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04/2014
Die Zukunft ist blau
Zukunftsmärkte in der Meereswirtschaft
2
Inhalt
Einführung
Seite 3-6
01
Zukünftige
Entwicklungen in
der Meereswirtschaft
Zunehmender Seehandel
Zunehmende maritime
Ressourcennutzung
Zunehmende
maritime Energieerzeugung
Zunehmender
maritimer Tourismus
Seite 7-14
02
Intensiverer
Wettbewerb und neue
Herausforderungen
Zunehmende
Wettbewerbsintensität
Treibstoffkosten,
Umweltbelastungen
und neue Regularien
Seite 15-20
03
Chancen und
Zukunftsmärkte
Zunehmende Hafenwirtschaft
Maritime Technologien
und Ausbau der Infrastruktur
Nachhaltige Meereswirtschaft
und Schiffsbau-Innovationen
Maritimer Arbeits-
und Lebensraum
Nahrung aus dem Meer
und Meerwasserentsalzung
Seite 21-31
Quellen
Seite 32-34
Einführung
3
Der Verbrauch natürlicher Ressourcen steigt mit
der weiter wachsenden Weltbevölkerung. Aktu-
ellen Prognosen zufolge wird die Bevölkerung
noch bis mindestens zum Ende dieses Jahr-
hunderts wachsen. Die Zahl der Menschen wird
von heute knapp über sieben Milliarden auf bis zu
elf Milliarden im Jahr 2100 steigen.1/2
Der
Energiehunger wächst ungebremst. In Zukunft
werden mehr Menschen durchschnittlich mehr
Energie pro Kopf verbrauchen. Hauptgrund
hierfür ist, dass sich der Lebensstandard in den
aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellen-
ländern zunehmend dem westlichen Lebens-
standard angleichen wird. Trotz kontinuierlicher
Effizienzsteigerungen wird der globale Energie-
bedarf bis 2040 um mehr als 50 Prozent gegen-
über 2010 steigen.3
In den neuen, aufstrebenden
Wirtschaftsregionen wächst mit dem Einkommen
zudem die Nachfrage nach hochwertigen Lebens-
mitteln und Konsumgütern.
Knappheit, Unerschließbarkeit oder Endlichkeit
der Vorkommen könnte bei einigen Ressourcen
schon bald zu Engpässen oder Preissprüngen
führen, beispielsweise bei Erdöl oder High-Tech-
Metallen. Die Verknappung von Trinkwasser und
Nahrungsmitteln wird in einigen Regionen die
Gefahr von Verteilungskonflikten um Land und
Wasser erhöhen. Vor diesem Hintergrund
gewinnen Rohstoff-Alternativen und -Inno-
vationen an Bedeutung. Die Erschließung neuer,
bislang wirtschaftlich nicht attraktiver Lager-
stätten und Energiequellen rückt zunehmend in
den Fokus von Unternehmen und Staaten und
dürfte mittel- bis langfristig forciert werden.
Die Weltmeere versprechen genau das zu sein:
eine schier unerschöpfliche Ressource. Die
Bewirtschaftung der Ozeane wird in den nächsten
Jahren und Jahrzehnten massiv ausgebaut
werden. Umweltrisiken und technische Hürden
stehen einer schnellen Erschließung dabei aller-
dings noch teilweise im Wege. Die extremen
Verhältnisse in der Tiefsee zum Beispiel stellen
höchste Anforderungen an die Abbaumethoden
und die technische Ausrüstung. Gleichzeitig wird
von verschiedenen Seiten gefordert, die
Ressource Meer nachhaltig zu nutzen, um
langfristig von den maritimen Rohstoffen
profitieren und das Überleben der Menschheit
auch über das 21. Jahrhundert hinaus sichern zu
können.
4Einführung
40 Prozent der Weltbevölkerung leben in Küsten- und Deltabereichen,
Tendenz steigend. Die Folgen des Klimawandels werden insbesondere
die Städte vor große Herausforderungen stellen.
4
5
Das Meer als Quelle für Nahrung, Rohstoffe,
Energie und Trinkwasser (aus Entsalzung) sowie
als Verkehrs-, Arbeits- und Lebensraum nicht zu
übernutzen, ist mit Sicherheit eine der größten
Herausforderungen, vor denen die Meereswirt-
schaft steht. Die Dezimierung von Fischbestän-
den, die Erwärmung der Ozeane durch Treib-
hausgasemissionen sowie die Belastung mariti-
mer Ökosysteme durch Schadstoffe und Plastik-
müll sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass
die Meere als Lebensraum bereits heute bedroht
sind. Gleichzeitig bergen diese Bedrohungen
Chancen, zum Beispiel im Bereich der Umwelt-
technik. Innerhalb der Meereswirtschaft wird
gerade die nachhaltige Meereswirtschaft sich zu
einem Multi-Milliarden-Markt entwickeln.
Um das Meer überhaupt als Ressource nutzen zu
können, bedarf es zudem des kontinuierlichen
Ausbaus der maritimen Infrastrukturen. Unter-
nehmen des Schiffs-, Maschinen- und Anlagen-
baus eröffnet sich hier ein bedeutender Zukunfts-
markt. Auch als Verkehrsraum wird das Meer
weiter an Bedeutung gewinnen. Der wachsende
Transport von Gütern und Passagieren als Folge
der weiter voranschreitenden Globalisierung und
eines veränderten Freizeitverhaltens birgt vor
allem Chancen für Unternehmen der Seever-
kehrs- und Hafenwirtschaft. "Blaues" Wachstum
versprechen auch die Entwicklung von Küsten-
gebieten und ein auf größere Nachhaltigkeit
ausgerichteter Meerestourismus. Als größter
Sektor der maritimen Wirtschaft schafft der
Tourismus in der EU mehr als zwei Millionen
Arbeitsplätze und generiert einen Mehrwert von
mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr.5
Die Meere und ihre Küstengebiete werden in
Zukunft Arbeits- und Lebensraum für einen
wachsenden Anteil der Weltbevölkerung sein.
Hunderte Millionen Menschen leben auf Land-
flächen, die weniger als fünf Meter über dem
Meeresspiegel liegen, Tendenz steigend. Viele
der rasant wachsenden Mega-Cities dehnen sich
in Küsten- und Deltabereichen aus. Das Meer ist
hier nicht nur Wirtschaftsfaktor, sondern
entwickelt sich infolge des Klimawandels auch zu
einer Bedrohung. Der steigende Meeresspiegel
und die Zunahme extremer Wetterereignisse
werden dazu führen, dass für Hochwasser- und
Küstenschutz erhebliche finanzielle und
technische Mittel aufgewendet werden müssen.
Einführung
6
Zukunftsmärkte in der Meereswirtschaft
Nachhaltige Meereswirtschaft Zunehmende Hafenwirtschaft
Zunehmende
maritime Ressourcennutzung
Zunehmende
maritime Energieerzeugung
Ausbau maritimer Infrastruktur
Maritime Technologien
Schiffsbau-Innovationen Maritimer Arbeits- und LebensraumMeereswirtschaft Zunehmender
maritimer Tourismus
7
01
Zukünftige Entwicklungen
in der Meereswirtschaft
8
Welche Trends beeinflussen die Zukunft der Meereswirtschaft?
Rohstoffknappheit KlimawandelSteigender Nahrungsmittelbedarf
Globalisierung Globales Bevölkerungswachstum Neue Wirtschaftsmächte Urbanisierung
Erdölknappheit
Energie-Innovationen Erlebnis-OrientierungÖkologische Nachhaltigkeit Automatisierung/Robotisierung
9
Der Welthandel wird weiter wachsen. Triebkräfte
sind die weiter fortschreitende Globalisierung
sowie das Entstehen einer breiten und konsum-
freudigen Mittelschicht in den aufstrebenden
Wirtschaftsregionen. Leben heute bereits rund 60
Prozent der weltweiten Mittelschicht in den Ent-
wicklungs- und Schwellenländern, werden es im
Jahr 2030 rund 80 Prozent sein.6
Im gleichen
Zeitraum wird der weltweite Warenhandel um
durchschnittlich acht Prozent pro Jahr wachsen.7
Der Seehandel wird sich von heute neun Milliar-
den Tonnen auf 19 bis 24 Milliarden Tonnen im
Jahr 2030 mehr als verdoppeln.8
Von den wach-
senden Containerumschlägen profitieren unter
anderem Logistikunternehmen, Hafenbetreiber
sowie Schiffsbauer und ihre Zulieferer. Nach den
Überkapazitäten infolge der Wirtschaftskrise wird
die Nachfrage nach neuen Schiffen bis 2020
weltweit wieder steigen.9
Zudem dürften auch die
durchschnittliche Transportkapazität und Größe
speziell von Containerschiffen weiter wachsen.
Um Kosten zu sparen, müssen die Treibstoffeffi-
zienz und die technische Ausstattung der Schiffe
kontinuierlich verbessert werden. Vor allem die
Bereiche Vernetzung und Schiffsautomation
gewinnen stark an Bedeutung.
Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft
10Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft
Das Meer birgt riesige Rohstoffvorkommen, von
proteinreichem Fisch über Erdöl, Erdgas und
Methanhydrat bis hin zu wirtschaftlich interes-
santen Mineralien und Metallen. Biologische
Ressourcen finden zudem u.a. Einsatz in
Kosmetik und Medikamenten.
Bis zum Jahr 2030 wird eine Steigerung der Nah-
rungsmittelproduktion um 50 Prozent gegenüber
dem Jahr 2010 notwendig sein, um den wach-
senden Bedarf der Weltbevölkerung zu decken.
Der Aufgabe, das Meer als eine der wichtigsten
Nahrungsquellen zu bewahren, kommt eine
besondere Bedeutung zu, denn: Bereits heute
sind zahlreiche Fischbestände überfischt. Zuneh-
mend werden daher Produkte aus Wildfang durch
Produkte aus Aquakultur, d.h. aus kontrollierter
Aufzucht, ersetzt. Allein zwischen 2012 und 2019
wird der globale Markt für Aquakultur um fast
fünfzig Prozent auf insgesamt 195 Milliarden US-
Dollar wachsen.10
Von dieser Entwicklung negativ
betroffen sind vor allem Menschen in Entwick-
lungsländern, die direkt oder indirekt auf die
Fischerei als Lebenserwerb angewiesen sind oder
denen durch Überfischung ihre Nahrungsgrund-
lage entzogen wird. Die Regulierung des Fisch-
fangs durch Quoten könnte, sollten Bestände
weiter dezimiert werden, in Zukunft deutlich
verschärft werden.
Steigende Rohstoffpreise werden den Tiefsee-
bergbau mittel- bis langfristig wirtschaftlich
attraktiv machen. Erze in Form von Mangan-
knollen, Kobaltkrusten und Massivsulfiden sollen
in Zukunft in bis zu 4.000 Metern Tiefe abgebaut
werden.11
Vor allem in die an Buntmetallen
reichen Manganknollen werden große Hoff-
nungen gesetzt, da die Metalle unter anderem für
die Herstellung moderner Hightech-Produkte wie
Smartphones, Solarzellen, Windkraftanlagen oder
Elektrofahrzeuge benötigt werden. Eine große
Herausforderung wird es sein, den Abbau nach-
haltig zu gestalten, also ohne das Ökosystem
Meeresboden übermäßig zu belasten. Die
Erschließung mariner mineralischer Rohstoffe ist
von strategischer Relevanz für eine langfristige
Rohstoffsicherung. Zugang und Erkundung der
Vorkommen werden von der Internationalen
Meeresbodenbehörde (IMB) der Vereinten
Nationen geregelt. Noch nicht definiert sind die
Regeln für einen kommerziellen Abbau.12
Das
erste Unternehmen, das einen Abbau von
Die in der Tiefsee geförderte Menge an Erdöl wird sich zwischen 2010
und 2040 um mehr als 150 Prozent erhöhen.13
11Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft
Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft 12
Massivsulfiden vom Meeresboden plant, ist
Nautilus Minerals aus Kanada.14
Deutschland
besitzt Erkundungslizenzen für zwei Gebiete im
Pazifik.
