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INFO MOBIL
HERVORRAGEND BEWERTET
Wie sich der Busverkehr in Wiesbaden abermals
eine gute Note verdient hat




HINAUFGESTIEGEN
Wie der Schulberg zum interessanten Ziel eines
Haltestellenspaziergangs wird




HISTORISCH BETRACHTET
Wie der Bingert-Wasserturm Wiesbadens
Nahverkehrsgeschichte mitschrieb




                                                                                             01
                                                                                             2 012
                                                 Das Magazin der ESWE Verkehrsgesellschaft
WWW.B
                                                                                               U S -S U C
                                                                                                            HT-FAH
                                                                                                                        RER.DE




Du hast es in der Hand.
Gib Deinem Leben einen neuen Dreh: Steig jetzt um!
unzufrieden im aktuellen job?                                    wiesbadener linienbusse zu lenken:
Wir bieten eine reizvolle Alternative: Busfahrer/-in             Das ist, egal ob Beruf oder Berufung, eine krisen-
im Linienverkehr der hessischen Landeshauptstadt                 sichere Beschäftigung mit verlässlicher Zukunfts-
Wiesbaden! Die WiBus GmbH, Mitglied der ESWE-                    perspektive. Wer sich beruflich neu orientieren
Unternehmensfamilie, stellt regelmäßig neue                      möchte, ist bei uns herzlich willkommen – und er-
Fahrerinnen und Fahrer ein.                                      hält die Fahrschulausbildung komplett finanziert!



ALLES WEITERE GIBT’S ONLINE UNTER:
www.bus-sucht-fahrer.de
Wiesbadener Busgesellschaft mbH · Gartenfeldstraße 18 · 65189 Wiesbaden · Telefon (0611) 72 38 74 80 · www.wibus.info
WILLKOMMEN | INHALT
  WENN GEMEINSAME IDEEN Früchte tragen                                                                                          4    E-TICKET
                                                                                                                                     NEUE BUSSE
Lenken Sie, liebe Leserin, lieber Leser, doch                    deutlich angestiegen –, freut uns daher
bitte einmal kurz Ihren Blick auf die linke                      natürlich umso mehr.
                                                                                                                                5    KUNDEN-
Seite des INFOMOBILs, so wie es gerade auf-
                                                                 Ebenso freut es uns, auch an dieser Stelle                          ZUFRIEDENHEIT
geschlagen vor Ihnen liegt. Sie sehen dort
                                                                 die neue Vorsitzende des Aufsichtsrates
eine Anzeige, die Ihnen vor kurzem vielleicht
                                                                 der ESWE Verkehrsgesellschaft noch einmal
schon im Stellenteil Ihrer Tageszeitung be-
                                                                 offiziell willkommen heißen zu dürfen:                         6/7 HISTORIE DES ESWE-
gegnet ist und die Sie womöglich im Januar
                                                                 Seit Dezember 2011 steht Sigrid Möricke,                            FUNKVERKEHRS
auch – in Gestalt eines riesigen Werbe-
                                                                 Wiesbadens Dezernentin für Stadtentwick-
banners – im Wiesbadener Hauptbahnhof
                                                                 lung, Bau und Verkehr, dem Aufsichtsgre-
entdeckt haben.                                                                                                                 8    LINIENVER-
                                                                 mium unseres Unternehmens vor; und wir
                                                                                                                                     LÄNGERUNG
Unsere Schwestergesellschaft WiBus sucht                         sind gewiss, dass die Zusammenarbeit mit
mithilfe dieser Anzeige zusätzliche Busfah-                      ihr viel Positives für Sie, unsere Fahrgäste,
rerinnen und Busfahrer. Und wie Sie un-                          bewirken wird.                                                 9    NEULICH IM BUS
schwer erkennen können – das Foto und die
                                                                 In diesem Sinne: Herzliche Grüße aus der                            MODELLBUS
Zeile „Gib Deinem Leben einen neuen Dreh:
                                                                 Gartenfeldstraße
Steig jetzt um!“ sind ja prägnant genug –,
richtet sich die Anzeige gezielt an Menschen,                                                                                   10   HALTESTELLEN-
die ursprünglich in anderen Berufen zu                                                                                               SPAZIERGANG
Hause sind, nun aber diese ganz besondere                         Uwe Cramer                   Stefan Burghardt
Leidenschaft für den Busfahrerberuf in sich                       E-Mail-Kontakt:                                               11   GEWINNSPIEL
verspüren.                                                        geschaeftsfuehrung@eswe-verkehr.de
Wir von ESWE Verkehr haben WiBus bei der
                                                                                                                                12   FILMWETTBEWERB
Konzipierung und der Realisierung dieser
Anzeigenkampagne gerne unterstützt, weil                                                                                             FAHRGAST-
beide Unternehmen die gemeinsame Ver-                                                                                                INFORMATIONEN
antwortung dafür verbindet, dass Sie Ihren
Wiesbadener Nahverkehr auch künftig in
                                                                                                                                13   SCHWERBEHINDERTEN-
der bewährten, von Ihnen zu Recht erwarte-
                                                                                                                                     ZÄHLUNG
ten Quantität und Qualität nutzen können.
Dass die Kampagne bereits Früchte zu tra-                                                                                            RUDIS GEBABBEL
gen beginnt – die Bewerbungszahlen sind

                                                                                                                                14   HISTORISCHE LINIEN-
                                                                                                                                     WEGE, TEIL 12
    +++ newsticker +++ newsticker +++ newsticker +++
+++ „Nightliner“-Fahrten: Bekanntlich verkehren                  diese sind der 16. und der 17. März, der 21. April sowie der   15   AUSFLUGS- UND
ESWEs „Nightliner“-Busse unter der Woche ein Mal je              1. Juni. Anmelden kann man sich telefonisch unter                   AUSGEHTIPPS
Nacht und in den Nächten vor Sams-, Sonn- und Feierta-           (0611) 345 - 16 30 oder per E-Mail an
                                                                 ngg.ppwh@polizei.hessen.de.
                                                                                                                                     IMPRESSUM
gen drei Mal je Nacht. Im zweiten Quartal 2012 betrifft die
Feiertagsregelung die Nächte vor Karfreitag, Ostermontag
                                                                 +++ Rekord-Passagierzahl: Immer mehr Menschen
und dem 1. Mai sowie vor Himmelfahrt, Pfingstmontag
                                                                 in Deutschland nutzen öffentliche Nahverkehrsmittel.
und Fronleichnam. Auch in den Nächten von Himmelfahrt
                                                                 Im Jahr 2011 fuhren mehr als 9,7 Milliarden Fahrgäste mit
und Fronleichnam zum jeweils folgenden Freitag finden je
                                                                 Bussen und Bahnen; dies entspricht einer Steigerung
drei „Nightliner“-Fahrten statt. Darüber hinaus werden in
                                                                 von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2002 sind
den beiden Nächten des „Theatriums“ (Wilhelmstraßen-
                                                                 die Kundenzahlen damit um fast acht Prozent bzw. 700
fest), also vom 1. zum 2. Juni und vom 2. zum 3. Juni, jeweils
                                                                 Millionen Fahrgäste gestiegen.
sogar vier „Nightliner“-Fahrten angeboten (außer auf der
Linie N7). Detail-Infos gibt’s auf www.eswe-verkehr.de           +++ Krimidinner-Neuauflage: „Krimi im Bus“, die
sowie im aktuellen Fahrplanbuch auf der Seite 576.               seit drei Jahren „mordsmäßig“ erfolgreiche Krimidinner-
                                                                 Reihe von ESWE Verkehr, geht 2012 in ihre vierte Runde.
+++ Zivilcourage-Schulungen: Im vergangenen                      Im Zentrum des Geschehens stehen wieder ESWEs Old-
INFOMOBIL wurde über die Gewaltprävention-Trainings              timerbus, anno 1961 erbaut, sowie das Team vom Impro-
berichtet, die unter dem Titel „Zivilcourage: Ja! Aber wie?“     visationstheater „Für Garderobe keine Haftung“. Neu in
vom Wiesbadener Polizeipräsidium gemeinsam mit ESWE              diesem Jahr ist, dass zwei der insgesamt 15 Termine als
Verkehr und weiteren Partnern durchgeführt werden. Fürs          „Mottotage“ gestaltet werden. Weitere Infos sowie einen
erste Halbjahr 2012 gibt es nun neue Schulungstermine;           Online-Ticketshop findet man auf www.krimi-im-bus.de.
4        E-TICKET | NEUE BUSSE



ELEKTRONISCHER FAHRSCHEIN AB AUGUST: Ein anspruchsvolles Ziel
                                                                       die Wiesbadener Verkehrsgesellschaft unter anderem mit der
                                                                       Firma Systemtechnik GmbH aus dem thüringischen Sömmerda
                                                                       zusammen.
                                                                       Die Fahrzeugflotte soll bis etwa Anfang April vollständig umge-
                                                                       rüstet sein – jeder Bus muss mit einem festinstallierten eTicket-
                                                                       Kontrollgerät ausgestattet werden –, und auch die Fahrausweis-
„Wir wollen, dass zum Start des eTickets in Wiesbaden alles            prüfer haben mittlerweile mobile Prüfgeräte erhalten. „Unser
möglichst reibungslos läuft“, erklärt Holger Elze, der bei ESWE        Ziel ist es, ab August mit der stückweisen Ausgabe von eTickets
Verkehr für den Fachbereich Rechnungswesen zuständig ist. Das          an die Inhaber eines Abonnements oder einer Jahreskarte zu be-
ist auch der Grund, aus dem die Wiesbadener Verkehrsbetriebe           ginnen“, erläutert Holger Elze die Planungen von ESWE Verkehr
erst für August 2012 die Einführung des neuen elektronischen           und ergänzt: „Ein Kunde erhält immer dann den neuen elektro-
Fahrausweises planen – und sich damit bewusst mehr Zeit las-           nischen Fahrausweis, wenn sein Abonnement- oder Jahreskar-
sen als andere Verkehrsunternehmen im Rhein-Main-Gebiet, die           tenzeitraum neu beginnt.“ Damit wird gewährleistet, dass zum
dieser Tage mit der Ausgabe der ersten eTickets beginnen oder          einen nicht auf einen Schlag gleich mehrere tausend eTickets
schon begonnen haben. „Es sind noch viele Details zu organisie-        ausgegeben werden müssen und dass zum anderen hierbei
ren, damit das System nicht nur in einigen technischen Teilbe-         möglicherweise auftretende Probleme zeitnah gelöst werden
reichen, sondern komplett funktioniert“, erläutert Holger Elze.        können. Zu späteren Zeitpunkten sollen dann auch CleverCard-
Der Fachbereichsleiter begründet seine Aussage zum einen               Kunden und FirmenCard-Inhaber auf den Fahrausweis mit
damit, dass noch nicht alle technischen Komponenten zur                Elektrochip umgestellt werden.
Prüfung der elektronischen Fahrscheine funktionieren: „Die             ESWE Verkehr hält die Fahrgäste übrigens immer über den aktu-
Schwierigkeiten in diesem Bereich sehen wir derzeit in anderen         ellen Stand in Sachen eTicket auf dem Laufenden. Zum Beispiel
Verkehrsunternehmen, und aus diesen Erfahrungen zieht ESWE             sind auf der unternehmenseigenen Website schon jetzt detail-
Verkehr die richtigen Schlüsse.“ Zum anderen sei es aber auch so,      lierte Informationen rund um den elektronischen Fahrschein
dass die für die Abwicklung notwendigen IT-Systeme bei ESWE            hinterlegt. Die Online-Adresse lautet:
Verkehr noch nicht vollständig installiert sind. Hier arbeitet         www.eswe-verkehr.de/eticket



PILOTPROJEKT für noch umweltfreundlichere Busse
Es hat beinahe schon Tradition: Fast jedes Jahr im Frühling rollen     („Enhanced Environmentally Friendly Vehicle“) genügen, der die
bei ESWE Verkehr fabrikneue Busse auf den Betriebshof; andere          gegenwärtig anspruchsvollste europäische Richtschnur für den
Busse, die schon viele hunderttausend Kilometer als Fahrleistung       Schadstoffausstoß von Bussen und Lkws ist. Doch halt – hier kom-
abgeliefert haben, werden dafür „in Rente geschickt“. Einen Ge-        men die drei anderen oben erwähnten „Sonderlinge“ ins Spiel: Die
samtbestand von knapp 235 Bussen weist der Fuhrpark der beiden         drei neuen Gelenkzüge erfüllen nämlich sogar die „Euro VI“-Abgas-
Verkehrsunternehmen ESWE und WiBus derzeit auf.                        norm, die erst im Jahr 2014 EU-weit in Kraft treten wird.

