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BLATT 1



                            DIE FAMILIE DER FORMEL 1-REIFEN 2012


Pirelli hat alle Slicks für die Formel 1-Weltmeisterschaft 2012 verändert und eine modifizierte
Version der Regenreifen eingeführt. Nur der Intermediate – der Cinturato Grün – bleibt
unverändert.

Die von den Teams gewünschten Charaktereigenschaften der Reifen für 2012 sind im Einklang mit
den Erwartungen des vergangenen Jahres: Reifen, die helfen, einen unterhaltsamen Wettkampf mit
mindestens zwei Boxenstopps und vielen unterschiedlichen Strategien zu erleben. Das neue Design
der Pirelli Reifen für 2012 berücksichtigt die Regeländerungen der FIA bezüglich der Diffusor.

Die Reifen werden „quadratischer“. Die erste große Veränderung in diesem Jahr ist die
Einführung eines neuen Profils. Die Reifen, die 2012 zum Einsatz kommen, haben ein
quadratischeres Profil, um die Verschleißrate zu verbessern: insbesondere an der sehr wichtigen
Reifenschulter. Die neuen Vorder- und Hinterreifen wurden entwickelt, um die Belastung
gleichmäßiger über die Aufstandsfläche zu verteilen. Diese Modifikation, die die Beanspruchung und
die Temperatur der gesamten Reifenoberfläche reguliert, wurde entwickelt, um das Risiko des
Blistering zu reduzieren und den Reifenabrieb über einen breiteren Bereich der Aufstandsfläche zu
verteilen. Das vergrößert die Zeitspanne, in welcher der Reifen Höchstleistung bieten kann. Aber es
beeinflusst nicht seine Gesamtlebensdauer.

Die neuen Reifen wurden so gestaltet, dass sie mehr Grip für die Hinterachse liefern. Dadurch
kompensieren sie die Reduzierung des aerodynamischen Abtriebs, der durch die neusten von der
FIA eingeführten Regeländerungen verursacht wird.

Die Reifen werden weicher. Pirelli wird einige komplett neue Mischungen für die Meisterschaft 2012
einführen. Die Ausnahme ist der supersofte Reifen, bei dem sich nur das Profil verändert hat.

Ziel ist es, den Leistungsunterschied zwischen den verschiedenen Mischungen zu verringern.

Während der Saison 2011 trennten die für ein Rennen nominierten Mischungen zwischen 1,2 und
1,8 Sekunden pro Runde. Dieses Jahr soll die Differenz auf weniger als eine Sekunde sinken: im
Durchschnitt zwischen sechs und acht Zehntelsekunden.

Allgemein gesagt werden die Reifen für 2012 weicher und weniger konservativ sein als ihre
Vorgänger. Die Tatsache, dass die Teams schnell verstanden, wie die Reifen funktionieren, ebnete
schon in der zweiten Hälfte 2011 den Weg für einige extremere Lösungen mit Reifen, die in der
Lage waren, mehr Grip zu generieren. Diese Eigenschaften in Kombination mit der geringeren
Lücke bei den Rundenzeiten und einer deutlichen Abbaukurve der einzelnen Mischungen erlauben
den Teams den Einsatz unterschiedlichster Rennstrategien.

P Zero im Trockenen, Cinturato im Nassen. Die Innovationen für 2012 beinhalten sowohl neue
Namen als auch neue Farben für die Reifen. Die beiden Mischungen für nasse Bedingungen
erhalten den Namen Cinturato. Der Regenreifen wird durch blaue Markierungen gekennzeichnet, der
Intermediate durch grüne. Die vier Slickmischungen, die weiterhin P Zero heißen, behalten ihre
Farben vom letzten Jahr: Silber für hart, Weiß für medium, Gelb für soft und Rot für supersoft.
Sowohl die P Zero als auch die Cinturato Reifen werden durch größere Markierungen an den
Reifenflanken leichter zu erkennen sein.

Die Slicks

Die Reifen für trockenes Wetter, bekannt als Slicks, sind an ihrem glatten Profil zu erkennen,
das frei von Blöcken und Rillen ist. Sie werden in vier Mischungen geliefert: supersoft, soft,
medium und hart. Durch die vier Gummizusammensetzungen sind die Reifen auf den
verschiedensten Rennstrecken einsetzbar, die sich in Bezug auf die Asphaltart, die Anzahl und
Schwere der Kurven und die Höchstgeschwindigkeiten auf den Geraden unterscheiden. Das
erlaubt den Teams den Einsatz einer großen Palette von Strategien.