Auch die Zukunft der Energiegewinnung liegt in
den Ozeanen. Etwa ein Drittel der globalen
Erdgas- und Erdölmengen wird im Meer gewon-
nen, Tendenz steigend.15
Die Weltwirtschaft ist in
einem prekären Maße auf die Versorgung mit
fossilen Brennstoffen angewiesen. Fast alle
Industrieländer müssen Erdöl importieren, um
ihren Bedarf zu decken. Während der weltweite
Verbrauch rasant wächst, gehen Experten davon
aus, dass das Ölfördermaximum schon bald
erreicht werden könnte. Die Erschließung neuer,
bislang wirtschaftlich nicht rentabler Quellen und
die Entwicklung neuer Fördertechniken gewinnen
an Bedeutung. Um Öl- und Gasvorkommen in der
Tiefsee zu fördern, sind beispielsweise schwim-
mende Plattformen erforderlich. Ihre Zahl wird
sich weltweit zwischen 2010 und 2030 auf mehr
als 600 verdoppeln.16
Künftig dürften auch
Anlagen eine immer größere Rolle spielen, die
direkt am Meeresboden in mehreren Tausend
Metern Tiefe operieren können. Entsprechende
Technologien könnten die Offshore-Förderung
von Erdgas- und Erdöl revolutionieren und
deutlich günstiger sein als heutige plattform-
basierte Anlagen.
Eine der größten fossilen Energiequellen ist
Methanhydrat. Vor allem Japan und die USA
investieren hier in die Forschung. 2013 gelang es
japanischen Wissenschaftlern erstmals, Gas zu
fördern, das einen Kilometer unter dem
Meeresspiegel und mehr als 300 Meter tief im
Meeresboden lagerte. Ein kommerzieller Abbau
ist ab 2018 geplant. Das Land könnte sich von
den Methanhydrat-Vorräten vor seinen Küsten
mehr als 100 Jahre lang mit Energie versorgen.17
Zur Zeit bestehen jedoch noch technologische
Hürden. Zudem sind mit dem Abbau geologische
und ökologische Risiken verbunden.
Doch das Meer birgt nicht nur einen riesigen
Vorrat an Energierohstoffen, es ist auch selbst
ein gewaltiger Energieträger. Strom aus Wellen-,
Gezeiten- und Strömungskraftwerken soll in
Zukunft verstärkt in den regenerativen
Energiemix eingebunden werden. Der Zukunfts-
13
Die weltweit installierte Leistung aus Offshore-Windenergie wird sich
zwischen 2013 und 2020 auf rund 40 Gigawatt mehr als verfünffachen.
18
Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft
14
markt Meeresenergie ist sowohl für etablierte
Anlagenbauer als auch für innovative Start-ups
interessant. Das finnische Unternehmen Minesto
hat zum Beispiel mit 'Deep Green' einen mit
einem Halteseil am Meeresboden verankerten
Unterwasserdrachen entwickelt, der sich in der
Meeresströmung bewegt und über eine Turbine
und einen Generator Energie erzeugt.19
Die Offshore-Windkraft wächst in den nächsten
Jahren zu einem der größten Segmente im Markt
für erneuerbare Energien heran. Das Energie-
konzept der Bundesregierung sieht bis 2030
einen Ausbau von bis zu 25.000 MW in diesem
Bereich vor. Die Investitionen in Europas Wind-
kraft werden sich zwischen 2013 und 2020 auf
über 14 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Das
weltweite Investitionsvolumen in Offshore-
Windanlagen wird bis 2020 bei 130 Milliarden
Euro liegen.20
Weiter an Bedeutung gewinnt auch der maritime
Tourismus. In Europa sind heute rund 2,4
Millionen Menschen im Bereich Küsten- und
Meerestourismus beschäftigt, davon 150.000 in
der Kreuzfahrtbranche.21
Der Markt hat in den
letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt.
Zwischen 2003 und 2013 ist die Zahl der
Passagiere weltweit von zwölf Millionen auf 21,3
Millionen gestiegen, ein Wachstum von insge-
samt 77 Prozent.22
Bis 2018 wird sich die Zahl der
Passagiere noch einmal um fast drei Millionen auf
24,1 Millionen erhöhen.23
Für das Jahr 2025
erwarten Experten sogar ein Passagierauf-
kommen von 36,4 Millionen.24
Die Anbieter
müssen ihre Flotten entsprechend erweitern.
Hiervon profitiert auch der deutsche Schiffbau.
Der Trend zur Erlebnisorientierung wird die
Nachfrage nach besonderen Tourismusange-
boten (Fun, Sports, Adventure, Wellness etc.)
steigen lassen. Im Premium-Segment könnten
mobile Inseln, Unterwasserhotels oder U-Boot-
Reisen mittel- bis langfristig ein interessanter
Wachstumsmarkt sein. Das Unternehmen Deep
Ocean Technology beispielsweise entwickelt
Technologien für Unterwasserhotels. Die
Hotelzimmersegmente können bis zu 30 Meter
unter die Wasseroberfläche herabgelassen
werden. Pläne zur Realisierung eines entspre-
chenden Prestige-Projektes existieren bereits.25
Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft
15
02
Intensiverer Wettbewerb
und neue Herausforderungen
16
Der Wettbewerb um die wirtschaftliche Nutzung
des maritimen Raumes und seiner Küstengebiete
wird sich weiter intensivieren. So treten, um nur
einige Beispiele aufzuzählen, die Raumansprüche
von Offshore-Windparkbetreibern in Konkurrenz
zu Fischereiausübenden, in der Arktis entbrennt
zwischen den Anrainerstaaten ein Kampf um
Bodenschätze, zumindest außerhalb der 200-
Seemeilen-Zone, und Kreuzfahrt-Reedereien
kämpfen um die besten Liegeplätze und Liege-
zeiten in den attraktivsten Häfen. In dem Maße,
wie das Meer als Wirtschaftsraum weiter an
Attraktivität gewinnt, weil neue Technologien es
ermöglichen, es als Nahrungs-, Rohstoff- und
Energielieferant effizienter und umfassender
nutzbar zu machen, werden Staaten und Kon-
zerne ihre Investitionen und Aktivitäten erhöhen,
dieses Potenzial zu erschließen. Ungeklärte oder
sich überschneidende Gebietsansprüche könnten
in Zukunft vor dem Hintergrund von Bevölke-
rungswachstum und Ressourcenverknappung im
schlimmsten Fall in Gewalt umschlagen und
politische Konflikte provozieren. Ein Bespiel ist
das Südchinesische Meer, in dem große Rohstoff-
vorkommen vermutet werden und auf das so-
wohl China als auch andere angrenzende Länder
wie Vietnam und die Philippinen Anspruch
erheben.
Die Meereswirtschaft, insbesondere der See-
handel, ist stark an die Konjunktur der Welt-
wirtschaft gebunden. Die Weltwirtschafts- und
Finanzkrise hatte zu einem deutlichen Rückgang
bei der Schiffsraumnachfrage sowie Stornier-
ungen von Aufträgen und Auftragsrückgängen
bei Schiffsneubauten geführt. Aufgrund von
Überkapazitäten im Containerschiffbau, insbe-
sondere im asiatischen Raum, kam es zu
Umstrukturierungsmaßnahmen im deutschen
Schiffbau, weg vom Container- hin zum offshore-
orientierten Spezialschiffbau.26
Die Frage ist
allerdings, wie lange es dauern wird, bis auch
Anbieter aus den Emerging Markets, allen voran
China, in den Markt für maßgeschneiderte
Einzelbauten drängen werden, nur eben kosten-
günstiger. Die Gewichte in der Weltwirtschaft
verschieben sich dramatisch. Entwicklungs- und
Schwellenländer werden weltweit einen immer
größeren Anteil an Arbeitskraft, Kapital, Techno-
logie und Handelsvolumen stellen. Für die BRIC-
Staaten wird bis 2050 mit einem überdurch-
schnittlichen Wachstum gerechnet. Ihr Anteil am
Intensiverer Wettbewerb
und neue Herausforderungen
17Intensiverer Wettbewerb und neue Herausforderungen
60 Prozent der deutschen Reeder gehen nicht von einer kurzfristigen
Erholung der weltweiten Schifffahrtsmärkte aus.27
Weltsozialprodukt wird erheblich ansteigen. China
könnte die USA bereits in etwa zehn Jahren als
größte Volkswirtschaft der Welt ablösen. Bereits
heute ist China der größte Containermarkt.
Chinesische Banken dürften zudem weiter in den
Markt der Schiffsfinanzierungen drängen,
während deutsche Banken ihr Engagement in
diesem Bereich nach der Finanzkrise zurückge-
fahren haben. Deutsche Reedereien, die
investieren wollen, könnten sich gezwungen
sehen, Schiffsneubauten in Zukunft öfter von
chinesischen Banken finanzieren zu lassen. Dies
würde auch negative Folgen für die deutsche
Zuliefererindustrie haben.
Auch der Konkurrenzkampf zwischen den ver-
schiedenen Häfen wird sich in Zukunft verschär-
fen. Die Tendenz hin zu größeren Container-
schiffen wird dazu führen, dass ein wachsender
Anteil des Seehandels über eine abnehmende
Zahl zentraler Anlaufpunkte abgewickelt wird. So
könnte der Hamburger Hafen in den nächsten
Jahren einen Anteil seines Containerumschlages
an den JadeWeserPort in Wilhelmshaven
verlieren, der einen deutlich größeren, tideun-
abhängigen Tiefgang für die Riesenfrachter
bietet.28
Auch international verschieben sich die
Verhältnisse. Gehörte Hamburg früher zu den
größten Containerumschlagplätzen der Welt,
nimmt der Hafen heute nur noch Rang 16 ein.
Sechs der globalen Top-Ten-Häfen liegen inzwi-
schen in China.29
Steigende Treibstoffkosten stellen den maritimen
Verkehr ebenfalls vor große Herausforderungen.
Zwar scheint das Thema 'Peak Oil', also das Errei-
chen des Fördermaximums, durch den Ausbau
der unkonventionellen Ölförderung ('Fracking')
und dessen zunehmender wirtschaftlicher
Rentabilität erst einmal vom Tisch, tatsächlich
dürfte der neue Ölboom das Problem aber nur
zeitlich verschieben. Eindeutige Voraussagen
lassen sich nicht treffen, da mit einem Rückgang
der konventionellen Förderung höhere Investi-
tionen in Aufsuchung und Erschließung unkon-
ventioneller Ölquellen fließen werden. Die Gefahr
eines weiter steigenden Öl- und damit auch
Schwerölpreises, zumindest aber dessen Vola-
tilität, bleibt bestehen. Zudem führt die Moder-
nisierung von Raffinerien dazu, dass weniger des
Kuppelproduktes Schweröl produziert wird, bei
gleichzeitig steigender Nachfrage. Seit einigen
18Intensiverer Wettbewerb und neue Herausforderungen
19
Jahren bereits versuchen Reedereien durch
Langsamfahrt (Slow-Steaming-Strategie), den
Treibstoffverbrauch und damit ihre Kosten zu
senken.
