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MANAGEMENT

Risikoadjustierte Planung

Wie Risikomanagement, Marketing & Co. die Intelligenz in der Unternehmensplanung erhöhen können

Komplexe Zukunft
planbar machen
Die Komplexität künftiger Szenarien beherrschbar machen, den Planer als Entscheidungsunterstützer
befähigen und die Intelligenz des Unternehmens in den Planungsprozess integrieren. Und dies
bei konsequenter Ausrichtung an heutigen Prozessen und totaler Integrationsfähigkeit in die SAPLandschaft. Das ist die Mission der Risikoadjustierten Planung.
Von Ralf Heim und Lars Biederstedt, Cundus

E

rinnern Sie sich an Garry Kasparov? 1997 trat der Schachgroßmeister gegen den Schachcomputer IBM Deep Blue an. Deep Blue
war dabei aber nicht irgendein Computer. Kasparov spielte gegen eine Software, die über Jahre das interdisziplinäre
Wissen vieler Informatiker, Statistiker
und Schachspieler vereinte. Zuversichtlich startete Kasparov in das Spiel. Doch
mit zunehmendem Spielfortschritt wurden seine Züge schwerfälliger. Während
jede weitere Runde für Kasparov eine
kaum überschaubare Zugvielfalt darstellte, waren es für den Computer lediglich
wenige Tausend Szenarien. Datensätze –
verbunden mit einer berechneten Siegeswahrscheinlichkeit. Während ­ asparov
K
in der Hitze des Gefechts einen entscheidenden Fehler machte, behielt der
Computer den Überblick. So führte die
Fähigkeit, Szenarien systematisch zu bewerten und die Komplexität zu beherrschen, den Computer zum Sieg über den
Schachgroßmeister.
Und eben diese Fähigkeit, Komplexität beherrschbar zu machen, kann sich
der Mensch im Zeitalter hochperformanter In-memory-Datenbanken besser denn
je zunutze machen. Zum Beispiel dort,
wo die Komplexität und die Anzahl möglicher Szenarien am größten sind: in der
Unternehmensplanung. In nahezu jedem
Gespräch mit dem Top-Management
geht es um die Herausforderung, ein
Unternehmen in einer zunehmend volatilen und vernetzten Welt erfolgreich auszurichten. In einer solchen Welt wird die
Fähigkeit, komplexe Märkte und deren
Risiken zu verstehen und zu bewerten,
zunehmend zum entscheidenden Faktor
für Erfolg oder Scheitern. Eine herausfordernde Aufgabe, bei der der Mensch
Unterstützung gebrauchen kann.

76

Die Grenzen der „künstlichen
Sicherheit“
In unseren über 200 Projekten trafen
wir in Planungsabteilungen regelmäßig
Menschen wie Kasparov. Intelligente Planungsverantwortliche, die ihren Markt
und ihr Unternehmen gut kennen und
sich dennoch häufig für Planabweichungen rechtfertigen mussten. Dabei waren
viele der Einflussfaktoren, die zu den
Abweichungen führten, bereits zum Planungszeitpunkt bekannt. So hatte zum
Beispiel das Risikomanagement Szenarien über mögliche Rohstoffpreisentwicklungen und Wechselkursschwankungen in
einem Risikobericht aufgestellt, während
das Marketing Informationen zu Marktpotenzials- und Wettbewerbsentwicklungen im „Market Watch“ veröffentlichte.

Ralf Heim ist als
Corporate Development Manager zuständig
für die strategische Ausrichtung
und das fachliche
Lösungsportfolio bei Cundus. Zuvor
war er vier Jahre in der Business-Intelligence-Strategieberatung tätig.
Lars Biederstedt
leitet das Competence Team Planung basierend
auf SAP-Technologie bei Cundus.
In über zehn Jahren hat er zahlreiche Projekte in der
Planung bei führenden Unternehmen
erfolgreich geleitet.

