3. 3Der Präsident
Diesen Satz möchte ich an den Beginn unserer Ausgabe mit
dem Titel Nachhaltigkeit stellen. Der Österreichische Gewer-
beverein ist seit dem Jahr 1839 dem Unternehmertum ver-
pflichtet. UnternehmerInnen sind Menschen, die einen Eng-
pass, einen Mangel erkennen, die es verstehen, Ressourcen
neu zu kombinieren, die von einer Idee, von ihrem Innova-
tionsgeist getrieben sind, neue Kooperationen generieren
und eine Bild der Zukunft haben. Mit all ihrem Einsatz, ihrem
Bemühen, ihrer Initiativkraft, Risikobereitschaft und einem
hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein generieren sie
Wertschöpfung. Sie leisten damit einen Beitrag zum Fort-
schritt und zur Entwicklung unserer Gesellschaft und schaffen
einen Mehrwert, dort wo andere oft nur Engpässe sehen.
In Österreich gibt es mehr als 330.000 Unternehmen. Nur
1.100 Unternehmen haben mehr als 250 Beschäftigte, der
Mittelstand ist der Motor unserer Wirtschaft und generiert
mehr als zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts. Im Österrei-
chischen Gewerbeverein treffen sich Unternehmerinnen und
Unternehmer zum vertrauensvollen Austausch, zur konstruk-
tiven Diskussion, zum Dialog mit Wissenschaft und Forschung,
zum voneinander Lernen. Unsere Veranstaltungen sollen
Impuls und Inspiration sein. Wir bieten den Raum für freund-
schaftliche Begegnung und schaffen damit eine wertvolle
Basis für Zusammenarbeit.
UnternehmerInnen messen die Erfolge Ihres Schaffens an
der Wirksamkeit für KundInnen, MitarbeiterInnen und Gesell-
schaft. Hohe Umsätze und Gewinne sind nur die logische Kon-
sequenz daraus.
Das verstehen wir unter nachhaltigem Unternehmertum und
das ist die Grundlage für das 180-jährige Bestehen unserer
Vereinigung. Wir freuen uns über jeden, der sich unserer Hal-
tung anschließen kann, und bestärken alle, die in unserem
Sinn agieren, dass sie diesen Weg nachhaltig weiter bestreiten!
Freuen Sie sich auf die wertvollen Beiträge von und über
Unternehmerinnen und Unternehmer auf den folgenden
Seiten.
Ihr
Andreas Gnesda
Liebe leserinnen und leser!
ÖGV-Präsident
Andreas Gnesda
„UnternehmerInnnen schaffen etwas,
das KundInnen mehr wert ist,
als es sie kostet.“
4. 34
12
40
34
40
inhalt
ZUKUNFT – SIND WIR FIT?
8 Klimawandel
12 Enkelsicherheit
16 Interview Hall
18 Jungmann & Neffe
26 ÖGV & SDG
Benchmark
32 Interview Faulmann
34 Sustainability Leaders
40 Interview Kwizda
Innovation
46 Fraunhofer
48 Innovation Energie
ÖGV
52 JungunternehmerInnen
58 Exner Medaille
62 Frau im ÖGV
Service
66 Digital Future
70 Versicherung
74 FacilityManagement
Lifestyle
76 Seat Arona
78 LifestyleGadgets
80 Auszeit
6. Liebe Mitglieder, liebe Freunde des ÖGV!
Immer häufiger stellt sich die Frage, inwieweit gegenwärtige
Wirtschaftsmodelle in der Lage sind, das hohe Wohlstands
niveau Europas zu sichern. Die Rahmenbedingungen der
Industriestaaten haben sich im Zuge der Globalisierung, der
Herausforderung des Klimawandels und des demografischen
Wandels verändert, aber auch die Anforderungen an das
Zusammenleben an sich unterliegen der Veränderung.
Die Mitgliedsstaaten der UNO haben mit den Sustainable Deve-
lopment Goals (SDGs) 17 Nachhaltigkeitsziele beschlossen,
zu deren Erreichen auch wir Unternehmer beitragen wollen.
Wir schaffen mit Erfindergeist und Offenheit neue tragfähige
Zukunftsperspektiven. Wir propagieren ein erneuertes Wirt-
schaftsmodell, das mehr ist als das Abstellen auf Zahlen wie
Standortkosten, Sozialabgaben und Tarifverträge.
Eine „Ökonomie der Zukunft“ ist vielmehr die Wirtschaftsform
einer Wissensgesellschaft: eigenverantwortlich, sich selbst
organisierend und motivierend, basierend auf den Grund-
sätzen ökologischen Handelns. Dabei gilt es Gesamtzusam-
menhänge darzustellen und unterschiedlichste Disziplinen
immer wieder neu zu kombinieren. Neue Kooperationsformen
etablieren sich, wenn sich jeder Partner auf seine Kernkompe-
tenzen konzentriert und sich so, wie bisher in Projekten, dau-
erhafte Zusammenarbeit jenseits der Firmengrenzen etabliert.
Aus Angestellten werden Mitunternehmer, aus Arbeitgebern
Förderer und Fordernde.
Solche gesellschaftlichen bzw. soziologischen Entwicklungen,
das Arbeits- bzw. Unternehmerprinzip der Zukunft, wollen wir
identifizieren und in verschiedenen Formaten bis hin zu Sym-
posien diskutieren.
Ihr Stephan Blahut
Nachhaltig? Sicher!
Herausgeber
Stephan Blahut
Redaktion: David Pesantes,
Fritz Tortal, Franziska Gaffger
Lektorat: Dorrit Korger
Fotos: Alle Fotos, soweit nicht anders vermerkt,
mit Genehmigung der Hersteller und Kooperationspartner
Anzeigenpreise: lt. Mediadaten 2019
Copypreis: EUR 5,–
Druck: Outdoor Print & Production Management
Vertrieb: PGV Austria Trunk GmbH
Alle Rechte vorbehalten, Reproduktionen, Übersetzungen
und Vervielfältigungen nur mit schriftlicher Genehmigung
des Medieneigentümers. Druckfehler vorbehalten.
IMPRESSUM
Medieneigentümer: Österreichischer Gewerbeverein
Eschenbachgasse 11
1010 Wien, Austria
Telefon +43 1 587 3 633
Fax +43 1 587 3 633 633
E-Mail office@gewerbeverein.at
ZVR-Zahl 243795992 (zvr.bmi.gv.at)
Herausgeber: Mag. (FH) Stephan Blahut
Chefredaktion: Ronald Goigitzer
Art-Direktion: Johannes Klasz
Der Herausgeber6
7. 7Editorial
Nachhaltig = WertVoll.
WertVoll hat sehr viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Wenn etwas –
gerade auch Unternehmen – im Wert beständig ist, mehrere
Generationen überlebt, dann ist Nachhaltigkeit fast schon
garantiert.
Bei Produkten heißt das hohe Verarbeitungsqualität, hoch-
wertige Materialien, lange Nutzungsdauer und auch die Mög-
lichkeit zur Weiterentwicklung.
Für Unternehmen bedeutet Nachhaltigkeit den Aufbau von
Substanz, der es ermöglicht, den Betrieb auch durch schwie-
rige Zeiten zu bringen. Den verantwortungsvollen Umgang
mit den Mitarbeitern, die sorgfältige Wartung der Produk-
tionsmittel und die Sparsamkeit bei der Verwendung von
Ressourcen.
In der aktuellen Ausgabe haben wir uns UnternehmerInnen
gewidmet, die im Bereich der Nachhaltigkeit in vielerlei Hin-
sicht Vorzeigefirmen führen, manche seit weit mehr als
100 Jahren. Was sie richtig gemacht haben, aber auch, welche
Ratschläge diese erfahrenen FirmenlenkerInnen weiter-
geben können, lesen Sie in der zweiten Ausgabe des neuen
Wirtschaftsmagazins.
Georg Gaugusch erzählt davon, wie seine Mutter und er
gegen alle Widerstände auf exklusive Ware statt Massenpro-
dukte gesetzt haben. Johann Kwizda schildert den Werde-
gang der Firma von der Apotheke zum Weltmarktführer und
Frau und Herr Hall berichten darüber, wie die Kooperation
in einem Familienunternehmen mit einem internationalen
Partner erfolgreich gestaltet werden kann.
Und natürlich bitten wir auch wieder InnovatorInnen vor den
Vorhang, die ausgezeichnet wurden und deren Produkte und
Dienstleistungen Weltbedeutung erlangt haben.
Auch in unserem Lifestyle-Bereich widmen wir uns vor allem
Gadgets und Produkten, die jeweils in ihrem Segment Beson-
derheiten aufweisen, die von Vorteil für das künftige Bestehen
unseres Planeten in lebenswerter Form sind.
Denn: Abseits aller im Moment herrschenden Hysterie ist es
doch auch Aufgabe der UnternehmerInnen und insbesondere
auch der Mitglieder des ÖGV, Vorbild zu sein in der aktuellen
Gesellschaft und auch für die kommenden Generationen.
Ihr Ronald Goigitzer
editorial
Chefredakteur
Ronald Goigitzer
11. 11Zukunft – Sind wir fit?
Unsere Omas.
Nehmen wir uns also bei der Nase und nehmen wir uns
ein Beispiel an unseren Großmüttern. Da wurde kein
Essen weggeworfen, Reste wurden einfach nochmals ver-
kocht (ich sage nur: Bauernschmaus!). Statt dass die Heizung
noch höher gedreht wurde, haben sie einfach eine Weste
angezogen. Beim Verlassen eines Raumes, wurde immer (!)
das Licht abgedreht. Socken wurden gestopft. Und sämt-
liche Geräte, die man so braucht, mit Sorgfalt behandelt, die
Dinger sollten schließlich Jahrzehnte halten.
