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Kommunikation mit alten Menschen mit Demenz
im Akutspital
Gabi Schmid, Kantonsspital Aarau AG, Pflegefachfrau MAS Geriatric Care;
Elke Steudter, Kalaidos Fachhochschule Gesundheit, Diplom Berufspädagogin Pflegewissenschaft;
Antoinette Conca, Kantonsspital Aarau AG, Leitung Fachabteilung Pflegewissenschaft, Pflege u. MTTD
Einleitung
Aufgrund der demografischen Alterung steigt die Zahl der in den Akutspitälern
behandelten alten Menschen mit Demenz. Im Rahmen der MAS-Abschlussarbeit Geriatric
Care wurde der Frage nachgegangen, wie Pflegepersonen die Kommunikation mit
Menschen mit Demenz im dynamischen Umfeld eines Akutspitals gestalten können. Die
Resultate aus systematischer Literaturrecherche und Befragung von ExpertInnen der
Praxis zeigen einfache Strategien und Massnahmen auf, um den Alltag für die Beteiligten
zu verbessern und bieten so einen Mehrwert für das Wohlbefinden der Betroffenen.
Verbale Kommunikation
•Verbesserte Kommunikation durch Anpassung in Wortwahl, Tonfall,
Komplexität und Rhythmus (Williams et al., 2009; Williams & Herman, 2011; Acton et al., 2007;
Christenson et al., 2011; Weitzel et al., 2011b; Baillie et al., 2012); Savundranayagam et al., 2007; befragte ExpertInnen)
•Elternsprache oder bevormundende Sprache von Pflegepersonen können
herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz provozieren (Williams et
al., 2009; Williams & Herman, 2011; Savundranayagam et al., 2007; befragte ExpertInnen)
Ergebnisse
Nonverbale Kommunikation
•Kommunikation über nonverbaler Signale: Emotionaler Gesichtsausdruck,
Ausdruck des Körpers, der Stimme (Williams & Herman, 2011; Seidl et al., 2012; Skovdahl et al.,
2007; Savundranayagam et al., 2007; befragte ExpertInnen)
•Ansprechen auf Gefühlsebene, in zugewandter Haltung (Baillie et al., 2012; Reisberg et
al., 2002)
Schlussfolgerung
•Wissen und Informationen:
Kenntnisse zu Demenzerkrankungen und Informationen
zu Menschen mit Demenz
•Pflegebeziehung:
Empathie, Respekt, Wertschätzung
Ausgebildete und spezialisierte Fachpersonen,
Multiplikatoren
Kultur des Austauschens, Selbstreflexion
•Methoden der Kommunikation:
Breites Instrumentarium an Kommunikationstechniken
Kongruente und personenzentrierte Kommunikation
•Herausforderungen für die Zukunft:
Personelle / strukturelle Anpassungen in Akutspitälern
Wissen und Teamkultur
•Pflegerische Strategien nutzen: Selbstreflexion (Van der Kooij, 2009), pflegerische
Beratung (Van der Kooij, 2010; Van der Kooij, 2011; befragte ExpertInnen), biografische Daten von
Menschen mit Demenz (Höwler, 2008), Einbezug von Angehörigen (Baillie et al., 2012;
befragte ExpertInnen)
•Kenntnisse zu Lebensgeschichte, Werte, Einstellungen, Vorlieben von
Menschen mit Demenz (Baillie et al., 2012; Höwler, 2008; befragte ExpertInnen)
Pflegebeziehung
•Personenzentrierte Haltung von Pflegepersonen unterstützt eine effektive
Kommunikation (Williams & Herman, 2011; Acton et al., 2007; Christenson et al., 2007; Baillie et al., 2012;
Savundranayagam et al., 2007; Höwler, 2008; befragte ExpertInnen)
•Gestaltung und Kontinuität der Pflegebeziehung prägen die Kommunikation
(Bailiie et al., 2012; Höwler, 2008; befragte ExpertInnen)
•Zeitdruck, Routine im Akutspital, sowie unzureichende interaktive Fähigkeiten
von Pflegepersonen beeinflussen die Kommunikation negativ (Weitzel et al., 2011a;
Höwler, 2008; Bush, 2003; befragte ExpertInnen)
Literaturquellen
Literaturverzeichnis bei der Autorin. Kontakt: gabi.schmid@ksa.ch
SBK-Kongress 2015 „MehrWert Pflege“, 6.-8. Mai 2015, Montreux
Herausfordernde Verhaltensweisen
•Herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz als
Kommunikationsmittel (Williams et al., 2009¸ Williams & Herman, 2009; Kovach et al., 2005; Algase et al.,
1996; befragte ExpertInnen)
•Personenzentrierte Kommunikation: Vermeidung oder Reduktion von
herausforderndem Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz (Van der Kooij,
2009; Höwler, 2008; Savundranayagam et al., 2007; Algase et al., 1996; befragte ExpertInnen)
Hintergrund
Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz für dementielle Erkrankungen (Höpflinger et al., 2012). Da immer mehr alte und sehr alte Menschen im Akutspital behandelt werden,
z.B. nach einem Sturz, steigt auch die Anzahl der Menschen mit Demenz im Spital (BAG, 2013). Ein stationärer Aufenthalt in einer Akutklinik wirkt sich oft negativ auf
Behandlungsresultate und Aufenthaltsdauer für Menschen mit Demenz aus (BAG, 2013; Weitzel et al., 2011a) und kann mit Einschränkungen in der Kommunikation sowie mit
herausforderndem Verhalten verbunden sein (Kleina & Wingenfeld, 2007; WHO, 2012).
