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Maschinenring
SSM
Viele haben sie schon oft gese­
hen, haben sie wahrscheinlich
auch auf den eigenen Flächen
- Kreuzkräuter. Sie blühen jetzt
leuchtend gelb an Straßen­
rändern, steileren Wiesen und
Bahndämmen. Doch die Gefahr,
die von diesen Pflanzen ausgeht,
ist nur wenigen bewusst.
Die häufigsten Arten in Österreich sind
das Wasser-Kreuzkraut, Jakobs-Kreuz-
kraut, Alpen-Kreuzkraut (in Vorarlberg
auch „Bütschel“ genannt) und das
schmalblättrige Kreuzkraut. Wegen der
behaarten Samen (ähnlich dem Löwen­
zahn) wird es auch Greiskraut genannt.
Kreuzkräuter sind meist mehrjährig. Sie
bilden im ersten Jahr nur eine Rosette,
im folgenden Jahr blüht die Pflanze
leuchtend gelb.
Verwechslungspotential: Wiesenpip­
pau, Johanniskraut, Barbarakraut,
Rainfarn
Für Vieh und Mensch sind diese Pflan­
zen besonders giftig! Schweine und
Pferde reagieren besonders emp­
findlich auf die Pflanzen, gefolgt von
Rindern. Schafe und Ziegen sind etwas
toleranter.
Die Bitterstoffe, die in der frischen
Pflanze vorhanden sind, gehen im Heu
und in der Silage verloren. So werden
sie von den Tieren unbemerkt gefres­
sen - bis es zum irreparablen Leber­
schaden kommt. Dabei kann es sich um
eine akute oder chronische Vergiftung
handeln, wobei es schon nach wenigen
Tagen zum Tod des Tieres kommen
kann. Das Gift (Pyrrolizidinalkaloide)
dieser Korbblütler sammelt sich in
der Leber an, bis die tödliche Menge
erreicht ist. Über die Milch werden die
krebserregenden Giftstoffe weiterge­
geben.
LetaleDosis
Jakobskreuzkraut
► Rind:140 g Frischgewicht je kg
Körpergewicht (bei 1 Prozent im Heu
nach 3 Monaten erreicht; 10 Prozent
im Heu nach 20 Tagen erreicht)
► Pferd: 8 0 -140 g Frischgewicht je
kg Körpergewicht (bei 450 kg schwe­
rem Pferd: 18 - 36 kg Frischgewicht
bzw 2,5 - 5 kg im Heu)
Anzeichen, die auf eine Vergiftung mit
Kreuzkraut hindeuten: Futterverweige­
rung, Trächtigkeitsstörungen, erhöhte
Lichtempfindlichkeit (Sonnenbrand),
Leistungsabfall, Abbau der körper­
lichen Verfassung, Walking-disease
(zielloses umherwandern), Apathie,
Gehstörungen, Muskelzittern, Gelbfär­
bung der Augen (Leberschaden).
Wenn die letale Dosis erst einmal
erreicht ist, sind die Heilungschancen
schlecht bis aussichtslos und der Tod
des Tieres eigentlich unausweichlich.
WiekannichdieKreuzkräuter
verdrängen?
Einzelne Pflanzen können ausgerissen
werden. Es sollte darauf geachtet wer­
den, die Pflanze samt Wurzel zu ziehen.
Handschuhe nicht vergessen!
Bei größeren Vorkommen müssen
jedoch andere Maßnahmen ergriffen
werden. Neben einer Behandlung
mit Herbiziden ist auch mehrmaliges
mähen/mulchen wirksam. Das Mähen/
Mulchen sollte unbedingt vor der
Blütenreife erfolgen, da die Pflanzen
nach dem Schnitt mit einer Schnellreife
reagieren und so trotzdem keimfähige
Samen ausbilden können. Die Düngung
sollte dabei nicht außer Acht gelassen
werden, denn die Kreuzkräuter bevor­
zugen phosphorarme Böden.
Verseuchtes Gras m uss entsorgt wer­
den! Als Grenzwert gilt hier eine Pflanze
pro Quadratmeter. Die Entsorgung
sollte nicht im Mist erfolgen - die Samen
bleiben hier keimfähig.
Prävention
Um es dem Kreuzkraut so schwer wie
möglich zu machen, sich überhaupt
anzusiedeln, sind eine geschlossene
Grasnarbe und eine optimale Weide­
pflege unabdingbar. Eine Nachsaat
von wüchsigen und konkurrenzstar­
ken Kulturgräsern kann in diesem Fall
durchaus sinnvoll sein.
Infos zu geeigneten Geräten für die
Bodenbearbeitung und Unkrautver­
nichtung bekommst du in deiner
Maschinenring-Geschäftsstelle.
