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1
Norbert Küpper
Büro für Zeitungsdesign · Meerbusch
Inspiration Lokaljournalismus:
Best of European Newspapers
23. Forum Lokaljournalismus 2015 · Köln
2
Seminar Zeitungsdesign
Schwerpunkte:
alternative Storyformen
visual Storytelling
Visualisierung von Themen
29. und 30. Juni 2015
Blaubeuren
Seminar für Art-Directoren, Layouter,
leitende Redakteure und Blattmacher.
Büro für Zeitungsdesign
Gutenbergstraße 4 · D-40670 Meerbusch · Email nkuepper@zeitungsdesign.de
Telefon +49 21 59 91 16 15
Programm Layoutseminar 2015 Blaubeuren 5.indd 1 26.05.15 13:23
Layoutseminar in Blaubeuren 2015
3
Seminar Zeitungsdesign 2015
Veranstalter, Referent:
JBB – Journalistische Berufsbildung,
Arbeitsgemeinschaft von VSZV und DJV in Baden-Württemberg
Referent Norbert Küpper, Zeitungsdesigner
Veranstaltungsort:
Blaubeuren, Heinrich-Fabri-Institut der Universität Tübingen
Teilnahmegebühr:
Die Teilnahmegebühr beträgt 460 Euro inkl. Übernachtung, Verpflegung und Arbeitsmaterial
Anmeldung zum Seminar, weitere Fragen:
Anmeldung über www.vszv.de/modernes-zeitungsdesign
Weitere Fragen: Einfach per Email an nkuepper@zeitungsdesign.de
Montag, 29. Juni 2015
Beginn ca. 10 Uhr, Vorstellungsrunde
10.15 – 11.00 Überblick über die Trends
Welche internationalen Trends gibt es bei der Gestaltung/Neugestaltung von Zeitungen?
Welche Ideen für Layout und optische Effekte haben die Kollegen für Sonderbeilagen und
Themen- und Serviceseiten? Im Seminar werden Beispiele aus ganz Europa gezeigt, wobei
Beispiele aus Deutschland und Skandinavien den Schwerpunkt bilden.
11.00 – 12.30 Leseforschung: Aktuelle Ergebnisse
Bereits 1989 erforschte Norbert Küpper das Leserverhalten mit einer Blickaufzeichnungs-
Kamera. Seit 2012 hat er eine Reihe weiterer Tests mit einer hochmodernen Blickauf-
zeichnungs-Kamera gemacht. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Seminars präsentiert.
12.30 - 13.30 Mittagspause
13.30 – 14.30 Vortrag Visualisierung von Themen
Hier haben alle Zeitungen Nachholbedarf: wie kann man Themen visuell interessant
präsentieren? Es werden Beispiele aus ganz Europa gezeigt und in einer praktischen Übung
eigene Versuche zur Visualisierung von Themen gemacht.
14.30 – 16.00 Visualisierung praktische Übung
Die Teilnehmer überlegen, welche Visualisierung eines Themas die beste Lösung ist.
Es können auch eigene Visualisierungs-Probleme behandelt werden.
16.30 – 18.90 Blattkritik Teil 1
Die Teilnehmer werden untereinander eine Blattkritik machen und Norbert Küpper wird
für jede teilnehmende Zeitung seine Blattkritik vorbereiten.
18.00 Ende des ersten Tages. (ca. 19.00 Gemeinsames Abendessen.)
¿13 · Wirtschaft
Klatsche für designierten
Deutsche-Bank-Chef
Der designierte Chef der Deutschen Bank
Anshu Jain hat sich eine herbe Abfuhr der
deutschen Finanzaufsicht eingehandelt.
Seinen Wunschkandidaten als Risikovor­
stand lehnte die Behörde ab.
¿19 · Kulturmagazin
Der Stuttgarter Hafen
fasziniert als Bühne
Singing River (Foto), Hubert von Goisern,
Orient­Express: Der Stuttgarter Hafen ist
eine Bühne. Johannes Zeller, der dort bei
der langen Museumsnacht „Ahoi Stutt­
gart“ inszeniert, erklärt warum.
Foto:AP
. . . Menschen zum
Flirten . . .
Portale für Flirts und Kontaktanzeigen
sind Klassiker in der Branche und bilden
dasderzeitzweitgrößteSegment.Auchbei
den drei größten – Friendscout 24, Neu.de
und Flirtcafe – kommen die Kunden nach
dem Kontaktanzeigen­Prinzip zusam­
men. Statt aufwendiger Persönlichkeits­
tests gibt es lediglich Profile, ohnehin sind
vielederKundeneheraneinerlosenBezie­
hung als am Partner fürs Leben interes­
siert. Dafür wollen sie dann allerdings
auchnichtsovielGeldausgebenwiefürdie
Suche nach einem Lebenspartner.
Die Abopreise sind niedriger, die Ge­
winnspanne geringer. Mit diesem Ge­
schäftsmodell ziehen die boomenden Ero­
tik­Portale den traditionellen Flirtporta­
len immer mehr Kunden ab. Diese
wiederum versuchen, mit geradezu explo­
dierendenWerbeausgabengegenzuhalten,
sagt Friendscout­24­Chefin Martina Bru­
der.
Das Münchner Unternehmen versucht
deshalb, den Branchenkuchen von ver­
schiedenen Seiten aus anzuknabbern. Mit
Secret.de bietet es auch einen Erotik­
Dienst an, mit Persönlichkeitstests will
manauchdieNachfragenachdemPartner
fürs Leben befördern. „Wir sind der einzi­
ge Anbieter, der alle ernsthaften Bezie­
hungsbedürfnisse bedient“, sagt Bruder.
Erotikportal und Suchmaschine für die
ernsthafte Suche nach dem Partner fürs
Leben unter einem Dach – kann das funk­
tionieren? Ausgeschlossen ist es jedenfalls
nicht,sagtDirkPflitschvomPortalSingle­
börsen­Vergleich. „Wir merken, dass viele
Kundenmehrgleisigfahrenundsichohne­
hin bei verschiedenen Portalen angemel­
det haben. Die wollen Spaß haben, bis sie
den Partner fürs Leben finden.“ (dag)
. . . iPhone-Singles . . .
Stuttgart, 2014: Peter S. sieht auf der Kö­
nigstraßeeineFrau,dieihmgefällt.Mitsei­
nem Smartphone nimmt er sie auf und
gleicht ihren Status via Internet mit der
Datenbank seines Partnervermittlers ab.
Glück gehabt! Mit einem Zusatzpro­
gramm signalisiert er, dass er auch auf der
Suche ist. Vor dem Kaffee kennt er mögli­
che Gesprächsthemen bereits – er hat sie
auf ihrem Profil gefunden. Peter S. hätte
auchseinenStandortangebenkönnen,um
im Umkreis aufgeschlossene Singles zu
orten.
Der Online­Partner wird künftig immer
häufiger unterwegs gefunden. Die Anbie­
ter bieten dafür Zusatzprogramme an.
Dirk Pflitsch vom Portal Singlebörsen­
Vergleich spricht vom „Überall­Dating“.
Es ermöglicht nicht nur Zugriff auf die
Datenbanken, sondern auch den schnelle­
ren Kontakt in der realen Welt. Künftig
werden wohl häufiger auch Webcams ge­
nutzt, um vor dem eigentlichen Treffen zu
erleben, wie der potenzielle Partner
spricht oder wie lebhaft seine Gestik ist.
Außerdem werden auch die ausgefal­
lensten Interessen immer stärker berück­
sichtigt, die Zahl der Spezialdienste
nimmt weiter zu. Die Namen sprechen da­
bei für sich: 50­plus­Treff, Fetisch, Handi­
cap­Love oder Sklavenzentrale. Auch die
Großen der Branche weiten ihr Angebot
aus. Parship hat das Start­up­Unterneh­
men one2like übernommen, das sich auf
die Partnersuche für Menschen unter 30
Jahren spezialisiert. Die Partner werden
vor allem über Freundesfreunde bei Face­
book gesucht. Parship bietet auch einen
eigenen Dienst für homosexuelle Partner
an. Auch für die Großen gilt: In der Nische
lässt sich noch Geld verdienen. (dag)
Von Daniel Gräfe
STUTTGART. DerBeruffrisstbeivielenMen­
schen so viel Zeit, dass ihr Privatleben zu
kurzkommt–unddamitauchdiePartnersu­
che. Immer mehr Singles und andere Liebes­
willige wollen daher im Internet den Partner
fürs Leben oder auch nur für eine Nacht fin­
den.LautStudienlebenderzeitmehralsfünf
Millionen Deutsche mit einem Partner zu­
sammen, den sie online kennengelernt ha­
ben, drei Millionen suchen derzeit online
nach Sex­Partnern. Insgesamt sind in
Deutschland derzeit rund zehn Millio­
nen Menschen auf Internet­Dating­
Portalen aktiv.
Trotz des großen In­
teresses gibt es in der
Branche inzwischen Überkapazitäten. Zwi­
schen 2000 und 2500 Anbieter konkurrieren
inzwischen um diese Kunden. Mit großem
Werbeaufwand, zuweilen sogar mit juristi­
schenMitteln,kämpfensieumMarktanteile.
Kein Wunder: Die Kapazitäten im Internet
sind im Prinzip unendlich, die Zahl der Nut­
zer dagegen nicht, mag sie auch schnell stei­
gen.
Die Unternehmen versuchen, sich von der
Konkurrenz zu unterscheiden und gehen auf
jedes Bedürfnis ein – solange es genügend
Geld verspricht. Mit unterschiedlichem Er­
folg: Während die Angebote für Flirts und
feste Partnerschaften mittlerweile stagnie­
ren, boomen die Dating­Dienste für Erotik
und Sex sowie für besondere Zielgruppen
wie etwa ältere Menschen.
So unterschiedlich die Angebote, so ähn­
lich sind deren Geschäftsmodelle: Die An­
meldung ist in der Regel kostenlos – eine
Hürde würde Nutzer nur in die Arme der
Konkurrenz treiben. Auch ein Persönlich­
keitstest, mit dessen Hilfe ein potenziellen
Partnergesuchtwird,istoftkostenloszuha­
ben. Wer mit diesem Kontakt aufnehmen
will, braucht allerdings ein Abonne­
ment, das bei Parship zwischen 30 und
60 Euro pro Monat kostet.
Die Umsätze sind zwischen 2003
und 2010 um das Achtfache ge­
wachsen und liegen Schätzun­
gen zufolge bei 200 Millionen
Euro pro Jahr. Doch das
reicht nicht für alle. Des­
halb tobt im Reich der
Liebe ein Verdrän­
gungswettbewerb.
Bei den Online-Partnervermittlungen herrscht ein gnadenloser
Verdrängungswettbewerb – Ein Streifzug durch die Dating-Welt im Internet
Der Liebesmarkt im Internet zeigt die
Bedürfnisse der Deutschen. Ero-
tik-Dienste boomen, die tradi-
tionellen Traumpartner-An-
bieter werben einander die
Kunden ab. So viele Liebes-
willige, wie die Anbieter
gerne hätten, gibt es nun
auch wieder nicht.
Der Markt der Partnervermittlung
StN-Grafik:Herrmann/Quelle:Singlebörse-Vergleich
1,8
Spezialinteressen
Erotische Beziehungen
Dauer-Beziehungen
Flirt-Suche
20082004 2006 2010
7,0
12,8
23,2
5,6
10,4
39,5
57,5
8,5
22,8
53,1
79,2
10,8
36,6
72,6
68,9
Angaben in Mio. Euro
Gesucht: Traumpartner . . .
Im digitalen Zeitalter können Datensätze
in Bruchteilen einer Sekunde verglichen
werden.DamitlockenUnternehmendieje­
nigen, die nach einem festen Partner su­
chen, der zu ihnen passt. Matching heißt
das.Esistschnellundsprichtvorallemdie­
jenigen an, die wenig Zeit haben, um neue
Menschen kennenzulernen – oder die sich
damit schwertun. Der Stuttgarter Holtz­
brinck­Verlag hat mit Parship und dem
Matching­Prinzip vor elf Jahren die On­
line­Partnersuche in Europa auf den Weg
gebrachtundsiehtsichmiteineinhalbMil­
lionenaktivenMitgliedernundeinemUm­
satz von zuletzt 55 Millionen Euro selbst
als Marktführer. „Parship arbeitet seit
zweiJahrenprofitabel.BeiE­Darlinggehe
ich davon aus, dass sie in den vergangenen
zwei Jahren einen zweistelligen Millio­
nenverlustgemachthaben“,sagtGe­
schäftsführer Peter Schmid.
Der Parship­Konkurrent E­
Darling,erst2008gestartet,bean­
sprucht selbst den Spitzenplatz.
„Die Konkurrenz hat uns verschlafen und
zu wenig Service geboten. Die haben sich
auf ihren Lorbeeren ausgeruht“, sagt Ge­
schäftsführer Lukas Brosseder, mit seinen
30JahrenkaumälteralsseineMitarbeiter.
Brosseder kämpft hart um seine Markt­
position und hat den dritten großen Kon­
kurrentenaufdemdeutschenMarkt,Elite­
partner, verklagt, weil dessen Abo­
bedingungen irreführend seien und die
Kunden sich abgezockt fühlten. Das scha­
de der gesamten Branche . Gerade bei
Traumpartner­Agenturen sei Vertrauen
das Wichtigste, klagt Brosseder. „Ent­
täuschte Nutzer können wir nicht wieder­
gewinnen.“
Die Klage zeigt, wie hart der Verdrän­
gungswettbewerbinzwischenist.DasSeg­
ment wuchs 2011 nur, weil es den Anbie­
tern gelang, den einzelnen Kunden mit
mehr Service mehr Geld zu entlocken. Da­
für flossen immer mehr Gelder ins Marke­
ting, keiner der Konkurrenten wirbt im
Fernsehen derzeit so aggressiv wie E­Dar­
ling: „Jeden Nutzer, den ich auf meine
Plattform holen möchte, muss ich den an­
deren wegnehmen“, sagt Brosseder. Wie
die meisten in der Online­Traumpartner­
Branche glaubt auch er, dass sich nur die
Größten und Nischenanbieter halten wer­
den können. „Wir werden als Marktführer
übrig bleiben“, tönt Brosseder. Wie es al­
lerdings um Elitepartner und Parship be­
stellt sei, wisse er nicht. „Einer von beiden
wirdnichtalleineüberleben.“InzweiJah­
renwerdeesinDeutschlandnurnochzwei
Online­Partnervermittlungen geben, die
europaweit agieren, heißt es bei Parship.
„Einer davon werden wir sein.“ (dag)
. . . oder Sexpartner
Wo die Frauen sind, da kommen auch die
Männer.AufdiesemPrinziphatdasUnter­
nehmen Cdate 2008 sein Geschäft gegrün­
det.CdatestehtfürCasualDating–zwang­
lose Treffen mit erotischem Hintergrund.
Das Prinzip entspricht dem der Traum­
partner­Vermittler. Cdate schlägt den
Kunden potenzielle Partner vor und ver­
spricht dabei Diskretion und Anonymität.
Zum Beispiel für jene, die eigentlich nicht
alleinesind.FürFrauenistderServicekos­
tenlos, Männer müssen dafür umso mehr
zahlen. Sie zahlen offenbar gern, denn die
Erotik­Vermittlungen sind der jüngste
undamstärkstenboomendeBereichder
Online­Partnerschaften. Auf knapp 37
Millionen Euro schätzt das Branchen­
portal Singlebörsen­Vergleich den Um­
satz für 2010, im vergangenen Jahr sei der
Zuwachs wahrscheinlich zweistellig ge­
wesen.
„Wir haben in Deutschland ein neues
Partner­Segmentgeschaffen“,sagtCdate­
Geschäftsführer Heinz Laumann. „An­
fangs gingen wir von einem Nischenpro­
duktaus–dochesgabeinenMassenbedarf.
Vor allem in katholischen Gegenden.“
Mittlerweile ist man in 35 Ländern vertre­
ten und strebe jeweils die Marktführer­
schaft an, denn es komme vor allem auf
Masse an. „Die Kunden wollen aus mög­
lichst vielen Partnervorschlägen wählen.“
Laumann ist eine Art Seismologe, der re­
gistriert, wie sich die Werte der Deutschen
verschieben, zumindest im sexuellen Be­
reich. Täglich habe man 2000 Neuanmel­
dungen. Der neueste Trend seien die „Cool
Cats“, wie er sie nennt: konsumfreudige,
hedonistische Frauen auf Männershop­
ping.„Fernsehserienwie,SexandtheCity‘
habendasoffensichtlichbefördert.Frauen
probieren erotische Vorlieben erst einmal
in der Anonymität des Internets aus.“
Ein Trend, den man auch beim Konkur­
renten Joyclub betrachtet – „vor allem bei
den Jüngeren“, wie es heißt. Man habe
230 000 aktive Nutzer. Im Kampf um die
KundenbautJoyclubvorallemaufdasGe­
meinschaftsprinzip. Die Nutzer tauschen
sichaufForenundinChatsaus,zeigenvon
sich Bilder, treffen sich auf Veranstaltun­
gen. 50 meist freiwillige Community­Ma­
nager wachen darüber, dass es gesittet zu­
geht.DieInteraktiongiltExpertenzufolge
als zukunftsweisend auch für die gesamte
Branche. Dessen ist sich auch Pressespre­
cherUweZschaubewusst:„ImGeschäfts­
bereich gibt es Xing, für die sozialen Kon­
takteFacebookundfürdenErotik­Bereich
uns.“ (dag)
Nils Schmid setzt
bei Schlecker auf
die Bundesländer
FinanzierungderTransfergesellschaft
sollamMontagverhandeltwerden
Von Anne Guhlich
STUTTGART. Im Wirtschaftsministerium
in Baden­Württemberg ist man offenbar
optimistisch,dasseineKompromisslösung
bei Schlecker zustande kommen kann. Bei
der Finanzierung einer Transfergesell­
schaft haben nach Informationen unserer
Zeitung einige Bundesländer ihre Bereit­
schaft signalisiert, das Risiko für einen
Kredit mitzutragen. Darunter sollen auch
die großen Länder mit vielen Beschäftig­
ten der insolventen Drogeriemarktkette
Schleckersein,hießesamFreitaginRegie­
rungskreisen. Wonach die Finanzierung
der Transfergesellschaft aufgeschlüsselt
wird,seinochoffen.Denkbarseies,danach
zugehen,wievieleFilialenindenLändern
von einer Schließung betroffen sind.
Dass die 16 Bundesländer mit an Bord
sind, ist nötig, weil das Bundesfinanzmi­
nisterium offenbar nur dann bereit ist,
einen Kredit der staatlichen Förderbank
KfW in Höhe von 71 Millionen Euro mög­
lich zu machen, wenn die Länder dafür
bürgen. Konkrete Zusagen seitens der
Bundesländer liegen nach Informationen
dieser Zeitung jedoch noch nicht vor. Das
Bundeswirtschaftsministerium sieht im
jeweilige Bundesland, in dem ein Unter­
nehmenseinenSitzhat,dievorrangigeAn­
laufstelle,wennesumdieBeschaffungund
Koordination einer finanziellen staatli­
chen Unterstützung geht.
Am Samstag werde es in Kassel Treffen
mitpotenziellenTrägerneinerTransferge­
sellschaftgeben,kündigteVerdi­Verhand­
lungsführer Bernhard Franke an. Die Ge­
werkschaftwerdezusammenmitdemvor­
läufigen Insolvenzverwalter Arndt
Geiwitz an den Gesprächen teilnehmen.
Franke verwies darauf, dass die Zeit drän­
ge.Schleckerwillnachdem24.Märzinsge­
samt 2000 Filialen dichtmachen. Hinter
282 Märkten steht noch ein Fragezeichen.
Knapp 12000 Mitarbeiter, vorwiegend
Frauen, verlieren dann ihre Jobs. Sinn
einer Transfergesellschaft ist, entlassenen
Beschäftigten den Übergang in einen neu­
enJobzuermöglichen.Primärgehtesnicht
umWeiterbeschäftigung,sondernumWei­
tervermittlung.
11Nummer65•Samstag,17.März2012Wirtschaft
Stuttgarter Nachrichten:
Visualisierung des Themas
Online-Partner-Vermittlung.
Stuttgarter Nachrichten:
Alternative Storyform:
Liste mit acht Punkten.
Gegründet 1856 von J.C.C. Bruns
Einzelpreis 1,30 Euro
Unabhängige, überparteiliche Zeitung
Dienstag, 11. November 2014 · Nr. 262 · KW 46
Signale
stehen auf
Annäherung
Bahn und GDL
bewegen sich
Berlin (dpa). Nach dem sechsten
Bahnstreik in drei Monaten bewegen
sich beide Seiten langsam aufeinan-
der zu. Die Suche nach einem Ver-
handlungstermin läuft noch.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir so
schnell wie möglich mehr sagen kön-
nen“, sagte eine Bahnsprecherin. Der-
zeit würden alle Kalender abgegli-
chen. Der Chef der Lokführergewerk-
schaft GDL, Claus Weselsky, deutete
ein Entgegenkommen an. „Sie wissen,
dass wir kompromissbereit sind“, sag-
te er im ZDF-„Mor-
genmagazin“.
Die Züge fuhren
unterdessen laut
Bahn wieder nach
Fahrplan, nur im
Güterverkehr gebe
es Probleme. Die
Gewerkschaft Deut-
scher Lokomotiv-
führer (GDL) hatte
ihren Ausstand am
Samstagabend be-
endet.
Beide Seiten bekundeten, bereit zu
Verhandlungen zu sein. Die Bahn
nannte es ein gutes Signal, dass die
GDL parallel zur Eisenbahn- und Ver-
kehrsgewerkschaft (EVG) mit der Ar-
beitgeberseite verhandeln wolle.
„Unser Interesse, durch Verhandlun-
gen faire Lösungen zu finden, ist un-
verändert hoch“, sagte die Spreche-
rin. Weselsky unterstrich: „Wenn wir
fünf Prozent fordern, bildet sich nie-
mand in der GDL ein – auch nicht der
Vorsitzende – dass wir fünf Prozent
bekommen.“
Gefragt, ob eine Einigung vor
Weihnachten möglich sei, sagte der
Gewerkschaftschef: „Sicherlich ist
eine Einigung möglich, wenn wir
endlich über die Inhalte verhandeln
können.“ Das verweist jedoch auf
den Punkt, in dem die GDL nach wie
vor nicht nachgeben will: Sie will für
das gesamte Zugpersonal verhan-
deln, nicht nur für die Lokführer.
Für Zugbegleiter verhandelt aber
schon die Eisenbahn- und Verkehrs-
gewerkschaft (EVG). Die Bahn will
verhindern, dass es in einer Berufs-
gruppe konkurrierende Tarifverträge
gibt. Über diesen Punkt waren die
Verhandlungen mit der GDL bislang
nie hinausgekommen. Seite 23
Beide Sei-
ten bekun-
den Bereit-
schaft zu
Verhand-
lungen
Wirtschaft
ADAC steigt aus dem
Fernbus-Geschäft aus
Der ADAC zieht sich aus dem umkämpf-
ten Fernbus-Markt zurück. Nun will die
Deutsche Post das Unternehmen, an
dem sie und der ADAC jeweils 50 Pro-
zent halten, allein steuern. Seite 22
Kultur
Auch Ozzy Osbourne erhält
MTV Europe Music Award
In Glasgow wurden am Sonntagabend
die MTV Europe Music Awards verliehe-
nen. Besondere Ehren gab es für Alt-
Schockrocker und Black-Sabbath-Front-
mann Ozzy Osbourne – der 65-Jährige
durfte sich den „Global Icon“-Award ab-
holen. Seite 24
Wetter
morgens mittags abends
4 12 8
Sonne und Wolken
Seite 30
Petershagen
Bahnübergang in
Frille schon seit Jahren
in der Diskussion
Anwohner fordern seit zehn Jahren
eine Sicherungsanlage für den Über-
gang an der Holzstraße. Am Sams-
stag ist hier eine 48-Jährige von ei-
nem Zug erfasst worden. Seite 9
Sport
„Weltmeister ist nicht zu toppen.“
Bundespräsident Joachim Gauck gestern in Berlin bei der Verlei-
hung des Silbernen Lorbeerblattes an die Weltmeister-Spieler
und Betreuer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für
den WM-Gewinn in Rio de Janeiro..
Seite 31
Köln (dpa). Der Astronaut Alexander Gerst ist wieder zurück in
Deutschland. Gestern Abend traf er auf dem Militärflughafen Köln-
Wahn ein, nachdem er am Morgen wohlbehalten in der Steppe von
Kasachstan gelandet war. Foto: Shamil Schumatov/dpa/Seite 25
Astronaut Alexander
Gerst hat wieder
Boden unter den Füßen
Millionen
für den
Lärmschutz
Bahn baut Wände in
Dankerser Ortsdurchfahrt
Von Henning Wandel
Minden (mt). An der Bahnstrecke im
Mindener Osten wird es bald etwas
ruhiger: Fast drei Millionen Euro in-
vestiert die Bahn dort bis 2017 in den
Lärmschutz. Die Pläne dafür wurden
in der vergangenen Woche im Bau-
ausschuss vorgestellt.
Bei der Sanierung geht es haupt-
sächlich um zwei Lärmschutzwände.
Südlich der Gleise erstreckt sich die
Wand in Dankersen auf einer Länge
von knapp 1,6 Kilometern zwischen
B 482 und Dombrede, das nördliche
Gegenstück zwischen Heinrich-Drö-
gemeier-Straße und der Kleinbahn ist
mit 460 Metern deutlich kürzer. Zu-
sätzlich wird es für besonders betrof-
fene Anwohner Zuschüsse für passi-
ven Lärmschutz geben. Die Bahn
übernimmt dann 75 Prozent der Kos-
ten, etwa für neue Fenster, den Rest
müssen die Eigentümer zahlen.
Damit ist Minden jetzt nach Jahren
des Wartens am Zug. „Zuletzt haben
wir 2009 nachgefragt, wann Minden
Zwei Lärmschutzwände sollen in Dankersen für etwas Ruhe sorgen.
an der Reihe ist“, sagte der Baubeige-
ordnete Klaus-Georg Erzigkeit. Wa-
rum es gedauert hat, zeigt eine Zahl:
„Wirhaben 3517 Ortsdurchfahrten mit
Sanierungsbedarf. Minden ist eine da-
von“, sagte Projektleiter Gerhard
Warnke, der die Pläne im Ausschuss
vorstellte. Im Juni dieses Jahres hatte
die Bahntochter DB Projektbau den
Bau in Aussicht gestellt, doch erst
jetzt waren die Pläne soweit gediehen,
dass sie vorgestellt werden konnten.
Jetzt soll es zügig weitergehen.
Noch in diesem Jahr will die Stadt
grünes Licht geben, im
November 2015 könnten
dann die ersten Vorarbei-
ten beginnen, sagte Warn-
ke: „Die notwendigen Mit-
tel dafür sind bereits im
Haushalt eingestellt.“
Fast 400 Häuser und
Wohnungen hatte die
Bahn untersuchen lassen,
250 werden noch geprüft. Wo trotz
der neuen Schutzwände noch Grenz-
werte überschritten werden, werden
die Anwohner über die Möglichkeiten
von passivem Lärmschutz informiert.
Durchschnittlich soll der Lärmpegel
um 6,3 Dezibel im Süden und 4,1 Dezi-
bel im Norden sinken. Bis Mitte De-
zember muss die Stadt zu den Plänen
Stellung nehmen. Da dort keine Ein-
sprüche zu erwarten sind, steht ruhi-
geren Nächten in Dankersen nichts
mehr im Wege.
„Wir haben 3517 Ortsdurchfahrten mit
Sanierungsbedarf. Minden ist eine da-
von.“
DANKERSEN
KA RL S TR A S S E
TRAVE-STRAS
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S
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geplante
Lärmschutz-
wände
ASTRASSTRASSTRAS
SSSSEEE
MINDEN
Hille
Im Prozess gegen einen ehemaligen Mit-
arbeiter der Gemeinde Hille ging es um
die Gepflogenheiten in der Verwaltung.
Aussagen mussten auch der amtierende
Bürgermeister Michael Schweiß und
sein Vorgänger. Seite 11
Bürgermeister sagt
vor Gericht aus
ChristophPepper
Mindener Tageblatt:
Der Bildeinsatz konnte
bei der Neugestaltung 2014
stark verbessert werden.
Büro für Zeitungsdesign
Gutenbergstraße 4 · D-40670 Meerbusch · Email nkuepper@zeitungsdesign.de
Telefon +49 21 59 91 16 15
Programm Layoutseminar 2015 Blaubeuren 5.indd 2 26.05.15 13:23
Norbert Küpper
1984 eröffnete er das Büro für Zeitungsdesign und war
damit einer der ersten Designer, die sich auf das Thema
Zeitungs-design spezialisiert haben. Er hat mehr als
180 Zeitungen neugestaltet.
Aktuelle Arbeiten 2014: Thüringische Landeszeitung,
Mindener Tageblatt, Fachzeitung Produktion,
VDI nachrichten (Umstellung auf Tabloid-Format).