Und dabei haben sie auf nichts verzichtet. Haben gegessen,
was ihnen geschmeckt hat. Sind nach Israel, Frankreich,
Polen, Jugoslawien gereist. Hatten oft ein Lächeln im Gesicht.
Und sind steinalt geworden.
Das funktioniert natürlich auch in Unternehmen. Wenn alle mit
den übergebenen Gerätschaften so umgehen, als müssten sie
noch Generationen überdauern. Wenn regelmäßig gewartet
wird. Wenn derjenige einen Bonus bekommt, der möglichst
wenig Ressourcen verwendet.
Das alles gilt natürlich auch für Geld. Und Zeit. Sparsames
Umgehen – und damit ist nicht gemeint, dass man nicht inves-
tiert – mit Kapital, der Aufbau von Substanz im Unternehmen
ist wichtiger Bestandteil des nachhaltigen Erfolges. Da nicken
zwar alle und dennoch ist oft eine der ersten Anschaffungen
in Start-ups ein schmuckes Auto für den Gründer.
Mit Zeit wird ohnehin verschwenderisch umgegangen. Mee-
tings werden als Plattformen für Selbstdarsteller missbraucht,
Stehzeiten von Menschen und Maschinen übergangen und
natürlich ist oft auch das jüngste Social-Media-Posting inter-
essanter als eine Reklamation eines Kunden.
Es muss nicht jeder vegan essen und mit dem Rad fahren.
Verzichten wir einfach. Auf Verschwendung. Dann ist viel
gewonnen.
Alle reden vom Klimawandel. Dann nehmen wir uns jetzt an der Nase.
Einer der wichtigsten Gründe für die Schäden, die wir an unserer Umwelt
verursachen, ist Verschwendung. Ein Wort, für das unsere
Großmütter nur ein verächtliches Schnauben übrig gehabt hätten.
Autor: Ronald Goigitzer
14. Zukunft – Sind wir fit?14
Vertrauen in die „NextGens“
Dabei ist die Einbindung junger Familienmitglieder in vielen
Fällen ein positiver Schub für Unternehmen, gerade im Zeit-
alter der Digitalisierung. Laut dem Global NextGen Survey
2019 von PwC streben immerhin 41 Prozent der nächsten
Generation (NextGens) in Familienunternehmen in den
nächsten fünf Jahren eine Position als Geschäftsführer an.
Rudolf Krickl, Experte für Familienunternehmen und Partner
bei PwC Österreich: „Österreichische Familienunternehmen
und Mittelständler gehen zu vorsichtig an die Digitalisie-
rung heran. Die NextGen Survey bestätigt, dass sich jedoch
gerade die Chefs von morgen meist mit Begeisterung der
digitalen Transformation und den Veränderungen, die damit
verbunden sind, widmen.“
Und wie Georg Gaugusch in unserem Interview pointiert
formuliert: „Da sitzt dann der neunzigjährige Chef und der
sechzigjährige Juniorchef. Da wird nicht mehr sehr viel pas-
sieren an Innovationen.“
Früh genug vorbereiten
Neben der frühzeitigen Vorbereitung ist es aber auch
wichtig, rechtzeitig für die gesunde Substanz des Unterneh-
mens zu sorgen. Einen mit Schulden belasteten Betrieb wird
man weniger gerne übernehmen. Thomas Faulmann, Mitbe-
gründer von Faulmann + Faulmann: „Es gibt tatsächlich viele
Unternehmer, die sich quasi über ihren eigenen Nachwuchs
entschulden. Das geht gar nicht.“
Gelungene Beispiele gibt es viele: Die Familie Querfeld ist
so eines. Ausgehend vom Café Landtmann, perfektionierte
Berndt Querfeld gemeinsam mit seinen Eltern ab 1988 den
„Landtmann Stil“ in der Tradition des typischen Wiener Kaf-
feehauses. In den folgenden Jahren übernahm die Familie
weitere Cafés und brachte die Wiener Mehlspeiskultur aus
dem Stammhaus auch hier erfolgreich zur Wirkung. Seit 2006
beliefert „Landtmann’s feine Patisserie“ sie alle aus einer
großen Backstube in Alt Erlaa: Das Café Mozart am Alber-
tinaplatz, das Café Residenz in Schönbrunn, das Café Hof-
burg im inneren Burghof, Landtmann’s Parkcafé beim Nep-
tunbrunnen im Schlosspark Schönbrunn, das Café Museum,
Landtmann’s Jausen Station im Schönbrunner Kronprinzen-
garten und Das Bootshaus an der Alten Donau. Bernd Quer-
feld beschreibt seine Rolle so: „Ich bin der ,Zukunftsminister‘
der Familie und achte auf die ständige Weiterentwicklung
unserer Unternehmen. Denn der laufende ,Blick über den
Tellerrand‘ lässt uns ein modernes Unternehmen sein, das
natürlich auf seine Traditionen Wert legt.“
Einer der erfolgreichsten „Vermittler“ von Nachfolgelösungen
Es gibt tatsächlich viele
Unternehmer, die sich
quasi über ihren eigenen
Nachwuchs entschulden.
Das geht gar nicht.
16. 16 Zukunft – Sind wir fit?
&Johannes Hall, Urenkel des Firmengründers Otto Beyschlag, war
26 Jahre lang Alleineigentümer und Geschäftsführer von Opel & Beyschlag.
2005 hat er die Mehrheit am Unternehmen verkauft und auch die
operative Führung abgegeben. Seit damals begleitet er seine Nachfolger.
Dr. Elisabeth Hall ist ausgebildete Psychologin und berät mit ihrem Mann
Unternehmen bei Nachfolgelösungen.
Schneller
Komplexer
Ihre Familie hat eine sehr lange unternehmerische
Tradition …
Ja, die Familie Beyschlag war mit der eng befreundet. Mein
Urgroßvater war ein fanatischer Radrennfahrer und hat als
Mechaniker bei Opel gearbeitet und sich mit den Söhnen von
Adam Opel angefreundet. Mit Heinrich ist er dann Rennen
gefahren und war immer unter den ersten drei. Adam Opel
wollte in die Monarchie, dann haben die zwei miteinander
die Firma Opel & Beyschlag gegründet. Bis 1945 hat mein
Urgroßvater das Unternehmen alleine geführt. Schon 1933
ist seine Tochter Sophie Beyschlag in das Unternehmen ein-
getreten, was damals natürlich etwas Außerordentliches
war. 1958 wurde dann das Fundament am heutigen Firmen-
standort in der Muthgasse errichtet, das waren damals noch
Felder. Als er 50 war, hat er mich das erste Mal gefragt, ob
ich die Firma übernehmen will, ich war damals 15. Nach dem
Militärdienst habe ich begonnen, alle Stationen durchlaufen
und mit 22 dann den Betrieb übernommen.
Was waren entscheidende Schritte für die
Zukunftssicherung?
2005 haben wir uns mit der AVAG aus Deutschland zusam-
mengeschlossen, auch ein Familienunternehmen. Das war
mir sehr wichtig, mit Konzernen hätte ich das nicht gemacht.
Was ist aus Ihrer Sicht notwendig, um ein Unternehmen
für die Nachfolge von außen zu öffnen?
Frau Hall: Es ist vor allem notwendig den Jungen vorzuleben
und gut vorzuleben, was es heißt, ein Unternehmen zu
führen, nämlich auch in seinen positiven Seiten. Wenn man
jammert, macht man es nicht sehr schmackhaft. Auf der
anderen Seite hat man von früh an andere Möglichkeiten,
17. 17Zukunft – Sind wir fit?
Mein Urgroßvater
war ein fanatischer
Radrennfahrer und hat
als Mechaniker
bei Opel gearbeitet …
man hat visionäre Möglichkeiten, Entwicklungsmöglich-
keiten, das ist alles sehr interessant und aufregend.
Herr Hall: Unsere Tochter hat Wirtschaft studiert und sie sagt:
Für mich kommt nur infrage, selbstständig zu sein. Noch
etwas: Eigentlich müssten alle, die etwas erben, auch Ver-
ständnis haben und Einblick bekommen, denn sie müssen
ja auch Verantwortung übernehmen können. Und das ist ja
eigentlich das Thema des Familienunternehmens, dass das
Verantwortungtragen niemals aufhört.
Wann ist aus Ihrer Sicht der richtige Zeitpunkt,
um zu übergeben?
Hall: Bei uns war es sicher der richtige Zeitpunkt. Ich habe
das schon länger überlegt und in der AVAC den perfekten
Partner gefunden. Als Präsident der österreichischen Opel-
Händler hatte ich da den Vorteil, ein sehr gutes Netzwerk zu
haben. Ich wollte an den größeren Einheiten, die entstehen
werden, teilnehmen. Und das ist optimal gelungen.
Wenn Sie zurückblicken, was waren Ihre besten
Entscheidungen?
Hall: Am meisten habe ich von den Amerikanern im Hin-
blick auf den Autoverkauf gelernt und das auch im eigenen
Betrieb umgesetzt. Ich habe beispielsweise nicht klassi-
sche Autoverkäufer eingestellt, sondern nur Menschen aus
anderen Bereichen, das hat herausragend funktioniert.
Was stand für Sie im Vordergrund des
Unternehmerdaseins?
