Eine Mind-Map (englisch: mind map; auch: Gedanken[land]karte, Gedächtnis[land]karte) beschreibt eine besonders von Tony Buzan geprägte kognitive Technik, die man z. B. zum Erschließen und visuellen Darstellen eines Themengebietes, zum Planen oder für Mitschriften nutzen kann. Hierbei soll das Prinzip der Assoziation helfen, Gedanken frei zu entfalten und die Fähigkeiten des Gehirns zu nutzen. Die Mind-Map wird nach bestimmten Regeln erstellt und gelesen. Den Prozess bzw. das Themengebiet bzw. die Technik bezeichnet man als Mind-Mapping.
1. „Mind Mapping“
Referent: Dipl.-Kfm. Oliver Aflenzer
IHK Bochum, 07.02.2011
Forum: Wirtschaftsjunioren im mittleren Ruhrgebiet
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2. Referent
Oliver Aflenzer
Manager Finance & Accounting
InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG
Seit 10 Jahren in Führungsverantwortung (Mittelstand im Konzern)
Seit 2006 aktiv bei den WJ Bochum (seit 4 Jahren „Förderer“)
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3. Wichtige Unternehmereigenschaften
Fachkompetenz Durchsetzungsvermögen
Analytisches
Ausdauer Kreativität Denkvermögen
Interpersonal Skills Mut
Hinweis: Die o.g. „Sammlung“ ist rein exemplarisch und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!
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4. Zitat I: Kreativität
„Was vorstellbar ist, ist auch machbar!“
(Albert Einstein, dt.-amerikan. Physiker, 1879 - 1955)
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5. Zitat II: Kreativität
“The Lord gave us two ends – one to sit on
and the other to think with. Success
depends on which one we use the most.”
(“Ann Landers” aka Eppie Lederer,
US-amerikanische Zeitungskolumnistin,
1918 - 2002)
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6. Das Gehirn – einige Fakten
Gewicht: ca. 1.200 – 1.400 g
~2% der Körpermasse, ~20% d. Sauerstoffs, ~25% d. Glukose
Nervenzellen (Neuronen): ~ 100 Milliarden (jedes Neuron ist mit durchschn. 1.000 Synapsen verbunden)
Synapsen (Kontaktstelle zwischen Nervenzellen zwecks Erregungsübertragung): ~100 Billionen
Großhirnrinde (Cortex) enthält ca. 19-23 Mrd. Nervenzellen
Länge der Nervenbahnen: ~5,8 Mio. Km (ca. 145-facher Erdumfang)
Bestandteile der Großhirnrindenfelder (Cortex):
Primäre Felder:
Sensorische Felder: Verarbeitung von Information durch Wahrnehmung (z.B. Empfinden, Sehen, Hören,
Riechen, Tasten, Schmecken, etc.)
Motorische Felder: Bewegung
Gedanken- und Antriebsfelder (Assoziationsfelder): Abstimmung verschiedener
Funktionen aufeinander [“Denken”, “Abspeichern” (Gedächtnis)]
~1013-1016 analoge Rechenoperationen pro Sekunde
(Computervergleich: Intel’s “Terascale” mit 80 Prozessorkernen schafft ~1012
Rechenoperationen pro Sekunde; allerdings mit bis zu 5.000-fach höherem
Energiebedarf)
Speicherkapazität i.F.v. chemischen Informationen in den Synapsen: ~2 Petabyte
(Petabyte (PB) 1015 Byte = 1.000.000.000.000.000 Byte)
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7. Neuronale Netzwerke
Input über sensorische Felder
Verarbeitung über Assoziationsfelder
(Prinzip der Zwischenschicht)
Output über motorische Felder
Cortex hat kaum direkte Verbindung
nach “draussen”, d.h. das Großhrin
beschäftigt sich fast nur mit sich
selbst:
=> Ermittlung allgemeiner
Strukturen aus Erfahrungen mit der
Umwelt
=> Abbildung regelhafter
Zusammenhänge der Umgebung
=> Geschicktes Ableiten eines
differenzierten Verhaltensrepertoires
Primäre Bereiche (hell)
=> Sensotik & Motorik
Assoziationsfelder (dunkel)
=> Denken
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8. Prinzip der Informationsverarbeitung
Gehirn verfügt über ca. 700 Schichten,
d.h. spezialisierte einzelne Areale
Gehirn sammelt Input über sensorische
und motorische Felder und speicher
diese ab
Erfahrungen werden in den Zwischen-
schichten (Assoziationsfeldern) analy-
siert u. interpretiert
“Gefilterte Erfahrungen werden auf
“Kortikalen Landkarten” abgelegt
Hier: Bottom Up-Prozess
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9. Top Down-Prozesse
Informationsverarbeitung erfolgt nicht nur Bottom-
Up, sondern auch Top-Down
Frühere Erfahrungen beeinflussen das tatsächlich
Gesehene
Wahrnehmung geschieht nicht nur aus der Analyse
von Eingangssignalen noch durch reine Synthese,
sondern vielmehr durch einen interaktiven Prozess
(Prozess des Verstehens)
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14. Vorstufe: Brain Storming
• Entwickelt durch amerik.