Anzeigenblätter: 2014 wurden die Anzeigeblätter der WVW/
ORA in Essen (Auflage ca. 5 Millionen) und die Objekte der
Panorama-Anzeigenblatt GmbH, Düsseldorf (Auflage
ca. 2 Millionen), von ihm neugestaltet.
Darüber hinaus arbeitet er auch immer wieder für Corporate
Medien: 2013 Wirtschaftszeitung Aktiv (Auflage 1 Million),
2014 BASF-Information, Ludwigshafen.
Niederösterreichische
Die Zeitung der Wirtscha�skammer Niederösterreich · WEST · NORD · SÜD Nr. 27 · 6.7.2012
P.b.b.,Erscheinungsort:3100St.Pölten,Verlagspostamt3100St.PöltenGZ02Z031639M
Exportkaiser:
4 Betriebe aus
NÖ wurden mit
dem Exportpreis
ausgezeichnet
Seite ??
Service-Tipp:
Machen Sie sich
fit für die sozia-
len Medien wie
Facebook & Co.!
Seite 9
Mehr als
schöne
Augen...
NÖs KosmetikerInnen
fühlen sich nicht nur für die
Schönheit ihrer Kundinnen
und Kunden zuständig, son-
dern auch für Gesundheit
und Wohlbefinden, sagt
Landesinnungsmeisterin
Christine Schreiner im
NÖWI-Gespräch, Seite 18.
Foto: S. Fedoseeva / fotalia.com
Immobilien in NÖ: „Speckgürtel“
um Wien bremst sich preislich ein
Was Betriebsgrundstücke, Büros und Geschä�slokale in NÖs Bezirken kosten – auf den Seiten 4 & 5
Dienstag, 30. Juni 20152015
Beginn 9.15 Uhr
9.15 – 10.00 Vortrag alternative Storyformen
Überschrift – Text – Bild, das sind die klassischen Formen, die zu einer Story gehören.
Aber es gibt Alternativen: Faktenboxen, Tabellen, Hervorhebung von Zahlen. Tests zeigen,
dass Leser sich stärker gegliederte Informationen besser merken können als konventionell
formulierte Inhalte.
10.00 – 11.00 Die Zeitung wird zum Magazin: Layout über Doppelseiten
Wir sind es gewohnt, Themen auf einer Seite abzuhandeln. Besonders bei Wochenend-
Beilagen und bei Themenseiten sieht man aber immer öfter Doppelseiten-Layouts.
Beispiele im Tabloid- und Vollformat.
11.00 – 12.30 Blattkritik Teil 2
Fortsetzung der Blattkritik vom Vortag. Es sollen möglichst konkrete Ratschläge zur
Verbesserung gemacht werden. Sie können auch Seiten mitbringen, die begutachtet
werden sollen.
12.30 – 13.30 Mittagspause
13.30 – 14.30 Vortrag visual Storytelling, Foto-Reportage
Neue Stilformen erobern die Zeitung. Zeitungen werden stärker visuell geprägt, sie
bestehen nicht nur aus Text. Visual Storytelling ist in Deutschland schon oft zu sehen.
Die Stilform bereichert die journalistischen Möglichkeiten. Die Foto-Reportage ist
vor allem in Skandianvien sehr oft zu sehen. Einsatzmöglichkeiten bei unseren Zeitungen
werden aufgezeigt.
14.30 – 15.30 Vortrag Infografik
Was muss man beim Einsatz von Infografiken beachten? Welche Software kommt zum
Einsatz? Welche Regeln gibt es für Balken, Säulen, Fieberkurven und Tortengrafiken?
15.30 – 16.30 Übung Infografik
Entwurf einfacher Infografiken ohne Computer. Es ist sicherer, sich eine kleine Zeichnung
zu machen, damit man sieht, wie Zahlen grafisch dargestellt werden.
16.30 Seminar-Ende. Die Teilnehmer bekommen eine Teilnahme-Bescheinigung.
Inhouse-Seminare zum Thema Zeitungsdesign
Es besteht auch die Möglichkeit, ein Inhouse-Seminar zu organisieren. Das hat den Vorteil,
dass man die Inhalte auf die Bedürfnisse Ihres Hauses abstimmen kann. Seminar-Bausteine
sind z.B. Ergebnisse der Leseforschung, Umgang mit Bildern, Visualisierung von Themen
und natürlich eine Blattkritik. Email an nkuepper@zeitungsdesign.de
Für Layout-Übungen
stehen Computer zur
Verfügung.
Büro für Zeitungsdesign
Gutenbergstraße 4 · D-40670 Meerbusch · Email nkuepper@zeitungsdesign.de
Telefon +49 21 59 91 16 15
Programm Layoutseminar 2015 Blaubeuren 5.indd 3 26.05.15 13:23
Layoutseminar in Blaubeuren 2015
4Büro für Zeitungsdesign
Gutenbergstraße 4 · D-40670 Meerbusch · Email nkuepper@zeitungsdesign.de
Telefon +49 21 59 91 16 15
Neues Buch: Zeitungsdesign und Leseforschung
Ziel dieses Buches ist es, die erweiterten Möglichkeiten zu zeigen, die die gedruckte Zeitung
hat, um sich bei den Lesern zu behaupten und sich von anderen Medien abzuheben.
Christoph Pepper, Chefredakteur des Mindener Tageblatts schreibt über das Buch:
„Schwerpunkt der Darstellung sind naturgemäß Abbildungen von Zeitungsseiten, immer wieder
verbunden mit fachlichen Erläuterungen der redaktionell angestrebten Ziele und der dazu
eingesetzten gestalterischen Mittel.
Das Buch, schreibt Küpper eingangs unter der Überschrift ‚Die Zukunft liegt vor uns‘, sei
für Optimisten gemacht. Es zeige, wie die gedruckte Zeitung derzeit weiterentwickelt werde.
Auf die Frage von Zeitungsmachern, was sie ihren Leserinnen und Lesern gedruckt
präsentieren sollen und wie diese Inhalte gestalterisch aufbereitet sein sollten, gibt der Band
vielfältige Antworten, auch inhaltliche, vor allem aber zahlreiche Beispiele.
Er dürfte nicht nur für Art-Directoren, Layouter und Gestaltungs- und Design-Fachleute
interessant sein, sondern für alle, die sich über die Zukunft der gedruckten Zeitung in einer
sich verändernden Medienwelt Gedanken machen.“
Zeitungsdesign und Leseforschung
ISBN 978-3-00-048574-9
Englische Version:
Newspaper Design and Reading Research
ISBN 978-3-00-048575-6
International Editorial-Design & Research Forum
23,0 x 32,5 cm, 200 Seiten
Fadenbindung, Hardcover, Preis 49,50 Euro
Bestellung am besten über www.zeitungsdesign.de
Programm Layoutseminar 2015 Blaubeuren 5.indd 4 26.05.15 13:23
Buchtipp: Zeitungsdesign und Leseforschung
5
1.
Was kann man erwarten?
6
1.1.
Lokale Themen
als Aufmacher auf der Titelseite,
um exklusive Inhalte zu haben.
1.
Was kann man erwarten?
77European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 7
Lokaler Aufmacher, überregionales Foto · Mindener Tageblatt, D
88European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 8
Titelseite mit lokalen und regionalen Themen · Mindener Tageblatt, D
Gegründet 1856 von J.C.C. Bruns
Einzelpreis 1,30 Euro
Unabhängige, überparteiliche Zeitung
Donnerstag, 21. Mai 2015 · Nr. 116 · KW 21
Minden
Chinesische Firmen kopieren
gerne deutsche Patente
Die Unternehmen Wago und Harting ha-
ben erfolgreich gegen chinesische Fir-
men geklagt. Rund 160 000 Euro bekam
Harting wegen des nachgebauten Pro-
duktes zugesprochen. Seite 5
Sport
Chytrek schwimmt zu Silber
bei NRW-Meisterschaft
Ein Vize-Titel durch Ben Chytrek (Foto),
eine Qualifikation für die Deutsche Jahr-
gangsmeisterschaft und neun Top-Ten-
Platzierungen – das war die hervorra-
gende Ausbeute für die Schwimmer des
MTV 1860 Minden bei den NRW-Meister-
schaften in Warendorf. Seite 42
Wetter
Seite 32
Magazin
Kindermusical
Mirinda Zauberwind
auf der Portabühne
Das inklusive Theaterfestival been-
det die Theatersaison – dafür feiert
die Freilichtbühne Porta mit dem
Kindermusical „Mirinda Zauber-
wind“ Premiere. Weitere Veranstal-
tungen im Termine-Magazin.
Minden
„Wir wollen die Menschen zum Umden-
ken bewegen und nicht missionieren.“
Jens Mundhenke und Ariane Kirmiss, die mit ihren „Gutenacht-
läufen“ zeigen wollen, dass man auch mit veganer Ernährung
eine gute sportliche Leistung erzielen kann. Seite 4
Sommer, Sonne –
und gute Bademög-
lichkeit: Die Wasser-
qualität des Stein-
huder Meers ist aus-
gezeichnet.
Foto: dpa
Badegewässer
in der Region
ausgezeichnet
Nur wenige Seen fallen etwas ab
Düsseldorf/Minden (lnw/uli). Die Ba-
desaison steht vor der Tür – und in
Nordrhein-Westfalen und Nieder-
sachsen können Urlauber und Frei-
zeitschwimmer bedenkenlos abtau-
chen. 100 der 105 im vergangenen
Jahr bewerteten Badegewässer in
NRW, also mehr als 95 Prozent, wei-
sen eine ausgezeichnete Wasserqua-
lität auf. Die Qualität von weiteren
drei Seen ist gut, bei
zweien ausreichend.
Das geht aus einem
Bericht der Europäi-
schen Umweltagentur
(EUA) in Kopenhagen
und der Europäischen
Kommission hervor,
der gestern in Brüssel
veröffentlicht wurde.
Den Badegewässern
in der Region wird –
fast – durchweg eine
ausgezeichnete Was-
serqualität beschei-
nigt. Sowohl der Bade-
see Lahde in Petersha-
gen, der Große Weser-
bogen in Porta Westfa-
lica, der Borlefzener
See in Vlotho, der Ba-
desee Mindener Wald
(Hille), der Stemmer
See bei Kalletal, der
Kleinhügelsee bei Es-
pelkamp sowie der Ba-
desee Glissen bei Klei-
nenheerse und der
Rintelner Doktorsee
haben eine ausge-
zeichnete Wasserqua-
lität. Gut bis ausge-
zeichnet ist die Qualität im Dümmer
See und im Rintelner Helenensee.
Badeland Nordrhein-Westfalen
also? Nicht unbedingt. Für den hiesi-
gen Tourismus spielen die sauberen
Badeseen nur eine untergeordnete
Rolle. „Sie bieten zwar einen touristi-
schen Mehrwert, wir bewerben sie
aber nicht explizit“, sagte Julie Sen-
gelhoff, die Sprecherin von Touris-
mus NRW. Stattdessen werde der
Schwerpunkt des Marketings aufs
Wandern und Radfahren, auf das Er-
leben von Natur gelegt. „Darunter
fallen natürlich auch die Seen“, sagte
Sengelhoff.
Beim Gang ins kühle Nass sollten
Wasserratten allerdings vorsichtig
sein. Laut Deutscher Lebensrettungs-
Gesellschaft (DLRG) sind in NRW im
vergangenen Jahr 49 Menschen bei
Unfällen in Flüssen und Seen gestor-
ben – nur ein Toter weniger als 2013.
Einer dieser Todesfälle
hatte sich am Stem-
mer See ereignet – dort
starb ein 19-Jähriger
aus Bielefeld. Bundes-
weit ist die Zahl der To-
ten hingegen um 54
auf 392 gesunken.
Mit einer Ausge-
zeichnet-Quote von
über 95 Prozent liegt
NRW in Sachen Was-
serqualität deutlich
über dem Bundes-
schnitt. Deutschland-
weit weisen 90 Pro-
zent der Seen eine aus-
gezeichnete Qualität
auf, europaweit sind
es gut 83 Prozent.
Für den jährlichen
Bericht werden wäh-
rend der Badesaison
mehrere Proben aus
Küsten- und Binnen-
gewässern entnom-
men und auf die darin
enthaltene Konzentra-
tion der Fäkalbakte-
rien Escherichia Coli
und Darmenterokok-
ken analysiert. Haupt-
grund für Verschmutzungen dieser
Art seien Verunreinigungen aus Ab-
wassern oder Wasser, das aus land-
wirtschaftlichen Betrieben und land-
wirtschaftlichen Nutzflächen abflie-
ße, heißt es in dem Bericht.
Für die Zahlen wurden im vergan-
genen Jahr mehr als 21000 Badege-
wässer in den 28 EU-Staaten sowie Al-
banien und der Schweiz untersucht.
Diese Zahlen gäben Hinweise darauf,
wo die Badegewässer wahrscheinlich
eine gute Qualität aufweisen.
Kiel (mt). Handball-Bundesligist GWD Minden verpasste bei seiner
23:24-Niederlage beim THW Kiel eine Sensation. Die Mindener hatten
mit Torhüter Gerrie Eijlers zwar den besten Spieler in ihren Reihen,
doch Filip Jicha war mit seinem Treffer zum 24:22 der Matchwinner für
Kiel. Hier wirft Dalibor Doder. Foto: Krischi Meier/Seite 41
GWD verpasst Punkt
beim 23:24 in Kiel
Hille will
Verordnung
aussitzen
Rat lehnt Beschluss zur
Dichtheitsprüfung ab
Von Stefanie Dullweber
Hille (mt). Eine Entscheidung zur
Dichtheitsprüfung haben die Hiller
Politiker erneut vertagt. Der Rat der
Gemeinde lehnte den Beschlussvor-
schlag der Verwaltung ab, die Zu-
stands- und Funktionsprüfung pri-
vater Abwasserleitungen zu regle-
mentieren. Stattdessen waren sich
Politiker aller Fraktionen einig, den
Tagesordnungspunkt abzusetzen
und abzuwarten, wie sich das Thema
in anderen Kommunen entwickelt.
In Minden, Petershagen und Porta
Westfalica wurden die Satzungen
nach der Änderung des Landeswas-
sergesetzes im Jahr 2013 bereits geän-
dert. Der Paragraf 61a wurde damals
aus der Entwässe-
rungssatzung ge-
strichen, die neue
Verordnung ba-
siert jetzt auf dem
Paragrafen 61, Ab-
satz 2. Grundlage
des neuen Geset-
zes ist die so ge-
nannte Selbstüber-
wachungsverord-
nung, die sowohl
die Kontrolle öf-
fentlicher als auch
privater Abwasseranlagen regelt.
Demnach sind zum Beispiel Dicht-
heitsprüfungen innerhalb von Was-
serschutzgebieten nach wie vor ver-
pflichtend.
„Wer in Wasserschutzgebieten
wohnt, weiß selbst, dass er sich um
seine Entwässerung kümmern muss.
Das muss man doch nicht gesetzlich
vorschreiben“, ist SPD-Fraktionsvor-
sitzender Burkhard Günther über-
zeugt, dass diese Satzung keine
Rechtsgültigkeit besitzt. „Das wird
viele Prozesse nach sich ziehen. Las-
sen wir doch andere Gemeinden die-
se Prozesse führen und dann in zwei
Jahren eine korrigierte Satzung be-
schließen“, schlug der Rechtsanwalt
vor. „Wir handeln nicht in vorausei-
lendem Gehorsam“, betonte Ludwig
Volkmann von der FDP-Fraktion. Zu-
stimmung gab es auch von der CDU,
den Grünen und der FWG. „Wir müs-
sen Rückgrat beweisen und das aus-
sitzen“, stimmte Kurt Riechmann
(FWG) seinen Vorrednern zu.
„Lassen wir
doch
andere
Gemeinden
die Prozesse
führen“
Thema des Tages
Ann Sophie genießt den Eurovision
Song Contest trotz Lampenfieber. „Ich
empfindeeingroßesGefühlderFreiheit.
Denn ich mache das, was ich liebe“, sagte
die 24-jährige Deutsche. Aktuell plagt sie
eine Erkältung – ihr Auftritt am Samstag
in Wien scheint aber nicht ernsthaft in
Gefahr zu sein. Seite 25
Ann Sophie erkältet und
mit Lampenfieber
morgens mittags abends
9 15 14
Hin und wieder Wolken
nkuepper@zeitungsdesign.de
99European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 9
Lokaler Aufmacher · Auflage 30.000 · Mindener Tageblatt, D
1010European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 10
Betont lokale Titelseite, Auflage 10.000, Emder Zeitung, D
Emder Zeitung
DieKrummhörnsetztauf
Gesundheitstourismusund
willdasAngebotausbauen
Krummhörn Seite 9
25Ja-,12Nein-Stimmenund
eineEnthaltungausdem
EmderRatzumMasterplan
Emden Seite 3
Wiedergestartet:355
SchulkinderliefeninStaffeln
fürihreKlasseüberdenWall
Lokaler Sport Seite 19
Tageszeitung für Ostfriesland ⋅ Emden ⋅ Hinte ⋅ Ihlow und Krummhörn
AthensollPflicht
nachkommen
Bundesbank-Präsident Jens
Weidmann sagt, dass sich
auch Athen an die Regeln
halten muss. Seite 22
FürdieFähren
wirdeseng
Die Fähren nach Norderney
haben derzeit bei Niedrig-
wasser kaum Spielraum
nach unten. Seite 11
Fergusonkommt
nichtzurRuhe
Während einer Demonst-
ration in der US-Stadt wer-
den zwei weiße Polizisten
angeschossen. Seite 13
Wenn Sie einmal im Inter-
net schauen, was es alles zu
„Im Eck” gibt, werden Sie
staunen. Da gibt es Straßen
mit diesem Namen, Gast-
höfe, Cafés und Bistros. Wer
es etwas anrüchiger möch-
te, könnte eine Bar „Im Eck”
besuchen. Wem es da zu
heiß wird: Es gibt auch Be-
schattungen im Eck. Oder
Sie checken in der Unter-
kunft mit „Dusche rechts
im Eck” ein. Wenn Sie da
man nicht anecken! Sie se-
hen, „Im Eck” kann ganz
schön spannend sein.
tagsüber
max. 5°
Wind in
Beaufort
5
Im Eck
Wetter Seite 6
Familienanzeigen Seite 7
Kommentare Seite 12
Rat und Rätsel Seite 26
Roman/Wetter Seite 6
Fernsehen Seite 27
DerWolfistda
Tier wurde in Ostrhauderfehn gesichtet
4
!1J05IE-iabeaa!:p;K;k;L;l
VW-Tarifmitarbeiter
erhalten5900Euro
700 Millionen Euro Ausschüttung
Wolfsburg. Volkswagen zahlt
5900 Euro Prämie an seine
rund 115 000 Haustarif-Mitar-
beiter. Der Bruttobetrag für
den Erfolg im vergangenen
Jahr ist für jeden Beschäftigten
gleichhochundwurdegestern
in der VW-Betriebsratszeit-
schrift „Mitbestimmen“ be-
kanntgegeben.
Der Bonus fällt kleiner aus
als in den Vorjahren: 2011 hat-
te es den Rekord von 7500 Eu-
ro gegeben, ein Jahr später 300
Euro weniger, zuletzt flossen
6200 Euro. Auch wenn die ak-
tuelle Prämie 300 Euro kleiner
ausfällt als vor einem Jahr,
bleibt die ausgeschüttete Ge-
samtsumme mit fast 700 Mil-
lionen Euro konstant - denn
binnenJahresfristkamenrund
5500 Mitarbeiter hinzu. Die
Sonderzahlung hängt am Ge-
winn der Kernmarke VW-Pkw,
der Betriebsrat hat Verhand-
lungsspielraum.
WeitererBerichtSeite23
In der Nähe eines Schul-
zentrums in Ostrhauder-
fehn ist gestern ein neu-
gieriger Wolf gesichtet
worden. Von dem Tier
gehe keine akute Gefahr
aus, hieß es. Ein Experte
soll es einfangen und in
einGehegebringen.
WeitererSeite4
GroßeParty
fürEmder
Wallgeplant
Die Jubiläumsfeier dauert ein ganzes Jahr
Von Lisa Frankenberger
s 0 49 21 / 89 00-403
Emden. Das 400-jährige Be-
stehen des Emder Walls im
kommenden Jahr soll eine
richtig große Sache werden.
Vom Frühjahr bis in den spä-
ten Herbst soll das Bauwerk,
das einst der Verteidigung der
Seehafenstadt diente, mit
zahlreichen Veranstaltungen
gefeiert werden. So zumindest
stellt es sich Verwaltungsvor-
stand Andreas Docter vor. Und
offenbar gibt es einige Mit-
streiter, die sich engagieren
möchten, um diesen ambitio-
nierten Plan umzusetzen. Wie
weit die Überlegungen bisher
gediehen sind, stellte Docter
demKulturausschussvor.
ZuletzthatsicheinKreisaus
verschiedenen Institutionen,
Firmen, Vereinen und Privat-
leuten am 17. Februar getrof-
fen, um die Pläne zu entwi-
ckeln. Insgesamt haben rund
60 Menschen mit am Pla-
nungstisch gesessen. Seitdem
habe sich schon wieder vieles
verändertundneueIdeensind
hinzugekommen, sagte Doc-
ter. Innerhalb der Verwaltung
kümmert sich eine Lenkungs-
gruppeumdieUmsetzung.
Spätestens bis zum Herbst
dieses Jahres soll eine verbind-
liche Liste stehen, die alle Pro-
jekte aufführt. Besonders
wichtig für die Feierlichkeiten
um das Wall-Jubiläum ist dem
StadtbauratdieBeteiligungder
Emder. „Das Projekt kann nur
etwas werden, wenn sich die
Bürger einbringen”, sagte er
und verband damit einen Auf-
rufanalle,diebislangnichtda-
bei sind. Allerdings betonte er
auch, dass jemand, der Ideen
einbringt, auch bereit sein
müsse,dieseumzusetzen.
Lichtkonzepte sollen
entwickelt werden
Noch nicht geklärt ist die Fi-
nanzierung. Auf jeden Fall will
Docter vermeiden, dass jeder
Einzelne auf Sponsorensuche
gehenmuss.„Wirmöchtendas
gebündelt in einer Hand hal-
ten”, sagte er. Sponsoring sei
aber unumgänglich, und auch
der Emder Rat müsse zu gege-
bener Zeit Gelder freigeben.
Docter: „Das werden keine Un-
summen.GenaueZahlenkann
ich jedoch noch nicht nen-
nen.”
Im Zusammenhang mit
dem Jubiläum soll auch das
Thema Licht auf dem Wall wie-
der aktuell werden. Man müs-
se sich Konzepte überlegen
und auch über eine Aufwer-
tungder Aufgängeaufdas Ver-
teidigungsbauwerk sprechen,
kündigte Docter an. Dabei
werde der Rat jedoch keines-
wegs außen vorgelassen, ver-
sicherte er auf Nachfrage der
Grünenratsfrau Britta Baum-
falk. BerichtSeite8
Bombendrohung
inGroßefehn
Großefehn. Eine Bombendro-
hung gegen die Kooperative
Gesamtschule (KGS) in Große-
fehn hat die Polizei am Mitt-
wochnachmittag in Alarmbe-
reitschaft versetzt. Ein Spa-
ziergänger hatte einen Droh-
brief gefunden und sich sofort
an die Polizeistelle in Große-
fehngewandt.
Im Schulhaus hielt sich zu
diesem Zeitpunkt nur noch
wenig Personal auf, es waren
keine Schüler oder Lehrer
mehr vor Ort. Das Gebäude
wurde evakuiert, wie auch die
benachbarten Wohnhäuser
undeinTextilhaus. ggm/red
Freitag, 13. März 2015 www.emderzeitung.de 115. Jahrgang, Nr. 61, 1,40 €
Minimarkt
www.emderzeitung.de
Ihr lokaler
Kleinanzeigenmarkt auf:
1111European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 11
Betont lokale Titelseite, Auflage 10.000, Emder Zeitung, D
IhlowergestehtÜberfallauf
GeldinstitutinHoltrop.Er
wäreWiederholungstäter
Landkreis Aurich Seite 10
EmderSchützencorpsfeiert
sein550-jährigesJubiläum
mitgroßemFestball
Emden Seite 5
BorssumwahrtmitSieg
seineChance,Loquardhält
langeeinUnentschieden
Lokaler Sport Seite 17
Tageszeitung für Ostfriesland ⋅ Emden ⋅ Hinte ⋅ Ihlow und Krummhörn
Erwartungenan
EU-Sondergipfel
Nach den Flüchtlingska-
tastrophen sollen in Brüs-
sel Hilfsmaßnahmen be-
schlossen werden. Seite 14
BelegefürSchuld
desCopiloten
Die Rekorderauswertung
macht deutlich, dass der
Mann den Kurs mehrfach
korrigierte. Seite 23
Sturmgewehr
ausgemustert
Die Verteidigungsministe-
rin hält das Gewehr G36 in
der jetzigen Ausführung für
untauglich. Seite 13
Entspannen. Die vielen
schrecklichen Nachrichten
aus aller Welt einfach mal
ausblenden. Wo ist das
heute noch möglich? Fern-
sehen bietet da nur bedingt
Gelegenheit, denn regel-
mäßig kommen Nachrich-
ten. Spazieren hilft, wenn
man das Smartphone zu
Hause lässt. Die Badewanne
ist ein guter Entspannungs-
ort - mit einem guten Buch
erst recht. Einziger Wer-
mutstropfen: Wer zu viel
abschaltet, sitzt irgend-
wann im kalten Wasser.
tagsüber
max. 12°
Wind in
Beaufort
3
Im Eck
Wetter Seite 6
Familienanzeigen Seite 7
Kommentare Seite 12
Rat und Rätsel Seite 26
Roman/Wetter Seite 6
Fernsehen Seite 27
Emder Zeitung
4
!1J05IE-iabeaa!:O;k;k;L;r
Baubeginn könnte bereits
im August sein. Die Leera-
ner Leda-Gruppe mit ih-
rem Geschäftsführer Kuno
Fischer hat gestern Abend
mit großer Mehrheit des
Emder Rates den Zuschlag
für den Bau eines Vier-Ster-
ne-Hotels am Alten Bin-
nenhafenbekommen.Auch
Oberbürgermeister Bernd
Bornemann (SPD) plädier-
te für den Leeraner Ent-
wurf. „Das ist ein beson-
derer Tag für Emdens
Stadtentwicklung”, sagte
der OB. Er hob noch ein-
mal die Qualität der Ange-
bote aller drei Bewerber für
den Hotelbau hervor. Auch
die Sprecher der Fraktio-
nen machten deutlich, dass
die Wahl nicht leichtgefal-
len ist, weil „alle Entwürfe
gut waren”, wie es SPD-
Fraktionschef Hans-Dieter
Haase formulierte. Für die
Leda-Gruppe sprach die
Architektur, die sich an das
EVAG-Gebäude anlehnt,
aber auch das Bau-, Finan-
zierungs- und Betreiber-
konzept. Dies alles über-
nimmt die Leda-Gruppe.
Für das Angebot der Lee-
raner stimmten die Frakti-
onen der SPD, Grünen und
FDP, der Linken-Ratsherr
und ein CDU-Ratsherr.
→Kommentar Seite 8
VierSternefür
Rat entscheidet sich mehrheitlich für den Leeraner Entwurf
denBinnenhafen
VierSternefür
Rat entscheidet sich mehrheitlich für den Leeraner Entwurf
denBinnenhafen
DieHälfteallerBahnenstehtstill
In Niedersachsen brauchten die Reisenden viel Geduld
Hannover/Emden. Das ganz
große Chaos ist bislang zwar
ausgeblieben,getroffenhatder
Bahnstreik Emden aber auch:
Zahlreiche Züge fielen gestern
aus, die Bahn musste Busse
einsetzen, um die Fahrgäste zu
befördern. „Wir können nur
jedem empfehlen, sich auf un-
serer Internetseite zu infor-
mieren”, sagte ein Bahnspre-
cher gestern auf Anfrage der
EmderZeitung.
Insgesamt mussten die Rei-
senden in Niedersachsen al-
lerdings viel Geduld aufbrin-
gen. Gestern sind mehr als die
Hälfte aller Züge der Deut-
schen Bahn in Niedersachsen
und Bremen ausgefallen. Die
Arbeitsniederlegungen gehen
heute Abend weiter. „Wir
streiken morgen bis 21.00
Uhr“, sagte der Bezirksvorsit-
zende Nord der Lokführerge-
werkschaft GDL, Hartmut Pe-
tersen.