Hall: Ich war nie Gewinnmaximierer. Mein Vater hat einmal
etwas Lustiges gesagt: Ich kann ja eigentlich nicht viel. Aber
ich kann mir gute Mitarbeiter suchen.
Wenn ich heute zu Ihnen kommen und sagen würde:
Ich möchte ein StartupUnternehmen gründen. Welche
Ratschläge würden Sie mir geben?
Hall: Die meisten wissen ohnehin genau, was sie wollen.
Gründer haben Leidenschaft, das braucht man ihnen nicht
mehr zu sagen. Am ehesten ist es noch die Kapitalbasis, die
manchmal fehlt.
Was hat sich in den letzten 30, 40 Jahren aus Ihrer Sicht
am meisten geändert?
Hall: Es hat sich vieles verändert, vor allem wenn ich an den
Vertrieb denke. Heute können Sie über das Internet ein Pro-
dukt der Welt vorstellen. Das ganze Thema der Logistik ist
unendlich einfacher geworden, man kann sich voll auf das
Produkt konzentrieren. Das Leben ist aber andererseits
auch viel komplexer und schneller geworden.
18. 18 Zukunft – Sind wir fit?
Laut einer Studie der NASA/GISS hat sich seit dem Ende
des 19. Jahrhunderts die bodennahe Luft im weltweiten
Durchschnitt um knapp ein Grad erwärmt. Mit der Tempe-
ratur steigt auch die Gesprächsintensität über das Thema
Nachhaltigkeit und modernen Umgang mit natürlichen
Ressourcen.
Der Media Intelligence Agent »OBSERVER« hat sich genau
angesehen, wie das Thema Nachhaltigkeit von Medien und
Unternehmen aufgegriffen wird. Dabei wird augenschein-
lich, wie viele Personen das Thema motiviert und anspricht.
Hierfür wurden Daten der letzten 13 Monate aus einer welt-
weiten Webbeobachtung analysiert.
Der grüne Megatrend wurde in dieser Zeit 34,3 Millionen
Mal verbreitet. Diese beachtliche Anzahl an Artikel und
Erwähnungen erzielte in dieser Zeit nicht einmal der Welt-
konzern Coca-Cola (weltweit 8,1 Millionen Mal erwähnt).
Diese Masse an Artikeln erzielen eine gigantische Reichweite –
jeder Mensch liest durchschnittlich mehr als 100 Mal über Nach-
haltigkeit und jede zehnte Person reagiert darauf, indem sie das
Thema liket, kommentiert oder die Nachricht mit Freunden teilt.
Phänomen
– Wie die Medien das Thema pushen
Nachhaltigkeit
Autorin: Klara Spiegel (Observer)
19. Für weitere Detailanalysen
kontaktieren Sie »OBSERVER« GmbH
Die Analyse der weltweiten demografischen Daten zeigt,
dass 50 % der Aufmerksamkeit und besagter Interaktion
von der Generation der Millennials kommt, die heute zwi-
schen 20 und 39 Jahre alt sind. Ein Viertel der LeserInnen
sind Gen Z, die Kaufkraft von morgen. Die Generationen-
verteilung in Österreich entspricht nicht diesem Generation-
Gap-Klischee. Auch ältere Generationen nehmen eine aktive
Rolle in der Klimadiskussion ein. Beide Geschlechter sind
in der Analyse ungefähr gleich stark vertreten, wobei die
Männer mit 58 % des Leseranteils leicht dominieren.
Das Interesse ist enorm. Es gibt kein Land, in dem Nachhal-
tigkeit kein mediales Thema ist. Die Kommunikationsfüh-
rung haben USA, Deutschland, Großbritannien und Spanien
übernommen. Mit 270.000 Artikeln und Posts belegt Öster-
reich den 18. Platz.
Auffällig ist auch, dass Nachhaltigkeit mit einem höchst posi-
tiven Sentiment versehen ist. Statt mit dem Zeigefinger auf
Unternehmen zu zeigen, wird das Thema von den Autoren
positiv und hoffend präsentiert. In Österreich ist das Senti-
ment mit 28 % positiven und nur 3 % negativen Meldungen
im Vergleich zum Weltmarkt äußerst positiv.
Stichwort Unternehmen: Die nächste Grafik beschreibt, wie
Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit umzugehen
wissen. Die 130.000 Ergebnisse zeigen, wie oft und wann im
österreichischen Medienraum ein Unternehmen, ein Pro-
dukt oder eine Dienstleistung mit dem Wert „Nachhaltig-
keit“ verknüpft wird. Immer mehr Unternehmen kommu-
nizieren nachhaltige Strategien oder Projekte bzw. werden
von den Medien aufgrund unethischer Entscheidungen kri-
tisiert. Hier lässt sich wiederum die steigende Präsenz des
Themas gut erkennen. Lediglich zur Weihnachtszeit verliert
das Thema an Präsenz. Der Peak im Oktober beruht auf den
überdurchschnittlich warmen Temperaturen für die Jahres-
zeit, der heißeste Tag war mit 27,2 °C der 21. Oktober.
18-24
25-34
35-44
45-54
55-64
65+
22.3%
35.9%
29.8%
9.4%
2.6%
25.8%
48.2%
18%
6.3%
Stichwort Unternehmen: Die nächste Grafik beschreibt, wie
5 K
830 K
4 K
664 K
2 K
332 K
3 K
498 K
1 K
116 K
8. OKT 2018
8. OKT 2018
3. DEZ 2018
3. DEZ 2018
28. JAN 2019
28. JAN 2019
25. MÄR 2019
25. MÄR 2019
20. MAI 2019
20. MAI 2019
9. SEPT 2019
9. SEPT 2019
15. JUL 2019
15. JUL 2019
4. NOV 2019
4. NOV 2019
Nachhaltigkeit in den Medien weltweit
Erwähnungen im Verlauf der Jahre
Österreich - Unternehmensbezogene Nachhaltigkeit
Erwähnungen im Verlauf der Jahre
Zukunft – Sind wir fit? 19
20. Georg Gaugusch führt eines der traditionsreichsten Textilge-
schäfte in Wien – Wilhelm Jungmann & Neffe. Credo des Er-
folgs: Das Agieren als ordentlicher Kaufmann.
Über Zombies
und Innovationen
Zukunft – Sind wir fit?20
22. Zukunft – Sind wir fit?22
Wie fühlt sich das an, wenn man jeden Tag in ein Geschäft
geht, das 150 Jahre alt ist?
Gaugusch: Man nimmt das gar nicht mehr wirklich wahr. Leider.
Das ist ein bisschen die Betriebsblindheit. Das ist die Natur des
Menschen und gleichzeitig die größte Gefahr, nicht nur im Mode-
business: Alles läuft rund, man fühlt sich sicher, und dann wird
man von den Ereignissen überrollt. Diese eingefahrenen Struk-
turen sind sicher ein Mitgrund, warum jedes Jahr rund drei Pro-
zent der Händler zusperren müssen. Wenn das ein paar Jahre
anhält und wenig nachkommt, ist schnell ein Drittel weg. Wenn
man heute im Mode-Einzelhandel überleben will, muss man viel
flexibler sein als früher.
Was hat sich geändert?
Gaugusch: Das frühere Konzept war: Ich kaufe eine Kollektion,
irgendeine angesagte Marke, die wird zweimal in der Saison gelie-
fert, im Frühling und im Herbst. Dann verkaufe ich das zu meiner
Kalkulation. Das funktioniert aber aus vielerlei Gründen nicht mehr.
Und bei Ihnen im Geschäft?
Gaugusch: Im Moment geht die Entwicklung in Richtung Nach-
haltigkeit. Im Grunde leben wir das schon immer – wir bieten ein
verhältnismäßig hochpreisiges Produkt an, dieses hat aber dafür
eine umso längere Nutzungsdauer. Vor zwanzig Jahren hat das
niemanden interessiert, jetzt ist gerade wieder sehr modern. Wir
haben dadurch auch sehr viele junge Kunden, die mit einem
Anzug oder einem Sakko anfangen und sich dann peu à peu ihre
Garderobe aufbauen.
Wie funktioniert Ihr Geschäftsmodell?
Gaugusch: Wir haben Kunden, die den Stoff kaufen und dann ver-
arbeiten lassen, entweder beim eigenen Schneider irgendwo auf
der Welt oder bei einem, mit dem wir zusammenarbeiten. Wir
sind dann eigentlich nur Mittler. Wir bringen den Kunden und
den Schneider zusammen und geben ihm auch noch den guten
Stoff, damit was Ordentliches draus wird, das ist eigentlich unsere
Funktion.
Schlagwort Nachhaltigkeit. Was heißt das für Sie persönlich
wirklich?
Gaugusch: Nachhaltig heißt, dass jeder Stoff oder jedes Mate-
rial so produziert wird, dass der Planet möglichst wenig beein-
flusst wird. Am besten geht das, wenn die Produkte eine mög-
lichst lange Nutzungsdauer haben. Es ist etwas völlig anderes, ein
Sakko zu machen, das man zehn, fünfzehn Jahre trägt, als das Teil
nach ein, höchstens zwei Saisonen wieder wegzuwerfen.
Wir haben außerdem nur Stoffe am Lager, die aus europäischer
Produktion stammen, fast ausschließlich aus England, Schottland
und Italien. Die Bedingungen, unter denen sie produziert werden,
sind ganz andere als bei Stoffen, die aus Fernost kommen.
23. Komposition statt Routine
Faulmann & Faulmann Küchen • Muthgasse 64 • A-1190 Wien • T +43 (0)1 3708195 • www.faulmann.at • office@faulmann.at
BONDI-E – Zeitlos elegantes Weiss charakterisiert diese Küche.