Ökologische Nachhaltigkeit gewinnt in allen
Branchen an Bedeutung. Längst hat die Klima-
schutz-Diskussion auch den maritimen Verkehr
erfasst. Aufgrund neuer Umweltvorschriften wird
die Schifffahrt in den nächsten Jahren gewaltige
Herausforderungen zu meistern haben. Zuneh-
mende Restriktionen, die den Schadstoffausstoß
beschränken, erfordern den Einsatz teurerer
Treibstoffe oder Investitionen in neue Filter- und
Antriebstechnologien. Dies wird unter anderem
zu weiteren Preissteigerungen für Containerfracht
führen.30
2008 hat die Internationale Seeschiff-
fahrtsorganisation IMO als Ergänzung des
Marpol-Übereinkommens neue Grenzwerte für
Schwefel- und Stickoxide festgelegt. Vorge-
schrieben wird eine Absenkung des Schwefel-
gehalts ölhaltiger Schiffstreibstoffe von derzeit
3,5 Prozent auf 0,5 Prozent ab 2020. In den ECA-
Gebieten (Emission Control Areas) gilt ein
strengerer Grenzwert von 1,0 Prozent, der 2015
auf 0,1 Prozent reduziert werden soll.31
Intensiverer Wettbewerb und neue Herausforderungen
20
Ab 2020/2025 dürfen Ozeanschiffe nicht mehr mit Schweröl ohne
aufwendige Nachreinigung die Weltmeere passieren. Dies erfordert einen
Wechsel der Seeschifffahrt zu Marinedieselöl oder Flüssigerdgas (LNG).
32
Intensiverer Wettbewerb und neue Herausforderungen
21
03
Chancen und Zukunftsmärkte
22
Die wirtschaftliche Globalisierung wird sich in den
nächsten Jahren weiter fortsetzen. Der Wert des
weltweiten Warenhandels wird preisbereinigt von
zehn Billionen US-Dollar im Jahr 2013 auf 18
Billionen US-Dollar im Jahr 2030 wachsen.33
Von
dieser Entwicklung profitiert auch die Hafenwirt-
schaft. Sie umfasst die Aktivitäten, die entlang
des gesamten Wertschöpfungsprozesses des Be-
und Entladens von Gütern sowie des Transfers
von Schiffs- und Fährpassagieren beteiligt sind.
In den deutschen Seehäfen wird der Umschlag
zwischen 2010 und 2030 beispielsweise um
durchschnittlich 2,8 Prozent pro Jahr auf insge-
samt 468 Millionen Tonnen steigen. Dabei wer-
den die Nordseehäfen stärker als die Ostseehäfen
wachsen.34
EU-weit wird sich das Frachtauf-
kommen in den Seehäfen bis zum Jahr 2030 um
50 Prozent erhöhen.35
Für die einzelnen Häfen wird es immer wichtiger,
ihre Standortbedingungen kontinuierlich zu ver-
bessern, zum Beispiel durch Effizienzsteigerun-
gen, Vergrößerung der Verladeflächen oder
Optimierung der infrastrukturellen Anbindung an
LKW und Bahn. So ist denn auch der Ausbau der
seewärtigen Zufahrten der Häfen und leistungs-
fähiger Hinterlandanbindungen einer der investi-
tionspolitischen Schwerpunkte der Bundesregie-
rung.36
Weltweit liegt der Investitionsbedarf in
Hafeninfrastrukturen bis 2030 bei rund 40 Milliar-
den Euro pro Jahr.37
Auch vom Wachstum der
maritimen Energieerzeugung profitieren die Hä-
fen. In der Wertschöpfungskette der Offshore-
Windenergie beispielsweise nehmen sie zuneh-
mend eine zentrale Stellung ein. Es eröffnen sich
Zukunftschancen in den Bereichen Montage, Um-
schlag und Service.38
Allerdings werden die Häfen
auch hier kräftig investieren müssen, um ihre
Kapazitäten entsprechend ausbauen zu können.
Mit dem steigenden Umschlagsvolumen gewin-
nen Automatisierungs- und Sicherheitstechno-
logien weiter an Bedeutung. Effizienzgewinne
versprechen intelligente, datenbasierte
Plattformen, die die verschiedenen Akteure der
Hafenwirtschaft miteinander vernetzen. Um
international wettbewerbsfähig zu bleiben,
könnten in Zukunft auch Kooperationen zwischen
einzelnen Häfen an Bedeutung gewinnen. Eine
Studie über die Zusammenarbeit der norddeut-
schen Seehäfen zur Stärkung des Hafenstandorts
Deutschland hat der WWF 2013 vorgelegt.39
Chancen und Zukunftsmärkte
23Chancen und Zukunftsmärkte
Bis zum Jahr 2019 wird der weltweite Markt für ROVs (Remotely
Operated Vehicles) um 20 Prozent pro Jahr, der für AUVs (Autonomous
Underwater Vehicles) um 32 Prozent pro Jahr wachsen.
40
24
Die maritime Infrastruktur stellt die Grundlage
der Meereswirtschaft dar. Sie verbindet Häfen,
Transportmittel und Unternehmen und gewähr-
leistet einen reibungslosen Warenumschlag und
Personentransport. Mit der Erschließung der
Ozeane als Nahrungs-, Rohstoff- und Energielie-
ferant gewinnt zudem der Ausbau der Offshore-
Infrastrukturen verstärkt an Bedeutung. So
erfordern immer größere Anlagen und Platt-
formen in immer weiterer Entfernung zur Küste
neue Fundamenttypen und Gründungsstrukturen.
Innovative technische Lösungen und neue
Materialien können einen erheblichen Beitrag
dazu leisten, entsprechende Anlagen in Zukunft
wirtschaftlicher zu betreiben. Auch die Nachfrage
nach Spezialschiffen wird steigen, um Materialien
und Komponenten vor Ort zu transportieren und
dort zu montieren. Der Markt für Offshore-Ver-
sorgungsschiffe wird weltweit von 69,3 Milliarden
US-Dollar im Jahr 2013 auf 91,2 Milliarden US-
Dollar im Jahr 2018 wachsen, ein Plus von 50
Prozent.41
Die Offshore-Lagerung von Gütern,
Rohstoffen und Energie auf speziellen Mehr-
zweck-Plattformen könnte zudem in Zukunft
große logistische Vorteile für Lade- und Entlade-
prozeduren mit sich bringen.42
Für den Energie-
transport, insbesondere regenerativer Energien,
gewinnt der Ausbau der Untersee-Stromkabel-
Infrastruktur an Bedeutung. In den nächsten
zehn Jahren wird sich die Anzahl der weltweit
installierten Hochspannungs-Unterseestromkabel
auf über 300 nahezu verdreifachen.43
Ab 2018
soll das längste Unterseestromkabel der Welt
Norwegen und Deutschland miteinander ver-
binden und dabei helfen, Ökostromschwan-
kungen auszugleichen.
Chancen und Herausforderungen im Bereich der
Meereswirtschaft fördern zahlreiche Technologie-
entwicklungen. Maritime Technologien sind ein
eigener Zukunftsmarkt im Bereich der Meeres-
wirtschaft. Sie kommen vor allem zum Einsatz in
den Bereichen Schiffstechnik, Energiegewinnung
und Rohstoffförderung sowie im Ausbau der
maritimen Infrastruktur. Weitere Anwendungs-
felder sind unter anderem die Mess-, Umwelt-
und Sicherheitstechnik. Hohe Bedeutung haben
intelligente und autonome Systeme, die auch in
großen Tiefen operieren können.44
Mit hochmo-
dernen Robotern wollen zum Beispiel das kana-
dische Start-up Nautilus Minerals, das südkorea-
Chancen und Zukunftsmärkte
robust
25Chancen und Zukunftsmärkte
Vier Dimensionen werden die Meerestechnik der Zukunft prägen.
45
intelligent
nachhaltig
autonom
26
nische Institut für Meereswissenschaften und
Technologie und das britische Unternehmen
Seabed Resources Rohstoffe in der Tiefsee
fördern.
Der Trend zur intelligenten (Teil-)Autonomie
könnte mittel- bis langfristig auch die Schifffahrt
erfassen. Ähnlich wie beim Pkw oder Lkw
arbeiten Forscher weltweit an Konzepten, die es
eines Tages ermöglichen sollen, dass Schiffe
autark die Ozeane überqueren. Eine entspre-
chende Technik für Containerschiffe entwickeln
Forscher des Fraunhofer-Zentrums für maritime
Logistik und Dienstleistungen in Hamburg. Die
Crew kann durch einen Nautiker an Land ersetzt
werden, der mehrere Schiffe gleichzeitig betreut.
Damit die unbemannte Schifffahrt aber tatsäch-
lich Realität wird, müssen auch neue Schiffsan-
triebstechniken und -konzepte entwickelt wer-
den, denn die heutige Motortechnik wäre viel zu
wartungsintensiv.46
Technische Entwicklungen, die Effizienzpotenziale
nutzen, Emissionen reduzieren und den zerstö-
renden Einfluss auf die Meeresökosysteme mini-
mieren, gewinnen vor dem Hintergrund von
Klimawandel und neuen Regulierungen an
Bedeutung. Innovative maritime Technologien
können dabei helfen, den ökologischen Fuß-
abdruck von Tiefsee-Bergbau, maritimer Energie-
produktion etc. zu minimieren.47
Dort, wo sich
Hightech und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete
Konzepte verbinden, entsteht das größte
Potenzial, sich im Zukunftsmarkt Meereswirt-
schaft erfolgreich zu positionieren.
Im Schiffsbau wird nicht nur an der Steigerung
der Effizienz von Antrieben, sondern zunehmend
auch an alternativen Antriebssystemen geforscht.
Verflüssigtes Erdgas – LNG (Liquid Natural Gas) –
wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Das US-
Unternehmen Tote Shipholdings Inc. hat den
ersten Dual-Treibstoff-Niedriggeschwindigkeits-
motor in das weltweit erste flüssiggasgetriebene
Containerschiff integrieren lassen. Geplant ist der
Einsatz des Schiffes ab 2015.48
Im Jahr 2030
könnte die internationale Seeschifffahrt potenziell
der größte LNG-Verbraucher im Verkehr sein.49
Den Zukunftsmarkt erschließen will zum Beispiel
der Industriegase-Spezialist Linde durch Ausbau
einer entsprechenden LNG-Infrastruktur. Biogas,
Biodiesel, Methanol, Landstrom und Wasserstoff
Chancen und Zukunftsmärkte
27
werden dagegen aller Voraussicht nach eher im
Kurzstreckenverkehr oder in Nischen eine
größere Rolle spielen. Durchsetzen dürften sich
aber, zumindest auf lange Sicht, Hybridlösungen.
