Burdack-Freitag in einem Inter-
view mit der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Doch auch US-Forscher fühlten sich von dem luftigen Geschmacks-
phänomen herausgefordert und lieferten kürzlich eine andere Er-
klärung: Die Lebensmittelwissenschaftler der Cornell-Universität
behaupten, dass die veränderte Geschmackswahrnehmung nichts
mit Luftdruck oder Luftfeuchtigkeit zu tun hat, sondern mit der
Lautstärke. In einer lauten Umgebung hatten die Probanden der
US-Studie mehr Lust auf Würziges. Das Dröhnen der Triebwerke
könnte Passagiere also vermehrt zu Tomatensaft greifen lassen.
Sterneküche über den Wolken. Da wird die Reise zum Vergnügen.
WIRKT ALKOHOL IM FLUGZEUG SCHNELLER?
Mit dem Mythos, dass Alkohol in größeren Höhen schneller be-
trunken macht, räumte die US-Flugbehörde Federal Aviation Ad-
ministration bereits 1970 auf: Wissenschaftler maßen die Blutalko-
holkonzentration bei 60 Probanden, die Alkohol unter normalen
Bedingungen sowie unter Bedingungen, wie sie während eines
Fluges herrschen, getrunken hatten. Das Ergebnis: Die Promil-
lezahl war bei den unterschiedlichen Höhen gleich. Den Rat von
Ärzten, besonders auf Langstreckenflügen viel zu trinken, um ein
Austrocknen des Körpers und Thrombosen zu verhindern, sollte
man aber trotzdem mit Wasser oder Säften umsetzen. Alkohol
wirkt dehydrierend – und kann dazu führen, dass die Reise für alle
Beteiligten unangenehm wird: Auf einem Flug von Hongkong nach
Wladiwostok fesselten Passagiere einen stark betrunkenen Mitrei-
senden, der an Bord randaliert hatte, mit Gurten und Klebeband
für viereinhalb Stunden an seinen Sitz. es
PRINT IT 15
Fotosvonobenlinksnachuntenrechts:©DasKubatzki,GasteinerHeilstollen,IslingtonHotel,BiohotelMattlihüsOberjoch
HOTELS FÜR FRISCHLUFT-FANS
Endlich Urlaub, endlich durchatmen – An diesen vier Orten mit besonders sauberer Luft
nimmt die Erholung mit jedem Atemzug zu
TASMANIEN: SAUBERER SUPERLATIV
Australien ist ein Land der Naturwunder. Neben dem größten
Korallenriff und der giftigsten Schlange der Welt gibt es auch
ein luftiges Superlativ: Auf Tasmanien, der größten Insel Aus-
traliens, wird vom UN-Programm „Global Atmosphere Watch“
regelmäßig die sauberste Luft weltweit gemessen. Das Klima
auf der grünen Insel, die fast zur Hälfte aus Nationalparks be-
steht, ähnelt dem der fran-
zösischen Atlantikküste.
Für Frischluftfans mit Hang
zum Luxus ist das Hotel Is-
lington in Hobart eine gute
Adresse: Das preisgekrönte
Boutique-Hotel ist opulent
mit Kunst und Antiquitäten
eingerichtetundvomüppig
grünen Garten (oder der ei-
genen Terrasse) aus haben
Gäste einen beeindrucken-
den Blick auf den Hausberg
Mount Wellington.
www.islingtonhotel.com
NORDSEE: WIND UND WELLEN
Wenn vom Meer eine kräftige Brise weht und die Gischt
spritzt, ist die beste Zeit für einen Spaziergang am zwölf Ki-
lometer langen Strand von St. Peter-Ording: Das Reizklima in
dem Nordseeheilbad gilt als sehr gesundheitsfördernd. Die
maritimen Aerosole in der Luft wirken wie eine Inhalation.
Und wer nach einem ausgiebigen Spaziergang windzerzaust,
hungrig und müde ist, kann im „Das Kubatzki“ einkehren: Das
Hotel im modernen nordischen Design empfängt mit herzli-
cher Gastfreundschaft und regionalen Spezialitäten wie friesi-
schem Schafskäse oder fangfrischem Nordsee-Fisch. Weiteres
Gesundheitsplus: Zweimal täglich finden für Hotelgäste Yoga-
Klassen statt.
www.das-kubatzki.de
BAD GASTEIN: LUFT-KUR UNTER TAGE
In Bad Gastein können Besucher draußen und drinnen
tief einatmen: Die klare Bergluft in den österreichischen
Alpen sorgt für neue Energie und im Inneren des Gastei-
ner Heilstollens lindert Radon-haltige Luft Erkrankungen
der Atemwege oder der Haut. Ob Frischluft-Action in den
Bergen oder Radonkur unter Tage: Das Hoteldorf Grüner
Baum ist die ideale Ausgangsbasis für beides. Das tradi-
tionsreiche Viersternehotel am Rande des Nationalparks
Hohe Tauern verfügt über eine eigene Thermalquelle und
der Heilstollen ist nur zehn Minuten entfernt. Zudem
werden zahlreiche Aktivitäten im Freien angeboten – zum
Beispiel geführte Mountainbiketouren oder nächtliche
Schneeschuhwanderungen.
www.hoteldorf.com
OBERJOCH: BERGLUFT SCHNUPPERN
Warum ist die Luft in den Bergen dünner? Diese Kinderfrage
– die sich insgeheim auch viele Erwachsene stellen – ist im
Mattlihüs in den Allgäuer Alpen häufiger zu hören. Schließ-
lich befindet sich das Bio-Hotel in Deutschlands höchstem
Bergdorf Oberjoch auf 1.200 Metern. Dass mit zunehmender
Höhe der Luftdruck und auch der Sauerstoffanteil sinkt, nut-
zen Sportler im Höhentrainingslager: Der Körper bildet mehr
rote Blutkörperchen und wird leistungsfähiger. Angst vor
Höhenkrankheit muss auf dem sonnenverwöhnten Hochpla-
teau niemand haben – kritisch wird’s erst ab 2.500 Metern.
Vielmehr wirbt das Hotel mit nachhaltiger Erholung beim
Wandern durch grüne Bergwiesen oder beim Wintersport im
autofreien Skigebiet.
www.mattlihues.de
REISE
16 PRINT IT
competence
Kompetenz begeistert.
Wissen von Experten für Praktiker
WIR MACHEN SIE FIT,
VOM LAYOUT BIS ZUM DRUCK
Seminare & Schulungen
www.igepa-competence.de
AlleFotos:DanielIsbrecht,ZigaretterechteSeite:©RomanSigaev-Fotolia.com
KEIN DRUCK OHNE LUFT
Viele Fakten und Wissenswertes rund um das Thema Luft beim Druckprozess im Allgemeinen
und bei LASERLINE im Besonderen
Auch wenn die Luft nicht zu sehen ist, spielt sie im täglichen
LASERLINE-Druckprozess eine entscheidende Rolle. Luft wird
überall da verwendet, wo es darum geht, Druckbögen zu trennen
oder zu transportieren. Als Saug- oder Blasluft in den Druckma-
schinen sorgt Luft dafür, dass der Druckbogen angesaugt und
damit vom Stapel getrennt wird. Lufttische an Schneidemaschi-
nen machen es leicht, auch große Papierstapel zu bewegen. Bei
der Druckweiterverarbeitung sorgt eine gute Einstellung der
Luftströme dafür, dass das Papier sicher durch die Maschine ge-
führt wird. Für LASERLINE spielt aber auch das Thema „saubere
Luft“ eine wichtige Rolle.
DER „REINRAUM“ DER DRUCKVORSTUFE
In der CTP-Einheit werden die Druckplatten vom PC aus digital im
Plattenbelichter bebildert. CTP steht für „computer to plate“. Der
Vorteil des Verfahrens ist, dass dabei mechanische Einflüsse auf
der Druckplatte wie Fehlbelichtungen, Staub oder Kratzer erheblich
reduziert werden. Als solches ist die CTP-Einheit eine Art „Reinraum“
in der Druckvorstufe – sie muss absolut staubfrei und bei möglichst
konstanten Temperaturen betrieben werden. Hier darf die Luft also
gerne einmal stillstehen!
GUTE LUFT IM DRUCKSAAL
Wenn in der heimischen Küche Trockner, Geschirrspüler und Wasch-
maschine gleichzeitig laufen, kann es ganz schön warm und stickig
werden. Nicht viel anders verhält es sich im Drucksaal, wenn High-
End-Druckmaschinen am Werk sind. Staub, Puder und druckspezifi-
sche Chemikalien mischen sich dort in der Luft, die vom Betrieb der
Druckmaschinen aufgeheizt wird. Die Prozessluftabsaugung, eine
Einheit, die jeweils für verschiedene Maschinentypen konzipiert
sein muss, sorgt für reine Luft im Drucksaal und somit auch für den
reibungslosen Betrieb der dort befindlichen Maschinen.
WARM-FEUCHT-HEISS-KALT?
Im Sommer können Wellen auftreten, im Winter Schrumpfungen.
Zu heiß und feucht darf es nicht sein, zu kalt und trocken aber
Luftbefeuchter sorgen dafür, dass das Papier nicht tellert oder sich an den
Rändern wellt.
SERVICE
18 PRINT IT
auch nicht. Die Rede ist von Lufttemperatur und -befeuchtung in
Drucksaal und Papierlager. Der Grund: Papier ist hygroskopisch,
d.h. es nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf und gibt sie
auch wieder ab. Das kann nicht nur Veränderungen im Aussehen,
sondern auch in der Verarbeitungsfähigkeit bewirken. Für den
Bogen-Offset-, den Offset- wie auch den Digitaldruck sind Flach-
lage und Laufeigenschaften des Papiers, etwaige Verspannungen
oder Randwelligkeiten entscheidend. Das gilt auch für die exakte
Temperierung der Druckwalzen, der eingesetzten Druckfarben und
etwaiger Veredelungen. Luftbefeuchtung und ein druckkompatibles
Raumklima von rund 22 Grad Celsius sind erfolgsentscheidende
Kriterien für das richtige Druckergebnis.
HEISSE LUFT? HER DAMIT!
Einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung leisten Wärme-
rückgewinnungsanlagen. Sie nutzen die Abwärme, die bei der
Produktion im Drucksaal entsteht, zum Beheizen anliegender
Räume. Eine gute Möglichkeit, beim Drucken im positiven Sinne
Dampf abzulassen!
AUFGELOCKERT UND ANGESAUGT
Wie kommt der Bogen eigentlich durch die Druckmaschine? Auch
hier ist Luft im Spiel. Es gibt verschiedene Arten von Anlegern,
über die das Papier in die Druckmaschine transportiert wird. Unter
anderem werden Saugköpfe eingesetzt, die den Bogen durch einen
kurzen, aber sehr effektiven Luftsog aufnehmen und ihn zum Druck
auf den Anlagetisch transportieren. Und auch an anderer Stelle
macht Luft richtig Wind: An den Ecken des Papierstapels gibt es
Blasevorrichtungen, man spricht auch vom Lockerungsgebläse, die
für eine Auflockerung des Papiers und den staufreien und reibungs-
losen Papiertransport sorgen!
GUT DRUCK WILL WEILE HABEN	
Bedruckt, verpackt, verschickt? So machen wir’s. Doch ein wenig
Zeit muss zwischen den einzelnen Schritten schon sein, damit der
Druck trocknen kann. Beidseitig bedrucktes Material sollte mindes-
tens fünf Stunden „ausgasen“ und durchtrocknen, damit es nicht
klebt, abreibt oder verschmiert. Je nach Bedruckstoff, Farbauftrag
und Veredelungswünschen kann die Trocknungszeit erheblich
variieren. Das Entscheidende bei der Trocknung ist dabei nicht die
Lufttemperatur, sondern die Belüftung.
NICHTRAUCHEN WIRD BELOHNT
Seit 2001 erhalten alle Mitarbeiter von LASERLINE, die
nicht rauchen, eine Prämie. Damit hat das Unternehmen
dem Rauchen in den Firmengebäuden einen Riegel
vorgeschoben und schützt die Gesundheit der nicht-
rauchenden Mitarbeiter. Wer qualmen möchte, muss
dies draußen tun. Außerdem muss die Raucherzeit am
internen Zeiterfassungssystem als Pausenzeit erfasst
werden. Diese Maßnahmen sollen Nichtrauchern den
Rücken stärken und für gute Luft sorgen.
AUF DER ZIELLINIE
Bei dem BMW BERLIN-MARATHON, dem B2RUN Berlin und
vielen weiteren Veranstaltungen war er im vergangenen Jahr
im Einsatz: der Torbogen von LASERLINE. In wenigen Minuten
ist der Bogen aus Polyestermaterial mit B1-Zertifikat mit Luft
befüllt. Damit die leichte Konstruktion festen Stand erhält, wird
sie mit Abspannseilen oder Erdankern gegen Wegfliegen bei Wind
gesichert. Für die Läufer ist der Torbogen dabei ein Ziel, das in
möglichst geringer Zeit durchlaufen sein will.
Mittels Saugknöpfen wird Papier von der Druckmaschine angesaugt.
LASERLINE SORGT FÜR GUTE LUFT
LASERLINE ist eine der ersten Druckereien weltweit, die kom-
plett CO2-neutral arbeitet – und zwar nicht nur in der Produk-
tion, sondern auch in allen anderen Unternehmensbereichen.
PRINT IT 19
Foto:©OlgaDanylenko/Shutterstock.com
LUFTDRUCKE DER ANDEREN ART
Ob federleicht, mit Luft gefüllt oder für luftige Einsätze gedacht – Einige der Druckprodukte
im LASERLINE-OnlineShop überraschen in unterschiedlichster Hinsicht durch ihre „Luftigkeit“
Was gedruckt ist, bleibt zwar, aber wer sagt denn, dass das Er-
gebnis nicht trotzdem federleicht sein kann? Ein genauer Blick
ins Produktportfolio lohnt sich und bringt überraschende Luft-
Drucke hervor.
Druck wiegt zuweilen schwer. Man denke an Schulbücher, gefüllte
Aktenordner im Büro oder Kartons mit dem Jahresgeschäftsbe-
richt. Dass Druck aber auch ganz leichtfüßig daherkommen kann,
beweist eine kleine Exkursion durch das Druckprodukte-Portfolio
von LASERLINE. Der genaue Blick zeigt: Bereits bei den Materialien
gibt es eine Reihe von Bedruckstoffen, die besonders leicht sind,
weil sie als Fliegengewichte konzipiert wurden.
Hier hat die Werbetechnik die Nase vorn. Die Hohlkammerplatte
ist das Paradebeispiel eines luftigen Materials. Denn ihr geringes
Gewicht entsteht durch die Lufteinschlüsse in ihrer Noppenstruk-
tur, die zusätzlich für eine besonders hohe Stabilität sorgt. Eine
fantastische Kombination für Plakate im Außenbereich, die sich
gegen Witterungseinflüsse, Wind und Wetter behaupten müssen.
Ähnlich federleicht kommt die Wellpappe EB-Welle daher, deren
Lufteinschlüsse in den Wellen für die große Leichtigkeit bei Figu-
renaufstellern in Lebensgröße sorgen. Auch hier überzeugt das
Pappkonterfei durch eine hohe Stabilität bei sehr leichtem Ge-
wicht. So mancher VIP lässt sich damit ganz einfach unter den Arm
klemmen! Und auch die statische Haftfolie kennt keine schweren
Stunden. Insbesondere nicht für denjenigen, der sie appliziert, denn
das Aufklebermaterial lässt sich blasenfrei positionieren und ist
dabei luftig leicht. Ihren Lieblingsplatz finden statische Aufkleber
auf Schaufenstern, Wänden, Böden oder Autos. Wenn der Wind
pfeift, braucht es Drucke von besonderer Standfestigkeit und Du-
rabilität, um den Naturgewalten mit einem brillanten Druckbild
zu trotzen. Mesh-Banner für die auffällige Werbung im Außen-
bereich müssen durch ihre optische Qualität den Blick auf sich
ziehen und bei allen Witterungslagen möglichst lange eine gute
Figur machen. PVC-Meshgewebe B1 beherrscht das Zähmen der
Naturkräfte mit besonderer Eleganz. Es besitzt ein höheres Volu-
men und ist wind- und damit luftdurchlässig. Bei höherer Windlast
bietet dieses Material die beste Qualität, um möglichst langle-
big und sicher im Blickfeld der Zielgruppe zu bleiben. Mit einer
ähnlichen Standhaftigkeit punktet das Y-Banner Outdoor, das bei
massiver Zugluft bis Windstärke 4 an Ort und Stelle bleibt und ge-
fahrenlos gut aussieht – ideal für den Einsatz an exponierter Stelle
oder in windreicher Umgebung wie am Hafen oder an der Küste.
Vergleich Werbetechnik-
Materialien
Wellpappe:
620 g/qm bei 4,5 mm Stärke
Hohlkammer:
900 g/qm bei 3,3 mm Stärke
Displaykarton:
1.020 g/qm bei 2mm Stärke
SERVICE
20 PRINT IT
Ganz so weit muss weg der windfeste Kundenstopper nicht reisen,
um durch seine Standfestigkeit zu überzeugen. Wenn es stürmt
und weht, bleibt er der sprichwörtliche Fels in der Brandung und
lenkt den Blick souverän auf sich (mehr zu diesen Produkten er-
fahren Sie auf der nächsten Seite).
Zu guter Letzt gibt es bei den Topsellern und im Individualdruck
Papiere, die mächtig Luft machen. Volumenpapiere sind solche
Luftfänger. Diese Papiere sind weniger flach zusammen„gewalzt“
und verändern sich so in ihrer Stärke, nicht aber im Gewicht – was
sich also griffig anfühlt, bleibt trotzdem ganz leicht, wie das Profi-
bulk. Machen Sie doch gleich den Fühltest. Denn dieser Artikel ist
auf 115 g/qm Profibulk mit Glanzlack gedruckt. Ein Volumenpapier,
dass durch seine hohe Steifigkeit und tolle Haptik überzeugt. Denkt
man allerdings gleich an Luftpost, feiert Offsetpapier seinen Auftritt
als klassisches Briefpapier, das sich mit leichtem Gewicht besonders
gut verschicken lässt. Praktisch: Mit dem passenden Briefumschlag
geht die (Luft-)Post gleich richtig ab! Man kann das schneidige Pfei-
fen fast schon hören, wenn man an den fliegenden Brief denkt –
oder an Windräder. Das Feinstpapier Evergreen classic gehört auch
zu den luftigen Papieren, allerdings im übertragenen Sinne. Denn zu
seiner Herstellung werden 100 % Windenergie eingesetzt. Visiten-
karten, Briefbogen und Klappkarten bekommen dadurch gleich den
Extraschwung, den frischer Wind so mit sich bringt. ih
Volumenpapiere bieten unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Sie
stechen allein schon durch ihre Haptik hervor und verleihen dem
Druckprodukt damit eine besondere Qualität. Zudem macht sich
das Mehr an Volumen auch optisch bemerkbar und verleiht Bro-
schüren, Geschäftsberichten und Co. das gewisse Etwas.
VOLUMENPAPIERE
	 hohes Volumen, tolle Griffigkeit bei leichtem Gewicht
	 Steigerung der Wertigkeit
	 ideal für: Bücher, Imagebroschüren, Umwelt- und
	Geschäftsberichte
OFFSETPAPIER
	 leichtes Gewicht bei guter Bedruckbarkeit
	 ideal für: Briefbogen (passend dazu sind im
	 OnlineShop Briefumschläge erhältlich)
FEINSTPAPIER EVERGREEN CLASSIC
	 hergestellt mit 100 % Windenergie
	 hohe haptische und ideelle Wertigkeit, in
	 verschiedenen Grammaturen erhältlich
	 ideal für: Visitenkarten, Briefbogen, Klappkarten
WENN ES ETWAS MEHR SEIN DARF
500 Blatt
115 g/qm Profibulk:
0,138 mm Stärke pro Blatt
1,3-faches Volumen
500 Blatt
115 g/qm Bilderdruck matt:
0,096 mm Stärke pro Blatt
1-faches Volumen
IM VERGLEICH
PRINT IT 21
FEDERLEICHTE WERBETRÄGER
OUTDOOR-PLAKATE 1
	 Material: Hohlkammerplatte
	 beständig gegen Witterungseinflüsse
	 geringes Gewicht, hohe Stabilität
STATISCHE AUFKLEBER 2
	 Material: Haftfolie statisch
	 Blasenfreies Positionieren
	 ideal für Guerilla-Marketingaktionen
KUNDENSTOPPER WINDFEST 3
	 Material: Aluminium-Plakatständer mit silber eloxiertem
	 Klapprahmen und UV-stabilisierter Antireflexfolie
	 Fuß fahrbar und mit Sand oder Wasser befüllbar
	 standardmäßig mit 2 Prints inklusive
	 Material: PVC-Polyesterplane B1
Y-BANNER OUTDOOR 4
	 Material: 510 g/qm PVC-Polyesterplane B1,
	 gewebeverstärkt für erhöhte Belastbarkeit
	 einsetzbar bei Wind und Wetter bis 	Windstärke 4
	 ideal für exponierte Stellflächen
MESH-BANNER 5
	 Material: PVC-Meshgewebe B1
	 höheres Volumen
	 wind- und luftdurchlässig
	 ideal bei höherer Windlast
FIGURENAUFSTELLER 6
	 Material: Wellpappe EB-Welle
	 höheres Volumen
	 hohe Stabilität bei leichtem Gewicht
	 lebensgroße Darstellung
LEICHTE MATERIALIEN, VOLLE WIRKUNG
LASERLINE bietet in der Werbetechnik eine Reihe an Materialien, die besonders leicht
konzipiert sind und damit vielzählige Möglichkeiten bieten
1
2
34
5
6
SERVICE
22 PRINT IT
Mediadaten und weitereInfos erhalten Sie unter:Telefon 030 / 46 70 96 777anzeigen_BTG@laser-line.de
Das Magazin für Berliner, Netzwerker,
Hauptstadtkenner und solche, die es
werden wollen.
Berlin
togo
Business-News zum Mitnehmen
1/2015
SMARTCITYSMARTCITY
Im Interview:
DR. ANDRÉ ZEUG,Vorstands-
vorsitzender vonDB Station&
Service
INDUSTRIE 4.0: Ein Blick aufdie vierte Revolution mit GE
CISCO – Die Ziele desIT-Giganten am Standort Berlin
GREENTEC AWARD prämiertgrüne Innovationen
HEALTHHEALTHHEALTH CAPITALCAPITALCAPITAL
Berlin
togo
Business-News zum Mitnehmen
2/2015
Im Interview:
PROF. DR. KARL
MAX EINHÄUPL,
Vorstands-
vorsitzender der
Charité Berlin
PFIZER –Die Möglichkeiten
der Hauptstadt nutzen
B.BRAUN –Gesundheitsversorger
expandiert
LENDICO & VOLKSBANK
zum Thema „Fintech“
Erscheint 4 Mal im Jahr +++ in deutscher und englischen Fassung +++ Auflage von 15.000 Exemplaren
FÜR DEN GUTEN ZWECK
LASERLINE unterstützt mit unterschiedlichen Projekten die Flüchtlings- und Integrations-
arbeit und rettet mit einer großzügigen Spende den Verein HELDEN für KIDS e.V.
AUSZUBILDENDE KREIEREN EIN
MALBUCH FÜR FLÜCHTLINGSKINDER
Wie kann die Welt von Kindern, die aus Krisen- und Kriegs-
gebieten nach Berlin kommen oder die in sozial benach-
teiligten Familien leben, wieder ein Stück bunter werden?