Fronten aus hochwertigem Mattlack mit Anti-Fingerprint-Eigenschaft.
So großzügig die elegante BONDI im Ganzen wirkt, so perfekt präsentiert sie sich im Detail.
24. Megatrends24
Inwiefern beeinflussen Modetrends auch Ihr Geschäft?
Gaugusch: Dadurch, dass wir versuchen, immer alles am Lager zu
haben, spielenTrends für uns keine so große Rolle. Zu uns können
sie auch kommen, wenn Nadelstreif gerade nicht „modern“ ist.
Außerdem, seien wir uns ehrlich, bei den Herren ist es doch so:
Entweder das Kleidungsstück passt ihm oder eben nicht. Das hat
mit„modisch“ wenig zu tun. Als Herr sollte man nicht jeder modi-
schen Narretei nachlaufen, sondern seine eigene Linie haben.
Und bei den Damen?
Gaugusch: Auch hier hat sich in den letzten zwanzig Jahren
viel geändert. Generell kann man sagen, dass die Stoffe in der
Damenoberbekleidung immer minderwertiger geworden sind.
Heute als Dame zum Beispiel ein passendes Kostüm zu finden,
bei dem keine Kunstfaser verarbeitet wurde, ist schon sehr
schwierig geworden. Es ist oft so, dass entweder der Schnitt für
die jeweilige Dame passt, dafür der Stoff schlecht ist, oder umge-
kehrt. Viele Damen sind einfach verzweifelt bei der Suche nach
zum Beispiel einem schönen blauen Hosenanzug fürs Büro – hier
kommen die Damenschneiderinnen zum Zug.
Thema Langlebigkeit: Wenn man vor 15 Jahren durch die
Stadt gegangen ist, war das Stadtbild ein völlig anderes.
Auch bei den Geschäftslokalen ist kein Stein auf dem
anderen geblieben. Woran liegt das?
Gaugusch: Man muss schon sagen, der Österreicher neigt dazu,
für alles immer einen externen Grund zu suchen, irgendein
anderer muss schuld sein. Meiner Meinung nach liegt ein Grund,
warum so viele zugesperrt haben, an der tendenziell skleroti-
schen Struktur der österreichischen Wirtschaft. Das resultiert aus
dieser langen Zeit, wo wir nicht EWG- und EG-Mitglied waren.
Wien war damals das Ende der westlichen Welt am Rand des Ost-
blocks. Und mit dem EG-Beitritt 1995 kam das plötzliche Erwa-
chen. Die Häuser waren hässlich, weil kein Mensch in diese Zins-
häuser investiert hat, durch die fixierten Mietpreise konnten
sich die Hauseigentümer keine Renovierung leisten. Durch eine
vollkommen verkämmerte Struktur und eine Gewerbeordnung
aus dem 19. Jahrhundert hat sich nichts getan. Innovation war
denkunmöglich, wer Änderungen wollte oder Visionen hatte,
konnte sie in diesem abgeschotteten Habitat kaum verwirk-
lichen. Es konnte ja nicht einmal die oberösterreichische
Molkerei ihren besonders guten Bergkäse in Wien ver-
kaufen, weil die Wiener Molkerei gesagt hat, dass
sie das nicht dürfen. Es ist nichts nachge-
kommen, aber es sind auch die, die eigent-
lich nur noch Zombies waren, nicht
gestorben. Es hat am Kohlmarkt
Firmen gegeben, die meiner Mei-
nung nach nirgendwo auf dem Pla-
neten lebensfähig waren, sie konnten
sich aber dank der niedrigen Mieten in
bester Lage halten.
Dann kam die Gesetzesänderung für
Geschäftslokale, mit einem Mal konnten jetzt adäquate Mieten
verlangt werden. Dazu kamen die internationalen Modeketten,
die natürlich hochprofessionell geführt sind, innovativ und hart
am Puls der Zeit.
Was haben die„Überlebenden“ richtig gemacht?
Gaugusch: Wir hatten auch eine sehr niedrige Miete bis 1994. Wir
haben uns damals mit dem Hausherrn zusammengesetzt und
haben an einem Nachmittag überlegt, wie wir für ihn und für uns
auf einen lebbaren Zins kommen und haben uns getroffen.Wenn
wir da nichts erreicht hätten, hätte ich meiner Mutter geraten,
zuzusperren.
Dann haben wir auf etwas gesetzt, was absolut gegen den Strom
war. Meine Mutter hat sich geweigert, Konfektion zu verkaufen.
Alle haben ihr erklärt, dass das nicht funktioniert, aber wir hatten
die Nische gefunden, die sonst niemand mehr abdeckte. Viele
haben damals auch versucht, ihren Deckungsbeitrag zu erhöhen,
indem sie billigere Produkte eingekauft haben. Meine Mutter hat
den gegenteiligen Schritt gemacht, nämlich auf noch hochwer-
tigere und exklusivere Produkte zu setzen. Damit hatten wir am
Markt ein Alleinstellungsmerkmal. Und dann haben wir ange-
fangen, mit Schneidern zu kooperieren, das war die beste Idee,
die sie hatte.
Und letztlich: Im Internet ist alles verkaufbar, was genau defi-
nierbar ist. Das heißt, wenn man als Einzelhändler bestehen will,
dann muss man lauter Artikel haben, die nicht vergleichbar sind.
Das heißt: entweder in sehr kleinen Serien produziert oder von
speziellen Manufakturen gemacht. Man muss sich also auf die
Tätigkeit des Kaufmanns besinnen, indem man sagt: Ich suche
mir meine Lieferanten. Auch ich habe Ausschau gehalten nach
neuen, kleinen Lieferanten, die besondere Dinge machen, die
unverwechselbar sind.
Die Welt ist uniform geworden und wird immer uniformer. Die
Marken haben mittlerweile fast alles andere erdrückt und es gibt
jetzt überall auf derWelt die gleichen Geschäfte mit den gleichen
Auslagen und den gleichen Produkten. Eigentlich ist es uner-
träglich langweilig und nichts ist in der Mode größeres Gift als
Langeweile.
Wenn ein junger Mensch vor Ihnen sitzt und sagt: Ich
möchte mich selbstständig machen. Was würden Sie raten?
Gaugusch: Es kommt darauf an, was man machen will. Primär
würde ich das mit dem Lebenspartner besprechen. Es müssen
alle damit leben können, dass es dann nur noch eines gibt: Arbeit,
Arbeit, Arbeit, und wenn man fertig ist, gibt’s noch mehr Arbeit.
Man muss also Freude an der Arbeit haben. Das ist das Erste.
Ich persönlich halte noch etwas für sehr wichtig: Man muss
eine gewisse Reflektionsfähigkeit haben über das eigene
Tun. Außerdem sollte man rechnen können, schnell und
überschlagsmäßig. Denn wenn man ein Geschäft den Buch-
haltern und Controllern überlässt, ist es praktisch schon
todgeweiht.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, über die Nachfolge
nachzudenken?
Gaugusch: Im Grunde dann, wenn man das Gefühl hat,
dass alles gerade gut läuft. Dann ist man eigentlich schon
bequem geworden. Ich glaube, dass viele Firmen auch
deswegen zugrunde gehen, weil Sesselkleber am Werk
sind. Da sitzen dann der neunzigjährige Chef und der
sechzigjährige Juniorchef. Da wird nicht mehr sehr viel
passieren an Innovationen.
26. Zukunft – Sind wir fit?26
Die SDGs der ÖGV
&&Die SDGs
&Die SDGs
&der ÖGV
&der ÖGVDie SDGsDie SDGs der ÖGV
&Die SDGs
&Die SDGs der ÖGV
&der ÖGVSustainable Development Goals der UNO
Auch wenn die SDGs – Sustainable Development Goals – oder
Agenda 2030 (weil die Weltgemeinschaft sie bis 2030 errei-
chen will) ein Programm für Regierungen sind, so können
diese ehrgeizigen Ziele nur mit Unterstützung der Wirtschaft
umgesetzt werden. Unternehmen aller Branchen und Größen
kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Aus diesem Grund hat der
ÖGV die SDGs bereits in seiner Strategie 2018 berücksichtigt.
Welche Ziele für den ÖGV besonderes Gewicht haben, hat Vize-
präsidentin Ursula Oberhollenzer für Sie zusammengefasst.
Anmerkung zum besseren Verständnis: Die SDGs sind nicht
jedes für sich alleine zu sehen, sondern nur gemeinsam zu
erreichen, da es auch zahlreiche Interdependenzen gibt.
Der Zusammenhang zwischen Bildung und Innovation
ist evident, ebenso jener zwischen sauberer Energie und
Klimaschutz. Die Erwähnung der ÖGV-Mitglieder ist eine
zufällige Auswahl. Auch diese unterstützen fallweise mit
ihren Aktivitäten mehrere SDGs, sind jedoch jeweils nur
einem zugeordnet.
Das übergeordnete Ziel ist SDG 17:
„Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“
Der ÖGV als Ort der Vernetzung unterstützt mit sämtlichen
Autor: Stephan Blahut
29. Zukunft – Sind wir fit? 29
SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“
Als Unternehmervertretung ist uns dieses SDG natür-
lich ein Anliegen. Informationsveranstaltungen und Best
Practices helfen unseren Mitgliedern dabei, ein optimales
Arbeitsumfeld zu schaffen, das auch nachhaltiges Wirt-
schaftswachstum unterstützt. Ab 2020 ist eine zusätzliche
Ehrung für Mitarbeitende unserer Mitgliedsunternehmen,
die sich besonders um Innovation und Nachhaltigkeit
bemüht haben, geplant. Da auch produktive Vollbeschäfti-
gung für junge Menschen unter dieses Ziel fällt, ist unsere
Lehrlingsinitiative auch an dieser Stelle erwähnenswert.