Wo es ging, wichen die Kun-
den auf private Wettbewerber
aus. Der Anteil privater Bahn-
betreiber liegt in Niedersach-
sen mit rund 60 Prozent weit
über dem Bundesdurch-
schnitt, so dass Reisende auf
den Regionalstrecken Ham-
burg-Hannover-Göttingen,
Hamburg-Bremen und Osna-
brück-Oldenburg-Wilhelms-
haven noch vergleichsweise
gutvorankamen.
Der Bahnverkehr auf den
ostfriesischen Inseln funktio-
nierte ohne Probleme: Auf
Borkum und Langeoog fuhren
die Züge vom Hafen zur Insel-
mitte - sie werden von der Ree-
derei AG Ems und der Kom-
mune betrieben und sind da-
mit nicht vom Streik betrof-
fen.AuchaufWangeroogefuhr
dieeinzigeMeterspurbahnder
Deutschen Bahn trotz des
StreiksderLokführerweiter.
WeitererBerichtSeite22
Busse mussten ran: Die Bahn richtete gestern in Emden ih-
renberühmten„Schienenersatzverkehr”ein. EZ-Bild: Klose
Zebrastreifenvor
Cirksenaschule
kommtnundoch
Emden. InderFrage,obvorder
Grundschule Cirksena ein
Zebrastreifen trotz vorhande-
ner Tempo-30-Zone möglich
ist, hat Oberbürgermeister
Bernd Bornemann gestern ein
Machtwort gesprochen. „Ich
habe entschieden, dass es in
diesem einen speziellen Fall
möglich ist”, sagte er in einem
kurzfristig anberaumten Pres-
segespräch. Der Fußgänger-
weg solle nun „so zügig wie
möglich” in der Cirksenastra-
ßeeingerichtetwerden.
Wie berichtet, hatten Eltern
und Ratsfraktionen gefordert,
den Schulweg mit einem Zeb-
rastreifen sicherer zu machen.
DortgiltaberbereitsTempo30.
Von Verwaltungsseite aus galt
das bisher als Ausschlusskrite-
rium. gwo
BerichtSeite8
Donnerstag, 23. April 2015 www.emderzeitung.de 115. Jahrgang, Nr. 94, 1,40 €
E-Paper
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1212European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 12
Überregionales Thema bei Bedarf, Emder Zeitung, D
Emder Zeitung
EhemaligesGeländeder
GärtnereiKuhlmannin
Ihlowsollbebautwerden
Ihlow Seite 9
InTholenswehrwirdnach
Osterngebuddelt.DieStadt
informiertedieAnwohner.
Emden Seite 5
RumpfkaderdesBSV
Kickersempfängtheute
AbenddenFCSchüttorf
Lokaler Sport Seite 17
Tageszeitung für Ostfriesland ⋅ Emden ⋅ Hinte ⋅ Ihlow und Krummhörn
Heutebesiegelt
BundestagMaut
Die „Infrastrukturabgabe“
ist ein zentrales Projekt der
CSU in der schwarz-roten
Koalition. Seite 15
Verbrauchersind
inKauflaune
Die Verbraucherstimmung
steigt erneut an und ist so
gut wie zuletzt im Herbst
2001. Seite 23
Saudisgreifenin
Bürgerkriegein
Saudi-Arabien und arabi-
sche Verbündete bombar-
dieren die Huthi-Rebellen
im Jemen. Seite 16
„Radfahren ist gut, wenn
man Probleme mit dem
Ischias-Nerv hat!” - Wer
diesen Satz immer und im-
mer wieder hört, der glaubt
ihn irgendwann auch. Erst
recht, wenn der miese, fiese
Nerv Schmerzen bereitet,
die nicht von dieser Welt
sind. Eine lockere Tour mit
dem Rad soll nun endlich
Abhilfe schaffen. Und
dann? Kaum vom Rad ab-
gestiegen, geht der
Schmerz weiter - noch
schlimmer als zuvor. Toll.
Wirklich toll ...
tagsüber
max. 8°
Wind in
Beaufort
5
Im Eck
Wetter Seite 6
Familienanzeigen Seite 7
Kommentare Seite 14
Rat und Rätsel Seite 30
Roman/Wetter Seite 6
Fernsehen Seite 31
4
!1J05IE-iabeaa!:P;k;k;l;N
Meyer-Werftsteht
vorGroßauftrag
Es geht angeblich um mehrere Schiffe
Papenburg. Die Meyer-Werft
in Papenburg steht vor einem
Milliardenauftrag. Italienische
Zeitungenvermelden,dassdas
britisch-amerikanische
Kreuzfahrtunternehmen Car-
nival Corporation mehrere
Schiffe bei Meyer und dem ita-
lienischen Konkurrenten Fin-
cantieri bestellen will. Carnival
giltalsBranchenriese.
In der italienischen Presse
ist die Rede von zehn Schiffen,
in anderen Medien von neun.
Das Auftragsvolumen liege
zwischen 641 und 732 Millio-
nen Euro pro Schiff. Angeblich
sollen davon vier in Papen-
burg gebaut werden. Als Bau-
zeitraum wird 2019 bis 2022
angegeben. Die Werft selbst
wollte sich zu den Berichten
nicht äußern. Carnival gehört
bislang noch nicht zu den
Kunden der Meyer Werft, son-
dern ließ ausschließlich in Ita-
lien und Finnland bauen. Seit
August 2014 liegt das operati-
ve Geschäft der STX-Werft in
TurkuinderHandvonMeyer.
Mörderhatsich
28Jahrenach
derTatgestellt
Karlsruhe. Nach fast 28 Jahren
steht ein Karlsruher Mordfall
vor seiner unerwarteten Auf-
klärung. Nach Angaben der
PolizeihatsichEndeFebruarin
Basel ein Mann gestellt und
angegeben, am 21. Juni 1987 im
Karlsruher Hardtwald die 25-
jährige Italienerin Antonella B.
getötet zu haben. Aufgrund
seiner glaubhaften Aussagen
ist der 47-Jährige dringend tat-
verdächtig. Er wurde inzwi-
schen ausgeliefert und sitzt in
Untersuchungshaft. „Er stand
bis heute nie im Fokus der Er-
mittler“, hieß es gestern von
SeitenderPolizei.
„Essiehtsoaus,alshabederCopilot
dasFlugzeugvorsätzlichzum
Absturzgebrachtundsozerstört”
Brice Robin, Staatsanwaltschaft Marseille
Seynes/Düsseldorf/Marseille.
Das vorläufige Ergebnis der Er-
mittler stürzte die Hinterbliebe-
nen gestern noch tiefer in die Ver-
zweiflung und versetzte Deutsch-
land in einen Zustand der Fas-
sungslosigkeit: Der Copilot soll
den Airbus 320 am Dienstag be-
wusst und mit voller Absicht ge-
gen eine Bergwand gesteuert ha-
ben. Das legen laut Staatsanwalt-
schaft Marseille die Aufnahmen
des Sprachrekorders aus dem
Cockpitnahe.
Ihnen zu Folge habe der Kapi-
tän das Cockpit verlassen. Der Co-
pilot habe dann die Tür von innen
verriegelt, den Autopiloten auf
„Sinkflug” gestellt - und fortan
nicht mehr reagiert. Nicht auf
Funksprüche der Flugsicherung,
nicht auf das Klopfen und Trom-
meln des Kapitäns an der Tür. „Er
atmete ruhig und gleichmäßig bis
zum Schluss”, so Staatsanwalt Bri-
ce Robin; der Pilot sei also bei Be-
wusstsein gewesen. Kurz vor dem
Aufprallhättendieelektronischen
Systeme die Nähe zum Boden sig-
nalisiert, in den letzten Sekunden
habe man Schreie der Passagiere
gehört. Sie seien bis kurz vor der
Katastropheahnungslosgewesen.
Gestern um 10.53 Uhr stand die
Republik für eine Minute still. Zu
dieser Zeit war der Funkkontakt
abgebrochen. Die ersten Angehö-
rigen kamen an die Stelle des Ab-
sturzes. Ihnen eröffnete sich ein
grauenvoll schönes Bergmassiv
nahe dem Ort Le Vernet (Foto:
dpa). Die Absturzursache kannten
siezudieserZeitnochnicht. sb
BerichtSeiten26und27
Freitag, 27. März 2015 www.emderzeitung.de 115. Jahrgang, Nr. 73, 1,40 €
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1313European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 13
Reguläre Titelseite Titelseite, Rheinische Post, D
Allianz für Ausbildung soll
Lehrlings-Mangel lindern
BERLIN (jaco) Der Ausbildungspakt
zwischen Wirtschaft und Bundesre-
gierung soll neu gestaltet werden.
Wegen hoher Studentenzahlen ha-
ben Betriebe häufig Probleme, ihre
Ausbildungsstellen zu besetzen. In
einer neuen Allianz soll
dieser Azubi-Mangel
nun bekämpft werden.
Die Bundesregierung
hofft dabei auf den
Deutschen Gewerk-
schaftsbund (DGB).
„Der DGB wird sich an
der von der Bundesre-
gierung angekündigten
Allianz für Aus- und Weiterbildung
beteiligen, wenn wir entscheidende
Verbesserungen für die Ausbil-
dungschancen der Jugendlichen
vereinbaren können“, sagte Elke
Hannack, stellvertretende DGB-
Vorsitzende. In Zukunft müsse es
eine Ausbildungsgarantie geben.
Zudem müssten die Warteschleifen
beim Übergang in den Beruf abge-
baut und die Qualität der Ausbil-
dung verbessert werden.
Die Partner des bisherigen Aus-
bildungspakts legten
gestern ihren Bilanzbe-
richt für das Jahr 2013
vor. Insgesamt seien
66 600 neue Ausbil-
dungsplätze eingewor-
ben und 39 100 neue
Betriebe als Ausbil-
dungsorte gewonnen
worden. Im Jahr 2010
hatte der DGB seine Beteiligung am
Ausbildungspakt zurückgezogen,
weil er sich mit den Arbeitgebern
nicht über die Ausbildungs-Bedin-
gungen einigen konnte.
Leitartikel Seite A2
Wirtschaft Seite B 1
„Wir müssen
eine Ausbil-
dungsgarantie
einführen“
Elke Hannack
DGB-Vize
Mehr Übergriffe auf
Bahnmitarbeiter
KÖLN (erer) Die Zahl der tätlichen
Übergriffe auf Bahnmitarbeiter ist
nach Angaben der Eisenbahn- und
Verkehrsgewerkschaft im Jahr 2013
deutschlandweit auf 814 gestiegen.
Das sind 100 mehr als 2012. Die Ge-
werkschaft der Polizei (GdP) berich-
tet zudem von 390 Gewaltdelikten
gegenüber Bahnpolizisten in NRW
imJahr2013.„BeiAngriffenaufPoli-
zisten sind die Bahnpolizisten am
häufigsten betroffen“, erklärte GdP-
Vize Jörg Radek. Um die gefühlte Si-
cherheitvonMitarbeiternundFahr-
gästen zu erhöhen, wurde die Initia-
tive „Subjektive Sicherheit im Schie-
nenverkehr“ ins Leben gerufen.
Nordrhein-Westfalen Seite A3
Chemie-Industrie zahlt
3,7 Prozent mehr Lohn
HANNOVER (maxi) Die IG Bergbau
Chemie Energie und die Arbeitgeber
haben sich auf einen neuen Tarifab-
schluss für die 550000 Beschäftigten
der chemischen Industrie geeinigt.
Die Arbeitnehmer bekommen
3,7 Prozent mehr Lohn bei einer
Laufzeit von 14 Monaten. Die Unter-
nehmen können per Betriebsverein-
barung die Lohnerhöhung um bis zu
zwei Monate verschieben. Mit der
unbefristeten Übernahme aller Aus-
zubildenden konnte sich die IG BCE
nicht durchsetzen. Allerdings soll die
Azubi-Zahl um 200 pro Jahr steigen.
Wirtschaft Seite B 1
Ex-Minister Linssen zu Konto-Affäre:
„IchwollteMuttereinenGefallentun“
Der frühere NRW-Finanz-
minister Helmut Linssen
(CDU) steht unter Druck,
weil er Vermögen seiner
Eltern auf den Bahamas
angelegt hat. Erstmals
nennt er sein Motiv.
VON DETLEV HÜWEL, EVA QUADBECK
UND THOMAS REISENER
DÜSSELDORF Helmut Linssen, NRW-
Finanzminister von 2005 bis 2010,
räumt ein, dass er Ende der 1990er
Jahre ein Vermögen seiner Eltern
auf den Bahamas geparkt hat. „Bei
dem Geld handelt es sich um priva-
tes Vermögen meiner verstorbenen
Eltern, das unsere Familie steuer-
lich korrekt erwirtschaftet hat“, sag-
te Linssen. Auf die Frage nach dem
Warum sagte er gestern gegenüber
unserer Zeitung: „Ich wollte meiner
Mutter einen Gefallen tun.“
Wie der „Stern“ berichtete, zahlte
Linssen 829322 D-Mark (424025
Euro) bei der Bank HSBC Trink-
aus & Burkhardt in Luxemburg ein.
Von dort floss das Geld an eine
Briefkastenfirma auf den Bahamas,
die das Geld ab 1997 anonym ver-
waltete. Die Firma war später in
Panama registriert. Linssen betonte
gestern erneut: „Ich habe keine
Steuern hinterzogen.“ Er habe auch
keine Steuernachzahlungen zu leis-
ten gehabt. Die Staatsanwaltschaft
Bochum bestätigte, dass ein frühe-
res Verfahren in dieser Sache einge-
stellt wurde.
Linssens Vater starb 1961, seine
Mutter 2004 im Alter von 97 Jahren.
Damals schloss Linssen sein Trink-
aus-Konto. Er soll eine letzte Bar-
zahlung von der Luxemburger Bank
über 141113 Euro erhalten haben.
Zu den Details seiner Offshore-Ge-
schäfte will Linssen nichts sagen.
Obwohl er offenbar straf- und
steuerrechtlich unbescholten ist,
wird Linssen bundesweit kritisiert.
Unionsfraktionschef Volker Kauder
sagte, dafür habe er „kein Verständ-
nis“. Zugleich kritisierte er die
„ständigen Durchstechereien“ aus
Behörden: „Das untergräbt das Ver-
trauen zum Staat.“ Linssen müsse
„sagen, woher das Geld kam, das er
auf den Bahamas angelegt hatte“,
forderte die Vorsitzende des Finanz-
ausschusses des Bundestags, Ingrid
Arndt-Brauer (SPD). Auch André
Stinka, Generalsekretär der NRW-
SPD, will eine Erklärung – „sonst
macht sich Linssen als Finanzpoliti-
ker unglaubwürdig“. Reiner Prig-
gen, Fraktionschef der Grünen im
Landtag, meinte: „Linssens auswei-
chende Erklärungen passen nicht
zu seinen wichtigen Ämtern als Fi-
nanzchef der RAG-Stiftung und als
Bundesschatzmeister der CDU.“
Andreas Riegel (Transparency In-
ternational) sagte: „Mit seinem weit-
gehenden Schweigen zu der Off-
shore-Affäre trägt Helmut Linssen
wesentlich zur Politikverdrossenheit
in Deutschland bei.“ CDU-General-
sekretär Peter Tauber verteidigte
Linssen indirekt: „Er leistet eine gute
Arbeit als Schatzmeister.“ Nach An-
sicht des Vorsitzenden der NRW-
Linkspartei, Rüdiger Sagel, hat Lins-
sen „ordentlich Dreck am Stecken“.
Leitartikel Seite A2
Wirtschaft Seite B 3
0:00 AM
DIE BELIEBTESTE SPIELE-APP
Hätten Sie‘s
gewusst?
Rund 10,2 Millionen
Menschen spielen in
Deutschland auf dem
Smartphone oder
Tablet „Quizduell“.
Nun soll auch eine
Fernseh-Sendung
kommen.
Panorama
QUELLE: QUIZDUELL | GRAFIK: RADOWSKI
1 – Im Labor
Wie nennt man den Bereich
der Mathematik, bei dem
man vor allem mit natür-
lichen Zahlen in den vier
Grundrechenarten rechnet?
3 – Draußen im Grünen
Was ist kein Pilz?
6 – Wunder der Technik
Wie nennt man einen
Funkmeldeempfänger
noch?
Antworten
4 – Musik und Hits
Wer schrieb die Original-
Version des berühmten
Songs „Hallelujah“?
5 - Glaube und Religion
Was ist eine Kippa?
2 – Körper und Geist
Welches Symptom ist
typisch für eine
psychotische Person?
A Logik
A Hallimasch
A Rufus
Wright
A Jesu Grab
ABimmelding
1D,2B,3D,4B,5B,6D
AGedächtnis-
schwund
C Stochastik
C Trüffel
C Bob
Dylan
C Heiliger
Stein für
Muslime C Telefon
C Muskel-
schwäche
B Algebra
B Morchel
B Leonard
Cohen
Bjüdischer
Kopfschmuck
B Radar
B Wahnvor-
stellungen
D Arithmetik
D Mistel
D Jeff
Buckley
D Schamani-
sche Gebets-
trommel D Pager
D Verwasche-
ne Sprache
Form Die Selbstanzeige gegen-
über dem Finanzamt kann formlos
erfolgen.
Inhalt Der Sachverhalt muss voll-
ständig dargelegt werden. Schon
bei kleinen Fehlern kann die
Selbstanzeige unwirksam werden.
Frist Nötig ist die lückenlose Of-
fenlegung aller Einkünfte – für je-
deseinzelnederletztenzehnJahre
und für jede Steuerart.
KleineFehlermachendie
Selbstanzeige zunichte
STEUERVERGEHEN
Helmut Linssen (71) FOTO: DPA
EU-Parlament stärkt Fluggast-Rechte
STRASSBURG (dpa) Flugpassagiere
sollen nach dem Willen des EU-Par-
laments auf Kurzstrecken schon ab
drei Stunden Verspätung mit
300 Euro entschädigt werden. Das
sieht ein Gesetzentwurf vor, den das
Parlament gestern in Straßburg mit
großer Mehrheit verabschiedete.
Die Kommission will dagegen erst
ab fünf Stunden Verspätung Ent-
schädigungen zugestehen. Jetzt
müssen sich die Abgeordneten mit
den EU-Regierungen auf einen
Kompromiss einigen.
Die Kommission ist aus Rücksicht
auf Fluggesellschaften gegen zu
kurze Fristen für Entschädigungs-
zahlungen. Luftverkehrsverbände
nannten die Entscheidung unver-
antwortlich. Für Verbraucher be-
deute der Entwurf vor allem teurere
Flüge, sagte Klaus-Peter Siegloch,
Präsident des Bundesverbandes der
Deutschen Luftverkehrswirtschaft.
Auch EU-Verkehrskommissar Siim
Kallas warnte vor einem Anstieg der
Ticketpreise. Er glaube nicht, dass
es vor den Europawahlen im Mai zu
einer Einigung komme.
Ab fünf Stunden Verspätung soll
es nach dem Willen des EU-Parla-
ments für Mittelstreckenflüge
400 Euro und ab sieben Stunden für
Langstreckenflüge 600 Euro Ent-
schädigung geben. Die Kommission
hatte deutlich längere Zeiten vorge-
schlagen. Begründung: Man müsse
den Airlines genügend Zeit lassen,
um Pannen zu beheben. Nach den
Vorschlägen der EU-Kommission
würden nach Angaben des ver-
kehrspolitischen Sprechers der
Grünen, Michael Cramer, etwa
70 Prozent der Passagiere von Kurz-
streckenflügen bei Verspätungen
leer ausgehen.
Mit der Neuregelung der Passa-
gierrechte soll eine Richtlinie der
EU von 2004 nachgebessert werden,
die nach Meinung von Verbraucher-
schützern zu viele Schlupflöcher
bietet. Auch zahlreiche Urteile des
Europäischen Gerichtshofes aus
den vergangenen Jahren werden da-
bei berücksichtigt.
Leitartikel Seite A2
Wirtschaft Seite B 1
Die Abgeordneten wollen bis zu 600 Euro Entschädigung bei Verspätungen.
BeidreiStundenVerspätungsolles300
Euro Entschädigung geben. FOTO: DPA
Düsseldorf rettet
Schauspielhaus
vor Insolvenz
DÜSSELDORF (abo/arl) In einer tur-
bulenten Sitzung haben Düssel-
dorfs Oberbürgermeister Dirk El-
bers (CDU) und NRW-Kulturminis-
terin Ute Schäfer (SPD) die Führung
des Schauspielhauses wegen finan-
ziellen Missmanagements entlas-
sen. Damit scheidet der langjährige
Geschäftsführer Manfred Weber,
der auch den Theaterbetrieb seit ei-
nem Jahr übergangsweise leitet,
zum 1. März aus. Neuer Intendant
bis zur Spielzeit 2016/17 wird der
frühere Theaterchef Günther Bee-
litz. Weber wird vorgeworfen, ein
ungeplantes Defizit von 5,4 Millio-
nen Euro verschuldet zu haben.
Stadt und Land haben jetzt den
Fehlbetrag je zur Hälfte beglichen,
um eine Insolvenz zu vermeiden.
Kultur Seite D 5
ZEITUNG FÜR POLITIK UND CHRISTLICHE KULTUR
KURZNACHRICHTENDIENST
CDU-General Peter Tauber beantwortet
Fragen im Twitter-Interview. Seite A4
OLYMPIA
Der Zeitplan für die Winterspiele
in Sotschi und die deutschen
Goldhoffnungen. Seite D 3
KLEVE
LOKALES
48-Meter-Kran in
Klever City abgebaut
Das „Nadelöhr“ auf der Gro-
ßen Straße in der Klever Fuß-
gängerzone ist Geschichte.
DerH&M-AnbauwirdimMärz
vollendet. Anschließend wird
die komplette Filiale in vier
Innnenausbau-Abschnitten
neu gestaltet. Das Geschäft
bleibt jedoch geöffnet.
SEITEC1
ERLEBNIS NIEDERRHEIN
Die RP gibt Tipps
fürs Wochenende
Immer am Donnerstag
widmet sich die Rheinische
Post den Ausgehtipps.
SEITEC4
SPORT LOKAL
Andreas Voss geht
nächsten Schritt
Der frühere Profi wird nächste
Saison Trainer bei der Gocher
Viktoria.
SEITED4
ZITAT
„Kirchemusspolitisch
sein.AberKirchesoll
nichtPolitikmachen.“
KatrinGöring-Eckardt,Grünen-Frakti-
onschefinundinderEKD-Synodeaktiv
WETTER
Mild und immer
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Auf der Suche nach einem Nach-
folgeformat für die kriselnde Sen-
dung „Wetten, dass..?“ setzt das
ZDFaufAktualität.DieLanz-Show
wird ersetzt durch einen „Fiskal-
Check“. Die Teilnehmer nehmen
in einem Beichtstuhl Platz, der zu
diesem Zweck vom Finanzamt ei-
gens auch für Nicht-Katholiken
zugelassen wurde und zur Sicher-
heit an einen Lügendetektor ge-
koppelt ist. Dort können sie ihre
Steuersünden bekennen. Das Mil-
lionenkonto auf den Bahamas ist
dabei genauso gern gesehen wie
die frisierte Kilometerabrech-
nung. Wer den Fiskus auf die origi-
nellste Art hinters Licht geführt
hat, erhält Absolution. Unter den
übrigen Teilnehmern werden vor
ihrer öffentlichen Hinrichtung ak-
tuelle Steuer-CDs verlost. bee
LINKS AUSSEN
DONNERSTAG, 6. FEBRUAR 2014 € 1,30
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1414European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 14
Lokal modifizierte Titelseite, Rheinische Post, D
Der frühere NRW-Finanzminister Hel-
mut Linssen (CDU, 71). FOTO: DPA
Allianz für Ausbildung soll
Lehrlings-Mangel lindern
BERLIN (jaco) Der Ausbildungspakt
zwischen Wirtschaft und Bundesre-
gierung soll neu gestaltet werden.
Wegen hoher Studentenzahlen ha-
ben Betriebe häufig Probleme, ihre
Ausbildungsstellen zu besetzen. In
einer neuen Allianz soll
dieser Azubi-Mangel
nun bekämpft werden.
Die Bundesregierung
hofft dabei auf den
Deutschen Gewerk-
schaftsbund (DGB).
„Der DGB wird sich an
der von der Bundesre-
gierung angekündigten
Allianz für Aus- und Weiterbildung
beteiligen, wenn wir entscheidende
Verbesserungen für die Ausbil-
dungschancen der Jugendlichen
vereinbaren können“, sagte Elke
Hannack, stellvertretende DGB-
Vorsitzende. In Zukunft müsse es
eine Ausbildungsgarantie geben.
Zudem müssten die Warteschleifen
beim Übergang in den Beruf abge-
baut und die Qualität der Ausbil-
dung verbessert werden.
Die Partner des bisherigen Aus-
bildungspakts legten
gestern ihren Bilanzbe-
richt für das Jahr 2013
vor. Insgesamt seien
66 600 neue Ausbil-
dungsplätze eingewor-
ben und 39 100 neue
Betriebe als Ausbil-
dungsorte gewonnen
worden. Im Jahr 2010
hatte der DGB seine Beteiligung am
Ausbildungspakt zurückgezogen,
weil er sich mit den Arbeitgebern
nicht über die Ausbildungs-Bedin-
gungen einigen konnte.
Leitartikel Seite A2
Wirtschaft Seite B 1
„Wir müssen
eine Ausbil-
dungsgarantie
einführen“
Elke Hannack
DGB-Vize
Digitalisierung
bringt Exporte von
50 Milliarden Euro
DÜSSELDORF (frin) Die moderne In-
formations- und Kommunikations-
technologie hat allein 2012 zusätzli-
che Exporte in Höhe von 50 Milliar-
den Euro ausgelöst. Das geht aus ei-
ner Studie des Branchenverbands
Bitkom hervor. Am stärksten profi-
tiert die Automobilindustrie mit zu-
sätzlichen Exporten in Höhe von
zehn Milliarden Euro von der Digi-
talisierung. Weltweit sorgt der deut-
sche Beitrag danach für eine zusätz-
liche Wirtschaftsleistung von 192
Milliarden Euro. Hierzulande trug
die Digitalisierung 145 Milliarden
Euro zur Wertschöpfung bei. „Das
sind fast sechs Prozent der gesam-
ten bundesdeutschen Wertschöp-
fung“, sagte Dieter Kempf, Präsi-
dent des Branchenverbands.
Stimme des Westens Seite A2
Mehr Übergriffe auf
Bahnmitarbeiter
KÖLN (erer) Die Zahl der tätlichen
Übergriffe auf Bahnmitarbeiter ist
nach Angaben der Eisenbahn- und
Verkehrsgewerkschaft im Jahr 2013
deutschlandweit auf 814 gestiegen.
Das sind 100 mehr als 2012. Die Ge-
werkschaft der Polizei (GdP) berich-
tet zudem von 390 Gewaltdelikten
gegenüber Bahnpolizisten in NRW
2013. „Bei Angriffen auf Polizisten
sind die Bahnpolizisten am häufigs-
ten betroffen“, erklärte GdP-Vize
Jörg Radek. Um die gefühlte Sicher-
heit von Mitarbeitern und Fahrgäs-
ten zu erhöhen, wurde die Initiative
„Subjektive Sicherheit im Schienen-
verkehr“ ins Leben gerufen.
Nordrhein-Westfalen Seite A3
Neugründung Der berühmte
Düsseldorfer Schauspieler Gustaf
Gründgens wurde 1947 erster Ge-
neralintendant der Düsseldorfer
Bühnen.
Neubau Nach Plänen des Düssel-
dorfer Architekten Bernhard Pfau
wurde das neue Schauspielhaus
zwischen 1965 und 1969 gebaut.
IntendantenPrägendwarennach
Gründgens vor allem Günther Bee-
litz und Volker Canaris.
Gustaf Gründgens als
Gründer nach dem Krieg
SCHAUSPIELHAUS
Das Düsseldorfer Theater. FOTO: DPA
Linssen nach Konten-Affäre unter Druck
DÜSSELDORF (hüw/qua/tor) Helmut
Linssen, NRW-Finanzminister von
2005 bis 2010, räumt ein, dass er
Ende der 1990er Jahre ein Vermögen
seiner Eltern auf den Bahamas ge-
parkt hat. „Bei dem Geld handelt es
sich um privates Vermögen meiner
verstorbenen Eltern, das unsere Fa-
milie steuerlich korrekt erwirtschaf-
tet hat“, sagte Linssen. Auf die Frage
nach dem Warum sagte er unserer
Zeitung: „Ich wollte meiner Mutter
einen Gefallen tun.“
Wie der „Stern“ berichtete, zahlte
Linssen 829322 D-Mark (424025
Euro) bei der Bank HSBC Trink-
aus&Burkhardt in Luxemburg ein.