Diese Frage beantworteten Till Schermer und Nancy Günther,
die im Sommer ihre Ausbildung bei LASERLINE gestar-
tet haben, nun mit einem besonderen Projekt: einem
eigens kreierten Malbuch. Entstanden sind selbst ge-
staltete Motive zum Ausmalen, passend zu den 26
Buchstaben des Alphabets. 2.500 Malbücher
wurden bei LASERLINE gedruckt und
eine Vielzahl bereits an ge-
meinnützige Organi-
sationen verteilt.
Zudem gibt es das
Malbuch auch online
zum Download unter
www.laser-line.de/mal-
buch. Gemeinnützige In-
stitutionen können sich
bei Interesse gerne an das
Druckzentrum wenden.
VEREIN HELDEN FÜR KIDS E.V. GERETTET
Einen guten Jahresausklang bescherte LASERLINE dem
Verein HELDEN für KIDS. Geschäftsführer Tomislav Bucec
(2.v.r.) überreichte gemeinsam mit Bernd Bergmann, Ge-
schäftsführer des Unternehmens Theodor Bergmann, und
Christian Wolter, Geschäftsführer des Sachverständigen
Zentrum Berlin, der Vereinsgründerin Sanela Kis zum Jah-
resende 2015 ein besonderes Geschenk: einen Spenden-
scheck über 10.000 Euro. Die Berliner Unternehmer sicher-
ten damit die Arbeit der ehrenamtlichen Initiative, die kurz
vor dem Aus stand. „Wir sind ein Verein, der bisher keine
öffentliche Förderung bekommt“, sagt Sanela Kis, Vorsit-
zende des Vereins. So wurden die zahlreichen Projekte bis-
her aus eigener Tasche finanziert. Ein Zustand, der länger
nicht tragbar war. Als Tomislav Bucec davon hörte, zögerte
er nicht lange und half dem Verein gemeinsam mit zwei
befreundeten Unternehmern aus der Zwangslage. Denn als
Berliner Unternehmen liegt LASERLINE natürlich das loka-
le Engagement am Herzen, und seinen Heimatbezirk Reini-
ckendorf hat Geschäftsführer Tomislav Bucec dabei immer
besonders im Blick.
Fotovonobennachunten:©AnkeTempliner,MiriamLutz,DanielIsbrecht
MODE MIT MEHRWERT
High-Fashion-Design verknüpft mit integrativer Arbeit,
dafür steht das Label RITA IN PALMA. Das Unternehmen
arbeitet mit türkischen Frauen zusammen, die ein einzig-
artiges handwerkliches Talent besitzen. Sie häkeln für das
Label wunderschöne und besondere Produkte und erhalten
im Gegenzug eine gut bezahlte Arbeitsstelle sowie einen
Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit. Außerdem hilft das
Label den Mitarbeiterinnen auch bei alltäglichen Proble-
men und versucht sie bei der Integration in den deutschen
Alltag zu unterstützen. LASERLINE unterstützt das Mode-
label nun als Druckpartner.
KURZ & KNAPP
24 PRINT IT
Jetzt steckt noch mehr drin im neuen LASERLINE
OnlineShop www.laser-line.de: mehr Komfort, mehr
Möglichkeiten, mehr Angebote, mehr Umweltschutz –
Sie werden es lieben.
Foto:©iStock.com/Yuri_Arcurs
So individuell wie Sie selbst, so individuell strukturiert sich
der neue LASERLINE OnlineShop. Zugeschnitten auf Ihre
Anforderungen. Mit Ihrem eigenen Account öffnet sich Ihre
ganz persönliche LASERLINE-Welt. Speichern, Archivie-
ren und bei Bedarf wieder hervorholen, in unserem neuen
OnlineShop ist all das kein Problem. Ihre Druckdaten sind
bei uns in besten Händen und für Sie ganz leicht wieder
abrufbar. Zusatzoptionen wie Ihr eigener Warenkorb machen
jeden Bestellprozess noch übersichtlicher.
IHR PERSÖNLICHER ACCOUNT
find it!
Sie haben Ihre eigene Vorstellung von Ihrem Druckprodukt,
wir haben die passende Drucklösung. Bei uns wird aus Ihrer
Idee ein Erfolg. Dazu bieten wir Ihnen unzählige Möglichkei-
ten der Konfiguration durch eine große Auswahl an Papieren
und Materialien sowie vielfältigen Veredelungsformen.
Neue Produkte bieten Ihnen nun noch mehr Möglichkeiten.
Maßgeschneidert nach Ihren Wünschen und dabei mit der
vollständigen Kostentransparenz während des gesamten
Bestellprozesses.
IHR FLEXIBLER
PRODUKTKONFIGURATOR
do it!
Als einer der weltweit ersten OnlineShops
bieten wir eine automatisierte Datenprüfung.
Nach dem Hochladen Ihrer Daten erhalten Sie
ein sofortiges Feedback. Mit einem Fehlerproto-
koll weisen wir Sie auf mögliche Fehler in Ihrer
Druckvorlage hin. Jetzt können Sie Ihre Daten
verbessern und neu hochladen. Schließlich
möchten wir, dass Sie Ihr Druckprodukt ganz
nach Ihren Vorstellungen und in bester Qualität
erhalten. Und um absolut sicher zu gehen,
überprüfen unsere Spezialisten auf Wunsch Ihre
Daten noch einmal vor dem Druck. Einfacher
und sicherer geht es nicht.
check it!
IHRE AUTOMATISCHE
DRUCKDATENPRÜFUNG
Foto:©iStock.com/PeopleImages
Wenn Ihr Produkt gedruckt ist, hört unser Service noch nicht auf. Wir
bieten Ihnen ein Versandsplitting, mit dem Sie ganz individuell bestim-
men können, wohin und in welcher Auflage Ihre Druckprodukte gelie-
fert werden sollen. Greifen Sie dabei ganz einfach auf Ihr hinterlegtes
Adressbuch zurück und wählen Sie zwischen unseren Versandarten
das Optimum für sich aus. Übrigens, Ihr Auftrag und Ihr ausgewähltes
Versandsplitting wird für eine erneute Bestellungen archiviert und ist
in Ihrem Account ganz leicht abrufbar.
IHR CLEVERES VERSANDSPLITTING
split it!
Drehen, wenden, blättern – entdecken Sie Ihr Druckprodukt in der 3D-
Ansicht von allen Seiten. Blättern Sie in Broschüren, prüfen Sie, ob Texte
und Bilder am richtigen Platz sitzen, und vergleichen Sie bei Flyern ganz
einfach den Stand von Vorder- zur Rückseite. Und das alles schon, bevor
Sie Ihr Druckprodukt in den Händen halten. Der 3D-Screenproof macht
es möglich. Damit sind komplexe Produkte keine Herausforderung mehr,
sondern eine Ermutigung, sich auch an Neues zu wagen.
IHR KOSTENLOSER 3D-SCREENPROOF
proof it!
Mehr erleben Sie dazu in unserem zwei-
minütigen Video – Sie werden es lieben!
www.laser-line.de/was-ist-neu
Umweltschutz ist bei LASERLINE ein festes Versprechen.
Daher arbeiten wir komplett CO2-neutral – und zwar nicht
nur in der Produktion, sondern auch in allen anderen Unter-
nehmensbereichen. Vom ersten Klick im neuen OnlineShop
bis zum fertigen Druckprodukt. Umweltschutz kann so
einfach sein: Pflanzen Sie mit uns einen Baum und setzen
Sie damit ein Zeichen oder lassen Sie sich von unserer
großen Auswahl an Recyclingpapieren inspirieren. Erfahren
Sie mehr unter: www.laser-line.de
IHR ENGAGEMENT IN SACHEN
UMWELTSCHUTZ
save it!
Fotooben:©iStock.com/hidesy;Fotounten:©iStock.com/PeopleImages
Unser neuer OnlineShop bietet Ihnen einen neuen persön-
lichen Account mit mehr Service und mehr Datensicherheit.
Unser Stammkunden-Umzugsservice macht Ihnen die Um-
meldung Ihres bereits bestehenden Kundenkontos so leicht
wie möglich. Bei Anmeldung in unserem neuen OnlineShop
können Sie uns kostenfrei beauftragen, Ihren alten Account
für Sie ins neue System umziehen zu lassen. Wir hinterlegen
all Ihre Informationen wie Merkzettel, Adresseinträge und
bisherige Bestellungen. Sobald wir Ihren neuen Account er-
folgreich eingerichtet haben, informieren wir Sie umgehend.
Das Umzugsformular finden Sie bei der Anmeldung auf der
Startseite. Nutzen Sie diesen Service, um für die nächsten
Bestellungen bei LASERLINE vorbereitet zu sein!
UNSER UMZUGSSERVICE FÜR
IHREN ACCOUNT
move it!
EU Öko-Audit
Umweltschutzmanagement
Energiemanagement
LASERLINE
Classic-Shop
NEUER
ACCOUNT
SAFETTYY
SA
FIRST
SPORTLICHER JAHRESAUFTAKT
Auch 2016 setzt LASERLINE in Sachen Sportsponsoring wieder Maßstäbe und ist offizieller
Druckpartner zahlreicher Sportevents
WEITERHIN AM START
Die Tinte ist trocken, und damit steht fest: LASERLINE ist
weiterhin Druckpartner der INTERSPORT Olympia-Läufe –
und das schon im vierten Jahr. Der nächste Lauf star-
tet am 19. Juni 2016 und geht wieder über elf Kilometer.
Unter berlin-laeuft.de können sich die Teilnehmer bereits
jetzt anmelden.
AND THE WINNER IS …
Als offizieller Druckpartner des BMW BERLIN-MARATHON
verlosten wir auch im vergangenen Jahr wieder einen der
begehrten Startplätze für den diesjährigen BMW BERLIN-
MARATHON. Zahlreiche Marathonläufer aus aller Welt ver-
suchten ihr Glück. Am Ende zog unsere Glücksfee eine Läu-
ferin aus Österreich. Läuferin Natascha war beim 42. BMW
BERLIN-MARATHON im vergangenen Jahr das erste Mal
dabei. Nun hat sie gleich einen der beliebten Startplätze für
den Lauf 2016 ergattert. Wir drücken Natascha die Daumen
und werden sie natürlich mit unseren Klatschpappen beim
43. BMW BERLIN-MARATHON kräftig anfeuern.
NEUES TRIKOT FÜR FOXXY
Nicht nur die Zuschauer feuern die
SPREEFÜXXE bei jedem Spiel fleißig
an, stets in Einsatz ist auch Maskott-
chen Foxxy. Als Partner der SPREE-
FÜXXE hat sich LASERLINE nun
entschlossen, nicht nur das Team,
sondern auch Foxxy als Sponsor zu
unterstützen. Ab sofort trägt daher
auch Foxxy das LASERLINE-Logo auf
ihrem Trikot.
Fotovonobennachunten:©MirkoReinhard(1,3,4),privat(2),DanielIsbrecht(5)
SECHS TAGE SPANNUNG PUR
Auch in diesem Jahr unterstützte
LASERLINE als offizieller Druckpartner
wieder das 6-Tage-Rennen und war da-
bei auch Nachwuchsförderer des „UIV
Talents Cup Under 23“. Dieser hat es
sich zur Aufgabe gemacht, junge Rad-
sportler, die sich dem Bahnradsport
verschrieben haben, zu fördern und zu
unterstützen. Da ist LASERLINE gerne
mit von der Partie.
GROSSE JUBILÄUMSFEIER
Der FC Energie Cottbus feierte am 31. Januar
2016 sein 50-jähriges Vereinsjubiläum. Dazu
gratulierte auch LASERLINE als Druckpartner
herzlich und trug mit zahlreichen Drucksa-
chen bei, dass die Innenstadt von Cottbus
ganz in Rot-Weiß erstrahlte. Außerdem
belieferte der FC Energie
zum Beispiel zahlreiche Gaststätten
mit frisch gedruckten Bierdeckeln
zum 50. Vereinsgeburtstag.
KURZ & KNAPP
PRINT IT 29
DIE DIVA AUS ROM UND DAS PHANTOM
Das AOK-Traditionsmasters zog erneut über 8.000 Zuschauer in die Max-Schmeling-Halle –
Hauptsponsor verlängert sein Engagement bis 2019
Trotz des frühen Ausscheidens, war AS Rom-Spieler Marco
Delvecchio einer der Hingucker beim AOK-Traditionsmasters.
Auch wenn der Vize-Europameister des Jahres 2000, der bei der
1:2-Finalniederlage Italiens gegen Frankreich damals den 1:0-Füh-
rungstreffer erzielt hatte, eher mit seinen Versuchen aufgefallen
war, zum Schwalbenkönig der Veranstaltung gewählt zu werden.
Gäbe es diese Auszeichnung, dann hätte der italienische Beau
auch keinen Gegner zu fürchten gehabt. Aber die gibt es nicht –
und bei der Wahl zum besten Spieler hatte Marek Mintal vom Tur-
niersieger 1. FC Nürnberg ebenso die Nase vorn wie in der Tor-
schützenliste. Achtmal traf Mintal, das inzwischen leicht ergraute
„Phantom“. Und Publikumsliebling wurde die Diva aus Rom auch
nicht, den Rang lief ihm Levan Kobiashwili von Hertha BSC ab.
Hätte Frank Michalak mitgespielt, dann hätte er bei dieser Wahl
auch gute Karten gehabt. Der Vorstandsvorsitzende der AOK Nord-
ost verkündete nämlich während des Turniers über die Lautsprecher,
dass sein Unternehmen das Turnier auch weiterhin unterstüt-
zen werde. Bis 2019. Die Berliner Fans des gepflegten Kicks
unter dem Dach können sich auch in den nächsten Jahren
auf „Budenzauber“ der besonderen Art mit einer Menge
Stars von früher freuen. Weiter mit von der Partie wird
auch LASERLINE sein, seit 2015 offizieller
Druckpartner der Budenzauber-Serie,
die drei Turniere umfasst und nach
dem Budenzauber Emsland (2.
Januar) und dem Budenzau-
ber Krefeld (9. Januar) am
16. Januar ihren Höhepunkt mit dem AOK-Traditionsmasters in der
Berliner Max-Schmeling-Halle präsentierte. LASERLINE druckte das
Programmheft ebenso wie verschiedene Aufkleber, Banner, Planen,
Flyer, Plakate, verteilte Klatschpappen und, und, und.
Und besonders stolz waren die von Maren Bucec ausgewählten 13
LASERLINE-Kids, die mit den Ex-Profis von Hertha BSC zur Vorstel-
lung des Teams auf den teppichgleichen Kunstrasen auflaufen durften.
Dariusz Wosz, die einstige Zaubermaus, Fredi Bobic, Sofian Chahed,
die Schmidt-Zwillinge, Michael Hartmann, Maik Franz, Ante Covic, Ko-
biashwili, Michael Mazingu-Dinzey und die Torhüter Marco Sejna und
Norbert Henkel – Hertha hatte eine starke Truppe am Start. Zweimal
in Folge hatten die Blau-Weißen das Turnier in den beiden letzten Jah-
ren gewonnen. Und Hertha fegte den Emsland-Sieger Twente Ensche-
de aus Holland 8:2 vom Teppich. Gegen den Lokalrivalen 1. FC Union
führte Hertha zur Halbzeit 3:0, am Ende hieß es 3:3.
Die Stimmung kochte in der mit 8.000 Zuschauern natürlich ausver-
kauften Halle fast über, als der Unioner Gebhardt Michael Hartmann
böse von hinten umsenste und sich Maik Franz einmischte. Rudel-
bildung, aber kurz darauf vertrug man sich wieder. Hertha verlor im
Halbfinale 3:4 gegen Schalke 04, sicherte sich Rang drei mit einem
8:6 im „kleinen Finale“ gegen Union. Im Endspiel setzte sich der 1. FC
Nürnberg im Neunmeterschießen gegen Schalke durch. Cheforgani-
sator Bernd Kühn, Geschäftsführer der KÜHN Sportconsulting GmbH,
hat wieder ein tolles Turnier auf die Beine gestellt. Auf ein Neues also
im nächsten Jahr, LASERLINE ist ebenso wieder dabei wie die Stars
von einst. Der Ticketvorverkauf hat übrigens bereits begonnen. bk
Foto:©Photomat,GrafikBall:©He2–Fotolia.com
SPORT
30 PRINT IT
Foto:©KÜHNSportconsulting,GrafikBall:©He2–Fotolia.com
FUSSBALLER MIT LEIB UND SEELE
PRINT IT traf den ehemaligen Herthaner Michael Hartmann während des AOK-Traditions-
masters und sprach mit ihm über die aktuelle Saison und seine Pläne für die Zukunft
Zum dritten Mal war Michael Hartmann beim AOK-Traditions-
masters dabei. Nach zwei Titelgewinnen sprang für Hartmann
und seine Herthaner diesmal „nur“ der dritte Platz heraus. Der
inzwischen 41-Jährige absolvierte zu seiner aktiven Zeit 287
Spiele in der 1. und 2. Bundesliga für Hertha und Hansa Rostock.
PRINT IT: Man konnte während des Turniers und danach fragen,
wen man wollte: Alle waren begeistert. Wie haben Sie die Atmo-
sphäre erlebt?
Michael Hartmann (MH): Die ist schon richtig gut, bedingt natür-
lich auch durch die beiden Fanlager. Auf der einen Seite die blau-wei-
ßen Herthaner, genau gegenüber der rote Block der Union-Fans. Und
jeder in der Halle hat natürlich so seine Lieblinge, ob das in diesem
Jahr Marek Mintal von den Nürnbergern war oder die Spieler von AS
Rom. Und dass Hertha und Union beide über die Gruppenphase hin-
aus gekommen sind, hat dem Turnier natürlich zusätzlich gut getan.
PRINT IT: Nach zwei Siegen in Folge wurde Hertha diesmal Dritter.
Warum hat es nicht für einen weiteren Triumph gereicht?
MH: WeilwirimHalbfinale3:4gegenSchalke04verlorenhaben.Schal-
ke hat das gut gemacht, die haben tief gestanden, wir hatten nicht die
Räume wie in den beiden Gruppenspielen. Und dazu haben sie ein paar
krumme Tore gemacht, uns hat hier etwas das Glück gefehlt.
PRINT IT: Besonders beim 8:2 gegen Twente Enschede sprühte
Hertha vor Spielfreude. Habt ihr vorher gemeinsam trainiert?
MH: Nein, überhaupt nicht. Man trifft sich einmal im Jahr in der Max-
Schmeling-Halle, und dann bestreiten wir zusammen das Turnier. Dass
wir gegen Enschede so gut aussahen, lag auch am Gegner. Die haben
mitgespielt und uns viele Räume geboten. Die haben wir genutzt, und
dann kommen eben auch so schöne Kombinationen und Tore heraus.
PRINT IT: Sie haben fast 300 Bundesligaspiele und unter Bundes-
trainer Rudi Völler sogar vier Länderspiele gemacht. Wie zufrieden
sind Sie im Rückblick mit dem Verlauf Ihrer Karriere?
MH: Also, ich gehöre nicht zu denjenigen, die sagen: Ach, hätte
ich damals mal … Man weiß im Nachhinein ja nie, wie es woanders
gelaufen wäre. Wenn ich vorher zu Hansa gegangen wäre, hätte
ich vielleicht eher in der 1. Bundesliga gespielt. Aber ich bin alles
in allem damit einverstanden, wie es gekommen ist. Na ja, die eine
oder andere Verletzung weniger – das wäre schon gut gewesen. Ich
hatte vier Mittelfußbrüche, zwei Meniskus-OPs, zweimal war das
Innenband kaputt. Und einen Kieferbruch hatte ich auch.
PRINT IT: An welche besonderen Momente denken Sie besonders
gern zurück?
MH: Ganz klar: Als wir mit Hertha 2:0 gegen Kaiserslautern ge-
wannen, vor 75.000 Zuschauern, und dann in die Bundesliga aufge-
stiegen sind. 1997 war das, das war schon der Hammer. Die Spiele
später in der Saison 1999/2000 in der Champions League mit den
Siegen gegen Chelsea und AC Mailand. Und natürlich 2003, als
Huub Stevens auf mich zukam, unser damaliger Trainer, und mir
mitteilte, dass ich gerade eine Einladung zum Länderspiel gegen
Serbien-Montenegro erhalten hatte. Dann flog ich nach Bremen,
und kurze Zeit später war ich Nationalspieler.
PRINT IT: Als Trainer haben Sie mit der A-Jugend von Hertha BSC
im Vorjahr den DFB-Pokal gewonnen. Danach wurden Sie Trainer
der B-Junioren, Andreas Thom übernahm dafür Ihre U19. Warum
der Tausch?
MH: Die Vereinsführung wollte die Veränderung, dahinter steckte ja
eine Idee. Ob diese aufgeht, wird sich im nächsten Sommer zeigen.
PRINT IT: Was Ihre Position betrifft, ist sie aufgegangen: Ihre U17
ist Tabellenführer der B-Jugend-Bundesliga Nord/Nordost. Am 13.
Februar kommt es zum Spitzenspiel gegen RB Leipzig. Was ist drin
in dieser Saison?
MH: Natürlich haben wir den Anspruch, ganz oben zu bleiben.
Wenn wir uns weiter so entwickeln, dann ist das auch möglich.
PRINT IT: Sie haben sich mehrmals zum DFB-Lehrgang zum Er-
werb der Fußballlehrer-Lizenz beworben, dreimal sind Sie abge-
blitzt. Warum?
MH: Eine Begründung habe ich nicht erhalten. Es gibt zu jedem
Lehrgang etwa 60 Bewerber, aber nur 24 Plätze. Aber ich bleibe am
Ball, ich will die Lizenz unbedingt machen. Die wird man früher oder
später auch im gehobenen Jugendfußball auf jeden Fall brauchen.
PRINT IT: Sie sind 41, also noch ziemlich jung für einen Trainer.
Was möchten Sie noch erreichen?
MH: Grundsätzlich fühle ich mich in der Nachwuchsarbeit sehr
wohl. Aber wenn man den Schein erst einmal hat, dann muss man
eben sehen, ob ein gutes Angebot kommt. Ich habe ja schon drei
Jahre als Co-Trainer bei den Männern von Hansa Rostock gearbeitet.
Also mal sehen.
PRINT IT: Letzte Frage: Was sagen Sie zur sensationellen Hinrunde
von Hertha BSC in der Bundesliga?
MH: Also, dass sie sich nach dem Fast-Abstieg der Vorsaison sta-
bilisieren, damit habe ich schon gerechnet. Mit Platz drei sicher
nicht. Aber Pal Dardai macht eine richtig gute Arbeit – und wenn
eine Mannschaft das umsetzt, dann kann schon mal ein solch tolles
Halbjahr herausspringen. bk
Für Michael Hartmann und seine Herthaner sprang diesmal beim AOK-
Traditionsmasters „nur“ der dritte Platz heraus.
PRINT IT 31
FLEXIM MACHT HEISSE LUFT MESSBAR
Ob Trinkwasser, Druckluft, Erdöl- oder Erdgasleitung – FLEXIM misst seit über 25 Jahren
eingriffsfrei von außen, was innen strömt
Woher weiß ein Erdgasunternehmen eigentlich, wie viel Kubikme-
ter Gas im Moment durch seine Leitungen fließen, und wie ermit-
telt ein Autobauer, wie viel Druckluft die einzelnen Maschinen in
seinen Produktionsanlagen verbrauchen? Indem man es misst.