Neue und leistungsfähigere Energiespeicher sind
hier eine wichtige Voraussetzung.50
Ergonomie, Leichtbau und unterstützende Tech-
nologien können ebenfalls dazu beitragen, Treib-
stoff einzusparen. SkySails zum Beispiel ist ein
Wind-Antriebssystem für Schiffe, bei dem ein
Zugdrachen das Potenzial der Höhenwinde auf
See nutzt und so eine Absenkung des Treibstoff-
verbrauchs und der Emissionen ermöglicht.51
Der
norwegische Ingenieur Terje Lade hat einen futu-
ristischen Frachter konzipiert, bei dem der Rumpf
wie ein Segel geformt ist, wodurch das Schiff bis
zu 60 Prozent Treibstoff einsparen soll.52
Und das
japanische Unternehmen Eco Marine Power hat
Solar-Segel für Tanker und Frachter entwickelt,
die ebenfalls dabei helfen sollen, Emissionen zu
reduzieren.53
Die Verbindung von Spezialschiffbau
und Green Shipping dürfte sich zu einem
attraktiven Zukunftsmarkt entwickeln. Profitieren
werden Anbieter von High-Tech-Komponenten,
die sich durch ökonomische und ökologische
Technologieführerschaft auszeichnen.54
Neben Green Shipping ist der Ausbau der
regenerativen Offshore-Energie ein weiterer
wichtiger Baustein im Bereich nachhaltigkeits-
orientierter Chancen im Bereich der Meeres-
wirtschaft. Dabei dient das Meer nicht allein der
Energiegewinnung aus Wind- und Wellenenergie,
sondern es kann in Zukunft auch als Energie-
speicher genutzt werden. Der Ausbau der
fluktuierenden erneuerbaren Energien macht die
Entwicklung adäquater Energiespeicher dringend
notwendig. Ein Konsortium unter Führung der
HOCHTIEF Solutions AG prüft derzeit im For-
schungsprojekt STENSEA (STored ENergy in the
SEA) das Konzept eines Meeres-Pumpspeicher-
kraftwerks. Dabei wird ein Beton-Hohlkörper auf
dem Meeresgrund mit überschüssigem Lade-
strom leer gepumpt und im Entladebetrieb über
eine Turbine zum Generatorantrieb wieder mit
Wasser gefüllt.55
Eine Methode Photovoltaik-
Strom mit Hilfe von Druckluft und heißem Sand
küstennah am Meeresgrund zu speichern wurde
von der TU Wien entwickelt. Der Wirkungsgrad
des Prozesses soll bei etwa 70 Prozent liegen.
Eine Pilotanlage befindet sich im Bau.56
Chancen und Zukunftsmärkte
Nachhaltigkeit rückt auch bei der Aquakultur
zunehmend in den Fokus. Gerade industrielle
Fischfarmen stehen in der Kritik, durch den
Einfluss von Fischexkrementen maritime Biotope
zu überlasten. Im Zentrum für Aquakulturfor-
schung in Bremerhaven untersucht man daher im
Projekt "Integrierte multitrophische Aquakultur",
wie man in Windparks unterschiedliche Fische,
Muscheln und Algen so ansiedeln kann, dass die
Wasserqualität unverändert bleibt. Vorteile sind
die Co-Nutzung von Offshore-Windpark und
Aquakultur sowie die Nebenproduktion von hoch-
wertigen Algen für kosmetische und medizinische
Anwendungen.57
Das Problem der Trinkwasserknappheit wird sich
in den nächsten Jahren in vielen Ländern weiter
verschärfen. Auch hier eröffnet die Meereswirt-
schaft einen bedeutenden Zukunftsmarkt. Bereits
heute werden 300 Millionen Menschen mit Trink-
wasser aus dem Meer versorgt. Zwischen 2013
und 2018 wird der weltweite Markt für Meerwas-
serentsalzungsanlagen um mehr als 50 Prozent
auf insgesamt 15,3 Milliarden US-Dollar wach-
sen.58
In Zukunft werden vor allem energiearme
oder auf regenerativen Energien beruhende Ent-
salzungstechnologien an Bedeutung gewinnen.
Zunehmende Extremwetterereignisse und der
Meeresspiegelanstieg werden dazu führen, dass
die Investitionen in den Küstenschutz weltweit
weiter steigen. Deicherhöhungen und -verstär-
kungen, Landgewinnungsmaßnahmen und künst-
liche Riffe sind nur einige Beispiele, wie der
Mensch drohenden Überflutungen Herr zu
werden versucht. Länder wie die Niederlande, die
sich schon länger mit dem steigenden Meeres-
spiegel auseinandersetzen müssen, entwickeln
ganz neue Strategien, zum Beispiel die 'Aqua-
Architektur'. Innovative Bau- und Wohnprojekte
zeigen, wie der Mensch in Zukunft auch mit dem
Wasser leben kann. So entsteht bei Den Haag
der erste treibende Apartmentkomplex Europas,
de Citadel, mit 60 Luxusapartments. Der Entwurf
stammt vom Architekturbüro Waterstudio.NL.59
Schwimmende Häuser, die mit dem jeweiligen
Wasserpegel steigen oder sinken, eröffnen der
Bau- und Immobilienindustrie in entsprechend
gefährdeten Gebieten neue Chancen. Gleichzeitig
zeigen solche Projekte aber auch, dass sich der
Mensch in Zukunft einen ganz neuen Arbeits-
und Lebensraum erschließen könnte. Weltweit
28Chancen und Zukunftsmärkte
29
arbeiten Architekten an visionären Konzepten,
wie sich mit schwimmenden Städten vor den
Küsten urbaner Ballungsgebiete nachhaltig neuer
Lebensraum schaffen lässt. Entwickelt wurde ein
solches Konzept beispielsweise von DeltaSync:
'Blue Revolution' sieht einen der eigentlichen
Metropole vorgelagerten schwimmenden Stadtteil
vor, der unter anderem auch der Nahrungsmittel-
und Biotreibstoff-Produktion dient.60
Eine erste
komplette autonome und schwimmende Stadt
will das amerikanische Seasteading Institute mit
dem 'Floating City Project' verwirklichen.61
Mit dem Ausbau der Offshore-Industrie ent-
wickeln sich die Ozeane bereits heute zum
Arbeits- und Lebensraum. Derzeit befindet sich
die Prelude FLNG im Bau, die nach ihrer Fertig-
stellung im Jahr 2015 mit einer Länge von 488
Metern das größte Schiff der Welt sein wird.
Shells schwimmende Offshore-Anlage soll der
Förderung, Verflüssigung, Lagerung und dem
Umschlag von Erdgas dienen und wird einer
Besatzung von 350 Personen Platz bieten.62
Willkommen: Das 21. Jahrhundert ist die Ära der
Meereswirtschaft.
Chancen und Zukunftsmärkte
30
Machen Sie Ihre Vision und
Strategie zukunftsrobuster!
31
Inhouse-Workshop
Zukunftsmärkte in der Meereswirtschaft
Impulsvortrag:
Ein Impulsvortrag zum Thema "Zukunftsmärkte in der
Meereswirtschaft" inspiriert Ihr Zukunftsteam.
Umfeld-Entwicklungen:
Wir analysieren gemeinsam, welche konkreten Auswirkungen die
Marktentwicklungen auf Ihr aktuelles Geschäft haben.
Ihre strategischen Handlungsoptionen:
Wir entwickeln gemeinsam vorteilhafte Handlungsmöglichkeiten
für Ihr Geschäft.
Nächste Schritte:
Konkrete Schritte zur Umsetzung und weiteren Verwendung der
erarbeiteten Ergebnisse bieten Orientierung und motivieren.
Abschluss:
Wir lassen den Tag im angenehmen Miteinander ausklingen.
Kontakt
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2012 Revision, Link, Veröffentlichungsdatum: 2013,
Abrufdatum: 17.06.2013
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to keep growing this century, hit 11 billion by 2100,
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Abrufdatum: 19.09.2014
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Entwicklung Hilft (2014): WeltRisikoBericht 2014,
Bonn/Berlin (Link)
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der Meere zum Thema nachhaltiger Meerestourismus
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Quellen
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Bernd Hinrichs
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Die Zukunft ist blau - Zukunftsmärkte in der Meereswirtschaft

  • 1. www.FutureManagementGroup.com Market Foresights 04/2014 Die Zukunft ist blau Zukunftsmärkte in der Meereswirtschaft
  • 2. 2 Inhalt Einführung Seite 3-6 01 Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft Zunehmender Seehandel Zunehmende maritime Ressourcennutzung Zunehmende maritime Energieerzeugung Zunehmender maritimer Tourismus Seite 7-14 02 Intensiverer Wettbewerb und neue Herausforderungen Zunehmende Wettbewerbsintensität Treibstoffkosten, Umweltbelastungen und neue Regularien Seite 15-20 03 Chancen und Zukunftsmärkte Zunehmende Hafenwirtschaft Maritime Technologien und Ausbau der Infrastruktur Nachhaltige Meereswirtschaft und Schiffsbau-Innovationen Maritimer Arbeits- und Lebensraum Nahrung aus dem Meer und Meerwasserentsalzung Seite 21-31 Quellen Seite 32-34
  • 3. Einführung 3 Der Verbrauch natürlicher Ressourcen steigt mit der weiter wachsenden Weltbevölkerung. Aktu- ellen Prognosen zufolge wird die Bevölkerung noch bis mindestens zum Ende dieses Jahr- hunderts wachsen. Die Zahl der Menschen wird von heute knapp über sieben Milliarden auf bis zu elf Milliarden im Jahr 2100 steigen.1/2 Der Energiehunger wächst ungebremst. In Zukunft werden mehr Menschen durchschnittlich mehr Energie pro Kopf verbrauchen. Hauptgrund hierfür ist, dass sich der Lebensstandard in den aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellen- ländern zunehmend dem westlichen Lebens- standard angleichen wird. Trotz kontinuierlicher Effizienzsteigerungen wird der globale Energie- bedarf bis 2040 um mehr als 50 Prozent gegen- über 2010 steigen.3 In den neuen, aufstrebenden Wirtschaftsregionen wächst mit dem Einkommen zudem die Nachfrage nach hochwertigen Lebens- mitteln und Konsumgütern. Knappheit, Unerschließbarkeit oder Endlichkeit der Vorkommen könnte bei einigen Ressourcen schon bald zu Engpässen oder Preissprüngen führen, beispielsweise bei Erdöl oder High-Tech- Metallen. Die Verknappung von Trinkwasser und Nahrungsmitteln wird in einigen Regionen die Gefahr von Verteilungskonflikten um Land und Wasser erhöhen. Vor diesem Hintergrund gewinnen Rohstoff-Alternativen und -Inno- vationen an Bedeutung. Die Erschließung neuer, bislang wirtschaftlich nicht attraktiver Lager- stätten und Energiequellen rückt zunehmend in den Fokus von Unternehmen und Staaten und dürfte mittel- bis langfristig forciert werden. Die Weltmeere versprechen genau das zu sein: eine schier unerschöpfliche Ressource. Die Bewirtschaftung der Ozeane wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten massiv ausgebaut werden. Umweltrisiken und technische Hürden stehen einer schnellen Erschließung dabei aller- dings noch teilweise im Wege. Die extremen Verhältnisse in der Tiefsee zum Beispiel stellen höchste Anforderungen an die Abbaumethoden und die technische Ausrüstung. Gleichzeitig wird von verschiedenen Seiten gefordert, die Ressource Meer nachhaltig zu nutzen, um langfristig von den maritimen Rohstoffen profitieren und das Überleben der Menschheit auch über das 21. Jahrhundert hinaus sichern zu können.
