Im Dezember geriet Bundespräsident Wulff in die Schlagzeilen. Noch zu seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident hatte er einen Privatkredit von einem befreundeten Ehepaar bekommen. Bei einer Befragung durch den Landtag 2010 hatte er nicht offen über diesen Kredit Auskunft erteilt. Im Januar kam ans Licht, dass Wulff mit diversen Anrufen versucht hatte die Berichte über seinen Privatkredit zu unterbinden. Die Einflussnahme auf die Presse sowie sein Umgang mit der Kreditaffäre wird in den Social Media kontrovers diskutiert. Mehr dazu in unserer aktuellen Social Media Kurzanalyse.
Für diese Analyse hat Infopaq 145.335 Posts und Kommentare im Zeitraum zwischem dem 10.12.2011 – 03.01.2012 in allen deutschsprachigen Online-Medien und Social Media mit dem Social Media Monitoring Tool Radian6 ausgewertet.
Infopaq Social Media Kurzanalyse Kreditaffäre um Bundespräsident Wulff (03 01 2012)
1. Auswertung der Social Media Kurzanalyse:
Die Kreditaffäre um Bundespräsident Wulff
Beobachtungszeitraum: 10. Dezember 2011 – 03. Januar 2012
03-01-2012 Infopaq Deutschland
2. Zeitverlauf der Berichterstattung
Chronik der Kreditaffäre um Bundespräsident Christian Wulff
2 3
Anzahl der Posts:
145.335
1
Die Anzahl der Beiträge schwankte im Beobachtungszeitraum stark. Der Zeitverlauf zeigt, dass vor dem
12. Dez. (1) kaum über Bundespräsident Wulff berichtet wurde, der sich auf einer Reise durch die
Golfregion befand. Am 12. Dez. tauchte erstmals der Vorwurf auf, Wulff habe bei einer Befragung durch
den Landtag 2010 als niedersächsischer Ministerpräsident einen Privatkredit für sein Haus verschwiegen.
Am 13. Dez. erscheint schließlich ein Bericht hierzu in der Bild-Zeitung. Die Kreditaffäre nimmt ihren Lauf.
Am 22. Dez. (2) entlässt Wulff seinen langjährigen Sprecher Olaf Glaeseker und entschuldigt sich
öffentlich für sein „nicht gradliniges Verhalten“ bei der Befragung durch den Landtag. Einen Tag zuvor
wurde erstmals bestätigt, dass auch Egon Geerkens bei den Verhandlungen des umstrittenen Kredits
beteiligt war. Gleich zu Beginn des Jahres 2012 werden neue Vorwürfe laut: Wulff habe versucht die
Berichterstattung der Bildzeitung mit einem Drohanruf zu unterbinden. Am 02. Januar (3) bestätigte die
Bildzeitung eine entsprechende Mailboxnachricht bei Chefredakteur Kai Diekmann, die Wulff am 12.
Dezember hinterlassen hatte.
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3. Anteile der Berichterstattung nach Medienarten
Verteilung der Beiträge zu Christian Wulff in den verschiedenen Kanälen
Anzahl der
Posts: 145.335
Der Hauptteil der Berichterstattung erfolgte über Twitter. 60 Prozent der Beiträge wurden über den
Kurznachrichtendienst gepostet. Dahinter folgen Foren mit 16 Prozent und Mainstream News mit gut
12 Prozent der Posts.
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4. Die 10 wichtigsten Twitteraccounts
Diese Twitteraccounts waren besonders einflussreich bei der Berichterstattung
über die Kreditaffäre um Bundespräsident Wulff
1. edomblog http://twitter.com/#!/edomblog
2. DTNGermany http://twitter.com/#!/DTNGermany
3. deutpress http://twitter.com/#!/deutpress
4. swissbusiness http://twitter.com/#!/swissbusiness
5. JodyField http://twitter.com/#!/JodyField
6. sternde http://twitter.com/#!/sternde/
7. ntvde http://twitter.com/#!/ntvde
8. regloh53 http://twitter.com/#!/regloh53
9. zeitonline http://twitter.com/#!/zeitonline
10. Elektronews http://twitter.com/#!/Elektronews
Betrachtet man die Twitteraccounts nach dem Influencer-Score aus Radian6, gelten diese 10 Twitterer
als einflussreichste Accounts in der Berichterstattung um Bundespräsident Wulff. Diese Accounts haben
viele Posts zum Thema „Kreditaffäre um Bundespräsident Wulff“ geschrieben oder besonders viele
Follower. Interessant ist, dass besonders viele Twitteraccounts von Online-Medien wie ntv.de, stern.de
oder zeitonline in den Top Ten vertreten sind, die Online-Medien selbst aber nur knapp 18.000 Artikel
insgesamt zum Thema verfasst haben (siehe vorherige Grafik zur Medienverteilung).
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5. Personen in der Berichterstattung
Neben Bundespräsident Wulff wurden auch einige andere Personen
häufig in den Beiträgen zu Wulff und seiner Kreditaffäre genannt
Anzahl der
Nennungen:
19.899 (ohne Wulff)
Anzahl der
Nennungen:
165.371
Wulff wurde mit 145.472 Nennungen von 165.371 Nennungen insgesamt mit Abstand am häufigsten
genannt (siehe kleine Grafik schwarzer Balken). In der großen Grafik wurden zur besseren Übersicht
deshalb die Nennungen von Christian Wulff heraus gerechnet. Angela Merkel war demnach mit über
7000 Nennungen die zweitwichtigste Person in der Berichterstattung. Aber auch der Unternehmer
Egon Geerkens wurde sehr häufig genannt. Der Chefredakteur der Bildzeitung Diekmann wurde mehr
als viermal so häufig genannt wie der Springer-Chef Döpfner, den Wulff zur Verhinderung des
Bildzeitungsartikels vom 13. Dez. ebenfalls angerufen haben soll. Edith Geerkens, die Gattin des
Unternehmers Egon Geerkens, die Wulff den Privatkredit gewährt hatte, bildet mit ca. 1.800
Nennungen das Schlusslicht der in Zusammenhang mit der Kreditaffäre um Wulff erwähnten Personen.
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6. Für weitere Informationen steht Ihnen
Infopaq Deutschland gerne zur Verfügung
Claudia Brösamle
Infopaq Deutschland
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Für diese Analyse wurden 145.335 Posts E-Mail Claudia.Broesamle@infopaq.de
und Kommentare vom 10.12.2011 – www.facebook.com/InfopaqDeutschland
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Online-Medien und Social Media mit
dem Social Media Monitoring Tool
Radian6 ausgewertet.
03-01-2012 Infopaq Deutschland Seite 6