P Zero Rot, ein supersofter für Straßenkurse. Von den vier Slicks ist das der einzige Reifen,
der sich nicht verändert hat. Der Pneu bewies, dass er besonders vielseitig ist. Auf langsamen
und kurvenreichen Strecken, für die rutschiger Asphalt und geringe Querkräfte charakteristisch
sind, bot er Höchstleistung. Das ist die ideale Mischung für Straßenkurse oder Strecken, die
zum Teil aus Straßenabschnitten bestehen.

P Zero Gelb, weicher mit weniger Blistering. Der neue softe Reifen passt gut zu
Rennstrecken mit geringem Reifenabrieb. Er wurde entwickelt, um ein hohes Maß an Grip in
Kombination mit einem deutlichen Reifenabbau zu liefern. Daraus resultiert eine
vergleichsweise kurze Lebensdauer, die den Teams mehr Optionen für Boxenstopp-Strategien
bietet. Es fördert auch spannendere Rennen. Im Vergleich zum soften Pneu 2011 ist der neue
Reifen wärme-resistenter, um das Risiko von Blistering zu verringern. Getestet wurde der P
Zero Gelb das erste Mal während des freien Trainings zum Großen Preis von Abu Dhabi 2011.
Er wird 2012 zusammen mit dem P Zero Weiß (medium) die meisten Nominierungen erhalten.
Diese Kombination bietet eine großartige Flexibilität und eine schnelle Aufwärmzeit.

P Zero Weiß, der medium Reifen passt zu allen Konditionen. Dieser extrem vielseitige
Reifen passt sich gut an alle Streckenbedingungen an, insbesondere wenn eine Strecke
unterschiedliche Asphaltvarianten und Charaktereigenschaften aufweist. Der brandneue P Zero
Weiß ist dazu bestimmt, als „optionaler“ Reifen auf Rennstrecken mit hohen Temperaturen oder
rauen Oberflächen zu fungieren. Auf weniger harten Kursen mit leichteren Anforderungen an
die Pneus wird er der „primäre“ Reifen sein. Die neue medium Mischung wurde letztes Jahr im
freien Training des Großen Preises von Deutschland ausprobiert. Außerdem kam sie beim
Young Driver Test in Abu Dhabi zum Einsatz.

P Zero Silber, hart aber nicht unflexibel. Der neue harte Reifen garantiert maximale
Haltbarkeit und den geringsten Abbau sowie optimale Widerstandskraft bei den extremsten
Bedingungen. Aber er ist nicht so hart wie sein Vorgänger. Der P Zero Silber ist ideal für lange
Stints, braucht aber länger, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Außerdem passt er gut zu
Strecken mit rauem Asphalt, großen Querkräften und hohen Temperaturen. Der neue P Zero
Silber wurde in Barcelona von Lucas di Grassi, dem Testfahrer von Pirelli, unter die Lupe
genommen. Es ist der einzige Pneu, mit dem die regulären Fahrer bisher keine Erfahrung
haben.

Die Nassreifen

Die Nassreifen erkennt man an den Rillen in der Lauffläche. Sie gibt es in zwei Varianten:
Regenreifen und Intermediate. Der Regenreifen ist durch seine tiefen Furchen und Lamellen in der
Lauffläche leicht zu erkennen, durch die das Wasser auf nassem Asphalt verdrängt wird. Der
Intermediate hat weniger tiefe Kanäle und ist für feuchte oder leicht nasse Oberflächen sowie
unsichere Wetterbedingungen bestimmt.
Cinturato Blau, der Regenreifen. Von den beiden Nassreifen wurde nur der Reifenreifen im
Vergleich zur Version 2011 deutlich verändert. Die Veränderungen betreffen die Hinterreifen, die ein
neues Profil haben, um die Wasserverteilung bei Aquaplaning zu optimieren und höhere
Lenkpräzision zu garantieren. Gekennzeichnet durch tiefe Rillen, ähnlich zu denen bei Pkw-Reifen,
wurde der Regenreifen entwickelt, um bei 300 km/h mehr als 60 Liter Wasser pro Sekunde zu
verdrängen: mehr als sechsmal so viel wie ein Pkw-Reifen, der bei deutlich langsameren
Geschwindigkeiten rund 10 Liter pro Sekunde verdrängt.

Cinturato Grün, der Intermediate für leichten Regen. Nach den exzellenten Leistungen, die
dieser Pneu in der Saison 2011 gezeigt hat, insbesondere bei anspruchsvollen Rennen wie dem
Großen Preis von Kanada, haben die Pirelli Ingenieure entschieden, den Intermediate nicht zu
verändern. Durch die im Vergleich zum Regenreifen flacheren Rillen verdrängt der Intermediate
weniger Wasser. Er ist die ideale Wahl bei feuchtem oder abtrocknendem Asphalt, ohne
Kompromisse bei der Performance eingehen zu müssen.