Doch dies ist in vielen Industriezweigen gar nicht so einfach. Denn
oft müssen die Rohre vor einer Öffnung erst aufwendig von ihrem
gefährlichen Inhalt entleert werden. Außerdem sollen die Anlagen
möglichst ungestört in Betrieb bleiben – Versorgungsleitungen
ebenso wie Produktionsanlagen. Abhilfe schaffen hier die Durch-
flussmessgeräte von FLEXIM, die quasi alles messen, was fließt und
strömt – und zwar von außen, ohne jeden Eingriff in die bestehende
Rohrleitung. Die Durchflussmesser erfassen die im Rohr fließenden
Ströme akustisch mit außen auf dem Rohr aufgespannten, sogenann-
ten Clamp-on-Ultraschallsensoren, die eine kleine Differenz der Lauf-
zeiten der Schallsignale in und gegen die Strömungsrichtung messen.
Begonnen hat alles in einer Erdgeschosswohnung im Berliner Be-
zirk Friedrichshain. Dort machten sich im Frühjahr 1990 vier junge
Ingenieure daran, ihr in den Forschungslabors der Uni erworbenes
Wissen als Grundlage für ein eigenes Unternehmen zu nutzen.
Nach knapp einjähriger Vorarbeit war es endlich so weit: Auf der
Hannover-Messe 1991 verkaufte man das erste Gerät an eine Ent-
wicklungshilfegesellschaft zum Einsatz in Nepal. Mit dem FLUXUS
wurden Messungen im Trinkwasserversorgungsnetz von Kathmandu
durchgeführt. Seitdem wurde der Einsatzbereich für die Ultraschall-
Durchflussmessung kontinuierlich erweitert. FLEXIM ist heute der
führende Anbieter von Clamp-on-Ultraschall-Durchflussmessgerä-
ten und der einzige Hersteller, der die eingriffsfreie Durchflussmes-
sung mit Ultraschall bei hohen Temperaturen bis 600 °C realisiert.
Pionierarbeit hat das Unternehmen auch bei der Übertragung der
Ultraschalltechnik auf die eingriffsfreie Durchflussmessung von Ga-
sen geleistet. Denn was so einfach aussieht – Sensoren aufspannen,
Messumformer parametrieren und messen –, erfordert eine hoch-
entwickelte Sensor- und Signalverarbeitungstechnik und vor allem
viel Anwendungserfahrung. Das Schallsignal breitet sich nämlich oft
in der Rohrwand und kaum im Rohr aus. Dieser Störschall musste
vom eigentlichen Nutzsignal unterschieden werden. Das gelang zu-
nächst nur bei hohem und höchstem Druck. Durch kontinuierliche
Entwicklungsarbeit konnte FLEXIM die Einsatzgrenzen immer wei-
ter verschieben. Heute kann ab 3 bar an Metallrohren eingriffsfrei,
an Kunststoffrohren schon bei atmosphärischem Druck oder sogar
leichtem Unterdruck gemessen werden. Ein großes Thema in der
Industrie ist die Druckluft, die zwar zu den teuersten Energieformen
zählt, aber wegen ihrer produktionstechnischen Vorteile bevorzugt
eingesetzt wird. Umso wichtiger ist es, Druckluft möglichst effizient
zu nutzen. Auch dabei hilft die eingriffsfreie Durchflussmessung des
Berliner Unternehmens, das mit FLUXUS G601 CA Energy ein Gerät
entwickelt hat, das in Sachen Handling und Risiko genau die Be-
dürfnisse im Druckluftbereich bedient. Denn mit diesem Messgerät
muss weder ein Rohr bzw. Strang abgesperrt werden, noch können
die aufgeklemmten Sensoren Ursache einer Rohrleckage sein.
FLEXIM-Lösungen nutzen nicht nur Berliner Unternehmen wie Vat-
tenfall, das damit den effizienten Betrieb des Fernwärmeverbund-
netzes misst, sondern sie werden gerne auch in den Wolkenkratzern
Manhattans, etwa im Empire State Building, zur Bestimmung der
Wärme- und Kälteströme eingesetzt. Mehr als 200 Mitarbeiter am
Berliner Hauptsitz und etwa ebenso viele in den Niederlassungen
in den USA, Singapur, China, Frankreich, den Niederlanden und
Österreich arbeiten kontinuierlich daran, dass eingriffsfreie Durch-
flussmessung Standard ist und nicht nur Berliner Luft misst. Wenn
es nicht um den Druck im Rohr geht, sondern um Druckprodukte
aller Art, dann setzt das Unternehmen übrigens vertrauensvoll auf
LASERLINE – und das bereits Jahren. at
Durchflussmessung ist Völkerverständigung – Schulung von Messexperten.
Foto:FLEXIM
Messung an einer überregionalen
Erdgastransportleitung.
KUNDENPORTRÄT
32 PRINT IT
DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN Heft 01 / 2015
SPORT
Feuer und Flamme
für Olympia
SERVICE
Nicht von Pappe und
dabei in Topform
Formen
THEMA
TYPOGRAFIE
Hilfe, was zieh ich
meinem Text nur an?
Wirksam werben!
DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN
Heft 03 / 2015
Materialien
THEMA
REISEN
Von Iglu-Hotels
und Weinfässern
WISSEN
Die Zukunft ist
zweidimensional
HAPTIK
Warum unser Gehirn
Gedrucktes liebt
DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN Heft 01 / 2016
LUFT
THEMA
Mediadaten und weitere
Infos erhalten Sie unter:
Telefon 030 / 46 70 96 770
verlag@laser-line.de
Fotosvonoben:©Kodak,Twister,Danielisbrecht
NEUIGKEITEN UNSERER PARTNER
Wir haben Trends, Termine und News aus der Druckbranche kurz und kompakt für Sie
zusammengestellt
PRINTDESIGN HILFT WEITER!
Wie gestalten Sie überzeugende Flyer, Plakate, Broschüren
oder Anzeigen, Kataloge und Geschäftsausstattungen?
Genau diese Frage beantwortet der Diplom-Designer und
Dozent Ralph Burkhardt in seinem Buch „Printdesign“.
Auf 576 Seiten verdeutlicht Burkhardt, worauf es bei der
Konzeption, Realisierung und Produktion von Printmedi-
en aller Art ankommt. Dabei bieten zahlreiche reale Bei-
spiele Inspirationen für die eigenen Gestaltungsaufgaben.
Mit Checklisten, Beispielen, Tipps und Vorlagen z. B. für
die Druckabnahme. Perfekt für Grafiker, Kreative und alle
Freunde des Drucks.
NEUE KAMPAGNE
Der Kurierdienst Twister hat eine der größten Transporter-
flotten in Berlin. Mit der aktuellen Kampagne „Dein Trans-
porter für Business und Privat“ soll dieser Bereich weiter
ausgebaut werden. „Wir wollen erreichen, dass die zahlrei-
chen Geschäftskunden auch im privaten Umfeld bei spe-
ziellen Transportanforderungen an Twister denken, anstatt
sich umständlich z.B. mit Mietwagen abzumühen“, sagt der
Marketingverantwortliche bei Twister, Martin Barz. Etwa
130 Kuriere sind daher täglich im Einsatz und das 24 Stun-
den am Tag in Berlin, Potsdam und dem Umland. Weitere
Informationen finden Sie unter www.twisterkuriere.de
UMWELTBELASTUNGEN VERRINGERN
Eine Neuheit stellte das Technologieunternehmen KODAK
bei der Labelexpo im vergangenen Jahr vor. Die KODAK
ELECTRA MAX Thermoplatte hilft Druckereien, Umweltbe-
lastungen zu verringern. Vorteile der neuen Thermoplatte
sind zum Beispiel eine hohe Auflagenleistung ohne Ein-
brennen, eine hohe Chemikalienbeständigkeit und die Eig-
nung für 10-µm-FM-Raster sowie AM-Rasterweiten von bis
zu 180/cm. Die vielseitige Platte eignet sich für den Ein-
satz in unterschiedlichsten Druckproduktionsumgebun-
gen. Erste Tests haben ergeben, dass die neue Platte ohne
Einbrennen eine Auflagenbeständigkeit von 500.000
Drucken bei Rollenoffsetanwendungen, 350.000 bei Bo-
genoffsetanwendungen und 150.000 bei UV-Anwendun-
gen erreicht. „Kodak arbeitet ständig an der Entwicklung
neuer Produkte und Dienstleistungen, die es Druckereien
ermöglichen, die Rentabilität und Nachhaltigkeit ihrer
Produktion zu optimieren“, sagt Brad W. Kruchten, Presi-
dent, Print Systems Division, und Senior Vice President,
Eastman Kodak Company. „Unsere neue ELECTRA MAX
Platte entspricht dieser Vision. Druckereien in praktisch
jedem Segment des Offsetmarktes können jetzt von einer
vielseitigen Platte profitieren, die höchsten Leistungs- und
Qualitätsanforderungen gerecht wird und ihnen gleichzei-
tig hilft, Umweltbelastungen während der Druckformher-
stellung zu verringern.“
BUSINESS
34 PRINT IT
Fotosvonoben:©iStock/johnbloor,Heidelberg,GO!GeneralOvernight&ExpressLogistikGmbH,Kodak
„STARTUP MEETS
GROWNUP“ 2016
Unter dem Motto „startup meets
grownup“ 2016 werden auf der In-
dustriefachmesse HMI in Hannover
vom 25. bis 29. April Synergien aus
der Verbindung von klassischer In-
dustrie und Digitalwirtschaft prä-
sentiert – aufsehenerregend, aber
auch mit klarem realem Nutzen.
Damit soll Neugierde und Interesse
für die Berliner Industrie, ihre span-
nenden Produkte und die Beson-
derheiten des Industriestandorts
Berlin geweckt werden. Konkret
sieht das so aus: 19 Industriepart-
ner bekommen ein junges Berliner
Unternehmen zur Seite, das sie auf
kreative und ungewohnte Weise
interpretiert. LASERLINE wird sich
hier gemeinsam mit der pi4_ro-
botics GmbH präsentieren. Die Er-
gebnisse werden in der Ausstellung
einem breiten Publikum zugänglich
und erlebbar gemacht. Der Ein-
satz neuartiger Technologien zur
Präsentation betont dabei die Zu-
kunftsorientierung der Industrie
und ihre Nähe zur Kreativszene.
AUTOMATISIERTE DRUCKMEDIENPRODUKTION
Auf der drupa 2016, die vom 31. Mai bis zum 10. Juni in Düsseldorf stattfindet, wird
Heidelberg die nächste Stufe der automatisierten Druckmedienproduktion präsen-
tieren. Mit der weiteren Digitalisierung von Prozessen in der gesamten Wertschöp-
fungskette von Mediendienstleistern verbessert Heidelberg die Kundenanbindung
deutlich und treibt zugleich die Industrialisierung der Branche weiter kräftig voran.
Die Neuerungen betreffen im Wesentlichen die Integration von Offset- und Di-
gitaldruck in einen Workflow, die weitere Automation aller Produktionsabläufe,
die Integration der kaufmännischen Prozesse und die Einbindung von Druckauf-
traggebern in den Workflow. „Die Digitalisierung von Schlüsselprozessen schreitet
auch in der Printmedienindustrie rasant voran. Mit dem Druck- und Medienwork-
flow Prinect ist Heidelberg in der Lage, diesen Prozess maßgeblich im Sinne eines
erhöhten Kundennutzens zu gestalten“, sagt Stephan Plenz, Vorstand Equipment
bei Heidelberg. „Mit smarter Integration bezeichnen wir die Voraussetzung für den
Smart Printshop und verstehen darunter sowohl die drastisch vereinfachte Kom-
munikation zwischen Mediendienstleistern und ihren Kunden als auch die deutlich
erleichterte und profitablere Auftragsabwicklung.“ Weitere Informationen zu dem
Thema finden Sie auf www.heidelberg.com
KODAK STARTET INITIATIVE FÜR EIN SUPER-8-FILM-REVIVAL
„8-mm-Schmalfilm war für mich der Anfang von allem“, sagt Regisseur und Oscar®-
Preisträger Steven Spielberg. Und nicht nur für den Erfolgsregisseur ist Super-8-Film das
Maß der Dinge. Nachdem Kodak nun den 50. Jahrestag der erstmaligen Herstellung von
Super-8-Film feiern konnte, startet das Unternehmen eine Initiative, die darauf abzielt,
einer neuen Generation von Filmemachern den Zugang zu Super-8-Kameras zu ermögli-
chen. Außerdem möchte das Unternehmen den Anforderungen führender Regisseure und
unabhängiger Filmschaffender gerecht werden, die die künstlerischen und handwerklichen
Qualitäten des Filmemachens schätzen. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las
Vegas präsentiert Kodak die neue Kamera, die klassischen Merkmale einer Super-8-Kamera
mit digitaler Funktionalität verknüpft. Als eines der ersten amerikanischen Unternehmen,
die den Wert von Industriedesign erkannten, hat Kodak mit Yves Béhar, Design-Unterneh-
mer und Gründer von Fuseproject, zusammengearbeitet, um eine Kamera zu entwickeln,
deren Design die Anmutung der originalen, im Jahr 1965 vorgestellten Kodak Super 8 Ka-
mera widerspiegelt und gleichzeitig moderne Funktionsmerkmale bietet.
CARGO!BIKES
GO! Express & Logistics setzt mit Las-
tenfahrrädern auf umweltfreundliche
Transporte in der City. Ein Lastenfahr-
rad ersetzt ein herkömmliches Kurier-
fahrzeug und ist für eilige Sendungen
in Ballungsräumen ideal. Mit maximal
100 kg Zuladung in der stabilen Trans-
portkiste, bis zu 200 km Reichweite
und 25 km/h Geschwindigkeit sind ge-
rade E-Bikes die ökologische Alternati-
ve im Lieferverkehr. Zu bestaunen sind
die CARGO!BIKES vom 18. bis 20. März
auf der Berliner Fahrradschau am Gleis-
dreieck – oder direkt vor Ihrer Haustür.
Anruf genügt (030) 850085.
PRINT IT 35
Foto:©12frames/photocase.com
DÜSTERE DRUCKKUNST
IM GARTEN EDEN
Die Zeit hinterlässt ihre Spuren in allen Dingen – Bewaffnet mit einem Eimer Zitronensäure,
Bodenreinigern und einer Aluminiumplatte macht sich Mark Graver daran, sie einzufangen
DRUCKKUNST
36 PRINT IT
Vor mehr als 30 Jahren entdeckte Mark Graver seine Leiden-
schaft für den Metalldruck und düstere Motive der Vergänglich-
keit – in seinem malerischen Atelier am Ende der Welt geht er
ihr heute immer noch nach. Möglich macht das eine spezielle
Technik, die der gebürtige Brite zum Schutz seiner Gesundheit
und der Umwelt entwickelt hat.
Grüne Hügel zeichnen am Horizont ihre sanft geschwungenen
Konturen in den Himmel, während die verschlungene Straße dem
Küstenverlauf Richtung Kerikeri folgt und immer wieder den Blick
auf ebenso malerische wie versteckte kleine Buchten freigibt, in
denen das azurblaue Wasser des Pazifiks anbrandet. Nur ein paar
Meter weiter Richtung Inland strahlt der sattgrüne Urwald eine
betörende Anziehung aus, die so viel ruhiger wirkt als die aufge-
kratzten Dschungel anderer Weltregionen. Man kann es drehen
und wenden, wie man will: Neuseelands Bay of Islands sieht aus
wie eine Blaupause für den Garten Eden.
Die Zeit ätzt ihren Abdruck
in alle Formen
Dass in diesem subtropischen Paradies ausgerechnet ein Mann wie
Mark Graver sein Lager aufgeschlagen hat, wirkt zunächst einmal
geradezu paradox. Der vielfach preisgekrönte Druckkünstler ist für
Arbeiten bekannt, die auf den ersten Blick düster und bedrohlich
wirken – in jedem Fall aber sehr abstrakt sind und so überhaupt nicht
in dieses naturalistische Paradies passen wollen. „Ich habe schon
immer versucht, die Spuren einzufangen, die die Zeit hinterlässt“,
erklärt Graver. „Und es ist doch so: Ganz egal, ob in einer natürlichen
oder einer menschengemachten Umgebung, die Zeit ätzt ihren un-
verkennbaren Abdruck in alle Formen – ein stolzer Urwaldriese wird
unweigerlich irgendwann zum vermodernden Baumstumpf genau
wie das prächtige Hochhaus zur baufälligen Ruine.“
Nicht umsonst benutzt Graver das Wort „ätzen“ bei der Beschrei-
bung seines zentralen Motivs: Die Arbeiten des gebürtigen Briten
finden ihren Weg nicht sofort aufs Papier, stattdessen druckt Gra-
ver sie mit Säure auf Metall. „Das hat für mich etwas viel Eindrück-
licheres: Genau wie die Spuren der Zeit nicht mehr wegzuwischen
sind, lassen sich auch die ins Metall geätzten Linien nicht mehr so
einfach entfernen, ohne die komplette Kupfer- oder Aluminium­
platte zu zerstören“, sagt Graver.
Gravers Stil zeichnet sich durch starke Abstraktion und einen Hang zum Düsteren aus.
Fotooben:©JulianVetten,Fotounren:©MarkGraver
Graver vor den „Erinnerungen an den Vater“: eine eigene Art von Trauerarbeit.
Die fertigen Kunstwerke haben tatsächlich etwas Endgültiges, ge-
nau wie von Graver beabsichtigt: Bei einem „Houhora“ genann-
ten Druck hat der Künstler ein populäres Postkartenmotiv eines
idyllischen Naturhafens aufgegriffen, der nur einen Katzensprung
von seinem Atelier entfernt ist. Durch die eingeätzten Konturen,
die Graver anschließend mit einer blutroten Farbe ausgefüllt hat,
bekommt das vermeintliche Paradies einen bedrohlichen Anstrich –
Graver spielt damit auf die blutige Vergangenheit des Ortes an, wo
im 19. Jahrhundert weiße Walfänger und die einheimischen Maori
aufeinanderprallten. Ähnlich verhält es sich mit den „Erinnerungen
an den Vater“, in denen Graver den Tod seines Vaters verarbeitete:
Familienfotos aus glücklicheren Tagen dienten als Vorlage, chaoti-
sche Linien und eine strikt grau und schwarz gehaltene Farbpalette
verkehren die positive Grundstimmung der Bilder ins Gegenteil.
Die meisten neuen Techniken
kommen aus der Druckindustrie
Graver selbst ist trotz seiner melancholischen Motive kein beson-
ders trauriger Mensch, auch wenn er wie so manch anderer Künst-
ler eine durchaus introvertierte Ader hat. Sein Refugium ist wie
geschaffen dafür, sie auch auszuleben: Wharepuke heißt das für
jedermann offene Gelände ein paar hundert Meter nördlich der Ort-
schaft Kerikeri, wo der Brite seit seiner Emigration 2003 mit seiner
Frau lebt. Die beiden hatten sich ein paar Jahre zuvor in England
kennengelernt, Tania zog es schließlich wieder in ihre alte Heimat,
um die Lebensaufgabe ihres Vaters weiterzuführen: die Anlage und
Pflege eines subtropischen Gartens, wie er vor der Ankunft der Euro-
päer in Neuseeland an vielen Stellen existierte. Das Ergebnis ist ein
kleines Paradies auf etwas mehr als zwei Hektar Fläche, auf denen
exotische Vögel um die Wette singen und seltene Pflanzen ihre far-
benfrohe Blütenpracht der Sonne entgegenstrecken.
PRINT IT 37
Das kleine Atelier des Briten liegt versteckt inmitten eines ursprünglichen Regenwaldes.
In Gravers eigener kleiner Galerie hängen auch Werke befreundeter Künstler.
Und mittendrin steht Gravers Atelier, versteckt zwischen hohen
Bäumen und scheinbar so weit entfernt von der Zivilisation, wie
es nur geht. Allerdings tatsächlich nur scheinbar, in seinem Ar-
beitsalltag ist Graver ein viel vernetzter Mann: „Im Druckbereich
jagt eine technische Innovation die nächste, da versuch ich natür-
lich dranzubleiben. Die meisten neuen Techniken kommen aus der
Druckindustrie. Es ist unglaublich spannend, was da passiert, und
manches kann ich für meine Bedürfnisse ummodeln.“ In den ver-
gangenen Jahren ging es vor allem um die vielfältigen Möglichkeiten,
die im Kielwasser der Digitalisierung entstanden sind, vieles hat aber
auch mit dem Drucken an sich zu tun. Denn Gravers Metallarbeiten
sind letzten Endes ja nur Negative, die ihren Weg aufs Papier noch
finden müssen – mit der zusätzlichen Schwierigkeit für den Künstler,
den Eindruck der Vergänglichkeit vom Metall aufs Papier zu übertra-
gen. Mehr als 2.000 Papiersorten hat Graver in den knapp 30 Jahren
seiner Tätigkeit deshalb schon ausprobiert, am besten geeignet für
seine Zwecke ist aber ausgerechnet das älteste noch verwendete
Papier der Welt: „Fabriano“ heißt es und wird seit 1264 unverändert
in einem kleinen italienischen Ort hergestellt.
Die Verbindung von modernen Technologien und Althergebrach-
tem ist allerdings keineswegs der Normalfall in der Szene, wie
Graver betont: „Viele meiner Kollegen hängen sehr an ihren Tradi-
tionen.“ Im schlimmsten Fall kann das sogar gesundheitsschädlich
sein, vor allem unter Grafikern, die wie Graver auf Metalldruck set-
zen. „Bei den herkömmlichen Methoden kommt ein unglaublicher
Cocktail an Säuren und Chemikalien zusammen“, sagt der Künstler.
„In jedem Chemielabor an der Uni dürfte damit nur unter größten
Vorsichtsmaßnahmen gearbeitet werden, während die Künstler ei-
nen Raum weiter ganz sorgenfrei damit hantieren, ohne sich dar-
um zu scheren, was sie sich damit antun.“
„Metalldrucker sterben früh“, lautet deswegen ein gängiges Sprich-
wort unter seinen Kollegen. Graver allerdings setzte sich mit dem
Thema auseinander, seit er 1984 anfing, mit Metall zu arbeiten – und
entschied sich gegen den entspannten Fatalismus seiner Kollegen.
Jahrelang probierte er verschiedenste Zusammensetzungen aus und
fand Mitte der 1990er nach unzähligen Versuchen mit verschiedens-
ten Materialien dann die richtige Kombination, um seine Kunst ohne
die Verwendung gesundheits- und umweltschädlicher Materialien
ausüben zu können: Handelsübliche Zitronensäure in Kombination
mit zwei verschiedenen Bodenreinigern lautet die Antwort, ohne in
die Details gehen zu wollen.
„Viele meiner Kollegen hängen
sehr an ihren Traditionen“
Natürlich steckt eine ganze Menge mehr dahinter, vor allem, wenn
es um die richtige Technik geht - das Prinzip ist aber jedem, der
mit der Materie vertraut ist, leicht beizubringen, versichert Graver.
„Nontoxic Printmaking“ nennt der Künstler seine Erfindung – ein
Name, dem jahrelange Diskussionen mit Kollegen vorausgingen,
weil man sich nur schwer zwischen „ökologisch“ und „ungiftig“
entscheiden konnte. Graver selbst wählte zum Schluss den dras-
tischeren Begriff, um sich noch deutlicher von den Gefahren der
herkömmlichen Methoden zu unterscheiden – obwohl beide Be-
griffe richtig sind, wie er bestätigt.