In diesem Jahr gehen mit ESWEs turnusgemäßer Busneuanschaf-            Dass dieser zukünftige Filtertechnik-Standard schon heute getestet
fung zwei Besonderheiten einher. Unter den insgesamt 21 Fahrzeu-       werden kann, geht auf eine Initiative des Busherstellers EvoBus
gen (18 Solowagen und drei Gelenkzüge), die im Zeitraum März bis       zurück. An dem von EvoBus ins Leben gerufenen Pilotprojekt, das
Juni nach und nach neu auf die Straße kommen, befinden sich zwei       die Fachleute „Kundenfahrerprobung“ nennen, beteiligt sich nur
Mal drei „Sonderlinge“. Da sind zum einen drei Solowagen-Busse,        eine Handvoll besonders innovationsorientierter Verkehrsunter-
die – eine Premiere für Wiesbaden – nach dem „Low Entry“-Prinzip       nehmen in Deutschland; ESWE Verkehr gehört dazu.
konstruiert sind. Diese Bauart, eine Weiterentwicklung der seit vie-
                                                                       „Ich bin sehr froh, dass wir die neuen Motoren der ‚Euro VI‘-Norm
len Jahren bewährten Niederflurtechnik, ist dadurch gekennzeich-
                                                                       als einer der ersten Betriebe in Deutschland erhalten“, kommentiert
net, dass der Bus niedrige („low“), stufenlose Einstiege („entry“)
                                                                       ESWEs Technischer Geschäftsführer Uwe Cramer die Teilnahme der
besitzt und im vorderen Wagenteil einen ebenfalls „niederflurigen“
                                                                       Verkehrsgesellschaft an dem Pilotprojekt; „dies belegt die besonde-
Innenraum aufweist, während der Heckbereich des Fahrgastraums
                                                                       re Wertschätzung, die EvoBus unserer Werkstatt entgegenbringt –
über zwei Stufen im Mittelgang verfügt. Weitere Neuerung der
                                                                       denn nur mithilfe optimaler technischer Rückmeldungen kann der
„Low Entry“-Busse: Im vorderen Wagenteil sind alle Sitzplätze in
                                                                       Hersteller sein Produkt weiter verbessern, und wir werden diese
Fahrtrichtung angeordnet.
                                                                       Rückmeldungen in Form von Auswertungen des bei uns stattfin-
Beinahe überflüssig zu erwähnen – weil bei ESWE Verkehr seit           denden Praxiseinsatzes der drei ‚Euro VI‘-Busse liefern.“
langem Selbstverständlichkeit – ist, dass alle neu angeschafften
Fahrzeuge in puncto Abgasfiltertechnik dem „EEV“-Standard
KUNDENZUFRIEDENHEIT             5



POSITIV UND STABIL: Nahverkehrsnote 2,6
Ein Mal pro Jahr untersucht die Hochschule RheinMain im             INFOMOBIL: Und wie hat der Nahverkehr bei den Einzelkrite-
Auftrag von ESWE Verkehr, wie zufrieden die Wiesbadener             rien abgeschnitten?
Bevölkerung mit den Angeboten des hiesigen öffentlichen             ELZE: Besser als im Vorjahr bewertet wurden einerseits die
Nahverkehrs ist. Die Auswertung der im Jahr 2011 durchge-           Schnelligkeit der Verbindungen, die Fahrtentaktung und die Er-
führten wissenschaftlichen Befragungen liegt seit kurzem            reichbarkeit der Ziele sowie andererseits die Linienführung, die
vor. Von Holger Elze, Pressesprecher bei ESWE Verkehr, hat          Haltestellenstandorte und die Engmaschigkeit des Liniennetzes.
sich die INFOMOBIL-Redaktion die Ergebnisse der aktuellen           Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Atmosphäre
Kundenzufriedenheitsanalyse erläutern lassen.                       in unseren Bussen erhielten positivere Beurteilungen. Etwas
                                                                    schlechter als 2010 fielen hingegen die Noten für die Sauber-
INFOMOBIL: Herr Elze, wieso eigentlich lässt ESWE Verkehr
                                                                    keit in den Bussen und für die Informationen über Tarife und
die Zufriedenheit der Menschen in Wiesbaden mit „ihrem“
                                                                    Tickets aus – hier werden wir uns etwas einfallen lassen!
Nahverkehr untersuchen?
                                                                    INFOMOBIL: Lassen sich aus den Untersuchungsergebnissen
ELZE: Es interessiert uns natürlich – und es muss uns interessie-
                                                                    weitere Aussagen zum „Konkurrenzverhältnis“ zwischen Bus
ren –, ob unsere Fahrgäste und auch jene Menschen, die nicht
                                                                    und Auto herauslesen?
oder noch nicht zu unseren Fahrgästen zählen, mit der von
uns angebotenen Servicequalität zufrieden sind. Ich meine           ELZE: Ja, sehr erfreuliche sogar. Vorab muss man wissen, dass
übrigens, dass jedes Dienstleistungsunternehmen in regelmä-         die Analyse die Befürworter einer bestimmten Fortbewegungs-
ßigen Abständen seine Kunden befragen sollte. Davon abge-           art jeweils deren Kritikern gegenüberstellt. Die Wissenschaft
sehen besteht für uns auch eine Verpflichtung zur Messung           bezeichnet Befürworter auch als „Promotoren“, was bedeutet,
der Kundenzufriedenheit im Jahresrhythmus: Denn seit ESWE           dass diese Befragten angeben, dass sie ein Produkt oder eine
Verkehr vor vier Jahren erneut die Konzessionen für den Betrieb     Dienstleistung in ihrem persönlichen Umfeld weiterempfehlen
des Linienbusverkehrs in Wiesbaden erhalten hat – und zwar          würden. In der aktuellen Untersuchung nun kommt der Nah-
für den Zeitraum 2009 bis 2017 –, müssen wir den städtischen        verkehr – bei 32 Prozent Befürwortern und 27 Prozent Kritikern –
Gremien ein Mal pro Jahr einen Leistungsbericht vorlegen, der       auf den sehr guten Promotoren-Wert von plus fünf. Der Pkw-
unter anderem aus einer aktuellen Analyse der Kundenzufrie-         Verkehr hingegen erzielt einen Promotoren-Wert von sage und
denheit besteht.                                                    schreibe minus 62, der sich aus nur neun Prozent Befürwortern,
                                                                    aber 71 Prozent Kritikern errechnet.
INFOMOBIL: Und diese Untersuchung findet mittels einer wis-
senschaftlich seriösen Methodik statt?                              INFOMOBIL: Unterm Strich sind Sie also zufrieden mit der
                                                                    Zufriedenheit?
ELZE: Allerdings. Seit dem Jahr 2009 führt eine wissenschaft-
liche Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard        ELZE: „Luft nach oben“ gibt’s natürlich immer, ganz klar. Aber
Heidel von der Hochschule RheinMain in unserem Auftrag die          mit unserer stabilen Gesamtnote 2,6 stehen wir gegenüber
jährliche Repräsentativuntersuchung der Kundenzufriedenheit         vergleichbaren deutschen Städten ziemlich gut da – zumal eine
durch. Dabei finden, um eventuelle saisonal bedingte Mei-           ähnliche Untersuchung, die ebenfalls im Jahr 2011 vom Verband
nungsschwankungen auszugleichen, die Befragungen übers              Deutscher Verkehrsunternehmen durchgeführt wurde, eine
Jahr hinweg in vier Intervallen statt – und zwar an jeweils zehn    Bundesdurchschnittsnote von 2,9 ergeben hat.
verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Im Rahmen der vier         INFOMOBIL: Herr Elze, vielen Dank für dieses interessante
„Umfragewellen“ sind im Jahr 2011 insgesamt 1.876 Passanten         Gespräch!
interviewt worden. Dabei wurde, auch dies dient der wissen-
schaftlichen Seriosität, großer Wert darauf gelegt, dass sowohl
die Meinungen regelmäßiger und sporadischer ESWE-Kunden
als auch die Ansichten bekennender Nicht-Fahrgäste sowie
eingefleischter Nur-Auto-Fahrer Eingang in die Untersuchungs-
ergebnisse gefunden haben.

INFOMOBIL: Lassen Sie uns die Leser nicht länger auf die Fol-
ter spannen – was hat die Untersuchung denn nun ergeben?

ELZE: Die generelle Erkenntnis lautet: Die Meinungen der
Wiesbadener sind sehr stabil. Schon zum dritten Mal in Folge
hat – orientiert an der Schulnotenskala von eins bis sechs – der
Nahverkehr in unserer Stadt die Gesamtnote 2,6 erzielt. Eben-
falls unverändert geblieben gegenüber dem Jahr 2010 ist die
Einschätzung der Pkw-Nutzung in Wiesbaden: Hier lautet die
Gesamtnote abermals 3,2.                                            (Bildquelle: Mark Burggraf)
6       HISTORIE DES ESWE-FUNKVERKEHRS



WIE ALLES BEGANN: „Mister Bingert“ und die Erfindung des Uhrenvergleichs




              „Bingert“ erstmals auf Empfang: Die Bedienung des                   Modernisierung der Funkleitstelle: Die ersten Bild-
1970/ 71
1970/71
 970/71        Funkverkehrs erfolgte in den Anfangsjahren recht
                                                                   1 9 76 / 7 7
                                                                   1976/77
                                                                     976/77       schirme hielten Einzug, mit denen das Geschehen an den
               simpel, nämlich per Telefon                                        wichtigsten Haltestellen überwacht werden konnte




„Der Bingert-Wasserturm spielt in der ESWE-Historie, vor           damals jüngsten ESWE-Busfahrer berufen zu werden. Zehn
allem in der Geschichte des Funkverkehrs, eine ganz be-            Jahre lang verrichtete Eder von nun an hinter riesigen Daimler-
sondere Rolle. Näheres hierzu wird das nächste INFOMOBIL           Benz-, Büsing- und Henschel-Lenkrädern echte Schwerstarbeit,
01/2012 berichten.“ Dieses Versprechen gab die INFOMOBIL-          bevor er zum Verkehrsposten und zur Stimme der Auskunfts-
Redaktion in der vergangenen Ausgabe ab. Hier und heute            sprecherkabine auf dem Hauptbahnhofsvorplatz avancierte. Im
                                                                   Jahr 1968 folgte schließlich die Tätigkeit eines Streckendienst-
soll das Versprechen nun eingelöst werden – und ein beson-
                                                                   Kontrolleurs, bevor es für Otto Eder dann 1970/71 mit der Arbeit
derer Zeitzeuge hilft dabei.
                                                                   in der Funkleitstelle losging.
Mit Fug und Recht kann man Hans-Otto Eder als „Mister Bin-
                                                                   In den ersten Jahren, in denen die Busse nach und nach mit
gert“ bezeichnen. Der heute 81-jährige ESWE-Pensionär, den alt-
                                                                   Sprechfunkeinrichtungen ausgerüstet wurden (was durch
gediente ESWEler nur als „Otto“, wahlweise auch als den „Eder
                                                                   entsprechende Aufkleber an der Frontseite kenntlich gemacht
Otto“ kennen, zählte nämlich zusammen mit zwei Kollegen
                                                                   wurde), empfingen Eder und seine Kollegen die Fahrer-Funk-
zu den Geburtshelfern des ESWE-Funksprechverkehrs, dessen
                                                                   sprüche noch auf Telefonapparaten. In der zweiten Hälfte der
Rufkennwort schon damals – wie noch heute – „Bingert“ lau-
                                                                   70er-Jahre hielt dann modernere Funktechnik Einzug; parallel
tete (über die Herkunft dieses ungewöhnlichen Funkrufworts
                                                                   dazu begann das Zeitalter der monitorgestützten Überwachung
berichtet der nebenstehende Infokasten).
                                                                   des Geschehens an den wichtigsten Haltestellen im Stadtge-
Dieses „Damals“, also die Geburtsstunde des Funkverkehrs im        biet. Einen technologischen Quantensprung stellte schließlich
Wiesbadener Linienbusbetrieb, datiert auf die Jahre 1970/71.       im Jahr 1988 die Inbetriebnahme der neuen Verkehrsleitzen-
Bis zu diesem Zeitpunkt bestand die einzige Möglichkeit der        trale dar: Hier liefen fortan alle Fäden der Daten-, Funk- und
Kontaktaufnahme zwischen einem Bus auf Linienfahrt und             Betriebstechnik sowie des „Rechnergesteuerten Betriebsleit-
der Betriebszentrale in der Gartenfeldstraße in den sogenann-      systems“ (RBL) zusammen.
ten „Streckentelefonen“. Diese waren an allen Endhaltestellen
                                                                   1991 ging Hans-Otto Eder, mittlerweile 60 Jahre alt, nach 45 (!)
sowie an einigen ausgewählten „Unterwegs“-Haltestellen des
                                                                   ESWE-Dienstjahren in den Ruhestand. Auf besondere Kuriosi-
Liniennetzes stationiert und erlaubten es dem Fahrer, in einer
                                                                   täten aus seinen rund 20 Jahren als „Mister Bingert“ angespro-
kurzen Fahrpause per Telefon Nachricht zu geben, wenn sich
                                                                   chen, erinnert er sich spontan an das aus einem Zirkus ausge-
zum Beispiel ein Unfall oder ein anderes Vorkommnis ereignet
                                                                   büxte Kamel, vor dem er die Fahrerkollegen per Funk warnen
hatte, das den Linienbetrieb in seinem Ablauf beeinträchtigte.
                                                                   musste. Und fragt man den rüstigen ESWE-Senior nach den
Mit dieser umständlichen Kommunikation war ab Anfang der           Talenten, die man für den „Funker-Job“ benötigt, nennt er eine
70er-Jahre Schluss. Hans-Otto Eder und seine beiden Kollegen       ruhige, angenehme Stimme, zu der ihm an „Heiserkeitstagen“
besetzten im Zwei-Schicht-Dienst – von 4:30 bis 12:30 Uhr          das eine oder andere Pulmoll-Bonbon verholfen habe.
und von 12:30 bis 20:30 Uhr – die neu errichtete Funkleitstelle.
                                                                   Mit einer ganz speziellen Erfindung hat sich Hans-Otto Eder tief
Für den „Eder Otto“ war dies bereits die fünfte Station seines
                                                                   ins Gedächtnis der ESWE-Fahrerschaft eingebrannt: „Früher
Berufslebens bei den Stadtwerken: 1946 hatte er im Alter von
                                                                   waren die in den Bustachos eingebauten Uhren praktisch nicht
15 Jahren seine dreieinhalbjährige Autoschlosserlehre bei ESWE
                                                                   zu gebrauchen“, gibt „Mister Bingert“ zu Protokoll; „sie gingen
begonnen, um dann, nach einigen Jahren als Geselle in der
                                                                   so ungenau, dass ich eines Tages einen Uhrenvergleich per
Buswerkstatt, anno 1954 – mit gerade mal 23 Jahren – zum
HISTORIE DES ESWE-FUNKVERKEHRS                                 7




          Einweihung der neuen Verkehrsleitzentrale: Daten-, Funk- und            Zurück an alter Wirkungsstätte: Im Februar dieses Jahres
1988
1988
 988      Betriebstechnik waren hier fortan ebenso angesiedelt wie das
                                                                         2012
                                                                         2012
                                                                          012     stattete Hans-Otto Eder der heutigen, hochmodernen ESWE-
         „Rechnergesteuerte Betriebsleitsystem“ (RBL)                             Verkehrsleitzentrale einen Besuch ab




Sprechfunk-Rundruf eingeführt habe, der fortan mehrmals                  einmal zehn Minuten begrüßen drei Mitarbeiter ihren ehe-
täglich stattfand.“ Wie nachhaltig diese Idee noch heute                 maligen Kollegen mit der Aufforderung: „Otto, machste bitte
wirkt, zeigt sich, als Otto Eder Mitte Februar 2012 seiner alten         mal’n Uhrenvergleich?!“
Wirkungsstätte einen Besuch abstattet: Innerhalb von nicht



