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Heilberufe / Das Pflegemagazin2013; 65 (1) 29 
Pflege 2013 Management 
Universitäre Pflegebildung in Österreich 
Erweiterte Handlungskompetenz 
durch Pflegestudium 
Zwischen akademisch ausgebildeten Pflegenden und der Mortalität der Patienten gibt es einen signifikanten Zusammenhang: Je höher der Anteil gut ausgebildeter Pflegender, desto geringer die Mortali-tätsrate. Auch vor diesem Hintergrund entwickelten sich in Österreich universitäre Studienangebote im Bereich Pflege wie das „2in1-Modell Pflege“ und das „Online-Studium Pflegewissenschaft“. Die demographische Entwicklung in Österreich und Europa sowie 
dynamische Strukturverände-rungen im Gesundheitswesen führen im 
Bereich der Pflege zu einem Wandel in den jeweiligen Tätigkeitsfeldern und be- 
deuten wachsende Anforderungen an Staat und Gesellschaft. So ist zum Beispiel in den letzten Jahren in Österreich die Anzahl der stationären Aufenthalte ge-stiegen, während die durchschnittliche Aufenthaltsdauer kontinuierlich abge-nommen hat. Im Jahr 1989 lag sie in Akut- 
krankenanstalten bei elf Tagen und sank 
bis zum Jahr 2009 auf 6,7 Tage (Statistik 
Austria, 2011). 
Multimorbidität und chronische Er-krankungen wie Demenz sind wachsende Herausforderungen unserer Zeit. Von den rund acht Millionen Einwohnern in Ös- 
terreich waren im Jahr 2000 etwa 90.000 
Personen von einer Demenz mit einem hohen Hilfs- und Versorgungsbedarf be- 
troffen. Für das Jahr 2050 werden für diese Personengruppe 233.800 Betroffene prognostiziert. Das entspricht einem An-stieg von über 150% (Gesundheit Öster- 
reich GmbH, 2008). Rund 80% der pfle- 
gebedürftigen Menschen in Österreich werden derzeit noch von pflegenden Angehörigen betreut. Doch diese Res-source wird aufgrund von Veränderungen in der Familienstruktur zukünftig nicht mehr in diesem Ausmaß zur Verfügung stehen (Chorherr, 2007). 
Pflegesituationen ändern sich 
Vor diesem Hintergrund müssen Pflege- 
kräfte sich ständig auf neue, sich verän-dernde und komplexer werdende Pflege- 
situationen einstellen. Um mit diesen Veränderungen Schritt halten und eine patientenzentrierte Pflege gewährleisten 
zu können, bedarf es handlungskompe-tenter, flexibler und innovativer Pflege-kräfte, die über eine pflegerische und wissenschaftliche Expertise im Rahmen einer umfassenden Handlungskompetenz verfügen. Dabei handelt es sich um Kom-petenzen, die im Rahmen universitärer Pflegebildung erworben werden können. 
Aiken et al. (2003) konnten in diesem Kontext einen signifikanten Zusammen- 
hang zwischen akademisch ausgebildeten Pflegenden und der Mortalität der Pati-enten aufzeigen: Je höher der Anteil gut ausgebildeter Pflegender, desto geringer die Mortalitätsrate. Vor dem Hintergrund einer steigenden Pflegebedürftigkeit ge-winnt dieser Aspekt zunehmend an Be-deutung. 
Der internationale Trend sieht eine An-siedlung der Pflege(aus)bildung im terti- 
ären Bildungsbereich vor. Europaweit ist 
die Pflege(aus)bildung in Luxemburg, Deutschland und Österreich ausschließ- 
lich auf sekundärer Bildungsebene ange- 
Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg (PMU) Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität wurde 2002 gegründet und der Studi- 
enbetrieb im September 2003 aufgenommen. Sie ist Österreichs erste und Europas 
zweite medizinische Privatuniversität. Rechtsträger der Universität ist die „Paracelsus 
Medizinische Privatuniversität Salzburg – Privatstiftung“. Finanziert wird die PMU zu 
knapp 80% aus privaten Geldmitteln. Die Universität sieht ihren Auftrag in der For- 
schung und Lehre im Kernbereich der Health Sciences. 