Werbefachmann Alex Osborne in den
1940er Jahren
• Dient dem Finden möglichst vielen Idee
zur Lösung eines Problems in möglichst
kurzer Zeit ohne viel Vorbereitung
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15. Brain Storming – Voraussetzungen
• Abgeschlossener Raum („Kreative Umgebung“)
• Teamteilnehmer aus verschiedenen Fachrichtungen mit vielseitigem,
breitem Wissen und unterschiedlichen Alltagserfahrungen (Breite der
Ideenvariabilität)
• Optimale Gruppengröße 5-7 Personen
• Gedanken zur Fragestellung machen zwecks richtiger Ausrichtung der
Ideen auf die Problemlösung
• Fragestellung auf Flipchart notieren
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16. Brain Storming – Ideenfindung
• Ideenfindung (eigentliches Brainstorming)
• Zeit festlegen (Phase I: 7-8 min. Phase II: 1 min. Pause Phase III: 5 min.)
• Moderator festlegen
• Quantität zählt! Je mehr Ideen, desto besser!
• Zurufen der Ideen (einschl. Verbessern oder Ergänzen vorhandener Ideen)
• Jede Meinung zählt („Je ausgefallener, desto besser“)
• Keine Erläuterung wie ein Vorschlag zu verstehen ist (keine Gruppendiskussion)
• Gruppe stimuliert sich gegenseitig („kognitive Anregung“)
• Keine Kommentare, keine Kritik, keine Killermimik, keine Ablenkung
• Sichtbare Notierung der Vorschläge auf bspw. Flipchart
(„Kreuz und quer“ ohne Muster)
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17. Brain Storming – Bewertung
• Bewertung
• Gruppe beurteilt die Ideen hinsichtlich ihres Lösungsgehaltes
• Bildung von logischen Mustern oder Zusammenhängen („Cluster“)
• Herausfiltern der bspw. 10 besten Ideen
• Zügige Durchführung (5-10 Minuten)
• Bewertung mit Punkten pro Teilnehmer oder Abstimmung
• Vermeidung großer Diskussionen
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18. Brain Storming – Entscheidung
• Entscheidung
• Nochmalige Eingrenzung auf die TOP 5 Ideen
(Handhabbare Anzahl)
• Genaue Analyse und Prüfung bzgl. des Lösungsbeitrages
• Zügige Durchführung (5-10 Minuten)
• Bewertung mit Punkten pro Teilnehmer oder Abstimmung
• Aufbaustufe: Mind Mapping
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34. Mind Mapping: Übung
Stellt euch vor, ihr seid Materialforscher/-ingenieure. Ein
Bremsenhersteller für Lkws bittet euch bei der Entwicklung
neuer Bremsen mitzuarbeiten. Euer besondere Fokus soll
dabei auf den Bremsklötzen liegen. Hier will man unbe-
dingt einen „technologischen Sprung“ schaffen!
Was müsst ihr bei eurer Entwicklung bedenken?
Welche Elemente sind dabei besonders wichtig?
Wo liegt eine Möglichkeit für eine entscheidende
Neuentwicklung?
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