Fragestellung und Zielsetzung
Die Abschlussarbeit MAS Geratric Care geht der Frage nach, welche Merkmale eine Kommunikation zwischen alten Menschen mit Demenz und Pflegepersonen im
Akutspital kennzeichnen. Es wird aufgezeigt, wie diese verbessert werden kann, auch im Hinblick auf Prävention von herausforderndem Verhalten von Menschen mit
Demenz.
Methode
Innerhalb einer systematischen Literaturrecherche in den elektronischen Datenbanken PubMed, CINAHL und AgeLine wurden zehn Studien ausgewählt und analysiert.
Die Ergebnisse dieser Analyse wurden mit drei ExpertInnen aus spitalinternen und -externen Bereichen mit vertieftem Wissen zu Kommunikation mit Menschen mit
Demenz validiert. Beide Datenquellen wurden miteinander verglichen und diskutiert und als Ergebnisse dargestellt. Schlussfolgerungen für die Praxis im Akutspital
wurden gezogen.

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Kommunikation mit alten Menschen mit Demenz im Akutspital

  • 1. Kommunikation mit alten Menschen mit Demenz im Akutspital Gabi Schmid, Kantonsspital Aarau AG, Pflegefachfrau MAS Geriatric Care; Elke Steudter, Kalaidos Fachhochschule Gesundheit, Diplom Berufspädagogin Pflegewissenschaft; Antoinette Conca, Kantonsspital Aarau AG, Leitung Fachabteilung Pflegewissenschaft, Pflege u. MTTD Einleitung Aufgrund der demografischen Alterung steigt die Zahl der in den Akutspitälern behandelten alten Menschen mit Demenz. Im Rahmen der MAS-Abschlussarbeit Geriatric Care wurde der Frage nachgegangen, wie Pflegepersonen die Kommunikation mit Menschen mit Demenz im dynamischen Umfeld eines Akutspitals gestalten können. Die Resultate aus systematischer Literaturrecherche und Befragung von ExpertInnen der Praxis zeigen einfache Strategien und Massnahmen auf, um den Alltag für die Beteiligten zu verbessern und bieten so einen Mehrwert für das Wohlbefinden der Betroffenen. Verbale Kommunikation •Verbesserte Kommunikation durch Anpassung in Wortwahl, Tonfall, Komplexität und Rhythmus (Williams et al., 2009; Williams & Herman, 2011; Acton et al., 2007; Christenson et al., 2011; Weitzel et al., 2011b; Baillie et al., 2012); Savundranayagam et al., 2007; befragte ExpertInnen) •Elternsprache oder bevormundende Sprache von Pflegepersonen können herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz provozieren (Williams et al., 2009; Williams & Herman, 2011; Savundranayagam et al., 2007; befragte ExpertInnen) Ergebnisse Nonverbale Kommunikation •Kommunikation über nonverbaler Signale: Emotionaler Gesichtsausdruck, Ausdruck des Körpers, der Stimme (Williams & Herman, 2011; Seidl et al., 2012; Skovdahl et al., 2007; Savundranayagam et al., 2007; befragte ExpertInnen) •Ansprechen auf Gefühlsebene, in zugewandter Haltung (Baillie et al., 2012; Reisberg et al., 2002) Schlussfolgerung •Wissen und Informationen: Kenntnisse zu Demenzerkrankungen und Informationen zu Menschen mit Demenz •Pflegebeziehung: Empathie, Respekt, Wertschätzung Ausgebildete und spezialisierte Fachpersonen, Multiplikatoren Kultur des Austauschens, Selbstreflexion •Methoden der Kommunikation: Breites Instrumentarium an Kommunikationstechniken Kongruente und personenzentrierte Kommunikation •Herausforderungen für die