Neben den Vollstudiengängen Humanmedizin, 2in1-Modell Pflege, Online-Studium 
Pflegewissenschaft (BScN) und ab 
April 2013 dem Masterstudiengang 
Pflegewissenschaft (MScN), werden 
zurzeit zwei postgraduelle Studien- 
gänge (Doktorratsstudium der Medi- 
zin. Wissenschaft – Dr. Scient. Med., 
PhD Molekulare Medizin) angeboten. 
Erweitert wird dieses Angebot durch 
ein breites Spektrum an Weiterbil- 
dungsmöglichkeiten u.a. Palliative 
Care, Wound Care Management und 
Basales und Mittleres Management. 
Die Abschlüsse ermöglichen den 860 
Studierenden den internationalen 
Austausch und die Mobilität auf dem 
internationalen Arbeitsmarkt. 
© Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg 
DOI: 10.1007/s00058-013-0184-3
30 Heilberufe / Das Pflegemagazin 2013; 65 (1) 
Pflege 2013 Management 
siedelt. Die Bestrebungen hinsichtlich einer Verankerung auf tertiärer Bildungs-ebene in Österreich werden bereits durch diverse Angebote von Hochschulen deut-lich. 
Die Paracelsus Medizinische Privat- 
universität liefert, basierend auf den Kri-terien nach Bologna, mit ihren Studium-sangeboten im Bereich der Pflege jene Bildungsgrundlage, die Pflegepersonen in Österreich benötigen, um mit den ein-gangs angeführten Veränderungen Schritt halten zu können. Hier sind besonders das „2in1-Modell Pflege“ und das „On-line- Studium Pflegewissenschaft“ her-vorzuheben. 
Das 2in1-Modell Pflege 
In Kooperation mit ausgewählten Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege bie-tet die Paracelsus Medizinische Privatu-niversität eine innovative, wissenschaft-lich fundierte Ausbildung an, die den europäischen Normen und gesellschaft-lichen Veränderungen in jeglicher Form 
entspricht. 
Das „2in1-Modell Pflege“ ist ein Kom-binationsstudiengang, der sieben Seme-ster dauert. Durch seine besondere Struk-tur schließen die Studierenden mit einem Diplom in der allgemeinen oder psychi-atrischen Gesundheits- und Krankenpfle-ge und dem akademischen Grad eines Bachelor of Science in Nursing (BScN) ab. Diese besondere Form der Generali-sierung wird dadurch ermöglicht, dass die pflegefachspezifischen Inhalte an den ko-operierenden Schulen und die übergeord-neten wissenschaftsbezogenen bezie-hungsweise evidenzbasierten Inhalte an der Universität gelehrt werden. Dieses innovative Bildungsangebot orientiert sich an den oben genannten gesellschaft-lichen Veränderungsprozessen, indem der Schwerpunkt auf folgende Säulen gelegt wird: 
▶ Wissenschaft und Forschung 
▶ Kooperation und Vernetzung 
▶ Forschungsgeleitete Lehre. 
Das „2in1-Modell Pflege“ vermittelt in Anlehnung an den Europäischen Quali-fikationsrahmen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen, die zur langfristigen Sicherstellung der pflegerischen Versor-gung in Österreich auf Basis international anerkannter Standards erforderlich ist. Die Studierenden erlangen die Fähigkeit, 
im praktischen Handlungsfeld auftre-tende Problemstellungen unter wissen-schaftlichen Kriterien zu bearbeiten, zu bewerten und zu evaluieren. Die Fähigkeit des analytischen Arbeitens, als gegen-warts- und zukunftsorientierter Anteil am pflegerischen Professionalisierungspro-zess, gewährleistet eine nachhaltige am Patienten orientierte Pflegepraxis. Durch die Kombination von Berufsausbildung und Studium wird ein zielorientierter und umfassender Austausch zwischen Theorie und Praxis ermöglicht, der die Grundvo-raussetzung für die Weiterentwicklung der Pflege darstellt. Dadurch werden selbst dezentral gelegene Einrichtungen wissenschaftlich unterstützt. 