Wasserspender, Namensgeber, Funkstation
Der Ursprung des Bingert-Wasserturms geht auf den in den                 als Kennzeichnung für potenzielle Flughindernisse verlangt
Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auch in Wies-                hatten), konnte der Bingert-Wasserturm im Herbst des Jahres
baden expandierenden Wohnungsbau für US-Soldaten und                     1957 eingeweiht werden – er ist übrigens noch heute in Betrieb.
deren Familien zurück. Es galt, die rund 600 Wohneinheiten, die
                                                                         Das Bauwerk hatte sich in seiner Funktion als „Wasserspen-
damals oberhalb des Bierstadter Aukammtals neu entstanden
                                                                         der“ für die rund anderthalb Kilometer entfernte und etwa 80
und wenig später die Aukamm-Siedlung bildeten, mit Wasser
                                                                         Meter tiefer liegende Aukamm-Siedlung längst etabliert, als der
zu versorgen. Diese Aufgabe sollte eigentlich von einem Was-
                                                                         Turm Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre zusätzlich zum
serreservoir übernommen werden, das im Bierstadter Gebiet
                                                                         Namenspaten gemacht wurde – und das gleich in doppelter
„An den Fichten“ lag – bloß genügte dieses Reservoir trotz
                                                                         Hinsicht: Zum einen wurde die im Jahr 1969 ins Leben gerufene
seines Fassungsvermögens von rund 2.000 Kubikmetern den
                                                                         Firmenzeitschrift der Wiesbadener Stadtwerke auf den Namen
Anforderungen nicht. So fiel die Entscheidung, einen neu zu
                                                                         „bingert“ getauft; zum zweiten benötigte man für den 1970/71
errichtenden Wasserturm „zwischenzuschalten“.
                                                                         gestarteten Funkverkehr des städtischen Linienbusbetriebs ein
Als Standort des neuen Turms war rasch der zwischen Sonnen-              unverwechselbares Kennwort – und fand es im bis heute exis-
berg und Bierstadt gelegene, wenngleich zum Rambacher                    tierenden Funkrufwort „Bingert“. Der Grund hierfür ist klar:
Territorium gehörende Landrücken namens „Bingert“ ausge-                 Die zentrale Sendean-
guckt. Im Juli 1956 begannen die Bauarbeiten, und schon ein              lage des Funkverkehrs
halbes Jahr später, im Januar 1957, konnte der Rohbau des knapp          befand sich (und befin-
28 Meter hohen Turms abgenommen werden. Er war damit der                 det sich noch heute)
erste Wasserturm, der im Auftrag des Wiesbadener Wasser-                 auf dem Bingert-Turm.
werks, das zu den damaligen Stadtwerken gehörte, errichtet
worden war.

In 17 Metern Höhe wurde dem neuen Turm ein 250 Kubikme-
ter fassender Wasserbehälter eingebaut; und nachdem ein
zwischenzeitlich entbrannter Streit über die Farbgebung des
Gebäudes beigelegt worden war (der Landschaftsschutz hatte
für dezente Pastellfarben plädiert, während die Verantwort-
lichen des Erbenheimer Flugplatzes einen rot-weißen Anstrich
8             LINIENVERLÄNGERUNG



LINIE 47: Vom Erwachsenwerden einer Busverbindung
Sie gilt als die „kleine Schwester“ der zwei Jahre vor ihr, näm-                                                          Mainzer Buslinie 64 in Richtung Budenheim umsteigen; und an
lich Ende 2008, aus der Taufe gehobenen Linie 45: Die ESWE-                                                               den drei in der Breiten Straße gelegenen Haltestellen „Kapellen-
Linie 47 überquert als Wiesbaden-Mainzer Gemeinschafts-                                                                   straße“, „Nerotalstraße“ und „Wilhelm-Raabe-Straße“ kann von
linie seit Dezember 2010 den Rhein via Schiersteiner Brücke.                                                              der 47 aus direkt in die Straßenbahnlinien 50 und 51 umgestie-
Während die Linie 47 bislang in Mainz-Gonsenheim an der                                                                   gen werden, die im Mainzer Westen bis Finthen und im Süden
                                                                                                                          bis Hechtsheim verkehren.
Haltestelle „Wildpark“ endete, kommen jetzt, Mitte April, vier
neue Haltestellen hinzu. Die „kleine Schwester“ wird allmäh-                                                              Die Linienverlängerung in Gonsenheim und die damit einher-
lich erwachsen …                                                                                                          gehenden neuen Verbindungsmöglichkeiten in Mainz und um
                                                                                                                          Mainz herum führen auch auf der Wiesbadener Seite zu Verän-
Der 16. April ist in diesem Jahr beiderseits des Rheins, in Hessen
                                                                                                                          derungen – allerdings nicht bei der Fahrtroute der 47er-Busse,
ebenso wie in Rheinland-Pfalz, der erste Schultag nach den
                                                                                                                          sondern bei manchen Abfahrtszeiten. So finden ab dem 16. April
Osterferien. Ab eben diesem Montag nimmt die Linie 47 im
                                                                                                                          die Abfahrten der Linie 47 am Dern’schen Gelände montags bis
Mainzer Stadtteil Gonsenheim einen teilweise neuen, in jedem
                                                                                                                          freitags zwischen ca. 9 Uhr und ca. 12 Uhr 15 Minuten früher
Fall verlängerten Verlauf. Die bislang im Uhrzeigersinn ge-
                                                                                                                          statt als bisher. Der Grund dieser Vorverlegung ist die Notwen-
fahrene Schleife über die im Norden Gonsenheims gelegene
                                                                                                                          digkeit, in Gonsenheim die Wendezeiten der Busse einhalten
Elsa-Brändström-Straße entfällt, infolgedessen werden auch
                                                                                                                          zu können.
die Haltestellen „Wildpark“ und „Elsa-Brändström-Straße“ nun
nicht mehr bedient. Stattdessen fahren die 47er-Busse aus                                                                 Alle Detail-Infos zum erneuerten Fahrtweg der Linie 47 und zu
Richtung Wiesbaden/Schiersteiner Brücke/Mainz-Mombach                                                                     den teilweise veränderten Abfahrts- und Ankunftszeiten sind
kommend ab Mitte April weiter nach Gonsenheim hinein,                                                                     online unter www.eswe-verkehr.de zu finden.
wo sie nacheinander an den Haltestellen „Am Gonsenheimer
Wald“, „Kapellenstraße“, „Nerotalstraße“ und „Wilhelm-Raabe-
Straße“ stoppen – die letztgenannte Haltestelle ist dann auch
die neue Endstelle (einzelne Fahrten enden allerdings schon an
der Haltestelle „Kapellenstraße“).

Der nach langwieriger Diskussion in der Mainzer Politik und
der Gonsenheimer Bürgerschaft nunmehr festgelegte neue
47er-Fahrtweg bietet den Fahrgästen eine Reihe von Vorteilen:
So ist von der neu hinzugekommenen Haltestelle „Am Gonsen-
heimer Wald“ aus der – nomen est omen – zu Spaziergängen
einladende Gonsenheimer Wald ebenso gut erreichbar wie das
angrenzende Naturschutzgebiet „Am Großen Sand“. An der                                                                    Das „Geschwisterpaar“ auf der Schiersteiner Brücke: Die Linien 45 und 47 ver-
Haltestelle „Kapellenstraße“ können die Fahrgäste zudem in die                                                            binden Wiesbaden und Mainz auf der wichtigsten Route zwischen beiden Städten
                                                                                                                                                                              n
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                                            ra




                                                                                                                                                        ho
                                                                                                 -S




                                                                                                                                                        ße
                                                                                       ra




                                                                                                          te
                er




                                                                                                                 St




                                                                                                                                                         -




                                                                                                                                                       ss
                                                                                                                                                      es
                                                           st




                                                                                                                                                       r-
                                                                                                                                                      ck
                                        St




                                                                                                                                                      ei
                                                                                              rn
                                                                                       St
                                                                             ab
                        ra




                                                                                                                                  Lu en er




                                                                                                                                                    ho
                                                                                                      it
              id




                                                                                                                                                     ra
                                                                                                               e-




                                                                                                                                                     A
                                                                                                                               ng




                                                                                                                                                   eu




                                                                                                                                      pe itze
                                                                                                                         A
                                                         en




                                                                                                                                                   ch



                                                                                                                                                  Rh
                                       p-

                                                in




                                                                                                                                                  to
                                                                                            Bo

                                                                                                      M
                                                                                  n-
                    st
           ne




                                                                          gr




                                                                                                                                         is ach




                                                                                                                                                  st
                                                                                                            nd




                                                                                                                                                   z




                                                                                                                                                Ba
                                                                                                                     g




                                                                                                                                                 e
                                                                                                                              ri




                                                                                                                                                 H
                                                                k




                                                                                                                                                at

                                                                                                                                               ns
                                      el

                                            te
                   rg




                                                      üt




                                                                                  ie




                                                                                                                                               ./




                                                                                                                                  Th um
                                                                                                                                                F
                                                                                                  m
                                                                        en




                                                                                         n-




                                                                                                                    in




                                                                                                                                             lle
         ch




                                                              lic




                                                                                                                                               e
                                                                                                                             ck




                                                                                                                                              r-
                                                                                                          Li




                                                                                                                                            ba
                                  -D




                                                                                                                                             tr
                                                                                                                                            pl
                                           es




                                                                                                                                     Lu lb
                                                                               eg




                                                                                                                                            ch
               be




                                                                                                                                            er
                                                     bl




                                                                                                                                            w
                                                                                                 ei




                                                                                                                                            w
                                                                                                                 ir
                                                                                       ha




                                                                                                                                          do
                                                                                                        .-
                                                                    lm
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                                                                                                                         ar




                                                                                                                                         ns




                                                                                                                                        ba
                                                                                                                                          a




                                                                                                                                        ch
                              ed




                                                                                                                                        pt
                                                 ch
                                       th




                                                                                                                le




                                                                                                                                         D
                                                                                             zh




                                                                                                                                       ch
                                                                                                      -v




                                                                                                                                         ri
                                                                             -L
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                                                                                                                                      eo
                                                                                                                     sm
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                                                                                                               re




                                                                                                                                    uß
                                                                            rl




                                                                                                                                    au




                                                                                                                                     -S
                                                                                                   rl
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                                                rs
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                                                                                                                                    es
                                                                                            ot
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                                                                                                                                  Äp
                                                                                  St
                   Bu




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                                                                                                 Ca

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                            Al




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                                            Ki




                                                                                                                    Bi




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                                                                                         D
                                                                             g
                                                                          in
                                                                        rn
                                                                     Co
                                        r.
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                                                                                                                                                                                             al
                                                         ck




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                                                                                                                                       er
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                               rg




                                                                                                                                                                                                aß

                                                                                                                                                                                                        ße
                                                                                                                         z




                                                                                                                                                                       m
                                                                    aß
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                                                                                                                     an




                                                                                                                                                                                      nh
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                                                                                                                                                                    m




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                                                                   tr
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                                                                                                                          aß




                                                                                                                                                                            tf
         ed




                                                                                                                                                                                  se
                                                                                                                                                                   ri
                                            ei




                                                                                                                                                                                           ns
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                                                                                                                                                                                                    st
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                                                                                                                                           g
                                                                                                                                  hw




                                                                                                                                                         rt
                                                     oß
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                                                                                                                                                                                                           Ra
                                                                                                                                                                  rK
                                                                                                                d-




                                                                                                                                                                        or
               ed




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                                                                                                                                         in
                                                                                                                         tr
        ri




                                                                                                                                                                                                al
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                                                                                                                                                                                       lle
                                                                                                                                                      ga
                                                              Ze
                                 -B




                                                                                                               ra
                                                    Fl




                                                                                                                                                                       Sp
     -F




                                                                                                                                                                                                         .-
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                                                                                                                              Sc




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                                                                                                                      ss




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                     dr




                                                                                                                                                              de




                                                                                                                                                                                                ot
              m




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                                                                                                                                                                                      pe
                                                                                                                                                    on




                                                                                                                                                                                                      ilh
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                                                                                                                                            be
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                                                                                                                                                                                            er
                                                                                                                          Am




                                                                                                                                                                   Am

                                                                                                                                                                           Am
                             Ca




                                                                                                                                                           An
                                                                                                                    Ka




                                                                                                                                                                                  Ka
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                                                                                                          Fa




                                                                                                                                                 Kr
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                                                                                                                                   W




                                                                                                                                                                                                    W
         M

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NEULICH IM BUS | MODELLBUS                             9