Seit der Etablierung der Methode versucht Graver, sie seinen Kolle-
gen in aller Welt schmackhaft zu machen – mit mäßigem Erfolg: „Es
ist einfach extrem schwer, die alten Gewohnheiten aufzubrechen“,
gesteht der Künstler. Immerhin muss Graver selbst sich keine Ge-
danken mehr um seine Gesundheit machen. „Und das ist doch ei-
gentlich das Schönste, schließlich lebe ich ja im Paradies.“ jv
www.markgraver.com
Fotosoben:©MarkGraver,Fotounten:MartinMaun-Shutterstock.com
38 PRINT IT
Führungskräfte
finden keine
attraktiven
Stellenangebote.
Außer
sie lesen
Deutscher
Drucker.
Ihr W
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eigenen Abo: http://shop.print.de
Fotosvonoben:©DanielIsbrecht,SaskiaUppenkamp,AnaSantl,FranzGrünewald
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BUSINESS
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  • 1. DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN Heft 01 / 2016 LUFT THEMA Erfahren Sie mehr ab S. 25 MEHR ALS NICHTS: LUFT IM MUSEUM FRISCHER WIND: NEUE ZERTIFIKATE GENUSS IN LUFTIGER HÖHE
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  • 3. Liebe Kunden, liebe Leser, frische Luft macht den Kopf klar, bringt wünschenswerte Veränderungen und hebt die Laune. Als eines der vier Elemente eröffnet „Luft“ den Jahresthemenreigen unseres Magazins PRINT IT. In dieser Ausgabe dreht sich viel um Luft und die Frage, wo sie uns jenseits des reinen Bedürfnisses zu atmen umgibt und umtreibt. Gemeinsam mit Ihnen reisen wir durch die Luft auf die andere Seite der Erde, wo wir Mark Graver und seine Leidenschaft für den Metalldruck kennenlernen. Im In- terview gibt uns der Leiter des Luftmuseums Amberg, Wilhelm Koch, faszinierende Einblicke in die Arbeit eines Museums, das sich dem Thema Luft mit allen Sinnen verschrieben hat. Und natürlich darf der Blick auf die Bedeutung von Luft im Druck nicht fehlen – ob als Transporthilfe von Papier, als Energiespender oder als vollstän- dige CO2-Kompensation. Mit gleich fünf erneuerten Zertifikaten, darunter auch in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, sorgen wir bei LASERLINE für gute Luft – im Haus, mit Blick auf die Qualität unserer Druckprodukte und in der Beziehung zu unseren Kunden. Hätten Sie gedacht, dass Ihre Lungen beim Lesen dieses Editorials bis zu 0,8 Liter Sauerstoff umgesetzt haben? Dieses und anderes Wissenswerte rund um den Stoff, der uns aufatmen lässt, hält diese PRINT IT für Sie bereit. Eine luftig-erfrischende Lektüre wünscht Ihnen Ihr Tomislav Bucec Geschäftsführender Gesellschafter P.S.: Ein frischer Wind weht übrigens seit Anfang Februar durch unseren neuen OnlineShop. Nur einen Klick entfernt bietet der Shop Ihnen neue Möglichkeiten, attraktive Angebote und mehr Transparenz bei Ihrem Bestellvorgang. Überzeugen Sie sich selbst auf www.laser-line.de 0901-01.2016BildTitelseite:©OlgaDanylenko/shutterstock.com;FotoEditorial:©KayHerschelmann DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN Heft 01 / 2016 LUFT THEMA Erfahren Sie mehr ab S. 25 MEHR ALS NICHTS: LUFT IM MUSEUM FRISCHER WIND: NEUE ZERTIFIKATE GENUSS IN LUFTIGER HÖHE Passend zum Thema Luft haben wir diese Ausgabe auf verschiedenen Volumen- papieren gedruckt. Von den Seiten 3 bis 10 und 43 bis 50 erle- ben Sie 90 g/qm Offsetpapier weiß. Das hochwertige Naturpapier bietet ein 1,3-fa- ches Volumen. Es ist ungestrichen, matt, holzfrei, überzeugt durch eine sehr hohe Wei- ße, eine ebenmäßige Oberfläche und hohe Opazität. Es ist ebenfalls FSC-zertifiziert und für Laser- und Inkjetdrucker geeignet. Auf den Seiten 11 bis 18 und 35 bis 42 spüren Sie das 90 g/qm Design Offset White 1,2. Das Papier ist geglättet, holzfrei, leicht ge- tönt und weist mit seinem 1,2-fachen Volu- men eine edle Haptik und eine geschlossene Oberfläche auf. Die Farbe White entspricht naturweiß. Für Laser- und Inkjetdrucker ge- eignet und FSC-zertifiziert. Das 115 g/qm Profibulk 1,3 mit Glanzlack können sie auf den Seiten 19 bis 34 ertasten. Ein Papier, das durch sein 1,3-faches Volu- men besonders griffig ist. Ausgezeichnet ist es durch eine hohe Steifigkeit und eine tolle Haptik. In der Ausführung naturmatt gestri- chen, ist es ideal für den Bilderdruck. Auch das Profibulk ist ein holzfreies Papier. Mehr zu dem Thema Volumenpapier lesen Sie auf Seite 21. Ummantelt wird die PRINT IT von einem 300 g/qm Bilderdruckpapier matt weiß mit einem Mattlack. Das Silkmatt-Papier ist vollgestrichen und holzfrei. Es bietet eine hohe Opazität bei angenehmer Weiße und eine reflexionsarme Oberfläche für perfek- te Lesbarkeit. Das Papier ist FSC-zertifiziert und mit dem EU Ecolabel ausgezeichnet. Der Mattlack schützt vor Abrieb und bietet einen samtig anmutenden und damit fühlba- ren Mehrwert. EDITORIAL PRINT IT 3
  • 4. LASERLINE SERVICE 18 12 THEMA / LUFT WAS UNS BEWEGT 36 IMPRESSUM Luftig – Gedanken zum Element Luft 6 Dufte – Parfümeure kreieren besondere Duftwelten 8 Ausgestellt – Ein ganzes Museum zum Thema Luft 10 Luftfahrt – Was die Flugzeuge von morgen können 12 Geschmackvoll – Genießen in luftiger Höhe 14 Durchatmen – Luftkurorte laden zur Erholung ein 16 Minimiert – Schadstoffe wirkungsvoll reduzieren 23 Messbar – Druckluftmesser made in Berlin 24 Kurios – Wussten Sie schon…? 50 Notiert – Sportnachrichten kurz und knapp 29 Traditionsreich – Budenzauber sorgt für Stimmung 30 Notiert – Charitynachrichten kurz und knapp 31 Neuigkeiten – Branchennews kurz und kompakt 34 Einmalig – Düstere Druckkunst aus Neuseeland 36 Innovativ – Neue Start-ups und ihre Ideen 40 Nachhaltig – Corporate Responsibility Reports 42 Nützlich – Kreative Apps für Grafiker und Druckfreunde 46 Notiert – Tipps für Ihren Terminkalender 48 Einblicke – Rund um das Thema Luft in der Druckerei 18 Federleicht – Druckprodukte, die überzeugen 20 Online – Alles rund um den neuen LASERLINE OnlineShop 25 Geprüft – Fünf neue Zertifikate für LASERLINE 44 Herausgeber: LASERLINE Druckzentrum · Scheringstraße 1 · 13355 Berlin · www.laser-line.de · info@laser-line.de Telefon: 030 46 70 96 - 0 · Fax: 030 46 70 96 - 66 Geschäftsführender Gesellschafter: Tomislav Bucec · Verlag: LASERLINE Verlags- u. Mediengesellschaft · Scheringstraße 1 · 13355 Berlin · verlag@laser-line.de Verantwortlich: Gabriele Schulte-Kemper (gsk) · Redaktionelle Mitarbeit: Charlotte Erdmann (ce), Ines Hein (ih), Manfred Hirsch (mh), Bernd Karkossa (bk), Eva Scharmann (es), Anke Templiner (at), Julian Vetten (jv) · Lektorat: Christof Rostert · Grafik: Hans-Albert Löbermann (Ltg.), Anja Sadowski, Daniel Isbrecht, Till Schermer Die PRINT IT erscheint vierteljährlich in einer Auflage von 40.000 Exemplaren. Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2016. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.16. INHALT 4 PRINT IT
  • 5. LUFTIGE DRUCKSACHEN UND FEDERLEICHTE WERBETRÄGER Mesh-Banner Material: PVC-Meshgewebe B1, höheres Volumen, wind- und luftdurchlässig, ideal bei höherer Windlast 26,83* 22,55 nettoab winddurchlässiges und leichtes Material für stürmische Orte Kundenstopper windfest Material: Aluminium-Plakatständer mit silber-eloxiertem Klapprahmen und UV-stabilisierter Antireflexfolie, Fuß fahrbar und mit Sand oder Wasser befüllbar, inklusive zwei Prints (PVC-Polyesterplane B1) 244,45* 205,42 nettoab robuster Plakatständer für Wind und Wetter Hohlkammerplakat Material: Hohlkammerplatte, beständig gegen Witterungseinflüsse, hohe Stabilität, geringes Gewicht 18,91* 15,89 nettoab federleichtes Material mit UV-beständigen Farben: perfekt für Ihren Außeneinsatz Die Preise verstehen sich brutto (inkl. 19% MwSt.) in Euro. Einfach und bequem im OnlineShop unter www.laser-line.de bestellbar. Je nach Versandart und Empfängerland können Zusatzkosten anfallen. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. * Foto:iStock.com/EugenioMarongiu
  • 6. Foto:©SveaAnaisPerrine./photocase.com SO UNSCHEINBAR, SO LEBENSWICHTIG Von den vier Elementen ist Luft das am wenigsten Greifbare, und doch können wir ohne sie nicht leben – Auf den Spuren eines flüchtigen Lebenselixiers THEMA / LUFT 6 PRINT IT
  • 7. Fotos:©studio23/shutterstock.com,iStock.com /©laflor Luft hat etwas Geheimnisvolles: Im Ruhezustand ist sie nicht sichtbar, nicht fühl- oder hörbar, wir nehmen sie so überhaupt mit keinem unserer Sinne wahr. Existent für unsere Wahrneh- mung wird sie erst in Berührung mit den anderen Elementen. Fehlt sie, können wir nicht überleben. Luft schenkt Leben und Energie, hält gesund, trocken und warm, verwüstet, lässt abhe- ben und verleiht Leichtigkeit. Dass sie weitaus mehr als der Stoff ist, der uns am Leben hält, beweist ein Blick in die Welt – und darüber hinaus. Schon die griechischen Philosophen haben sich mit den Urstof- fen der Welt auseinandergesetzt und die Vier-Elemente-Lehre ge- schaffen. Der Luft wird darin von Platon die Form des Oktaeders zugeordnet. Sie steht nach Aristoteles für Hitze und Feuchte und nach dem Arzt und Mystiker Paracelsus für die Sylphen, mytho- logische Luftgeister. Als korrespondierende Himmelsrichtung ist ihr der Osten zugeordnet und aus Sicht der Tierkreiszeichen die Sternzeichen Zwilling, Waage und Wassermann. Luftmenschen sind demzufolge heiter, lebhaft und zuweilen auch leichtsinnig. Luftig eben. Denn Luft selbst ist scheinbar nicht zu greifen. Ver- sucht man sie aus naturwissenschaftlicher Sicht zu betrachten, gelingt zumindest eine physikalische Annäherung. Am besten kann man Luft durch die anderen Elemente wahrnehmen Denn Luft ist Leben – ganz genauso wie ihre Elemente-Geschwis- ter Wasser und Licht. Streng genommen, leben wir in unserer Erdatmosphäre auf dem Boden eines Luftmeeres. Wenn man sich die Atmosphäre als Hülle um unseren Erdball vorstellt, verdankt die Menschheit den Zufall ihrer fortdauernden Existenz ganz we- sentlich dem Umstand, dass unsere Erde dank ihrer Masse und der Schwerkraft eine Atmosphäre besitzt. Und, ein Glück, unsere ist unter anderem mit Sauerstoff gefüllt. 0,4 Liter Sauerstoff setzen unsere Lungen pro Minute um. Beim Joggen sind es ganze 36 Li- ter, die wir pro Minute ein- und ausatmen. Ein Erwachsener atmet durchschnittlich zwischen 10.000 und 12.000 Liter Luft pro Tag. Der Sauerstoff, den wir aus der Luft atmen, wird im Blut aufge- nommen und in die Zellen weitertransportiert, wo die inneren Stoffwechselvorgänge stattfinden. Luft hilft also, das Blut durch unseren Körper zirkulieren zu lassen, und versorgt unsere Organe, das Hirn eingeschlossen. Luft lässt uns wachsen und regenerieren, sie lässt unsere Stimme erklingen, befördert den Schall, sodass wir sie hören und, je nach Lautstärke und Luftdruck, auch spüren kön- nen. Luft bremst Objekte und treibt sie an, sie dehnt sich aus und nimmt Raum ein, und am besten kann man sie wahrnehmen, wenn sie einem anderen Element begegnet. Auf dem Wasser als Wind- böe, unter Wasser als Luftblase, mit Feuer als entfachte Flamme, auf dem Boden als Windhose oder über heißem Sand als flirrende Luft und Mutter der Fata Morgana. Kein Wunder also, dass jahrtausendealte Bewegungslehren wie Yoga oder Tai Chi bestimmte Atemtechniken zur Grundlage ihrer Körperübungen gemacht haben. Schon Jahrhunderte vor Christi Geburt wurden in den hinduistischen Schriften Atemübungen als Hilfsmittel der Meditation beschrieben. In der westlichen Welt schaffte es die Atemtherapie erst im 20. Jahrhundert, anerkann- ter Bestandteil therapeutischer Verfahren zu werden. Unsere Sprache hingegen hat der Luft schon deutlich länger den Hof gemacht und ihre Bedeutung idiomatisch anerkannt: in die Luft gehen, Luftschlösser bauen, Luftsprünge machen, Löcher in die Luft starren, jemanden wie Luft behandeln, nach Luft schnappen oder sich in selbige auflösen. Vom Raumschiff bis zur Druck- maschine funktioniert kaum etwas ohne Luftdruck Bedeutung ist das Stichwort. Denn Luft hat uns den Traum vom Fliegen erfüllt. Sie ringt, kunstvoll bespielt, zum Beispiel Holz und Blech geradezu erstaunliche Töne ab. Sie verändert Materialien und wird somit zum handwerklichen und künstlerischen Werkstoff – in Parfum oder Mousse gar zum Kunstwerk selbst. Und sie beflügelt den technischen Fortschritt. Von der Raumfahrt bis zur modernen Druckmaschine funktioniert kaum etwas ohne Luftdruck. Umso entscheidender wird es in der Zukunft der Menschheit sein, ihre Bedeutung zu begreifen und ihre Qualitäten zu bewahren. Paul Lin- cke setzte ihr, der hauptstädtischen Luft, schon im Jahre 1904 ein hörbares Denkmal. Kaum einer, der es nicht mitpfeifen kann – man beachte: Luft tönt dabei durch gespitzte Lippen: „Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft – so mit ihrem holden Duft, Duft, Duft!“. ih Die Atmosphäre unseres Erdballs ist unter anderem mit Sauerstoff gefüllt, was uns erst das Leben ermöglicht. Atemtechniken sind ein wesentlicher Bestandteil von Bewegungslehren wie Yoga und Tai Chi. PRINT IT 7
  • 8. AlleFotos:©TonisParfumBerlin EIN GANZ BESONDERER DUFT Berlin riecht spannend, München barock: Das Duftlabel Frau Tonis Parfum lädt zu einer inspirierenden Schnupperreise ein Die Essenz einer Stadt oder auch einer Marke in einen Duft zu ver- packen, ist eine Spezialität von Frau Tonis Parfum. Doch vor allem bietet die Berliner Duftmanufaktur ihren Kunden mit einem kla- ren Parfumkonzept Orientierung im Dschungel der Düfte und die Möglichkeit, selber ein maßgeschneidertes Parfum zu kreieren. Berlin, Checkpoint Charlie, ein trüber Wintertag. Es riecht nach Autoabgasen, feuchten Anoraks und Frittierfett. Doch nur wenige Schritte von dem touristischen Hotspot entfernt duftet es nach blü- henden Linden, die im Frühsommer die Straßen der Stadt parfümie- ren. „Berlin Linde“ heißt das Eau de Parfum, ein Bestseller der Parfü- merie „Frau Tonis Parfum“ in der Zimmerstraße. „Frau Tonis Parfum ist 2009 aus der Sehnsucht heraus entstanden, in Berlin eine Parfü- merie zu eröffnen, die es so noch nicht gab“, erzählt Inhaberin Ste- fanie Hanssen. Die Betriebswirtin stammt aus dem Ruhrgebiet und zog 2004 der Liebe wegen in die Hauptstadt. Hanssen war an ihrem Heimatort bereits erfolgreich mit einer Werbe- und PR-Agentur, die vor allem Kunden aus der Hotellerie berät. Berlin sorgte für neue Im- pulse und sie wollte zusätzlich zum Agenturgeschäft etwas machen, „das mit Parfum, mit etwas Sinnlichem zu tun hat“. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Christoph Niedermaier gründete sie 2009 „Frau To- nis Parfum“. Der Name des Duftlabels ist eine Hommage an Stefanie Hanssens Großmutter Antonia, zu deren gepflegtem Äußeren stets auch ein besonderes Parfum gehörte. Erlesene Düfte, die selbst den Parfum-Papst begeistern Frau Tonis Enkelin teilt die Leidenschaft der Namensgeberin und hatte schon immer eine „große Leidenschaft für gute Parfums“. Doch auf der Suche nach einem bestimmten Duft wurde der Ge- schäftsfrau klar: „Mit dem Produkt Parfum wird völlig falsch um- gegangen. Niemand hört den Kunden richtig zu und in den Kauf- häusern geht es nur um große Namen oder den neuesten Duft.“ Um das zu ändern, machte sich Stefanie Hanssen gemeinsam mit Christoph Niedermaier auf die Suche nach hochwertigen, außer- gewöhnlichen Düften. Der Anspruch: Frau Tonis Parfum sollte ex- quisite Manufaktur-Parfums nach der Devise „Weniger ist mehr“ anbieten. Fündig wurden die beiden bei einer Parfumeurin imStefanie Hanssen hat sich ganz und gar dem Thema Duft verschrieben. KULTUR 8 PRINT IT
  • 9. Foto:©TonisParfumBerlin französischen Grasse und bei einem Parfumeur in Berlin: Aus der traditionsreichen Duftschmiede Harry Lehmann in Berlin-Char- lottenburg stammt zum Beispiel ein extravaganter Veilchenduft. „Das war das Lieblingsparfum von Marlene Dietrich in den 1920er- Jahren. Wir haben ihn nach der Originalrezeptur aus dem Hause Lehmann neu auflegen lassen. Das ist ein sehr süßer, intensiver Duft mit Veilchen- und Lakritzaromen – fast schon provozierend“, beschreibt Stefanie Hanssen den Divenduft. Auch eine Reminiszenz an eine Berliner Hotellegende findet sich im Duftangebot: Bogota Berlin soll mit einer fruchtigen und gleichzeitig pfeffrigen Note an das berühmte Berliner Hotel unweit des Kurfürs- tendamms erinnern, in dem viele Künstler und Literaten verkehrten und das Ende 2013 schließen musste. Auf diesen Duft, der zu den Top Ten der meistverkauften Frau Toni Parfums gehört, sind die Inhaberin und ihre zehn Mitarbeiter besonders stolz: „Wir haben eine Duftprobe davon nach New York an Chandler Burr, den besten Parfumkritiker der Welt geschickt. Der Duftpapst war absolut begeistert!“ Firmen lassen sich gerne Parfum-Unikate komponieren Die Eau de Parfums, Eau de Colognes und Raumdüfte im puris- tischen Design gibt es in der Parfümerie am Checkpoint Charlie und im Online-Shop von Frau Tonis Parfum zu kaufen – fürs Web- shopping haben die Berliner Duftexperten eigens einen speziellen Fragenkatalog entwickelt, damit Kunden auch virtuell das Passen- de finden. Zusätzlich wird in ausgewählten Concept-Stores in ganz Deutschland eine kleine, aber feine Duftauswahl verkauft. Das Prinzip Qualität statt Quantität war der Firmengründerin von An- fang an wichtig: Die Unisex-Parfums sind bewusst auf 36 verschie- dene Düfte begrenzt, die in vier Duftfamilien – zitrisch, blumig, orientalisch und grün – unterteilt sind. „Der Kunde soll schließlich nicht von zu vielen verschiedenen Düften überwältigt werden“, meint Stefanie Hanssen. Und es gibt noch eine Besonderheit: Alle Frau Toni Parfums sind miteinander kombinierbar: „In Duftwork- shops kann jeder auf diese Weise sein ganz persönliches Parfum komponieren.“ Bei einem Glas Crémant und Obsthäppchen geht es auf eine individuelle Duftreise, an deren Ende ein Parfum-Unikat steht. Wer auf der Suche nach dem ganz persönlichen Duft auch den Geschmackssinn einbeziehen will, kann einen Deluxe-Abend buchen: Die Kreation des eigenen Parfums wird in der Bar des Ritz- Carlton-Hotels gefeiert. Dort werden mit Tee-Essenzen und Früch- ten aromatisierte Fragrance-Cocktails serviert, die von Frau Tonis Parfums inspiriert sind. Auch Firmen lassen sich von dem Berliner Duftlabel Parfum-Unikate komponieren. So hat die KaDeWe Group für das KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München jeweils einen exklusiven „Stadtduft“ entwickeln lassen. „Wir haben versucht, den Duft so zuzuspitzen, dass man wirklich die jeweilige Metropole erschnuppern kann: Das 030-Parfum für Berlin riecht frisch und span- nend, während der Münchner Duft etwas barocker angelegt ist“, so Stefanie Hanssen. Aber nicht nur Städten wird von Frau Tonis Parfum zu einer einzigartigen Duftnote verholfen: Für Volkswagen entwickel- te die Duftmanufaktur „Mémoire de Petrole“. Das Parfum mit einem Hauch von Benzin wurde für Käufer des E-Golf kreiert, die bei einem Elektroauto den Spritgeruch vermissen könnten. es Nicht nur Berlin hat einen ganz besonderen Duft: Aus Köln kommt das legendäre Eau de Cologne. Die facettenreiche Geschichte des „Kölnisch Wassers“ wird im Duftmuseum im historischen Farina-Haus erzählt, das mitten in der Kölner Alt- stadt liegt. Das Duftwasser, das Köln bereits im 18. Jahrhundert als Stadt des Parfums bekannt machte, wird noch heute in der ältesten Parfumfabrik der Welt nach unveränderter Originalre- zeptur hergestellt. Auf einer Duftführung im Geburtshaus des Eau de Cologne erzählt ein Schauspieler, der im historischen Kostüm den Parfumeur Johann Maria Farina darstellt, von den Anfängen des 1709 in Köln gegründeten Parfumherstellers Farina. Geschildert wird auch die Erfindung des berühmten Duftwassers, das zunächst Eau Admirable hieß, bevor es der italienische Parfumeur zu Ehren seiner Wahlheimat in Eau de Cologne umbenannte. Neu war dabei nicht nur das Herstel- lungsverfahren, das Farina in Deutschland einführte – ver- schiedene ätherische Öle waren in hochprozentigem Wein- geist gelöst –, sondern auch der Verzicht auf schwere, üppige Duftessenzen. „Ich habe einen Duft gefunden, der mich an ei- nen italienischen Frühlingsmorgen erinnert, an Bergnarzissen, Orangenblüten kurz nach dem Regen“, so beschrieb Farina 1708 seine Duftkreation, die Geschichte schrieb. Eine Führung durch das Duftmuseum im Farina-Stammhaus spricht alle Sinne an: 300 Jahre Duftgeschichte werden mit Originaldoku- menten und historischen Duftflakons sichtbar gemacht, und wer möchte, kann an kostbaren Duftessenzen schnuppern. www.farinahaus.de DIE GESCHICHTE DES „KÖLNISCH WASSERS“ PRINT IT 9
  • 10. AlleFotos:©Luftmuseum MEHR ALS NICHTS: LUFT IM MUSEUM In Amberg steht das einzige Luftmuseum der Welt – Auf drei Stockwerken wird Originelles, Kurioses und künstlerisch Anspruchsvolles zum Thema Luft gezeigt Für Wilhelm Koch, Gründer und Leiter des Luftmuseums, ist Luft mehr als ein Gasgemisch: Auf drei Stockwerken macht das ehren- amtlich geführte Museum in der oberpfälzischen Stadt Amberg das flüchtige Medium sichtbar, erlebbar und begreifbar – mit ungewöhnlichen Ausstellungsobjekten, wechselnden Sonder- ausstellungen aus den Bereichen Kunst, Technik und Design sowie Luft-Bastelkursen für Kinder. PRINT IT kam mit Wilhelm Koch ins Gespräch. PRINT IT: Wie entstand die Idee, in Amberg ein Luftmuseum zu eröffnen? Wilhelm Koch (WK): Seit 1983 arbeite ich als Designer und Künst- ler mit dem Medium Luft – ein Beispiel dafür ist meine Klang-Per- formance „Pneumatic Rubber Orchestra“. In dieser Zeit sind viele Kontakte zu Luftkünstlern, Designern und Architekten entstanden. Im Jahr 2006 boten sich dann ideale Räumlichkeiten im 600 Jah- re alten „Klösterl“-Bau in Amberg: Dort konnte auf 750 qm in 25 Räumen ein Luftzentrum geschaffen werden. Die Stadt Amberg unterstützte nach langem Abwägen meine Initiative der Museums- gründung, indem sie das Gebäude mietfrei zur Verfügung stellte. Nach der Gründung eines Museumsvereines und dank der Unter- stützung vieler Förderer und ehrenamtlicher Helfer konnte sich das Luftmuseum über die letzten zehn Jahre erfolgreich etablieren. PRINT IT: Wie stellt man Luft aus? WK: Indem man sie sichtbar, fühlbar, hörbar, wahrnehmbar macht – das geschieht im Luftmuseum mit zum Teil interaktiven Objekten wie der Aeolsharfe, dem „Fliegenden Teppich“, dem „Luftbrunnen“ und anderen fantasievollen, kuriosen oder technischen Ausstel- lungsobjekten rund ums Thema Luft. PRINT IT: Was macht das Luftmuseum einzigartig? WK: Wir sind das einzige Museum weltweit, das sich facettenreich dem Medium Luft widmet. Unsere Themenbereiche umfassen De- sign, Kunst, Architektur und Technik. Darüber hinaus interessiert uns die Luft unter anderem in der Sprache, im Alltag und in den Berei- chen Musik, Akustik und Klang. Mit Vorträgen, Veranstaltungen und jährlich mindestens acht Sonderausstellungen setzt sich das Luftmu- seum kontinuierlich mit dem flüchtigen Medium auseinander. PRINT IT: Wie vermittelt man auch jüngeren Besuchern, dass Luft mehr ist als „Nichts“? WK: Einmal im Monat findet in unseren Museumsräumen das sogenannte „Luftwerken“ im „Fliegenden Klassenzimmer“ statt: Luftlehrerinnen greifen immer wieder neue Themen auf, unter an- derem auch aus den Sonderausstellungen – da geht es dann bei- spielweise um Vakuumplastiken, Ballonarbeiten oder Windenergie. Führungen für Kindergartengruppen und Schulklassen aller Alters- stufen können jederzeit gebucht werden. Neben einem Rundgang durch die Ausstellungsräume sind altersspezifische Kreativarbei- ten zum Thema Luft möglich. PRINT IT: In Amberg befindet sich nicht nur das einzige Luftmu- seum der Welt, auf Ihre Initiative hin wurde die Stadt auch zum „Luftkunstort“ – was steckt dahinter? WK: Amberg ist ein Zentrum für lufttechnische Anwendungen – hier werden zum Beispiel luftgefederte Sitze und Druckluftwerkzeuge hergestellt. Außerdem gibt es an der Ostbayerischen Technischen Hochschule eine Professur für Strömungstechnik und Druckluft- technik. Durch die Idee des „Luftkunstortes“ zeigt sich das Thema Luft im ganzen Stadtgebiet mit Luftplastiken, Windobjekten und akustischen Veranstaltungen. Ein „Amberger Luftgarten“ ist in Pla- nung – und wir arbeiten mit weiteren Projekten daran, in der Stadt die „Lufthoheit“ zu gewinnen! PRINT IT: Dieses Jahr feiert das Museum zehnjähriges Bestehen. Sind für das Jubiläumsjahr besondere Ausstellungen geplant? WK: Ja. In Kooperation mit Professor Volker Fischer aus Frankfurt am Main gestalten wir eine große kulturgeschichtliche Themen- ausstellung, die sich dem Phänomen „Schweben“ widmet – das ist eine Premiere. Zudem wird das Künstlerduo „Daisy Balloon“ aus Tokio erstmals in Deutschland seine Designprojekte mit Installa- tionen und Fotos präsentieren. Ich freue mich auch sehr darüber, dass der Schriftsteller Uwe Dick für das Luftmuseum eine bissige Lesung rund um das Thema Luft erarbeitet. es Die Einkaufstütenorgel ist ein Hingucker im Luftmuseum. Wilhelm Koch ist Gründer und Leiter des Luftmuseums. www.luftmuseum.de KULTUR 10 PRINT IT
  • 11. the place to be for sports. www.berlin-sportmetropole.de Wir in Berlin treiben es gern auf die Spitze. Am liebsten beim Sport.