Von dort floss das Geld an eine
Briefkastenfirma auf den Bahamas,
die das Geld ab 1997 anonym ver-
waltete. Die Firma war später in
Panama registriert. Linssen betonte
gestern erneut: „Ich habe keine
Steuern hinterzogen.“ Er habe auch
keine Steuernachzahlungen leisten
müssen. Die Staatsanwaltschaft Bo-
chum bestätigte, dass ein früheres
Verfahren in dieser Sache eingestellt
wurde.
Linssens Vater starb 1961, seine
Mutter 2004 im Alter von 97 Jahren.
Damals schloss Linssen sein Trink-
aus-Konto. Er soll eine letzte Bar-
zahlung von der Luxemburger Bank
über 141113 Euro erhalten haben.
Zu den Details seiner Offshore-Ge-
schäfte will Linssen nichts sagen.
Obwohl er wohl straf- und steuer-
rechtlich unbescholten ist, wird
Linssen kritisiert. Unionsfraktions-
chef Volker Kauder sagte, er habe für
den Vorgang „kein Verständnis“.
Die Chefin des Finanzausschusses,
Ingrid Arndt-Brauer (SPD), sagte,
Linssen müsse „sagen, woher das
Geld kam, das er auf den Bahamas
angelegt hatte“. Auch André Stinka,
Generalsekretär der NRW-SPD, will
eine Erklärung: „Sonst macht er sich
unglaubwürdig.“ Grünen-Frakti-
onschef Reiner Priggen meinte:
„Linssens ausweichende Erklärun-
gen passen nicht zu seinen Ämtern
als Finanzchef der RAG-Stiftung
und CDU-Schatzmeister.“
Leitartikel Seite A2
Wirtschaft Seite B 3
Der frühere NRW-Finanzminister wollte das Erbe seiner Eltern schützen.
In einer turbulenten Sit-
zung haben Düsseldorfs
OB Dirk Elbers (CDU) und
NRW-KulturministerinUte
Schäfer (SPD) die Spitze
des Schauspielhauses we-
gen finanziellen Missma-
nagements entlassen. Die
Stadt muss jetzt das Millio-
nendefizit ausgleichen.
VON ANNETTE BOSETTI UND ARNE LIEB
DÜSSELDORF Die schwere wirt-
schaftliche Krise des Düsseldorfer
Schauspielhauses hat Konsequen-
zen. NRW-Kulturministerin Ute
Schäfer (SPD) und Düsseldorfs
Oberbürgermeister Dirk Elbers
(CDU) haben gestern Schauspiel-
chef Manfred Weber den Laufpass
gegeben. Der langjährige Geschäfts-
führer, der das Theater seit rund ei-
nem Jahr übergangsweise auch
künstlerisch leitet, scheidet zum
1. März aus. Bis zum Ende der Spiel-
zeit 2015/16 wird Günther Beelitz
das Theater als neuer Interims-In-
tendant führen. Der 1939 geborene
Regisseur war bereits von 1976 bis
1986 Generalintendant in Düssel-
dorf. Ein neuer Geschäftsführer soll
unterdessen die Finanzen des Hau-
ses regeln. Zur Spielzeit 2016/17 soll
ein neuer Intendant antreten.
Stadt und Land, die beiden Ge-
sellschafter, beklagen erhebliche
Mängel in der Geschäftsführung des
Schauspielhauses. Sie waren dem
Aufsichtsrat in Zusammenhang mit
einem Millionendefizit im vergan-
genen Jahr bekannt geworden. Im
Mai hatte Geschäftsführer Weber
ein Defizit von 5,4 Millionen Euro
für den Jahresabschluss 2012 ange-
meldet. Das Minus war so groß, dass
das Haus zeitweise vor der Zah-
lungsunfähigkeit stand. Stadt und
Land mussten schließlich eingrei-
fen und das Defizit mit Sonderzah-
lungen von je 2,7 Millionen Euro be-
gleichen. Die Gesellschafter gehen
von weiteren Defiziten in diesem
und im kommenden Jahr aus.
Weil Geschäftsführer Weber
Rückfragen nicht schlüssig beant-
worten konnte, regte die Ministerin
eine Prüfung des Hauses an. „Der
Untersuchungsprozess warf immer
wieder neue Fragen und Probleme
auf“, berichtete Schäfer gestern bei
einer Pressekonferenz im Schau-
spielhaus, zu der die Gesellschafter
kurzfristig eingeladen hatten. Die
Prüfung habe deutlich länger ge-
dauert als geplant. „Das ist der
Komplexität der Vorgänge geschul-
det, vor allem aber der Tatsache,
dass es erhebliche Defizite im Rech-
nungswesen und Controlling gibt“,
sagte Schäfer. Deshalb habe man
sich zur „einvernehmlichen Tren-
nung“ von Weber entschlossen.
Dem Theater steht nun eine
Übergangszeit von zwei weiteren
Jahren bevor. Seit Intendant Staffan
Holm im November 2012 wegen ei-
nes Burn-outs seinen Abschied er-
klärte, suchen Stadt und Land nach
einem neuen Intendanten. Zu-
nächst war eine Findungskommis-
sion gescheitert, weil Namen von
Bewerbern bekannt wurden. Nun
liegt die Suche in der Hand weniger
Spitzenbeamter. Angesichts der
massiven Wirtschaftsprobleme sei
es aber derzeit nicht möglich, einen
neuen Leiter zu finden, sagte Ober-
bürgermeister Elbers. „Wir bekom-
men keine starke Persönlichkeit.“
Der erfahrene Theatermann Bee-
litz soll nun zunächst Ruhe in das
Schauspielhaus bringen. Er wird in
der kommenden Spielzeit den
Spielplan umsetzen, den Weber vor-
bereitet hat. Dessen künstlerisches
Konzept war viel gelobt worden: Es
war ihm bereits in dieser Spielzeit
gelungen, mit populäreren Stoffen
die zuletzt dramatisch gesunkene
Auslastung zu verbessern. Der neue
Geschäftsführer Alexander von Ma-
ravic, Jahrgang 1949, hat unterdes-
sen die Aufgabe, mit Hilfe von Bera-
tern die kaufmännische Verwaltung
zu verbessern, um die neue Inten-
danz vorzubereiten. Maravic war bis
2011 Geschäftsführender Direktor
der Oper Leipzig.
Den 300 Mitarbeitern des Schau-
spielhauses verkündeten Schäfer
und Elbers ihre Entscheidung bei ei-
ner Belegschaftsversammlung. Die
Mitarbeiter hatten sich noch am
Wochenende in einem offenen Brief
für Weber ausgesprochen und „kul-
turpolitische Machtkämpfe auf dem
Rücken des Theaters“ kritisiert.
Schäfer sagte, sie habe Verständnis
für das Schreiben. „Es gibt keine Kri-
tik der Träger des Theaters an der
Qualität der künstlerischen Arbeit.“
Kultur Seite C 1
EU-Parlament stärkt
Rechte der Fluggäste
STRASSBURG (dpa) Flugpassagiere
sollen nach dem Willen des EU-Par-
laments auf Kurzstrecken schon ab
drei Stunden Verspätung mit
300 Euro entschädigt werden. Das
sieht ein Gesetzentwurf vor, den das
Parlament gestern in Straßburg mit
großer Mehrheit verabschiedete.
Die Kommission will dagegen erst
ab fünf Stunden Verspätung Ent-
schädigungen zugestehen. Jetzt
müssen sich die Abgeordneten mit
den EU-Regierungen auf einen
Kompromiss einigen.
Leitartikel Seite A2
Wirtschaft Seite B 1
Vor Journalisten erklären Düsseldorfs OB Dirk Elbers und NRW-Kulturministerin Ute Schäfer die Entlassung der Führung des Schauspielhauses. FOTO: ANDREAS BRETZ
StadtrettetSchauspielhausvorInsolvenz
ZEITUNG FÜR POLITIK UND CHRISTLICHE KULTUR
KURZNACHRICHTENDIENST
CDU-General Peter Tauber beantwortet
Fragen im Twitter-Interview. Seite A4
OLYMPIA
Der Zeitplan für die Winterspiele
in Sotschi und die deutschen
Goldhoffnungen. Seite B 6
DÜSSELDORF
LOKALES
Dreischeibenhaus:
HPP will Freifläche
Das Architekturbüro HPP will
das Baufeld 4 neben dem
denkmalgeschützten Hoch-
haus frei halten, um dessen So-
litär-Wirkung zu erhalten.
SEITED1
GERICHT
Kinderverwahrlost–
Mutter bestraft
Die fünffache Mutter hatte
sich nicht um die Kinder ge-
kümmert. Die sind jetzt bei
Pflegeeltern.
SEITED4
SPORT
„Werden Fortuna
nicht verkaufen“
Der Aufsichtsratsvorsitzende
und der Vorstandschef des
Fußball-Zweitligisten erteilen
dem Investoren-Modell nach
Berliner Muster eine klare Ab-
sage.
SEITEB7
ZITAT
„Kirchemusspolitisch
sein.AberKirchesoll
nichtPolitikmachen.“
KatrinGöring-Eckardt,Grünen-Frakti-
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folgeformat für die kriselnde Sen-
dung „Wetten, dass..?“ setzt das
ZDFaufAktualität.DieLanz-Show
wird ersetzt durch einen „Fiskal-
Check“. Die Teilnehmer nehmen
in einem Beichtstuhl Platz, der zu
diesem Zweck vom Finanzamt ei-
gens auch für Nicht-Katholiken
zugelassen wurde und zur Sicher-
heit an einen Lügendetektor ge-
koppelt ist. Dort können sie ihre
Steuersünden bekennen. Das Mil-
lionenkonto auf den Bahamas ist
dabei genauso gern gesehen wie
die frisierte Kilometerabrech-
nung. Wer den Fiskus auf die origi-
nellste Art hinters Licht geführt
hat, erhält Absolution. Unter den
übrigen Teilnehmern werden vor
ihrer öffentlichen Hinrichtung ak-
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DONNERSTAG, 6. FEBRUAR 2014 € 1,30
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1515European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 15
Lokal modifizierte Titelseite, Rheinische Post, D
Kultur
DONNERSTAG, 6. FEBRUAR 2014
RP-ONLINE.DE/KULTUR
KONZERT
Der Chansonnier Charles Aznavour
feiert seinen 90. Geburtstag am 22. Mai
mit einem Konzert in Berlin.
Das Tribunal gestern im Schauspiel: v.l. Stadtsprecherin Natalia Fedossenko, OB
Dirk Elbers, Ministerin Ute Schäfer (SPD) und ihre Sprecherin Stephanie Paeleke.
FILM
Heute beginnt die 64. Berlinale, bei der mehr
als 400 Filme gezeigt werden. Gleich mehrere
Werke thematisieren das Leiden von Kindern.
Die Abberufung des Geschäftsführers und Übergangsintendanten Manfred Weber zeigt das ganze
Ausmaß der Krise. Betroffen ist nicht allein das Düsseldorfer Schauspielhaus.
Der Offenbarungseid eines überforderten Dezernenten
VON ANNETTE BOSETTI
UND LOTHAR SCHRÖDER
DÜSSELDORF Es ist das letzte Aufge-
bot: In Düsseldorf soll mit Günther
Beelitz ein 75-jähriger Ex-Intendant
die Dinge richten, die Dinge, die
gravierender nicht sein könnten.
Bei allem Respekt vor Beelitz: Wie
soll er eines der größten deutschen
Sprechtheater, das sich in einer sei-
ner größten Krisen befindet, wieder
zu neuem Glanz führen? Und das
binnen zwei Jahren. Statt Krisenma-
nagement muss man eine Hinhalte-
taktik zur Kenntnis nehmen, die für
Unruhe am Schauspielhaus gesorgt
hat und letztlich für die schlechte
Finanzlage mit verantwortlich ist.
Ein Haus, in dem die Personal-
und Finanzpolitik stärker themati-
siert werden als die künstlerische
Staatskanzlei wechselte. Erwins
neuer Mann war Hans-Georg Lohe,
Jurist und Kunstfreund, in seinem
Auftreten aber eher Bürokrat mit ge-
ringer Neigung zur Gestaltung. Das
war unter Erwin auch nicht nötig,
da dieser selbst das Feld der Kultur
gern und mitunter auch spektakulär
für sich beanspruchte – etwa mit der
Einrichtung einer alle vier Jahre
stattfindenden Quadriennale, ei-
nem mit 55000 Euro dotierten neu-
en Kunstpreis sowie der Verdopp-
lung des Heine-Preisgeldes auf
50000 Euro. Sein Nachfolger, Ober-
bürgermeister Dirk Elbers, hat bis
heute keine rechte Nähe zu Kunst
und Kultur der Stadt finden können
und so seinem Kulturdezernent
Lohe einen Freiraum gegeben, den
dieser kaum zu gestalten wusste.
Das zeigt sich an mehreren Bei-
spielen, besser gesagt: Dauerbau-
stellen der Düsseldorfer Kulturpoli-
tik. Dazu gehört neben der noch im-
mer fehlenden Betriebserlaubnis
für die Oper (wobei der Kulturdezer-
nent zu wenig Einfluss auf den Bau-
dezernenten genommen hat) das
Zaudern bei der Suche nach einem
neuen Generalmusikdirektor der
Tonhalle. Andrey Boreyko verlässt
Düsseldorf im Sommer; ein Nach-
folger aber ist längst nicht in Sicht,
ein namhafter schon gar nicht. Viele
Fragen sind auch für die Zukunft
des NRW-Forums ungeklärt, nach-
dem das Land seine Mitfinanzie-
rung gestrichen hat. Für „attraktive
Lösungen“ sei er offen, erklärte
Lohe seinerzeit. Von eigenen Ideen
allerdings war keine Rede. Bisweilen
schien Lohe aber Handlungshoheit
beweisen zu wollen, was zu Überre-
aktionen führte. Die allzu frühzeiti-
ge Verlängerung des Vertrags mit
Tonhallen-Intendant Michael Be-
cker bis zum Jahr 2019 gilt als über-
zogen. Die Krise des Schauspielhau-
ses ist die mögliche Folge eines Ge-
staltungsvakuums. Dass Lohe ges-
tern beim Krisengipfel nur unter
den Zuschauern saß, war darum
mehr als nur ein Sinnbild. Dass er in
der kommenden Woche bei der an-
stehenden Dezernenten-Wahl im
Amt bestätigt wird, scheint weder
vorstellbar noch für die Stadt und
ihre Kultur wünschenswert zu sein.
ANALYSEDie Krise um das Düsseldorfer Schauspielhaus ist das Ergebnis einer schwachen und verzagten Kulturpolitik. Das Vakuum ist mit dem Tode
des früheren Oberbürgermeisters Joachim Erwin entstanden und konnte vom Kulturdezernenten Hans-Georg Lohe nie ausgefüllt werden.
Arbeit, vergrault sein Publikum. Das
bringt Mindereinnahmen im Jah-
resbudget. Schon als der Vorgänger
des geschassten Intendanten, Staf-
fan Holm, der 2012 wegen Burn-
Outs sein Amt aufgab, hätte man
den Prozess moderieren müssen.
Vielleicht wäre es nicht erst so weit
gekommen, wenn der Kulturdezer-
nent sich beizeiten um sein Füh-
rungspersonal gekümmert hätte.
Die Kulturpolitik war bereits 2008
mit dem Tod vom damaligen Ober-
bürgermeister Joachim Erwin in
Schieflage geraten. Erwin hatte mit
seinem stets selbstsicher und wort-
gewandt auftretenden Kulturdezer-
nenten Hans-Heinrich Grosse-
Brockhoff seine Schwierigkeit ge-
habt und dürfte nicht traurig gewe-
sen sein, als dieser ab 2005 als Kul-
turstaatssekretär des Landes in die
Hans-Georg
Lohe, Kulturde-
zernentstehtzur
Diskussion.
Manfred Weber,
Geschäftsführer
und Intendant,
muss gehen.
Alexander von
Maravic wird
kaufmännischer
Geschäftsführer.
Günther Beelitz,
75-jähriger Ex-In-
tendant, soll das
Theater retten.
nicht vorher an – trotz regelmäßiger
Prüfungen? Dazu wurde nichts ge-
sagt. Diese Frage sollen die nun en-
gagierten Wirtschaftsprüfer beant-
worten, deren Gutachten zunächst
dem Aufsichtsrat vorgestellt werden
wird. Auf die neue kaufmännische
Leitung wartet in jedem Fall viel Ar-
beit. Wer die Aufführung im Schau-
spielhaus miterlebte, die bohren-
den Fragen der Journalisten, von
denen viele den Podiumsgästen of-
fenbar zu detailliert erschienen und
unbeantwortet blieben, hatte am
Ende ein ungutes Gefühl. Das tradi-
tionsreiche Düsseldorfer Schau-
spielhaus, das größte Sprechtheater
des Landes NRW, wird noch für Jah-
re eine Baustelle bleiben.
Eine Verantwortung des Auf-
sichtsrats, der die Geschäftsführung
kontrollieren soll, wiesen Ministerin
Schäfer und Oberbürgermeister El-
bers von sich. Allerdings machten
sie keine klaren Angaben dazu, wa-
rum die Mängel nicht schon vorher
aufgefallen seien. Einige der Posten,
die nun in dem Defizit beglichen
werden mussten, schiebt das Thea-
ter schon viele Jahre mit. So ent-
stammen allein 900000 Euro dem
Fehlbetrag eines Antiken-Projekts
aus der Spielzeit 2001/2002. Mehre-
re Millionen ergaben sich aus Mehr-
kosten bei Sanierungen in den ver-
gangenen zehn Jahren.
Warum deuteten sich die so dra-
matischen Wirtschaftsprobleme
des Raumes verweisen. „Wir sind
hier nicht im Kasperletheater“, rief
er ihnen zu. „Das ist kein Vergnü-
gen, was wir hier machen.“ Die
Schauspieler blieben.
Es liege alleine an den ungeklär-
ten Finanzen, dass Weber nicht
mehr zu halten sei, sagte die Minis-
terin. Man stecke in einer massiven
wirtschaftlichen Krise. Das Theater
mit einem Gesamtetat von rund
24 Millionen Euro schiebt nach An-
gaben Schäfers seit Jahren ein struk-
turelles Defizit vor sich her. Weil es
binnen eines Jahres um weitere zwei
Millionen Euro auf 5,4 Millionen an-
stieg, beauftragten Stadt und Land
Wirtschaftsprüfer mit einer Sonder-
prüfung.
Konkrete Gründe für das Millio-
nen-Loch nannte Schäfer nicht. Un-
ter anderem seien aber „Einnahmen
verbucht worden, die es noch nicht
gab“, sagte sie, ohne Details zu nen-
nen. Mangelnde Transparenz, Miss-
wirtschaft, insbesondere über die
vergangenen zwei Jahre und die
drohende Insolvenz hätten die Ge-
sellschafter unter Zugzwang ge-
setzt. Zumal mit weiteren Defiziten
zu rechnen sei. „Das Haus muss neu
aufgestellt werden“, hieß es, ein ex-
ternes Wirtschaftsprüfungsunter-
nehmen werde am 25. Februar seine
Berichte vorlegen.
Desaster im Düsseldorfer Kulturbetrieb
tendant Staffan Holm im Herbst
2012 gesucht wird. Manfred Weber
war von Anfang an nur Interimsin-
tendant. Wie man hört, soll er, der
gleichzeitig in der Funktion des Ge-
schäftsführers arbeitete, bis zuletzt
keinen unterschriebenen Vertrag
gehabt haben.
Man habe eine einvernehmliche
Trennung mit Weber vereinbart,
sagte die Ministerin, die gemeinsam
mit Oberbürgermeister Elbers zu ei-
nem Pressegespräch im Kleinen
Haus des Theaters gebeten hatte.
Gemeinsam mit ihren Sprecherin-
nen nahmen die Politiker im Büh-
nenbild der „Zofen“ Platz – die Si-
tuation glich einem Tribunal, die
Stimmung war ausgesprochen an-
gespannt.
Zuvor hatte man eine Vollver-
sammlung im großen Schauspiel-
haus abgehalten und den Mitarbei-
tern die neue Lage erklärt. Ein paar
Ensemblemitglieder saßen bei der
Pressekonferenz am Rand dabei,
der Oberbürgermeister wollte sie
VON ANNETTE BOSETTI UND ARNE LIEB
DÜSSELDORF Das Schauspielhaus
am Gustaf-Gründgens-Platz ist der-
zeit von Baustellen umzingelt. Doch
die wohl größte Baustelle liegt im
Innern des Theaters. Gestern setz-
ten die beiden Träger der Landes-
hauptstadtbühne, Oberbürger-
meister Dirk Elbers (CDU) und Kul-
turministerin Ute Schäfer (SPD), zur
Kernbohrung an. Als gleichberech-
tigte Gesellschafter des Düsseldor-
fer Schauspielhauses enthoben sie
den amtierenden Intendanten
Manfred Weber mit fast sofortiger
Wirkung seines Amtes und setzten
zum nächsten Ersten zwei neue
Männer als Doppelspitze auf Zeit
ein: Günther Beelitz (75), erfahrener
Theatermann, zehn Jahre Intendant
in Düsseldorf, dem als kaufmänni-
scher Direktor Alexander von Mara-
vic (Jahrgang 1949) zur Seite steht,
seit 2005 Geschäftsführender Direk-
tor der Oper Leipzig, von 2007 bis
2011 dort auch Kommissarischer
Intendant.
Wenn das Kalkül der beiden neu-
en Fachkräfte, ihr rechnerisches
und künstlerisches Werk aufgeht,
soll dann endlich für die Spielzeit
2016/2017 auch der ganz neue In-
tendant gefunden sein, der seit dem
überraschenden Weggang von In-
„Es sind Einnahmen
verbuchtworden,diees
noch nicht gab“
Ute Schäfer
NRW-Kulturministerin
MINISTERIN IM WORTLAUT
„Für den offenen Brief und die Be-
sorgnis der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter habe ich großes Ver-
ständnis. Deshalb sei auch an dieser
Stelle noch einmal klar gesagt: Es gab
und gibt keine Kritik von uns als Trä-
ger des Düsseldorfer Theaters an
seiner künstlerischen Arbeit. Inso-
fern gab und gibt es auch keine Kritik
der Gesellschafter Stadt und Land an
der künstlerischen Leitungsarbeit
des Intendanten Manfred Weber.
Tatsache aber ist, dass das Unter-
nehmen Neue Schauspiel-GmbH in
einer massiven wirtschaftlichen
Krise steckt.
Das Haus muss im Bereich des Rech-
nungswesens und des Controllings
vollkommen neu aufgestellt werden.
Es müssen Mittel und Wege gefun-
den werden, das bestehende struk-
turelle Defizit ebenso wie die über
die 5,4 Millionen Euro hinausgehen-
den Defizite der Spielzeiten 2012/
2013 und 2013/2014 zu beseitigen.“
Ute Schäfer (SPD),
Kulturministerin des Landes Nord-
rhein-Westfalen, gestern Nachmit-
tag auf der Pressekonferenz im Düs-
seldorfer Schauspielhaus.
FOTOS: BAUER (2), DPA, RIEBLER
FOTOS(2): ANDREAS BRETZ
C1
1616European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 16
Das querformatige Bild kann lokal gewechselt werden, Thüringer Allgemeine, D
Donnerstag, . Mai  ∙ F  Preis , € ∙ . Woche ∙ Nr. Sömmerda
Kölleda Letzte Vorbereitungen
auf Saison im Streitseebad
a 2. Lokalseite
Alperstedt Festprogramm
zum . Namenstag
a 3. Lokalseite
Lernen von
der DDR
L
Hanno Müller über das leidige
Spiel auf Zeit bei Arztfehlern
F
ehler passieren. Niemand
ist unfehlbar. Auch im
Krankenhaus oder in der
Arztpraxis arbeiten Menschen.
Behandlungsfehler sind nach
den MDK-Statistiken weniger
ein Zeichen für die Unfähigkeit
einzelner Ärzte oder Pfleger.
Sie stellen sich ein, in komple-
xen Abläufen vor allem im Kran-
kenhaus, begünstigt von Zeit-
druck und Personalknappheit.
Dabei komme es durchaus zu
drastischen Fällen. So seien
bundesweit mehr als 30 -mal
Tupfer, abgerissene Drainage-
Stücke oder Führungsdrähte in
Patienten zurückgeblieben.
Es ist bitter, wenn aus der
Hoffnung auf Genesung eine le-
Mehr Arztfehler in Thüringen –
jeder fünfte mit schweren Folgen
Bundesweit wurden 155 Todesfälle registriert. Techniker Krankenkasse fordert schnellere Entschädigung der Opfer
Von Hanno Müller
Erfurt. Die Zahl der vom Medi-
zinischen Dienst der Kranken-
kassen (MDK) festgestellten Be-
handlungsfehler ist 2014 in Thü-
ringen weiter gestiegen. Wie die
Erfurter MDK-Sprecherin Hei-
Bei der Vorstellung der bun-
desweiten Jahresstatistik 2014
des Medizinisches Dienstes der
Krankenkassen war gestern von
bundesweit 155 Todesfällen
durch Behandlungsfehler die
Rede. 1294 Patienten hätten
einen Dauerschaden erlitten.
den betroffenen Patienten, da-
mit er Sicherheit bekommt und
gegebenenfalls entschädigt wer-
den kann, und um aus Fehlern
zu lernen“, sagte der Leiter Lan-
desvertretung, Guido Dressel.
Nach einer TK-Studie dauere
es häufig fünf bis zehn Jahre, bis
chenachSchuldigen,soDressel.
Die Deutsche Stiftung Patien-
tenschutz geht von einer hohen
Dunkelziffer bei Behandlungs-
fehlern aus. „Bundesweit ist die
Bestätigungsquote in der Pflege
am höchsten. Und das ist nur die
Spitze des Eisberges. Patienten
vilgerichte jeweils eigene Statis-
tik über Behandlungsfehler
führten. „Für Patienten ist das
System intransparent. Ein bun-
desweites Zentralregister Be-
handlungsfehler muss her.“ Da-
rauf könnte dann jeder zugrei-
fen und erfahren, wie es im
333 T
für ein längeres Leben
Besonders nach Waldspazier-
gängen und Gartenarbeiten soll-
te man den Körper auf Zecken
absuchen. a Seite 7
Vergessener Schatz
von Haßleben
Touristisch spielen die reichen Grabbeigaben der
germanischen Fürstin aus dem 3. Jahrhundert keine
Rolle – nur die Fachwelt staunt. a Lokales
Foto:LandesamtfürDenkmalpflegeundArchäologie,B.Stefan
N
Bahnstreik dauert an – Warten
an Thüringer Bahnhöfen
Ein Ende des Bahnstreiks ist
nicht in Sicht. Seit gestern ist
auch der Personenverkehr be-
troffen. Eine von der Bahn vor-
geschlagene Schlichtung lehnt
die GDL ab. Unsere Reporter be-
richten von Thüringer Bahnhö-
fen. a Thüringen & Lokales
Bestnoten für Badeseen
1717European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 17
Das querformatige Bild kann lokal gewechselt werden, Thüringer Allgemeine, D
Donnerstag, . Mai  ∙ F  Preis , € ∙ . Woche ∙ Nr. Sondershausen
Sondershausen Festwoche zum
-Jährigen der Elisabethkirche
a 2. Lokalseite
Berlin Bauministerin übergibt
 Euro für schiefen Turm
a 4. Lokalseite
Lernen von
der DDR
L
Hanno Müller über das leidige
Spiel auf Zeit bei Arztfehlern
F
ehler passieren. Niemand
ist unfehlbar. Auch im
Krankenhaus oder in der
Arztpraxis arbeiten Menschen.
Behandlungsfehler sind nach
den MDK-Statistiken weniger
ein Zeichen für die Unfähigkeit
einzelner Ärzte oder Pfleger.
Sie stellen sich ein, in komple-
xen Abläufen vor allem im Kran-
kenhaus, begünstigt von Zeit-
druck und Personalknappheit.
Dabei komme es durchaus zu
drastischen Fällen. So seien
bundesweit mehr als 30 -mal
Tupfer, abgerissene Drainage-
Stücke oder Führungsdrähte in
Patienten zurückgeblieben.