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  • 1. BLATT 1 DIE FAMILIE DER FORMEL 1-REIFEN 2012 Pirelli hat alle Slicks für die Formel 1-Weltmeisterschaft 2012 verändert und eine modifizierte Version der Regenreifen eingeführt. Nur der Intermediate – der Cinturato Grün – bleibt unverändert. Die von den Teams gewünschten Charaktereigenschaften der Reifen für 2012 sind im Einklang mit den Erwartungen des vergangenen Jahres: Reifen, die helfen, einen unterhaltsamen Wettkampf mit mindestens zwei Boxenstopps und vielen unterschiedlichen Strategien zu erleben. Das neue Design der Pirelli Reifen für 2012 berücksichtigt die Regeländerungen der FIA bezüglich der Diffusor. Die Reifen werden „quadratischer“. Die erste große Veränderung in diesem Jahr ist die Einführung eines neuen Profils. Die Reifen, die 2012 zum Einsatz kommen, haben ein quadratischeres Profil, um die Verschleißrate zu verbessern: insbesondere an der sehr wichtigen Reifenschulter. Die neuen Vorder- und Hinterreifen wurden entwickelt, um die Belastung gleichmäßiger über die Aufstandsfläche zu verteilen. Diese Modifikation, die die Beanspruchung und die Temperatur der gesamten Reifenoberfläche reguliert, wurde entwickelt, um das Risiko des Blistering zu reduzieren und den Reifenabrieb über einen breiteren Bereich der Aufstandsfläche zu verteilen. Das vergrößert die Zeitspanne, in welcher der Reifen Höchstleistung bieten kann. Aber es beeinflusst nicht seine Gesamtlebensdauer. Die neuen Reifen wurden so gestaltet, dass sie mehr Grip für die Hinterachse liefern. Dadurch kompensieren sie die Reduzierung des aerodynamischen Abtriebs, der durch die neusten von der FIA eingeführten Regeländerungen verursacht wird. Die Reifen werden weicher. Pirelli wird einige komplett neue Mischungen für die Meisterschaft 2012 einführen. Die Ausnahme ist der supersofte Reifen, bei dem sich nur das Profil verändert hat. Ziel ist es, den Leistungsunterschied zwischen den verschiedenen Mischungen zu verringern. Während der Saison 2011 trennten die für ein Rennen nominierten Mischungen zwischen 1,2 und 1,8 Sekunden pro Runde. Dieses Jahr soll die Differenz auf weniger als eine Sekunde sinken: im Durchschnitt zwischen sechs und acht Zehntelsekunden. Allgemein gesagt werden die Reifen für 2012 weicher und weniger konservativ sein als ihre Vorgänger. Die Tatsache, dass die Teams schnell verstanden, wie die Reifen funktionieren, ebnete schon in der zweiten Hälfte 2011 den Weg für einige extremere Lösungen mit Reifen, die in der Lage waren, mehr Grip zu generieren. Diese Eigenschaften in Kombination mit der geringeren Lücke bei den Rundenzeiten und einer deutlichen Abbaukurve der einzelnen Mischungen erlauben den Teams den Einsatz unterschiedlichster Rennstrategien. P Zero im Trockenen, Cinturato im Nassen. Die Innovationen für 2012 beinhalten sowohl neue Namen als auch neue Farben für die Reifen. Die beiden Mischungen für nasse Bedingungen
  • 2. erhalten den Namen Cinturato. Der Regenreifen wird durch blaue Markierungen gekennzeichnet, der Intermediate durch grüne. Die vier Slickmischungen, die weiterhin P Zero heißen, behalten ihre Farben vom letzten Jahr: Silber für hart, Weiß für medium, Gelb für soft und Rot für supersoft. Sowohl die P Zero als auch die Cinturato Reifen werden durch größere Markierungen an den Reifenflanken leichter zu erkennen sein. Die Slicks Die Reifen für trockenes Wetter, bekannt als Slicks, sind an ihrem glatten Profil zu erkennen, das frei von Blöcken und Rillen ist. Sie werden in vier Mischungen geliefert: supersoft, soft, medium und hart. Durch die vier Gummizusammensetzungen sind die Reifen auf den verschiedensten Rennstrecken einsetzbar, die sich in Bezug auf die Asphaltart, die Anzahl und Schwere der Kurven und die Höchstgeschwindigkeiten auf den Geraden unterscheiden. Das erlaubt den Teams den Einsatz einer großen Palette von Strategien. P Zero Rot, ein supersofter für Straßenkurse. Von den vier Slicks ist das der einzige