D toProfii Quellen: DI Johann Hummer „Giftige Kreuzkräuter in Futterwiesen - was tun?" 2009;
JJJJ, Lüscher Kreuzkräuter /Neue Infoblätter, Agff, 2003; Karl Heinz Gerhold, Kreuzkrautarten bedrohen Vieh, Unser Ländle, 4. August 2006 22

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Kreuzkraeuter - Gelbe Gefahr für das Vieh im Grünland, MrZeitung Juli 2014 97, Seite 22

  • 1. Maschinenring SSM Viele haben sie schon oft gese­ hen, haben sie wahrscheinlich auch auf den eigenen Flächen - Kreuzkräuter. Sie blühen jetzt leuchtend gelb an Straßen­ rändern, steileren Wiesen und Bahndämmen. Doch die Gefahr, die von diesen Pflanzen ausgeht, ist nur wenigen bewusst. Die häufigsten Arten in Österreich sind das Wasser-Kreuzkraut, Jakobs-Kreuz- kraut, Alpen-Kreuzkraut (in Vorarlberg auch „Bütschel“ genannt) und das schmalblättrige Kreuzkraut. Wegen der behaarten Samen (ähnlich dem Löwen­ zahn) wird es auch Greiskraut genannt. Kreuzkräuter sind meist mehrjährig. Sie bilden im ersten Jahr nur eine Rosette, im folgenden Jahr blüht die Pflanze leuchtend gelb. Verwechslungspotential: Wiesenpip­ pau, Johanniskraut, Barbarakraut, Rainfarn Für Vieh und Mensch sind diese Pflan­ zen besonders giftig! Schweine und Pferde reagieren besonders emp­ findlich auf die Pflanzen, gefolgt von Rindern. Schafe und Ziegen sind etwas toleranter. Die Bitterstoffe, die in der frischen Pflanze vorhanden sind, gehen im Heu und in der Silage verloren. So werden sie von den Tieren unbemerkt gefres­ sen - bis es zum irreparablen Leber­ schaden kommt. Dabei kann es sich um eine akute oder chronische Vergiftung handeln, wobei es schon nach wenigen Tagen zum Tod des Tieres kommen kann. Das Gift (Pyrrolizidinalkaloide) dieser Korbblütler sammelt sich in der Leber an, bis die tödliche Menge erreicht ist. Über die Milch werden die krebserregenden Giftstoffe weiterge­ geben. LetaleDosis Jakobskreuzkraut ► Rind:140 g Frischgewicht je kg Körpergewicht (bei 1 Prozent im Heu nach 3 Monaten erreicht; 10 Prozent im Heu nach 20 Tagen erreicht) ► Pferd: 8 0 -140 g Frischgewicht je kg Körpergewicht (bei 450 kg schwe­ rem Pferd: 18 - 36 kg Frischgewicht bzw 2,5 - 5 kg im Heu) Anzeichen, die auf eine Vergiftung mit Kreuzkraut hindeuten: Futterverweige­ rung, Trächtigkeitsstörungen, erhöhte Lichtempfindlichkeit (Sonnenbrand), Leistungsabfall, Abbau der körper­ lichen Verfassung, Walking-disease (zielloses umherwandern), Apathie, Gehstörungen, Muskelzittern, Gelbfär­ bung der Augen (Leberschaden). Wenn die letale Dosis erst einmal erreicht ist, sind die Heilungschancen schlecht bis aussichtslos und der Tod des Tieres eigentlich unausweichlich. WiekannichdieKreuzkräuter verdrängen? Einzelne Pflanzen können ausgerissen werden. Es sollte darauf geachtet wer­ den, die Pflanze samt Wurzel zu ziehen. Handschuhe nicht vergessen! Bei größeren Vorkommen müssen jedoch andere Maßnahmen ergriffen werden. Neben einer Behandlung mit Herbiziden ist auch mehrmaliges mähen/mulchen wirksam. Das Mähen/ Mulchen sollte unbedingt vor der Blütenreife erfolgen, da die Pflanzen nach dem Schnitt mit einer Schnellreife reagieren und so trotzdem keimfähige Samen ausbilden können. Die Düngung sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden, denn die Kreuzkräuter bevor­ zugen phosphorarme Böden. Verseuchtes Gras m uss entsorgt wer­ den! Als Grenzwert gilt hier eine Pflanze pro Quadratmeter. Die Entsorgung sollte nicht im Mist erfolgen - die Samen bleiben hier keimfähig. Prävention Um es dem Kreuzkraut so schwer wie möglich zu machen, sich überhaupt anzusiedeln, sind eine geschlossene Grasnarbe und eine optimale Weide­ pflege unabdingbar. Eine Nachsaat von wüchsigen und konkurrenzstar­ ken Kulturgräsern kann in diesem Fall durchaus sinnvoll sein. Infos zu geeigneten Geräten für die Bodenbearbeitung und Unkrautver­ nichtung bekommst du in deiner Maschinenring-Geschäftsstelle. D toProfii Quellen: DI Johann Hummer „Giftige Kreuzkräuter in Futterwiesen - was tun?" 2009; JJJJ, Lüscher Kreuzkräuter /Neue Infoblätter, Agff, 2003; Karl Heinz Gerhold, Kreuzkrautarten bedrohen Vieh, Unser Ländle, 4. August 2006 22