Das Online-Studium 
Pflegewissenschaft 
Das Online-Studium Pflegewissenschaft 
richtet sich an Berufspraktiker, die bereits eine dreijährige Pflegeausbildung abge-schlossen haben und sich wissenschaftlich fundiert weiterqualifizieren wollen. Das Studium wird berufsbegleitend von zu Hause aus und nach individueller Zeitein-teilung absolviert. Neue Lehr- und Lern-medien garantieren die hohe Flexibilität 
und die Studierenden können das Studi-um 
organisatorisch in ihr Berufs-und Privatleben integrieren. Diese Lehr- und 
Lernmedien sind u.a. interaktive und ver-tonte Lernprogramme, spezielle Prü-fungssysteme und Web Conferencing. 
Für seine didaktische und mediale Qua-lität wurde der Studiengang mit dem eu-ropäischen EduMedia Siegel 2011 und der europäischen Comenius-EduMedia-Me-daille 2011 ausgezeichnet. 
Während des gesamten Studiums ste-hen die Dozenten regelmäßig online zur 
Verfügung und leisten in ihrem jeweiligen Fachgebiet eine fachlich-inhaltliche und 
persönliche Betreuung. Die Studierenden befassen sich während des Studiums in-haltlich mit berufspraktischen Fragestel-lungen, die sich aus ihrem beruflichen Handlungsfeld ergeben. Neben der, für die Studierenden bereits gewohnten fach-praktischen Auseinandersetzung, erwer-ben sie die Kompetenzen, Problemstel-lungen zu reflektieren und aus einer wis-senschaftlichen Perspektive zu beleuch-ten. Gewohnte, vielleicht bereits rituali-sierte Pflegehandlungen werden kritisch 
hinterfragt und analysiert. So eröffnen Sabine Balzer 
Studiengangsleitung 2in1-Modell Pflege 
Diana Brodda 
Studiengangsleitung Online-Bachelor 
Pflegewissenschaft 
Sabine Erbschwendtner 
Stefan Hagauer 
Wissenschaftliche Mitarbeiter 
Paracelsus Medizinische Privatuniversität 
Strubergasse 21, A-5020 Salzburg 
Literatur bei den Verfassern 
sich den Studierenden neue Handlungs-möglichkeiten. Sie werden in die Lage versetzt ihr Pflegehandeln noch stärker argumentativ zu begründen und Sequen-zen 
eines Entscheidungsprozesses, inner-halb dieser Handlungenabläufe, zu defi-nieren. 
Das Online-Studium Pflegewissen-schaft und das 2in1-Modell Pflege bieten 
eine wissenschaftliche Grundlage, die in 
weiterer Folge eine zeitgemäße Patienten-versorgung durch professionelles, reflek-tiertes Pflegehandeln gewährleistet. 
Pflege in Europa 
Über die Ausbildungskonzepte in 
Österreich berichten Franz Allmer und 
Prof. Dr. Dr. Jürgen Osterbrink am 
26. Januar auf dem Kongress Pflege 
2013 in Berlin. 
www.heilberufe-kongresse.de 
Heilberufe 
K O N G R E S S E

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Universitäre Pflegebildung in Österreich - Erweiterte Handlungskompetenz durch Pflegestudium

  • 1. Heilberufe / Das Pflegemagazin2013; 65 (1) 29 Pflege 2013 Management Universitäre Pflegebildung in Österreich Erweiterte Handlungskompetenz durch Pflegestudium Zwischen akademisch ausgebildeten Pflegenden und der Mortalität der Patienten gibt es einen signifikanten Zusammenhang: Je höher der Anteil gut ausgebildeter Pflegender, desto geringer die Mortali-tätsrate. Auch vor diesem Hintergrund entwickelten sich in Österreich universitäre Studienangebote im Bereich Pflege wie das „2in1-Modell Pflege“ und das „Online-Studium Pflegewissenschaft“. Die demographische Entwicklung in Österreich und Europa sowie dynamische Strukturverände-rungen im Gesundheitswesen führen im Bereich der Pflege zu einem Wandel in den jeweiligen Tätigkeitsfeldern und be- deuten wachsende Anforderungen an Staat und Gesellschaft. So ist zum Beispiel in den letzten Jahren in Österreich die Anzahl der stationären Aufenthalte ge-stiegen, während die durchschnittliche Aufenthaltsdauer kontinuierlich abge-nommen hat. Im Jahr 1989 lag sie in Akut- krankenanstalten bei elf Tagen und sank bis zum Jahr 2009 auf 6,7 Tage (Statistik Austria, 2011). Multimorbidität