  • 12. Fotooben:©Technicon,Fotounten:©SpikeAerospace DER TRAUM VOM FLIEGEN WIRD WAHR First-Class-Feeling in der Holzklasse und in viereinhalb Stunden nach Sydney – Ausblicke in die Zukunft der Luftfahrt fördert Faszinierendes zutage Für viele Luftfahrtliebhaber hat spätestens mit der Einmottung der letzten Concorde die Fliegerei ihren Sehnsuchtsfaktor verlo- ren und sich selbst zu einem reinen Transportmittel degradiert. Neue Überschallflugzeuge und revolutionäre Innenraumkon- zepte könnten daran in nicht allzu ferner Zukunft wieder etwas ändern. Und das Beste daran: Grün wird’s auch noch. Die ganz persönliche Hölle für jeden Langstrecken-Economy- Passagier beginnt fast immer mit einem harmlosen Buchstaben auf dem Flugticket: E und F heißen die mittleren Sitzplätze in der mittleren Sitzreihe, auf denen man eingequetscht zwischen seinen Sitznachbarn die nächsten 18 Stunden auf dem Weg zum Traumziel darben muss – ohne Fluchtmöglichkeit oder zumindest die Chance, mal einen sehnsüchtigen Blick aus dem Fenster werfen zu können. Und fast immer macht Murphy seinem Gesetz alle Ehre, indem kurz nach dem Start irgendwo ein Kleinkind das Schreien anfängt und bis zur Landung nicht mehr damit aufhört. Betty Mohler lässt sich von dem Trubel nicht stören: Seelenruhig klaubt sie die Spezi- albrille aus dem Gepäcknetz in der Rückenlehne des Sitzes vor ihr und setzt sich das taucherbrillenartige Ungetüm zusammen mit einem Satz Kopfhörer auf. Ein Klick teleportiert Bettys Sinne ins Paradies, wo sanftes Wellenrauschen das Kindergeschrei ersetzt und die rotglühende Sonne langsam hinter Bali im Meer versinkt. Noch ist Betty Mohlers Vorstellung von der Art und Weise, wie wir in Zukunft fliegen werden, ein hübscher Traum. Ein Traum al- lerdings, dessen Erfüllung schon in greifbarer Nähe liegt: „Virtual Reality Hyperspace“ heißt das großangelegte EU-Projekt, an dem die Wissenschaftlerin vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik zusammen mit Kollegen aus sechs Ländern Möglich- keiten zur Verbesserung des Passagierkomforts erforscht hat – und das Erstaunliches in Aussicht stellt. „Über virtuelle Realität möchten wir positive Illusionen über mehr Platz schaffen“, sagt Mohler. Wenn der Reisende sich an einem Bachlauf im Wald, auf dem Gipfel eines Berges oder auch im heimischen Wohnzimmer wähnt, verändert das auch seine Körperwahrnehmung, ist die Wis- senschaftlerin überzeugt. Dass das mehr ist als bloße Hoffnung, beweisen die großangelegten Testreihen, die das Institut durchge- führt hat und bei denen die Probanden in überwältigender Mehr- heit angaben, mit VR-Brille einen entspannteren (simulierten) Flug als ohne gehabt zu haben. Technisch ist die ganz persönliche Die Firma Spike Aerospace plant im Jahr 2018 den Überschall-Businessflieger Spike S-512 Supersonic Jet in den Markt einzuführen. MOBILITÄT 12 PRINT IT
  • 13. Fotooben©Airbus,Fotounten:©ReactionEngines Illusion vom Ritt auf dem fliegenden Teppich, der Traum vom Flie- gen, also schon heute möglich, auf eine serienmäßige Einführung im Linienbetrieb muss man sich allerdings noch etwas gedulden: Der Untertitel des VR-Projekts lautet nicht umsonst „2050“. Schlagendes Argument für fensterlose Flugzeuge ist das Gewicht Deutlich früher darf man dagegen wohl mit den ersten fenster- losen Flugzeugen rechnen. Was sich im ersten Moment ziemlich ungemütlich anhört, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als das genaue Gegenteil: Maschinen wie der Ixion sollen eine unge- ahnte Rundumsicht bieten, fast so, als wäre der Jet komplett aus Glas. Möglich machen sollen das eine ganze Reihe von hochauflö- senden Kameras an der Außenseite der Maschine sowie biegsame Displays, die fast den gesamten Innenraum einnehmen. „Eines der schlagenden Argumente für fensterlose Flugzeuge ist natürlich das Gewicht“, sagt Tom Taylor, der Ixion für das Designbüro Technicon konzipiert hat. „Verglichen mit herkömmlichen Scheiben sind die neuen Displays sehr leicht und sehr dünn.“ In wenigen Jahren wer- den die biegsamen Wunderschirme ausgereift und günstig genug für den Einsatz sein, schätzt Taylor – von da ab sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis fensterlose Jets nach und nach die herkömm- lichen Modelle verdrängen würden. Und tatsächlich: Airbus hat im vergangenen Jahr ein entsprechendes Patent angemeldet, und die US-Firma Spike Aerospace will bereits 2018 den Überschall- Businessflieger Spike S-512 Supersonic Jet auf den Markt bringen. Der Vorreiter Ixion dagegen, als Businessjet geplant, wird wohl nie abheben – er ist ein reines Konzeptflugzeug. Ein wiederbelebter Traum: mit Überschall von Brüssel nach Sydney Ebenfalls ein Konzept, allerdings von weit größerer Signalwirkung für Luftfahrtliebhaber, haben die Ingenieure von Airbus unlängst als Patent eingereicht: Nach dem Absturz einer Concorde über Pa- ris vor mehr als 15 Jahren und dem kurz darauf folgenden Ende einer Ära sollen in nicht allzu ferner Zukunft wieder zivile Über- schallflugzeuge den Himmel bevölkern. Das noch namenlose „ult- raschnelle Luftfahrzeug“ soll eine Reisegeschwindigkeit von stol- zen 4,5 Mach erreichen und damit mehr als doppelt so schnell wie die Concorde fliegen, die mit rund 2.100 Kilometern pro Stunde über den Atlantik jettete. Die 18.600 Kilometer von Brüssel nach Sydney via Nordpol und Beringstraße – um Überschallknalle in be- wohnten Gebieten zu vermeiden – wären dann beispielsweise nur noch ein Katzensprung von viereinhalb Stunden. Airbus’ neuestes Projekt soll dem so jäh gescheiterten französischen Traum in je- der Hinsicht überlegen sein: Ein Raketentriebwerk am Heck wür- de dafür sorgen, dass die Maschine senkrecht wie eine Raumfähre starten könnte und von ihm auf eine Flughöhe von 30.500 Metern gebracht würde. In der Stratosphäre angekommen würden dann zwei Staustrahltriebwerke übernehmen und die Passagiere flüs- terleise an ihr Ziel bringen. Der Clou dabei: Die Triebwerke würden mit vergleichsweise günstigem Wasserstoff befeuert, um die hor- renden Kosten zu umgehen, die die extrem kerosindurstige Con- corde verursachte. Einen Haken hat die Sache natürlich aber auch: Das Projekt ist momentan kaum mehr als ein Gedankenspiel der Airbus-Ingenieure. Deutlich weiter ist Reaction Engines mit seiner Lapcat A2: Die Maschine lässt sich technisch irgendwo zwischen Concorde und dem Airbus-Projekt einordnen, soll dafür aber schon in weniger als 25 Jahren Marktreife erlangen. Entwicklung kosteneffizienter Hybridflugzeuge geht voran Nicht ganz so lange dürfte es bis zur Serientauglichkeit einer In- novation dauern, die momentan auf dem Automobilmarkt auf dem Vormarsch ist: Die Entwicklung kosteneffizienter Hybridflugzeuge steht angesichts des drohenden Klimawandels bei gleichzeitig ra- sant steigenden Passagierzahlen ganz oben auf der Prioritätenliste der Flugzeugkonzerne. Und wieder ist es Airbus, das zusammen mit dem Triebwerkshersteller Rolls-Royce vorne mitmischt: E-Thrust heißt das Projekt des Flugzeugbauers, das bis 2030 einen 90-sitzigen Regionaljet mit kombiniertem Elektro-Gas-Antrieb in die Lüfte schicken soll. Statt große und schwere Jettriebwerke unter die Tragflächen zu hängen, soll die fertige Maschine von einer Vielzahl relativ kleiner leichter Elektrotriebwerke bewegt werden, die von den Tragflä- chen bis zum Rumpf an den verschiedensten Stellen angebracht werden sollen. Der Vorteil: Je mehr Triebwerke vorhanden sind, desto besser lässt sich der Luftstrom über die Tragflächen steu- ern, was den Auftrieb deutlich verstärkt. Weil das aber noch lange nicht genug Energie spart, setzt Airbus auf das Zusammenspiel vieler kleiner Details wie verbesserte Batterietechnik und die Ins- tallation von Solarzellen auf den Tragflächen. Im Idealfall wird das zusätzlich installierte Jettriebwerk dann nur noch zum Start und in Notfällen benötigt. Bis dahin mag es noch ein weiter Weg sein – dass die Technik an sich funktioniert, hat Airbus allerdings schon mit dem kleinen Bru- der bewiesen: Ein Prototyp des E-Fan hüpfte im Juli 2015 die 74 Kilometer vom englischen Lydd ins französische Calais und wieder- holte damit genau 106 Jahre nach Louis Blériot dessen historische Atlantiküberquerung in einem klapprigen Einsitzer aus Holz. Und was damals galt, gilt heute eben immer noch: Alle großen Dinge fangen mal klein an. jv Ein Prototyp des E-Fan flog im Juli 2015 die 74 Kilometer vom englischen Lydd ins französische Calais. PRINT IT 13
  • 14. Fotos:©iStock.com/BraunS,BrittaKasholm-Tengve GENUSS IN LUFTIGER HÖHE Tomatensaft schmeckt in luftigen Höhen besser, das Essen aber häufig fad – Bordverpflegung im Flugzeug hat ihre ganz eigenen Regeln Gourmet-Menü auf Sterneniveau oder verkochte Nudeln aus der Aluschale: Über den Wolken können Fluggäste zwischen Himmel und Hölle kulinarisch alles erleben. Darüber, wie die Mahlzeit auf dem Flugzeugklapptisch schmeckt, entscheidet aber nicht allein der Ticketpreis. Um auch in 12.000 Metern Höhe ein schmackhaftes Essen hinzubekommen, arbeiten Flug- gesellschaften mit Wissenschaftlern zusammen, bauen moderne Cateringküchen und verpflichten Köche aus aller Welt. „Huhn oder Pasta?“, lautet zur Essenszeit die Standardfrage der Flugbegleiter an Economy-Passagiere. Wer mehr fürs Ticket aus- gegeben hat, isst in der Business oder First Class nicht nur von feinem Porzellan, sondern kann auch meist aus mehreren Gour- metmenüs wählen. Erste-Klasse-Passagiere der Lufthansa wurden beispielsweise im Frühsommer 2015 auf Interkontinentalflügen Gerichte des Spitzenkochs Harald Wohlfahrt kredenzt. Und das österreichische Restaurant- und Cateringunternehmen Do&Co bietet für die Business-Class einen „Flying Chef“ an. Der ausge- bildete Koch unterstützt die Crew bei der Zubereitung der Spei- sen an Bord und berät die Fluggäste bei der Zusammenstellung des Menüs. Trotz Luxus in den Premiumklassen und Sparmenüs im Billigsegment – eines bleibt gleich: Seit in den 1950er-Jahren aus Sicherheitsgründen das Zubereiten von Speisen im Flugzeug eingestellt wurde, kommt nur noch Aufgewärmtes auf den Klapp- tisch. Die Mahlzeiten werden in Großküchen von spezialisierten Cateringfirmen vorgekocht und in der Bordküche in Dampfgarern nur noch aufgewärmt. Synchron mit dem jährlich steigenden Pas- sagieraufkommen hat sich eine Gastronomiebranche entwickelt, die in gigantischen Dimensionen kocht: Das Flugzeug-Catering der arabischen Fluggesellschaft Emirates stellt in der größten Airline- Küche der Welt in Dubai täglich 163.000 Mahlzeiten her. Der Welt- marktführer im Bereich Flugzeugessen, die Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs, erzielte 2014 einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro. Bei den Airline-Caterern schnippeln, braten und backen Köche aus aller Welt, um den Geschmack eines internationalen Publikums zu treffen. Außerdem gilt es, komplexe Abläufe in der Produktion zu managen sowie strenge Sicherheits- und Hygieneanforderungen einzuhalten. Hinzu kommen die zahlreichen Sonderwünsche beim Flugzeugessen: Ob koscher, vegan oder Schonkost – LSG Sky Chefs hat mittlerweile fast 100 verschiedene Sondermahlzeiten im Ange- Die Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs ist Weltmarktführer im Bereich Flugzeug- essen und beliefert tagtäglich unzählige Maschinen. GENUSS 14 PRINT IT
  • 15. Die erste Bordverpflegung wurde am 11. Oktober 1919 auf einem Flug der Handley Page Aircraft Company von London nach Paris gereicht: Die Passagiere konnten an Bord eine mit Sandwiches und Obst gefüllte Lunchbox kaufen. 1936 installierte United Airlines als erste Fluggesellschaft Küchen an Bord ihrer Flugzeuge und servierte warme Speisen. Als goldenes Zeitalter der Passagierluftfahrt galten die 1950er-Jahre: Die Tische im Flugzeug waren mit Stofftischdecken, Porzellan und Silberbesteck gedeckt, auf der Speisekarte standen Hummer, Kaviar und Cognac. Der Wettbewerb unter den Fluggesellschaften verschärfte sich im Laufe der 1960er-Jahre und mit den Preisen sank auch die Servicequa- lität. Das Essensangebot wurde fettiger und stärker gewürzt – so war es zum Aufwärmen an Bord besser geeignet. Southwest Airlines etablierte 1971 das Prinzip des Billigfliegens – ein Trend, der sich bis heute fortsetzt. Der Kostendruck lässt Airlines auch bei der Verpflegung sparen: Auf Kurz- oder Mittelstrecken gibt es war- me Mahlzeiten häufig nur noch gegen Bezahlung. FLUGZEUGESSEN FRÜHER UND HEUTE Fotos:©iStock.com/BrianRaisbeck,kickimages bot. Trotz des Aufwands, der beim Airline-Catering betrieben wird, bleibt Flugzeugessen ein heiß diskutiertes Thema. Beim jährlich verliehenen Skytrax-Award stimmen Passagiere regelmäßig nicht nur über die Pünktlichkeit, Sicherheit und Sauberkeit von Airlines ab, sondern auch über die beste Bordverpflegung. Im vergange- nen Jahr heimste Asiana Airways in der Economy Class den ersten Platz ein, Turkish Airlines und Austrian gewannen in der Business Class, und das beste Essen in der Ersten Klasse gibt’s laut Skytrax bei Etihad. DAS TOMATENSAFT-RÄTSEL Eine Erklärung, warum das Essen im Flieger oft den Wunsch aus- löst, kräftig nachzuwürzen, lieferte 2010 eine Testreihe des Fraun- hofer-Instituts im Auftrag der Lufthansa. Die Aromachemikerin Andrea Burdack-Freitag vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Holzkirchen fand heraus, dass die veränderten Druckverhältnisse an Bord eines Flugzeugs die Geschmackswahrnehmung beeinflus- sen. Auf einer Reiseflughöhe zwischen 10.000 und 12.000 Metern herrscht im Innenraum der Kabine ein Luftdruck, als befinde man sich 2.000 bis 2.400 Meter über dem Meeresspiegel. Der Sauer- stoffgehalt im Blut nimmt in dieser Höhe ab und damit haben auch die Geruchs- und Geschmacksrezeptoren weniger Sauerstoff zur Verfügung. Die Folge: Salz wird beispielsweise bis zu 30 Prozent und Zucker bis zu 20 Prozent weniger intensiv wahrgenommen. Von der veränderten Sinneswahrnehmung profitierte im Test auch das Lieblingsgetränk Nummer eins über den Wolken: „Tomatensaft wurde bei Normaldruck deutlich schlechter benotet als bei Nieder- druck. Er wurde als muffig beschrieben. Oben traten angenehm fruchtige Gerüche und süße, kühlende Geschmackseindrücke in den Vordergrund“, erklärt Andrea Burdack-Freitag in einem Inter- view mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Doch auch US-Forscher fühlten sich von dem luftigen Geschmacks- phänomen herausgefordert und lieferten kürzlich eine andere Er- klärung: Die Lebensmittelwissenschaftler der Cornell-Universität behaupten, dass die veränderte Geschmackswahrnehmung nichts mit Luftdruck oder Luftfeuchtigkeit zu tun hat, sondern mit der Lautstärke. In einer lauten Umgebung hatten die Probanden der US-Studie mehr Lust auf Würziges. Das Dröhnen der Triebwerke könnte Passagiere also vermehrt zu Tomatensaft greifen lassen. Sterneküche über den Wolken. Da wird die Reise zum Vergnügen. WIRKT ALKOHOL IM FLUGZEUG SCHNELLER? Mit dem Mythos, dass Alkohol in größeren Höhen schneller be- trunken macht, räumte die US-Flugbehörde Federal Aviation Ad- ministration bereits 1970 auf: Wissenschaftler maßen die Blutalko- holkonzentration bei 60 Probanden, die Alkohol unter normalen Bedingungen sowie unter Bedingungen, wie sie während eines Fluges herrschen, getrunken hatten. Das Ergebnis: Die Promil- lezahl war bei den unterschiedlichen Höhen gleich. Den Rat von Ärzten, besonders auf Langstreckenflügen viel zu trinken, um ein Austrocknen des Körpers und Thrombosen zu verhindern, sollte man aber trotzdem mit Wasser oder Säften umsetzen. Alkohol wirkt dehydrierend – und kann dazu führen, dass die Reise für alle Beteiligten unangenehm wird: Auf einem Flug von Hongkong nach Wladiwostok fesselten Passagiere einen stark betrunkenen Mitrei- senden, der an Bord randaliert hatte, mit Gurten und Klebeband für viereinhalb Stunden an seinen Sitz. es PRINT IT 15
  • 16. Fotosvonobenlinksnachuntenrechts:©DasKubatzki,GasteinerHeilstollen,IslingtonHotel,BiohotelMattlihüsOberjoch HOTELS FÜR FRISCHLUFT-FANS Endlich Urlaub, endlich durchatmen – An diesen vier Orten mit besonders sauberer Luft nimmt die Erholung mit jedem Atemzug zu TASMANIEN: SAUBERER SUPERLATIV Australien ist ein Land der Naturwunder. Neben dem größten Korallenriff und der giftigsten Schlange der Welt gibt es auch ein luftiges Superlativ: Auf Tasmanien, der größten Insel Aus- traliens, wird vom UN-Programm „Global Atmosphere Watch“ regelmäßig die sauberste Luft weltweit gemessen. Das Klima auf der grünen Insel, die fast zur Hälfte aus Nationalparks be- steht, ähnelt dem der fran- zösischen Atlantikküste. Für Frischluftfans mit Hang zum Luxus ist das Hotel Is- lington in Hobart eine gute Adresse: Das preisgekrönte Boutique-Hotel ist opulent mit Kunst und Antiquitäten eingerichtetundvomüppig grünen Garten (oder der ei- genen Terrasse) aus haben Gäste einen beeindrucken- den Blick auf den Hausberg Mount Wellington. www.islingtonhotel.com NORDSEE: WIND UND WELLEN Wenn vom Meer eine kräftige Brise weht und die Gischt spritzt, ist die beste Zeit für einen Spaziergang am zwölf Ki- lometer langen Strand von St. Peter-Ording: Das Reizklima in dem Nordseeheilbad gilt als sehr gesundheitsfördernd. Die maritimen Aerosole in der Luft wirken wie eine Inhalation. Und wer nach einem ausgiebigen Spaziergang windzerzaust, hungrig und müde ist, kann im „Das Kubatzki“ einkehren: Das Hotel im modernen nordischen Design empfängt mit herzli- cher Gastfreundschaft und regionalen Spezialitäten wie friesi- schem Schafskäse oder fangfrischem Nordsee-Fisch. Weiteres Gesundheitsplus: Zweimal täglich finden für Hotelgäste Yoga- Klassen statt. www.das-kubatzki.de BAD GASTEIN: LUFT-KUR UNTER TAGE In Bad Gastein können Besucher draußen und drinnen tief einatmen: Die klare Bergluft in den österreichischen Alpen sorgt für neue Energie und im Inneren des Gastei- ner Heilstollens lindert Radon-haltige Luft Erkrankungen der Atemwege oder der Haut. Ob Frischluft-Action in den Bergen oder Radonkur unter Tage: Das Hoteldorf Grüner Baum ist die ideale Ausgangsbasis für beides. Das tradi- tionsreiche Viersternehotel am Rande des Nationalparks Hohe Tauern verfügt über eine eigene Thermalquelle und der Heilstollen ist nur zehn Minuten entfernt. Zudem werden zahlreiche Aktivitäten im Freien angeboten – zum Beispiel geführte Mountainbiketouren oder nächtliche Schneeschuhwanderungen. www.hoteldorf.com OBERJOCH: BERGLUFT SCHNUPPERN Warum ist die Luft in den Bergen dünner? Diese Kinderfrage – die sich insgeheim auch viele Erwachsene stellen – ist im Mattlihüs in den Allgäuer Alpen häufiger zu hören. Schließ- lich befindet sich das Bio-Hotel in Deutschlands höchstem Bergdorf Oberjoch auf 1.200 Metern. Dass mit zunehmender Höhe der Luftdruck und auch der Sauerstoffanteil sinkt, nut- zen Sportler im Höhentrainingslager: Der Körper bildet mehr rote Blutkörperchen und wird leistungsfähiger. Angst vor Höhenkrankheit muss auf dem sonnenverwöhnten Hochpla- teau niemand haben – kritisch wird’s erst ab 2.500 Metern. Vielmehr wirbt das Hotel mit nachhaltiger Erholung beim Wandern durch grüne Bergwiesen oder beim Wintersport im autofreien Skigebiet. www.mattlihues.de REISE 16 PRINT IT