Zukunft: Personelle / strukturelle Anpassungen in Akutspitälern Wissen und Teamkultur •Pflegerische Strategien nutzen: Selbstreflexion (Van der Kooij, 2009), pflegerische Beratung (Van der Kooij, 2010; Van der Kooij, 2011; befragte ExpertInnen), biografische Daten von Menschen mit Demenz (Höwler, 2008), Einbezug von Angehörigen (Baillie et al., 2012; befragte ExpertInnen) •Kenntnisse zu Lebensgeschichte, Werte, Einstellungen, Vorlieben von Menschen mit Demenz (Baillie et al., 2012; Höwler, 2008; befragte ExpertInnen) Pflegebeziehung •Personenzentrierte Haltung von Pflegepersonen unterstützt eine effektive Kommunikation (Williams & Herman, 2011; Acton et al., 2007; Christenson et al., 2007; Baillie et al., 2012; Savundranayagam et al., 2007; Höwler, 2008; befragte ExpertInnen) •Gestaltung und Kontinuität der Pflegebeziehung prägen die Kommunikation (Bailiie et al., 2012; Höwler, 2008; befragte ExpertInnen) •Zeitdruck, Routine im Akutspital, sowie unzureichende interaktive Fähigkeiten von Pflegepersonen beeinflussen die Kommunikation negativ (Weitzel et al., 2011a; Höwler, 2008; Bush, 2003; befragte ExpertInnen) Literaturquellen Literaturverzeichnis bei der Autorin. Kontakt: gabi.schmid@ksa.ch SBK-Kongress 2015 „MehrWert Pflege“, 6.-8. Mai 2015, Montreux Herausfordernde Verhaltensweisen •Herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz als Kommunikationsmittel (Williams et al., 2009¸ Williams & Herman, 2009; Kovach et al., 2005; Algase et al., 1996; befragte ExpertInnen) •Personenzentrierte Kommunikation: Vermeidung oder Reduktion von herausforderndem Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz (Van der Kooij, 2009; Höwler, 2008; Savundranayagam et al., 2007; Algase et al., 1996; befragte ExpertInnen) Hintergrund Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz für dementielle Erkrankungen (Höpflinger et al., 2012). Da immer mehr alte und sehr alte Menschen im Akutspital behandelt werden, z.B. nach einem Sturz, steigt auch die Anzahl der Menschen mit Demenz im Spital (BAG, 2013). Ein stationärer Aufenthalt in einer Akutklinik wirkt sich oft negativ auf Behandlungsresultate und Aufenthaltsdauer für Menschen mit Demenz aus (BAG, 2013; Weitzel et al., 2011a) und kann mit Einschränkungen in der Kommunikation sowie mit herausforderndem Verhalten verbunden sein (Kleina & Wingenfeld, 2007; WHO, 2012). Fragestellung und Zielsetzung Die Abschlussarbeit MAS Geratric Care geht der Frage nach, welche Merkmale eine Kommunikation zwischen alten Menschen mit Demenz und Pflegepersonen im Akutspital kennzeichnen. Es wird aufgezeigt, wie diese verbessert werden kann, auch im Hinblick auf Prävention von herausforderndem Verhalten von Menschen mit Demenz. Methode Innerhalb einer systematischen Literaturrecherche in den elektronischen Datenbanken PubMed, CINAHL und AgeLine wurden zehn Studien ausgewählt und analysiert. Die Ergebnisse dieser Analyse wurden mit drei ExpertInnen aus spitalinternen und -externen Bereichen mit vertieftem Wissen zu Kommunikation mit Menschen mit Demenz validiert. Beide Datenquellen wurden miteinander verglichen und diskutiert und als Ergebnisse dargestellt. Schlussfolgerungen für die Praxis im Akutspital wurden gezogen.