Mit der Einführung von Web 2.0-Werkzeugen in Unternehmen stellt sich die Frage, welchen messbaren Nutzen die neuen Technologien haben. Viele Entscheider suchen hierzu nach quantifizierbaren Kennzahlen und stoßen damit an ihre Grenzen. Welche Herausforderungen und welche Methoden zur Bewertung von Enterprise 2.0-Anwendungen in der Literatur diskutiert werden, soll die vorliegende Präsentation im Rahemn eines Workshops auf der Mensch und Computer 2010 skizzieren und weitere Forschungslücken identifizieren.
GWS-Tagung: Kollaborationstools und Risikomanagement
Zum Mehrwert von Social Software in der internen Unternehmenskommunikation
1. Zum Mehrwert von Social Software in der internen
Unternehmenskommunikation
Enterprise 2.0 - Workshop
Mensch und Computer 2010
Duisburg, den 14. September 2010
Christian Herzog
1Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
2. 2
Agenda
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Ökonomischer Wert von Informationssystemen
Erfolgsmessung von Enterprise 2.0
miniROI
RONI (Risk On Not Investing)
Wirkungsstufen der Kommunikation nach Negelmann
IBM: Defining a measurement approach that maps activity
to business value
Return On Contribution (ROC): A Metric for Enterprise Social Software
Wiki Success Model und Weblog Success Model
Problemstellung und Diskussion
3. 11
miniROI
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Autor: Just Software AG; Jens Schröter; 2009
ROI Enterprise 2.0 = Veränderung des Gewinns durch Enterprise 2.0
Software / Kosten für Einführung und Betrieb von Enterprise 2.0 Software
Kosten und Gewinn zum Großteil nur indirekt messbar
Effekte können nicht auf Abteilungen und Kostenstellen herunter
gebrochen werden
Erfolge stellen sich erst über einen längeren Zeitraum ein
Vergangenheitsorientierung und sehr aufwendig
miniRoi: nur direkt bestimmbare Werte zur Messung verwenden
Wichtige Aspekte werden ausgeblendet
4. 12
RONI (Risk On Not Investing)
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Autor: besser2.0.de; Happ, Wolf; 2009
Argumentationsliste gegen das
Nicht-Investieren in Social Software
1. Schlechte Erfahrungen mit dem Thema schreckt ab, verlängert Einführung
und erhöht dadurch den Rückstand auf die Konkurrenz.
2. Insel-Projekte sind oft vorhanden. Um die Kontrolle über diese Aktivitäten zu
behalten, muss man sich mit der Thematik auseinander setzen.
3. Wer für die neue Generation von Mitarbeitern und jungen Talenten attraktiv
bleiben will, muss Innovative Technologien anbieten.
4. Die Konkurrenz schläft nicht, daher ist es wichtig so früh wie möglich sich mit
Social Software zu beschäftigen.
geringe Entscheidungshilfe durch das Fehlen von Kennzahlen
5. 13
Wirkungsstufen der Kommunikation nach Negelmann
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Autor: Björn Negelmann; 2009
basiert auf dem Controlling Modell von Walter K. Lindenmann von 1977
insgesamt 5 Stufen: Input, Output, Outgrowth, Outcome, Outflow
Anwendung auf Tagging, Blogging, “Wiki”-ing, “Social Network”-ing
Strategie-Map misst die Einflüsse
von Enterprise 2.0 auf die
Generierung von Business Value
ganzheitlicher Ansatz; ausführliche
Analysen aus der praktischen
Anwendung fehlen noch
6. 3
Ökonomischer Wert von Informationssystemen
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Autor: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Guido Schryen, 2010
Kritik am Zusammenhang von Investitionen in IS und dem ökonomischen
Output (Produktivitätsparadoxon, “IT doesn´t matter”)
Meta-Analyse von 22 Literatur-Reviews (über 200 Forschungsbeiträgen)
12 zentrale Forschungsfelder Terminologie, Performance-Typen (Produktivität, Markt-Performance,
Accounting-Performance, Einfluss auf „Intangibles“), Bezugsrahmen, Typ des IS-Assets, Methoden, Einflussfaktoren
(Kontextuelle Faktoren, Verzögerungseffekte, Unsicherheit) und Nutzen
Terminologie, Immaterieller Nutzen, Markt-Performance und Unsicherheit
kaum in der Primärforschung betrachtet
Accounting-Performance, das Wachstum immaterieller Werte und die
Unterscheidung zwischen ökonomischem Output und dem wahrgenommenen
Wert unzureichend in Reviews adressiert
Es besteht weiterhin Bedarf an der Erforschung des ökonomischen Werts von
Informationssystemen
7. 4
Erfolgsmessung von Enterprise 2.0
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Ziele und Potentiale von Enterprise 2.0 sind:
Steigerung der Produktivität
Ermöglichen einer grenzenlosen unternehmensweiten Zusammenarbeit
Erfassung und Sicherung des betrieblichen Know-hows
Steigerung der Effektivität und Effizienz der internen Kommunikation
Vermeidung von Doppelarbeit
Reduktion des Aufwands für die Suche und das Finden von Information
Personalaufwand sehr hoch bei der Einführung von Enterprise 2.0
Anpassung der Arbeitsprozesse sowie Entwicklung einer offenen
Kommunikationskultur
IT-Entscheider immer stärker vor der Herausforderung Erfolge messbar zu
belegen.