  • 17. competence Kompetenz begeistert. Wissen von Experten für Praktiker WIR MACHEN SIE FIT, VOM LAYOUT BIS ZUM DRUCK Seminare & Schulungen www.igepa-competence.de
  • 18. AlleFotos:DanielIsbrecht,ZigaretterechteSeite:©RomanSigaev-Fotolia.com KEIN DRUCK OHNE LUFT Viele Fakten und Wissenswertes rund um das Thema Luft beim Druckprozess im Allgemeinen und bei LASERLINE im Besonderen Auch wenn die Luft nicht zu sehen ist, spielt sie im täglichen LASERLINE-Druckprozess eine entscheidende Rolle. Luft wird überall da verwendet, wo es darum geht, Druckbögen zu trennen oder zu transportieren. Als Saug- oder Blasluft in den Druckma- schinen sorgt Luft dafür, dass der Druckbogen angesaugt und damit vom Stapel getrennt wird. Lufttische an Schneidemaschi- nen machen es leicht, auch große Papierstapel zu bewegen. Bei der Druckweiterverarbeitung sorgt eine gute Einstellung der Luftströme dafür, dass das Papier sicher durch die Maschine ge- führt wird. Für LASERLINE spielt aber auch das Thema „saubere Luft“ eine wichtige Rolle. DER „REINRAUM“ DER DRUCKVORSTUFE In der CTP-Einheit werden die Druckplatten vom PC aus digital im Plattenbelichter bebildert. CTP steht für „computer to plate“. Der Vorteil des Verfahrens ist, dass dabei mechanische Einflüsse auf der Druckplatte wie Fehlbelichtungen, Staub oder Kratzer erheblich reduziert werden. Als solches ist die CTP-Einheit eine Art „Reinraum“ in der Druckvorstufe – sie muss absolut staubfrei und bei möglichst konstanten Temperaturen betrieben werden. Hier darf die Luft also gerne einmal stillstehen! GUTE LUFT IM DRUCKSAAL Wenn in der heimischen Küche Trockner, Geschirrspüler und Wasch- maschine gleichzeitig laufen, kann es ganz schön warm und stickig werden. Nicht viel anders verhält es sich im Drucksaal, wenn High- End-Druckmaschinen am Werk sind. Staub, Puder und druckspezifi- sche Chemikalien mischen sich dort in der Luft, die vom Betrieb der Druckmaschinen aufgeheizt wird. Die Prozessluftabsaugung, eine Einheit, die jeweils für verschiedene Maschinentypen konzipiert sein muss, sorgt für reine Luft im Drucksaal und somit auch für den reibungslosen Betrieb der dort befindlichen Maschinen. WARM-FEUCHT-HEISS-KALT? Im Sommer können Wellen auftreten, im Winter Schrumpfungen. Zu heiß und feucht darf es nicht sein, zu kalt und trocken aber Luftbefeuchter sorgen dafür, dass das Papier nicht tellert oder sich an den Rändern wellt. SERVICE 18 PRINT IT
  • 19. auch nicht. Die Rede ist von Lufttemperatur und -befeuchtung in Drucksaal und Papierlager. Der Grund: Papier ist hygroskopisch, d.h. es nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf und gibt sie auch wieder ab. Das kann nicht nur Veränderungen im Aussehen, sondern auch in der Verarbeitungsfähigkeit bewirken. Für den Bogen-Offset-, den Offset- wie auch den Digitaldruck sind Flach- lage und Laufeigenschaften des Papiers, etwaige Verspannungen oder Randwelligkeiten entscheidend. Das gilt auch für die exakte Temperierung der Druckwalzen, der eingesetzten Druckfarben und etwaiger Veredelungen. Luftbefeuchtung und ein druckkompatibles Raumklima von rund 22 Grad Celsius sind erfolgsentscheidende Kriterien für das richtige Druckergebnis. HEISSE LUFT? HER DAMIT! Einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung leisten Wärme- rückgewinnungsanlagen. Sie nutzen die Abwärme, die bei der Produktion im Drucksaal entsteht, zum Beheizen anliegender Räume. Eine gute Möglichkeit, beim Drucken im positiven Sinne Dampf abzulassen! AUFGELOCKERT UND ANGESAUGT Wie kommt der Bogen eigentlich durch die Druckmaschine? Auch hier ist Luft im Spiel. Es gibt verschiedene Arten von Anlegern, über die das Papier in die Druckmaschine transportiert wird. Unter anderem werden Saugköpfe eingesetzt, die den Bogen durch einen kurzen, aber sehr effektiven Luftsog aufnehmen und ihn zum Druck auf den Anlagetisch transportieren. Und auch an anderer Stelle macht Luft richtig Wind: An den Ecken des Papierstapels gibt es Blasevorrichtungen, man spricht auch vom Lockerungsgebläse, die für eine Auflockerung des Papiers und den staufreien und reibungs- losen Papiertransport sorgen! GUT DRUCK WILL WEILE HABEN Bedruckt, verpackt, verschickt? So machen wir’s. Doch ein wenig Zeit muss zwischen den einzelnen Schritten schon sein, damit der Druck trocknen kann. Beidseitig bedrucktes Material sollte mindes- tens fünf Stunden „ausgasen“ und durchtrocknen, damit es nicht klebt, abreibt oder verschmiert. Je nach Bedruckstoff, Farbauftrag und Veredelungswünschen kann die Trocknungszeit erheblich variieren. Das Entscheidende bei der Trocknung ist dabei nicht die Lufttemperatur, sondern die Belüftung. NICHTRAUCHEN WIRD BELOHNT Seit 2001 erhalten alle Mitarbeiter von LASERLINE, die nicht rauchen, eine Prämie. Damit hat das Unternehmen dem Rauchen in den Firmengebäuden einen Riegel vorgeschoben und schützt die Gesundheit der nicht- rauchenden Mitarbeiter. Wer qualmen möchte, muss dies draußen tun. Außerdem muss die Raucherzeit am internen Zeiterfassungssystem als Pausenzeit erfasst werden. Diese Maßnahmen sollen Nichtrauchern den Rücken stärken und für gute Luft sorgen. AUF DER ZIELLINIE Bei dem BMW BERLIN-MARATHON, dem B2RUN Berlin und vielen weiteren Veranstaltungen war er im vergangenen Jahr im Einsatz: der Torbogen von LASERLINE. In wenigen Minuten ist der Bogen aus Polyestermaterial mit B1-Zertifikat mit Luft befüllt. Damit die leichte Konstruktion festen Stand erhält, wird sie mit Abspannseilen oder Erdankern gegen Wegfliegen bei Wind gesichert. Für die Läufer ist der Torbogen dabei ein Ziel, das in möglichst geringer Zeit durchlaufen sein will. Mittels Saugknöpfen wird Papier von der Druckmaschine angesaugt. LASERLINE SORGT FÜR GUTE LUFT LASERLINE ist eine der ersten Druckereien weltweit, die kom- plett CO2-neutral arbeitet – und zwar nicht nur in der Produk- tion, sondern auch in allen anderen Unternehmensbereichen. PRINT IT 19
  • 20. Foto:©OlgaDanylenko/Shutterstock.com LUFTDRUCKE DER ANDEREN ART Ob federleicht, mit Luft gefüllt oder für luftige Einsätze gedacht – Einige der Druckprodukte im LASERLINE-OnlineShop überraschen in unterschiedlichster Hinsicht durch ihre „Luftigkeit“ Was gedruckt ist, bleibt zwar, aber wer sagt denn, dass das Er- gebnis nicht trotzdem federleicht sein kann? Ein genauer Blick ins Produktportfolio lohnt sich und bringt überraschende Luft- Drucke hervor. Druck wiegt zuweilen schwer. Man denke an Schulbücher, gefüllte Aktenordner im Büro oder Kartons mit dem Jahresgeschäftsbe- richt. Dass Druck aber auch ganz leichtfüßig daherkommen kann, beweist eine kleine Exkursion durch das Druckprodukte-Portfolio von LASERLINE. Der genaue Blick zeigt: Bereits bei den Materialien gibt es eine Reihe von Bedruckstoffen, die besonders leicht sind, weil sie als Fliegengewichte konzipiert wurden. Hier hat die Werbetechnik die Nase vorn. Die Hohlkammerplatte ist das Paradebeispiel eines luftigen Materials. Denn ihr geringes Gewicht entsteht durch die Lufteinschlüsse in ihrer Noppenstruk- tur, die zusätzlich für eine besonders hohe Stabilität sorgt. Eine fantastische Kombination für Plakate im Außenbereich, die sich gegen Witterungseinflüsse, Wind und Wetter behaupten müssen. Ähnlich federleicht kommt die Wellpappe EB-Welle daher, deren Lufteinschlüsse in den Wellen für die große Leichtigkeit bei Figu- renaufstellern in Lebensgröße sorgen. Auch hier überzeugt das Pappkonterfei durch eine hohe Stabilität bei sehr leichtem Ge- wicht. So mancher VIP lässt sich damit ganz einfach unter den Arm klemmen! Und auch die statische Haftfolie kennt keine schweren Stunden. Insbesondere nicht für denjenigen, der sie appliziert, denn das Aufklebermaterial lässt sich blasenfrei positionieren und ist dabei luftig leicht. Ihren Lieblingsplatz finden statische Aufkleber auf Schaufenstern, Wänden, Böden oder Autos. Wenn der Wind pfeift, braucht es Drucke von besonderer Standfestigkeit und Du- rabilität, um den Naturgewalten mit einem brillanten Druckbild zu trotzen. Mesh-Banner für die auffällige Werbung im Außen- bereich müssen durch ihre optische Qualität den Blick auf sich ziehen und bei allen Witterungslagen möglichst lange eine gute Figur machen. PVC-Meshgewebe B1 beherrscht das Zähmen der Naturkräfte mit besonderer Eleganz. Es besitzt ein höheres Volu- men und ist wind- und damit luftdurchlässig. Bei höherer Windlast bietet dieses Material die beste Qualität, um möglichst langle- big und sicher im Blickfeld der Zielgruppe zu bleiben. Mit einer ähnlichen Standhaftigkeit punktet das Y-Banner Outdoor, das bei massiver Zugluft bis Windstärke 4 an Ort und Stelle bleibt und ge- fahrenlos gut aussieht – ideal für den Einsatz an exponierter Stelle oder in windreicher Umgebung wie am Hafen oder an der Küste. Vergleich Werbetechnik- Materialien Wellpappe: 620 g/qm bei 4,5 mm Stärke Hohlkammer: 900 g/qm bei 3,3 mm Stärke Displaykarton: 1.020 g/qm bei 2mm Stärke SERVICE 20 PRINT IT
  • 21. Ganz so weit muss weg der windfeste Kundenstopper nicht reisen, um durch seine Standfestigkeit zu überzeugen. Wenn es stürmt und weht, bleibt er der sprichwörtliche Fels in der Brandung und lenkt den Blick souverän auf sich (mehr zu diesen Produkten er- fahren Sie auf der nächsten Seite). Zu guter Letzt gibt es bei den Topsellern und im Individualdruck Papiere, die mächtig Luft machen. Volumenpapiere sind solche Luftfänger. Diese Papiere sind weniger flach zusammen„gewalzt“ und verändern sich so in ihrer Stärke, nicht aber im Gewicht – was sich also griffig anfühlt, bleibt trotzdem ganz leicht, wie das Profi- bulk. Machen Sie doch gleich den Fühltest. Denn dieser Artikel ist auf 115 g/qm Profibulk mit Glanzlack gedruckt. Ein Volumenpapier, dass durch seine hohe Steifigkeit und tolle Haptik überzeugt. Denkt man allerdings gleich an Luftpost, feiert Offsetpapier seinen Auftritt als klassisches Briefpapier, das sich mit leichtem Gewicht besonders gut verschicken lässt. Praktisch: Mit dem passenden Briefumschlag geht die (Luft-)Post gleich richtig ab! Man kann das schneidige Pfei- fen fast schon hören, wenn man an den fliegenden Brief denkt – oder an Windräder. Das Feinstpapier Evergreen classic gehört auch zu den luftigen Papieren, allerdings im übertragenen Sinne. Denn zu seiner Herstellung werden 100 % Windenergie eingesetzt. Visiten- karten, Briefbogen und Klappkarten bekommen dadurch gleich den Extraschwung, den frischer Wind so mit sich bringt. ih Volumenpapiere bieten unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Sie stechen allein schon durch ihre Haptik hervor und verleihen dem Druckprodukt damit eine besondere Qualität. Zudem macht sich das Mehr an Volumen auch optisch bemerkbar und verleiht Bro- schüren, Geschäftsberichten und Co. das gewisse Etwas. VOLUMENPAPIERE hohes Volumen, tolle Griffigkeit bei leichtem Gewicht Steigerung der Wertigkeit ideal für: Bücher, Imagebroschüren, Umwelt- und Geschäftsberichte OFFSETPAPIER leichtes Gewicht bei guter Bedruckbarkeit ideal für: Briefbogen (passend dazu sind im OnlineShop Briefumschläge erhältlich) FEINSTPAPIER EVERGREEN CLASSIC hergestellt mit 100 % Windenergie hohe haptische und ideelle Wertigkeit, in verschiedenen Grammaturen erhältlich ideal für: Visitenkarten, Briefbogen, Klappkarten WENN ES ETWAS MEHR SEIN DARF 500 Blatt 115 g/qm Profibulk: 0,138 mm Stärke pro Blatt 1,3-faches Volumen 500 Blatt 115 g/qm Bilderdruck matt: 0,096 mm Stärke pro Blatt 1-faches Volumen IM VERGLEICH PRINT IT 21
  • 22. FEDERLEICHTE WERBETRÄGER OUTDOOR-PLAKATE 1 Material: Hohlkammerplatte beständig gegen Witterungseinflüsse geringes Gewicht, hohe Stabilität STATISCHE AUFKLEBER 2 Material: Haftfolie statisch Blasenfreies Positionieren ideal für Guerilla-Marketingaktionen KUNDENSTOPPER WINDFEST 3 Material: Aluminium-Plakatständer mit silber eloxiertem Klapprahmen und UV-stabilisierter Antireflexfolie Fuß fahrbar und mit Sand oder Wasser befüllbar standardmäßig mit 2 Prints inklusive Material: PVC-Polyesterplane B1 Y-BANNER OUTDOOR 4 Material: 510 g/qm PVC-Polyesterplane B1, gewebeverstärkt für erhöhte Belastbarkeit einsetzbar bei Wind und Wetter bis Windstärke 4 ideal für exponierte Stellflächen MESH-BANNER 5 Material: PVC-Meshgewebe B1 höheres Volumen wind- und luftdurchlässig ideal bei höherer Windlast FIGURENAUFSTELLER 6 Material: Wellpappe EB-Welle höheres Volumen hohe Stabilität bei leichtem Gewicht lebensgroße Darstellung LEICHTE MATERIALIEN, VOLLE WIRKUNG LASERLINE bietet in der Werbetechnik eine Reihe an Materialien, die besonders leicht konzipiert sind und damit vielzählige Möglichkeiten bieten 1 2 34 5 6 SERVICE 22 PRINT IT
  • 23. Mediadaten und weitereInfos erhalten Sie unter:Telefon 030 / 46 70 96 777anzeigen_BTG@laser-line.de Das Magazin für Berliner, Netzwerker, Hauptstadtkenner und solche, die es werden wollen. Berlin togo Business-News zum Mitnehmen 1/2015 SMARTCITYSMARTCITY Im Interview: DR. ANDRÉ ZEUG,Vorstands- vorsitzender vonDB Station& Service INDUSTRIE 4.0: Ein Blick aufdie vierte Revolution mit GE CISCO – Die Ziele desIT-Giganten am Standort Berlin GREENTEC AWARD prämiertgrüne Innovationen HEALTHHEALTHHEALTH CAPITALCAPITALCAPITAL Berlin togo Business-News zum Mitnehmen 2/2015 Im Interview: PROF. DR. KARL MAX EINHÄUPL, Vorstands- vorsitzender der Charité Berlin PFIZER –Die Möglichkeiten der Hauptstadt nutzen B.BRAUN –Gesundheitsversorger expandiert LENDICO & VOLKSBANK zum Thema „Fintech“ Erscheint 4 Mal im Jahr +++ in deutscher und englischen Fassung +++ Auflage von 15.000 Exemplaren
  • 24. FÜR DEN GUTEN ZWECK LASERLINE unterstützt mit unterschiedlichen Projekten die Flüchtlings- und Integrations- arbeit und rettet mit einer großzügigen Spende den Verein HELDEN für KIDS e.V. AUSZUBILDENDE KREIEREN EIN MALBUCH FÜR FLÜCHTLINGSKINDER Wie kann die Welt von Kindern, die aus Krisen- und Kriegs- gebieten nach Berlin kommen oder die in sozial benach- teiligten Familien leben, wieder ein Stück bunter werden? Diese Frage beantworteten Till Schermer und Nancy Günther, die im Sommer ihre Ausbildung bei LASERLINE gestar- tet haben, nun mit einem besonderen Projekt: einem eigens kreierten Malbuch. Entstanden sind selbst ge- staltete Motive zum Ausmalen, passend zu den 26 Buchstaben des Alphabets. 2.500 Malbücher wurden bei LASERLINE gedruckt und eine Vielzahl bereits an ge- meinnützige Organi- sationen verteilt. Zudem gibt es das Malbuch auch online zum Download unter www.laser-line.de/mal- buch. Gemeinnützige In- stitutionen können sich bei Interesse gerne an das Druckzentrum wenden. VEREIN HELDEN FÜR KIDS E.V. GERETTET Einen guten Jahresausklang bescherte LASERLINE dem Verein HELDEN für KIDS. Geschäftsführer Tomislav Bucec (2.v.r.) überreichte gemeinsam mit Bernd Bergmann, Ge- schäftsführer des Unternehmens Theodor Bergmann, und Christian Wolter, Geschäftsführer des Sachverständigen Zentrum Berlin, der Vereinsgründerin Sanela Kis zum Jah- resende 2015 ein besonderes Geschenk: einen Spenden- scheck über 10.000 Euro. Die Berliner Unternehmer sicher- ten damit die Arbeit der ehrenamtlichen Initiative, die kurz vor dem Aus stand. „Wir sind ein Verein, der bisher keine öffentliche Förderung bekommt“, sagt Sanela Kis, Vorsit- zende des Vereins. So wurden die zahlreichen Projekte bis- her aus eigener Tasche finanziert. Ein Zustand, der länger nicht tragbar war. Als Tomislav Bucec davon hörte, zögerte er nicht lange und half dem Verein gemeinsam mit zwei befreundeten Unternehmern aus der Zwangslage. Denn als Berliner Unternehmen liegt LASERLINE natürlich das loka- le Engagement am Herzen, und seinen Heimatbezirk Reini- ckendorf hat Geschäftsführer Tomislav Bucec dabei immer besonders im Blick. Fotovonobennachunten:©AnkeTempliner,MiriamLutz,DanielIsbrecht MODE MIT MEHRWERT High-Fashion-Design verknüpft mit integrativer Arbeit, dafür steht das Label RITA IN PALMA. Das Unternehmen arbeitet mit türkischen Frauen zusammen, die ein einzig- artiges handwerkliches Talent besitzen. Sie häkeln für das Label wunderschöne und besondere Produkte und erhalten im Gegenzug eine gut bezahlte Arbeitsstelle sowie einen Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit. Außerdem hilft das Label den Mitarbeiterinnen auch bei alltäglichen Proble- men und versucht sie bei der Integration in den deutschen Alltag zu unterstützen. LASERLINE unterstützt das Mode- label nun als Druckpartner. KURZ & KNAPP 24 PRINT IT
  • 25. Jetzt steckt noch mehr drin im neuen LASERLINE OnlineShop www.laser-line.de: mehr Komfort, mehr Möglichkeiten, mehr Angebote, mehr Umweltschutz – Sie werden es lieben.