Es ist bitter, wenn aus der
Hoffnung auf Genesung eine le-
Mehr Arztfehler in Thüringen –
jeder fünfte mit schweren Folgen
Bundesweit wurden 155 Todesfälle registriert. Techniker Krankenkasse fordert schnellere Entschädigung der Opfer
Von Hanno Müller
Erfurt. Die Zahl der vom Medi-
zinischen Dienst der Kranken-
kassen (MDK) festgestellten Be-
handlungsfehler ist 2014 in Thü-
ringen weiter gestiegen. Wie die
Erfurter MDK-Sprecherin Hei-
Bei der Vorstellung der bun-
desweiten Jahresstatistik 2014
des Medizinisches Dienstes der
Krankenkassen war gestern von
bundesweit 155 Todesfällen
durch Behandlungsfehler die
Rede. 1294 Patienten hätten
einen Dauerschaden erlitten.
den betroffenen Patienten, da-
mit er Sicherheit bekommt und
gegebenenfalls entschädigt wer-
den kann, und um aus Fehlern
zu lernen“, sagte der Leiter Lan-
desvertretung, Guido Dressel.
Nach einer TK-Studie dauere
es häufig fünf bis zehn Jahre, bis
chenachSchuldigen,soDressel.
Die Deutsche Stiftung Patien-
tenschutz geht von einer hohen
Dunkelziffer bei Behandlungs-
fehlern aus. „Bundesweit ist die
Bestätigungsquote in der Pflege
am höchsten. Und das ist nur die
Spitze des Eisberges. Patienten
vilgerichte jeweils eigene Statis-
tik über Behandlungsfehler
führten. „Für Patienten ist das
System intransparent. Ein bun-
desweites Zentralregister Be-
handlungsfehler muss her.“ Da-
rauf könnte dann jeder zugrei-
fen und erfahren, wie es im
333 T
für ein längeres Leben
Besonders nach Waldspazier-
gängen und Gartenarbeiten soll-
te man den Körper auf Zecken
absuchen. a Seite 7
Mehr Babys im Kyffhäuserkreis
Selina Koch und Christiane Gross freuen sich in Bad Frankenhausen über ihren Nachwuchs. a Lokales
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N
Bahnstreik dauert an – Warten
an Thüringer Bahnhöfen
Ein Ende des Bahnstreiks ist
nicht in Sicht. Seit gestern ist
auch der Personenverkehr be-
troffen. Eine von der Bahn vor-
geschlagene Schlichtung lehnt
die GDL ab. Unsere Reporter be-
richten von Thüringer Bahnhö-
fen. a Thüringen
Bestnoten für Badeseen
18
1.2.
Lokale Themen als
Cover und Coverstory
1.
Was kann man erwarten?
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Cover und Coverstory · Auflage ca. 11.000 Exemplare · GrenzEcho, Eupen, B
2020European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 20
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2121European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 21
Cover und Coverstory · Mindener Tageblatt, D
Vortrag Forum Lokaljournalismus Köln 28.5.2015
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Vortrag Forum Lokaljournalismus Köln 28.5.2015

  • 1. 1 Norbert Küpper Büro für Zeitungsdesign · Meerbusch Inspiration Lokaljournalismus: Best of European Newspapers 23. Forum Lokaljournalismus 2015 · Köln
  • 2. 2 Seminar Zeitungsdesign Schwerpunkte: alternative Storyformen visual Storytelling Visualisierung von Themen 29. und 30. Juni 2015 Blaubeuren Seminar für Art-Directoren, Layouter, leitende Redakteure und Blattmacher. Büro für Zeitungsdesign Gutenbergstraße 4 · D-40670 Meerbusch · Email nkuepper@zeitungsdesign.de Telefon +49 21 59 91 16 15 Programm Layoutseminar 2015 Blaubeuren 5.indd 1 26.05.15 13:23 Layoutseminar in Blaubeuren 2015
  • 3. 3 Seminar Zeitungsdesign 2015 Veranstalter, Referent: JBB – Journalistische Berufsbildung, Arbeitsgemeinschaft von VSZV und DJV in Baden-Württemberg Referent Norbert Küpper, Zeitungsdesigner Veranstaltungsort: Blaubeuren, Heinrich-Fabri-Institut der Universität Tübingen Teilnahmegebühr: Die Teilnahmegebühr beträgt 460 Euro inkl. Übernachtung, Verpflegung und Arbeitsmaterial Anmeldung zum Seminar, weitere Fragen: Anmeldung über www.vszv.de/modernes-zeitungsdesign Weitere Fragen: Einfach per Email an nkuepper@zeitungsdesign.de Montag, 29. Juni 2015 Beginn ca. 10 Uhr, Vorstellungsrunde 10.15 – 11.00 Überblick über die Trends Welche internationalen Trends gibt es bei der Gestaltung/Neugestaltung von Zeitungen? Welche Ideen für Layout und optische Effekte haben die Kollegen für Sonderbeilagen und Themen- und Serviceseiten? Im Seminar werden Beispiele aus ganz Europa gezeigt, wobei Beispiele aus Deutschland und Skandinavien den Schwerpunkt bilden. 11.00 – 12.30 Leseforschung: Aktuelle Ergebnisse Bereits 1989 erforschte Norbert Küpper das Leserverhalten mit einer Blickaufzeichnungs- Kamera. Seit 2012 hat er eine Reihe weiterer Tests mit einer hochmodernen Blickauf- zeichnungs-Kamera gemacht. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Seminars präsentiert. 12.30 - 13.30 Mittagspause 13.30 – 14.30 Vortrag Visualisierung von Themen Hier haben alle Zeitungen Nachholbedarf: wie kann man Themen visuell interessant präsentieren? Es werden Beispiele aus ganz Europa gezeigt und in einer praktischen Übung eigene Versuche zur Visualisierung von Themen gemacht. 14.30 – 16.00 Visualisierung praktische Übung Die Teilnehmer überlegen, welche Visualisierung eines Themas die beste Lösung ist. Es können auch eigene Visualisierungs-Probleme behandelt werden. 16.30 – 18.90 Blattkritik Teil 1 Die Teilnehmer werden untereinander eine Blattkritik machen und Norbert Küpper wird für jede teilnehmende Zeitung seine Blattkritik vorbereiten. 18.00 Ende des ersten Tages. (ca. 19.00 Gemeinsames Abendessen.) ¿13 · Wirtschaft Klatsche für designierten Deutsche-Bank-Chef Der designierte Chef der Deutschen Bank Anshu Jain hat sich eine herbe Abfuhr der deutschen Finanzaufsicht eingehandelt. Seinen Wunschkandidaten als Risikovor­ stand lehnte die Behörde ab. ¿19 · Kulturmagazin Der Stuttgarter Hafen fasziniert als Bühne Singing River (Foto), Hubert von Goisern, Orient­Express: Der Stuttgarter Hafen ist eine Bühne. Johannes Zeller, der dort bei der langen Museumsnacht „Ahoi Stutt­ gart“ inszeniert, erklärt warum. Foto:AP . . . Menschen zum Flirten . . . Portale für Flirts und Kontaktanzeigen sind Klassiker in der Branche und bilden dasderzeitzweitgrößteSegment.Auchbei den drei größten – Friendscout 24, Neu.de und Flirtcafe – kommen die Kunden nach dem Kontaktanzeigen­Prinzip zusam­ men. Statt aufwendiger Persönlichkeits­ tests gibt es lediglich Profile, ohnehin sind vielederKundeneheraneinerlosenBezie­ hung als am Partner fürs Leben interes­ siert. Dafür wollen sie dann allerdings auchnichtsovielGeldausgebenwiefürdie Suche nach einem Lebenspartner. Die Abopreise sind niedriger, die Ge­ winnspanne geringer. Mit diesem Ge­ schäftsmodell ziehen die boomenden Ero­ tik­Portale den traditionellen Flirtporta­ len immer mehr Kunden ab. Diese wiederum versuchen, mit geradezu explo­ dierendenWerbeausgabengegenzuhalten, sagt Friendscout­24­Chefin Martina Bru­ der. Das Münchner Unternehmen versucht deshalb, den Branchenkuchen von ver­ schiedenen Seiten aus anzuknabbern. Mit Secret.de bietet es auch einen Erotik­ Dienst an, mit Persönlichkeitstests will manauchdieNachfragenachdemPartner fürs Leben befördern. „Wir sind der einzi­ ge Anbieter, der alle ernsthaften Bezie­ hungsbedürfnisse bedient“, sagt Bruder. Erotikportal und Suchmaschine für die ernsthafte Suche nach dem Partner fürs Leben unter einem Dach – kann das funk­ tionieren? Ausgeschlossen ist es jedenfalls nicht,sagtDirkPflitschvomPortalSingle­ börsen­Vergleich. „Wir merken, dass viele Kundenmehrgleisigfahrenundsichohne­ hin bei verschiedenen Portalen angemel­ det haben. Die wollen Spaß haben, bis sie den Partner fürs Leben finden.“ (dag) . . . iPhone-Singles . . . Stuttgart, 2014: Peter S. sieht auf der Kö­ nigstraßeeineFrau,dieihmgefällt.Mitsei­ nem Smartphone nimmt er sie auf und gleicht ihren Status via Internet mit der Datenbank seines Partnervermittlers ab. Glück gehabt! Mit einem Zusatzpro­ gramm signalisiert er, dass er auch auf der Suche ist. Vor dem Kaffee kennt er mögli­ che Gesprächsthemen bereits – er hat sie auf ihrem Profil gefunden. Peter S. hätte auchseinenStandortangebenkönnen,um im Umkreis aufgeschlossene Singles zu orten. Der Online­Partner wird künftig immer häufiger unterwegs gefunden. Die Anbie­ ter bieten dafür Zusatzprogramme an. Dirk Pflitsch vom Portal Singlebörsen­ Vergleich spricht vom „Überall­Dating“. Es ermöglicht nicht nur Zugriff auf die Datenbanken, sondern auch den schnelle­ ren Kontakt in der realen Welt. Künftig werden wohl häufiger auch Webcams ge­ nutzt, um vor dem eigentlichen Treffen zu erleben, wie der potenzielle Partner spricht oder wie lebhaft seine Gestik ist. Außerdem werden auch die ausgefal­ lensten Interessen immer stärker berück­ sichtigt, die Zahl der Spezialdienste nimmt weiter zu. Die Namen sprechen da­ bei für sich: 50­plus­Treff, Fetisch, Handi­ cap­Love oder Sklavenzentrale. Auch die Großen der Branche weiten ihr Angebot aus. Parship hat das Start­up­Unterneh­ men one2like übernommen, das sich auf die Partnersuche für Menschen unter 30 Jahren spezialisiert. Die Partner werden vor allem über Freundesfreunde bei Face­ book gesucht. Parship bietet auch einen eigenen Dienst für homosexuelle Partner an. Auch für die Großen gilt: In der Nische lässt sich noch Geld verdienen. (dag) Von Daniel Gräfe STUTTGART. DerBeruffrisstbeivielenMen­ schen so viel Zeit, dass ihr Privatleben zu kurzkommt–unddamitauchdiePartnersu­ che. Immer mehr Singles und andere Liebes­ willige wollen daher im Internet den Partner fürs Leben oder auch nur für eine Nacht fin­ den.LautStudienlebenderzeitmehralsfünf Millionen Deutsche mit einem Partner zu­ sammen, den sie online kennengelernt ha­ ben, drei Millionen suchen derzeit online nach Sex­Partnern. Insgesamt sind in Deutschland derzeit rund zehn Millio­ nen Menschen auf Internet­Dating­ Portalen aktiv. Trotz des großen In­ teresses gibt es in der Branche inzwischen Überkapazitäten. Zwi­ schen 2000 und 2500 Anbieter konkurrieren inzwischen um diese Kunden. Mit großem Werbeaufwand, zuweilen sogar mit juristi­ schenMitteln,kämpfensieumMarktanteile. Kein Wunder: Die Kapazitäten im Internet sind im Prinzip unendlich, die Zahl der Nut­ zer dagegen nicht, mag sie auch schnell stei­ gen. Die Unternehmen versuchen, sich von der Konkurrenz zu unterscheiden und gehen auf jedes Bedürfnis ein – solange es genügend Geld verspricht. Mit unterschiedlichem Er­ folg: Während die Angebote für Flirts und feste Partnerschaften mittlerweile stagnie­ ren, boomen die Dating­Dienste für Erotik und Sex sowie für besondere Zielgruppen wie etwa ältere Menschen. So unterschiedlich die Angebote, so ähn­ lich sind deren Geschäftsmodelle: Die An­ meldung ist in der Regel kostenlos – eine Hürde würde Nutzer nur in die Arme der Konkurrenz treiben. Auch ein Persönlich­ keitstest, mit dessen Hilfe ein potenziellen Partnergesuchtwird,istoftkostenloszuha­ ben. Wer mit diesem Kontakt aufnehmen will, braucht allerdings ein Abonne­ ment, das bei Parship zwischen 30 und 60 Euro pro Monat kostet. Die Umsätze sind zwischen 2003 und 2010 um das Achtfache ge­ wachsen und liegen Schätzun­ gen zufolge bei 200 Millionen Euro pro Jahr. Doch das reicht nicht für alle. Des­ halb tobt im Reich der Liebe ein Verdrän­ gungswettbewerb. Bei den Online-Partnervermittlungen herrscht ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb – Ein Streifzug durch die Dating-Welt im Internet Der Liebesmarkt im Internet zeigt die Bedürfnisse der Deutschen. Ero- tik-Dienste boomen, die tradi- tionellen Traumpartner-An- bieter werben einander die Kunden ab. So viele Liebes- willige, wie die Anbieter gerne hätten, gibt es nun auch wieder nicht. Der Markt der Partnervermittlung StN-Grafik:Herrmann/Quelle:Singlebörse-Vergleich 1,8 Spezialinteressen Erotische Beziehungen Dauer-Beziehungen Flirt-Suche 20082004 2006 2010 7,0 12,8 23,2 5,6 10,4 39,5 57,5 8,5 22,8 53,1 79,2 10,8 36,6 72,6 68,9 Angaben in Mio. Euro Gesucht: Traumpartner . . . Im digitalen Zeitalter können Datensätze in Bruchteilen einer Sekunde verglichen werden.DamitlockenUnternehmendieje­ nigen, die nach einem festen Partner su­ chen, der zu ihnen passt. Matching heißt das.Esistschnellundsprichtvorallemdie­ jenigen an, die wenig Zeit haben, um neue Menschen kennenzulernen – oder die sich damit schwertun. Der Stuttgarter Holtz­ brinck­Verlag hat mit Parship und dem Matching­Prinzip vor elf Jahren die On­ line­Partnersuche in Europa auf den Weg gebrachtundsiehtsichmiteineinhalbMil­ lionenaktivenMitgliedernundeinemUm­ satz von zuletzt 55 Millionen Euro selbst als Marktführer. „Parship arbeitet seit zweiJahrenprofitabel.BeiE­Darlinggehe ich davon aus, dass sie in den vergangenen zwei Jahren einen zweistelligen Millio­ nenverlustgemachthaben“,sagtGe­ schäftsführer Peter Schmid. Der Parship­Konkurrent E­ Darling,erst2008gestartet,bean­ sprucht selbst den Spitzenplatz. „Die Konkurrenz hat uns verschlafen und zu wenig Service geboten. Die haben sich auf ihren Lorbeeren ausgeruht“, sagt Ge­ schäftsführer Lukas Brosseder, mit seinen 30JahrenkaumälteralsseineMitarbeiter. Brosseder kämpft hart um seine Markt­ position und hat den dritten großen Kon­ kurrentenaufdemdeutschenMarkt,Elite­ partner, verklagt, weil dessen Abo­ bedingungen irreführend seien und die Kunden sich abgezockt fühlten. Das scha­ de der gesamten Branche . Gerade bei Traumpartner­Agenturen sei Vertrauen das Wichtigste, klagt Brosseder. „Ent­ täuschte Nutzer können wir nicht wieder­ gewinnen.“ Die Klage zeigt, wie hart der Verdrän­ gungswettbewerbinzwischenist.DasSeg­ ment wuchs 2011 nur, weil es den Anbie­ tern gelang, den einzelnen Kunden mit mehr Service mehr Geld zu entlocken. Da­ für flossen immer mehr Gelder ins Marke­ ting, keiner der Konkurrenten wirbt im Fernsehen derzeit so aggressiv wie E­Dar­ ling: „Jeden Nutzer, den ich auf meine Plattform holen möchte, muss ich den an­ deren wegnehmen“, sagt Brosseder. Wie die meisten in der Online­Traumpartner­ Branche glaubt auch er, dass sich nur die Größten und Nischenanbieter halten wer­ den können. „Wir werden als Marktführer übrig bleiben“, tönt Brosseder. Wie es al­ lerdings um Elitepartner und Parship be­ stellt sei, wisse er nicht. „Einer von beiden wirdnichtalleineüberleben.“InzweiJah­ renwerdeesinDeutschlandnurnochzwei Online­Partnervermittlungen geben, die europaweit agieren, heißt es bei Parship. „Einer davon werden wir sein.“ (dag) . . . oder Sexpartner Wo die Frauen sind, da kommen auch die Männer.AufdiesemPrinziphatdasUnter­ nehmen Cdate 2008 sein Geschäft gegrün­ det.CdatestehtfürCasualDating–zwang­ lose Treffen mit erotischem Hintergrund. Das Prinzip entspricht dem der Traum­ partner­Vermittler. Cdate schlägt den Kunden potenzielle Partner vor und ver­ spricht dabei Diskretion und Anonymität. Zum Beispiel für jene, die eigentlich nicht alleinesind.FürFrauenistderServicekos­ tenlos, Männer müssen dafür umso mehr zahlen. Sie zahlen offenbar gern, denn die Erotik­Vermittlungen sind der jüngste undamstärkstenboomendeBereichder Online­Partnerschaften. Auf knapp 37 Millionen Euro schätzt das Branchen­ portal Singlebörsen­Vergleich den Um­ satz für 2010, im vergangenen Jahr sei der Zuwachs wahrscheinlich zweistellig ge­ wesen. „Wir haben in Deutschland ein neues Partner­Segmentgeschaffen“,sagtCdate­ Geschäftsführer Heinz Laumann. „An­ fangs gingen wir von einem Nischenpro­ duktaus–dochesgabeinenMassenbedarf. Vor allem in katholischen Gegenden.“ Mittlerweile ist man in 35 Ländern vertre­ ten und strebe jeweils die Marktführer­ schaft an, denn es komme vor allem auf Masse an. „Die Kunden wollen aus mög­ lichst vielen Partnervorschlägen wählen.“ Laumann ist eine Art Seismologe, der re­ gistriert, wie sich die Werte der Deutschen verschieben, zumindest im sexuellen Be­ reich. Täglich habe man 2000 Neuanmel­ dungen. Der neueste Trend seien die „Cool Cats“, wie er sie nennt: konsumfreudige, hedonistische Frauen auf Männershop­ ping.„Fernsehserienwie,SexandtheCity‘ habendasoffensichtlichbefördert.Frauen probieren erotische Vorlieben erst einmal in der Anonymität des Internets aus.“ Ein Trend, den man auch beim Konkur­ renten Joyclub betrachtet – „vor allem bei den Jüngeren“, wie es heißt. Man habe 230 000 aktive Nutzer. Im Kampf um die KundenbautJoyclubvorallemaufdasGe­ meinschaftsprinzip. Die Nutzer tauschen sichaufForenundinChatsaus,zeigenvon sich Bilder, treffen sich auf Veranstaltun­ gen. 50 meist freiwillige Community­Ma­ nager wachen darüber, dass es gesittet zu­ geht.DieInteraktiongiltExpertenzufolge als zukunftsweisend auch für die gesamte Branche. Dessen ist sich auch Pressespre­ cherUweZschaubewusst:„ImGeschäfts­ bereich gibt es Xing, für die sozialen Kon­ takteFacebookundfürdenErotik­Bereich uns.“ (dag) Nils Schmid setzt bei Schlecker auf die Bundesländer FinanzierungderTransfergesellschaft sollamMontagverhandeltwerden Von Anne Guhlich STUTTGART. Im Wirtschaftsministerium in Baden­Württemberg ist man offenbar optimistisch,dasseineKompromisslösung bei Schlecker zustande kommen kann. Bei der Finanzierung einer Transfergesell­ schaft haben nach Informationen unserer Zeitung einige Bundesländer ihre Bereit­ schaft signalisiert, das Risiko für einen Kredit mitzutragen. Darunter sollen auch die großen Länder mit vielen Beschäftig­ ten der insolventen Drogeriemarktkette Schleckersein,hießesamFreitaginRegie­ rungskreisen. Wonach die Finanzierung der Transfergesellschaft aufgeschlüsselt wird,seinochoffen.Denkbarseies,danach zugehen,wievieleFilialenindenLändern von einer Schließung betroffen sind. Dass die 16 Bundesländer mit an Bord sind, ist nötig, weil das Bundesfinanzmi­ nisterium offenbar nur dann bereit ist, einen Kredit der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von 71 Millionen Euro mög­ lich zu machen, wenn die Länder dafür bürgen. Konkrete Zusagen seitens der Bundesländer liegen nach Informationen dieser Zeitung jedoch noch nicht vor. Das Bundeswirtschaftsministerium sieht im jeweilige Bundesland, in dem ein Unter­ nehmenseinenSitzhat,dievorrangigeAn­ laufstelle,wennesumdieBeschaffungund Koordination einer finanziellen staatli­ chen Unterstützung geht. Am Samstag werde es in Kassel Treffen mitpotenziellenTrägerneinerTransferge­ sellschaftgeben,kündigteVerdi­Verhand­ lungsführer Bernhard Franke an. Die Ge­ werkschaftwerdezusammenmitdemvor­ läufigen Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz an den Gesprächen teilnehmen. Franke verwies darauf, dass die Zeit drän­ ge.Schleckerwillnachdem24.Märzinsge­ samt 2000 Filialen dichtmachen. Hinter 282 Märkten steht noch ein Fragezeichen. Knapp 12000 Mitarbeiter, vorwiegend Frauen, verlieren dann ihre Jobs. Sinn einer Transfergesellschaft ist, entlassenen Beschäftigten den Übergang in einen neu­ enJobzuermöglichen.Primärgehtesnicht umWeiterbeschäftigung,sondernumWei­ tervermittlung. 11Nummer65•Samstag,17.März2012Wirtschaft Stuttgarter Nachrichten: Visualisierung des Themas Online-Partner-Vermittlung. Stuttgarter Nachrichten: Alternative Storyform: Liste mit acht Punkten. Gegründet 1856 von J.C.C. Bruns Einzelpreis 1,30 Euro Unabhängige, überparteiliche Zeitung Dienstag, 11. November 2014 · Nr. 262 · KW 46 Signale stehen auf Annäherung Bahn und GDL bewegen sich Berlin (dpa). Nach dem sechsten Bahnstreik in drei Monaten bewegen sich beide Seiten langsam aufeinan- der zu. Die Suche nach einem Ver- handlungstermin läuft noch. „Ich bin zuversichtlich, dass wir so schnell wie möglich mehr sagen kön- nen“, sagte eine Bahnsprecherin. Der- zeit würden alle Kalender abgegli- chen. Der Chef der Lokführergewerk- schaft GDL, Claus Weselsky, deutete ein Entgegenkommen an. „Sie wissen, dass wir kompromissbereit sind“, sag- te er im ZDF-„Mor- genmagazin“. Die Züge fuhren unterdessen laut Bahn wieder nach Fahrplan, nur im Güterverkehr gebe es Probleme. Die Gewerkschaft Deut- scher Lokomotiv- führer (GDL) hatte ihren Ausstand am Samstagabend be- endet. Beide Seiten bekundeten, bereit zu Verhandlungen zu sein. Die Bahn nannte es ein gutes Signal, dass die GDL parallel zur Eisenbahn- und Ver- kehrsgewerkschaft (EVG) mit der Ar- beitgeberseite verhandeln wolle. „Unser Interesse, durch Verhandlun- gen faire Lösungen zu finden, ist un- verändert hoch“, sagte die Spreche- rin. Weselsky unterstrich: „Wenn wir fünf Prozent fordern, bildet sich nie- mand in der GDL ein – auch nicht der Vorsitzende – dass wir fünf Prozent bekommen.“ Gefragt, ob eine Einigung vor Weihnachten möglich sei, sagte der Gewerkschaftschef: „Sicherlich ist eine Einigung möglich, wenn wir endlich über die Inhalte verhandeln können.“ Das verweist jedoch auf den Punkt, in dem die GDL nach wie vor nicht nachgeben will: Sie will für das gesamte Zugpersonal verhan- deln, nicht nur für die Lokführer. Für Zugbegleiter verhandelt aber schon die Eisenbahn- und Verkehrs- gewerkschaft (EVG). Die Bahn will verhindern, dass es in einer Berufs- gruppe konkurrierende Tarifverträge gibt. Über diesen Punkt waren die Verhandlungen mit der GDL bislang nie hinausgekommen. Seite 23 Beide Sei- ten bekun- den Bereit- schaft zu Verhand- lungen Wirtschaft ADAC steigt aus dem Fernbus-Geschäft aus Der ADAC zieht sich aus dem umkämpf- ten Fernbus-Markt zurück. Nun will die Deutsche Post das Unternehmen, an dem sie und der ADAC jeweils 50 Pro- zent halten, allein steuern. Seite 22 Kultur Auch Ozzy Osbourne erhält MTV Europe Music Award In Glasgow wurden am Sonntagabend die MTV Europe Music Awards verliehe- nen. Besondere Ehren gab es für Alt- Schockrocker und Black-Sabbath-Front- mann Ozzy Osbourne – der 65-Jährige durfte sich den „Global Icon“-Award ab- holen. Seite 24 Wetter morgens mittags abends 4 12 8 Sonne und Wolken Seite 30 Petershagen Bahnübergang in Frille schon seit Jahren in der Diskussion Anwohner fordern seit zehn Jahren eine Sicherungsanlage für den Über- gang an der Holzstraße. Am Sams- stag ist hier eine 48-Jährige von ei- nem Zug erfasst worden. Seite 9 Sport „Weltmeister ist nicht zu toppen.“ Bundespräsident Joachim Gauck gestern in Berlin bei der Verlei- hung des Silbernen Lorbeerblattes an die Weltmeister-Spieler und Betreuer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für den WM-Gewinn in Rio de Janeiro.. Seite 31 Köln (dpa). Der Astronaut Alexander Gerst ist wieder zurück in Deutschland. Gestern Abend traf er auf dem Militärflughafen Köln- Wahn ein, nachdem er am Morgen wohlbehalten in der Steppe von Kasachstan gelandet war. Foto: Shamil Schumatov/dpa/Seite 25 Astronaut Alexander Gerst hat wieder Boden unter den Füßen Millionen für den Lärmschutz Bahn baut Wände in Dankerser Ortsdurchfahrt Von Henning Wandel Minden (mt). An der Bahnstrecke im Mindener Osten wird es bald etwas ruhiger: Fast drei Millionen Euro in- vestiert die Bahn dort bis 2017 in den Lärmschutz. Die Pläne dafür wurden in der vergangenen Woche im Bau- ausschuss vorgestellt. Bei der Sanierung geht es haupt- sächlich um zwei Lärmschutzwände. Südlich der Gleise erstreckt sich die Wand in Dankersen auf einer Länge von knapp 1,6 Kilometern zwischen B 482 und Dombrede, das nördliche Gegenstück zwischen Heinrich-Drö- gemeier-Straße und der Kleinbahn ist mit 460 Metern deutlich kürzer. Zu- sätzlich wird es für besonders betrof- fene Anwohner Zuschüsse für passi- ven Lärmschutz geben. Die Bahn übernimmt dann 75 Prozent der Kos- ten, etwa für neue Fenster, den Rest müssen die Eigentümer zahlen. Damit ist Minden jetzt nach Jahren des Wartens am Zug. „Zuletzt haben wir 2009 nachgefragt, wann Minden Zwei Lärmschutzwände sollen in Dankersen für etwas Ruhe sorgen. an der Reihe ist“, sagte der Baubeige- ordnete Klaus-Georg Erzigkeit. Wa- rum es gedauert hat, zeigt eine Zahl: „Wirhaben 3517 Ortsdurchfahrten mit Sanierungsbedarf. Minden ist eine da- von“, sagte Projektleiter Gerhard Warnke, der die Pläne im Ausschuss vorstellte. Im Juni dieses Jahres hatte die Bahntochter DB Projektbau den Bau in Aussicht gestellt, doch erst jetzt waren die Pläne soweit gediehen, dass sie vorgestellt werden konnten. Jetzt soll es zügig weitergehen. Noch in diesem Jahr will die Stadt grünes Licht geben, im November 2015 könnten dann die ersten Vorarbei- ten beginnen, sagte Warn- ke: „Die notwendigen Mit- tel dafür sind bereits im Haushalt eingestellt.“ Fast 400 Häuser und Wohnungen hatte die Bahn untersuchen lassen, 250 werden noch geprüft. Wo trotz der neuen Schutzwände noch Grenz- werte überschritten werden, werden die Anwohner über die Möglichkeiten von passivem Lärmschutz informiert. Durchschnittlich soll der Lärmpegel um 6,3 Dezibel im Süden und 4,1 Dezi- bel im Norden sinken. Bis Mitte De- zember muss die Stadt zu den Plänen Stellung nehmen. Da dort keine Ein- sprüche zu erwarten sind, steht ruhi- geren Nächten in Dankersen nichts mehr im Wege. „Wir haben 3517 Ortsdurchfahrten mit Sanierungsbedarf. Minden ist eine da- von.