            „… GERADE NOCH MAL GUT GEGANGEN!“
Neulich im Bus … lernte der achtjährige Paul schon auf dem          kann er keinen weißen Knopf entdecken. „Na ja, dann drücke
Weg zur Schule etwas Neues – und das kam so:                        ich halt einfach noch mal auf den roten Stopp-Knopf, dann wird
                                                                    die Tür schon aufgehen“, versucht sich Paul zu beruhigen.
„Wenn Du acht Jahre alt bist, darfst Du alleine mit dem Bus in
die Schule fahren“, hatte Pauls Mutter immer zu ihm gesagt,         Als der Bus gerade anhält, drückt der Schüler hastig auf den
und lange hatte er diesem Moment entgegengefiebert. Doch             roten Knopf. Aber nichts passiert. Er drückt wieder und wieder –
als er an diesem Morgen in der Kälte an der Bushaltestelle          nichts! „Junge“, ruft der Busfahrer nach hinten, als er Paul leicht
„Scheffelstraße“ steht, ist ihm ein wenig mulmig zumute. Was,       panisch den Knopf drücken sieht: „Da kannst Du lange drücken,
wenn etwas schiefgeht? Was, wenn er die Haltestelle verpasst?       der Knopf öffnet Dir nicht die Tür. Das mache ich von hier vorne
„Du musst nur rechtzeitig den roten Stopp-Knopf drücken,            aus, sobald ich sehe, dass Du aussteigen möchtest.“ Eine Frau,
damit der Bus an der Haltestelle ‚Diesterwegschule‘ hält“, hatte    die hinter Paul steht, erklärt dem Achtjährigen die Technik:
seine Mutter ihm beim Frühstück noch eingetrichtert.                „Einen Knopf zum Türöffnen für die Passagiere gibt es nur ganz
                                                                    hinten in den Gelenkbussen, denn so weit nach hinten kann der
Da kommt der Bus mit der Liniennummer 8 auch schon ange-
                                                                    Busfahrer nicht gucken.“ „Ach so“, murmelt Paul etwas verlegen
fahren. Als Paul einen Sitzplatz gefunden hat, ist er froh: „Das
                                                                    und ist froh, als sich im selben Moment die Tür öffnet und er
hat ja schon mal gut geklappt“, sagt er zu sich. Nach der Halte-
                                                                    aussteigen kann. „Uff“, denkt er erleichtert, „das ist ja gerade
stelle „Jägerstraße“ steht der Junge auf, geht zur Tür und drückt
                                                                    noch mal gut gegangen!“
den Stopp-Knopf. Sofort leuchtet das Wort „Stop“ in der Anzeige
auf, die oben an der Fahrzeugdecke angebracht ist, und der Bus      Merke: Der rote Stopp-Knopf in den Bussen dient nur dem Zweck,
verlangsamt seine Fahrt.                                            dem Busfahrer den Aussteigewunsch für die nächste Haltestelle
                                                                    mitzuteilen. Die Bustüren werden immer vom Fahrer geöffnet – es
„Oje“, schießt es Paul plötzlich durch den Kopf, „wie kriege ich
                                                                    sei denn, man möchte in einem Gelenkbus ganz hinten aussteigen.
jetzt eigentlich die Tür auf?“ Neulich, als er mit seiner Oma in
                                                                    Dort an der Tür befindet sich ein weißer Türöffner-Knopf, den jeder
die Stadt fuhr, da hatte sie auf so einen weißen Knopf gedrückt,
                                                                    Fahrgast selbst betätigen kann – und auch muss, denn die hintere
um die Tür zu öffnen. Er erinnert sich ganz genau; sie hatten
                                                                    Tür im Gelenkbus kann nicht vom Fahrerplatz aus bedient werden.
ganz hinten gesessen in so einem langen Gelenkbus. Aber jetzt




NEUER ESWE-MODELLBUS: Ein Muss für jeden Sammler




ESWE Verkehr hat die Produktion eines neuen, originalgetreuen       schätzung verdienen. „18 Meter lang und eigene Fahrspur!“,
Modellbusses in Auftrag gegeben. Hergestellt wird der Gelenk-       lautet einer der Slogans der Kampagne, die nun also auch auf
bus des Typs Mercedes-Benz Citaro G E4 (Maßstab: 1 zu 87) von       einem Modellbus verewigt wurde.
der Firma Rietze.
                                                                    Der Mini-Bus kostet 29,50 Euro und ist ab sofort – übrigens ver-
Als reales Vorbild diente ein ESWE-Bus mit einer Außenwer-          sandkostendfrei – im ESWE-Online-Shop (www.eswe-ticket.de)
bung zur Busfahrer-Imagekampagne. Diese Kampagne, die seit          erhältlich. Auch in der Mobilitätszentrale im LuisenForum kann
Sommer vergangenen Jahres auf drei Wiesbadener Bussen zu            man das Sammlerstück erwerben.
finden ist, möchte der Öffentlichkeit vermitteln, dass Busfahrer
für ihre verantwortungsvolle Arbeit Anerkennung und Wert-
10        HALTESTELLENSPAZIERGANG



33 STUFEN bis zur Hoch-Kultur




Baujahr 1860 trifft Baujahr 2011: Die alte Werkkunstschule und die neue   Gotteshaus im „angesagten“ Viertel: An der Bergkirche sind die bewegten Zeiten,
Kunsthalle – zusammen bilden sie das Kunsthaus auf dem Schulberg          die das nach ihr benannte Quartier erlebt hat, fast spurlos vorübergegangen


Wiesbadens Topografie als „gebirgig“ zu bezeichnen, wäre                   hiesige und auswärtige Künstler und beherbergte zudem die
gewiss übertrieben. Dennoch geht’s im Norden des Stadtzen-                Geschäftsstelle des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen
trums durchaus hügelig zu – der Schulberg und das Berg-                   und Künstler (BBK). Im Mai 2011 wurde nördlich ein moderner
kirchenviertel tragen die Geländeerhebungen bereits in                    Anbau, die „Kunsthalle am Kunsthaus“ eingeweiht. In dem wei-
ihren Namen. Der INFOMOBIL-Haltestellenspaziergang ist                    ßen Kubus befindet sich unter anderem ein geräumiger, mehr
                                                                          als 300 Quadratmeter großer Ausstellungssaal. Dort werden
diesmal also ein ansteigender.
                                                                          noch bis zum 25. März zahlreiche Gemälde und Grafiken von
Buslinie 6, Fahrtrichtung Nordfriedhof. Wer an der Haltestelle            Vincent Weber, dem legendären Direktor der Werkkunstschule
„Michelsberg“ aussteigt und ein paar Schritte in östliche Rich-           in den Jahren 1952 bis 1965, gezeigt. Im Untergeschoss des Neu-
tung geht, dessen Blick wird unweigerlich gefangengenommen                baus hat die zum städtischen Kulturamt gehörende „Artothek“,
von einem der ungewöhnlichsten Bauwerke Wiesbadens: Die                   Wiesbadens erste Adresse für die Ausleihe hochkarätiger Kunst-
im Januar 2011 eingeweihte „Gedenkstätte für die ermordeten               werke, ihr Domizil gefunden.
Wiesbadener Juden“ besteht aus zwei Teilen, zwischen denen
                                                                          Nach so viel Hoch-Kultur führt der Spaziergang weiter über die
der Straßenverkehr pulsiert. Das großflächige, baulich karge
                                                                          Straße Hirschgraben, die den Übergang zum Bergkirchenviertel
Mahnmal steht exakt auf dem Grundriss einer früheren Syna-
                                                                          markiert. Dieses ehemalige Arme-Leute-Quartier galt bis in die
goge; erst lange nach deren Zerstörung in der Reichspogrom-
                                                                          70er-Jahre hinein als größtes Sanierungsgebiet einer deutschen
nacht 1938 erhielt die Coulinstraße ihren heutigen Verlauf, der
                                                                          Großstadt. Dann entdeckte vor allem das junge, studentische
die Gedenkstätte zweiteilt.
                                                                          Milieu dieses Viertel für sich, und eine Bürgerinitiative verhin-
Links vom Mahnmal führt eine Treppe nach oben; sie gehört                 derte den von Stadtplaner Ernst May vorgesehenen Komplett-
zur Straße Schulberg. Genau 33 Stufen muss man erklimmen,                 abriss und Neuaufbau mehrerer Straßenzüge. Heute sind hier,
danach steigt die schmale Straße auch ohne Stufen weiter an –             im sogenannten „Katzeloch“, kleine, individuelle Geschäfte an-
und schließlich steht man linker Hand vor einem imposanten                sässig, und auch manche Kreativfirma ist in den Straßen rund
Gebäude. Das anno 1860 in exakter Ost-Blickachse zur Schüt-               um die Bergkirche heimisch geworden.
zenhofstraße errichtete Lustschlösschen wurde 1863 zur Schule
                                                                          Das Gotteshaus, das dem Viertel seinen Namen gab, liegt in
umfunktioniert – daher der Straßenname. Nach dem Zweiten
                                                                          der Lehrstraße; es wurde 1879 eingeweiht und war dezidiert als
Weltkrieg bezog die Wiesbadener Werkkunstschule das Gebäu-
                                                                          „Kirche der kleinen Leute“ gedacht. Außer den Gottesdiensten
de; die pädagogische Einrichtung ging auf eine schon im Jahr
                                                                          finden hier regelmäßig Konzerte statt, und im benachbarten
1817 gegründete Fortbildungsschule zurück, die sich, inzwi-
                                                                          Gemeindesaal hat das freie Theater „Wiesbadener Kammer-
schen zum Gewerbeverein gehörig, 1919 zur Handwerker- und
                                                                          spiele“ seine Bühne gefunden.
Kunstgewerbe-, später auch Modeschule wandelte. Der künst-
lerischen Gestaltung von Industrieprodukten verpflichtet,                  Was folgt, ist der Abstieg vom „Berg“: Direkt gegenüber der
residierte die Werkkunstschule bis 1970 am Schulberg, bevor sie           Bergkirche führt ein Fußweg hinunter zur Nerostraße. Wer
als Fachbereich Gestaltung in die Wiesbadener Fachhochschule              diese überquert, erreicht via Jawlenskystraße die Taunusstraße.
integriert wurde. Jahre später wurde das alte Schulgebäude in             Genau dort befindet sich die Bushaltestelle der Linie 1, die den
„Kunsthaus“ umbenannt; fortan fungierte es als Atelierhaus für            Spaziergänger ins Stadtzentrum zurückbringt.
GEWINNSPIEL

Acht Bildfehlern auf der Spur:
Suchen und gewinnen!                                                      U N D SO G EH T’ S:

Nur auf den ersten Blick gleichen sich die beiden Fotos des Neroberg-
                                                                             Markieren Sie im unter
bahn-Viadukts wie ein Ei dem anderen. Bei genauerem Hinsehen stellt                                   en Foto die acht Feh-
man jedoch fest, dass sich das untere Bild an genau acht Stellen vom         ler, indem Sie sie mit ein
                                                                                                       em Stift ankreuzen
Originalfoto darüber unterscheidet. Finden Sie die acht Bildfehler, und      oder einkringeln.
gewinnen Sie einen wertvollen Sachpreis!
                                                                             Tragen Sie rechts nebe
                                                                                                     n dem Foto Ihren
Unter allen Teilnehmern, die die acht Bildfehler gefunden und korrekt        Namen und Ihre Adres
                                                                                                     sdaten ein, schnei-
markiert bzw. angeklickt haben, werden zehn USB-Sticks mit jeweils vier      den Sie das Foto samt
                                                                                                    Adressfeld aus,
Gigabyte Speicherkapazität verlost. Die INFOMOBIL-Redaktion wünscht          und senden Sie alles in
                                                                                                     einem frankierten
viel Spaß beim Fehlersuchen und viel Erfolg bei der Verlosung!              Briefumschlag an : ESW
                                                                                                     E Verkehr, Redaktion
                                                                            INFOMOBIL, Gartenfelds
                                                                                                       traße 18,
                                                                            65189 Wiesbaden

                                                                            Alternativ können Sie au
                                                                                                             ch online an dem
                                                                            Suchspiel teilnehmen.
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                                                                                                   e/gewinnspiel –
                                                                           dort finden Sie eine int
                                                                                                  eraktive Mitmach-
                                                                           möglichkeit.




                                                                               Der Rechtsweg ist bei diesem Gewinnspiel ausge-
                                                                               schlossen. Mitarbeiter von ESWE Verkehr, WiBus und
                                                                               EVS sowie deren Angehörige dürfen nicht teilneh-
                                                                               men. Einsendeschluss ist der 30. April 2012 (23.59 Uhr
                                                                               bei Online-Einsendungen, Datum des Poststempels
                                                                               bei postalischen Einsendungen). Die Gewinner wer-
                                                                               den schriftlich benachrichtigt und in der nächsten
                                                                               INFOMOBIL-Ausgabe bekanntgegeben.




                                                                              Vorname, Name




                                                                              Straße, Hausnummer




                                                                              PLZ, Ort




                                                                              E-Mail-Adresse (freiwillige Angabe)
12        FILMWETTBEWERB | FAHRGASTINFORMATIONEN



NEROBERGBAHN: Bewegte Bilder zum 125. Geburtstag
Wenn Wiesbadens schrägstes Wahrzeichen am 25. September                         wert von 1.000 Euro. Das Wiesbadener Kulturamt stiftet einen
2013 zur Fahrt zwischen Nerotal und Neroberg ansetzt, dann wird                 Sonderpreis für Jugendliche im Wert von 200 Euro. Übrigens: Wer
dies eine Reise zu Ehren eines ganz besonderen Geburtstags sein.                Filmaufnahmen von normalerweise nicht zugänglichen Bereichen
Am gleichen Tag nämlich, allerdings genau 125 Jahre zuvor, also                 der Nerobergbahn, etwa des Umlaufrades oder der Ausweiche,
anno 1888, wurde die Nerobergbahn, Europas heute zweitälteste                   machen möchte, bekommt an jedem dritten Samstag eines Monats
wasserballastbetriebene Drahtseil-Zahnstangenbahn, erstmalig                    Gelegenheit dazu. Zu den Besichtigungsterminen, an denen jeweils
in Betrieb genommen. Seither fasziniert sie Hundertausende von                  bis zu zehn Personen teilnehmen können, muss man sich zuvor
Menschen jedes Jahr aufs Neue – und ist aus dem Wiesbadener                     anmelden. Die Kontaktdaten sowie weitere Informationen rund um
Stadtbild nicht mehr wegzudenken.                                               den Jubiläums-Filmwettbewerb (inklusive der detaillierten Teilnah-
                                                                                mebedingungen) gibt’s online – und zwar auf www.eswe-verkehr.
Das runde Jubiläum im kommenden Jahr bildet schon heute den
                                                                                de/filmwettbewerb.
Anlass, einen besonderen Filmwettbewerb auszuloben: ESWE
Verkehr, das städtische Kulturamt und der Wiesbadener Filmkreis
rufen gemeinsam alle Hobbyfilmer auf, ein Video über die Nero-
                                                                                   SAISONSTART DER NEROBERGBAHN
bergbahn zu drehen, in dem die ganze Faszination des historischen
Gefährts zum Ausdruck kommt. Gezeigt werden kann zum Beispiel                      Am Sonntag, dem 1. April, erwacht die Nerobergbahn aus
eine Berg- und Talfahrt aus ungewöhnlicher Perspektive, ein beson-
                                                                                   ihrem „Winterschlaf“ und nimmt ihren regulären Fahrbetrieb
deres historisches Detail oder, oder, oder …
                                                                                   für die Saison 2012 auf. Ab diesem Tag steht sie im Monat
Einsendeschluss des freien Filmwettbewerbs „125 Jahre Neroberg-                    April montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr sowie sams-,
bahn“ ist der 12. Dezember dieses Jahres. Eine fachkundige Jury                    sonn- und feiertags von 10 bis 19 Uhr für Berg- und Talfahrten
wählt unter allen Einsendungen die drei besten Videoclips aus, die                 bereit. Ab Anfang Mai kann man sogar täglich von 9 bis 20 Uhr
dann im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am 1. März 2013 in der
                                                                                   mit den beiden historischen Waggons fahren. Weitere Infor-
Caligari FilmBühne prämiert und gezeigt werden. Den Gewinnern
                                                                                   mationen: www.eswe-verkehr.de/nerobergbahn
winken neben Ruhm und Ehre Einkaufsgutscheine im Gesamt-