  • 4. 4Einführung 40 Prozent der Weltbevölkerung leben in Küsten- und Deltabereichen, Tendenz steigend. Die Folgen des Klimawandels werden insbesondere die Städte vor große Herausforderungen stellen. 4
  • 5. 5 Das Meer als Quelle für Nahrung, Rohstoffe, Energie und Trinkwasser (aus Entsalzung) sowie als Verkehrs-, Arbeits- und Lebensraum nicht zu übernutzen, ist mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen, vor denen die Meereswirt- schaft steht. Die Dezimierung von Fischbestän- den, die Erwärmung der Ozeane durch Treib- hausgasemissionen sowie die Belastung mariti- mer Ökosysteme durch Schadstoffe und Plastik- müll sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass die Meere als Lebensraum bereits heute bedroht sind. Gleichzeitig bergen diese Bedrohungen Chancen, zum Beispiel im Bereich der Umwelt- technik. Innerhalb der Meereswirtschaft wird gerade die nachhaltige Meereswirtschaft sich zu einem Multi-Milliarden-Markt entwickeln. Um das Meer überhaupt als Ressource nutzen zu können, bedarf es zudem des kontinuierlichen Ausbaus der maritimen Infrastrukturen. Unter- nehmen des Schiffs-, Maschinen- und Anlagen- baus eröffnet sich hier ein bedeutender Zukunfts- markt. Auch als Verkehrsraum wird das Meer weiter an Bedeutung gewinnen. Der wachsende Transport von Gütern und Passagieren als Folge der weiter voranschreitenden Globalisierung und eines veränderten Freizeitverhaltens birgt vor allem Chancen für Unternehmen der Seever- kehrs- und Hafenwirtschaft. "Blaues" Wachstum versprechen auch die Entwicklung von Küsten- gebieten und ein auf größere Nachhaltigkeit ausgerichteter Meerestourismus. Als größter Sektor der maritimen Wirtschaft schafft der Tourismus in der EU mehr als zwei Millionen Arbeitsplätze und generiert einen Mehrwert von mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr.5 Die Meere und ihre Küstengebiete werden in Zukunft Arbeits- und Lebensraum für einen wachsenden Anteil der Weltbevölkerung sein. Hunderte Millionen Menschen leben auf Land- flächen, die weniger als fünf Meter über dem Meeresspiegel liegen, Tendenz steigend. Viele der rasant wachsenden Mega-Cities dehnen sich in Küsten- und Deltabereichen aus. Das Meer ist hier nicht nur Wirtschaftsfaktor, sondern entwickelt sich infolge des Klimawandels auch zu einer Bedrohung. Der steigende Meeresspiegel und die Zunahme extremer Wetterereignisse werden dazu führen, dass für Hochwasser- und Küstenschutz erhebliche finanzielle und technische Mittel aufgewendet werden müssen. Einführung
  • 6. 6 Zukunftsmärkte in der Meereswirtschaft Nachhaltige Meereswirtschaft Zunehmende Hafenwirtschaft Zunehmende maritime Ressourcennutzung Zunehmende maritime Energieerzeugung Ausbau maritimer Infrastruktur Maritime Technologien Schiffsbau-Innovationen Maritimer Arbeits- und LebensraumMeereswirtschaft Zunehmender maritimer Tourismus
  • 8. 8 Welche Trends beeinflussen die Zukunft der Meereswirtschaft? Rohstoffknappheit KlimawandelSteigender Nahrungsmittelbedarf Globalisierung Globales Bevölkerungswachstum Neue Wirtschaftsmächte Urbanisierung Erdölknappheit Energie-Innovationen Erlebnis-OrientierungÖkologische Nachhaltigkeit Automatisierung/Robotisierung
  • 9. 9 Der Welthandel wird weiter wachsen. Triebkräfte sind die weiter fortschreitende Globalisierung sowie das Entstehen einer breiten und konsum- freudigen Mittelschicht in den aufstrebenden Wirtschaftsregionen. Leben heute bereits rund 60 Prozent der weltweiten Mittelschicht in den Ent- wicklungs- und Schwellenländern, werden es im Jahr 2030 rund 80 Prozent sein.6 Im gleichen Zeitraum wird der weltweite Warenhandel um durchschnittlich acht Prozent pro Jahr wachsen.7 Der Seehandel wird sich von heute neun Milliar- den Tonnen auf 19 bis 24 Milliarden Tonnen im Jahr 2030 mehr als verdoppeln.8 Von den wach- senden Containerumschlägen profitieren unter anderem Logistikunternehmen, Hafenbetreiber sowie Schiffsbauer und ihre Zulieferer. Nach den Überkapazitäten infolge der Wirtschaftskrise wird die Nachfrage nach neuen Schiffen bis 2020 weltweit wieder steigen.9 Zudem dürften auch die durchschnittliche Transportkapazität und Größe speziell von Containerschiffen weiter wachsen. Um Kosten zu sparen, müssen die Treibstoffeffi- zienz und die technische Ausstattung der Schiffe kontinuierlich verbessert werden. Vor allem die Bereiche Vernetzung und Schiffsautomation gewinnen stark an Bedeutung. Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft
  • 10. 10Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft Das Meer birgt riesige Rohstoffvorkommen, von proteinreichem Fisch über Erdöl, Erdgas und Methanhydrat bis hin zu wirtschaftlich interes- santen Mineralien und Metallen. Biologische Ressourcen finden zudem u.a. Einsatz in Kosmetik und Medikamenten. Bis zum Jahr 2030 wird eine Steigerung der Nah- rungsmittelproduktion um 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 notwendig sein, um den wach- senden Bedarf der Weltbevölkerung zu decken. Der Aufgabe, das Meer als eine der wichtigsten Nahrungsquellen zu bewahren, kommt eine besondere Bedeutung zu, denn: Bereits heute sind zahlreiche Fischbestände überfischt. Zuneh- mend werden daher Produkte aus Wildfang durch Produkte aus Aquakultur, d.h. aus kontrollierter Aufzucht, ersetzt. Allein zwischen 2012 und 2019 wird der globale Markt für Aquakultur um fast fünfzig Prozent auf insgesamt 195 Milliarden US- Dollar wachsen.10 Von dieser Entwicklung negativ betroffen sind vor allem Menschen in Entwick- lungsländern, die direkt oder indirekt auf die Fischerei als Lebenserwerb angewiesen sind oder denen durch Überfischung ihre Nahrungsgrund- lage entzogen wird. Die Regulierung des Fisch- fangs durch Quoten könnte, sollten Bestände weiter dezimiert werden, in Zukunft deutlich verschärft werden. Steigende Rohstoffpreise werden den Tiefsee- bergbau mittel- bis langfristig wirtschaftlich attraktiv machen. Erze in Form von Mangan- knollen, Kobaltkrusten und Massivsulfiden sollen in Zukunft in bis zu 4.000 Metern Tiefe abgebaut werden.11 Vor allem in die an Buntmetallen reichen Manganknollen werden große Hoff- nungen gesetzt, da die Metalle unter anderem für die Herstellung moderner Hightech-Produkte wie Smartphones, Solarzellen, Windkraftanlagen oder Elektrofahrzeuge benötigt werden. Eine große Herausforderung wird es sein, den Abbau nach- haltig zu gestalten, also ohne das Ökosystem Meeresboden übermäßig zu belasten. Die Erschließung mariner mineralischer Rohstoffe ist von strategischer Relevanz für eine langfristige Rohstoffsicherung. Zugang und Erkundung der Vorkommen werden von der Internationalen Meeresbodenbehörde (IMB) der Vereinten Nationen geregelt. Noch nicht definiert sind die Regeln für einen kommerziellen Abbau.12 Das erste Unternehmen, das einen Abbau von
  • 11. Die in der Tiefsee geförderte Menge an Erdöl wird sich zwischen 2010 und 2040 um mehr als 150 Prozent erhöhen.13 11Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft
  • 12. Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft 12 Massivsulfiden vom Meeresboden plant, ist Nautilus Minerals aus Kanada.14 Deutschland besitzt Erkundungslizenzen für zwei Gebiete im Pazifik. Auch die Zukunft der Energiegewinnung liegt in den Ozeanen. Etwa ein Drittel der globalen Erdgas- und Erdölmengen wird im Meer gewon- nen, Tendenz steigend.15 Die Weltwirtschaft ist in einem prekären Maße auf die Versorgung mit fossilen Brennstoffen angewiesen. Fast alle Industrieländer müssen Erdöl importieren, um ihren Bedarf zu decken. Während der weltweite Verbrauch rasant wächst, gehen Experten davon aus, dass das Ölfördermaximum schon bald erreicht werden könnte. Die Erschließung neuer, bislang wirtschaftlich nicht rentabler Quellen und die Entwicklung neuer Fördertechniken gewinnen an Bedeutung. Um Öl- und Gasvorkommen in der Tiefsee zu fördern, sind beispielsweise schwim- mende Plattformen erforderlich. Ihre Zahl wird sich weltweit zwischen 2010 und 2030 auf mehr als 600 verdoppeln.16 Künftig dürften auch Anlagen eine immer größere Rolle spielen, die direkt am Meeresboden in mehreren Tausend Metern Tiefe operieren können. Entsprechende Technologien könnten die Offshore-Förderung von Erdgas- und Erdöl revolutionieren und deutlich günstiger sein als heutige plattform- basierte Anlagen. Eine der größten fossilen Energiequellen ist Methanhydrat. Vor allem Japan und die USA investieren hier in die Forschung. 2013 gelang es japanischen Wissenschaftlern erstmals, Gas zu fördern, das einen Kilometer unter dem Meeresspiegel und mehr als 300 Meter tief im Meeresboden lagerte. Ein kommerzieller Abbau ist ab 2018 geplant. Das Land könnte sich von den Methanhydrat-Vorräten vor seinen Küsten mehr als 100 Jahre lang mit Energie versorgen.17 Zur Zeit bestehen jedoch noch technologische Hürden. Zudem sind mit dem Abbau geologische und ökologische Risiken verbunden. Doch das Meer birgt nicht nur einen riesigen Vorrat an Energierohstoffen, es ist auch selbst ein gewaltiger Energieträger. Strom aus Wellen-, Gezeiten- und Strömungskraftwerken soll in Zukunft verstärkt in den regenerativen Energiemix eingebunden werden. Der Zukunfts-
  • 13. 13 Die weltweit installierte Leistung aus Offshore-Windenergie wird sich zwischen 2013 und 2020 auf rund 40 Gigawatt mehr als verfünffachen. 18 Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft
  • 14. 14 markt Meeresenergie ist sowohl für etablierte Anlagenbauer als auch für innovative Start-ups interessant. Das finnische Unternehmen Minesto hat zum Beispiel mit 'Deep Green' einen mit einem Halteseil am Meeresboden verankerten Unterwasserdrachen entwickelt, der sich in der Meeresströmung bewegt und über eine Turbine und einen Generator Energie erzeugt.19 Die Offshore-Windkraft wächst in den nächsten Jahren zu einem der größten Segmente im Markt für erneuerbare Energien heran. Das Energie- konzept der Bundesregierung sieht bis 2030 einen Ausbau von bis zu 25.000 MW in diesem Bereich vor. Die Investitionen in Europas Wind- kraft werden sich zwischen 2013 und 2020 auf über 14 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Das weltweite Investitionsvolumen in Offshore- Windanlagen wird bis 2020 bei 130 Milliarden Euro liegen.20 Weiter an Bedeutung gewinnt auch der maritime Tourismus. In Europa sind heute rund 2,4 Millionen Menschen im Bereich Küsten- und Meerestourismus beschäftigt, davon 150.000 in der Kreuzfahrtbranche.21 Der Markt hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Zwischen 2003 und 2013 ist die Zahl der Passagiere weltweit von zwölf Millionen auf 21,3 Millionen gestiegen, ein Wachstum von insge- samt 77 Prozent.22 Bis 2018 wird sich die Zahl der Passagiere noch einmal um fast drei Millionen auf 24,1 Millionen erhöhen.23 Für das Jahr 2025 erwarten Experten sogar ein Passagierauf- kommen von 36,4 Millionen.24 Die Anbieter müssen ihre Flotten entsprechend erweitern. Hiervon profitiert auch der deutsche Schiffbau. Der Trend zur Erlebnisorientierung wird die Nachfrage nach besonderen Tourismusange- boten (Fun, Sports, Adventure, Wellness etc.) steigen lassen. Im Premium-Segment könnten mobile Inseln, Unterwasserhotels oder U-Boot- Reisen mittel- bis langfristig ein interessanter Wachstumsmarkt sein. Das Unternehmen Deep Ocean Technology beispielsweise entwickelt Technologien für Unterwasserhotels. Die Hotelzimmersegmente können bis zu 30 Meter unter die Wasseroberfläche herabgelassen werden. Pläne zur Realisierung eines entspre- chenden Prestige-Projektes existieren bereits.25 Zukünftige Entwicklungen in der Meereswirtschaft
  • 16. 16 Der Wettbewerb um die wirtschaftliche Nutzung des maritimen Raumes und seiner Küstengebiete wird sich weiter intensivieren. So treten, um nur einige Beispiele aufzuzählen, die Raumansprüche von Offshore-Windparkbetreibern in Konkurrenz zu Fischereiausübenden, in der Arktis entbrennt zwischen den Anrainerstaaten ein Kampf um Bodenschätze, zumindest außerhalb der 200- Seemeilen-Zone, und Kreuzfahrt-Reedereien kämpfen um die besten Liegeplätze und Liege- zeiten in den attraktivsten Häfen. In dem Maße, wie das Meer als Wirtschaftsraum weiter an Attraktivität gewinnt, weil neue Technologien es ermöglichen, es als Nahrungs-, Rohstoff- und Energielieferant effizienter und umfassender nutzbar zu machen, werden Staaten und Kon- zerne ihre Investitionen und Aktivitäten erhöhen, dieses Potenzial zu erschließen. Ungeklärte oder sich überschneidende Gebietsansprüche könnten in Zukunft vor dem Hintergrund von Bevölke- rungswachstum und Ressourcenverknappung im schlimmsten Fall in Gewalt umschlagen und politische Konflikte provozieren. Ein Bespiel ist das Südchinesische Meer, in dem große Rohstoff- vorkommen vermutet werden und auf das so- wohl China als auch andere angrenzende Länder wie Vietnam und die Philippinen Anspruch erheben. Die Meereswirtschaft, insbesondere der See- handel, ist stark an die Konjunktur der Welt- wirtschaft gebunden. Die Weltwirtschafts- und Finanzkrise hatte zu einem deutlichen Rückgang bei der Schiffsraumnachfrage sowie Stornier- ungen von Aufträgen und Auftragsrückgängen bei Schiffsneubauten geführt. Aufgrund von Überkapazitäten im Containerschiffbau, insbe- sondere im asiatischen Raum, kam es zu Umstrukturierungsmaßnahmen im deutschen Schiffbau, weg vom Container- hin zum offshore- orientierten Spezialschiffbau.26 Die Frage ist allerdings, wie lange es dauern wird, bis auch Anbieter aus den Emerging Markets, allen voran China, in den Markt für maßgeschneiderte Einzelbauten drängen werden, nur eben kosten- günstiger. Die Gewichte in der Weltwirtschaft verschieben sich dramatisch. Entwicklungs- und Schwellenländer werden weltweit einen immer größeren Anteil an Arbeitskraft, Kapital, Techno- logie und Handelsvolumen stellen. Für die BRIC- Staaten wird bis 2050 mit einem überdurch- schnittlichen Wachstum gerechnet. Ihr Anteil am Intensiverer Wettbewerb und neue Herausforderungen
  • 17. 17Intensiverer Wettbewerb und neue Herausforderungen 60 Prozent der deutschen Reeder gehen nicht von einer kurzfristigen Erholung der weltweiten Schifffahrtsmärkte aus.27
  • 18. Weltsozialprodukt wird erheblich ansteigen. China könnte die USA bereits in etwa zehn Jahren als größte Volkswirtschaft der Welt ablösen. Bereits heute ist China der größte Containermarkt. Chinesische Banken dürften zudem weiter in den Markt der Schiffsfinanzierungen drängen, während deutsche Banken ihr Engagement in diesem Bereich nach der Finanzkrise zurückge- fahren haben. Deutsche Reedereien, die investieren wollen, könnten sich gezwungen sehen, Schiffsneubauten in Zukunft öfter von chinesischen Banken finanzieren zu lassen. Dies würde auch negative Folgen für die deutsche Zuliefererindustrie haben. Auch der Konkurrenzkampf zwischen den ver- schiedenen Häfen wird sich in Zukunft verschär- fen. Die Tendenz hin zu größeren Container- schiffen wird dazu führen, dass ein wachsender Anteil des Seehandels über eine abnehmende Zahl zentraler Anlaufpunkte abgewickelt wird. So könnte der Hamburger Hafen in den nächsten Jahren einen Anteil seines Containerumschlages an den JadeWeserPort in Wilhelmshaven verlieren, der einen deutlich größeren, tideun- abhängigen Tiefgang für die Riesenfrachter bietet.28 Auch international verschieben sich die Verhältnisse. Gehörte Hamburg früher zu den größten Containerumschlagplätzen der Welt, nimmt der Hafen heute nur noch Rang 16 ein. Sechs der globalen Top-Ten-Häfen liegen inzwi- schen in China.29 Steigende Treibstoffkosten stellen den maritimen Verkehr ebenfalls vor große Herausforderungen. Zwar scheint das Thema 'Peak Oil', also das Errei- chen des Fördermaximums, durch den Ausbau der unkonventionellen Ölförderung ('Fracking') und dessen zunehmender wirtschaftlicher Rentabilität erst einmal vom Tisch, tatsächlich dürfte der neue Ölboom das Problem aber nur zeitlich verschieben. Eindeutige Voraussagen lassen sich nicht treffen, da mit einem Rückgang der konventionellen Förderung höhere Investi- tionen in Aufsuchung und Erschließung unkon- ventioneller Ölquellen fließen werden. Die Gefahr eines weiter steigenden Öl- und damit auch Schwerölpreises, zumindest aber dessen Vola- tilität, bleibt bestehen. Zudem führt die Moder- nisierung von Raffinerien dazu, dass weniger des Kuppelproduktes Schweröl produziert wird, bei gleichzeitig steigender Nachfrage. Seit einigen 18Intensiverer Wettbewerb und neue Herausforderungen
  • 19. 19 Jahren bereits versuchen Reedereien durch Langsamfahrt (Slow-Steaming-Strategie), den Treibstoffverbrauch und damit ihre Kosten zu senken. Ökologische Nachhaltigkeit gewinnt in allen Branchen an Bedeutung. Längst hat die Klima- schutz-Diskussion auch den maritimen Verkehr erfasst. Aufgrund neuer Umweltvorschriften wird die Schifffahrt in den nächsten Jahren gewaltige Herausforderungen zu meistern haben. Zuneh- mende Restriktionen, die den Schadstoffausstoß beschränken, erfordern den Einsatz teurerer Treibstoffe oder Investitionen in neue Filter- und Antriebstechnologien. Dies wird unter anderem zu weiteren Preissteigerungen für Containerfracht führen.30 2008 hat die Internationale Seeschiff- fahrtsorganisation IMO als Ergänzung des Marpol-Übereinkommens neue Grenzwerte für Schwefel- und Stickoxide festgelegt. Vorge- schrieben wird eine Absenkung des Schwefel- gehalts ölhaltiger Schiffstreibstoffe von derzeit 3,5 Prozent auf 0,5 Prozent ab 2020. In den ECA- Gebieten (Emission Control Areas) gilt ein strengerer Grenzwert von 1,0 Prozent, der 2015 auf 0,1 Prozent reduziert werden soll.31 Intensiverer Wettbewerb und neue Herausforderungen
  • 20. 20 Ab 2020/2025 dürfen Ozeanschiffe nicht mehr mit Schweröl ohne aufwendige Nachreinigung die Weltmeere passieren. Dies erfordert einen Wechsel der Seeschifffahrt zu Marinedieselöl oder Flüssigerdgas (LNG). 32 Intensiverer Wettbewerb und neue Herausforderungen
  • 22. 22 Die wirtschaftliche Globalisierung wird sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Der Wert des weltweiten Warenhandels wird preisbereinigt von zehn Billionen US-Dollar im Jahr 2013 auf 18 Billionen US-Dollar im Jahr 2030 wachsen.33 Von dieser Entwicklung profitiert auch die Hafenwirt- schaft. Sie umfasst die Aktivitäten, die entlang des gesamten Wertschöpfungsprozesses des Be- und Entladens von Gütern sowie des Transfers von Schiffs- und Fährpassagieren beteiligt sind. In den deutschen Seehäfen wird der Umschlag zwischen 2010 und 2030 beispielsweise um durchschnittlich 2,8 Prozent pro Jahr auf insge- samt 468 Millionen Tonnen steigen. Dabei wer- den die Nordseehäfen stärker als die Ostseehäfen wachsen.34 EU-weit wird sich das Frachtauf- kommen in den Seehäfen bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent erhöhen.35 Für die einzelnen Häfen wird es immer wichtiger, ihre Standortbedingungen kontinuierlich zu ver- bessern, zum Beispiel durch Effizienzsteigerun- gen, Vergrößerung der Verladeflächen oder Optimierung der infrastrukturellen Anbindung an LKW und Bahn. So ist denn auch der Ausbau der seewärtigen Zufahrten der Häfen und leistungs- fähiger Hinterlandanbindungen einer der investi- tionspolitischen Schwerpunkte der Bundesregie- rung.36 Weltweit liegt der Investitionsbedarf in Hafeninfrastrukturen bis 2030 bei rund 40 Milliar- den Euro pro Jahr.37 Auch vom Wachstum der maritimen Energieerzeugung profitieren die Hä- fen. In der Wertschöpfungskette der Offshore- Windenergie beispielsweise nehmen sie zuneh- mend eine zentrale Stellung ein. Es eröffnen sich Zukunftschancen in den Bereichen Montage, Um- schlag und Service.38 Allerdings werden die Häfen auch hier kräftig investieren müssen, um ihre Kapazitäten entsprechend ausbauen zu können. Mit dem steigenden Umschlagsvolumen gewin- nen Automatisierungs- und Sicherheitstechno- logien weiter an Bedeutung. Effizienzgewinne versprechen intelligente, datenbasierte Plattformen, die die verschiedenen Akteure der Hafenwirtschaft miteinander vernetzen. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, könnten in Zukunft auch Kooperationen zwischen einzelnen Häfen an Bedeutung gewinnen. Eine Studie über die Zusammenarbeit der norddeut- schen Seehäfen zur Stärkung des Hafenstandorts Deutschland hat der WWF 2013 vorgelegt.39 Chancen und Zukunftsmärkte
  • 23. 23Chancen und Zukunftsmärkte Bis zum Jahr 2019 wird der weltweite Markt für ROVs (Remotely Operated Vehicles) um 20 Prozent pro Jahr, der für AUVs (Autonomous Underwater Vehicles) um 32 Prozent pro Jahr wachsen. 40