Diese und weitere planungsrelevante Informationen lagen dem Planer zum Teil
sogar vor – aber nicht in einer Weise, die
er verarbeiten konnte.
Der Planer steckt in einem Dilemma.
Einerseits existieren zahlreiche Informationen, die ihm bei der Erzeugung eines
realistischen Zukunftsbilds helfen könnten. Andererseits ist die Komplexität der
möglichen Einflüsse zu groß und die
Struktur der Informationen zu heterogen, um sie im Kopf zu verarbeiten und
manuell auszuwerten. Ohne adäquate
Unterstützung bleibt dem Planer nichts
anderes übrig, als die komplexe Zukunft
auf eine Punktschätzung zu reduzieren.
Die Folge: Anstatt Unsicherheiten und
Risiken zu einem expliziten Planungsgegenstand zu machen, wird das eigentlich komplexe Zukunftsbild auf ein einziges Szenario reduziert. Gerade so, als
ob man die Zukunft exakt voraussagen
könnte. Aber eignet sich diese künstlich
erzeugte Sicherheit, um weitreichende
Management-Entscheidungen zu unterstützen? Im Angesicht einer Entscheidung heute bietet der Planwert, der sagt,
wie hoch das Umsatzziel im laufenden
Geschäftsjahr ist, nur wenig Mehrwert.
Der Manager kann lediglich ableiten, ob
er auf einem guten Weg ist. Die Informationen über mögliche Abweichungsursachen und nützliche Stellhebel fehlen
im System. Es fehlt die Fähigkeit eines
Schachcomputers, mit den möglichen
Szenarien im laufenden Spiel, das heißt
in der Periode, zu arbeiten.

Den Computer Komplexität
zerlegen lassen
Mit der Mission, Planer, Risikomanager und Umsatzverantwortliche dabei
zu unterstützen, die komplexe Zukunft
E-3 SEPTEMBER 2013
MANAGEMENT

Risikoadjustierte Planung

planbar zu machen, hat Cundus die
Risikoadjustierte Planung entwickelt.
Konsequent ausgerichtet an den heutigen Kommunikationsprozessen und
Kennzahlen ermöglicht es die mehrfach
prämierte Lösung, Szenarien über Abteilungsgrenzen hinweg zu erfassen, dimensionsübergreifend zu bewerten und
Manager mit vielfältigen Auswertungen
zu unterstützen. Auch architektonisch
setzt die Lösung dort an, wo die Unternehmen heute sind: in den Datenmodellen und Berichten in ihren SAP-Landschaften. Im Kern der Lösung befindet
sich der sogenannte Scenario Cube, der
die wesentlichen Einflussfaktoren auf
den Unternehmenserfolg an den eingesetzten Planobjekten wie Werttreibern
oder Gewinn- und Verlustrechnungspositionen ausrichtet. Zu den Einflussfaktoren wie dem Marktwachstum in
Südamerika, dem Wechselkursniveau
oder dem Ressourceneinkaufspreis werden Szenarien gebildet. Aus diesen Szenarien heraus erzeugt eine leistungsfähige Simulationsengine die Szenarien für
die Top-Kennzahlen.

Kollaborativ Planungsintelligenz
erzeugen

Die Entscheidungsfähigkeit
erhöhen

Eine Planungslösung findet nur
dann Anwendung, wenn sie sich konsequent am heutigen Arbeitsstil und
den Systemen der Planungsbeteiligten
ausrichtet. Aus dieser Erfahrung heraus orientiert sich die Risikoadjustierte
Planung konsequent an den bestehenden Prozessen und SAP-Anwendungen
des Unternehmens. Dabei eignen sich
für die Planung sowohl SAP IP, BPC als
auch PAK on Hana und für das Reporting unter anderem Analysis for Office,
Design Studio und Dashboards. Darüber hinaus verzahnt die Lösung zwei
bis dato eher autonome Anwendungen:
IP/BPC und die Risikomanagementsoftware GRC (Governance, Risk & Compliance). Diese liefert Daten zu den Risiken
an die Planung und erhält dafür Bewertungen der Risiken und Maßnahmenprioritäten zurück.