„INTELLIGENTE“ ANZEIGEN machen Fahrgäste schlauer
                                                                                Erstes Beispiel: Bus-Zielanzeigen. Die nach außen gerichteten
                                                                                Displays, oberhalb der Frontscheibe eines jeden Busses angebracht,
                                                                                können künftig während der Fahrt ihre Inschrift automatisch
                                                                                anpassen. Möglich macht dies eine neue Software, die der vom
                                                                                Bus-Bordrechner gesteuerten Zielanzeige beispielsweise „befiehlt“,
                                                                                ab einem bestimmten Punkt des Fahrtwegs einen bestimmten
                                                                                Hinweis auszublenden. So kann etwa ein Bus der Linie 8 seine
                                                                                Fahrt in Biebrich mit der Zielanzeigeninschrift „Eigenheim über
                                                                                Hauptbahnhof“ beginnen, und sobald das Fahrzeug den Haupt-
                                                                                bahnhof hinter sich gelassen hat, erlischt im Zielanzeigen-Display
Wann kommt mein Bus? Die FGI-Anzeigen, hier an der Haltestelle „Luisenplatz“,   automatisch die – nun ja „erledigte“ – Zusatzinformation „über
geben dem Fahrgast minutengenau – und jetzt noch aktueller – zuverlässige       Hauptbahnhof“. Ein erster Praxistest der neuen „Aktualisierungs-
Auskunft
                                                                                Software“ findet zurzeit auf den ESWE-Linien 1, 8, 23 und 24 statt.
Menschen wissen umso mehr, je „intelligenter“ die technischen                   Zweites Beispiel: Fahrgastinformationsanzeigen (FGI-Anzeigen).
Gerätschaften sind, mittels derer man sich mit Informationen                    Die an allen Großhaltestellen des ESWE-Liniennetzes vorhandenen
versorgen (lassen) kann. Dieser Grundsatz gilt auch und gerade im               FGI-Anzeigen, auf denen der Fahrgast ablesen kann, wann „sein“
öffentlichen Nahverkehr, dessen Fahrgäste – insbesondere solche,                Bus abfahren wird, können künftig noch mehr. An den Bussteigen
die von auswärts kommen und das hiesige Liniennetz nicht so ge-                 A und B der Haltestelle „Luisenplatz“ sowie an den Bussteigen A, B,
nau kennen – sowohl an den Haltestellen als auch von den Bussen                 C und künftig auch D der Haltestelle „Platz der Deutschen Einheit“
wichtige Informationen über ihre Verbindungen ablesen können.                   sind die Neuerungen bereits Realität geworden: Nähert sich ein
Für beide Bereiche, die Haltestellen ebenso wie die Busse, gilt im              ankommender Bus der Haltestelle, blinkt „seine“ Zeile im FGI-
Wiesbadener Linienbusverkehr seit kurzem das Prinzip der „Dy-                   Display – die einsteigewilligen Passagiere werden also „alarmiert“.
namisierung“ – was bedeutet, dass Anzeigen, die sich selbsttätig                Und mehr noch: Sehbehinderte Fahrgäste haben die Möglichkeit,
aktualisieren, also dynamisch statt statisch sind, die Nahverkehrs-             eine akustische Anzeige zu nutzen – wer den Knopf drückt, der an
kunden stets auf den neuesten Informationsstand hinsichtlich                    einem gelben Kasten unterhalb des FGI-Displays angebracht ist,
ihrer Busverbindungen bringen.                                                  bekommt von einer Stimme die vier nächsten Abfahrten angesagt.
Infomobil 01-2012
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  • 1. INFO MOBIL HERVORRAGEND BEWERTET Wie sich der Busverkehr in Wiesbaden abermals eine gute Note verdient hat HINAUFGESTIEGEN Wie der Schulberg zum interessanten Ziel eines Haltestellenspaziergangs wird HISTORISCH BETRACHTET Wie der Bingert-Wasserturm Wiesbadens Nahverkehrsgeschichte mitschrieb 01 2 012 Das Magazin der ESWE Verkehrsgesellschaft
  • 2. WWW.B U S -S U C HT-FAH RER.DE Du hast es in der Hand. Gib Deinem Leben einen neuen Dreh: Steig jetzt um! unzufrieden im aktuellen job? wiesbadener linienbusse zu lenken: Wir bieten eine reizvolle Alternative: Busfahrer/-in Das ist, egal ob Beruf oder Berufung, eine krisen- im Linienverkehr der hessischen Landeshauptstadt sichere Beschäftigung mit verlässlicher Zukunfts- Wiesbaden! Die WiBus GmbH, Mitglied der ESWE- perspektive. Wer sich beruflich neu orientieren Unternehmensfamilie, stellt regelmäßig neue möchte, ist bei uns herzlich willkommen – und er- Fahrerinnen und Fahrer ein. hält die Fahrschulausbildung komplett finanziert! ALLES WEITERE GIBT’S ONLINE UNTER: www.bus-sucht-fahrer.de Wiesbadener Busgesellschaft mbH · Gartenfeldstraße 18 · 65189 Wiesbaden · Telefon (0611) 72 38 74 80 · www.wibus.info
  • 3. WILLKOMMEN | INHALT WENN GEMEINSAME IDEEN Früchte tragen 4 E-TICKET NEUE BUSSE Lenken Sie, liebe Leserin, lieber Leser, doch deutlich angestiegen –, freut uns daher bitte einmal kurz Ihren Blick auf die linke natürlich umso mehr. 5 KUNDEN- Seite des INFOMOBILs, so wie es gerade auf- Ebenso freut es uns, auch an dieser Stelle ZUFRIEDENHEIT geschlagen vor Ihnen liegt. Sie sehen dort die neue Vorsitzende des Aufsichtsrates eine Anzeige, die Ihnen vor kurzem vielleicht der ESWE Verkehrsgesellschaft noch einmal schon im Stellenteil Ihrer Tageszeitung be- offiziell willkommen heißen zu dürfen: 6/7 HISTORIE DES ESWE- gegnet ist und die Sie womöglich im Januar Seit Dezember 2011 steht Sigrid Möricke, FUNKVERKEHRS auch – in Gestalt eines riesigen Werbe- Wiesbadens Dezernentin für Stadtentwick- banners – im Wiesbadener Hauptbahnhof lung, Bau und Verkehr, dem Aufsichtsgre- entdeckt haben. 8 LINIENVER- mium unseres Unternehmens vor; und wir LÄNGERUNG Unsere Schwestergesellschaft WiBus sucht sind gewiss, dass die Zusammenarbeit mit mithilfe dieser Anzeige zusätzliche Busfah- ihr viel Positives für Sie, unsere Fahrgäste, rerinnen und Busfahrer. Und wie Sie un- bewirken wird. 9 NEULICH IM BUS schwer erkennen können – das Foto und die In diesem Sinne: Herzliche Grüße aus der MODELLBUS Zeile „Gib Deinem Leben einen neuen Dreh: Gartenfeldstraße Steig jetzt um!“ sind ja prägnant genug –, richtet sich die Anzeige gezielt an Menschen, 10 HALTESTELLEN- die ursprünglich in anderen Berufen zu SPAZIERGANG Hause sind, nun aber diese ganz besondere Uwe Cramer Stefan Burghardt Leidenschaft für den Busfahrerberuf in sich E-Mail-Kontakt: 11 GEWINNSPIEL verspüren. geschaeftsfuehrung@eswe-verkehr.de Wir von ESWE Verkehr haben WiBus bei der 12 FILMWETTBEWERB Konzipierung und der Realisierung dieser Anzeigenkampagne gerne unterstützt, weil FAHRGAST- beide Unternehmen die gemeinsame Ver- INFORMATIONEN antwortung dafür verbindet, dass Sie Ihren Wiesbadener Nahverkehr auch künftig in 13 SCHWERBEHINDERTEN- der bewährten, von Ihnen zu Recht erwarte- ZÄHLUNG ten Quantität und Qualität nutzen können. Dass die Kampagne bereits Früchte zu tra- RUDIS GEBABBEL gen beginnt – die Bewerbungszahlen sind 14 HISTORISCHE LINIEN- WEGE, TEIL 12 +++ newsticker +++ newsticker +++ newsticker +++ +++ „Nightliner“-Fahrten: Bekanntlich verkehren diese sind der 16. und der 17. März, der 21. April sowie der 15 AUSFLUGS- UND ESWEs „Nightliner“-Busse unter der Woche ein Mal je 1. Juni. Anmelden kann man sich telefonisch unter AUSGEHTIPPS Nacht und in den Nächten vor Sams-, Sonn- und Feierta- (0611) 345 - 16 30 oder per E-Mail an ngg.ppwh@polizei.hessen.de. IMPRESSUM gen drei Mal je Nacht. Im zweiten Quartal 2012 betrifft die Feiertagsregelung die Nächte vor Karfreitag, Ostermontag +++ Rekord-Passagierzahl: Immer mehr Menschen und dem 1. Mai sowie vor Himmelfahrt, Pfingstmontag in Deutschland nutzen öffentliche Nahverkehrsmittel. und Fronleichnam. Auch in den Nächten von Himmelfahrt Im Jahr 2011 fuhren mehr als 9,7 Milliarden Fahrgäste mit und Fronleichnam zum jeweils folgenden Freitag finden je Bussen und Bahnen; dies entspricht einer Steigerung drei „Nightliner“-Fahrten statt. Darüber hinaus werden in von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2002 sind den beiden Nächten des „Theatriums“ (Wilhelmstraßen- die Kundenzahlen damit um fast acht Prozent bzw. 700 fest), also vom 1. zum 2. Juni und vom 2. zum 3. Juni, jeweils Millionen Fahrgäste gestiegen. sogar vier „Nightliner“-Fahrten angeboten (außer auf der Linie N7). Detail-Infos gibt’s auf www.eswe-verkehr.de +++ Krimidinner-Neuauflage: „Krimi im Bus“, die sowie im aktuellen Fahrplanbuch auf der Seite 576. seit drei Jahren „mordsmäßig“ erfolgreiche Krimidinner- Reihe von ESWE Verkehr, geht 2012 in ihre vierte Runde. +++ Zivilcourage-Schulungen: Im vergangenen Im Zentrum des Geschehens stehen wieder ESWEs Old- INFOMOBIL wurde über die Gewaltprävention-Trainings timerbus, anno 1961 erbaut, sowie das Team vom Impro- berichtet, die unter dem Titel „Zivilcourage: Ja! Aber wie?“ visationstheater „Für Garderobe keine Haftung“. Neu in vom Wiesbadener Polizeipräsidium gemeinsam mit ESWE diesem Jahr ist, dass zwei der insgesamt 15 Termine als Verkehr und weiteren Partnern durchgeführt werden. Fürs „Mottotage“ gestaltet werden. Weitere Infos sowie einen erste Halbjahr 2012 gibt es nun neue Schulungstermine; Online-Ticketshop findet man auf www.krimi-im-bus.de.
  • 4. 4 E-TICKET | NEUE BUSSE ELEKTRONISCHER FAHRSCHEIN AB AUGUST: Ein anspruchsvolles Ziel die Wiesbadener Verkehrsgesellschaft unter anderem mit der Firma Systemtechnik GmbH aus dem thüringischen Sömmerda zusammen. Die Fahrzeugflotte soll bis etwa Anfang April vollständig umge- rüstet sein – jeder Bus muss mit einem festinstallierten eTicket- Kontrollgerät ausgestattet werden –, und auch die Fahrausweis- „Wir wollen, dass zum Start des eTickets in Wiesbaden alles prüfer haben mittlerweile mobile Prüfgeräte erhalten. „Unser möglichst reibungslos läuft“, erklärt Holger Elze, der bei ESWE Ziel ist es, ab August mit der stückweisen Ausgabe von eTickets Verkehr für den Fachbereich Rechnungswesen zuständig ist. Das an die Inhaber eines Abonnements oder einer Jahreskarte zu be- ist auch der Grund, aus dem die Wiesbadener Verkehrsbetriebe ginnen“, erläutert Holger Elze die Planungen von ESWE Verkehr erst für August 2012 die Einführung des neuen elektronischen und ergänzt: „Ein Kunde erhält immer dann den neuen elektro- Fahrausweises planen – und sich damit bewusst mehr Zeit las- nischen Fahrausweis, wenn sein Abonnement- oder Jahreskar- sen als andere Verkehrsunternehmen im Rhein-Main-Gebiet, die tenzeitraum neu beginnt.“ Damit wird gewährleistet, dass zum dieser Tage mit der Ausgabe der ersten eTickets beginnen oder einen nicht auf einen Schlag gleich mehrere tausend eTickets schon begonnen haben. „Es sind noch viele Details zu organisie- ausgegeben werden müssen und dass zum anderen hierbei ren, damit das System nicht nur in einigen technischen Teilbe- möglicherweise auftretende Probleme zeitnah gelöst werden reichen, sondern komplett funktioniert“, erläutert Holger Elze. können. Zu späteren Zeitpunkten sollen dann auch CleverCard- Der Fachbereichsleiter begründet seine Aussage zum einen Kunden und FirmenCard-Inhaber auf den Fahrausweis mit damit, dass noch nicht alle technischen Komponenten zur Elektrochip umgestellt werden. Prüfung der elektronischen Fahrscheine funktionieren: „Die ESWE Verkehr hält die Fahrgäste übrigens immer über den aktu- Schwierigkeiten in diesem Bereich sehen wir derzeit in anderen ellen Stand in Sachen eTicket auf dem Laufenden. Zum Beispiel Verkehrsunternehmen, und aus diesen Erfahrungen zieht ESWE sind auf der unternehmenseigenen Website schon jetzt detail- Verkehr die richtigen Schlüsse.