“ DANKERSEN KA RL S TR A S S E TRAVE-STRAS SE MAIN S TRA SSE DO M BRED E RIEHE DANKERSER STR. EIDE RWEG B NECK ARSTR . HÜNEN- BRINK BODEST R. EDITHS TR. LEIN E S T R. J ADE - S TR. Ösper - weg Huntest r . mapsnews.com/©Navteq DE HEHEHE geplante Lärmschutz- wände ASTRASSTRASSTRAS SSSSEEE MINDEN Hille Im Prozess gegen einen ehemaligen Mit- arbeiter der Gemeinde Hille ging es um die Gepflogenheiten in der Verwaltung. Aussagen mussten auch der amtierende Bürgermeister Michael Schweiß und sein Vorgänger. Seite 11 Bürgermeister sagt vor Gericht aus ChristophPepper Mindener Tageblatt: Der Bildeinsatz konnte bei der Neugestaltung 2014 stark verbessert werden. Büro für Zeitungsdesign Gutenbergstraße 4 · D-40670 Meerbusch · Email nkuepper@zeitungsdesign.de Telefon +49 21 59 91 16 15 Programm Layoutseminar 2015 Blaubeuren 5.indd 2 26.05.15 13:23 Norbert Küpper 1984 eröffnete er das Büro für Zeitungsdesign und war damit einer der ersten Designer, die sich auf das Thema Zeitungs-design spezialisiert haben. Er hat mehr als 180 Zeitungen neugestaltet. Aktuelle Arbeiten 2014: Thüringische Landeszeitung, Mindener Tageblatt, Fachzeitung Produktion, VDI nachrichten (Umstellung auf Tabloid-Format). Anzeigenblätter: 2014 wurden die Anzeigeblätter der WVW/ ORA in Essen (Auflage ca. 5 Millionen) und die Objekte der Panorama-Anzeigenblatt GmbH, Düsseldorf (Auflage ca. 2 Millionen), von ihm neugestaltet. Darüber hinaus arbeitet er auch immer wieder für Corporate Medien: 2013 Wirtschaftszeitung Aktiv (Auflage 1 Million), 2014 BASF-Information, Ludwigshafen. Niederösterreichische Die Zeitung der Wirtscha�skammer Niederösterreich · WEST · NORD · SÜD Nr. 27 · 6.7.2012 P.b.b.,Erscheinungsort:3100St.Pölten,Verlagspostamt3100St.PöltenGZ02Z031639M Exportkaiser: 4 Betriebe aus NÖ wurden mit dem Exportpreis ausgezeichnet Seite ?? Service-Tipp: Machen Sie sich fit für die sozia- len Medien wie Facebook & Co.! Seite 9 Mehr als schöne Augen... NÖs KosmetikerInnen fühlen sich nicht nur für die Schönheit ihrer Kundinnen und Kunden zuständig, son- dern auch für Gesundheit und Wohlbefinden, sagt Landesinnungsmeisterin Christine Schreiner im NÖWI-Gespräch, Seite 18. Foto: S. Fedoseeva / fotalia.com Immobilien in NÖ: „Speckgürtel“ um Wien bremst sich preislich ein Was Betriebsgrundstücke, Büros und Geschä�slokale in NÖs Bezirken kosten – auf den Seiten 4 & 5 Dienstag, 30. Juni 20152015 Beginn 9.15 Uhr 9.15 – 10.00 Vortrag alternative Storyformen Überschrift – Text – Bild, das sind die klassischen Formen, die zu einer Story gehören. Aber es gibt Alternativen: Faktenboxen, Tabellen, Hervorhebung von Zahlen. Tests zeigen, dass Leser sich stärker gegliederte Informationen besser merken können als konventionell formulierte Inhalte. 10.00 – 11.00 Die Zeitung wird zum Magazin: Layout über Doppelseiten Wir sind es gewohnt, Themen auf einer Seite abzuhandeln. Besonders bei Wochenend- Beilagen und bei Themenseiten sieht man aber immer öfter Doppelseiten-Layouts. Beispiele im Tabloid- und Vollformat. 11.00 – 12.30 Blattkritik Teil 2 Fortsetzung der Blattkritik vom Vortag. Es sollen möglichst konkrete Ratschläge zur Verbesserung gemacht werden. Sie können auch Seiten mitbringen, die begutachtet werden sollen. 12.30 – 13.30 Mittagspause 13.30 – 14.30 Vortrag visual Storytelling, Foto-Reportage Neue Stilformen erobern die Zeitung. Zeitungen werden stärker visuell geprägt, sie bestehen nicht nur aus Text. Visual Storytelling ist in Deutschland schon oft zu sehen. Die Stilform bereichert die journalistischen Möglichkeiten. Die Foto-Reportage ist vor allem in Skandianvien sehr oft zu sehen. Einsatzmöglichkeiten bei unseren Zeitungen werden aufgezeigt. 14.30 – 15.30 Vortrag Infografik Was muss man beim Einsatz von Infografiken beachten? Welche Software kommt zum Einsatz? Welche Regeln gibt es für Balken, Säulen, Fieberkurven und Tortengrafiken? 15.30 – 16.30 Übung Infografik Entwurf einfacher Infografiken ohne Computer. Es ist sicherer, sich eine kleine Zeichnung zu machen, damit man sieht, wie Zahlen grafisch dargestellt werden. 16.30 Seminar-Ende. Die Teilnehmer bekommen eine Teilnahme-Bescheinigung. Inhouse-Seminare zum Thema Zeitungsdesign Es besteht auch die Möglichkeit, ein Inhouse-Seminar zu organisieren. Das hat den Vorteil, dass man die Inhalte auf die Bedürfnisse Ihres Hauses abstimmen kann. Seminar-Bausteine sind z.B. Ergebnisse der Leseforschung, Umgang mit Bildern, Visualisierung von Themen und natürlich eine Blattkritik. Email an nkuepper@zeitungsdesign.de Für Layout-Übungen stehen Computer zur Verfügung. Büro für Zeitungsdesign Gutenbergstraße 4 · D-40670 Meerbusch · Email nkuepper@zeitungsdesign.de Telefon +49 21 59 91 16 15 Programm Layoutseminar 2015 Blaubeuren 5.indd 3 26.05.15 13:23 Layoutseminar in Blaubeuren 2015
  • 4. 4Büro für Zeitungsdesign Gutenbergstraße 4 · D-40670 Meerbusch · Email nkuepper@zeitungsdesign.de Telefon +49 21 59 91 16 15 Neues Buch: Zeitungsdesign und Leseforschung Ziel dieses Buches ist es, die erweiterten Möglichkeiten zu zeigen, die die gedruckte Zeitung hat, um sich bei den Lesern zu behaupten und sich von anderen Medien abzuheben. Christoph Pepper, Chefredakteur des Mindener Tageblatts schreibt über das Buch: „Schwerpunkt der Darstellung sind naturgemäß Abbildungen von Zeitungsseiten, immer wieder verbunden mit fachlichen Erläuterungen der redaktionell angestrebten Ziele und der dazu eingesetzten gestalterischen Mittel. Das Buch, schreibt Küpper eingangs unter der Überschrift ‚Die Zukunft liegt vor uns‘, sei für Optimisten gemacht. Es zeige, wie die gedruckte Zeitung derzeit weiterentwickelt werde. Auf die Frage von Zeitungsmachern, was sie ihren Leserinnen und Lesern gedruckt präsentieren sollen und wie diese Inhalte gestalterisch aufbereitet sein sollten, gibt der Band vielfältige Antworten, auch inhaltliche, vor allem aber zahlreiche Beispiele. Er dürfte nicht nur für Art-Directoren, Layouter und Gestaltungs- und Design-Fachleute interessant sein, sondern für alle, die sich über die Zukunft der gedruckten Zeitung in einer sich verändernden Medienwelt Gedanken machen.“ Zeitungsdesign und Leseforschung ISBN 978-3-00-048574-9 Englische Version: Newspaper Design and Reading Research ISBN 978-3-00-048575-6 International Editorial-Design & Research Forum 23,0 x 32,5 cm, 200 Seiten Fadenbindung, Hardcover, Preis 49,50 Euro Bestellung am besten über www.zeitungsdesign.de Programm Layoutseminar 2015 Blaubeuren 5.indd 4 26.05.15 13:23 Buchtipp: Zeitungsdesign und Leseforschung
  • 5. 5 1. Was kann man erwarten?
  • 6. 6 1.1. Lokale Themen als Aufmacher auf der Titelseite, um exklusive Inhalte zu haben. 1. Was kann man erwarten?
  • 7. 77European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 7 Lokaler Aufmacher, überregionales Foto · Mindener Tageblatt, D
  • 8. 88European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 8 Titelseite mit lokalen und regionalen Themen · Mindener Tageblatt, D Gegründet 1856 von J.C.C. Bruns Einzelpreis 1,30 Euro Unabhängige, überparteiliche Zeitung Donnerstag, 21. Mai 2015 · Nr. 116 · KW 21 Minden Chinesische Firmen kopieren gerne deutsche Patente Die Unternehmen Wago und Harting ha- ben erfolgreich gegen chinesische Fir- men geklagt. Rund 160 000 Euro bekam Harting wegen des nachgebauten Pro- duktes zugesprochen. Seite 5 Sport Chytrek schwimmt zu Silber bei NRW-Meisterschaft Ein Vize-Titel durch Ben Chytrek (Foto), eine Qualifikation für die Deutsche Jahr- gangsmeisterschaft und neun Top-Ten- Platzierungen – das war die hervorra- gende Ausbeute für die Schwimmer des MTV 1860 Minden bei den NRW-Meister- schaften in Warendorf. Seite 42 Wetter Seite 32 Magazin Kindermusical Mirinda Zauberwind auf der Portabühne Das inklusive Theaterfestival been- det die Theatersaison – dafür feiert die Freilichtbühne Porta mit dem Kindermusical „Mirinda Zauber- wind“ Premiere. Weitere Veranstal- tungen im Termine-Magazin. Minden „Wir wollen die Menschen zum Umden- ken bewegen und nicht missionieren.“ Jens Mundhenke und Ariane Kirmiss, die mit ihren „Gutenacht- läufen“ zeigen wollen, dass man auch mit veganer Ernährung eine gute sportliche Leistung erzielen kann. Seite 4 Sommer, Sonne – und gute Bademög- lichkeit: Die Wasser- qualität des Stein- huder Meers ist aus- gezeichnet. Foto: dpa Badegewässer in der Region ausgezeichnet Nur wenige Seen fallen etwas ab Düsseldorf/Minden (lnw/uli). Die Ba- desaison steht vor der Tür – und in Nordrhein-Westfalen und Nieder- sachsen können Urlauber und Frei- zeitschwimmer bedenkenlos abtau- chen. 100 der 105 im vergangenen Jahr bewerteten Badegewässer in NRW, also mehr als 95 Prozent, wei- sen eine ausgezeichnete Wasserqua- lität auf. Die Qualität von weiteren drei Seen ist gut, bei zweien ausreichend. Das geht aus einem Bericht der Europäi- schen Umweltagentur (EUA) in Kopenhagen und der Europäischen Kommission hervor, der gestern in Brüssel veröffentlicht wurde. Den Badegewässern in der Region wird – fast – durchweg eine ausgezeichnete Was- serqualität beschei- nigt. Sowohl der Bade- see Lahde in Petersha- gen, der Große Weser- bogen in Porta Westfa- lica, der Borlefzener See in Vlotho, der Ba- desee Mindener Wald (Hille), der Stemmer See bei Kalletal, der Kleinhügelsee bei Es- pelkamp sowie der Ba- desee Glissen bei Klei- nenheerse und der Rintelner Doktorsee haben eine ausge- zeichnete Wasserqua- lität. Gut bis ausge- zeichnet ist die Qualität im Dümmer See und im Rintelner Helenensee. Badeland Nordrhein-Westfalen also? Nicht unbedingt. Für den hiesi- gen Tourismus spielen die sauberen Badeseen nur eine untergeordnete Rolle. „Sie bieten zwar einen touristi- schen Mehrwert, wir bewerben sie aber nicht explizit“, sagte Julie Sen- gelhoff, die Sprecherin von Touris- mus NRW. Stattdessen werde der Schwerpunkt des Marketings aufs Wandern und Radfahren, auf das Er- leben von Natur gelegt. „Darunter fallen natürlich auch die Seen“, sagte Sengelhoff. Beim Gang ins kühle Nass sollten Wasserratten allerdings vorsichtig sein. Laut Deutscher Lebensrettungs- Gesellschaft (DLRG) sind in NRW im vergangenen Jahr 49 Menschen bei Unfällen in Flüssen und Seen gestor- ben – nur ein Toter weniger als 2013. Einer dieser Todesfälle hatte sich am Stem- mer See ereignet – dort starb ein 19-Jähriger aus Bielefeld. Bundes- weit ist die Zahl der To- ten hingegen um 54 auf 392 gesunken. Mit einer Ausge- zeichnet-Quote von über 95 Prozent liegt NRW in Sachen Was- serqualität deutlich über dem Bundes- schnitt. Deutschland- weit weisen 90 Pro- zent der Seen eine aus- gezeichnete Qualität auf, europaweit sind es gut 83 Prozent. Für den jährlichen Bericht werden wäh- rend der Badesaison mehrere Proben aus Küsten- und Binnen- gewässern entnom- men und auf die darin enthaltene Konzentra- tion der Fäkalbakte- rien Escherichia Coli und Darmenterokok- ken analysiert. Haupt- grund für Verschmutzungen dieser Art seien Verunreinigungen aus Ab- wassern oder Wasser, das aus land- wirtschaftlichen Betrieben und land- wirtschaftlichen Nutzflächen abflie- ße, heißt es in dem Bericht. Für die Zahlen wurden im vergan- genen Jahr mehr als 21000 Badege- wässer in den 28 EU-Staaten sowie Al- banien und der Schweiz untersucht. Diese Zahlen gäben Hinweise darauf, wo die Badegewässer wahrscheinlich eine gute Qualität aufweisen. Kiel (mt). Handball-Bundesligist GWD Minden verpasste bei seiner 23:24-Niederlage beim THW Kiel eine Sensation. Die Mindener hatten mit Torhüter Gerrie Eijlers zwar den besten Spieler in ihren Reihen, doch Filip Jicha war mit seinem Treffer zum 24:22 der Matchwinner für Kiel. Hier wirft Dalibor Doder. Foto: Krischi Meier/Seite 41 GWD verpasst Punkt beim 23:24 in Kiel Hille will Verordnung aussitzen Rat lehnt Beschluss zur Dichtheitsprüfung ab Von Stefanie Dullweber Hille (mt). Eine Entscheidung zur Dichtheitsprüfung haben die Hiller Politiker erneut vertagt. Der Rat der Gemeinde lehnte den Beschlussvor- schlag der Verwaltung ab, die Zu- stands- und Funktionsprüfung pri- vater Abwasserleitungen zu regle- mentieren. Stattdessen waren sich Politiker aller Fraktionen einig, den Tagesordnungspunkt abzusetzen und abzuwarten, wie sich das Thema in anderen Kommunen entwickelt. In Minden, Petershagen und Porta Westfalica wurden die Satzungen nach der Änderung des Landeswas- sergesetzes im Jahr 2013 bereits geän- dert. Der Paragraf 61a wurde damals aus der Entwässe- rungssatzung ge- strichen, die neue Verordnung ba- siert jetzt auf dem Paragrafen 61, Ab- satz 2. Grundlage des neuen Geset- zes ist die so ge- nannte Selbstüber- wachungsverord- nung, die sowohl die Kontrolle öf- fentlicher als auch privater Abwasseranlagen regelt. Demnach sind zum Beispiel Dicht- heitsprüfungen innerhalb von Was- serschutzgebieten nach wie vor ver- pflichtend. „Wer in Wasserschutzgebieten wohnt, weiß selbst, dass er sich um seine Entwässerung kümmern muss. Das muss man doch nicht gesetzlich vorschreiben“, ist SPD-Fraktionsvor- sitzender Burkhard Günther über- zeugt, dass diese Satzung keine Rechtsgültigkeit besitzt. „Das wird viele Prozesse nach sich ziehen. Las- sen wir doch andere Gemeinden die- se Prozesse führen und dann in zwei Jahren eine korrigierte Satzung be- schließen“, schlug der Rechtsanwalt vor. „Wir handeln nicht in vorausei- lendem Gehorsam“, betonte Ludwig Volkmann von der FDP-Fraktion. Zu- stimmung gab es auch von der CDU, den Grünen und der FWG. „Wir müs- sen Rückgrat beweisen und das aus- sitzen“, stimmte Kurt Riechmann (FWG) seinen Vorrednern zu. „Lassen wir doch andere Gemeinden die Prozesse führen“ Thema des Tages Ann Sophie genießt den Eurovision Song Contest trotz Lampenfieber. „Ich empfindeeingroßesGefühlderFreiheit. Denn ich mache das, was ich liebe“, sagte die 24-jährige Deutsche. Aktuell plagt sie eine Erkältung – ihr Auftritt am Samstag in Wien scheint aber nicht ernsthaft in Gefahr zu sein. Seite 25 Ann Sophie erkältet und mit Lampenfieber morgens mittags abends 9 15 14 Hin und wieder Wolken nkuepper@zeitungsdesign.de
  • 9. 99European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 9 Lokaler Aufmacher · Auflage 30.000 · Mindener Tageblatt, D
  • 10. 1010European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 10 Betont lokale Titelseite, Auflage 10.000, Emder Zeitung, D Emder Zeitung DieKrummhörnsetztauf Gesundheitstourismusund willdasAngebotausbauen Krummhörn Seite 9 25Ja-,12Nein-Stimmenund eineEnthaltungausdem EmderRatzumMasterplan Emden Seite 3 Wiedergestartet:355 SchulkinderliefeninStaffeln fürihreKlasseüberdenWall Lokaler Sport Seite 19 Tageszeitung für Ostfriesland ⋅ Emden ⋅ Hinte ⋅ Ihlow und Krummhörn AthensollPflicht nachkommen Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sagt, dass sich auch Athen an die Regeln halten muss. Seite 22 FürdieFähren wirdeseng Die Fähren nach Norderney haben derzeit bei Niedrig- wasser kaum Spielraum nach unten. Seite 11 Fergusonkommt nichtzurRuhe Während einer Demonst- ration in der US-Stadt wer- den zwei weiße Polizisten angeschossen. Seite 13 Wenn Sie einmal im Inter- net schauen, was es alles zu „Im Eck” gibt, werden Sie staunen. Da gibt es Straßen mit diesem Namen, Gast- höfe, Cafés und Bistros. Wer es etwas anrüchiger möch- te, könnte eine Bar „Im Eck” besuchen. Wem es da zu heiß wird: Es gibt auch Be- schattungen im Eck. Oder Sie checken in der Unter- kunft mit „Dusche rechts im Eck” ein. Wenn Sie da man nicht anecken! Sie se- hen, „Im Eck” kann ganz schön spannend sein. tagsüber max. 5° Wind in Beaufort 5 Im Eck Wetter Seite 6 Familienanzeigen Seite 7 Kommentare Seite 12 Rat und Rätsel Seite 26 Roman/Wetter Seite 6 Fernsehen Seite 27 DerWolfistda Tier wurde in Ostrhauderfehn gesichtet 4 !1J05IE-iabeaa!:p;K;k;L;l VW-Tarifmitarbeiter erhalten5900Euro 700 Millionen Euro Ausschüttung Wolfsburg. Volkswagen zahlt 5900 Euro Prämie an seine rund 115 000 Haustarif-Mitar- beiter. Der Bruttobetrag für den Erfolg im vergangenen Jahr ist für jeden Beschäftigten gleichhochundwurdegestern in der VW-Betriebsratszeit- schrift „Mitbestimmen“ be- kanntgegeben. Der Bonus fällt kleiner aus als in den Vorjahren: 2011 hat- te es den Rekord von 7500 Eu- ro gegeben, ein Jahr später 300 Euro weniger, zuletzt flossen 6200 Euro. Auch wenn die ak- tuelle Prämie 300 Euro kleiner ausfällt als vor einem Jahr, bleibt die ausgeschüttete Ge- samtsumme mit fast 700 Mil- lionen Euro konstant - denn binnenJahresfristkamenrund 5500 Mitarbeiter hinzu. Die Sonderzahlung hängt am Ge- winn der Kernmarke VW-Pkw, der Betriebsrat hat Verhand- lungsspielraum. WeitererBerichtSeite23 In der Nähe eines Schul- zentrums in Ostrhauder- fehn ist gestern ein neu- gieriger Wolf gesichtet worden. Von dem Tier gehe keine akute Gefahr aus, hieß es. Ein Experte soll es einfangen und in einGehegebringen. WeitererSeite4 GroßeParty fürEmder Wallgeplant Die Jubiläumsfeier dauert ein ganzes Jahr Von Lisa Frankenberger s 0 49 21 / 89 00-403 Emden. Das 400-jährige Be- stehen des Emder Walls im kommenden Jahr soll eine richtig große Sache werden. Vom Frühjahr bis in den spä- ten Herbst soll das Bauwerk, das einst der Verteidigung der Seehafenstadt diente, mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert werden. So zumindest stellt es sich Verwaltungsvor- stand Andreas Docter vor. Und offenbar gibt es einige Mit- streiter, die sich engagieren möchten, um diesen ambitio- nierten Plan umzusetzen. Wie weit die Überlegungen bisher gediehen sind, stellte Docter demKulturausschussvor. ZuletzthatsicheinKreisaus verschiedenen Institutionen, Firmen, Vereinen und Privat- leuten am 17. Februar getrof- fen, um die Pläne zu entwi- ckeln. Insgesamt haben rund 60 Menschen mit am Pla- nungstisch gesessen. Seitdem habe sich schon wieder vieles verändertundneueIdeensind hinzugekommen, sagte Doc- ter. Innerhalb der Verwaltung kümmert sich eine Lenkungs- gruppeumdieUmsetzung. Spätestens bis zum Herbst dieses Jahres soll eine verbind- liche Liste stehen, die alle Pro- jekte aufführt. Besonders wichtig für die Feierlichkeiten um das Wall-Jubiläum ist dem StadtbauratdieBeteiligungder Emder. „Das Projekt kann nur etwas werden, wenn sich die Bürger einbringen”, sagte er und verband damit einen Auf- rufanalle,diebislangnichtda- bei sind. Allerdings betonte er auch, dass jemand, der Ideen einbringt, auch bereit sein müsse,dieseumzusetzen. Lichtkonzepte sollen entwickelt werden Noch nicht geklärt ist die Fi- nanzierung. Auf jeden Fall will Docter vermeiden, dass jeder Einzelne auf Sponsorensuche gehenmuss.„Wirmöchtendas gebündelt in einer Hand hal- ten”, sagte er. Sponsoring sei aber unumgänglich, und auch der Emder Rat müsse zu gege- bener Zeit Gelder freigeben. Docter: „Das werden keine Un- summen.GenaueZahlenkann ich jedoch noch nicht nen- nen.” Im Zusammenhang mit dem Jubiläum soll auch das Thema Licht auf dem Wall wie- der aktuell werden. Man müs- se sich Konzepte überlegen und auch über eine Aufwer- tungder Aufgängeaufdas Ver- teidigungsbauwerk sprechen, kündigte Docter an. Dabei werde der Rat jedoch keines- wegs außen vorgelassen, ver- sicherte er auf Nachfrage der Grünenratsfrau Britta Baum- falk. BerichtSeite8 Bombendrohung inGroßefehn Großefehn. Eine Bombendro- hung gegen die Kooperative Gesamtschule (KGS) in Große- fehn hat die Polizei am Mitt- wochnachmittag in Alarmbe- reitschaft versetzt. Ein Spa- ziergänger hatte einen Droh- brief gefunden und sich sofort an die Polizeistelle in Große- fehngewandt. Im Schulhaus hielt sich zu diesem Zeitpunkt nur noch wenig Personal auf, es waren keine Schüler oder Lehrer mehr vor Ort. Das Gebäude wurde evakuiert, wie auch die benachbarten Wohnhäuser undeinTextilhaus. ggm/red Freitag, 13. März 2015 www.emderzeitung.de 115. Jahrgang, Nr. 61, 1,40 € Minimarkt www.emderzeitung.de Ihr lokaler Kleinanzeigenmarkt auf:
  • 11. 1111European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 11 Betont lokale Titelseite, Auflage 10.000, Emder Zeitung, D IhlowergestehtÜberfallauf GeldinstitutinHoltrop.Er wäreWiederholungstäter Landkreis Aurich Seite 10 EmderSchützencorpsfeiert sein550-jährigesJubiläum mitgroßemFestball Emden Seite 5 BorssumwahrtmitSieg seineChance,Loquardhält langeeinUnentschieden Lokaler Sport Seite 17 Tageszeitung für Ostfriesland ⋅ Emden ⋅ Hinte ⋅ Ihlow und Krummhörn Erwartungenan EU-Sondergipfel Nach den Flüchtlingska- tastrophen sollen in Brüs- sel Hilfsmaßnahmen be- schlossen werden. Seite 14 BelegefürSchuld desCopiloten Die Rekorderauswertung macht deutlich, dass der Mann den Kurs mehrfach korrigierte. Seite 23 Sturmgewehr ausgemustert Die Verteidigungsministe- rin hält das Gewehr G36 in der jetzigen Ausführung für untauglich. Seite 13 Entspannen. Die vielen schrecklichen Nachrichten aus aller Welt einfach mal ausblenden. Wo ist das heute noch möglich? Fern- sehen bietet da nur bedingt Gelegenheit, denn regel- mäßig kommen Nachrich- ten. Spazieren hilft, wenn man das Smartphone zu Hause lässt. Die Badewanne ist ein guter Entspannungs- ort - mit einem guten Buch erst recht. Einziger Wer- mutstropfen: Wer zu viel abschaltet, sitzt irgend- wann im kalten Wasser. tagsüber max. 12° Wind in Beaufort 3 Im Eck Wetter Seite 6 Familienanzeigen Seite 7 Kommentare Seite 12 Rat und Rätsel Seite 26 Roman/Wetter Seite 6 Fernsehen Seite 27 Emder Zeitung 4 !1J05IE-iabeaa!:O;k;k;L;r Baubeginn könnte bereits im August sein. Die Leera- ner Leda-Gruppe mit ih- rem Geschäftsführer Kuno Fischer hat gestern Abend mit großer Mehrheit des Emder Rates den Zuschlag für den Bau eines Vier-Ster- ne-Hotels am Alten Bin- nenhafenbekommen.Auch Oberbürgermeister Bernd Bornemann (SPD) plädier- te für den Leeraner Ent- wurf. „Das ist ein beson- derer Tag für Emdens Stadtentwicklung”, sagte der OB. Er hob noch ein- mal die Qualität der Ange- bote aller drei Bewerber für den Hotelbau hervor. Auch die Sprecher der Fraktio- nen machten deutlich, dass die Wahl nicht leichtgefal- len ist, weil „alle Entwürfe gut waren”, wie es SPD- Fraktionschef Hans-Dieter Haase formulierte. Für die Leda-Gruppe sprach die Architektur, die sich an das EVAG-Gebäude anlehnt, aber auch das Bau-, Finan- zierungs- und Betreiber- konzept. Dies alles über- nimmt die Leda-Gruppe. Für das Angebot der Lee- raner stimmten die Frakti- onen der SPD, Grünen und FDP, der Linken-Ratsherr und ein CDU-Ratsherr. →Kommentar Seite 8 VierSternefür Rat entscheidet sich mehrheitlich für den Leeraner Entwurf denBinnenhafen VierSternefür Rat entscheidet sich mehrheitlich für den Leeraner Entwurf denBinnenhafen DieHälfteallerBahnenstehtstill In Niedersachsen brauchten die Reisenden viel Geduld Hannover/Emden. Das ganz große Chaos ist bislang zwar ausgeblieben,getroffenhatder Bahnstreik Emden aber auch: Zahlreiche Züge fielen gestern aus, die Bahn musste Busse einsetzen, um die Fahrgäste zu befördern. „Wir können nur jedem empfehlen, sich auf un- serer Internetseite zu infor- mieren”, sagte ein Bahnspre- cher gestern auf Anfrage der EmderZeitung. Insgesamt mussten die Rei- senden in Niedersachsen al- lerdings viel Geduld aufbrin- gen. Gestern sind mehr als die Hälfte aller Züge der Deut- schen Bahn in Niedersachsen und Bremen ausgefallen. Die Arbeitsniederlegungen gehen heute Abend weiter. „Wir streiken morgen bis 21.00 Uhr“, sagte der Bezirksvorsit- zende Nord der Lokführerge- werkschaft GDL, Hartmut Pe- tersen. Wo es ging, wichen die Kun- den auf private Wettbewerber aus. Der Anteil privater Bahn- betreiber liegt in Niedersach- sen mit rund 60 Prozent weit über dem Bundesdurch- schnitt, so dass Reisende auf den Regionalstrecken Ham- burg-Hannover-Göttingen, Hamburg-Bremen und Osna- brück-Oldenburg-Wilhelms- haven noch vergleichsweise gutvorankamen. Der Bahnverkehr auf den ostfriesischen Inseln funktio- nierte ohne Probleme: Auf Borkum und Langeoog fuhren die Züge vom Hafen zur Insel- mitte - sie werden von der Ree- derei AG Ems und der Kom- mune betrieben und sind da- mit nicht vom Streik betrof- fen.AuchaufWangeroogefuhr dieeinzigeMeterspurbahnder Deutschen Bahn trotz des StreiksderLokführerweiter. WeitererBerichtSeite22 Busse mussten ran: Die Bahn richtete gestern in Emden ih- renberühmten„Schienenersatzverkehr”ein. EZ-Bild: Klose Zebrastreifenvor Cirksenaschule kommtnundoch Emden. InderFrage,obvorder Grundschule Cirksena ein Zebrastreifen trotz vorhande- ner Tempo-30-Zone möglich ist, hat Oberbürgermeister Bernd Bornemann gestern ein Machtwort gesprochen. „Ich habe entschieden, dass es in diesem einen speziellen Fall möglich ist”, sagte er in einem kurzfristig anberaumten Pres- segespräch. Der Fußgänger- weg solle nun „so zügig wie möglich” in der Cirksenastra- ßeeingerichtetwerden. Wie berichtet, hatten Eltern und Ratsfraktionen gefordert, den Schulweg mit einem Zeb- rastreifen sicherer zu machen. DortgiltaberbereitsTempo30. Von Verwaltungsseite aus galt das bisher als Ausschlusskrite- rium. gwo BerichtSeite8 Donnerstag, 23. April 2015 www.emderzeitung.de 115. Jahrgang, Nr. 94, 1,40 € E-Paper www.emderzeitung.de Nutzen Sie unser digitales Abo!