Mit dem Ziel, die entscheidungsunterstützende Funktion der Planung zu
verstärken, bietet die Lösung viele Auswertungsmöglichkeiten an. Ein Beispiel
ist die Kombination der werttreiberbasierten Planung mit dem Ansatz des Management by Distributions. Hier werden
zur Entscheidungsunterstützung Wahrscheinlichkeitsverteilungen anstelle von
Punktschätzungen herangezogen. Der
Mehrwert einer verteilungsbasierten
Steuerung liegt im stärkeren Entscheidungsbezug und der höheren Informationsdichte. Während ein Manager eine
Menge Kontextwissen benötigt, um direkt Entscheidungen aus einer fixen Zahl
abzulesen, bietet ihm eine Verteilung ein
ausführliches Bild über das Risikoprofil
einer Kennzahl. Die einzelnen Balken in
der Verteilung dienen dann wiederum
als Absprungpunkt. Mit einem einfachen
Klick kann der Anwender herausfinden,
welche Szenarien zum Ergebnis führen.
Dadurch wird Transparenz über die Wirkungszusammenhänge erzeugt. Über
eine Schnittstelle zu den Risikomanagementsystemen kann der Anwender sogar
die Einzelmaßnahmen untersuchen, die
ihm in einem konkreten Szenario eine
bestmögliche Hebelwirkung bieten. Die
Planung gewinnt die Fähigkeit, in Entscheidungen aktiv zu unterstützen. Eine
weitere Auswertung ermöglicht es, ausgewählte Szenarien beliebig miteinander
zu kombinieren (What-if-Simulationen),
um den Effekt auf seine Kennzahlen, ergänzt um eine Wahrscheinlichkeit, zu
untersuchen. Auf diese Weise lassen sich
Pläne, Ziele und Budgets, bei denen ein
Rückgriff auf Punktwerte nach wie vor
notwendig und sinnvoll ist, validieren
und die Planungsqualität erhöhen.
E-3 SEPTEMBER 2013

Zwar bieten diverse Schnittstellen
um interne und externe Daten zu Wettbewerbern, Lieferanten, Kunden und
dem eigenen Geschäft ein großes analytisches Potenzial, im Fokus steht aber
der größere Datenschatz. Dieser liegt
in den Köpfen der Mitarbeiter über die
Abteilungsgrenzen hinweg. Neben Abteilungen wie Risikomanagement und
Marketing existieren zahlreiche Stabstellen und operative Einheiten mit wertvollen Einblicken in die potenzielle Zukunft
des Unternehmens. Ausgerichtet an den
heute üblichen Arbeitsstilen dieser Abteilungen in Meetings oder am Einzelplatz
setzt die Risikoadjustierte Planung an.
Durch Kommentierungsfunktionen werden dabei die Erkenntnisse aus den zahlreichen Diskussionen und Planungsrunden auf Szenario-Ebene dokumentiert.
So erhöht das kollaborative Arbeiten an
den Szenarien die Planungsintelligenz.

Auf Bewährtes zurückgreifen

Papierlose Prozesse
für Ihren Posteingang.
SAP-embedded.
Rechnungen
Aufträge
Auftragsbestätigungen
Lieferscheine
Zahlungsavise
Beliebige Belegarten
und mehr…

m
tangro auf de
Besuchen Sie

‘13

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13
eptember 20
17. bis 19. S
d H11
an
g, Halle 12, St
NCC Nürnber

Planung heute verbessern – für
die Zukunft gerüstet sein
Egal ob top-down, bottom-up oder
Gegenstrom – in kaum einem Prozess
im Unternehmen stehen Aufwand und
Ertrag in solch einem ungünstigen
Verhältnis wie in der Unternehmensplanung. Dadurch, dass die Risikoadjustierte Planung die Komplexität zukünftiger Szenarien beherrschbar macht,
die Planung als entscheidungsunterstützendes Instrument befähigt und die
Intelligenz verschiedener Abteilungen in
den Planungsprozess integriert, erhöht
die Lösung den Ertrag aus der Planung
bereits heute. Und was die Zukunft betrifft: Haben Sie heute, gut 15 Jahre nach
Deep Blue, mal versucht, gegen einen
professionellen Schachcomputer zu gewinnen?