“ Zum anderen sei es aber auch so, lierte Informationen rund um den elektronischen Fahrschein dass die für die Abwicklung notwendigen IT-Systeme bei ESWE hinterlegt. Die Online-Adresse lautet: Verkehr noch nicht vollständig installiert sind. Hier arbeitet www.eswe-verkehr.de/eticket PILOTPROJEKT für noch umweltfreundlichere Busse Es hat beinahe schon Tradition: Fast jedes Jahr im Frühling rollen („Enhanced Environmentally Friendly Vehicle“) genügen, der die bei ESWE Verkehr fabrikneue Busse auf den Betriebshof; andere gegenwärtig anspruchsvollste europäische Richtschnur für den Busse, die schon viele hunderttausend Kilometer als Fahrleistung Schadstoffausstoß von Bussen und Lkws ist. Doch halt – hier kom- abgeliefert haben, werden dafür „in Rente geschickt“. Einen Ge- men die drei anderen oben erwähnten „Sonderlinge“ ins Spiel: Die samtbestand von knapp 235 Bussen weist der Fuhrpark der beiden drei neuen Gelenkzüge erfüllen nämlich sogar die „Euro VI“-Abgas- Verkehrsunternehmen ESWE und WiBus derzeit auf. norm, die erst im Jahr 2014 EU-weit in Kraft treten wird. In diesem Jahr gehen mit ESWEs turnusgemäßer Busneuanschaf- Dass dieser zukünftige Filtertechnik-Standard schon heute getestet fung zwei Besonderheiten einher. Unter den insgesamt 21 Fahrzeu- werden kann, geht auf eine Initiative des Busherstellers EvoBus gen (18 Solowagen und drei Gelenkzüge), die im Zeitraum März bis zurück. An dem von EvoBus ins Leben gerufenen Pilotprojekt, das Juni nach und nach neu auf die Straße kommen, befinden sich zwei die Fachleute „Kundenfahrerprobung“ nennen, beteiligt sich nur Mal drei „Sonderlinge“. Da sind zum einen drei Solowagen-Busse, eine Handvoll besonders innovationsorientierter Verkehrsunter- die – eine Premiere für Wiesbaden – nach dem „Low Entry“-Prinzip nehmen in Deutschland; ESWE Verkehr gehört dazu. konstruiert sind. Diese Bauart, eine Weiterentwicklung der seit vie- „Ich bin sehr froh, dass wir die neuen Motoren der ‚Euro VI‘-Norm len Jahren bewährten Niederflurtechnik, ist dadurch gekennzeich- als einer der ersten Betriebe in Deutschland erhalten“, kommentiert net, dass der Bus niedrige („low“), stufenlose Einstiege („entry“) ESWEs Technischer Geschäftsführer Uwe Cramer die Teilnahme der besitzt und im vorderen Wagenteil einen ebenfalls „niederflurigen“ Verkehrsgesellschaft an dem Pilotprojekt; „dies belegt die besonde- Innenraum aufweist, während der Heckbereich des Fahrgastraums re Wertschätzung, die EvoBus unserer Werkstatt entgegenbringt – über zwei Stufen im Mittelgang verfügt. Weitere Neuerung der denn nur mithilfe optimaler technischer Rückmeldungen kann der „Low Entry“-Busse: Im vorderen Wagenteil sind alle Sitzplätze in Hersteller sein Produkt weiter verbessern, und wir werden diese Fahrtrichtung angeordnet. Rückmeldungen in Form von Auswertungen des bei uns stattfin- Beinahe überflüssig zu erwähnen – weil bei ESWE Verkehr seit denden Praxiseinsatzes der drei ‚Euro VI‘-Busse liefern.“ langem Selbstverständlichkeit – ist, dass alle neu angeschafften Fahrzeuge in puncto Abgasfiltertechnik dem „EEV“-Standard
  • 5. KUNDENZUFRIEDENHEIT 5 POSITIV UND STABIL: Nahverkehrsnote 2,6 Ein Mal pro Jahr untersucht die Hochschule RheinMain im INFOMOBIL: Und wie hat der Nahverkehr bei den Einzelkrite- Auftrag von ESWE Verkehr, wie zufrieden die Wiesbadener rien abgeschnitten? Bevölkerung mit den Angeboten des hiesigen öffentlichen ELZE: Besser als im Vorjahr bewertet wurden einerseits die Nahverkehrs ist. Die Auswertung der im Jahr 2011 durchge- Schnelligkeit der Verbindungen, die Fahrtentaktung und die Er- führten wissenschaftlichen Befragungen liegt seit kurzem reichbarkeit der Ziele sowie andererseits die Linienführung, die vor. Von Holger Elze, Pressesprecher bei ESWE Verkehr, hat Haltestellenstandorte und die Engmaschigkeit des Liniennetzes. sich die INFOMOBIL-Redaktion die Ergebnisse der aktuellen Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Atmosphäre Kundenzufriedenheitsanalyse erläutern lassen. in unseren Bussen erhielten positivere Beurteilungen. Etwas schlechter als 2010 fielen hingegen die Noten für die Sauber- INFOMOBIL: Herr Elze, wieso eigentlich lässt ESWE Verkehr keit in den Bussen und für die Informationen über Tarife und die Zufriedenheit der Menschen in Wiesbaden mit „ihrem“ Tickets aus – hier werden wir uns etwas einfallen lassen! Nahverkehr untersuchen? INFOMOBIL: Lassen sich aus den Untersuchungsergebnissen ELZE: Es interessiert uns natürlich – und es muss uns interessie- weitere Aussagen zum „Konkurrenzverhältnis“ zwischen Bus ren –, ob unsere Fahrgäste und auch jene Menschen, die nicht und Auto herauslesen? oder noch nicht zu unseren Fahrgästen zählen, mit der von uns angebotenen Servicequalität zufrieden sind. Ich meine ELZE: Ja, sehr erfreuliche sogar. Vorab muss man wissen, dass übrigens, dass jedes Dienstleistungsunternehmen in regelmä- die Analyse die Befürworter einer bestimmten Fortbewegungs- ßigen Abständen seine Kunden befragen sollte. Davon abge- art jeweils deren Kritikern gegenüberstellt. Die Wissenschaft sehen besteht für uns auch eine Verpflichtung zur Messung bezeichnet Befürworter auch als „Promotoren“, was bedeutet, der Kundenzufriedenheit im Jahresrhythmus: Denn seit ESWE dass diese Befragten angeben, dass sie ein Produkt oder eine Verkehr vor vier Jahren erneut die Konzessionen für den Betrieb Dienstleistung in ihrem persönlichen Umfeld weiterempfehlen des Linienbusverkehrs in Wiesbaden erhalten hat – und zwar würden. In der aktuellen Untersuchung nun kommt der Nah- für den Zeitraum 2009 bis 2017 –, müssen wir den städtischen verkehr – bei 32 Prozent Befürwortern und 27 Prozent Kritikern – Gremien ein Mal pro Jahr einen Leistungsbericht vorlegen, der auf den sehr guten Promotoren-Wert von plus fünf. Der Pkw- unter anderem aus einer aktuellen Analyse der Kundenzufrie- Verkehr hingegen erzielt einen Promotoren-Wert von sage und denheit besteht. schreibe minus 62, der sich aus nur neun Prozent Befürwortern, aber 71 Prozent Kritikern errechnet. INFOMOBIL: Und diese Untersuchung findet mittels einer wis- senschaftlich seriösen Methodik statt? INFOMOBIL: Unterm Strich sind Sie also zufrieden mit der Zufriedenheit? ELZE: Allerdings. Seit dem Jahr 2009 führt eine wissenschaft- liche Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard ELZE: „Luft nach oben“ gibt’s natürlich immer, ganz klar. Aber Heidel von der Hochschule RheinMain in unserem Auftrag die mit unserer stabilen Gesamtnote 2,6 stehen wir gegenüber jährliche Repräsentativuntersuchung der Kundenzufriedenheit vergleichbaren deutschen Städten ziemlich gut da – zumal eine durch. Dabei finden, um eventuelle saisonal bedingte Mei- ähnliche Untersuchung, die ebenfalls im Jahr 2011 vom Verband nungsschwankungen auszugleichen, die Befragungen übers Deutscher Verkehrsunternehmen durchgeführt wurde, eine Jahr hinweg in vier Intervallen statt – und zwar an jeweils zehn Bundesdurchschnittsnote von 2,9 ergeben hat. verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Im Rahmen der vier INFOMOBIL: Herr Elze, vielen Dank für dieses interessante „Umfragewellen“ sind im Jahr 2011 insgesamt 1.876 Passanten Gespräch! interviewt worden. Dabei wurde, auch dies dient der wissen- schaftlichen Seriosität, großer Wert darauf gelegt, dass sowohl die Meinungen regelmäßiger und sporadischer ESWE-Kunden als auch die Ansichten bekennender Nicht-Fahrgäste sowie eingefleischter Nur-Auto-Fahrer Eingang in die Untersuchungs- ergebnisse gefunden haben. INFOMOBIL: Lassen Sie uns die Leser nicht länger auf die Fol- ter spannen – was hat die Untersuchung denn nun ergeben? ELZE: Die generelle Erkenntnis lautet: Die Meinungen der Wiesbadener sind sehr stabil. Schon zum dritten Mal in Folge hat – orientiert an der Schulnotenskala von eins bis sechs – der Nahverkehr in unserer Stadt die Gesamtnote 2,6 erzielt. Eben- falls unverändert geblieben gegenüber dem Jahr 2010 ist die Einschätzung der Pkw-Nutzung in Wiesbaden: Hier lautet die Gesamtnote abermals 3,2. (Bildquelle: Mark Burggraf)
  • 6. 6 HISTORIE DES ESWE-FUNKVERKEHRS WIE ALLES BEGANN: „Mister Bingert“ und die Erfindung des Uhrenvergleichs „Bingert“ erstmals auf Empfang: Die Bedienung des Modernisierung der Funkleitstelle: Die ersten Bild- 1970/ 71 1970/71 970/71 Funkverkehrs erfolgte in den Anfangsjahren recht 1 9 76 / 7 7 1976/77 976/77 schirme hielten Einzug, mit denen das Geschehen an den simpel, nämlich per Telefon wichtigsten Haltestellen überwacht werden konnte „Der Bingert-Wasserturm spielt in der ESWE-Historie, vor damals jüngsten ESWE-Busfahrer berufen zu werden. Zehn allem in der Geschichte des Funkverkehrs, eine ganz be- Jahre lang verrichtete Eder von nun an hinter riesigen Daimler- sondere Rolle. Näheres hierzu wird das nächste INFOMOBIL Benz-, Büsing- und Henschel-Lenkrädern echte Schwerstarbeit, 01/2012 berichten.“ Dieses Versprechen gab die INFOMOBIL- bevor er zum Verkehrsposten und zur Stimme der Auskunfts- Redaktion in der vergangenen Ausgabe ab. Hier und heute sprecherkabine auf dem Hauptbahnhofsvorplatz avancierte. Im Jahr 1968 folgte schließlich die Tätigkeit eines Streckendienst- soll das Versprechen nun eingelöst werden – und ein beson- Kontrolleurs, bevor es für Otto Eder dann 1970/71 mit der Arbeit derer Zeitzeuge hilft dabei. in der Funkleitstelle losging. Mit Fug und Recht kann man Hans-Otto Eder als „Mister Bin- In den ersten Jahren, in denen die Busse nach und nach mit gert“ bezeichnen. Der heute 81-jährige ESWE-Pensionär, den alt- Sprechfunkeinrichtungen ausgerüstet wurden (was durch gediente ESWEler nur als „Otto“, wahlweise auch als den „Eder entsprechende Aufkleber an der Frontseite kenntlich gemacht Otto“ kennen, zählte nämlich zusammen mit zwei Kollegen wurde), empfingen Eder und seine Kollegen die Fahrer-Funk- zu den Geburtshelfern des ESWE-Funksprechverkehrs, dessen sprüche noch auf Telefonapparaten. In der zweiten Hälfte der Rufkennwort schon damals – wie noch heute – „Bingert“ lau- 70er-Jahre hielt dann modernere Funktechnik Einzug; parallel tete (über die Herkunft dieses ungewöhnlichen Funkrufworts dazu begann das Zeitalter der monitorgestützten Überwachung berichtet der nebenstehende Infokasten). des Geschehens an den wichtigsten Haltestellen im Stadtge- Dieses „Damals“, also die Geburtsstunde des Funkverkehrs im biet. Einen technologischen Quantensprung stellte schließlich Wiesbadener Linienbusbetrieb, datiert auf die Jahre 1970/71. im Jahr 1988 die Inbetriebnahme der neuen Verkehrsleitzen- Bis zu diesem Zeitpunkt bestand die einzige Möglichkeit der trale dar: Hier liefen fortan alle Fäden der Daten-, Funk- und Kontaktaufnahme zwischen einem Bus auf Linienfahrt und Betriebstechnik sowie des „Rechnergesteuerten Betriebsleit- der Betriebszentrale in der Gartenfeldstraße in den sogenann- systems“ (RBL) zusammen. ten „Streckentelefonen“. Diese waren an allen Endhaltestellen 1991 ging Hans-Otto Eder, mittlerweile 60 Jahre alt, nach 45 (!) sowie an einigen ausgewählten „Unterwegs“-Haltestellen des ESWE-Dienstjahren in den Ruhestand. Auf besondere Kuriosi- Liniennetzes stationiert und erlaubten es dem Fahrer, in einer täten aus seinen rund 20 Jahren als „Mister Bingert“ angespro- kurzen Fahrpause per Telefon Nachricht zu geben, wenn sich chen, erinnert er sich spontan an das aus einem Zirkus ausge- zum Beispiel ein Unfall oder ein anderes Vorkommnis ereignet büxte Kamel, vor dem er die Fahrerkollegen per Funk warnen hatte, das den Linienbetrieb in seinem Ablauf beeinträchtigte. musste. Und fragt man den rüstigen ESWE-Senior nach den Mit dieser umständlichen Kommunikation war ab Anfang der Talenten, die man für den „Funker-Job“ benötigt, nennt er eine 70er-Jahre Schluss. Hans-Otto Eder und seine beiden Kollegen ruhige, angenehme Stimme, zu der ihm an „Heiserkeitstagen“ besetzten im Zwei-Schicht-Dienst – von 4:30 bis 12:30 Uhr das eine oder andere Pulmoll-Bonbon verholfen habe. und von 12:30 bis 20:30 Uhr – die neu errichtete Funkleitstelle. Mit einer ganz speziellen Erfindung hat sich Hans-Otto Eder tief Für den „Eder Otto“ war dies bereits die fünfte Station seines ins Gedächtnis der ESWE-Fahrerschaft eingebrannt: „Früher Berufslebens bei den Stadtwerken: 1946 hatte er im Alter von waren die in den Bustachos eingebauten Uhren praktisch nicht 15 Jahren seine dreieinhalbjährige Autoschlosserlehre bei ESWE zu gebrauchen“, gibt „Mister Bingert“ zu Protokoll; „sie gingen begonnen, um dann, nach einigen Jahren als Geselle in der so ungenau, dass ich eines Tages einen Uhrenvergleich per Buswerkstatt, anno 1954 – mit gerade mal 23 Jahren – zum