8. 5
Erfolgsmessung von Enterprise 2.0
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Autor Titel Untersuchungs-
gegenstand
Methodik
Happ, S. und Wolf,
F. (2009)
Enterprise 2.0: Vom ROI zum
RONI (Risk of Not Investing)
Social Software Risk of Not Investing
Schröder, F. (2010) Was ist der ROI von Enterprise
2.0 Software? – Unser Ansatz
Social Software minROI
Cooper, C. Martin,
M., Kiernan, T.
(2010)
Measuring the value of social
software
Social Software Separierung von
Measurement Types
(Vitality, Capability,
Business Values)
Muller, Freyne,
Duncan, et al. 2009
Return On Contribution (ROC): A
Metric for Enterprise Social
Software
Social Software Return on Contribution
Negelmann, B.
(2009)
Ideas for the measurement of
Enterprise 2.0 effects
Social Software Wirkungsstufen der
Kommunikation
Raeth, P.; Smolnik,
S. et al (2009)
Towards Assessing the Success of
Social Software in Corporate
Environments
Webblogs, Wikis Success Model
9. 6
IBM: Defining a measurement approach that maps activity to business value
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Autor: IBM; Chris Cooper, Mike Martin und Terry Kiernan; 2010
Unterteilung von drei unterschiedlichen Messungstypen
1. Vitality (short term): z.B. Anzahl der Blog-Beiträge, Anzahl der Wikis,
angelegte Profile
2. Capability (medium term): z.B. Effizienz des Mitarbeiter-Know-How,
oder die Geschwindigkeit bei der Lösung von Problemen.
3. Business Value (long term): z.B. die die Zeit, wie lange ein Produkt von
der Entwicklung bis zur Markteinführung
braucht
Zusätzlich drei verschiedene Organisations-
levels (Organization, Croups/Communities,
individuals)
ganzheitlicher Ansatz mit wichtigen Kennzahlen,
praktische Anwendungsfälle fehlen
10. 7
Return On Contribution (ROC): A Metric for Enterprise Social Software
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Autor: IBM; Michael J. Muller, Jill Freyne, Casey Duncan, et al.; 2009
ROC zeigt das Verhältnis von Content-Produzenten im Vergleich zu den
Konsumenten eines Mediums
Einheit wird in Mitarbeiter (Personalaufwand) gemessen
Negative Veränderung im ROC kann Rückschlüsse auf Barrieren bei der
Nutzung des Tools liefern
einfach anzuwendende, quantifizierbare Methode; Integration als Bestandteil
eines umfangreicheren Systems
11. 8
Wiki Success Model und Weblog Success Model
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Autor: European Business School (EBS); Philip Raeth, Stefan Smolnik, Nils Urbach und Christian Zimmer; 2009
Basierend auf dem IS Success Modell von DeLone und McLean
Analyse der gegenseitigen Einflüsse von sieben Erfolgsdimensionen von IS in
Unternehmen: Systemqualität, Informationsqualität, Servicequalität,
Nutzerzufriedenheit, Absicht zur Nutzung/Nutzung und Nettonutzen
Literatur-Review bezieht sich auf Messmethoden der gegenseitigen Einflüsse
ganzheitlicher Ansatz, jedoch sehr aufwendig in der Umsetzung. Zusätzlich
fehlt eine Validierung durch die Anwendung in der Praxis.
12. 9
Problemstellung und Diskussion
Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Art der Messmethodik (Quantifizierung, Qualifizierung, Kombination)
Individuelle Lösung vs. Standard-Modell
Adaption von vorhandenen Bewertungs-Methoden oder Konzeption von
neuen Modellen
Analyse von praktischen Anwendungsfällen und empirischen Studien fehlen
Vergleich zu vorhandenen „1.0-Lösungen“ oder Betrachtung von Social
Software als isoliertes System
13. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Noch Fragen?
Enterprise 2.0 - Workshop
Mensch und Computer 2010
Duisburg, den 14. September 2010
Christian Herzog
10Christian Herzog, Enterprise 2.0 Workshop, Duisburg, den 14. September 2010
Hinweis der Redaktion
Software- und Hardware-Kosten jedoch überschaubar
Art der Messmethodik: Inwiefern kann eine Quantifizierung erfolgreich umgesetzt werden und welchen Mehrwert bringt hingegen eine Qualifizierung. Welche Komplexität oder welcher Aufwand kann eine Kombination beider Methoden mit sich bringen?
Individuelle Lösung vs. Standard-Modell: Können standardisierte Bewertungs-Modelle für die meist individuellen Systemlandschaften umgesetzt werden und wie müssen diese dann konzipiert werden?
Adaption von vorhandenen Bewertungs-Methoden oder Konzeption von neuen Modellen: Kann man bei der Auswahl von geeigneten Messmethoden auf vorhandene Modelle zurückgreifen und diese adaptieren oder bringt eine Konzeption des Bewertungssystem auf der grünen Wiese den größeren Mehrwert?
Analyse von praktischen Anwendungsfällen und empirischen Studien: Welche Erfahrungen und Rückschlüsse können aus der praktischen Anwendung von Unternehmen mit Enterprise 2.0-Bewertungssystemen geschlossen werden?
Vergleich zu vorhandenen „1.0-Lösungen“ oder Betrachtung von Social Software als isoliertes System: Welche Aspekte müssen für einen Vergleich von Social Software zu „Web 1.0“-Lösungen betrachtet werden und welche