und chronische Er-krankungen wie Demenz sind wachsende Herausforderungen unserer Zeit. Von den rund acht Millionen Einwohnern in Ös- terreich waren im Jahr 2000 etwa 90.000 Personen von einer Demenz mit einem hohen Hilfs- und Versorgungsbedarf be- troffen. Für das Jahr 2050 werden für diese Personengruppe 233.800 Betroffene prognostiziert. Das entspricht einem An-stieg von über 150% (Gesundheit Öster- reich GmbH, 2008). Rund 80% der pfle- gebedürftigen Menschen in Österreich werden derzeit noch von pflegenden Angehörigen betreut. Doch diese Res-source wird aufgrund von Veränderungen in der Familienstruktur zukünftig nicht mehr in diesem Ausmaß zur Verfügung stehen (Chorherr, 2007). Pflegesituationen ändern sich Vor diesem Hintergrund müssen Pflege- kräfte sich ständig auf neue, sich verän-dernde und komplexer werdende Pflege- situationen einstellen. Um mit diesen Veränderungen Schritt halten und eine patientenzentrierte Pflege gewährleisten zu können, bedarf es handlungskompe-tenter, flexibler und innovativer Pflege-kräfte, die über eine pflegerische und wissenschaftliche Expertise im Rahmen einer umfassenden Handlungskompetenz verfügen. Dabei handelt es sich um Kom-petenzen, die im Rahmen universitärer Pflegebildung erworben werden können. Aiken et al. (2003) konnten in diesem Kontext einen signifikanten Zusammen- hang zwischen akademisch ausgebildeten Pflegenden und der Mortalität der Pati-enten aufzeigen: Je höher der Anteil gut ausgebildeter Pflegender, desto geringer die Mortalitätsrate. Vor dem Hintergrund einer steigenden Pflegebedürftigkeit ge-winnt dieser Aspekt zunehmend an Be-deutung. Der internationale Trend sieht eine An-siedlung der Pflege(aus)bildung im terti- ären Bildungsbereich vor. Europaweit ist die Pflege(aus)bildung in Luxemburg, Deutschland und Österreich ausschließ- lich auf sekundärer Bildungsebene ange- Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg (PMU) Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität wurde 2002 gegründet und der Studi- enbetrieb im September 2003 aufgenommen. Sie ist Österreichs erste und Europas zweite medizinische Privatuniversität. Rechtsträger der Universität ist die „Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg – Privatstiftung“. Finanziert wird die PMU zu knapp 80% aus privaten Geldmitteln. Die Universität sieht ihren Auftrag in der For- schung und Lehre im Kernbereich der Health Sciences. Neben den Vollstudiengängen Humanmedizin, 2in1-Modell Pflege, Online-Studium Pflegewissenschaft (BScN) und ab April 2013 dem Masterstudiengang Pflegewissenschaft (MScN), werden zurzeit zwei postgraduelle Studien- gänge (Doktorratsstudium der Medi- zin. Wissenschaft – Dr. Scient. Med., PhD Molekulare Medizin) angeboten. Erweitert wird dieses Angebot durch ein breites Spektrum an Weiterbil- dungsmöglichkeiten u.a. Palliative Care, Wound Care Management und Basales und Mittleres Management. Die Abschlüsse ermöglichen den 860 Studierenden den internationalen Austausch und die Mobilität auf dem internationalen Arbeitsmarkt. © Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg DOI: 10.1007/s00058-013-0184-3
  • 2. 30 Heilberufe / Das Pflegemagazin 2013; 65 (1) Pflege 2013 Management siedelt. Die Bestrebungen hinsichtlich einer Verankerung auf tertiärer Bildungs-ebene in Österreich werden bereits durch diverse Angebote von Hochschulen deut-lich. Die Paracelsus Medizinische Privat- universität liefert, basierend auf den Kri-terien nach Bologna, mit ihren Studium-sangeboten im Bereich der Pflege jene Bildungsgrundlage, die Pflegepersonen in Österreich benötigen, um mit den ein-gangs angeführten Veränderungen Schritt halten zu können. Hier sind besonders das „2in1-Modell Pflege“ und das „On-line- Studium Pflegewissenschaft“ her-vorzuheben. Das 2in1-Modell Pflege In Kooperation mit ausgewählten Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege bie-tet die Paracelsus Medizinische Privatu-niversität eine innovative, wissenschaft-lich fundierte Ausbildung an, die den europäischen Normen und gesellschaft-lichen Veränderungen in jeglicher Form entspricht. 