  • 7. HISTORIE DES ESWE-FUNKVERKEHRS 7 Einweihung der neuen Verkehrsleitzentrale: Daten-, Funk- und Zurück an alter Wirkungsstätte: Im Februar dieses Jahres 1988 1988 988 Betriebstechnik waren hier fortan ebenso angesiedelt wie das 2012 2012 012 stattete Hans-Otto Eder der heutigen, hochmodernen ESWE- „Rechnergesteuerte Betriebsleitsystem“ (RBL) Verkehrsleitzentrale einen Besuch ab Sprechfunk-Rundruf eingeführt habe, der fortan mehrmals einmal zehn Minuten begrüßen drei Mitarbeiter ihren ehe- täglich stattfand.“ Wie nachhaltig diese Idee noch heute maligen Kollegen mit der Aufforderung: „Otto, machste bitte wirkt, zeigt sich, als Otto Eder Mitte Februar 2012 seiner alten mal’n Uhrenvergleich?!“ Wirkungsstätte einen Besuch abstattet: Innerhalb von nicht Wasserspender, Namensgeber, Funkstation Der Ursprung des Bingert-Wasserturms geht auf den in den als Kennzeichnung für potenzielle Flughindernisse verlangt Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auch in Wies- hatten), konnte der Bingert-Wasserturm im Herbst des Jahres baden expandierenden Wohnungsbau für US-Soldaten und 1957 eingeweiht werden – er ist übrigens noch heute in Betrieb. deren Familien zurück. Es galt, die rund 600 Wohneinheiten, die Das Bauwerk hatte sich in seiner Funktion als „Wasserspen- damals oberhalb des Bierstadter Aukammtals neu entstanden der“ für die rund anderthalb Kilometer entfernte und etwa 80 und wenig später die Aukamm-Siedlung bildeten, mit Wasser Meter tiefer liegende Aukamm-Siedlung längst etabliert, als der zu versorgen. Diese Aufgabe sollte eigentlich von einem Was- Turm Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre zusätzlich zum serreservoir übernommen werden, das im Bierstadter Gebiet Namenspaten gemacht wurde – und das gleich in doppelter „An den Fichten“ lag – bloß genügte dieses Reservoir trotz Hinsicht: Zum einen wurde die im Jahr 1969 ins Leben gerufene seines Fassungsvermögens von rund 2.000 Kubikmetern den Firmenzeitschrift der Wiesbadener Stadtwerke auf den Namen Anforderungen nicht. So fiel die Entscheidung, einen neu zu „bingert“ getauft; zum zweiten benötigte man für den 1970/71 errichtenden Wasserturm „zwischenzuschalten“. gestarteten Funkverkehr des städtischen Linienbusbetriebs ein Als Standort des neuen Turms war rasch der zwischen Sonnen- unverwechselbares Kennwort – und fand es im bis heute exis- berg und Bierstadt gelegene, wenngleich zum Rambacher tierenden Funkrufwort „Bingert“. Der Grund hierfür ist klar: Territorium gehörende Landrücken namens „Bingert“ ausge- Die zentrale Sendean- guckt. Im Juli 1956 begannen die Bauarbeiten, und schon ein lage des Funkverkehrs halbes Jahr später, im Januar 1957, konnte der Rohbau des knapp befand sich (und befin- 28 Meter hohen Turms abgenommen werden. Er war damit der det sich noch heute) erste Wasserturm, der im Auftrag des Wiesbadener Wasser- auf dem Bingert-Turm. werks, das zu den damaligen Stadtwerken gehörte, errichtet worden war. In 17 Metern Höhe wurde dem neuen Turm ein 250 Kubikme- ter fassender Wasserbehälter eingebaut; und nachdem ein zwischenzeitlich entbrannter Streit über die Farbgebung des Gebäudes beigelegt worden war (der Landschaftsschutz hatte für dezente Pastellfarben plädiert, während die Verantwort- lichen des Erbenheimer Flugplatzes einen rot-weißen Anstrich
  • 8. 8 LINIENVERLÄNGERUNG LINIE 47: Vom Erwachsenwerden einer Busverbindung Sie gilt als die „kleine Schwester“ der zwei Jahre vor ihr, näm- Mainzer Buslinie 64 in Richtung Budenheim umsteigen; und an lich Ende 2008, aus der Taufe gehobenen Linie 45: Die ESWE- den drei in der Breiten Straße gelegenen Haltestellen „Kapellen- Linie 47 überquert als Wiesbaden-Mainzer Gemeinschafts- straße“, „Nerotalstraße“ und „Wilhelm-Raabe-Straße“ kann von linie seit Dezember 2010 den Rhein via Schiersteiner Brücke. der 47 aus direkt in die Straßenbahnlinien 50 und 51 umgestie- Während die Linie 47 bislang in Mainz-Gonsenheim an der gen werden, die im Mainzer Westen bis Finthen und im Süden bis Hechtsheim verkehren. Haltestelle „Wildpark“ endete, kommen jetzt, Mitte April, vier neue Haltestellen hinzu. Die „kleine Schwester“ wird allmäh- Die Linienverlängerung in Gonsenheim und die damit einher- lich erwachsen … gehenden neuen Verbindungsmöglichkeiten in Mainz und um Mainz herum führen auch auf der Wiesbadener Seite zu Verän- Der 16. April ist in diesem Jahr beiderseits des Rheins, in Hessen derungen – allerdings nicht bei der Fahrtroute der 47er-Busse, ebenso wie in Rheinland-Pfalz, der erste Schultag nach den sondern bei manchen Abfahrtszeiten. So finden ab dem 16. April Osterferien. Ab eben diesem Montag nimmt die Linie 47 im die Abfahrten der Linie 47 am Dern’schen Gelände montags bis Mainzer Stadtteil Gonsenheim einen teilweise neuen, in jedem freitags zwischen ca. 9 Uhr und ca. 12 Uhr 15 Minuten früher Fall verlängerten Verlauf. Die bislang im Uhrzeigersinn ge- statt als bisher. Der Grund dieser Vorverlegung ist die Notwen- fahrene Schleife über die im Norden Gonsenheims gelegene digkeit, in Gonsenheim die Wendezeiten der Busse einhalten Elsa-Brändström-Straße entfällt, infolgedessen werden auch zu können. die Haltestellen „Wildpark“ und „Elsa-Brändström-Straße“ nun nicht mehr bedient. Stattdessen fahren die 47er-Busse aus Alle Detail-Infos zum erneuerten Fahrtweg der Linie 47 und zu Richtung Wiesbaden/Schiersteiner Brücke/Mainz-Mombach den teilweise veränderten Abfahrts- und Ankunftszeiten sind kommend ab Mitte April weiter nach Gonsenheim hinein, online unter www.eswe-verkehr.de zu finden. wo sie nacheinander an den Haltestellen „Am Gonsenheimer Wald“, „Kapellenstraße“, „Nerotalstraße“ und „Wilhelm-Raabe- Straße“ stoppen – die letztgenannte Haltestelle ist dann auch die neue Endstelle (einzelne Fahrten enden allerdings schon an der Haltestelle „Kapellenstraße“). Der nach langwieriger Diskussion in der Mainzer Politik und der Gonsenheimer Bürgerschaft nunmehr festgelegte neue 47er-Fahrtweg bietet den Fahrgästen eine Reihe von Vorteilen: So ist von der neu hinzugekommenen Haltestelle „Am Gonsen- heimer Wald“ aus der – nomen est omen – zu Spaziergängen einladende Gonsenheimer Wald ebenso gut erreichbar wie das angrenzende Naturschutzgebiet „Am Großen Sand“. An der Das „Geschwisterpaar“ auf der Schiersteiner Brücke: Die Linien 45 und 47 ver- Haltestelle „Kapellenstraße“ können die Fahrgäste zudem in die binden Wiesbaden und Mainz auf der wichtigsten Route zwischen beiden Städten n le al A H de A n- A e än e aß hn ng ai tz ße . m aß e tr ße ße ße el le .-S n-M hn Pla tr i C -S ra f en oru Str -R G ße en Al ra fC ra ho -S ße ra te er St - ss es st r- ck St ei rn St ab ra Lu en er ho it id ra e- A ng eu pe itze A en ch Rh p- in to Bo M n- st ne gr is ach st nd z Ba g e ri H k at ns el te rg üt ie ./ Th um F m en n- in lle ch lic e ck r- Li ba -D tr pl es Lu lb eg ch be er bl w ei w ir ha do .- lm .-S nb la ar ns ba a ch ed pt ch th le D zh ch -v ri -L rn hw ep eo sm rg he m ei ei eb re uß rl au -S rl oe is rs fr es ot er Äp St Bu Rh Rh Bg Ka Ca Lo Sc Sc Al A. Ki Bi Bi N H H G G D g in rn Co r. . d e tr ow St ße al ck e e -S e s- .W aß aß aß D rü ra D er iu n/ e St rB tr er tr tr e nd m rg aß ße z m aß fe zs d -S e- rS m an nh ne Be lä el m tr ra ha e en eu ch ab er tr ye Fr aß tf ed se ri ei ns h- st ils g hw rt oß os Kr Ra rK d- or ed st on in tr ri al ic lle ga Ze -B ra Fl Sp -F .- er Sc re ss tr dr de ot m G pe on ilh rl hr ul es hi rl be al ie er Am Am Am Ca An Ka Ka Pa Fa Kr Sc W W M Fr O N
  • 9. NEULICH IM BUS | MODELLBUS 9 „… GERADE NOCH MAL GUT GEGANGEN!“ Neulich im Bus … lernte der achtjährige Paul schon auf dem kann er keinen weißen Knopf entdecken. „Na ja, dann drücke Weg zur Schule etwas Neues – und das kam so: ich halt einfach noch mal auf den roten Stopp-Knopf, dann wird die Tür schon aufgehen“, versucht sich Paul zu beruhigen. „Wenn Du acht Jahre alt bist, darfst Du alleine mit dem Bus in die Schule fahren“, hatte Pauls Mutter immer zu ihm gesagt, Als der Bus gerade anhält, drückt der Schüler hastig auf den und lange hatte er diesem Moment entgegengefiebert. Doch roten Knopf. Aber nichts passiert. Er drückt wieder und wieder – als er an diesem Morgen in der Kälte an der Bushaltestelle nichts! „Junge“, ruft der Busfahrer nach hinten, als er Paul leicht „Scheffelstraße“ steht, ist ihm ein wenig mulmig zumute. Was, panisch den Knopf drücken sieht: „Da kannst Du lange drücken, wenn etwas schiefgeht? Was, wenn er die Haltestelle verpasst? der Knopf öffnet Dir nicht die Tür. Das mache ich von hier vorne „Du musst nur rechtzeitig den roten Stopp-Knopf drücken, aus, sobald ich sehe, dass Du aussteigen möchtest.“ Eine Frau, damit der Bus an der Haltestelle ‚Diesterwegschule‘ hält“, hatte die hinter Paul steht, erklärt dem Achtjährigen die Technik: seine Mutter ihm beim Frühstück noch eingetrichtert. „Einen Knopf zum Türöffnen für die Passagiere gibt es nur ganz hinten in den Gelenkbussen, denn so weit nach hinten kann der Da kommt der Bus mit der Liniennummer 8 auch schon ange- Busfahrer nicht gucken.“ „Ach so“, murmelt Paul etwas verlegen fahren. Als Paul einen Sitzplatz gefunden hat, ist er froh: „Das und ist froh, als sich im selben Moment die Tür öffnet und er hat ja schon mal gut geklappt“, sagt er zu sich. Nach der Halte- aussteigen kann. „Uff“, denkt er erleichtert, „das ist ja gerade stelle „Jägerstraße“ steht der Junge auf, geht zur Tür und drückt noch mal gut gegangen!“ den Stopp-Knopf. Sofort leuchtet das Wort „Stop“ in der Anzeige auf, die oben an der Fahrzeugdecke angebracht ist, und der Bus Merke: Der rote Stopp-Knopf in den Bussen dient nur dem Zweck, verlangsamt seine Fahrt. dem Busfahrer den Aussteigewunsch für die nächste Haltestelle mitzuteilen. Die Bustüren werden immer vom Fahrer geöffnet – es „Oje“, schießt es Paul plötzlich durch den Kopf, „wie kriege ich sei denn, man möchte in einem Gelenkbus ganz hinten aussteigen. jetzt eigentlich die Tür auf?“ Neulich, als er mit seiner Oma in Dort an der Tür befindet sich ein weißer Türöffner-Knopf, den jeder die Stadt fuhr, da hatte sie auf so einen weißen Knopf gedrückt, Fahrgast selbst betätigen kann – und auch muss, denn die hintere um die Tür zu öffnen. Er erinnert sich ganz genau; sie hatten Tür im Gelenkbus kann nicht vom Fahrerplatz aus bedient werden. ganz hinten gesessen in so einem langen Gelenkbus. Aber jetzt NEUER ESWE-MODELLBUS: Ein Muss für jeden Sammler ESWE Verkehr hat die Produktion eines neuen, originalgetreuen schätzung verdienen. „18 Meter lang und eigene Fahrspur!“, Modellbusses in Auftrag gegeben. Hergestellt wird der Gelenk- lautet einer der Slogans der Kampagne, die nun also auch auf bus des Typs Mercedes-Benz Citaro G E4 (Maßstab: 1 zu 87) von einem Modellbus verewigt wurde. der Firma Rietze. Der Mini-Bus kostet 29,50 Euro und ist ab sofort – übrigens ver- Als reales Vorbild diente ein ESWE-Bus mit einer Außenwer- sandkostendfrei – im ESWE-Online-Shop (www.eswe-ticket.de) bung zur Busfahrer-Imagekampagne. Diese Kampagne, die seit erhältlich. Auch in der Mobilitätszentrale im LuisenForum kann Sommer vergangenen Jahres auf drei Wiesbadener Bussen zu man das Sammlerstück erwerben. finden ist, möchte der Öffentlichkeit vermitteln, dass Busfahrer für ihre verantwortungsvolle Arbeit Anerkennung und Wert-