  • 12. 1212European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 12 Überregionales Thema bei Bedarf, Emder Zeitung, D Emder Zeitung EhemaligesGeländeder GärtnereiKuhlmannin Ihlowsollbebautwerden Ihlow Seite 9 InTholenswehrwirdnach Osterngebuddelt.DieStadt informiertedieAnwohner. Emden Seite 5 RumpfkaderdesBSV Kickersempfängtheute AbenddenFCSchüttorf Lokaler Sport Seite 17 Tageszeitung für Ostfriesland ⋅ Emden ⋅ Hinte ⋅ Ihlow und Krummhörn Heutebesiegelt BundestagMaut Die „Infrastrukturabgabe“ ist ein zentrales Projekt der CSU in der schwarz-roten Koalition. Seite 15 Verbrauchersind inKauflaune Die Verbraucherstimmung steigt erneut an und ist so gut wie zuletzt im Herbst 2001. Seite 23 Saudisgreifenin Bürgerkriegein Saudi-Arabien und arabi- sche Verbündete bombar- dieren die Huthi-Rebellen im Jemen. Seite 16 „Radfahren ist gut, wenn man Probleme mit dem Ischias-Nerv hat!” - Wer diesen Satz immer und im- mer wieder hört, der glaubt ihn irgendwann auch. Erst recht, wenn der miese, fiese Nerv Schmerzen bereitet, die nicht von dieser Welt sind. Eine lockere Tour mit dem Rad soll nun endlich Abhilfe schaffen. Und dann? Kaum vom Rad ab- gestiegen, geht der Schmerz weiter - noch schlimmer als zuvor. Toll. Wirklich toll ... tagsüber max. 8° Wind in Beaufort 5 Im Eck Wetter Seite 6 Familienanzeigen Seite 7 Kommentare Seite 14 Rat und Rätsel Seite 30 Roman/Wetter Seite 6 Fernsehen Seite 31 4 !1J05IE-iabeaa!:P;k;k;l;N Meyer-Werftsteht vorGroßauftrag Es geht angeblich um mehrere Schiffe Papenburg. Die Meyer-Werft in Papenburg steht vor einem Milliardenauftrag. Italienische Zeitungenvermelden,dassdas britisch-amerikanische Kreuzfahrtunternehmen Car- nival Corporation mehrere Schiffe bei Meyer und dem ita- lienischen Konkurrenten Fin- cantieri bestellen will. Carnival giltalsBranchenriese. In der italienischen Presse ist die Rede von zehn Schiffen, in anderen Medien von neun. Das Auftragsvolumen liege zwischen 641 und 732 Millio- nen Euro pro Schiff. Angeblich sollen davon vier in Papen- burg gebaut werden. Als Bau- zeitraum wird 2019 bis 2022 angegeben. Die Werft selbst wollte sich zu den Berichten nicht äußern. Carnival gehört bislang noch nicht zu den Kunden der Meyer Werft, son- dern ließ ausschließlich in Ita- lien und Finnland bauen. Seit August 2014 liegt das operati- ve Geschäft der STX-Werft in TurkuinderHandvonMeyer. Mörderhatsich 28Jahrenach derTatgestellt Karlsruhe. Nach fast 28 Jahren steht ein Karlsruher Mordfall vor seiner unerwarteten Auf- klärung. Nach Angaben der PolizeihatsichEndeFebruarin Basel ein Mann gestellt und angegeben, am 21. Juni 1987 im Karlsruher Hardtwald die 25- jährige Italienerin Antonella B. getötet zu haben. Aufgrund seiner glaubhaften Aussagen ist der 47-Jährige dringend tat- verdächtig. Er wurde inzwi- schen ausgeliefert und sitzt in Untersuchungshaft. „Er stand bis heute nie im Fokus der Er- mittler“, hieß es gestern von SeitenderPolizei. „Essiehtsoaus,alshabederCopilot dasFlugzeugvorsätzlichzum Absturzgebrachtundsozerstört” Brice Robin, Staatsanwaltschaft Marseille Seynes/Düsseldorf/Marseille. Das vorläufige Ergebnis der Er- mittler stürzte die Hinterbliebe- nen gestern noch tiefer in die Ver- zweiflung und versetzte Deutsch- land in einen Zustand der Fas- sungslosigkeit: Der Copilot soll den Airbus 320 am Dienstag be- wusst und mit voller Absicht ge- gen eine Bergwand gesteuert ha- ben. Das legen laut Staatsanwalt- schaft Marseille die Aufnahmen des Sprachrekorders aus dem Cockpitnahe. Ihnen zu Folge habe der Kapi- tän das Cockpit verlassen. Der Co- pilot habe dann die Tür von innen verriegelt, den Autopiloten auf „Sinkflug” gestellt - und fortan nicht mehr reagiert. Nicht auf Funksprüche der Flugsicherung, nicht auf das Klopfen und Trom- meln des Kapitäns an der Tür. „Er atmete ruhig und gleichmäßig bis zum Schluss”, so Staatsanwalt Bri- ce Robin; der Pilot sei also bei Be- wusstsein gewesen. Kurz vor dem Aufprallhättendieelektronischen Systeme die Nähe zum Boden sig- nalisiert, in den letzten Sekunden habe man Schreie der Passagiere gehört. Sie seien bis kurz vor der Katastropheahnungslosgewesen. Gestern um 10.53 Uhr stand die Republik für eine Minute still. Zu dieser Zeit war der Funkkontakt abgebrochen. Die ersten Angehö- rigen kamen an die Stelle des Ab- sturzes. Ihnen eröffnete sich ein grauenvoll schönes Bergmassiv nahe dem Ort Le Vernet (Foto: dpa). Die Absturzursache kannten siezudieserZeitnochnicht. sb BerichtSeiten26und27 Freitag, 27. März 2015 www.emderzeitung.de 115. Jahrgang, Nr. 73, 1,40 € Minimarkt www.emderzeitung.de Ihr lokaler Kleinanzeigenmarkt auf:
  • 13. 1313European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 13 Reguläre Titelseite Titelseite, Rheinische Post, D Allianz für Ausbildung soll Lehrlings-Mangel lindern BERLIN (jaco) Der Ausbildungspakt zwischen Wirtschaft und Bundesre- gierung soll neu gestaltet werden. Wegen hoher Studentenzahlen ha- ben Betriebe häufig Probleme, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. In einer neuen Allianz soll dieser Azubi-Mangel nun bekämpft werden. Die Bundesregierung hofft dabei auf den Deutschen Gewerk- schaftsbund (DGB). „Der DGB wird sich an der von der Bundesre- gierung angekündigten Allianz für Aus- und Weiterbildung beteiligen, wenn wir entscheidende Verbesserungen für die Ausbil- dungschancen der Jugendlichen vereinbaren können“, sagte Elke Hannack, stellvertretende DGB- Vorsitzende. In Zukunft müsse es eine Ausbildungsgarantie geben. Zudem müssten die Warteschleifen beim Übergang in den Beruf abge- baut und die Qualität der Ausbil- dung verbessert werden. Die Partner des bisherigen Aus- bildungspakts legten gestern ihren Bilanzbe- richt für das Jahr 2013 vor. Insgesamt seien 66 600 neue Ausbil- dungsplätze eingewor- ben und 39 100 neue Betriebe als Ausbil- dungsorte gewonnen worden. Im Jahr 2010 hatte der DGB seine Beteiligung am Ausbildungspakt zurückgezogen, weil er sich mit den Arbeitgebern nicht über die Ausbildungs-Bedin- gungen einigen konnte. Leitartikel Seite A2 Wirtschaft Seite B 1 „Wir müssen eine Ausbil- dungsgarantie einführen“ Elke Hannack DGB-Vize Mehr Übergriffe auf Bahnmitarbeiter KÖLN (erer) Die Zahl der tätlichen Übergriffe auf Bahnmitarbeiter ist nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft im Jahr 2013 deutschlandweit auf 814 gestiegen. Das sind 100 mehr als 2012. Die Ge- werkschaft der Polizei (GdP) berich- tet zudem von 390 Gewaltdelikten gegenüber Bahnpolizisten in NRW imJahr2013.„BeiAngriffenaufPoli- zisten sind die Bahnpolizisten am häufigsten betroffen“, erklärte GdP- Vize Jörg Radek. Um die gefühlte Si- cherheitvonMitarbeiternundFahr- gästen zu erhöhen, wurde die Initia- tive „Subjektive Sicherheit im Schie- nenverkehr“ ins Leben gerufen. Nordrhein-Westfalen Seite A3 Chemie-Industrie zahlt 3,7 Prozent mehr Lohn HANNOVER (maxi) Die IG Bergbau Chemie Energie und die Arbeitgeber haben sich auf einen neuen Tarifab- schluss für die 550000 Beschäftigten der chemischen Industrie geeinigt. Die Arbeitnehmer bekommen 3,7 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 14 Monaten. Die Unter- nehmen können per Betriebsverein- barung die Lohnerhöhung um bis zu zwei Monate verschieben. Mit der unbefristeten Übernahme aller Aus- zubildenden konnte sich die IG BCE nicht durchsetzen. Allerdings soll die Azubi-Zahl um 200 pro Jahr steigen. Wirtschaft Seite B 1 Ex-Minister Linssen zu Konto-Affäre: „IchwollteMuttereinenGefallentun“ Der frühere NRW-Finanz- minister Helmut Linssen (CDU) steht unter Druck, weil er Vermögen seiner Eltern auf den Bahamas angelegt hat. Erstmals nennt er sein Motiv. VON DETLEV HÜWEL, EVA QUADBECK UND THOMAS REISENER DÜSSELDORF Helmut Linssen, NRW- Finanzminister von 2005 bis 2010, räumt ein, dass er Ende der 1990er Jahre ein Vermögen seiner Eltern auf den Bahamas geparkt hat. „Bei dem Geld handelt es sich um priva- tes Vermögen meiner verstorbenen Eltern, das unsere Familie steuer- lich korrekt erwirtschaftet hat“, sag- te Linssen. Auf die Frage nach dem Warum sagte er gestern gegenüber unserer Zeitung: „Ich wollte meiner Mutter einen Gefallen tun.“ Wie der „Stern“ berichtete, zahlte Linssen 829322 D-Mark (424025 Euro) bei der Bank HSBC Trink- aus & Burkhardt in Luxemburg ein. Von dort floss das Geld an eine Briefkastenfirma auf den Bahamas, die das Geld ab 1997 anonym ver- waltete. Die Firma war später in Panama registriert. Linssen betonte gestern erneut: „Ich habe keine Steuern hinterzogen.“ Er habe auch keine Steuernachzahlungen zu leis- ten gehabt. Die Staatsanwaltschaft Bochum bestätigte, dass ein frühe- res Verfahren in dieser Sache einge- stellt wurde. Linssens Vater starb 1961, seine Mutter 2004 im Alter von 97 Jahren. Damals schloss Linssen sein Trink- aus-Konto. Er soll eine letzte Bar- zahlung von der Luxemburger Bank über 141113 Euro erhalten haben. Zu den Details seiner Offshore-Ge- schäfte will Linssen nichts sagen. Obwohl er offenbar straf- und steuerrechtlich unbescholten ist, wird Linssen bundesweit kritisiert. Unionsfraktionschef Volker Kauder sagte, dafür habe er „kein Verständ- nis“. Zugleich kritisierte er die „ständigen Durchstechereien“ aus Behörden: „Das untergräbt das Ver- trauen zum Staat.“ Linssen müsse „sagen, woher das Geld kam, das er auf den Bahamas angelegt hatte“, forderte die Vorsitzende des Finanz- ausschusses des Bundestags, Ingrid Arndt-Brauer (SPD). Auch André Stinka, Generalsekretär der NRW- SPD, will eine Erklärung – „sonst macht sich Linssen als Finanzpoliti- ker unglaubwürdig“. Reiner Prig- gen, Fraktionschef der Grünen im Landtag, meinte: „Linssens auswei- chende Erklärungen passen nicht zu seinen wichtigen Ämtern als Fi- nanzchef der RAG-Stiftung und als Bundesschatzmeister der CDU.“ Andreas Riegel (Transparency In- ternational) sagte: „Mit seinem weit- gehenden Schweigen zu der Off- shore-Affäre trägt Helmut Linssen wesentlich zur Politikverdrossenheit in Deutschland bei.“ CDU-General- sekretär Peter Tauber verteidigte Linssen indirekt: „Er leistet eine gute Arbeit als Schatzmeister.“ Nach An- sicht des Vorsitzenden der NRW- Linkspartei, Rüdiger Sagel, hat Lins- sen „ordentlich Dreck am Stecken“. Leitartikel Seite A2 Wirtschaft Seite B 3 0:00 AM DIE BELIEBTESTE SPIELE-APP Hätten Sie‘s gewusst? Rund 10,2 Millionen Menschen spielen in Deutschland auf dem Smartphone oder Tablet „Quizduell“. Nun soll auch eine Fernseh-Sendung kommen. Panorama QUELLE: QUIZDUELL | GRAFIK: RADOWSKI 1 – Im Labor Wie nennt man den Bereich der Mathematik, bei dem man vor allem mit natür- lichen Zahlen in den vier Grundrechenarten rechnet? 3 – Draußen im Grünen Was ist kein Pilz? 6 – Wunder der Technik Wie nennt man einen Funkmeldeempfänger noch? Antworten 4 – Musik und Hits Wer schrieb die Original- Version des berühmten Songs „Hallelujah“? 5 - Glaube und Religion Was ist eine Kippa? 2 – Körper und Geist Welches Symptom ist typisch für eine psychotische Person? A Logik A Hallimasch A Rufus Wright A Jesu Grab ABimmelding 1D,2B,3D,4B,5B,6D AGedächtnis- schwund C Stochastik C Trüffel C Bob Dylan C Heiliger Stein für Muslime C Telefon C Muskel- schwäche B Algebra B Morchel B Leonard Cohen Bjüdischer Kopfschmuck B Radar B Wahnvor- stellungen D Arithmetik D Mistel D Jeff Buckley D Schamani- sche Gebets- trommel D Pager D Verwasche- ne Sprache Form Die Selbstanzeige gegen- über dem Finanzamt kann formlos erfolgen. Inhalt Der Sachverhalt muss voll- ständig dargelegt werden. Schon bei kleinen Fehlern kann die Selbstanzeige unwirksam werden. Frist Nötig ist die lückenlose Of- fenlegung aller Einkünfte – für je- deseinzelnederletztenzehnJahre und für jede Steuerart. KleineFehlermachendie Selbstanzeige zunichte STEUERVERGEHEN Helmut Linssen (71) FOTO: DPA EU-Parlament stärkt Fluggast-Rechte STRASSBURG (dpa) Flugpassagiere sollen nach dem Willen des EU-Par- laments auf Kurzstrecken schon ab drei Stunden Verspätung mit 300 Euro entschädigt werden. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, den das Parlament gestern in Straßburg mit großer Mehrheit verabschiedete. Die Kommission will dagegen erst ab fünf Stunden Verspätung Ent- schädigungen zugestehen. Jetzt müssen sich die Abgeordneten mit den EU-Regierungen auf einen Kompromiss einigen. Die Kommission ist aus Rücksicht auf Fluggesellschaften gegen zu kurze Fristen für Entschädigungs- zahlungen. Luftverkehrsverbände nannten die Entscheidung unver- antwortlich. Für Verbraucher be- deute der Entwurf vor allem teurere Flüge, sagte Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Auch EU-Verkehrskommissar Siim Kallas warnte vor einem Anstieg der Ticketpreise. Er glaube nicht, dass es vor den Europawahlen im Mai zu einer Einigung komme. Ab fünf Stunden Verspätung soll es nach dem Willen des EU-Parla- ments für Mittelstreckenflüge 400 Euro und ab sieben Stunden für Langstreckenflüge 600 Euro Ent- schädigung geben. Die Kommission hatte deutlich längere Zeiten vorge- schlagen. Begründung: Man müsse den Airlines genügend Zeit lassen, um Pannen zu beheben. Nach den Vorschlägen der EU-Kommission würden nach Angaben des ver- kehrspolitischen Sprechers der Grünen, Michael Cramer, etwa 70 Prozent der Passagiere von Kurz- streckenflügen bei Verspätungen leer ausgehen. Mit der Neuregelung der Passa- gierrechte soll eine Richtlinie der EU von 2004 nachgebessert werden, die nach Meinung von Verbraucher- schützern zu viele Schlupflöcher bietet. Auch zahlreiche Urteile des Europäischen Gerichtshofes aus den vergangenen Jahren werden da- bei berücksichtigt. Leitartikel Seite A2 Wirtschaft Seite B 1 Die Abgeordneten wollen bis zu 600 Euro Entschädigung bei Verspätungen. BeidreiStundenVerspätungsolles300 Euro Entschädigung geben. FOTO: DPA Düsseldorf rettet Schauspielhaus vor Insolvenz DÜSSELDORF (abo/arl) In einer tur- bulenten Sitzung haben Düssel- dorfs Oberbürgermeister Dirk El- bers (CDU) und NRW-Kulturminis- terin Ute Schäfer (SPD) die Führung des Schauspielhauses wegen finan- ziellen Missmanagements entlas- sen. Damit scheidet der langjährige Geschäftsführer Manfred Weber, der auch den Theaterbetrieb seit ei- nem Jahr übergangsweise leitet, zum 1. März aus. Neuer Intendant bis zur Spielzeit 2016/17 wird der frühere Theaterchef Günther Bee- litz. Weber wird vorgeworfen, ein ungeplantes Defizit von 5,4 Millio- nen Euro verschuldet zu haben. Stadt und Land haben jetzt den Fehlbetrag je zur Hälfte beglichen, um eine Insolvenz zu vermeiden. Kultur Seite D 5 ZEITUNG FÜR POLITIK UND CHRISTLICHE KULTUR KURZNACHRICHTENDIENST CDU-General Peter Tauber beantwortet Fragen im Twitter-Interview. Seite A4 OLYMPIA Der Zeitplan für die Winterspiele in Sotschi und die deutschen Goldhoffnungen. Seite D 3 KLEVE LOKALES 48-Meter-Kran in Klever City abgebaut Das „Nadelöhr“ auf der Gro- ßen Straße in der Klever Fuß- gängerzone ist Geschichte. DerH&M-AnbauwirdimMärz vollendet. Anschließend wird die komplette Filiale in vier Innnenausbau-Abschnitten neu gestaltet. Das Geschäft bleibt jedoch geöffnet. SEITEC1 ERLEBNIS NIEDERRHEIN Die RP gibt Tipps fürs Wochenende Immer am Donnerstag widmet sich die Rheinische Post den Ausgehtipps. SEITEC4 SPORT LOKAL Andreas Voss geht nächsten Schritt Der frühere Profi wird nächste Saison Trainer bei der Gocher Viktoria. SEITED4 ZITAT „Kirchemusspolitisch sein.AberKirchesoll nichtPolitikmachen.“ KatrinGöring-Eckardt,Grünen-Frakti- onschefinundinderEKD-Synodeaktiv WETTER Mild und immer wieder etwas Sonne NachmittagVormittag °° 106 RP-ONLINE.DE RP KONTAKT Anzeigenannahme 0800 2 11 50 50 (kostenlos), Montag–Freitag 8–18 Uhr Leserservice 0800 32 32 333 (kostenlos), Mo.–Fr. 6.30–16 Uhr, Sa. 6.30–12 Uhr www.rp-online.de/service Auf der Suche nach einem Nach- folgeformat für die kriselnde Sen- dung „Wetten, dass..?“ setzt das ZDFaufAktualität.DieLanz-Show wird ersetzt durch einen „Fiskal- Check“. Die Teilnehmer nehmen in einem Beichtstuhl Platz, der zu diesem Zweck vom Finanzamt ei- gens auch für Nicht-Katholiken zugelassen wurde und zur Sicher- heit an einen Lügendetektor ge- koppelt ist. Dort können sie ihre Steuersünden bekennen. Das Mil- lionenkonto auf den Bahamas ist dabei genauso gern gesehen wie die frisierte Kilometerabrech- nung. Wer den Fiskus auf die origi- nellste Art hinters Licht geführt hat, erhält Absolution. Unter den übrigen Teilnehmern werden vor ihrer öffentlichen Hinrichtung ak- tuelle Steuer-CDs verlost. bee LINKS AUSSEN DONNERSTAG, 6. FEBRUAR 2014 € 1,30 JAHRGANG 69 NR.31,KLE 4 190587 701301 4 0 0 0 6
  • 14. 1414European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 14 Lokal modifizierte Titelseite, Rheinische Post, D Der frühere NRW-Finanzminister Hel- mut Linssen (CDU, 71). FOTO: DPA Allianz für Ausbildung soll Lehrlings-Mangel lindern BERLIN (jaco) Der Ausbildungspakt zwischen Wirtschaft und Bundesre- gierung soll neu gestaltet werden. Wegen hoher Studentenzahlen ha- ben Betriebe häufig Probleme, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. In einer neuen Allianz soll dieser Azubi-Mangel nun bekämpft werden. Die Bundesregierung hofft dabei auf den Deutschen Gewerk- schaftsbund (DGB). „Der DGB wird sich an der von der Bundesre- gierung angekündigten Allianz für Aus- und Weiterbildung beteiligen, wenn wir entscheidende Verbesserungen für die Ausbil- dungschancen der Jugendlichen vereinbaren können“, sagte Elke Hannack, stellvertretende DGB- Vorsitzende. In Zukunft müsse es eine Ausbildungsgarantie geben. Zudem müssten die Warteschleifen beim Übergang in den Beruf abge- baut und die Qualität der Ausbil- dung verbessert werden. Die Partner des bisherigen Aus- bildungspakts legten gestern ihren Bilanzbe- richt für das Jahr 2013 vor. Insgesamt seien 66 600 neue Ausbil- dungsplätze eingewor- ben und 39 100 neue Betriebe als Ausbil- dungsorte gewonnen worden. Im Jahr 2010 hatte der DGB seine Beteiligung am Ausbildungspakt zurückgezogen, weil er sich mit den Arbeitgebern nicht über die Ausbildungs-Bedin- gungen einigen konnte. Leitartikel Seite A2 Wirtschaft Seite B 1 „Wir müssen eine Ausbil- dungsgarantie einführen“ Elke Hannack DGB-Vize Digitalisierung bringt Exporte von 50 Milliarden Euro DÜSSELDORF (frin) Die moderne In- formations- und Kommunikations- technologie hat allein 2012 zusätzli- che Exporte in Höhe von 50 Milliar- den Euro ausgelöst. Das geht aus ei- ner Studie des Branchenverbands Bitkom hervor. Am stärksten profi- tiert die Automobilindustrie mit zu- sätzlichen Exporten in Höhe von zehn Milliarden Euro von der Digi- talisierung. Weltweit sorgt der deut- sche Beitrag danach für eine zusätz- liche Wirtschaftsleistung von 192 Milliarden Euro. Hierzulande trug die Digitalisierung 145 Milliarden Euro zur Wertschöpfung bei. „Das sind fast sechs Prozent der gesam- ten bundesdeutschen Wertschöp- fung“, sagte Dieter Kempf, Präsi- dent des Branchenverbands. Stimme des Westens Seite A2 Mehr Übergriffe auf Bahnmitarbeiter KÖLN (erer) Die Zahl der tätlichen Übergriffe auf Bahnmitarbeiter ist nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft im Jahr 2013 deutschlandweit auf 814 gestiegen. Das sind 100 mehr als 2012. Die Ge- werkschaft der Polizei (GdP) berich- tet zudem von 390 Gewaltdelikten gegenüber Bahnpolizisten in NRW 2013. „Bei Angriffen auf Polizisten sind die Bahnpolizisten am häufigs- ten betroffen“, erklärte GdP-Vize Jörg Radek. Um die gefühlte Sicher- heit von Mitarbeitern und Fahrgäs- ten zu erhöhen, wurde die Initiative „Subjektive Sicherheit im Schienen- verkehr“ ins Leben gerufen. Nordrhein-Westfalen Seite A3 Neugründung Der berühmte Düsseldorfer Schauspieler Gustaf Gründgens wurde 1947 erster Ge- neralintendant der Düsseldorfer Bühnen. Neubau Nach Plänen des Düssel- dorfer Architekten Bernhard Pfau wurde das neue Schauspielhaus zwischen 1965 und 1969 gebaut. IntendantenPrägendwarennach Gründgens vor allem Günther Bee- litz und Volker Canaris. Gustaf Gründgens als Gründer nach dem Krieg SCHAUSPIELHAUS Das Düsseldorfer Theater. FOTO: DPA Linssen nach Konten-Affäre unter Druck DÜSSELDORF (hüw/qua/tor) Helmut Linssen, NRW-Finanzminister von 2005 bis 2010, räumt ein, dass er Ende der 1990er Jahre ein Vermögen seiner Eltern auf den Bahamas ge- parkt hat. „Bei dem Geld handelt es sich um privates Vermögen meiner verstorbenen Eltern, das unsere Fa- milie steuerlich korrekt erwirtschaf- tet hat“, sagte Linssen. Auf die Frage nach dem Warum sagte er unserer Zeitung: „Ich wollte meiner Mutter einen Gefallen tun.“ Wie der „Stern“ berichtete, zahlte Linssen 829322 D-Mark (424025 Euro) bei der Bank HSBC Trink- aus&Burkhardt in Luxemburg ein. Von dort floss das Geld an eine Briefkastenfirma auf den Bahamas, die das Geld ab 1997 anonym ver- waltete. Die Firma war später in Panama registriert. Linssen betonte gestern erneut: „Ich habe keine Steuern hinterzogen.“ Er habe auch keine Steuernachzahlungen leisten müssen. Die Staatsanwaltschaft Bo- chum bestätigte, dass ein früheres Verfahren in dieser Sache eingestellt wurde. Linssens Vater starb 1961, seine Mutter 2004 im Alter von 97 Jahren. Damals schloss Linssen sein Trink- aus-Konto. Er soll eine letzte Bar- zahlung von der Luxemburger Bank über 141113 Euro erhalten haben. Zu den Details seiner Offshore-Ge- schäfte will Linssen nichts sagen. Obwohl er wohl straf- und steuer- rechtlich unbescholten ist, wird Linssen kritisiert. Unionsfraktions- chef Volker Kauder sagte, er habe für den Vorgang „kein Verständnis“. Die Chefin des Finanzausschusses, Ingrid Arndt-Brauer (SPD), sagte, Linssen müsse „sagen, woher das Geld kam, das er auf den Bahamas angelegt hatte“. Auch André Stinka, Generalsekretär der NRW-SPD, will eine Erklärung: „Sonst macht er sich unglaubwürdig.“ Grünen-Frakti- onschef Reiner Priggen meinte: „Linssens ausweichende Erklärun- gen passen nicht zu seinen Ämtern als Finanzchef der RAG-Stiftung und CDU-Schatzmeister.“ Leitartikel Seite A2 Wirtschaft Seite B 3 Der frühere NRW-Finanzminister wollte das Erbe seiner Eltern schützen. In einer turbulenten Sit- zung haben Düsseldorfs OB Dirk Elbers (CDU) und NRW-KulturministerinUte Schäfer (SPD) die Spitze des Schauspielhauses we- gen finanziellen Missma- nagements entlassen. Die Stadt muss jetzt das Millio- nendefizit ausgleichen. VON ANNETTE BOSETTI UND ARNE LIEB DÜSSELDORF Die schwere wirt- schaftliche Krise des Düsseldorfer Schauspielhauses hat Konsequen- zen. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) und Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) haben gestern Schauspiel- chef Manfred Weber den Laufpass gegeben. Der langjährige Geschäfts- führer, der das Theater seit rund ei- nem Jahr übergangsweise auch künstlerisch leitet, scheidet zum 1. März aus. Bis zum Ende der Spiel- zeit 2015/16 wird Günther Beelitz das Theater als neuer Interims-In- tendant führen. Der 1939 geborene Regisseur war bereits von 1976 bis 1986 Generalintendant in Düssel- dorf. Ein neuer Geschäftsführer soll unterdessen die Finanzen des Hau- ses regeln. Zur Spielzeit 2016/17 soll ein neuer Intendant antreten. Stadt und Land, die beiden Ge- sellschafter, beklagen erhebliche Mängel in der Geschäftsführung des Schauspielhauses. Sie waren dem Aufsichtsrat in Zusammenhang mit einem Millionendefizit im vergan- genen Jahr bekannt geworden. Im Mai hatte Geschäftsführer Weber ein Defizit von 5,4 Millionen Euro für den Jahresabschluss 2012 ange- meldet. Das Minus war so groß, dass das Haus zeitweise vor der Zah- lungsunfähigkeit stand. Stadt und Land mussten schließlich eingrei- fen und das Defizit mit Sonderzah- lungen von je 2,7 Millionen Euro be- gleichen. Die Gesellschafter gehen von weiteren Defiziten in diesem und im kommenden Jahr aus. Weil Geschäftsführer Weber Rückfragen nicht schlüssig beant- worten konnte, regte die Ministerin eine Prüfung des Hauses an. „Der Untersuchungsprozess warf immer wieder neue Fragen und Probleme auf“, berichtete Schäfer gestern bei einer Pressekonferenz im Schau- spielhaus, zu der die Gesellschafter kurzfristig eingeladen hatten. Die Prüfung habe deutlich länger ge- dauert als geplant. „Das ist der Komplexität der Vorgänge geschul- det, vor allem aber der Tatsache, dass es erhebliche Defizite im Rech- nungswesen und Controlling gibt“, sagte Schäfer. Deshalb habe man sich zur „einvernehmlichen Tren- nung“ von Weber entschlossen. Dem Theater steht nun eine Übergangszeit von zwei weiteren Jahren bevor. Seit Intendant Staffan Holm im November 2012 wegen ei- nes Burn-outs seinen Abschied er- klärte, suchen Stadt und Land nach einem neuen Intendanten. Zu- nächst war eine Findungskommis- sion gescheitert, weil Namen von Bewerbern bekannt wurden. Nun liegt die Suche in der Hand weniger Spitzenbeamter. Angesichts der massiven Wirtschaftsprobleme sei es aber derzeit nicht möglich, einen neuen Leiter zu finden, sagte Ober- bürgermeister Elbers. „Wir bekom- men keine starke Persönlichkeit.“ Der erfahrene Theatermann Bee- litz soll nun zunächst Ruhe in das Schauspielhaus bringen. Er wird in der kommenden Spielzeit den Spielplan umsetzen, den Weber vor- bereitet hat. Dessen künstlerisches Konzept war viel gelobt worden: Es war ihm bereits in dieser Spielzeit gelungen, mit populäreren Stoffen die zuletzt dramatisch gesunkene Auslastung zu verbessern. Der neue Geschäftsführer Alexander von Ma- ravic, Jahrgang 1949, hat unterdes- sen die Aufgabe, mit Hilfe von Bera- tern die kaufmännische Verwaltung zu verbessern, um die neue Inten- danz vorzubereiten. Maravic war bis 2011 Geschäftsführender Direktor der Oper Leipzig. Den 300 Mitarbeitern des Schau- spielhauses verkündeten Schäfer und Elbers ihre Entscheidung bei ei- ner Belegschaftsversammlung. Die Mitarbeiter hatten sich noch am Wochenende in einem offenen Brief für Weber ausgesprochen und „kul- turpolitische Machtkämpfe auf dem Rücken des Theaters“ kritisiert. Schäfer sagte, sie habe Verständnis für das Schreiben. „Es gibt keine Kri- tik der Träger des Theaters an der Qualität der künstlerischen Arbeit.“ Kultur Seite C 1 EU-Parlament stärkt Rechte der Fluggäste STRASSBURG (dpa) Flugpassagiere sollen nach dem Willen des EU-Par- laments auf Kurzstrecken schon ab drei Stunden Verspätung mit 300 Euro entschädigt werden. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, den das Parlament gestern in Straßburg mit großer Mehrheit verabschiedete. Die Kommission will dagegen erst ab fünf Stunden Verspätung Ent- schädigungen zugestehen. Jetzt müssen sich die Abgeordneten mit den EU-Regierungen auf einen Kompromiss einigen. Leitartikel Seite A2 Wirtschaft Seite B 1 Vor Journalisten erklären Düsseldorfs OB Dirk Elbers und NRW-Kulturministerin Ute Schäfer die Entlassung der Führung des Schauspielhauses. FOTO: ANDREAS BRETZ StadtrettetSchauspielhausvorInsolvenz ZEITUNG FÜR POLITIK UND CHRISTLICHE KULTUR KURZNACHRICHTENDIENST CDU-General Peter Tauber beantwortet Fragen im Twitter-Interview. Seite A4 OLYMPIA Der Zeitplan für die Winterspiele in Sotschi und die deutschen Goldhoffnungen. Seite B 6 DÜSSELDORF LOKALES Dreischeibenhaus: HPP will Freifläche Das Architekturbüro HPP will das Baufeld 4 neben dem denkmalgeschützten Hoch- haus frei halten, um dessen So- litär-Wirkung zu erhalten. SEITED1 GERICHT Kinderverwahrlost– Mutter bestraft Die fünffache Mutter hatte sich nicht um die Kinder ge- kümmert. Die sind jetzt bei Pflegeeltern. SEITED4 SPORT „Werden Fortuna nicht verkaufen“ Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstandschef des Fußball-Zweitligisten erteilen dem Investoren-Modell nach Berliner Muster eine klare Ab- sage. SEITEB7 ZITAT „Kirchemusspolitisch sein.AberKirchesoll nichtPolitikmachen.“ KatrinGöring-Eckardt,Grünen-Frakti- onschefinundinderEKD-Synodeaktiv WETTER Mild und immer wieder etwas Sonne NachmittagVormittag °° 106 RP-ONLINE.DE RP KONTAKT Anzeigenannahme 0800 2 11 50 50 (kostenlos), Montag–Freitag 8–18 Uhr Leserservice 0800 32 32 333 (kostenlos), Mo.–Fr. 6.30–16 Uhr, Sa. 6.30–12 Uhr www.rp-online.de/service Auf der Suche nach einem Nach- folgeformat für die kriselnde Sen- dung „Wetten, dass..?“ setzt das ZDFaufAktualität.DieLanz-Show wird ersetzt durch einen „Fiskal- Check“. Die Teilnehmer nehmen in einem Beichtstuhl Platz, der zu diesem Zweck vom Finanzamt ei- gens auch für Nicht-Katholiken zugelassen wurde und zur Sicher- heit an einen Lügendetektor ge- koppelt ist. Dort können sie ihre Steuersünden bekennen. Das Mil- lionenkonto auf den Bahamas ist dabei genauso gern gesehen wie die frisierte Kilometerabrech- nung. Wer den Fiskus auf die origi- nellste Art hinters Licht geführt hat, erhält Absolution. Unter den übrigen Teilnehmern werden vor ihrer öffentlichen Hinrichtung ak- tuelle Steuer-CDs verlost. bee LINKS AUSSEN DONNERSTAG, 6. FEBRUAR 2014 € 1,30 JAHRGANG 69 NR.31,D-MW 4 190586 801309 4 0 0 0 6
  • 15. 1515European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 15 Lokal modifizierte Titelseite, Rheinische Post, D Kultur DONNERSTAG, 6. FEBRUAR 2014 RP-ONLINE.DE/KULTUR KONZERT Der Chansonnier Charles Aznavour feiert seinen 90. Geburtstag am 22. Mai mit einem Konzert in Berlin. Das Tribunal gestern im Schauspiel: v.l. Stadtsprecherin Natalia Fedossenko, OB Dirk Elbers, Ministerin Ute Schäfer (SPD) und ihre Sprecherin Stephanie Paeleke. FILM Heute beginnt die 64. Berlinale, bei der mehr als 400 Filme gezeigt werden. Gleich mehrere Werke thematisieren das Leiden von Kindern. Die Abberufung des Geschäftsführers und Übergangsintendanten Manfred Weber zeigt das ganze Ausmaß der Krise. Betroffen ist nicht allein das Düsseldorfer Schauspielhaus. Der Offenbarungseid eines überforderten Dezernenten VON ANNETTE BOSETTI UND LOTHAR SCHRÖDER DÜSSELDORF Es ist das letzte Aufge- bot: In Düsseldorf soll mit Günther Beelitz ein 75-jähriger Ex-Intendant die Dinge richten, die Dinge, die gravierender nicht sein könnten. Bei allem Respekt vor Beelitz: Wie soll er eines der größten deutschen Sprechtheater, das sich in einer sei- ner größten Krisen befindet, wieder zu neuem Glanz führen? Und das binnen zwei Jahren. Statt Krisenma- nagement muss man eine Hinhalte- taktik zur Kenntnis nehmen, die für Unruhe am Schauspielhaus gesorgt hat und letztlich für die schlechte Finanzlage mit verantwortlich ist. Ein Haus, in dem die Personal- und Finanzpolitik stärker themati- siert werden als die künstlerische Staatskanzlei wechselte. Erwins neuer Mann war Hans-Georg Lohe, Jurist und Kunstfreund, in seinem Auftreten aber eher Bürokrat mit ge- ringer Neigung zur Gestaltung. Das war unter Erwin auch nicht nötig, da dieser selbst das Feld der Kultur gern und mitunter auch spektakulär für sich beanspruchte – etwa mit der Einrichtung einer alle vier Jahre stattfindenden Quadriennale, ei- nem mit 55000 Euro dotierten neu- en Kunstpreis sowie der Verdopp- lung des Heine-Preisgeldes auf 50000 Euro. Sein Nachfolger, Ober- bürgermeister Dirk Elbers, hat bis heute keine rechte Nähe zu Kunst und Kultur der Stadt finden können und so seinem Kulturdezernent Lohe einen Freiraum gegeben, den dieser kaum zu gestalten wusste. Das zeigt sich an mehreren Bei- spielen, besser gesagt: Dauerbau- stellen der Düsseldorfer Kulturpoli- tik. Dazu gehört neben der noch im- mer fehlenden Betriebserlaubnis für die Oper (wobei der Kulturdezer- nent zu wenig Einfluss auf den Bau- dezernenten genommen hat) das Zaudern bei der Suche nach einem neuen Generalmusikdirektor der Tonhalle. Andrey Boreyko verlässt Düsseldorf im Sommer; ein Nach- folger aber ist längst nicht in Sicht, ein namhafter schon gar nicht. Viele Fragen sind auch für die Zukunft des NRW-Forums ungeklärt, nach- dem das Land seine Mitfinanzie- rung gestrichen hat. Für „attraktive Lösungen“ sei er offen, erklärte Lohe seinerzeit. Von eigenen Ideen allerdings war keine Rede. Bisweilen schien Lohe aber Handlungshoheit beweisen zu wollen, was zu Überre- aktionen führte. Die allzu frühzeiti- ge Verlängerung des Vertrags mit Tonhallen-Intendant Michael Be- cker bis zum Jahr 2019 gilt als über- zogen. Die Krise des Schauspielhau- ses ist die mögliche Folge eines Ge- staltungsvakuums. Dass Lohe ges- tern beim Krisengipfel nur unter den Zuschauern saß, war darum mehr als nur ein Sinnbild. Dass er in der kommenden Woche bei der an- stehenden Dezernenten-Wahl im Amt bestätigt wird, scheint weder vorstellbar noch für die Stadt und ihre Kultur wünschenswert zu sein. ANALYSEDie Krise um das Düsseldorfer Schauspielhaus ist das Ergebnis einer schwachen und verzagten Kulturpolitik. Das Vakuum ist mit dem Tode des früheren Oberbürgermeisters Joachim Erwin entstanden und konnte vom Kulturdezernenten Hans-Georg Lohe nie ausgefüllt werden. Arbeit, vergrault sein Publikum. Das bringt Mindereinnahmen im Jah- resbudget. Schon als der Vorgänger des geschassten Intendanten, Staf- fan Holm, der 2012 wegen Burn- Outs sein Amt aufgab, hätte man den Prozess moderieren müssen. Vielleicht wäre es nicht erst so weit gekommen, wenn der Kulturdezer- nent sich beizeiten um sein Füh- rungspersonal gekümmert hätte. Die Kulturpolitik war bereits 2008 mit dem Tod vom damaligen Ober- bürgermeister Joachim Erwin in Schieflage geraten. Erwin hatte mit seinem stets selbstsicher und wort- gewandt auftretenden Kulturdezer- nenten Hans-Heinrich Grosse- Brockhoff seine Schwierigkeit ge- habt und dürfte nicht traurig gewe- sen sein, als dieser ab 2005 als Kul- turstaatssekretär des Landes in die Hans-Georg Lohe, Kulturde- zernentstehtzur Diskussion. Manfred Weber, Geschäftsführer und Intendant, muss gehen. Alexander von Maravic wird kaufmännischer Geschäftsführer. Günther Beelitz, 75-jähriger Ex-In- tendant, soll das Theater retten. nicht vorher an – trotz regelmäßiger Prüfungen? Dazu wurde nichts ge- sagt. Diese Frage sollen die nun en- gagierten Wirtschaftsprüfer beant- worten, deren Gutachten zunächst dem Aufsichtsrat vorgestellt werden wird. Auf die neue kaufmännische Leitung wartet in jedem Fall viel Ar- beit. Wer die Aufführung im Schau- spielhaus miterlebte, die bohren- den Fragen der Journalisten, von denen viele den Podiumsgästen of- fenbar zu detailliert erschienen und unbeantwortet blieben, hatte am Ende ein ungutes Gefühl. Das tradi- tionsreiche Düsseldorfer Schau- spielhaus, das größte Sprechtheater des Landes NRW, wird noch für Jah- re eine Baustelle bleiben. Eine Verantwortung des Auf- sichtsrats, der die Geschäftsführung kontrollieren soll, wiesen Ministerin Schäfer und Oberbürgermeister El- bers von sich. Allerdings machten sie keine klaren Angaben dazu, wa- rum die Mängel nicht schon vorher aufgefallen seien. Einige der Posten, die nun in dem Defizit beglichen werden mussten, schiebt das Thea- ter schon viele Jahre mit. So ent- stammen allein 900000 Euro dem Fehlbetrag eines Antiken-Projekts aus der Spielzeit 2001/2002. Mehre- re Millionen ergaben sich aus Mehr- kosten bei Sanierungen in den ver- gangenen zehn Jahren. Warum deuteten sich die so dra- matischen Wirtschaftsprobleme des Raumes verweisen. „Wir sind hier nicht im Kasperletheater“, rief er ihnen zu. „Das ist kein Vergnü- gen, was wir hier machen.“ Die Schauspieler blieben. Es liege alleine an den ungeklär- ten Finanzen, dass Weber nicht mehr zu halten sei, sagte die Minis- terin. Man stecke in einer massiven wirtschaftlichen Krise. Das Theater mit einem Gesamtetat von rund 24 Millionen Euro schiebt nach An- gaben Schäfers seit Jahren ein struk- turelles Defizit vor sich her. Weil es binnen eines Jahres um weitere zwei Millionen Euro auf 5,4 Millionen an- stieg, beauftragten Stadt und Land Wirtschaftsprüfer mit einer Sonder- prüfung. Konkrete Gründe für das Millio- nen-Loch nannte Schäfer nicht. Un- ter anderem seien aber „Einnahmen verbucht worden, die es noch nicht gab“, sagte sie, ohne Details zu nen- nen. Mangelnde Transparenz, Miss- wirtschaft, insbesondere über die vergangenen zwei Jahre und die drohende Insolvenz hätten die Ge- sellschafter unter Zugzwang ge- setzt. Zumal mit weiteren Defiziten zu rechnen sei. „Das Haus muss neu aufgestellt werden“, hieß es, ein ex- ternes Wirtschaftsprüfungsunter- nehmen werde am 25. Februar seine Berichte vorlegen. Desaster im Düsseldorfer Kulturbetrieb tendant Staffan Holm im Herbst 2012 gesucht wird. Manfred Weber war von Anfang an nur Interimsin- tendant. Wie man hört, soll er, der gleichzeitig in der Funktion des Ge- schäftsführers arbeitete, bis zuletzt keinen unterschriebenen Vertrag gehabt haben. Man habe eine einvernehmliche Trennung mit Weber vereinbart, sagte die Ministerin, die gemeinsam mit Oberbürgermeister Elbers zu ei- nem Pressegespräch im Kleinen Haus des Theaters gebeten hatte. Gemeinsam mit ihren Sprecherin- nen nahmen die Politiker im Büh- nenbild der „Zofen“ Platz – die Si- tuation glich einem Tribunal, die Stimmung war ausgesprochen an- gespannt. Zuvor hatte man eine Vollver- sammlung im großen Schauspiel- haus abgehalten und den Mitarbei- tern die neue Lage erklärt. Ein paar Ensemblemitglieder saßen bei der Pressekonferenz am Rand dabei, der Oberbürgermeister wollte sie VON ANNETTE BOSETTI UND ARNE LIEB DÜSSELDORF Das Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz ist der- zeit von Baustellen umzingelt. Doch die wohl größte Baustelle liegt im Innern des Theaters. Gestern setz- ten die beiden Träger der Landes- hauptstadtbühne, Oberbürger- meister Dirk Elbers (CDU) und Kul- turministerin Ute Schäfer (SPD), zur Kernbohrung an. Als gleichberech- tigte Gesellschafter des Düsseldor- fer Schauspielhauses enthoben sie den amtierenden Intendanten Manfred Weber mit fast sofortiger Wirkung seines Amtes und setzten zum nächsten Ersten zwei neue Männer als Doppelspitze auf Zeit ein: Günther Beelitz (75), erfahrener Theatermann, zehn Jahre Intendant in Düsseldorf, dem als kaufmänni- scher Direktor Alexander von Mara- vic (Jahrgang 1949) zur Seite steht, seit 2005 Geschäftsführender Direk- tor der Oper Leipzig, von 2007 bis 2011 dort auch Kommissarischer Intendant. Wenn das Kalkül der beiden neu- en Fachkräfte, ihr rechnerisches und künstlerisches Werk aufgeht, soll dann endlich für die Spielzeit 2016/2017 auch der ganz neue In- tendant gefunden sein, der seit dem überraschenden Weggang von In- „Es sind Einnahmen verbuchtworden,diees noch nicht gab“ Ute Schäfer NRW-Kulturministerin MINISTERIN IM WORTLAUT „Für den offenen Brief und die Be- sorgnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe ich großes Ver- ständnis. Deshalb sei auch an dieser Stelle noch einmal klar gesagt: Es gab und gibt keine Kritik von uns als Trä- ger des Düsseldorfer Theaters an seiner künstlerischen Arbeit. Inso- fern gab und gibt es auch keine Kritik der Gesellschafter Stadt und Land an der künstlerischen Leitungsarbeit des Intendanten Manfred Weber. Tatsache aber ist, dass das Unter- nehmen Neue Schauspiel-GmbH in einer massiven wirtschaftlichen Krise steckt. Das Haus muss im Bereich des Rech- nungswesens und des Controllings vollkommen neu aufgestellt werden. Es müssen Mittel und Wege gefun- den werden, das bestehende struk- turelle Defizit ebenso wie die über die 5,4 Millionen Euro hinausgehen- den Defizite der Spielzeiten 2012/ 2013 und 2013/2014 zu beseitigen.“ Ute Schäfer (SPD), Kulturministerin des Landes Nord- rhein-Westfalen, gestern Nachmit- tag auf der Pressekonferenz im Düs- seldorfer Schauspielhaus. FOTOS: BAUER (2), DPA, RIEBLER FOTOS(2): ANDREAS BRETZ C1
  • 16. 1616European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 16 Das querformatige Bild kann lokal gewechselt werden, Thüringer Allgemeine, D Donnerstag, . Mai  ∙ F  Preis , € ∙ . Woche ∙ Nr. Sömmerda Kölleda Letzte Vorbereitungen auf Saison im Streitseebad a 2. Lokalseite Alperstedt Festprogramm zum . Namenstag a 3. Lokalseite Lernen von der DDR L Hanno Müller über das leidige Spiel auf Zeit bei Arztfehlern F ehler passieren. Niemand ist unfehlbar. Auch im Krankenhaus oder in der Arztpraxis arbeiten Menschen. Behandlungsfehler sind nach den MDK-Statistiken weniger ein Zeichen für die Unfähigkeit einzelner Ärzte oder Pfleger. Sie stellen sich ein, in komple- xen Abläufen vor allem im Kran- kenhaus, begünstigt von Zeit- druck und Personalknappheit. Dabei komme es durchaus zu drastischen Fällen. So seien bundesweit mehr als 30 -mal Tupfer, abgerissene Drainage- Stücke oder Führungsdrähte in Patienten zurückgeblieben. Es ist bitter, wenn aus der Hoffnung auf Genesung eine le- Mehr Arztfehler in Thüringen – jeder fünfte mit schweren Folgen Bundesweit wurden 155 Todesfälle registriert. Techniker Krankenkasse fordert schnellere Entschädigung der Opfer Von Hanno Müller Erfurt. Die Zahl der vom Medi- zinischen Dienst der Kranken- kassen (MDK) festgestellten Be- handlungsfehler ist 2014 in Thü- ringen weiter gestiegen. Wie die Erfurter MDK-Sprecherin Hei- Bei der Vorstellung der bun- desweiten Jahresstatistik 2014 des Medizinisches Dienstes der Krankenkassen war gestern von bundesweit 155 Todesfällen durch Behandlungsfehler die Rede. 1294 Patienten hätten einen Dauerschaden erlitten. den betroffenen Patienten, da- mit er Sicherheit bekommt und gegebenenfalls entschädigt wer- den kann, und um aus Fehlern zu lernen“, sagte der Leiter Lan- desvertretung, Guido Dressel. Nach einer TK-Studie dauere es häufig fünf bis zehn Jahre, bis chenachSchuldigen,soDressel. Die Deutsche Stiftung Patien- tenschutz geht von einer hohen Dunkelziffer bei Behandlungs- fehlern aus. „Bundesweit ist die Bestätigungsquote in der Pflege am höchsten. Und das ist nur die Spitze des Eisberges. Patienten vilgerichte jeweils eigene Statis- tik über Behandlungsfehler führten. „Für Patienten ist das System intransparent. Ein bun- desweites Zentralregister Be- handlungsfehler muss her.“ Da- rauf könnte dann jeder zugrei- fen und erfahren, wie es im 333 T für ein längeres Leben Besonders nach Waldspazier- gängen und Gartenarbeiten soll- te man den Körper auf Zecken absuchen. a Seite 7 Vergessener Schatz von Haßleben Touristisch spielen die reichen Grabbeigaben der germanischen Fürstin aus dem 3. Jahrhundert keine Rolle – nur die Fachwelt staunt. a Lokales Foto:LandesamtfürDenkmalpflegeundArchäologie,B.Stefan N Bahnstreik dauert an – Warten an Thüringer Bahnhöfen Ein Ende des Bahnstreiks ist nicht in Sicht. Seit gestern ist auch der Personenverkehr be- troffen. Eine von der Bahn vor- geschlagene Schlichtung lehnt die GDL ab. Unsere Reporter be- richten von Thüringer Bahnhö- fen. a Thüringen & Lokales Bestnoten für Badeseen
  • 17. 1717European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 17 Das querformatige Bild kann lokal gewechselt werden, Thüringer Allgemeine, D Donnerstag, . Mai  ∙ F  Preis , € ∙ . Woche ∙ Nr. Sondershausen Sondershausen Festwoche zum -Jährigen der Elisabethkirche a 2. Lokalseite Berlin Bauministerin übergibt  Euro für schiefen Turm a 4. Lokalseite Lernen von der DDR L Hanno Müller über das leidige Spiel auf Zeit bei Arztfehlern F ehler passieren. Niemand ist unfehlbar. Auch im Krankenhaus oder in der Arztpraxis arbeiten Menschen. Behandlungsfehler sind nach den MDK-Statistiken weniger ein Zeichen für die Unfähigkeit einzelner Ärzte oder Pfleger. Sie stellen sich ein, in komple- xen Abläufen vor allem im Kran- kenhaus, begünstigt von Zeit- druck und Personalknappheit. Dabei komme es durchaus zu drastischen Fällen. So seien bundesweit mehr als 30 -mal Tupfer, abgerissene Drainage- Stücke oder Führungsdrähte in Patienten zurückgeblieben. Es ist bitter, wenn aus der Hoffnung auf Genesung eine le- Mehr Arztfehler in Thüringen – jeder fünfte mit schweren Folgen Bundesweit wurden 155 Todesfälle registriert. Techniker Krankenkasse fordert schnellere Entschädigung der Opfer Von Hanno Müller Erfurt. Die Zahl der vom Medi- zinischen Dienst der Kranken- kassen (MDK) festgestellten Be- handlungsfehler ist 2014 in Thü- ringen weiter gestiegen. Wie die Erfurter MDK-Sprecherin Hei- Bei der Vorstellung der bun- desweiten Jahresstatistik 2014 des Medizinisches Dienstes der Krankenkassen war gestern von bundesweit 155 Todesfällen durch Behandlungsfehler die Rede. 1294 Patienten hätten einen Dauerschaden erlitten. den betroffenen Patienten, da- mit er Sicherheit bekommt und gegebenenfalls entschädigt wer- den kann, und um aus Fehlern zu lernen“, sagte der Leiter Lan- desvertretung, Guido Dressel. Nach einer TK-Studie dauere es häufig fünf bis zehn Jahre, bis chenachSchuldigen,soDressel. Die Deutsche Stiftung Patien- tenschutz geht von einer hohen Dunkelziffer bei Behandlungs- fehlern aus. „Bundesweit ist die Bestätigungsquote in der Pflege am höchsten. Und das ist nur die Spitze des Eisberges. Patienten vilgerichte jeweils eigene Statis- tik über Behandlungsfehler führten. „Für Patienten ist das System intransparent. Ein bun- desweites Zentralregister Be- handlungsfehler muss her.“ Da- rauf könnte dann jeder zugrei- fen und erfahren, wie es im 333 T für ein längeres Leben Besonders nach Waldspazier- gängen und Gartenarbeiten soll- te man den Körper auf Zecken absuchen. a Seite 7 Mehr Babys im Kyffhäuserkreis Selina Koch und Christiane Gross freuen sich in Bad Frankenhausen über ihren Nachwuchs. a Lokales Foto:WilhelmSlodczyk N Bahnstreik dauert an – Warten an Thüringer Bahnhöfen Ein Ende des Bahnstreiks ist nicht in Sicht. Seit gestern ist auch der Personenverkehr be- troffen. Eine von der Bahn vor- geschlagene Schlichtung lehnt die GDL ab. Unsere Reporter be- richten von Thüringer Bahnhö- fen. a Thüringen Bestnoten für Badeseen
  • 18. 18 1.2. Lokale Themen als Cover und Coverstory 1. Was kann man erwarten?
  • 19. 1919European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 19 Cover und Coverstory · Auflage ca. 11.000 Exemplare · GrenzEcho, Eupen, B
  • 20. 2020European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 20 Cover und Coverstory · GrenzEcho, Eupen, B
  • 21. 2121European Newspaper of the Year: Überregionale Zeitung 21 Cover und Coverstory · Mindener Tageblatt, D