Unser Partnervortrag
tangro bei der Hager Group:
„Papierlose Prozesse SAPembedded. Verarbeitung eingehender Dokumente – einfach,
effizient und nach Maß.“
Referent: Willi-Gerd Schmitz, Corporate IT,
Hager Group

www.tangro.de
telefon +49 (0) 62 21-13336 - 0

www.cundus.de
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Komplexe Zukunft planbar machen

  • 1. MANAGEMENT Risikoadjustierte Planung Wie Risikomanagement, Marketing & Co. die Intelligenz in der Unternehmensplanung erhöhen können Komplexe Zukunft planbar machen Die Komplexität künftiger Szenarien beherrschbar machen, den Planer als Entscheidungsunterstützer befähigen und die Intelligenz des Unternehmens in den Planungsprozess integrieren. Und dies bei konsequenter Ausrichtung an heutigen Prozessen und totaler Integrationsfähigkeit in die SAPLandschaft. Das ist die Mission der Risikoadjustierten Planung. Von Ralf Heim und Lars Biederstedt, Cundus E rinnern Sie sich an Garry Kasparov? 1997 trat der Schachgroßmeister gegen den Schachcomputer IBM Deep Blue an. Deep Blue war dabei aber nicht irgendein Computer. Kasparov spielte gegen eine Software, die über Jahre das interdisziplinäre Wissen vieler Informatiker, Statistiker und Schachspieler vereinte. Zuversichtlich startete Kasparov in das Spiel. Doch mit zunehmendem Spielfortschritt wurden seine Züge schwerfälliger. Während jede weitere Runde für Kasparov eine kaum überschaubare Zugvielfalt darstellte, waren es für den Computer lediglich wenige Tausend Szenarien. Datensätze – verbunden mit einer berechneten Siegeswahrscheinlichkeit. Während ­ asparov K in der Hitze des Gefechts einen entscheidenden Fehler machte, behielt der Computer den Überblick. So führte die Fähigkeit, Szenarien systematisch zu bewerten und die Komplexität zu beherrschen, den Computer zum Sieg über den Schachgroßmeister. Und eben diese Fähigkeit, Komplexität beherrschbar zu machen, kann sich der Mensch im Zeitalter hochperformanter In-memory-Datenbanken besser denn je zunutze machen. Zum Beispiel dort, wo die Komplexität und die Anzahl möglicher Szenarien am größten sind: in der Unternehmensplanung. In nahezu jedem Gespräch mit dem Top-Management geht es um die Herausforderung, ein Unternehmen in einer zunehmend volatilen und vernetzten Welt erfolgreich auszurichten. In einer solchen Welt wird die Fähigkeit, komplexe Märkte und deren Risiken zu verstehen und zu bewerten, zunehmend zum entscheidenden Faktor für Erfolg oder Scheitern. Eine herausfordernde Aufgabe, bei der der Mensch Unterstützung gebrauchen kann. 76 Die Grenzen der „künstlichen Sicherheit“ In unseren über 200 Projekten trafen wir in Planungsabteilungen regelmäßig Menschen wie Kasparov. Intelligente Planungsverantwortliche, die ihren Markt und ihr Unternehmen gut kennen und sich dennoch häufig für Planabweichungen rechtfertigen mussten. Dabei waren viele der Einflussfaktoren, die zu den Abweichungen führten, bereits zum Planungszeitpunkt bekannt. So hatte zum Beispiel das Risikomanagement Szenarien über mögliche Rohstoffpreisentwicklungen und Wechselkursschwankungen in einem Risikobericht aufgestellt, während das Marketing Informationen zu Marktpotenzials- und Wettbewerbsentwicklungen im „Market Watch“ veröffentlichte. Ralf Heim ist als Corporate Development Manager