  • 26. Foto:©iStock.com/Yuri_Arcurs So individuell wie Sie selbst, so individuell strukturiert sich der neue LASERLINE OnlineShop. Zugeschnitten auf Ihre Anforderungen. Mit Ihrem eigenen Account öffnet sich Ihre ganz persönliche LASERLINE-Welt. Speichern, Archivie- ren und bei Bedarf wieder hervorholen, in unserem neuen OnlineShop ist all das kein Problem. Ihre Druckdaten sind bei uns in besten Händen und für Sie ganz leicht wieder abrufbar. Zusatzoptionen wie Ihr eigener Warenkorb machen jeden Bestellprozess noch übersichtlicher. IHR PERSÖNLICHER ACCOUNT find it! Sie haben Ihre eigene Vorstellung von Ihrem Druckprodukt, wir haben die passende Drucklösung. Bei uns wird aus Ihrer Idee ein Erfolg. Dazu bieten wir Ihnen unzählige Möglichkei- ten der Konfiguration durch eine große Auswahl an Papieren und Materialien sowie vielfältigen Veredelungsformen. Neue Produkte bieten Ihnen nun noch mehr Möglichkeiten. Maßgeschneidert nach Ihren Wünschen und dabei mit der vollständigen Kostentransparenz während des gesamten Bestellprozesses. IHR FLEXIBLER PRODUKTKONFIGURATOR do it! Als einer der weltweit ersten OnlineShops bieten wir eine automatisierte Datenprüfung. Nach dem Hochladen Ihrer Daten erhalten Sie ein sofortiges Feedback. Mit einem Fehlerproto- koll weisen wir Sie auf mögliche Fehler in Ihrer Druckvorlage hin. Jetzt können Sie Ihre Daten verbessern und neu hochladen. Schließlich möchten wir, dass Sie Ihr Druckprodukt ganz nach Ihren Vorstellungen und in bester Qualität erhalten. Und um absolut sicher zu gehen, überprüfen unsere Spezialisten auf Wunsch Ihre Daten noch einmal vor dem Druck. Einfacher und sicherer geht es nicht. check it! IHRE AUTOMATISCHE DRUCKDATENPRÜFUNG
  • 27. Foto:©iStock.com/PeopleImages Wenn Ihr Produkt gedruckt ist, hört unser Service noch nicht auf. Wir bieten Ihnen ein Versandsplitting, mit dem Sie ganz individuell bestim- men können, wohin und in welcher Auflage Ihre Druckprodukte gelie- fert werden sollen. Greifen Sie dabei ganz einfach auf Ihr hinterlegtes Adressbuch zurück und wählen Sie zwischen unseren Versandarten das Optimum für sich aus. Übrigens, Ihr Auftrag und Ihr ausgewähltes Versandsplitting wird für eine erneute Bestellungen archiviert und ist in Ihrem Account ganz leicht abrufbar. IHR CLEVERES VERSANDSPLITTING split it! Drehen, wenden, blättern – entdecken Sie Ihr Druckprodukt in der 3D- Ansicht von allen Seiten. Blättern Sie in Broschüren, prüfen Sie, ob Texte und Bilder am richtigen Platz sitzen, und vergleichen Sie bei Flyern ganz einfach den Stand von Vorder- zur Rückseite. Und das alles schon, bevor Sie Ihr Druckprodukt in den Händen halten. Der 3D-Screenproof macht es möglich. Damit sind komplexe Produkte keine Herausforderung mehr, sondern eine Ermutigung, sich auch an Neues zu wagen. IHR KOSTENLOSER 3D-SCREENPROOF proof it! Mehr erleben Sie dazu in unserem zwei- minütigen Video – Sie werden es lieben! www.laser-line.de/was-ist-neu
  • 28. Umweltschutz ist bei LASERLINE ein festes Versprechen. Daher arbeiten wir komplett CO2-neutral – und zwar nicht nur in der Produktion, sondern auch in allen anderen Unter- nehmensbereichen. Vom ersten Klick im neuen OnlineShop bis zum fertigen Druckprodukt. Umweltschutz kann so einfach sein: Pflanzen Sie mit uns einen Baum und setzen Sie damit ein Zeichen oder lassen Sie sich von unserer großen Auswahl an Recyclingpapieren inspirieren. Erfahren Sie mehr unter: www.laser-line.de IHR ENGAGEMENT IN SACHEN UMWELTSCHUTZ save it! Fotooben:©iStock.com/hidesy;Fotounten:©iStock.com/PeopleImages Unser neuer OnlineShop bietet Ihnen einen neuen persön- lichen Account mit mehr Service und mehr Datensicherheit. Unser Stammkunden-Umzugsservice macht Ihnen die Um- meldung Ihres bereits bestehenden Kundenkontos so leicht wie möglich. Bei Anmeldung in unserem neuen OnlineShop können Sie uns kostenfrei beauftragen, Ihren alten Account für Sie ins neue System umziehen zu lassen. Wir hinterlegen all Ihre Informationen wie Merkzettel, Adresseinträge und bisherige Bestellungen. Sobald wir Ihren neuen Account er- folgreich eingerichtet haben, informieren wir Sie umgehend. Das Umzugsformular finden Sie bei der Anmeldung auf der Startseite. Nutzen Sie diesen Service, um für die nächsten Bestellungen bei LASERLINE vorbereitet zu sein! UNSER UMZUGSSERVICE FÜR IHREN ACCOUNT move it! EU Öko-Audit Umweltschutzmanagement Energiemanagement LASERLINE Classic-Shop NEUER ACCOUNT SAFETTYY SA FIRST
  • 29. SPORTLICHER JAHRESAUFTAKT Auch 2016 setzt LASERLINE in Sachen Sportsponsoring wieder Maßstäbe und ist offizieller Druckpartner zahlreicher Sportevents WEITERHIN AM START Die Tinte ist trocken, und damit steht fest: LASERLINE ist weiterhin Druckpartner der INTERSPORT Olympia-Läufe – und das schon im vierten Jahr. Der nächste Lauf star- tet am 19. Juni 2016 und geht wieder über elf Kilometer. Unter berlin-laeuft.de können sich die Teilnehmer bereits jetzt anmelden. AND THE WINNER IS … Als offizieller Druckpartner des BMW BERLIN-MARATHON verlosten wir auch im vergangenen Jahr wieder einen der begehrten Startplätze für den diesjährigen BMW BERLIN- MARATHON. Zahlreiche Marathonläufer aus aller Welt ver- suchten ihr Glück. Am Ende zog unsere Glücksfee eine Läu- ferin aus Österreich. Läuferin Natascha war beim 42. BMW BERLIN-MARATHON im vergangenen Jahr das erste Mal dabei. Nun hat sie gleich einen der beliebten Startplätze für den Lauf 2016 ergattert. Wir drücken Natascha die Daumen und werden sie natürlich mit unseren Klatschpappen beim 43. BMW BERLIN-MARATHON kräftig anfeuern. NEUES TRIKOT FÜR FOXXY Nicht nur die Zuschauer feuern die SPREEFÜXXE bei jedem Spiel fleißig an, stets in Einsatz ist auch Maskott- chen Foxxy. Als Partner der SPREE- FÜXXE hat sich LASERLINE nun entschlossen, nicht nur das Team, sondern auch Foxxy als Sponsor zu unterstützen. Ab sofort trägt daher auch Foxxy das LASERLINE-Logo auf ihrem Trikot. Fotovonobennachunten:©MirkoReinhard(1,3,4),privat(2),DanielIsbrecht(5) SECHS TAGE SPANNUNG PUR Auch in diesem Jahr unterstützte LASERLINE als offizieller Druckpartner wieder das 6-Tage-Rennen und war da- bei auch Nachwuchsförderer des „UIV Talents Cup Under 23“. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Rad- sportler, die sich dem Bahnradsport verschrieben haben, zu fördern und zu unterstützen. Da ist LASERLINE gerne mit von der Partie. GROSSE JUBILÄUMSFEIER Der FC Energie Cottbus feierte am 31. Januar 2016 sein 50-jähriges Vereinsjubiläum. Dazu gratulierte auch LASERLINE als Druckpartner herzlich und trug mit zahlreichen Drucksa- chen bei, dass die Innenstadt von Cottbus ganz in Rot-Weiß erstrahlte. Außerdem belieferte der FC Energie zum Beispiel zahlreiche Gaststätten mit frisch gedruckten Bierdeckeln zum 50. Vereinsgeburtstag. KURZ & KNAPP PRINT IT 29
  • 30. DIE DIVA AUS ROM UND DAS PHANTOM Das AOK-Traditionsmasters zog erneut über 8.000 Zuschauer in die Max-Schmeling-Halle – Hauptsponsor verlängert sein Engagement bis 2019 Trotz des frühen Ausscheidens, war AS Rom-Spieler Marco Delvecchio einer der Hingucker beim AOK-Traditionsmasters. Auch wenn der Vize-Europameister des Jahres 2000, der bei der 1:2-Finalniederlage Italiens gegen Frankreich damals den 1:0-Füh- rungstreffer erzielt hatte, eher mit seinen Versuchen aufgefallen war, zum Schwalbenkönig der Veranstaltung gewählt zu werden. Gäbe es diese Auszeichnung, dann hätte der italienische Beau auch keinen Gegner zu fürchten gehabt. Aber die gibt es nicht – und bei der Wahl zum besten Spieler hatte Marek Mintal vom Tur- niersieger 1. FC Nürnberg ebenso die Nase vorn wie in der Tor- schützenliste. Achtmal traf Mintal, das inzwischen leicht ergraute „Phantom“. Und Publikumsliebling wurde die Diva aus Rom auch nicht, den Rang lief ihm Levan Kobiashwili von Hertha BSC ab. Hätte Frank Michalak mitgespielt, dann hätte er bei dieser Wahl auch gute Karten gehabt. Der Vorstandsvorsitzende der AOK Nord- ost verkündete nämlich während des Turniers über die Lautsprecher, dass sein Unternehmen das Turnier auch weiterhin unterstüt- zen werde. Bis 2019. Die Berliner Fans des gepflegten Kicks unter dem Dach können sich auch in den nächsten Jahren auf „Budenzauber“ der besonderen Art mit einer Menge Stars von früher freuen. Weiter mit von der Partie wird auch LASERLINE sein, seit 2015 offizieller Druckpartner der Budenzauber-Serie, die drei Turniere umfasst und nach dem Budenzauber Emsland (2. Januar) und dem Budenzau- ber Krefeld (9. Januar) am 16. Januar ihren Höhepunkt mit dem AOK-Traditionsmasters in der Berliner Max-Schmeling-Halle präsentierte. LASERLINE druckte das Programmheft ebenso wie verschiedene Aufkleber, Banner, Planen, Flyer, Plakate, verteilte Klatschpappen und, und, und. Und besonders stolz waren die von Maren Bucec ausgewählten 13 LASERLINE-Kids, die mit den Ex-Profis von Hertha BSC zur Vorstel- lung des Teams auf den teppichgleichen Kunstrasen auflaufen durften. Dariusz Wosz, die einstige Zaubermaus, Fredi Bobic, Sofian Chahed, die Schmidt-Zwillinge, Michael Hartmann, Maik Franz, Ante Covic, Ko- biashwili, Michael Mazingu-Dinzey und die Torhüter Marco Sejna und Norbert Henkel – Hertha hatte eine starke Truppe am Start. Zweimal in Folge hatten die Blau-Weißen das Turnier in den beiden letzten Jah- ren gewonnen. Und Hertha fegte den Emsland-Sieger Twente Ensche- de aus Holland 8:2 vom Teppich. Gegen den Lokalrivalen 1. FC Union führte Hertha zur Halbzeit 3:0, am Ende hieß es 3:3. Die Stimmung kochte in der mit 8.000 Zuschauern natürlich ausver- kauften Halle fast über, als der Unioner Gebhardt Michael Hartmann böse von hinten umsenste und sich Maik Franz einmischte. Rudel- bildung, aber kurz darauf vertrug man sich wieder. Hertha verlor im Halbfinale 3:4 gegen Schalke 04, sicherte sich Rang drei mit einem 8:6 im „kleinen Finale“ gegen Union. Im Endspiel setzte sich der 1. FC Nürnberg im Neunmeterschießen gegen Schalke durch. Cheforgani- sator Bernd Kühn, Geschäftsführer der KÜHN Sportconsulting GmbH, hat wieder ein tolles Turnier auf die Beine gestellt. Auf ein Neues also im nächsten Jahr, LASERLINE ist ebenso wieder dabei wie die Stars von einst. Der Ticketvorverkauf hat übrigens bereits begonnen. bk Foto:©Photomat,GrafikBall:©He2–Fotolia.com SPORT 30 PRINT IT
  • 31. Foto:©KÜHNSportconsulting,GrafikBall:©He2–Fotolia.com FUSSBALLER MIT LEIB UND SEELE PRINT IT traf den ehemaligen Herthaner Michael Hartmann während des AOK-Traditions- masters und sprach mit ihm über die aktuelle Saison und seine Pläne für die Zukunft Zum dritten Mal war Michael Hartmann beim AOK-Traditions- masters dabei. Nach zwei Titelgewinnen sprang für Hartmann und seine Herthaner diesmal „nur“ der dritte Platz heraus. Der inzwischen 41-Jährige absolvierte zu seiner aktiven Zeit 287 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga für Hertha und Hansa Rostock. PRINT IT: Man konnte während des Turniers und danach fragen, wen man wollte: Alle waren begeistert. Wie haben Sie die Atmo- sphäre erlebt? Michael Hartmann (MH): Die ist schon richtig gut, bedingt natür- lich auch durch die beiden Fanlager. Auf der einen Seite die blau-wei- ßen Herthaner, genau gegenüber der rote Block der Union-Fans. Und jeder in der Halle hat natürlich so seine Lieblinge, ob das in diesem Jahr Marek Mintal von den Nürnbergern war oder die Spieler von AS Rom. Und dass Hertha und Union beide über die Gruppenphase hin- aus gekommen sind, hat dem Turnier natürlich zusätzlich gut getan. PRINT IT: Nach zwei Siegen in Folge wurde Hertha diesmal Dritter. Warum hat es nicht für einen weiteren Triumph gereicht? MH: WeilwirimHalbfinale3:4gegenSchalke04verlorenhaben.Schal- ke hat das gut gemacht, die haben tief gestanden, wir hatten nicht die Räume wie in den beiden Gruppenspielen. Und dazu haben sie ein paar krumme Tore gemacht, uns hat hier etwas das Glück gefehlt. PRINT IT: Besonders beim 8:2 gegen Twente Enschede sprühte Hertha vor Spielfreude. Habt ihr vorher gemeinsam trainiert? MH: Nein, überhaupt nicht. Man trifft sich einmal im Jahr in der Max- Schmeling-Halle, und dann bestreiten wir zusammen das Turnier. Dass wir gegen Enschede so gut aussahen, lag auch am Gegner. Die haben mitgespielt und uns viele Räume geboten. Die haben wir genutzt, und dann kommen eben auch so schöne Kombinationen und Tore heraus. PRINT IT: Sie haben fast 300 Bundesligaspiele und unter Bundes- trainer Rudi Völler sogar vier Länderspiele gemacht. Wie zufrieden sind Sie im Rückblick mit dem Verlauf Ihrer Karriere? MH: Also, ich gehöre nicht zu denjenigen, die sagen: Ach, hätte ich damals mal … Man weiß im Nachhinein ja nie, wie es woanders gelaufen wäre. Wenn ich vorher zu Hansa gegangen wäre, hätte ich vielleicht eher in der 1. Bundesliga gespielt. Aber ich bin alles in allem damit einverstanden, wie es gekommen ist. Na ja, die eine oder andere Verletzung weniger – das wäre schon gut gewesen. Ich hatte vier Mittelfußbrüche, zwei Meniskus-OPs, zweimal war das Innenband kaputt. Und einen Kieferbruch hatte ich auch. PRINT IT: An welche besonderen Momente denken Sie besonders gern zurück? MH: Ganz klar: Als wir mit Hertha 2:0 gegen Kaiserslautern ge- wannen, vor 75.000 Zuschauern, und dann in die Bundesliga aufge- stiegen sind. 1997 war das, das war schon der Hammer. Die Spiele später in der Saison 1999/2000 in der Champions League mit den Siegen gegen Chelsea und AC Mailand. Und natürlich 2003, als Huub Stevens auf mich zukam, unser damaliger Trainer, und mir mitteilte, dass ich gerade eine Einladung zum Länderspiel gegen Serbien-Montenegro erhalten hatte. Dann flog ich nach Bremen, und kurze Zeit später war ich Nationalspieler. PRINT IT: Als Trainer haben Sie mit der A-Jugend von Hertha BSC im Vorjahr den DFB-Pokal gewonnen. Danach wurden Sie Trainer der B-Junioren, Andreas Thom übernahm dafür Ihre U19. Warum der Tausch? MH: Die Vereinsführung wollte die Veränderung, dahinter steckte ja eine Idee. Ob diese aufgeht, wird sich im nächsten Sommer zeigen. PRINT IT: Was Ihre Position betrifft, ist sie aufgegangen: Ihre U17 ist Tabellenführer der B-Jugend-Bundesliga Nord/Nordost. Am 13. Februar kommt es zum Spitzenspiel gegen RB Leipzig. Was ist drin in dieser Saison? MH: Natürlich haben wir den Anspruch, ganz oben zu bleiben. Wenn wir uns weiter so entwickeln, dann ist das auch möglich. PRINT IT: Sie haben sich mehrmals zum DFB-Lehrgang zum Er- werb der Fußballlehrer-Lizenz beworben, dreimal sind Sie abge- blitzt. Warum? MH: Eine Begründung habe ich nicht erhalten. Es gibt zu jedem Lehrgang etwa 60 Bewerber, aber nur 24 Plätze. Aber ich bleibe am Ball, ich will die Lizenz unbedingt machen. Die wird man früher oder später auch im gehobenen Jugendfußball auf jeden Fall brauchen. PRINT IT: Sie sind 41, also noch ziemlich jung für einen Trainer. Was möchten Sie noch erreichen? MH: Grundsätzlich fühle ich mich in der Nachwuchsarbeit sehr wohl. Aber wenn man den Schein erst einmal hat, dann muss man eben sehen, ob ein gutes Angebot kommt. Ich habe ja schon drei Jahre als Co-Trainer bei den Männern von Hansa Rostock gearbeitet. Also mal sehen. PRINT IT: Letzte Frage: Was sagen Sie zur sensationellen Hinrunde von Hertha BSC in der Bundesliga? MH: Also, dass sie sich nach dem Fast-Abstieg der Vorsaison sta- bilisieren, damit habe ich schon gerechnet. Mit Platz drei sicher nicht. Aber Pal Dardai macht eine richtig gute Arbeit – und wenn eine Mannschaft das umsetzt, dann kann schon mal ein solch tolles Halbjahr herausspringen. bk Für Michael Hartmann und seine Herthaner sprang diesmal beim AOK- Traditionsmasters „nur“ der dritte Platz heraus. PRINT IT 31
  • 32. FLEXIM MACHT HEISSE LUFT MESSBAR Ob Trinkwasser, Druckluft, Erdöl- oder Erdgasleitung – FLEXIM misst seit über 25 Jahren eingriffsfrei von außen, was innen strömt Woher weiß ein Erdgasunternehmen eigentlich, wie viel Kubikme- ter Gas im Moment durch seine Leitungen fließen, und wie ermit- telt ein Autobauer, wie viel Druckluft die einzelnen Maschinen in seinen Produktionsanlagen verbrauchen? Indem man es misst. Doch dies ist in vielen Industriezweigen gar nicht so einfach. Denn oft müssen die Rohre vor einer Öffnung erst aufwendig von ihrem gefährlichen Inhalt entleert werden. Außerdem sollen die Anlagen möglichst ungestört in Betrieb bleiben – Versorgungsleitungen ebenso wie Produktionsanlagen. Abhilfe schaffen hier die Durch- flussmessgeräte von FLEXIM, die quasi alles messen, was fließt und strömt – und zwar von außen, ohne jeden Eingriff in die bestehende Rohrleitung. Die Durchflussmesser erfassen die im Rohr fließenden Ströme akustisch mit außen auf dem Rohr aufgespannten, sogenann- ten Clamp-on-Ultraschallsensoren, die eine kleine Differenz der Lauf- zeiten der Schallsignale in und gegen die Strömungsrichtung messen. Begonnen hat alles in einer Erdgeschosswohnung im Berliner Be- zirk Friedrichshain. Dort machten sich im Frühjahr 1990 vier junge Ingenieure daran, ihr in den Forschungslabors der Uni erworbenes Wissen als Grundlage für ein eigenes Unternehmen zu nutzen. Nach knapp einjähriger Vorarbeit war es endlich so weit: Auf der Hannover-Messe 1991 verkaufte man das erste Gerät an eine Ent- wicklungshilfegesellschaft zum Einsatz in Nepal. Mit dem FLUXUS wurden Messungen im Trinkwasserversorgungsnetz von Kathmandu durchgeführt. Seitdem wurde der Einsatzbereich für die Ultraschall- Durchflussmessung kontinuierlich erweitert. FLEXIM ist heute der führende Anbieter von Clamp-on-Ultraschall-Durchflussmessgerä- ten und der einzige Hersteller, der die eingriffsfreie Durchflussmes- sung mit Ultraschall bei hohen Temperaturen bis 600 °C realisiert. Pionierarbeit hat das Unternehmen auch bei der Übertragung der Ultraschalltechnik auf die eingriffsfreie Durchflussmessung von Ga- sen geleistet. Denn was so einfach aussieht – Sensoren aufspannen, Messumformer parametrieren und messen –, erfordert eine hoch- entwickelte Sensor- und Signalverarbeitungstechnik und vor allem viel Anwendungserfahrung. Das Schallsignal breitet sich nämlich oft in der Rohrwand und kaum im Rohr aus. Dieser Störschall musste vom eigentlichen Nutzsignal unterschieden werden. Das gelang zu- nächst nur bei hohem und höchstem Druck. Durch kontinuierliche Entwicklungsarbeit konnte FLEXIM die Einsatzgrenzen immer wei- ter verschieben. Heute kann ab 3 bar an Metallrohren eingriffsfrei, an Kunststoffrohren schon bei atmosphärischem Druck oder sogar leichtem Unterdruck gemessen werden. Ein großes Thema in der Industrie ist die Druckluft, die zwar zu den teuersten Energieformen zählt, aber wegen ihrer produktionstechnischen Vorteile bevorzugt eingesetzt wird. Umso wichtiger ist es, Druckluft möglichst effizient zu nutzen. Auch dabei hilft die eingriffsfreie Durchflussmessung des Berliner Unternehmens, das mit FLUXUS G601 CA Energy ein Gerät entwickelt hat, das in Sachen Handling und Risiko genau die Be- dürfnisse im Druckluftbereich bedient. Denn mit diesem Messgerät muss weder ein Rohr bzw. Strang abgesperrt werden, noch können die aufgeklemmten Sensoren Ursache einer Rohrleckage sein. FLEXIM-Lösungen nutzen nicht nur Berliner Unternehmen wie Vat- tenfall, das damit den effizienten Betrieb des Fernwärmeverbund- netzes misst, sondern sie werden gerne auch in den Wolkenkratzern Manhattans, etwa im Empire State Building, zur Bestimmung der Wärme- und Kälteströme eingesetzt. Mehr als 200 Mitarbeiter am Berliner Hauptsitz und etwa ebenso viele in den Niederlassungen in den USA, Singapur, China, Frankreich, den Niederlanden und Österreich arbeiten kontinuierlich daran, dass eingriffsfreie Durch- flussmessung Standard ist und nicht nur Berliner Luft misst. Wenn es nicht um den Druck im Rohr geht, sondern um Druckprodukte aller Art, dann setzt das Unternehmen übrigens vertrauensvoll auf LASERLINE – und das bereits Jahren. at Durchflussmessung ist Völkerverständigung – Schulung von Messexperten. Foto:FLEXIM Messung an einer überregionalen Erdgastransportleitung. KUNDENPORTRÄT 32 PRINT IT