ÖGV-Mitglieder, die in diesem Feld tätig sind, seien hier
beispielhaft genannt: Christian Ess mit seinem Unter-
nehmen „workcess Arbeitsschutz GmbH“ oder die Familie
Blaha mit „FRANZ BLAHA SITZ- UND BÜROMÖBEL INDUS-
TRIE GES.M.B.H.“, die sich auf hochwertige Büromöbel
unter Verwendung natürlicher Materialien, wie z. B. Schaf-
wolle und Hanf, spezialisiert hat. Bernd Kleemann leitet
mit „Trendwerk“ eine gemeinnützige GmbH zur Förderung
der Integration am Arbeitsmarkt in Kooperation mit dem
AMS. Präsident Andreas Gnesda ist mit „Team Gnesda“
immer den neuesten Trends der „new world of work“ auf
der Spur.
SDG 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“
Aus diesem Themenfeld ist für den ÖGV die Innovation
besonders spannend. Vizepräsident Dr. Stefan Radel ist
Physiker und als Lektor an der TU Wien aktiv. Zusätz-
lich ist er „serial entrepreneur“ und unterstützt Start-
ups mit seiner Expertise. Einige der ÖGV-Mitglieder aus
dem Forum Jungunternehmer waren auch schon in die
Start-up-Show „2 Minuten, 2 Millionen“ eingeladen und
konnten ihre Innovationen einem großen Publikum prä-
sentieren. Und natürlich gehören die Preisträger der
Wilhelm Exner Medaille zu den großen internationalen
InnovatorInnen.
Auch unter den ÖGV-Mitgliedern ist geballte Innovations-
kraft vorhanden, hier zwei Beispiele: Die „ecoduna AG“,
an der unser Mitglied Gebhard Augendopler als Investor
beteiligt ist, hat sich z. B. auf die Kultivierung und indus-
trielle Produktion von Mikroalgen spezialisiert. Thomas
Schubert von „Schubert Stone“ hat mit seinen innovativen
Techno-Steinen Produkte aus natürlichen Materialien ent-
wickelt, die höchsten Ansprüchen genügen. Dazu kommt
eine breite Auswahl an Natursteinen für innen und außen
sowie fachliche Beratung auf höchstem Niveau.
SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“
Der ÖGV hat aus seiner Historie heraus ein Begutach-
tungsrecht für Gesetzesvorlagen. Daraus ergibt sich ein
Mitspracherecht hinsichtlich des wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Zusammenspiels, das noch intensiver
genutzt werden soll. Durch die zentrale Lage des Ver-
einshauses können unsere Veranstaltungen mit öffentli-
chen Verkehrsmitteln optimal erreicht werden, was einen
positiven Beitrag zu einer lebenswerten Stadt leistet. Das
denkmalgeschützte Palais Eschenbach zu erhalten ist ein
positiver Beitrag zum Bestand unseres Kulturerbes.
Auch in diesem Themenfeld sind ÖGV-Mitglieder aktiv:
ÖGNI-Geschäftsführer Peter Engert steht beispielsweise
einer Organisation vor, die nachhaltige Gebäude- und
Stadtquartiere zertifiziert und ist in diesem Bereich auch
beratend tätig. Nikolaus Czernohorski bietet mit „Czerno-
horski elektrische Anlagen“ umfassende Expertise für
elektrische Anlagen, u. a. modernste und energieeffiziente
städtische Beleuchtungsinfrastruktur inkl. Wartung, an.
30. Zukunft – Sind wir fit?30
Themenfeld 2: Nachhaltigkeit & Ethik
SDG 5 „Geschlechtergleichstellung“
Das Forum Frau im ÖGV fördert das gezielte Netzwerken
zwischen Unternehmerinnen unter dem Dach des öster-
reichischen Gewerbevereins. Unternehmerinnen, unter-
nehmerisch denkende Beraterinnen und Vertreterinnen
aus freien Berufen beschäftigen sich aktiv mit Fragestel-
lungen zum Unternehmertum, wie sie sich dazu im Ver-
einsrahmen einbringen und austauschen möchten.
Zusätzlich sind fallweise Kooperationen mit anderen Frau-
ennetzwerken mit derselben unternehmerischen Ausrich-
tung angedacht. Es geht um Sichtbarkeit nach außen und
innerhalb des Netzwerks des ÖGV sowie den Austausch
mit diversen Bereichen, u. a. Kunst & Kultur sowie zwi-
schen den Expertinnen zu aktuellen Fragestellungen.
Beispiele, was unsere Mitglieder zur Umsetzung von SDG
5 beitragen, sind u. a.: Verena Florian, Autorin des Buches
„Mut zum Rollentausch“, in dem es um Mütter im Manage-
ment und Männer in Väterkarenz geht – ein dringend not-
wendiger Wechsel im Mindset unserer Gesellschaft, wenn
wir nicht auf 50 % unseres Humankapitals verzichten
möchten. Die „Dreikreis Consulting GmbH“ unserer ehe-
maligen Jungunternehmerin Katharina van Zeller ist auf
die Vermittlung von IT-Personal spezialisiert und schreibt
Diversity sowohl im Unternehmen als auch in der Bera-
tung groß, denn Frauen sind unter dem Diversity-Aspekt
dringend in der Technik gesucht!
SDG 7 „Bezahlbare und saubere Energie“
Der ÖGV bezieht selbstverständlich Strom aus erneuer-
baren Energiequellen, denn Lieferant ist die Verbund AG,
die hauptsächlich Strom aus Wasserkraft anbietet. Auch
die Beleuchtung wurde auf energieeffiziente LED-Lampen
umgestellt und bei allen Veranstaltungen sowie im Büro-
betrieb wird auf Energieeffizienz geachtet.
Zu ÖGV-Mitgliedern in diesem Bereich gehört z. B. Cor-
nelia Daniel mit ihrem Unternehmen „Dachgold“ bzw. der
Initiative „Tausendundein Dach“. Sie hat Photovoltaik mit
ihrem Gestehungskostenrechner auf eine neue Ebene
gehoben und erarbeitet mit jedem Unternehmenskunden
individuelle Lösungen inkl. Förderberatung und Unterstüt-
zung der Anträge bis zur schlüsselfertigen Anlage. Jürgen
Saringer mit seinem „Ingenieurbüro Solarexpress“ ist ein
führender Full-Service-Dienstleister für die Solarbranche
und sorgt mit seinem Know-how für den reibungslosen
Betrieb einer Photovoltaikanlage während des gesamten
Lebenszyklus.
SDG 12:
„Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster“
Bereits in der Historie des ÖGV gab es anlässlich der Welt-
ausstellung 1873 eine „Collectiv-Ausstellung“ zur Abfall-
verwertung (z. B. Knochen, Zuckerreste, Seifenwasser,
Petroleumabfälle, Holzmehl, Bleche und Metalle etc.),
um Unternehmen auf Möglichkeiten der Verwertung auf-
merksam zu machen. Hier ging es besonders darum,
Abfälle während des kompletten Produktionszyklus und
deren Verarbeitung zu weiteren Produkten aufzuzeigen.
Aktuell wird bei den Events im Haus besonderes Augen-
merk auf punktgenaue Planung zur Vermeidung von
Abfällen – insbesondere Nahrungsmittel – gelegt. Generell
wird beim Einkauf diverser Produkte Wert auf Nachhaltig-
keit gelegt.
ÖGV-Mitglied Doris Wallner-Bösmüller stellte im Familien-
unternehmen „Bösmüller Print Management GmbH & Co
KG“ als erste und einzige Druckerei Österreichs alle Pro-
duktionen CO2
-neutral. Im Rahmen der „Bösmüller-for-
Climate-Initiative“ wird der komplette CO2
-Ausstoß auto-
matisch kompensiert und KundInnen können diesen
Wettbewerbsvorteil nutzen. Claus Bretschneider bietet
in seinem Unternehmen „Breddys“ ökofair produzierte
Hosen für alle Gelegenheiten. Das Grundmaterial ist
pflanzlich, die Farben sind umweltfreundlich, die Produk-
tion erfolgt zu 100 % in Europa. Nachhaltige Produktion
von A bis Z!
SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“
Hier liegt der Schwerpunkt auf Informationen zum Thema
und auf der Verbreitung der Angebote unserer Mitglieder.
Auch Gesetzesbegutachtungen in diesem Bereich werden
sehr ernst genommen.
Unter den ÖGV-Mitgliedern finden sich zu diesem The-
menbereich exemplarisch Philipp Halla, der mit „Insta-
drive“ zu den Experten in der Elektromobilität gehört –
ein zukunftsweisender Lösungsansatz für Mobilität v. a.
im städtischen Bereich. Jungunternehmer Albert Vogl-
Bader unterstützt Unternehmen mit „Carployee“, einer
intelligenten Mitfahr-App für MitarbeiterInnen von Unter-
nehmen und Businessparks, bei CO2
-Einsparungen – ein
aktiver Beitrag zum Klimaschutz.
32. Benchmark32
Wenn zwei Brüder ein Unternehmen führen: Was ist gut und
was ist schwierig?
THOMAS FAULMANN: Wir haben keine schwierigen Zeiten.