zuständig für die strategische Ausrichtung und das fachliche Lösungsportfolio bei Cundus. Zuvor war er vier Jahre in der Business-Intelligence-Strategieberatung tätig. Lars Biederstedt leitet das Competence Team Planung basierend auf SAP-Technologie bei Cundus. In über zehn Jahren hat er zahlreiche Projekte in der Planung bei führenden Unternehmen erfolgreich geleitet. Diese und weitere planungsrelevante Informationen lagen dem Planer zum Teil sogar vor – aber nicht in einer Weise, die er verarbeiten konnte. Der Planer steckt in einem Dilemma. Einerseits existieren zahlreiche Informationen, die ihm bei der Erzeugung eines realistischen Zukunftsbilds helfen könnten. Andererseits ist die Komplexität der möglichen Einflüsse zu groß und die Struktur der Informationen zu heterogen, um sie im Kopf zu verarbeiten und manuell auszuwerten. Ohne adäquate Unterstützung bleibt dem Planer nichts anderes übrig, als die komplexe Zukunft auf eine Punktschätzung zu reduzieren. Die Folge: Anstatt Unsicherheiten und Risiken zu einem expliziten Planungsgegenstand zu machen, wird das eigentlich komplexe Zukunftsbild auf ein einziges Szenario reduziert. Gerade so, als ob man die Zukunft exakt voraussagen könnte. Aber eignet sich diese künstlich erzeugte Sicherheit, um weitreichende Management-Entscheidungen zu unterstützen? Im Angesicht einer Entscheidung heute bietet der Planwert, der sagt, wie hoch das Umsatzziel im laufenden Geschäftsjahr ist, nur wenig Mehrwert. Der Manager kann lediglich ableiten, ob er auf einem guten Weg ist. Die Informationen über mögliche Abweichungsursachen und nützliche Stellhebel fehlen im System. Es fehlt die Fähigkeit eines Schachcomputers, mit den möglichen Szenarien im laufenden Spiel, das heißt in der Periode, zu arbeiten. Den Computer Komplexität zerlegen lassen Mit der Mission, Planer, Risikomanager und Umsatzverantwortliche dabei zu unterstützen, die komplexe Zukunft E-3 SEPTEMBER 2013
  • 2. MANAGEMENT Risikoadjustierte Planung planbar zu machen, hat Cundus die Risikoadjustierte Planung entwickelt. Konsequent ausgerichtet an den heutigen Kommunikationsprozessen und Kennzahlen ermöglicht es die mehrfach prämierte Lösung, Szenarien über Abteilungsgrenzen hinweg zu erfassen, dimensionsübergreifend zu bewerten und Manager mit vielfältigen Auswertungen zu unterstützen. Auch architektonisch setzt die Lösung dort an, wo die Unternehmen heute sind: in den Datenmodellen und Berichten in ihren SAP-Landschaften. Im Kern der Lösung befindet sich der sogenannte Scenario Cube, der die wesentlichen Einflussfaktoren auf den Unternehmenserfolg an den eingesetzten Planobjekten wie Werttreibern oder Gewinn- und Verlustrechnungspositionen ausrichtet. Zu den Einflussfaktoren wie dem Marktwachstum in Südamerika, dem Wechselkursniveau oder dem Ressourceneinkaufspreis werden Szenarien gebildet. Aus diesen Szenarien heraus erzeugt eine leistungsfähige Simulationsengine die Szenarien für die Top-Kennzahlen. Kollaborativ Planungsintelligenz erzeugen Die Entscheidungsfähigkeit erhöhen Eine Planungslösung findet nur dann Anwendung, wenn sie sich konsequent am heutigen Arbeitsstil und den Systemen der Planungsbeteiligten ausrichtet. Aus dieser Erfahrung heraus orientiert sich die Risikoadjustierte Planung konsequent an