  • 24. 24 Die maritime Infrastruktur stellt die Grundlage der Meereswirtschaft dar. Sie verbindet Häfen, Transportmittel und Unternehmen und gewähr- leistet einen reibungslosen Warenumschlag und Personentransport. Mit der Erschließung der Ozeane als Nahrungs-, Rohstoff- und Energielie- ferant gewinnt zudem der Ausbau der Offshore- Infrastrukturen verstärkt an Bedeutung. So erfordern immer größere Anlagen und Platt- formen in immer weiterer Entfernung zur Küste neue Fundamenttypen und Gründungsstrukturen. Innovative technische Lösungen und neue Materialien können einen erheblichen Beitrag dazu leisten, entsprechende Anlagen in Zukunft wirtschaftlicher zu betreiben. Auch die Nachfrage nach Spezialschiffen wird steigen, um Materialien und Komponenten vor Ort zu transportieren und dort zu montieren. Der Markt für Offshore-Ver- sorgungsschiffe wird weltweit von 69,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 auf 91,2 Milliarden US- Dollar im Jahr 2018 wachsen, ein Plus von 50 Prozent.41 Die Offshore-Lagerung von Gütern, Rohstoffen und Energie auf speziellen Mehr- zweck-Plattformen könnte zudem in Zukunft große logistische Vorteile für Lade- und Entlade- prozeduren mit sich bringen.42 Für den Energie- transport, insbesondere regenerativer Energien, gewinnt der Ausbau der Untersee-Stromkabel- Infrastruktur an Bedeutung. In den nächsten zehn Jahren wird sich die Anzahl der weltweit installierten Hochspannungs-Unterseestromkabel auf über 300 nahezu verdreifachen.43 Ab 2018 soll das längste Unterseestromkabel der Welt Norwegen und Deutschland miteinander ver- binden und dabei helfen, Ökostromschwan- kungen auszugleichen. Chancen und Herausforderungen im Bereich der Meereswirtschaft fördern zahlreiche Technologie- entwicklungen. Maritime Technologien sind ein eigener Zukunftsmarkt im Bereich der Meeres- wirtschaft. Sie kommen vor allem zum Einsatz in den Bereichen Schiffstechnik, Energiegewinnung und Rohstoffförderung sowie im Ausbau der maritimen Infrastruktur. Weitere Anwendungs- felder sind unter anderem die Mess-, Umwelt- und Sicherheitstechnik. Hohe Bedeutung haben intelligente und autonome Systeme, die auch in großen Tiefen operieren können.44 Mit hochmo- dernen Robotern wollen zum Beispiel das kana- dische Start-up Nautilus Minerals, das südkorea- Chancen und Zukunftsmärkte
  • 25. robust 25Chancen und Zukunftsmärkte Vier Dimensionen werden die Meerestechnik der Zukunft prägen. 45 intelligent nachhaltig autonom
  • 26. 26 nische Institut für Meereswissenschaften und Technologie und das britische Unternehmen Seabed Resources Rohstoffe in der Tiefsee fördern. Der Trend zur intelligenten (Teil-)Autonomie könnte mittel- bis langfristig auch die Schifffahrt erfassen. Ähnlich wie beim Pkw oder Lkw arbeiten Forscher weltweit an Konzepten, die es eines Tages ermöglichen sollen, dass Schiffe autark die Ozeane überqueren. Eine entspre- chende Technik für Containerschiffe entwickeln Forscher des Fraunhofer-Zentrums für maritime Logistik und Dienstleistungen in Hamburg. Die Crew kann durch einen Nautiker an Land ersetzt werden, der mehrere Schiffe gleichzeitig betreut. Damit die unbemannte Schifffahrt aber tatsäch- lich Realität wird, müssen auch neue Schiffsan- triebstechniken und -konzepte entwickelt wer- den, denn die heutige Motortechnik wäre viel zu wartungsintensiv.46 Technische Entwicklungen, die Effizienzpotenziale nutzen, Emissionen reduzieren und den zerstö- renden Einfluss auf die Meeresökosysteme mini- mieren, gewinnen vor dem Hintergrund von Klimawandel und neuen Regulierungen an Bedeutung. Innovative maritime Technologien können dabei helfen, den ökologischen Fuß- abdruck von Tiefsee-Bergbau, maritimer Energie- produktion etc. zu minimieren.47 Dort, wo sich Hightech und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Konzepte verbinden, entsteht das größte Potenzial, sich im Zukunftsmarkt Meereswirt- schaft erfolgreich zu positionieren. Im Schiffsbau wird nicht nur an der Steigerung der Effizienz von Antrieben, sondern zunehmend auch an alternativen Antriebssystemen geforscht. Verflüssigtes Erdgas – LNG (Liquid Natural Gas) – wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Das US- Unternehmen Tote Shipholdings Inc. hat den ersten Dual-Treibstoff-Niedriggeschwindigkeits- motor in das weltweit erste flüssiggasgetriebene Containerschiff integrieren lassen. Geplant ist der Einsatz des Schiffes ab 2015.48 Im Jahr 2030 könnte die internationale Seeschifffahrt potenziell der größte LNG-Verbraucher im Verkehr sein.49 Den Zukunftsmarkt erschließen will zum Beispiel der Industriegase-Spezialist Linde durch Ausbau einer entsprechenden LNG-Infrastruktur. Biogas, Biodiesel, Methanol, Landstrom und Wasserstoff Chancen und Zukunftsmärkte
  • 27. 27 werden dagegen aller Voraussicht nach eher im Kurzstreckenverkehr oder in Nischen eine größere Rolle spielen. Durchsetzen dürften sich aber, zumindest auf lange Sicht, Hybridlösungen. Neue und leistungsfähigere Energiespeicher sind hier eine wichtige Voraussetzung.50 Ergonomie, Leichtbau und unterstützende Tech- nologien können ebenfalls dazu beitragen, Treib- stoff einzusparen. SkySails zum Beispiel ist ein Wind-Antriebssystem für Schiffe, bei dem ein Zugdrachen das Potenzial der Höhenwinde auf See nutzt und so eine Absenkung des Treibstoff- verbrauchs und der Emissionen ermöglicht.51 Der norwegische Ingenieur Terje Lade hat einen futu- ristischen Frachter konzipiert, bei dem der Rumpf wie ein Segel geformt ist, wodurch das Schiff bis zu 60 Prozent Treibstoff einsparen soll.52 Und das japanische Unternehmen Eco Marine Power hat Solar-Segel für Tanker und Frachter entwickelt, die ebenfalls dabei helfen sollen, Emissionen zu reduzieren.53 Die Verbindung von Spezialschiffbau und Green Shipping dürfte sich zu einem attraktiven Zukunftsmarkt entwickeln. Profitieren werden Anbieter von High-Tech-Komponenten, die sich durch ökonomische und ökologische Technologieführerschaft auszeichnen.54 Neben Green Shipping ist der Ausbau der regenerativen Offshore-Energie ein weiterer wichtiger Baustein im Bereich nachhaltigkeits- orientierter Chancen im Bereich der Meeres- wirtschaft. Dabei dient das Meer nicht allein der Energiegewinnung aus Wind- und Wellenenergie, sondern es kann in Zukunft auch als Energie- speicher genutzt werden. Der Ausbau der fluktuierenden erneuerbaren Energien macht die Entwicklung adäquater Energiespeicher dringend notwendig. Ein Konsortium unter Führung der HOCHTIEF Solutions AG prüft derzeit im For- schungsprojekt STENSEA (STored ENergy in the SEA) das Konzept eines Meeres-Pumpspeicher- kraftwerks. Dabei wird ein Beton-Hohlkörper auf dem Meeresgrund mit überschüssigem Lade- strom leer gepumpt und im Entladebetrieb über eine Turbine zum Generatorantrieb wieder mit Wasser gefüllt.55 Eine Methode Photovoltaik- Strom mit Hilfe von Druckluft und heißem Sand küstennah am Meeresgrund zu speichern wurde von der TU Wien entwickelt. Der Wirkungsgrad des Prozesses soll bei etwa 70 Prozent liegen. Eine Pilotanlage befindet sich im Bau.56 Chancen und Zukunftsmärkte
  • 28. Nachhaltigkeit rückt auch bei der Aquakultur zunehmend in den Fokus. Gerade industrielle Fischfarmen stehen in der Kritik, durch den Einfluss von Fischexkrementen maritime Biotope zu überlasten. Im Zentrum für Aquakulturfor- schung in Bremerhaven untersucht man daher im Projekt "Integrierte multitrophische Aquakultur", wie man in Windparks unterschiedliche Fische, Muscheln und Algen so ansiedeln kann, dass die Wasserqualität unverändert bleibt. Vorteile sind die Co-Nutzung von Offshore-Windpark und Aquakultur sowie die Nebenproduktion von hoch- wertigen Algen für kosmetische und medizinische Anwendungen.57 Das Problem der Trinkwasserknappheit wird sich in den nächsten Jahren in vielen Ländern weiter verschärfen. Auch hier eröffnet die Meereswirt- schaft einen bedeutenden Zukunftsmarkt. Bereits heute werden 300 Millionen Menschen mit Trink- wasser aus dem Meer versorgt. Zwischen 2013 und 2018 wird der weltweite Markt für Meerwas- serentsalzungsanlagen um mehr als 50 Prozent auf insgesamt 15,3 Milliarden US-Dollar wach- sen.58 In Zukunft werden vor allem energiearme oder auf regenerativen Energien beruhende Ent- salzungstechnologien an Bedeutung gewinnen. Zunehmende Extremwetterereignisse und der Meeresspiegelanstieg werden dazu führen, dass die Investitionen in den Küstenschutz weltweit weiter steigen. Deicherhöhungen und -verstär- kungen, Landgewinnungsmaßnahmen und künst- liche Riffe sind nur einige Beispiele, wie der Mensch drohenden Überflutungen Herr zu werden versucht. Länder wie die Niederlande, die sich schon länger mit dem steigenden Meeres- spiegel auseinandersetzen müssen, entwickeln ganz neue Strategien, zum Beispiel die 'Aqua- Architektur'. Innovative Bau- und Wohnprojekte zeigen, wie der Mensch in Zukunft auch mit dem Wasser leben kann. So entsteht bei Den Haag der erste treibende Apartmentkomplex Europas, de Citadel, mit 60 Luxusapartments. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Waterstudio.NL.59 Schwimmende Häuser, die mit dem jeweiligen Wasserpegel steigen oder sinken, eröffnen der Bau- und Immobilienindustrie in entsprechend gefährdeten Gebieten neue Chancen. Gleichzeitig zeigen solche Projekte aber auch, dass sich der Mensch in Zukunft einen ganz neuen Arbeits- und Lebensraum erschließen könnte. Weltweit 28Chancen und Zukunftsmärkte
  • 29. 29 arbeiten Architekten an visionären Konzepten, wie sich mit schwimmenden Städten vor den Küsten urbaner Ballungsgebiete nachhaltig neuer Lebensraum schaffen lässt. Entwickelt wurde ein solches Konzept beispielsweise von DeltaSync: 'Blue Revolution' sieht einen der eigentlichen Metropole vorgelagerten schwimmenden Stadtteil vor, der unter anderem auch der Nahrungsmittel- und Biotreibstoff-Produktion dient.60 Eine erste komplette autonome und schwimmende Stadt will das amerikanische Seasteading Institute mit dem 'Floating City Project' verwirklichen.61 Mit dem Ausbau der Offshore-Industrie ent- wickeln sich die Ozeane bereits heute zum Arbeits- und Lebensraum. Derzeit befindet sich die Prelude FLNG im Bau, die nach ihrer Fertig- stellung im Jahr 2015 mit einer Länge von 488 Metern das größte Schiff der Welt sein wird. Shells schwimmende Offshore-Anlage soll der Förderung, Verflüssigung, Lagerung und dem Umschlag von Erdgas dienen und wird einer Besatzung von 350 Personen Platz bieten.62 Willkommen: Das 21. Jahrhundert ist die Ära der Meereswirtschaft. Chancen und Zukunftsmärkte
  • 30. 30 Machen Sie Ihre Vision und Strategie zukunftsrobuster!