Reifen, der sich nicht verändert hat. Der Pneu bewies, dass er besonders vielseitig ist. Auf langsamen und kurvenreichen Strecken, für die rutschiger Asphalt und geringe Querkräfte charakteristisch sind, bot er Höchstleistung. Das ist die ideale Mischung für Straßenkurse oder Strecken, die zum Teil aus Straßenabschnitten bestehen. P Zero Gelb, weicher mit weniger Blistering. Der neue softe Reifen passt gut zu Rennstrecken mit geringem Reifenabrieb. Er wurde entwickelt, um ein hohes Maß an Grip in Kombination mit einem deutlichen Reifenabbau zu liefern. Daraus resultiert eine vergleichsweise kurze Lebensdauer, die den Teams mehr Optionen für Boxenstopp-Strategien bietet. Es fördert auch spannendere Rennen. Im Vergleich zum soften Pneu 2011 ist der neue Reifen wärme-resistenter, um das Risiko von Blistering zu verringern. Getestet wurde der P Zero Gelb das erste Mal während des freien Trainings zum Großen Preis von Abu Dhabi 2011. Er wird 2012 zusammen mit dem P Zero Weiß (medium) die meisten Nominierungen erhalten. Diese Kombination bietet eine großartige Flexibilität und eine schnelle Aufwärmzeit. P Zero Weiß, der medium Reifen passt zu allen Konditionen. Dieser extrem vielseitige Reifen passt sich gut an alle Streckenbedingungen an, insbesondere wenn eine Strecke unterschiedliche Asphaltvarianten und Charaktereigenschaften aufweist. Der brandneue P Zero Weiß ist dazu bestimmt, als „optionaler“ Reifen auf Rennstrecken mit hohen Temperaturen oder rauen Oberflächen zu fungieren. Auf weniger harten Kursen mit leichteren Anforderungen an die Pneus wird er der „primäre“ Reifen sein. Die neue medium Mischung wurde letztes Jahr im freien Training des Großen Preises von Deutschland ausprobiert. Außerdem kam sie beim Young Driver Test in Abu Dhabi zum Einsatz. P Zero Silber, hart aber nicht unflexibel. Der neue harte Reifen garantiert maximale Haltbarkeit und den geringsten Abbau sowie optimale Widerstandskraft bei den extremsten Bedingungen. Aber er ist nicht so hart wie sein Vorgänger. Der P Zero Silber ist ideal für lange Stints, braucht aber länger, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Außerdem passt er gut zu Strecken mit rauem Asphalt, großen Querkräften und hohen Temperaturen. Der neue P Zero Silber wurde in Barcelona von Lucas di Grassi, dem Testfahrer von Pirelli, unter die Lupe genommen. Es ist der einzige Pneu, mit dem die regulären Fahrer bisher keine Erfahrung haben. Die Nassreifen Die Nassreifen erkennt man an den Rillen in der Lauffläche. Sie gibt es in zwei Varianten: Regenreifen und Intermediate. Der Regenreifen ist durch seine tiefen Furchen und Lamellen in der Lauffläche leicht zu erkennen, durch die das Wasser auf nassem Asphalt verdrängt wird. Der Intermediate hat weniger tiefe Kanäle und ist für feuchte oder leicht nasse Oberflächen sowie unsichere Wetterbedingungen bestimmt.
  • 3. Cinturato Blau, der Regenreifen. Von den beiden Nassreifen wurde nur der Reifenreifen im Vergleich zur Version 2011 deutlich verändert. Die Veränderungen betreffen die Hinterreifen, die ein neues Profil haben, um die Wasserverteilung bei Aquaplaning zu optimieren und höhere Lenkpräzision zu garantieren. Gekennzeichnet durch tiefe Rillen, ähnlich zu denen bei Pkw-Reifen, wurde der Regenreifen entwickelt, um bei 300 km/h mehr als 60 Liter Wasser pro Sekunde zu verdrängen: mehr als sechsmal so viel wie ein Pkw-Reifen, der bei deutlich langsameren Geschwindigkeiten rund 10 Liter pro Sekunde verdrängt. Cinturato Grün, der Intermediate für leichten Regen. Nach den exzellenten Leistungen, die dieser Pneu in der Saison 2011 gezeigt hat, insbesondere bei anspruchsvollen Rennen wie dem Großen Preis von Kanada, haben die Pirelli Ingenieure entschieden, den Intermediate nicht zu verändern. Durch die im Vergleich zum Regenreifen flacheren Rillen verdrängt der Intermediate weniger Wasser. Er ist die ideale Wahl bei feuchtem oder abtrocknendem Asphalt, ohne Kompromisse bei der Performance eingehen zu müssen.