den bestehenden Prozessen und SAP-Anwendungen des Unternehmens. Dabei eignen sich für die Planung sowohl SAP IP, BPC als auch PAK on Hana und für das Reporting unter anderem Analysis for Office, Design Studio und Dashboards. Darüber hinaus verzahnt die Lösung zwei bis dato eher autonome Anwendungen: IP/BPC und die Risikomanagementsoftware GRC (Governance, Risk & Compliance). Diese liefert Daten zu den Risiken an die Planung und erhält dafür Bewertungen der Risiken und Maßnahmenprioritäten zurück. Mit dem Ziel, die entscheidungsunterstützende Funktion der Planung zu verstärken, bietet die Lösung viele Auswertungsmöglichkeiten an. Ein Beispiel ist die Kombination der werttreiberbasierten Planung mit dem Ansatz des Management by Distributions. Hier werden zur Entscheidungsunterstützung Wahrscheinlichkeitsverteilungen anstelle von Punktschätzungen herangezogen. Der Mehrwert einer verteilungsbasierten Steuerung liegt im stärkeren Entscheidungsbezug und der höheren Informationsdichte. Während ein Manager eine Menge Kontextwissen benötigt, um direkt Entscheidungen aus einer fixen Zahl abzulesen, bietet ihm eine Verteilung ein ausführliches Bild über das Risikoprofil einer Kennzahl. Die einzelnen Balken in der Verteilung dienen dann wiederum als Absprungpunkt. Mit einem einfachen Klick kann der Anwender herausfinden, welche Szenarien zum Ergebnis führen. Dadurch wird Transparenz über die Wirkungszusammenhänge erzeugt. Über eine Schnittstelle zu den Risikomanagementsystemen kann der Anwender sogar die Einzelmaßnahmen untersuchen, die ihm in einem konkreten Szenario eine bestmögliche Hebelwirkung bieten. Die Planung gewinnt die Fähigkeit, in Entscheidungen aktiv zu unterstützen. Eine weitere Auswertung ermöglicht es, ausgewählte Szenarien beliebig miteinander zu kombinieren (What-if-Simulationen), um den Effekt auf seine Kennzahlen, ergänzt um eine Wahrscheinlichkeit, zu untersuchen. Auf diese Weise lassen sich Pläne, Ziele und Budgets, bei denen ein Rückgriff auf Punktwerte nach wie vor notwendig und sinnvoll ist, validieren und die Planungsqualität erhöhen. E-3 SEPTEMBER 2013 Zwar bieten diverse Schnittstellen um interne und externe Daten zu Wettbewerbern, Lieferanten, Kunden und dem eigenen Geschäft ein großes analytisches Potenzial, im Fokus steht aber der größere Datenschatz. Dieser liegt in den Köpfen der Mitarbeiter über die Abteilungsgrenzen hinweg. Neben Abteilungen wie Risikomanagement und Marketing existieren zahlreiche Stabstellen und operative Einheiten mit wertvollen Einblicken in die potenzielle Zukunft des Unternehmens. Ausgerichtet an den heute üblichen Arbeitsstilen dieser Abteilungen in Meetings oder am Einzelplatz setzt die Risikoadjustierte Planung an. Durch Kommentierungsfunktionen werden dabei die Erkenntnisse aus den zahlreichen Diskussionen und Planungsrunden auf Szenario-Ebene dokumentiert. So erhöht das kollaborative Arbeiten an den Szenarien die Planungsintelligenz. Auf Bewährtes zurückgreifen Papierlose Prozesse für Ihren Posteingang. SAP-embedded. Rechnungen Aufträge Auftragsbestätigungen Lieferscheine Zahlungsavise Beliebige Belegarten und mehr… m tangro auf de Besuchen Sie ‘13 sk o n g re ss D S A G -J a h re 13 eptember 20 17. bis 19. 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