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Das „2in1-Modell Pflege“ vermittelt in Anlehnung an den Europäischen Quali-fikationsrahmen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen, die zur langfristigen Sicherstellung der pflegerischen Versor-gung in Österreich auf Basis international anerkannter Standards erforderlich ist. Die Studierenden erlangen die Fähigkeit, im praktischen Handlungsfeld auftre-tende Problemstellungen unter wissen-schaftlichen Kriterien zu bearbeiten, zu bewerten und zu evaluieren. Die Fähigkeit des analytischen Arbeitens, als gegen-warts- und zukunftsorientierter Anteil am pflegerischen Professionalisierungspro-zess, gewährleistet eine nachhaltige am Patienten orientierte Pflegepraxis. Durch die Kombination von Berufsausbildung und Studium wird ein zielorientierter und umfassender Austausch zwischen Theorie und Praxis ermöglicht, der die Grundvo-raussetzung für die Weiterentwicklung der Pflege darstellt. Dadurch werden selbst dezentral gelegene Einrichtungen wissenschaftlich unterstützt. Das Online-Studium Pflegewissenschaft Das Online-Studium Pflegewissenschaft richtet sich an Berufspraktiker, die bereits eine dreijährige Pflegeausbildung abge-schlossen haben und sich wissenschaftlich fundiert weiterqualifizieren wollen. Das Studium wird berufsbegleitend von zu Hause aus und nach individueller Zeitein-teilung absolviert. Neue Lehr- und Lern-medien garantieren die hohe Flexibilität und die Studierenden können das Studi-um organisatorisch in ihr Berufs-und Privatleben integrieren. Diese Lehr- und Lernmedien sind u.a. interaktive und ver-tonte Lernprogramme, spezielle Prü-fungssysteme und Web Conferencing. Für seine didaktische und mediale Qua-lität wurde der Studiengang mit dem eu-ropäischen EduMedia Siegel 2011 und der europäischen Comenius-EduMedia-Me-daille 2011 ausgezeichnet. Während des gesamten Studiums ste-hen die Dozenten regelmäßig online zur Verfügung und leisten in ihrem jeweiligen Fachgebiet eine fachlich-inhaltliche und persönliche Betreuung. Die Studierenden befassen sich während des Studiums in-haltlich mit berufspraktischen Fragestel-lungen, die sich aus ihrem beruflichen Handlungsfeld ergeben. Neben der, für die Studierenden bereits gewohnten fach-praktischen Auseinandersetzung, erwer-ben sie die Kompetenzen, Problemstel-lungen zu reflektieren und aus einer wis-senschaftlichen Perspektive zu beleuch-ten. Gewohnte, vielleicht bereits rituali-sierte Pflegehandlungen werden kritisch hinterfragt und analysiert. So eröffnen Sabine Balzer Studiengangsleitung 2in1-Modell Pflege Diana Brodda Studiengangsleitung Online-Bachelor Pflegewissenschaft Sabine Erbschwendtner Stefan Hagauer Wissenschaftliche Mitarbeiter Paracelsus Medizinische Privatuniversität Strubergasse 21, A-5020 Salzburg Literatur bei den Verfassern sich den Studierenden neue Handlungs-möglichkeiten. Sie werden in die Lage versetzt ihr Pflegehandeln noch stärker argumentativ zu begründen und Sequen-zen eines Entscheidungsprozesses, inner-halb dieser Handlungenabläufe, zu defi-nieren. Das Online-Studium Pflegewissen-schaft und das 2in1-Modell Pflege bieten eine wissenschaftliche Grundlage, die in weiterer Folge eine zeitgemäße Patienten-versorgung durch professionelles, reflek-tiertes Pflegehandeln gewährleistet. Pflege in Europa Über die Ausbildungskonzepte in Österreich berichten Franz Allmer und Prof. Dr. Dr. Jürgen Osterbrink am 26. Januar auf dem Kongress Pflege 2013 in Berlin. www.heilberufe-kongresse.de Heilberufe K O N G R E S S E