  • 33. DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN Heft 01 / 2015 SPORT Feuer und Flamme für Olympia SERVICE Nicht von Pappe und dabei in Topform Formen THEMA TYPOGRAFIE Hilfe, was zieh ich meinem Text nur an? Wirksam werben! DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN Heft 03 / 2015 Materialien THEMA REISEN Von Iglu-Hotels und Weinfässern WISSEN Die Zukunft ist zweidimensional HAPTIK Warum unser Gehirn Gedrucktes liebt DAS LASERLINE KUNDENMAGAZIN Heft 01 / 2016 LUFT THEMA Mediadaten und weitere Infos erhalten Sie unter: Telefon 030 / 46 70 96 770 verlag@laser-line.de
  • 34. Fotosvonoben:©Kodak,Twister,Danielisbrecht NEUIGKEITEN UNSERER PARTNER Wir haben Trends, Termine und News aus der Druckbranche kurz und kompakt für Sie zusammengestellt PRINTDESIGN HILFT WEITER! Wie gestalten Sie überzeugende Flyer, Plakate, Broschüren oder Anzeigen, Kataloge und Geschäftsausstattungen? Genau diese Frage beantwortet der Diplom-Designer und Dozent Ralph Burkhardt in seinem Buch „Printdesign“. Auf 576 Seiten verdeutlicht Burkhardt, worauf es bei der Konzeption, Realisierung und Produktion von Printmedi- en aller Art ankommt. Dabei bieten zahlreiche reale Bei- spiele Inspirationen für die eigenen Gestaltungsaufgaben. Mit Checklisten, Beispielen, Tipps und Vorlagen z. B. für die Druckabnahme. Perfekt für Grafiker, Kreative und alle Freunde des Drucks. NEUE KAMPAGNE Der Kurierdienst Twister hat eine der größten Transporter- flotten in Berlin. Mit der aktuellen Kampagne „Dein Trans- porter für Business und Privat“ soll dieser Bereich weiter ausgebaut werden. „Wir wollen erreichen, dass die zahlrei- chen Geschäftskunden auch im privaten Umfeld bei spe- ziellen Transportanforderungen an Twister denken, anstatt sich umständlich z.B. mit Mietwagen abzumühen“, sagt der Marketingverantwortliche bei Twister, Martin Barz. Etwa 130 Kuriere sind daher täglich im Einsatz und das 24 Stun- den am Tag in Berlin, Potsdam und dem Umland. Weitere Informationen finden Sie unter www.twisterkuriere.de UMWELTBELASTUNGEN VERRINGERN Eine Neuheit stellte das Technologieunternehmen KODAK bei der Labelexpo im vergangenen Jahr vor. Die KODAK ELECTRA MAX Thermoplatte hilft Druckereien, Umweltbe- lastungen zu verringern. Vorteile der neuen Thermoplatte sind zum Beispiel eine hohe Auflagenleistung ohne Ein- brennen, eine hohe Chemikalienbeständigkeit und die Eig- nung für 10-µm-FM-Raster sowie AM-Rasterweiten von bis zu 180/cm. Die vielseitige Platte eignet sich für den Ein- satz in unterschiedlichsten Druckproduktionsumgebun- gen. Erste Tests haben ergeben, dass die neue Platte ohne Einbrennen eine Auflagenbeständigkeit von 500.000 Drucken bei Rollenoffsetanwendungen, 350.000 bei Bo- genoffsetanwendungen und 150.000 bei UV-Anwendun- gen erreicht. „Kodak arbeitet ständig an der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, die es Druckereien ermöglichen, die Rentabilität und Nachhaltigkeit ihrer Produktion zu optimieren“, sagt Brad W. Kruchten, Presi- dent, Print Systems Division, und Senior Vice President, Eastman Kodak Company. „Unsere neue ELECTRA MAX Platte entspricht dieser Vision. Druckereien in praktisch jedem Segment des Offsetmarktes können jetzt von einer vielseitigen Platte profitieren, die höchsten Leistungs- und Qualitätsanforderungen gerecht wird und ihnen gleichzei- tig hilft, Umweltbelastungen während der Druckformher- stellung zu verringern.“ BUSINESS 34 PRINT IT
  • 35. Fotosvonoben:©iStock/johnbloor,Heidelberg,GO!GeneralOvernight&ExpressLogistikGmbH,Kodak „STARTUP MEETS GROWNUP“ 2016 Unter dem Motto „startup meets grownup“ 2016 werden auf der In- dustriefachmesse HMI in Hannover vom 25. bis 29. April Synergien aus der Verbindung von klassischer In- dustrie und Digitalwirtschaft prä- sentiert – aufsehenerregend, aber auch mit klarem realem Nutzen. Damit soll Neugierde und Interesse für die Berliner Industrie, ihre span- nenden Produkte und die Beson- derheiten des Industriestandorts Berlin geweckt werden. Konkret sieht das so aus: 19 Industriepart- ner bekommen ein junges Berliner Unternehmen zur Seite, das sie auf kreative und ungewohnte Weise interpretiert. LASERLINE wird sich hier gemeinsam mit der pi4_ro- botics GmbH präsentieren. Die Er- gebnisse werden in der Ausstellung einem breiten Publikum zugänglich und erlebbar gemacht. Der Ein- satz neuartiger Technologien zur Präsentation betont dabei die Zu- kunftsorientierung der Industrie und ihre Nähe zur Kreativszene. AUTOMATISIERTE DRUCKMEDIENPRODUKTION Auf der drupa 2016, die vom 31. Mai bis zum 10. Juni in Düsseldorf stattfindet, wird Heidelberg die nächste Stufe der automatisierten Druckmedienproduktion präsen- tieren. Mit der weiteren Digitalisierung von Prozessen in der gesamten Wertschöp- fungskette von Mediendienstleistern verbessert Heidelberg die Kundenanbindung deutlich und treibt zugleich die Industrialisierung der Branche weiter kräftig voran. Die Neuerungen betreffen im Wesentlichen die Integration von Offset- und Di- gitaldruck in einen Workflow, die weitere Automation aller Produktionsabläufe, die Integration der kaufmännischen Prozesse und die Einbindung von Druckauf- traggebern in den Workflow. „Die Digitalisierung von Schlüsselprozessen schreitet auch in der Printmedienindustrie rasant voran. Mit dem Druck- und Medienwork- flow Prinect ist Heidelberg in der Lage, diesen Prozess maßgeblich im Sinne eines erhöhten Kundennutzens zu gestalten“, sagt Stephan Plenz, Vorstand Equipment bei Heidelberg. „Mit smarter Integration bezeichnen wir die Voraussetzung für den Smart Printshop und verstehen darunter sowohl die drastisch vereinfachte Kom- munikation zwischen Mediendienstleistern und ihren Kunden als auch die deutlich erleichterte und profitablere Auftragsabwicklung.“ Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie auf www.heidelberg.com KODAK STARTET INITIATIVE FÜR EIN SUPER-8-FILM-REVIVAL „8-mm-Schmalfilm war für mich der Anfang von allem“, sagt Regisseur und Oscar®- Preisträger Steven Spielberg. Und nicht nur für den Erfolgsregisseur ist Super-8-Film das Maß der Dinge. Nachdem Kodak nun den 50. Jahrestag der erstmaligen Herstellung von Super-8-Film feiern konnte, startet das Unternehmen eine Initiative, die darauf abzielt, einer neuen Generation von Filmemachern den Zugang zu Super-8-Kameras zu ermögli- chen. Außerdem möchte das Unternehmen den Anforderungen führender Regisseure und unabhängiger Filmschaffender gerecht werden, die die künstlerischen und handwerklichen Qualitäten des Filmemachens schätzen. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas präsentiert Kodak die neue Kamera, die klassischen Merkmale einer Super-8-Kamera mit digitaler Funktionalität verknüpft. Als eines der ersten amerikanischen Unternehmen, die den Wert von Industriedesign erkannten, hat Kodak mit Yves Béhar, Design-Unterneh- mer und Gründer von Fuseproject, zusammengearbeitet, um eine Kamera zu entwickeln, deren Design die Anmutung der originalen, im Jahr 1965 vorgestellten Kodak Super 8 Ka- mera widerspiegelt und gleichzeitig moderne Funktionsmerkmale bietet. CARGO!BIKES GO! Express & Logistics setzt mit Las- tenfahrrädern auf umweltfreundliche Transporte in der City. Ein Lastenfahr- rad ersetzt ein herkömmliches Kurier- fahrzeug und ist für eilige Sendungen in Ballungsräumen ideal. Mit maximal 100 kg Zuladung in der stabilen Trans- portkiste, bis zu 200 km Reichweite und 25 km/h Geschwindigkeit sind ge- rade E-Bikes die ökologische Alternati- ve im Lieferverkehr. Zu bestaunen sind die CARGO!BIKES vom 18. bis 20. März auf der Berliner Fahrradschau am Gleis- dreieck – oder direkt vor Ihrer Haustür. Anruf genügt (030) 850085. PRINT IT 35
  • 36. Foto:©12frames/photocase.com DÜSTERE DRUCKKUNST IM GARTEN EDEN Die Zeit hinterlässt ihre Spuren in allen Dingen – Bewaffnet mit einem Eimer Zitronensäure, Bodenreinigern und einer Aluminiumplatte macht sich Mark Graver daran, sie einzufangen DRUCKKUNST 36 PRINT IT
  • 37. Vor mehr als 30 Jahren entdeckte Mark Graver seine Leiden- schaft für den Metalldruck und düstere Motive der Vergänglich- keit – in seinem malerischen Atelier am Ende der Welt geht er ihr heute immer noch nach. Möglich macht das eine spezielle Technik, die der gebürtige Brite zum Schutz seiner Gesundheit und der Umwelt entwickelt hat. Grüne Hügel zeichnen am Horizont ihre sanft geschwungenen Konturen in den Himmel, während die verschlungene Straße dem Küstenverlauf Richtung Kerikeri folgt und immer wieder den Blick auf ebenso malerische wie versteckte kleine Buchten freigibt, in denen das azurblaue Wasser des Pazifiks anbrandet. Nur ein paar Meter weiter Richtung Inland strahlt der sattgrüne Urwald eine betörende Anziehung aus, die so viel ruhiger wirkt als die aufge- kratzten Dschungel anderer Weltregionen. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Neuseelands Bay of Islands sieht aus wie eine Blaupause für den Garten Eden. Die Zeit ätzt ihren Abdruck in alle Formen Dass in diesem subtropischen Paradies ausgerechnet ein Mann wie Mark Graver sein Lager aufgeschlagen hat, wirkt zunächst einmal geradezu paradox. Der vielfach preisgekrönte Druckkünstler ist für Arbeiten bekannt, die auf den ersten Blick düster und bedrohlich wirken – in jedem Fall aber sehr abstrakt sind und so überhaupt nicht in dieses naturalistische Paradies passen wollen. „Ich habe schon immer versucht, die Spuren einzufangen, die die Zeit hinterlässt“, erklärt Graver. „Und es ist doch so: Ganz egal, ob in einer natürlichen oder einer menschengemachten Umgebung, die Zeit ätzt ihren un- verkennbaren Abdruck in alle Formen – ein stolzer Urwaldriese wird unweigerlich irgendwann zum vermodernden Baumstumpf genau wie das prächtige Hochhaus zur baufälligen Ruine.“ Nicht umsonst benutzt Graver das Wort „ätzen“ bei der Beschrei- bung seines zentralen Motivs: Die Arbeiten des gebürtigen Briten finden ihren Weg nicht sofort aufs Papier, stattdessen druckt Gra- ver sie mit Säure auf Metall. „Das hat für mich etwas viel Eindrück- licheres: Genau wie die Spuren der Zeit nicht mehr wegzuwischen sind, lassen sich auch die ins Metall geätzten Linien nicht mehr so einfach entfernen, ohne die komplette Kupfer- oder Aluminium­ platte zu zerstören“, sagt Graver. Gravers Stil zeichnet sich durch starke Abstraktion und einen Hang zum Düsteren aus. Fotooben:©JulianVetten,Fotounren:©MarkGraver Graver vor den „Erinnerungen an den Vater“: eine eigene Art von Trauerarbeit. Die fertigen Kunstwerke haben tatsächlich etwas Endgültiges, ge- nau wie von Graver beabsichtigt: Bei einem „Houhora“ genann- ten Druck hat der Künstler ein populäres Postkartenmotiv eines idyllischen Naturhafens aufgegriffen, der nur einen Katzensprung von seinem Atelier entfernt ist. Durch die eingeätzten Konturen, die Graver anschließend mit einer blutroten Farbe ausgefüllt hat, bekommt das vermeintliche Paradies einen bedrohlichen Anstrich – Graver spielt damit auf die blutige Vergangenheit des Ortes an, wo im 19. Jahrhundert weiße Walfänger und die einheimischen Maori aufeinanderprallten. Ähnlich verhält es sich mit den „Erinnerungen an den Vater“, in denen Graver den Tod seines Vaters verarbeitete: Familienfotos aus glücklicheren Tagen dienten als Vorlage, chaoti- sche Linien und eine strikt grau und schwarz gehaltene Farbpalette verkehren die positive Grundstimmung der Bilder ins Gegenteil. Die meisten neuen Techniken kommen aus der Druckindustrie Graver selbst ist trotz seiner melancholischen Motive kein beson- ders trauriger Mensch, auch wenn er wie so manch anderer Künst- ler eine durchaus introvertierte Ader hat. Sein Refugium ist wie geschaffen dafür, sie auch auszuleben: Wharepuke heißt das für jedermann offene Gelände ein paar hundert Meter nördlich der Ort- schaft Kerikeri, wo der Brite seit seiner Emigration 2003 mit seiner Frau lebt. Die beiden hatten sich ein paar Jahre zuvor in England kennengelernt, Tania zog es schließlich wieder in ihre alte Heimat, um die Lebensaufgabe ihres Vaters weiterzuführen: die Anlage und Pflege eines subtropischen Gartens, wie er vor der Ankunft der Euro- päer in Neuseeland an vielen Stellen existierte. Das Ergebnis ist ein kleines Paradies auf etwas mehr als zwei Hektar Fläche, auf denen exotische Vögel um die Wette singen und seltene Pflanzen ihre far- benfrohe Blütenpracht der Sonne entgegenstrecken. PRINT IT 37
  • 38. Das kleine Atelier des Briten liegt versteckt inmitten eines ursprünglichen Regenwaldes. In Gravers eigener kleiner Galerie hängen auch Werke befreundeter Künstler. Und mittendrin steht Gravers Atelier, versteckt zwischen hohen Bäumen und scheinbar so weit entfernt von der Zivilisation, wie es nur geht. Allerdings tatsächlich nur scheinbar, in seinem Ar- beitsalltag ist Graver ein viel vernetzter Mann: „Im Druckbereich jagt eine technische Innovation die nächste, da versuch ich natür- lich dranzubleiben. Die meisten neuen Techniken kommen aus der Druckindustrie. Es ist unglaublich spannend, was da passiert, und manches kann ich für meine Bedürfnisse ummodeln.“ In den ver- gangenen Jahren ging es vor allem um die vielfältigen Möglichkeiten, die im Kielwasser der Digitalisierung entstanden sind, vieles hat aber auch mit dem Drucken an sich zu tun. Denn Gravers Metallarbeiten sind letzten Endes ja nur Negative, die ihren Weg aufs Papier noch finden müssen – mit der zusätzlichen Schwierigkeit für den Künstler, den Eindruck der Vergänglichkeit vom Metall aufs Papier zu übertra- gen. Mehr als 2.000 Papiersorten hat Graver in den knapp 30 Jahren seiner Tätigkeit deshalb schon ausprobiert, am besten geeignet für seine Zwecke ist aber ausgerechnet das älteste noch verwendete Papier der Welt: „Fabriano“ heißt es und wird seit 1264 unverändert in einem kleinen italienischen Ort hergestellt. Die Verbindung von modernen Technologien und Althergebrach- tem ist allerdings keineswegs der Normalfall in der Szene, wie Graver betont: „Viele meiner Kollegen hängen sehr an ihren Tradi- tionen.“ Im schlimmsten Fall kann das sogar gesundheitsschädlich sein, vor allem unter Grafikern, die wie Graver auf Metalldruck set- zen. „Bei den herkömmlichen Methoden kommt ein unglaublicher Cocktail an Säuren und Chemikalien zusammen“, sagt der Künstler. „In jedem Chemielabor an der Uni dürfte damit nur unter größten Vorsichtsmaßnahmen gearbeitet werden, während die Künstler ei- nen Raum weiter ganz sorgenfrei damit hantieren, ohne sich dar- um zu scheren, was sie sich damit antun.“ „Metalldrucker sterben früh“, lautet deswegen ein gängiges Sprich- wort unter seinen Kollegen. Graver allerdings setzte sich mit dem Thema auseinander, seit er 1984 anfing, mit Metall zu arbeiten – und entschied sich gegen den entspannten Fatalismus seiner Kollegen. Jahrelang probierte er verschiedenste Zusammensetzungen aus und fand Mitte der 1990er nach unzähligen Versuchen mit verschiedens- ten Materialien dann die richtige Kombination, um seine Kunst ohne die Verwendung gesundheits- und umweltschädlicher Materialien ausüben zu können: Handelsübliche Zitronensäure in Kombination mit zwei verschiedenen Bodenreinigern lautet die Antwort, ohne in die Details gehen zu wollen. „Viele meiner Kollegen hängen sehr an ihren Traditionen“ Natürlich steckt eine ganze Menge mehr dahinter, vor allem, wenn es um die richtige Technik geht - das Prinzip ist aber jedem, der mit der Materie vertraut ist, leicht beizubringen, versichert Graver. „Nontoxic Printmaking“ nennt der Künstler seine Erfindung – ein Name, dem jahrelange Diskussionen mit Kollegen vorausgingen, weil man sich nur schwer zwischen „ökologisch“ und „ungiftig“ entscheiden konnte. Graver selbst wählte zum Schluss den dras- tischeren Begriff, um sich noch deutlicher von den Gefahren der herkömmlichen Methoden zu unterscheiden – obwohl beide Be- griffe richtig sind, wie er bestätigt. Seit der Etablierung der Methode versucht Graver, sie seinen Kolle- gen in aller Welt schmackhaft zu machen – mit mäßigem Erfolg: „Es ist einfach extrem schwer, die alten Gewohnheiten aufzubrechen“, gesteht der Künstler. Immerhin muss Graver selbst sich keine Ge- danken mehr um seine Gesundheit machen. „Und das ist doch ei- gentlich das Schönste, schließlich lebe ich ja im Paradies.“ jv www.markgraver.com Fotosoben:©MarkGraver,Fotounten:MartinMaun-Shutterstock.com 38 PRINT IT
  • 40. Fotosvonoben:©DanielIsbrecht,SaskiaUppenkamp,AnaSantl,FranzGrünewald DIE START-UP-SZENE BOOMT Auch in diesem Jahr stellt PRINT IT gemeinsam mit the Hundert wieder verschiedene Start-ups und ihre innovativen Ideen vor GOODNITY beantwortet die erfolgsentscheidenden Fragen von Unternehmen und schafft dabei sozialen Mehr- wert. Goodnity ist eine App für den Alltag junger Menschen, um auf einfache und nachhaltige Weise soziale Projekte zu unterstützen. Hierzu generieren die Nutzer Spendengelder, indem sie durch Umfragen und Branding-Aktionen mit Unter- nehmen interagieren. Unternehmen erhalten im Austausch schnelle und preiswerte Umfrageergebnisse sowie einen Kommunikationskanal zu schwer erreichbaren Zielgruppen. www.goodnity.com Sind Sie ein Freund von Quizshows? Wollen Sie einfach und nachhaltige soziale Projekte unterstützen? Oder suchen Sie ein- fach noch eine geeignete Unterkunft für den nächsten Urlaub? All das und noch mehr bieten die zahlreichen Start-ups, die von the Hundert regelmäßig porträtiert werden. Die PRINT IT hat wieder einige der innovativen Unternehmer ausgesucht. Wie immer steht die gesamte Ausgabe von the Hundert kostenlos auf www.the­hundert.com zum Download bereit. Die gedruckte Version kann man auf einer der vielen Start-up-Veranstaltungen finden, bei denen the Hundert verteilt wird. CLIPDUELL Wie heißt der neue James-Bond-Film? Was streicht sich Manuel Neuer morgens aufs Brot? Und wie klappt es endlich mit dem Nachbarn? Wer die Antworten auf diese Fragen kennt, ist bei ClipDuell genau richtig und kann jetzt sei- ne Freunde zu einem Duell herausfordern. In wechselnden Challenges kann man sein Wissen zu Promis, Filmen und Games unter Beweis stellen. Die erste Video­Quiz-App mit Filmtrailern, Musikvideos und Werbespots gibt’s kostenlos für iOS und Android. Bist du bereit für das ClipDuell? www.clipduell.de DALIA RESEARCH Das Berliner Start-up Dalia Research entwickelt Softwarelösungen zur Echtzeit-­ Identifikation von Zielgruppen über mobile Endgeräte. Gegründet im Jahr 2013 bietet das Unternehmen eine „One-Stop“-Lösung für die mobile Markt­- und Meinungs- forschung in über 80 Ländern. Zu Dalias Kunden zählen weltweit führende Marktforschungsinstitute, Technolo- gieberatungsunternehmen und Thinktanks. Anfang 2015 gewann Dalia Research den prestigeträchtigen IIeX Europe Award als „most innovative startup“ Europas in der Markt­- und Meinungsforschungsindustrie. www.daliaresearch.com BUSINESS 40 PRINT IT