Wir haben unsere geteilten Aufgabenbereiche und unter-
schiedliche Bereiche in den Abläufen. Es ist ja nicht nur so,
dass nur wir beide in der Firma mitarbeiten. Mein Bruder
und ich haben diese Firma zwar gegründet, aber wir waren
nicht alleine – unsere Frauen waren von Anfang an dabei. Wir
haben sie mit unseren Frauen gegründet diese Firma.
WOLFGANG FAULMANN: Durch diese Trennung gibt es auch
keine Reibungen im täglichen Geschäft. In der Strategie, ja,
da gibt es manchmal verschiedene Meinungen, aber am Ende
ziehen wir an einem Strang.
THOMAS FAULMANN: Mittlerweile sind ja in unserem Betrieb
auch die Kinder involviert, mein Sohn führt das Geschäft in
Korneuburg, der Schwiegersohn meines Bruders führt das
im 1. Bezirk. Wir haben ein erklärtes Ziel, dass das Wohler-
gehen der Firma Substanz hat, dass es auch noch in nächsten
25 Jahren fit und etabliert ist. Aber: Wir haben unsere Kinder
nie gedrängt, das weiterzumachen, das müssen sie selbst
entscheiden.
Wo sehen Sie den größten Unterschied zwischen einem großen
Konzern und einem Familienbetrieb?
THOMAS FAULMANN: Das ist das, was wir sind, eine große
Familie, das ist ein gelebtes System. Wir agieren in unserem
Haus wie eine große Familie, auch mit unseren Mitarbeitern.
Wir haben deswegen auch keine Personalfluktuation, bei uns
geht kaum jemand von sich aus weg.
Wir arbeiten nicht so, dass wir permanent irgendwelchen
Druck ausüben. Sondern wir wollen auch selbst Spaß haben
beim Arbeiten. Wir haben das gleiche Ziel, dass unser Unter-
nehmen Gewinn abwirft und wir davon leben können, damit
wir auch für die Zukunft fit sind.
WOLFGANG FAULMANN: Im Prinzip ist es schon so, dass
unsere Mitarbeiter wissen, dass sie einen fixen Arbeitsplatz
haben. Sie dürfen auch Fehler machen, ohne Angst zu haben.
Wir investieren in Weiterbildung und bemühen uns sehr, ein
gutes soziales Klima aufrechtzuerhalten. Das wird auch gelebt.
Wie geht man damit um, wenn es in der Familie Konflikte oder
unterschiedliche Meinungen gibt?
THOMAS FAULMANN: Das ist bei meiner Frau und mir eine
goldene Regel. Meine Frau und ich, wir reden seit 30 Jahren
zu Hause nicht von der Firma. Wir haben noch nie irgend-
welche Probleme aus der Firma oder Sonstiges aus der Firma
mit nach Hause genommen. Und diese Regel gilt auch bei
gemeinsamen großen Familienfeiern.
WOLFGANG FAULMANN: Bei mir sprechen wir schon über
die Firma, aber das ist immer harmlos und liegt daran, dass
wir oft während des Tages nicht dazukommen, miteinander
zu sprechen. Ich bin auch am Abend und Wochenende Unter-
nehmer, hier sind mein Bruder und ich sicher anders. Und pri-
vate Meinungsverschiedenheiten haben in der Firma nichts
verloren. Das ist die umgekehrte goldene Regel.
THOMAS FAULMANN: Wir sind eine eingeschworene, große
Familie, auch mit einem Oberhaupt, das ist unsere Mutter.
Wir sind beide schon Großväter, wir genießen dieses fami-
liäre Klima extrem.
WOLFGANG FAULMANN: Wir haben beide lange, große
Tische zu Hause, wo wir 20 Personen, manchmal auch mehr,
bewirten können, da sitzen dann schon vier Generationen. Es
ist schön zu sehen, dass da dann der Name Faulmann weiter-
besteht und die Werte gelebt werden.
Was kann man richtig machen, damit die nächste Genera-
tion einen Einstieg ins Unternehmen attraktiv findet? Was sind
Kardinalfehler?
THOMAS FAULMANN: Wir haben das in unserem Freun-
deskreis gesehen. Man muss ohne Schulden übergeben. Wir
übergeben eine Firma nur mit Substanz, damit das Unter-
nehmen quasi fest im Sattel sitzt. Das ist die Grundvorausset-
zung: Man kann ein Unternehmen nur weitergeben, wenn es
auch die richtige Substanz hat. Und der zweite Punkt ist: Das
Kind muss wollen.
WOLFGANG FAULMANN: Zur Frage: Was kann man richtig
machen? Das wissen wir nicht. Wie beim Dasein als Eltern
tasten wir uns tagtäglich heran, aber eines ist sicher: Wer auch
immer übernimmt, muss den Job auch lieben. Für den muss
die Marke Faulmann Wert haben. Wenn das nicht gegeben ist,
tun wir unseren Kindern nichts Gutes, wenn wir sie zu etwas
zwingen. Dass es aber für Nachfolger sehr anstrengend sein
kann, ist klar.
BrotherS in arms
Thomas und Wolfgang Faulmann
führen seit vielen Jahren eines der er-
folgreichsten Küchenstudios in Öster-
reich. Ihre Frauen und Kinder arbeiten
schon mit, die nächste Generation
steht auch schon in den Startlöchern.
33. Benchmark 33
Wenn Sie nochmals anfangen würden, gibt es etwas, das Sie
anders machen würden?
THOMAS FAULMANN: Nein, ich glaube nicht. Wir würden
wieder klein anfangen und langsam wachsen. Das Wachstum
muss aus der Substanz des Unternehmens kommen. Ich
glaube schon, dass wir vieles richtig machen. Mittlerweile
hat das Haupthaus fast 800 Quadratmeter, dazu unsere drei
anderen Geschäfte. Wir haben immer mit wenig Fremdfinan-
zierung gearbeitet.
WOLFGANG FAULMANN: Konkret haben wir immer Gewinne
stehen lassen, damit das Eigenkapital anwächst, und wir
haben eine sehr hohe Eigenkapitalquote. Im Augenblick über
60 Prozent und damit liegen wir schon branchenunüblich gut.
Unsere Idee war immer, dass wir auch ein sehr schlechtes
Jahr ohne Probleme überstehen können und unser wert-
vollstes Potenzial, unsere Mitarbeiter, halten können.
THOMAS FAULMANN: Unsere Kunden schätzen das.
Nachdem unser Haupthaus mittlerweile 21 Jahre alt, passiert
es, dass Kunden etwas in ihrer Küche austauschen wollen,
und sie freuen sich, wenn sie mit der gleichen Person wieder
sprechen können. Das ist unglaublich viel wert. Diese Bestän-
digkeit ist unser höchstes Gut.
Wie sehr ist der Faktor „Vertrauen“ verantwortlich für den
Erfolg von Familienunternehmen?
THOMAS FAULMANN: Ja. In der Familie kann Vertrauen nur
schwer zerstört werden. Das ist der Unterschied zu einer
anderen Partnerschaft. Fehler passieren, aber das Vertrauen
ineinander wird nicht zerstört.
WOLFGANG FAULMANN: Das Vertrauen ist die beste Basis
und ist auch notwendig. Das gilt auch für unsere Mitarbeiter.
Wir sind nicht immer da. Ich glaube auch, dass der Einsatz in
Familienunternehmen höher ist. Man will einfach nicht nach-
stehen und womöglich das Gefühl vermitteln, dass man vom
anderen lebt.
Welche Ratschläge würden Sie jungen Menschen geben, die
sich selbstständig machen wollen?
THOMAS FAULMANN: Selbstständigkeit erfordert echten
Enthusiasmus. Das Bewusstsein, dass man viel Arbeit vor
sich hat und dass man eigentlich mehr arbeitet als jeder
Angestellte und trotzdem vielleicht in den ersten Jahren mit
weniger Geld auskommen muss. Wichtig ist, der Firma die
Substanz zu geben.
WOLFGANG FAULMANN: Jeder, der sich selbstständig
macht, sollte das gründlich mit dem Partner besprechen. Die
Freizeit ist wesentlich geringer als in einem „normalen“ Job.
Was ist gut am Wirtschaftsstandort Österreich? Was könnte
viel besser werden?
WOLFGANG FAULMANN: Ich glaube, dass wir sehr hohe
rechtliche und wirtschaftliche Sicherheit haben, da bietet
der Standort Österreich den Unternehmen sehr viel. Man
kann seine Strategie umsetzen, es ist überschaubar und
planbar. Die Österreicher als Kunden legen sehr viel Wert
auf Qualität.
Was könnte besser werden?
WOLFGANG FAULMANN: Niedrigere Steuern und bessere
Ausbildungschancen. Ausbildung bis 18 ist absolut sinnvoll,
Hilfsarbeiter werden nicht mehr gebraucht.
36. Benchmark36
Was ist die größte Herausforderung für ein Unter
nehmen, um sich nachhaltig und langfristig erfolgreich
aufzustellen?
Kubicki: Zunächst einmal muss das, was das Unternehmen
anbietet, dem Kunden einen Nutzen versprechen. Das Pro-
dukt ist das Wesentliche. Ohne ein Produkt, das gekauft wird,
ist man chancenlos. Und man muss immer wieder nachjus-
tieren, immer am Markt bleiben, Änderungen im Verhalten
und bei den Bedürfnissen der Kunden analysieren und auch
den Wettbewerb im Auge behalten. Dann muss natürlich ver-
kauft werden. Sie brauchen also eine starke Vertriebsorgani-
sation. Und dann natürlich das Risikomanagement, und hier
insbesondere das Kreditrisikomanagement. Dazu gehört,
eine Analyse durchzuführen, welche spezifischen Kredit
risiken vorhanden sind, wie man sich dagegen wappnet und
wie hoch die persönliche Risikobereitschaft ist.