  • 10. 10 HALTESTELLENSPAZIERGANG 33 STUFEN bis zur Hoch-Kultur Baujahr 1860 trifft Baujahr 2011: Die alte Werkkunstschule und die neue Gotteshaus im „angesagten“ Viertel: An der Bergkirche sind die bewegten Zeiten, Kunsthalle – zusammen bilden sie das Kunsthaus auf dem Schulberg die das nach ihr benannte Quartier erlebt hat, fast spurlos vorübergegangen Wiesbadens Topografie als „gebirgig“ zu bezeichnen, wäre hiesige und auswärtige Künstler und beherbergte zudem die gewiss übertrieben. Dennoch geht’s im Norden des Stadtzen- Geschäftsstelle des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen trums durchaus hügelig zu – der Schulberg und das Berg- und Künstler (BBK). Im Mai 2011 wurde nördlich ein moderner kirchenviertel tragen die Geländeerhebungen bereits in Anbau, die „Kunsthalle am Kunsthaus“ eingeweiht. In dem wei- ihren Namen. Der INFOMOBIL-Haltestellenspaziergang ist ßen Kubus befindet sich unter anderem ein geräumiger, mehr als 300 Quadratmeter großer Ausstellungssaal. Dort werden diesmal also ein ansteigender. noch bis zum 25. März zahlreiche Gemälde und Grafiken von Buslinie 6, Fahrtrichtung Nordfriedhof. Wer an der Haltestelle Vincent Weber, dem legendären Direktor der Werkkunstschule „Michelsberg“ aussteigt und ein paar Schritte in östliche Rich- in den Jahren 1952 bis 1965, gezeigt. Im Untergeschoss des Neu- tung geht, dessen Blick wird unweigerlich gefangengenommen baus hat die zum städtischen Kulturamt gehörende „Artothek“, von einem der ungewöhnlichsten Bauwerke Wiesbadens: Die Wiesbadens erste Adresse für die Ausleihe hochkarätiger Kunst- im Januar 2011 eingeweihte „Gedenkstätte für die ermordeten werke, ihr Domizil gefunden. Wiesbadener Juden“ besteht aus zwei Teilen, zwischen denen Nach so viel Hoch-Kultur führt der Spaziergang weiter über die der Straßenverkehr pulsiert. Das großflächige, baulich karge Straße Hirschgraben, die den Übergang zum Bergkirchenviertel Mahnmal steht exakt auf dem Grundriss einer früheren Syna- markiert. Dieses ehemalige Arme-Leute-Quartier galt bis in die goge; erst lange nach deren Zerstörung in der Reichspogrom- 70er-Jahre hinein als größtes Sanierungsgebiet einer deutschen nacht 1938 erhielt die Coulinstraße ihren heutigen Verlauf, der Großstadt. Dann entdeckte vor allem das junge, studentische die Gedenkstätte zweiteilt. Milieu dieses Viertel für sich, und eine Bürgerinitiative verhin- Links vom Mahnmal führt eine Treppe nach oben; sie gehört derte den von Stadtplaner Ernst May vorgesehenen Komplett- zur Straße Schulberg. Genau 33 Stufen muss man erklimmen, abriss und Neuaufbau mehrerer Straßenzüge. Heute sind hier, danach steigt die schmale Straße auch ohne Stufen weiter an – im sogenannten „Katzeloch“, kleine, individuelle Geschäfte an- und schließlich steht man linker Hand vor einem imposanten sässig, und auch manche Kreativfirma ist in den Straßen rund Gebäude. Das anno 1860 in exakter Ost-Blickachse zur Schüt- um die Bergkirche heimisch geworden. zenhofstraße errichtete Lustschlösschen wurde 1863 zur Schule Das Gotteshaus, das dem Viertel seinen Namen gab, liegt in umfunktioniert – daher der Straßenname. Nach dem Zweiten der Lehrstraße; es wurde 1879 eingeweiht und war dezidiert als Weltkrieg bezog die Wiesbadener Werkkunstschule das Gebäu- „Kirche der kleinen Leute“ gedacht. Außer den Gottesdiensten de; die pädagogische Einrichtung ging auf eine schon im Jahr finden hier regelmäßig Konzerte statt, und im benachbarten 1817 gegründete Fortbildungsschule zurück, die sich, inzwi- Gemeindesaal hat das freie Theater „Wiesbadener Kammer- schen zum Gewerbeverein gehörig, 1919 zur Handwerker- und spiele“ seine Bühne gefunden. Kunstgewerbe-, später auch Modeschule wandelte. Der künst- lerischen Gestaltung von Industrieprodukten verpflichtet, Was folgt, ist der Abstieg vom „Berg“: Direkt gegenüber der residierte die Werkkunstschule bis 1970 am Schulberg, bevor sie Bergkirche führt ein Fußweg hinunter zur Nerostraße. Wer als Fachbereich Gestaltung in die Wiesbadener Fachhochschule diese überquert, erreicht via Jawlenskystraße die Taunusstraße. integriert wurde. Jahre später wurde das alte Schulgebäude in Genau dort befindet sich die Bushaltestelle der Linie 1, die den „Kunsthaus“ umbenannt; fortan fungierte es als Atelierhaus für Spaziergänger ins Stadtzentrum zurückbringt.
  • 11. GEWINNSPIEL Acht Bildfehlern auf der Spur: Suchen und gewinnen! U N D SO G EH T’ S: Nur auf den ersten Blick gleichen sich die beiden Fotos des Neroberg- Markieren Sie im unter bahn-Viadukts wie ein Ei dem anderen. Bei genauerem Hinsehen stellt en Foto die acht Feh- man jedoch fest, dass sich das untere Bild an genau acht Stellen vom ler, indem Sie sie mit ein em Stift ankreuzen Originalfoto darüber unterscheidet. Finden Sie die acht Bildfehler, und oder einkringeln. gewinnen Sie einen wertvollen Sachpreis! Tragen Sie rechts nebe n dem Foto Ihren Unter allen Teilnehmern, die die acht Bildfehler gefunden und korrekt Namen und Ihre Adres sdaten ein, schnei- markiert bzw. angeklickt haben, werden zehn USB-Sticks mit jeweils vier den Sie das Foto samt Adressfeld aus, Gigabyte Speicherkapazität verlost. Die INFOMOBIL-Redaktion wünscht und senden Sie alles in einem frankierten viel Spaß beim Fehlersuchen und viel Erfolg bei der Verlosung! Briefumschlag an : ESW E Verkehr, Redaktion INFOMOBIL, Gartenfelds traße 18, 65189 Wiesbaden Alternativ können Sie au ch online an dem Suchspiel teilnehmen. Klicken Sie auf ww w.eswe-verkehr.d e/gewinnspiel – dort finden Sie eine int eraktive Mitmach- möglichkeit. Der Rechtsweg ist bei diesem Gewinnspiel ausge- schlossen. Mitarbeiter von ESWE Verkehr, WiBus und EVS sowie deren Angehörige dürfen nicht teilneh- men. Einsendeschluss ist der 30. April 2012 (23.59 Uhr bei Online-Einsendungen, Datum des Poststempels bei postalischen Einsendungen). Die Gewinner wer- den schriftlich benachrichtigt und in der nächsten INFOMOBIL-Ausgabe bekanntgegeben. Vorname, Name Straße, Hausnummer PLZ, Ort E-Mail-Adresse (freiwillige Angabe)
  • 12. 12 FILMWETTBEWERB | FAHRGASTINFORMATIONEN NEROBERGBAHN: Bewegte Bilder zum 125. Geburtstag Wenn Wiesbadens schrägstes Wahrzeichen am 25. September wert von 1.000 Euro. Das Wiesbadener Kulturamt stiftet einen 2013 zur Fahrt zwischen Nerotal und Neroberg ansetzt, dann wird Sonderpreis für Jugendliche im Wert von 200 Euro. Übrigens: Wer dies eine Reise zu Ehren eines ganz besonderen Geburtstags sein. Filmaufnahmen von normalerweise nicht zugänglichen Bereichen Am gleichen Tag nämlich, allerdings genau 125 Jahre zuvor, also der Nerobergbahn, etwa des Umlaufrades oder der Ausweiche, anno 1888, wurde die Nerobergbahn, Europas heute zweitälteste machen möchte, bekommt an jedem dritten Samstag eines Monats wasserballastbetriebene Drahtseil-Zahnstangenbahn, erstmalig Gelegenheit dazu. Zu den Besichtigungsterminen, an denen jeweils in Betrieb genommen. Seither fasziniert sie Hundertausende von bis zu zehn Personen teilnehmen können, muss man sich zuvor Menschen jedes Jahr aufs Neue – und ist aus dem Wiesbadener anmelden. Die Kontaktdaten sowie weitere Informationen rund um Stadtbild nicht mehr wegzudenken. den Jubiläums-Filmwettbewerb (inklusive der detaillierten Teilnah- mebedingungen) gibt’s online – und zwar auf www.eswe-verkehr. Das runde Jubiläum im kommenden Jahr bildet schon heute den de/filmwettbewerb. Anlass, einen besonderen Filmwettbewerb auszuloben: ESWE Verkehr, das städtische Kulturamt und der Wiesbadener Filmkreis rufen gemeinsam alle Hobbyfilmer auf, ein Video über die Nero- SAISONSTART DER NEROBERGBAHN bergbahn zu drehen, in dem die ganze Faszination des historischen Gefährts zum Ausdruck kommt. Gezeigt werden kann zum Beispiel Am Sonntag, dem 1. April, erwacht die Nerobergbahn aus eine Berg- und Talfahrt aus ungewöhnlicher Perspektive, ein beson- ihrem „Winterschlaf“ und nimmt ihren regulären Fahrbetrieb deres historisches Detail oder, oder, oder … für die Saison 2012 auf. Ab diesem Tag steht sie im Monat Einsendeschluss des freien Filmwettbewerbs „125 Jahre Neroberg- April montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr sowie sams-, bahn“ ist der 12. Dezember dieses Jahres. Eine fachkundige Jury sonn- und feiertags von 10 bis 19 Uhr für Berg- und Talfahrten wählt unter allen Einsendungen die drei besten Videoclips aus, die bereit. Ab Anfang Mai kann man sogar täglich von 9 bis 20 Uhr dann im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am 1. März 2013 in der mit den beiden historischen Waggons fahren. Weitere Infor- Caligari FilmBühne prämiert und gezeigt werden. Den Gewinnern mationen: www.eswe-verkehr.de/nerobergbahn winken neben Ruhm und Ehre Einkaufsgutscheine im Gesamt- „INTELLIGENTE“ ANZEIGEN machen Fahrgäste schlauer Erstes Beispiel: Bus-Zielanzeigen. Die nach außen gerichteten Displays, oberhalb der Frontscheibe eines jeden Busses angebracht, können künftig während der Fahrt ihre Inschrift automatisch anpassen. Möglich macht dies eine neue Software, die der vom Bus-Bordrechner gesteuerten Zielanzeige beispielsweise „befiehlt“, ab einem bestimmten Punkt des Fahrtwegs einen bestimmten Hinweis auszublenden. So kann etwa ein Bus der Linie 8 seine Fahrt in Biebrich mit der Zielanzeigeninschrift „Eigenheim über Hauptbahnhof“ beginnen, und sobald das Fahrzeug den Haupt- bahnhof hinter sich gelassen hat, erlischt im Zielanzeigen-Display Wann kommt mein Bus? Die FGI-Anzeigen, hier an der Haltestelle „Luisenplatz“, automatisch die – nun ja „erledigte“ – Zusatzinformation „über geben dem Fahrgast minutengenau – und jetzt noch aktueller – zuverlässige Hauptbahnhof“. Ein erster Praxistest der neuen „Aktualisierungs- Auskunft Software“ findet zurzeit auf den ESWE-Linien 1, 8, 23 und 24 statt. Menschen wissen umso mehr, je „intelligenter“ die technischen Zweites Beispiel: Fahrgastinformationsanzeigen (FGI-Anzeigen). Gerätschaften sind, mittels derer man sich mit Informationen Die an allen Großhaltestellen des ESWE-Liniennetzes vorhandenen versorgen (lassen) kann. Dieser Grundsatz gilt auch und gerade im FGI-Anzeigen, auf denen der Fahrgast ablesen kann, wann „sein“ öffentlichen Nahverkehr, dessen Fahrgäste – insbesondere solche, Bus abfahren wird, können künftig noch mehr. An den Bussteigen die von auswärts kommen und das hiesige Liniennetz nicht so ge- A und B der Haltestelle „Luisenplatz“ sowie an den Bussteigen A, B, nau kennen – sowohl an den Haltestellen als auch von den Bussen C und künftig auch D der Haltestelle „Platz der Deutschen Einheit“ wichtige Informationen über ihre Verbindungen ablesen können. sind die Neuerungen bereits Realität geworden: Nähert sich ein Für beide Bereiche, die Haltestellen ebenso wie die Busse, gilt im ankommender Bus der Haltestelle, blinkt „seine“ Zeile im FGI- Wiesbadener Linienbusverkehr seit kurzem das Prinzip der „Dy- Display – die einsteigewilligen Passagiere werden also „alarmiert“. namisierung“ – was bedeutet, dass Anzeigen, die sich selbsttätig Und mehr noch: Sehbehinderte Fahrgäste haben die Möglichkeit, aktualisieren, also dynamisch statt statisch sind, die Nahverkehrs- eine akustische Anzeige zu nutzen – wer den Knopf drückt, der an kunden stets auf den neuesten Informationsstand hinsichtlich einem gelben Kasten unterhalb des FGI-Displays angebracht ist, ihrer Busverbindungen bringen. bekommt von einer Stimme die vier nächsten Abfahrten angesagt.