  • 31. 31 Inhouse-Workshop Zukunftsmärkte in der Meereswirtschaft Impulsvortrag: Ein Impulsvortrag zum Thema "Zukunftsmärkte in der Meereswirtschaft" inspiriert Ihr Zukunftsteam. Umfeld-Entwicklungen: Wir analysieren gemeinsam, welche konkreten Auswirkungen die Marktentwicklungen auf Ihr aktuelles Geschäft haben. Ihre strategischen Handlungsoptionen: Wir entwickeln gemeinsam vorteilhafte Handlungsmöglichkeiten für Ihr Geschäft. Nächste Schritte: Konkrete Schritte zur Umsetzung und weiteren Verwendung der erarbeiteten Ergebnisse bieten Orientierung und motivieren. Abschluss: Wir lassen den Tag im angenehmen Miteinander ausklingen. Kontakt
  • 32. 1 UNPD (2013): World Population Prospects: The 2012 Revision, Link, Veröffentlichungsdatum: 2013, Abrufdatum: 17.06.2013 2 University of Washington (2014): World population to keep growing this century, hit 11 billion by 2100, Link, Veröffentlichungsdatum: 18.09.2014, Abrufdatum: 19.09.2014 3 EIA (2014): International Energy Outlook 2013. With Projections to 2040, Washington, D.C (Link) 4 United Nations University - EHS und Bündnis Entwicklung Hilft (2014): WeltRisikoBericht 2014, Bonn/Berlin (Link) 5 Europäische Kommission (2014): Europäischer Tag der Meere zum Thema nachhaltiger Meerestourismus und Vernetzung, Link, Veröffentlichungsdatum: 17.05.2013, Abrufdatum: 13.10.2014 6 KPMG (2013): Future State 2030. The global megatrends shaping governments (Link) 7 HSBC (2014): Global exports to gather pace, Link, Veröffentlichungsdatum: 16.09.2014, Abrufdatum: 16.09.2014 8/16 Lloyd's Register et al. (2013): Global Marine Trends 2030, London/Hampshire/Glasgow 9 Det Norske Veritas (2012): Shipping 2020, Oslo (Link) 10 Transparency Market Research (2014): Global Aquaculture Market is Expected to Reach USD 195.13 billion in 2019, Link, Veröffentlichungsdatum: 12.06.2014, Abrufdatum: 18.06.2014 11/15 Maribus (2014): World ocean review - Teil 3: Rohstoffe aus dem Meer - Chancen und Risiken; Hamburg (Link) 12 BDI (2014): Die Chancen des Tiefseebergbaus für Deutschlands Rolle im Wettbewerb um Rohstoffe, Berlin (Link) 13 ExxonMobil (2014): 2014 The Outlook for Energy: A view to 2040, Irving (Link) 14 Nautilus Minerals (2014): Website des Unternehmens, Link, Veröffentlichungsdatum: 2014, Abrufdatum: 14.10.2014 17 Spiegel Online (2013): Testbohrung: Japan fördert Methanhydrat aus der Tiefsee, Link, Veröffentlichungsdatum: 12.03.2013, Abrufdatum: 14.10.2014 18 GlobalData (2014): Global Offshore Wind Power Market to Reach Almost 40 Gigawatts by 2020, says GlobalData, Link, Veröffentlichungsdatum: 16.09.2014, Abrufdatum: 10.10.2014 19 Minesto (2014): Website des Unternehmens, Link, Veröffentlichungsdatum: 2014, Abrufdatum: 14.10.2014 20 Roland Berger (2013): Offshore Wind Toward 2020. On the pathway to cost competiveness (Link) 21 Europäische Kommission (2012): Blaues Wachstum. Chancen für nachhaltiges marines und maritimes Wachstum, Brüssel (Link) 22 BREA (2014): The Global Economic Contribution of Cruise Tourism 2013, Exton (Link) 23 Cruise Market Watch (2014): Growth of the Cruise Line Industry, Link, Veröffentlichungsdatum: 2014, Abrufdatum: 15.09.2014 24 Ocean Shipping Consultants (2013): Strong Cruise Demand Ahead, Dynamic Prospects for Ports, Link, Veröffentlichungsdatum: 2013, Abrufdatum: 16.09.2014 25 Deep Ocean Technology (2014): An Underwater Hotel, Link, Veröffentlichungsdatum: 2014, Abrufdatum: 15.09.2014 Quellen 32
  • 33. 26/36/38 Deutscher Bundestag (2013): Dritter Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland, Berlin (Link) 27 PwC (2014): Vernetzt auf hoher See – Deutsche Reeder setzen auf moderne Flotten, Link, Veröffentlichungsdatum: 03.07.2014, Abrufdatum: 15.09.2014 28 Schröder, Daniela (2013): Das Tor zur Provinz, Link, Veröffentlichungsdatum: 13.10.2013, Abrufdatum: 16.10.2014 29 n-tv.de (2014): Asiens Häfen sind der Maßstab, Link, Veröffentlichungsdatum: 18.08.2014, Abrufdatum: 16.10.2014 30 Andersen, Ole (2014): Sulphur regulations cost Hapag-Lloyd up to USD 270 million, Link, Veröffentlichungsdatum: 09.07.2014, Abrufdatum: 11.09.2014 31 IMO (2014): International Maritime Organization – Regulation 14 "Air pollution - Sulphur Oxides", Link, Veröffentlichungsdatum: 2014, Abrufdatum: 17.10.2014 32/49 Wurster, R. et al. (2014): LNG als Alternativkraftstoff für den Antrieb von Schiffen und schweren Nutzfahrzeugen , München/ Ottobrunn, Heidelberg, Berlin (Link) 33 PwC (2014): What are the prospects for global trade growth? Global Economy Watch. October 2014 (Link) 34 MWP GmbH et al. (2013): Seeverkehrsverflechtungs-prognose 2030, Hamburg (Link) 35 Europäische Kommission (2013): Europe's Seaports 2030: Challenges Ahead, Link, Veröffentlichungsdatum: 23.05.2013, Abrufdatum: 20.10.2014 37 OECD (2011): Strategic Transport Infrastructure Needs to 2030, Paris (Link) 39 WWF Deutschland (2013): Szenario für eine Seehafenkooperation im Bereich des Containerverkehrs, Berlin (Link) 40 Markets and Markets (2014): Unmanned Underwater Vehicles Market by Product, Application, Region & Country - Global Trends & Forecasts to 2014 - 2019, Link, Veröffentlichungsdatum: 2014, Abrufdatum: 20.10.2014 41 Markets and Markets (2013): Offshore Support Vessel Market by Type & by Geography - Global Trends & Forecast to 2018, Link, Veröffentlichungsdatum: 2013, Abrufdatum: 21.10.2014 42 University of Tasmania (2014): Offshore warehouse concept set to revolutionise transhipping industry, Link, Veröffentlichungsdatum: 27.05.2014, Abrufdatum: 10.09.2014 43 Navigant Research (2013): Installed Submarine Electricity Cables Will Surpass 300 Worldwide by 2023, Link, Veröffentlichungsdatum: 25.11.2013, Abrufdatum: 27.11.2013 44 Wynn, Russell B. et al. (2014): Autonomous Underwater Vehicles (AUVs): Their past, present and future contributions to the advancement of marine geoscience, in: Marine Geology Volume 352, 1 June 2014, Pages 451–468 (Link) 45 BMWi (2011): Maritime Technologien der nächsten Generation. Das Forschungsprogramm für Schiffbau, Schifffahrt und Meerestechnik 2011-2015, Berlin (Link) Quellen 33
  • 34. 46 Stoller, Detlev (2014): Containerschiffe sollen automatisch und ohne Crew übers Meer steuern, Link, Veröffentlichungsdatum: 08.04.2014, Abrufdatum: 21.10.2014 47 vom Baur, Michael (2012): Marine Technologies - an Ocean of Opportunities, Brussels (Link) 48 VerkehrsRundschau(2014): LNG-Containerschiff erhält MAN-Motor, Link, Veröffentlichungsdatum: 13.10.2014, Abrufdatum: 21.10.2014 50 DNV GL (2014): Alternative Fuels For Shipping, Høvik (Link) 51 SkySails (2014): Powerful – unlimited – free, Link, Veröffentlichungsdatum: 2014, Abrufdatum: 12.09.2014 52 Maaß, Stephan (2014): Segelnder Frachter soll Schifffahrt revolutionieren, Link, Veröffentlichungsdatum: 12.07.2014, Abrufdatum: 14.07.2014 53 Eco Marine Power (2014): Website des Unternehmens, Link, Veröffentlichungsdatum: 2014, Abrufdatum: 22.10.2014 54 Mutschler, Jörg (2014): Maritime Zulieferindustrie in Deutschland – Nachhaltigkeit als Chance für Hochtechnologie, Bremen (Link) 55 Hochtief Solutions AG und Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (2013): StEnSea - Storing Energy at Sea, Link, Veröffentlichungsdatum: 2013, Abrufdatum: 28.10.2014 56 TU Wien (2014): Kann man Energie im Sand speichern?, Link, Veröffentlichungsdatum: 21.03.2014, Abrufdatum: 28.10.2014 57 IMARE Institut für Marine Ressourcen GmbH (2014): Zentrum für Aquakulturforschung – ZAF, Link, Veröffentlichungsdatum: 2014, Abrufdatum: 28.10.2014 58 Markets and Markets (2014): Water Desalination Equipment Market worth $15,274 Million By 2018, Link, Veröffentlichungsdatum: 30.04.2014, Abrufdatum: 30.04.2014 59 Schweighöfer, Kerstin (2014): Schwimmende Städte, Link, Veröffentlichungsdatum: 30.03.2014, Abrufdatum: 22.10.2014 60 DeltaSync (2012): Blue Revolution, Link, Veröffentlichungsdatum: 2012, Abrufdatum: 22.10.2014 61 Seasteading Institute (2014): The Floating City Project (Link) 62 Shell (2014): Prelude FLNG, Link, Veröffentlichungsdatum: 2014, Abrufdatum: 22.10.2014 Quellen 34
  • 35. www.FutureManagementGroup.com Hier Promoter-Bild einfügen Hier Promoter-Teaser einfügen und an jeweiligen Senior anpassen Hier Impressum-Block einfügen und ISSN-Nr. anpassen Bernd Hinrichs Partner und Leiter der FutureMarkets-Center 'Geld und Vorsorge' sowie 'Finanzierung'' bei der FutureManagementGroup AG Kontakt: HB@FutureManagementGroup.com +49 - (0)173 – 34 69 841 Über die FutureManagementGroup AG Die FutureManagementGroup AG unterstützt seit 1991 Führungsteams internationaler Unternehmen dabei, Chancen in Zukunftsmärkten zu erkennen und eine motivierende und zukunftsrobuste Ausrichtung, Vision und Strategie zu entwickeln und zu implementieren. So schafft sie die wichtigste Grundlage für Wettbewerbs- vorteile, wirksame Führung und großen nachhaltigen Erfolg für Unternehmen und Mitarbeiter. Impressum © FutureManagementGroup AG, 2014 Wallufer Straße 3a D-65343 Eltville Telefon: +49 (0)6123 60109 – 0 Telefax: +49 (0)6123 60109 - 29 office@futuremanagementgroup.com www.FutureManagementGroup.com Vorstand: Dr. Pero Mićić (Vorsitzender), Martin Ruesch Aufsichtsratsvorsitzender: Prof. Dr. Peter Mettler Registergericht: Amtsgericht Wiesbaden Eintragungsnummer: HRB 17918 Umsatzsteuer-Ident.-Nr: DE 227 644 650 Bilder und Grafiken © iStock FutureManagementGroup AG Die Bilder und Grafiken in diesem Dokument sind urheberrechtlich geschützt. Bei weiterer Verwendung dieser Materialien setzen Sie sich bitte mit dem Rechteinhaber in Verbindung. ISSN: 2363-6734