Zum Thema Verhältnis Eigenkapital zu Fremdkapital:
Gibt es eine Faustregel, wie das gestaltet sein soll?
Kubicki: Eigenkapital macht das Unternehmen unabhängig von
Fremdkapitalgebern und macht es dadurch krisenresistenter.
Insofern gilt: je mehr Eigenkapital, desto besser. Die Ausstat-
tung mit Eigenkapital im Verhältnis zu Fremdkapital ist in den
letzten Jahren bei den österreichischen Unternehmen erfreu-
licherweise deutlich gestiegen. Rund die Hälfte aller Unter-
nehmen verfügen über einen Eigenkapitalanteil von 30 % und
mehr. Jedes Unternehmen sollte wenigstens die Zahl 30 als
Wert für das Verhältnis Eigen- zu Fremdkapital anstreben.
Worauf müssen Gründer in den ersten drei Jahrenbeson
ders achten?
Kubicki: Als Erstes ist sicher ein Businessplan notwendig, um
die eigenen Gedanken zu sortieren. Es muss ein Konzept
sein, hinter dem die Gründer stehen und das für sie auch
nachhaltig umsetzbar ist. In der Gründungsphase muss
ausreichend Kapital zur Verfügung stehen. Und man muss
auch darauf achten, dass man nicht zu schnell wächst, damit
das damit zusammenhängende Nachziehen der internen
Organisation, das mit entsprechenden Kosten belastet ist,
zeitgleich erfolgen kann. Gerade im Personalbereich sind
Lieferantenkredite sind nach wie vor ein Eckpfeiler der Wirtschaft, aber
immer mit Risiko behaftet. Der Schutz vor diesem Risiko ist für Unternehmen
überlebenswichtig. Das Gespräch führte „WertVoll“ mit dem Geschäftsführer
von Creditreform in Österreich, Rainer Kubicki.
Die Risikominimierer
GeschäftsführerRainerKubicki
37. Benchmark 37
Vorlaufzeiten zu beachten, bis das nötige Personal gefunden,
ausgebildet und einsetzbar ist. Wichtig ist auch eine gewisse
Bildung, vor allem bei finanziellen Themen. Viele Insolvenzen
bei Unternehmern und Privaten haben ihre Ursache in man-
gelhaftem Wissen über Finanzen und Umgang mit Geld.
Was kann Creditreform für Unternehmen tun, um den
Erfolg nachhaltig sicherzustellen?
Kubicki: Unsere Dienstleistungen richten sich insbeson-
dere auf die Sicherung der Unternehmensliquidität durch
das Vermeiden von Forderungsverlusten. Insofern sind
sie nicht nur für Gründer interessant, sondern für jedes
Unternehmen. Das Wirtschaftsleben basiert nach wie vor
in hohem Maße auf der Vergabe von Lieferantenkrediten.
Unternehmen geben also ihren Kunden Kredite, indem
sie Leistungen erbringen und erst danach die Bezahlung
erhalten. Schon unsere Marketing-Datenbanken nehmen
darauf Bedacht und helfen bei der Suche nach prospektiven
Kunden mit positiver Bonität. Lieferung vor Bezahlung bein-
haltet ein hohes Risiko, das man als Lieferant durch die Nut-
zung unserer Bonitätsauskünfte minimieren kann. Falls man
schon geliefert hat, die Rechnung aber nicht bezahlt wird,
übernehmen wir für unsere Kunden den gesamten Pro-
zess des Forderungsmanagements mit hohem Experten-
wissen. Und letztlich: Sollte ein Kunde tatsächlich insolvent
geworden sein, vertreten wir die Interessen im Insolvenzver-
fahren. Für alle unsere Services gilt, dass wir sie sowohl nati-
onal als auch international erbringen.
Es ist ja nicht leichter geworden, Fremdfinanzierung
zu organisieren. Welche Quellen sind da am meisten
nachgefragt?
Kubicki: Nach unseren Erkenntnissen ist der Bankkredit
klare Nummer eins: Leasing ist für 38,1 Prozent und Fac-
toring für nur 2,9 Prozent der befragten Unternehmen ein
Thema, während 47,1 Prozent nach wie vor auf die Bankkre-
ditfinanzierung angewiesen sind.
Wie sehen die Rahmenbedingungen für Unternehmen
in Bezug auf die Finanzierung aus, was hat sich in den
letzten Jahren geändert?
Kubicki: Aus unseren erwähnten Umfragen unter heimischen
Unternehmen geht hervor, dass 39 Prozent von verschärften
Kreditbedingungen sprechen und nur 4 Prozent von locke-
reren. Trotz der Niedrigzinsphase sagen 94 Prozent, dass Kre-
ditgeber mehr Sicherheiten verlangen. Jeder Fünfte berichtet
https://www.creditreform.de/loe-
sungen/inkasso-aussenstaende/inkasso/
forderungsausfallrechner
Beispiel:
Ein Unternehmen macht 1 Mio. Euro Umsatz bei einer
Umsatzrendite von 12 %. Bei einem Ausfall von nur
0,3 % muss der Umsatz bereits um 3 % steigen, um die
gleiche Rendite zu erwirtschaften.
Quelle:MittelstandsstudiederCreditreform2019
sogar, dass man die Kredite nicht in der gewünschten Höhe
bekommen habe oder gar abgelehnt wurde.
Und die Wirtschaftslage generell?
Kubicki: Creditreform befragt seit 1996 zweimal jährlich an
die 1.700 heimische Unternehmen nach ihrer aktuellen und
zukünftigen Wirtschaftslage. Das aktuelle Ergebnis zeigt, dass
auch der österreichische Mittelstand die konjunkturelle Groß-
wetterlage spürt. Die Lage der österreichischen KMU und ihre
Erwartungen für die kommenden Monate sind nach wie vor
positiv, aber etwas weniger optimistisch als noch vor einem
Jahr. Einige Unsicherheiten trüben den Blick in die Zukunft: der
nahende BREXIT, die Handelskonflikte der USA mit China und
der EU und die damit einhergehende Gefährdung des welt-
weiten Wachstums sowie die wirtschaftspolitischen Unsicher-
heiten in Italien mit einer Ansteckungsgefahr für die Eurozone.
Ist es schwieriger geworden, Unternehmer zu sein?
Kubicki: Es war schon immer herausfordernd und anspruchs-
voll, als eigenverantwortlicher Unternehmer tätig zu sein.
Erforderlich ist aber stets ein Grundverständnis für kauf-
männische Vorgänge und ein unternehmerisches Denken,
das geprägt sein muss einerseits von Risikoabwägungen
und andererseits vom Mut zu Entscheidungen. Die Mög-
lichkeiten der Digitalisierung eröffnen ungeheure Chancen,
aber auch zum Teil unvorhersehbare Risiken. Hier Chancen
zu erkennen, Mut und Ideen für Innovationen, Risiken wahr-
zunehmen und gleichzeitig zu managen macht letztlich
einen erfolgreichen Unternehmer aus.
Sie sind ja doch ein Gradmesser, ob sich die Wirtschafts
lage eintrübt oder nicht.
Kubicki: Wir haben im Herbst 2019 zusammen mit Univ.-Prof.
Walter Schwaiger von der TU Wien eine Studie über die Aus-
fallswahrscheinlichkeit der österreichischen Unternehmen
veröffentlicht und damit die derzeitige Risikosituation öster-
reichischer Unternehmen beleuchtet. Zur Messung von Unter-
nehmensausfällen wurden dabei nicht nur die Insolvenzen,
sondern darüber hinaus auch die Ausfallsereignisse nach der
Definition von „Basel III“, des Baseler Ausschusses für Banken-
aufsicht, herangezogen. Demnach gilt ein Unternehmen als
ausgefallen, wenn es über 90 Tage im Zahlungsverzug ist bzw.
wenn es mit einer hohen Wahrscheinlichkeit seinen Zahlungs-
verpflichtungen nicht nachkommen wird können. Die Ausfall-
rate im vergangenen Jahr war konjunkturbedingt mit 1,2 % auf
dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Für 2019 rechnen wir
mit einem leichten Anstieg der Ausfallsrate auf 1,23 %, da die
Hochkonjunkturphase ihren Zenit überschritten haben dürfte.
Der Forderungsausfallsrechner
auf der Website der Creditreform:
ditgeber mehr Sicherheiten verlangen. Jeder Fünfte berichtet
Erwartungen an die Auftragslage im Mittelstand
0
-10
10
-30
30
-20
20
-40
40
2010 2011 2012 2013 2014 2016 20192015 20182017
13,5
30,2
15,6 14,5
6,2
-3,1
3,4
21,1
33,6
18,9
38. Erfolgsstorys
VIDEOSTREAMING
Stefan Lederer und Christopher Müller
freuen sich über die weitere Expansion des
Kärntner IT-Unternehmens Bitmovin. Die
EIB gewährt ein Darlehen von 20 Millionen
Euro, die das weitere Wachstum der Firma
sicherstellen sollen. Die Firma löst kom-
plexe Videoprobleme, die durch die stark
wachsende Online-Videonutzung ent-
stehen. Mit der Technologie des Unterneh-
mens können Videos in höherer Qualität
mit deutlich weniger Bandbreite gestreamt
werden, gleichzeitig würden Pufferung und
lange Startverzögerungen verhindert und
die Streamingkosten deutlich gesenkt. Zu
den Kunden von Bitmovin zählen unter
anderem Sling, Periscope, die New York
Times, ProSiebenSat.1 und das Red Bull
Media House.
ÖSTERREICHISCHER SPA
IN DÄNEMARK
Mit dem Alsik Hotel & Spa in Sonderborg ist das größte Hotel der deutsch-dänischen
Grenzregion rund um Flensburg entstanden. Im Rahmen des Projektes wurde von der
österreichischen Spa4 (Florian Jaud und Markus Strasser) auch der größte Spa Däne-
marks mit 4.500 m2
Wellness- und Gesundheitsfläche geschaffen. Das Nordic SPA Kon-
zept baut auf die Symbiose zwischen kalt und warm, übersetzt in„Fire & Ice“. Mit allen
Sinnen den Aufenthalt zu erleben und zu genießen war dabei eine wichtige Prämisse.
MEDICAL SPIN-OFF
Qualizyme Diagnostics setzt Meilensteine in der Früh
erkennung von Infektionen. Dr. Eva Sigl, Dr. Andrea
Heinzle und Dr. Michael Burnet nützen die Tatsache, dass
zu Beginn einer Infektion ganz spezifische Kombinationen
von Enzymen vom Körper freigesetzt werden für die Ent-
wicklung von Testkits und Geräten, welche diese Enzyme
qualitativ und quantitativ nachweisen können. Durch früh-
zeitiges und sicheres Erkennen von Infektionen können
Antibiotikaresistenzen reduziert werden, dies verbessert
das Krankheitsmanagement und die Patientenversorgung.
Vor Kurzem erhielt das steirische Start-up den begehrten
PHOENIX verliehen. (Foto: BMBWF/Lusser)
BODY POSITIVITY
Kontrovers waren sie immer, die Werbesujets von Palmers. Die Erotik als wichtigstes Thema ist
in der Zwischenzeit Body Positivity und Diversity gewichen. Tino Wieser als Eigentümer und
Vorstand der Palmers AG freut sich, mit dieser Strategie auch den wirtschaftlichen Turnaround
geschafft zu haben. Die Palmers AG erwirtschaftete einen Umsatz von 64 Mio. Euro und ein
EGT von 3,5 Mio. Euro. (Foto: Palmers/Gavrich)
Benchmark38
39. Benchmark 39
INVESTITION IN DIE ZUKUNFT
Der Geschäftsführer der Egger Gruppe Martin Forster gab vor Kurzem bekannt, dass man
auf Mehrwegglas als wichtige Gebinde für Getränke setzt. Die Sprecherin der Familie, Kathrin
Golger:„Unsere Familie möchte einen Beitrag für ein breiteres Angebot an Getränkegebinden
leisten. Bis 2025 planen wir, 30 Prozent unserer eigenen alkoholfreien Marken in Glas-Mehr-
weggebinden zu verkaufen.“ Die Investition von 30 Millionen Euro in eine neue Glasanlage ist
damit auch eine Investition in die Zukunft.
ERFOLGSTRACHTENPÄRCHEN
Wenn unser Unternehmer der Woche sieht, dass die da kann Almdudler ham, dann
wissen die meisten Österreicher, was zu tun ist: nach Hause gehen. Heribert Thomas
Klein führt das österreichische Familienunternehmen mit seiner Schwester Michaela
nach wie vor erfolgreich – was ihm nun auch erneut das market-Institut bestätigte.
Almdudler ist nach dem Sieg 2018 auch 2019 wieder Limonaden-Gesamtsieger und
wurde mit dem „Market Quality Award“ als stärkste Limonadenmarke Österreichs
ausgezeichnet. Grund genug also für das Trachtenpärchen zu jubeln und zu feiern.
Mit Kräutersprudel selbstverständlich. (Foto: Almdudler/Lipiarski)
HARTL INVESTIERT
Peter und Roland Suter haben Hartl Haus
zu einer renommierten Marke im Fertig-
teilbau gemacht – und sind einer der wich-
tigsten Arbeitgeber im Waldviertel. Rund 5,7
Millionen Euro investiert HARTL HAUS jetzt in
den Neubau der Bautischlerei. Mit dem Spa-
tenstich startet nun offiziell der Neubau des
rund 5.300 m² großen Produktionsbereichs.
In diesem Jahr setzt HARTL HAUS die Vergrö-
ßerung des Werkgeländes im Waldviertler
Echsenbach um. Mit einer zusätzlichen Pro-
duktionsfläche von 5.300 m² erstreckt sich
das gesamte Werksareal nun über eine Fläche
von insgesamt rund 130.000 m². Zu Beginn
des Jahres wurde die Geschäftsführung um
Yves Suter erweitert, das Unternehmen
bleibt also in Familienhand.
SÜSSES JUBILÄUM
Walter und Andreas Heindl
feiern 65 Jahre Confiserie Heindl,
was alleine schon ein Grund für
eine Auszeichnung wäre. Aber
dem nicht genug, blickt man
doch auch auf äußerst erfolg-
reiche Jahre zurück. Die süßen
Spezialitäten erwirtschafteten
in 31 eigenen Fachgeschäften
und 2.000 Lebensmittel-
Einzelhandelsoutlets einen Um
satz von 26,5 Mio. Euro – eine
Steigerung von 1,5 Mio. gegen-
über dem Vorjahr. (Foto: Confiserie
Heindl/APA-Fotoservice/Rastegar)
KAFFEEHAUSKULTUR PAR EXCELLENCE
Die Kämpfer für Wiener Kaffeehaus-
kultur schaffen es, mit allem, was in Angriff
genommen wird, ein Vorzeigebeispiel für
Wiener Gastlichkeit zu kreieren. Neben dem
Flagschiff der Unternehmerfamilie, dem Café
Landtmann, betreibt man auch das Café
Mozart am Albertinaplatz, das Café Resi-
denz in Schönbrunn, das Café Landtmann’s
Parkcafé und die Hausen Station im Schloss-
park Schönbrunn und das Café Museum. Was
allen Etablissements gemeinsam ist: Eine Toplocation, die nicht nur die eingesessenen
– und bekannt kritischen - Wiener anzieht, sondern auch Besucher aus aller Welt. Und
mit dem Bootshaus an der alten Donau hat man nun 2019 den nächsten Coup gelandet.
40. Benchmark40
Wissen, Wertschätzung
& Wandel Mehr als 150 Jahre ist Kwizda bereits
am Markt. Mittlerweile lenken die
vierte und fünfte Generation das
Unternehmen in die Zukunft. Über
die Herausforderungen sprach
„WertVoll“ mit Dr. Johann Kwizda.
44. Benchmark44
Viele Immobilien gibt es nicht mehr zu erwerben an einem der
schönsten Orte der Donaumetropole. Die Gartenresidenz 11.33
in Ober St. Veit im Nobelbezirk Hietzing ist eine davon.
Der charmante dörfliche Charakter des Bezirks hat es seit
jeher vielen begüterten Wienern und internationalen Gästen
angetan. Ausgehend von Schönbrunn erstreckt sich Hiet-
zing bis zum Lainzer Wald, eines der ausgedehntesten und
schönsten Erholungsgebiete der Stadt.
Und dort, am Rand dieser grünen Oase, errichtet der Wiener
Bauträger DaVinci ein Neubauprojekt, das kaum Wünsche
offenlässt. 31 Wohnungen in allen Größen wurden von den
renommierten Architekten Huss Hawlik in höchster Qualität
gestaltet.
Hier hört man in der Früh noch die Vögel zwitschern und
genießt am Abend die Freizeit im Garten oder auf dem
Balkon, wenn die Sonne die Stadt in leuchtendes Rot taucht.
Man weiß, es fehlt nichts, wenn man bei geöffnetem Fenster
noch dem Rauschen der Blätter im Wind lauschen kann und
trotzdem alles, was man zum täglichen Leben braucht, leicht
erreichbar ist.
Jedes einzelne Apartment bietet Gärten, Terrassen oder
Balkone, sodass das umliegende Ambiente in vollen Zügen
genossen werden kann. Die Nachbarschaft kann sich
ohnehin sehen lassen, die international bekannte Hermes-
villa ist beispielsweise mit einem kurzen halbstündigen idyl-
lischen Spaziergang erreichbar. Egon Schiele, Johann Strauss
oder Sir Karl Popper wählten Ober St. Veit und Hietzing als
Orte des Schaffens, man befindet sich auch heute noch in
bester Gesellschaft.
Die Apartments selbst wurden mit viel Liebe zum Detail
ausgestattet. Langlebige, exklusive Holzböden schaffen die
Grundlage für das wohlige, hochwertige Ambiente der ein-
zelnen Wohnungen. „Edel“ beschreibt den ersten Eindruck
der neuen Wohnung in der Gartenresidenz am besten. Fein-
steinzeug in Bad und Toiletten, energiesparende Fenster,
Smart-Home-Installationen – hier sollen keine Wünsche
offenbleiben. „Viele Käufer im Premiumsegment haben
natürlich auch ihre eigenen Vorstellungen. Dem tragen wir
selbstverständlich so lange wie möglich auch gerne Rech-
nung!“, meint Erwin Spiel, Gründer und Geschäftsführer
des seit vielen Jahren erfolgreichen Bauträgerunterneh-
mens DaVinci. „Mehr als 30 Jahre Erfahrung sind in dieses
Projekt integriert, wir haben damit ein wirkliches Zuckerl für
die Liebhaber von Immobilien in ganz besonderen Lagen
geschaffen!“
Exklusiv. Ruhig. Grün.