Das Otelo Netzwerk hat die letzen 4 Jahre in Oberösterreich und darüber hinaus viel geleistet. Die Präsentation fasst zusammen was dabei Sichtbar wurde und welche Wirkung der Einsatz hatte.
Druck raus, Lust rein!
2. INPUT
Ressourcen, die zur Verfügung gestellt werden
● Freiraum, der von Kommunen zur
Verfügung gestellt wird zum konkreten
TUN (ein PPPP Modell – People-Public-
Private-Partnership)
● Engagierte Trägerorganisation (meist
Standortverein) mit den Hauptaufgaben
Gastgeber/innen zu sein (Hosting) und
kontinuierlich Einladungen an alle
Menschen auszusprechen – nach den
Mottos ein „Otelo atmet“ und ein „Otelo
macht nichts, es macht möglich!“
● Otelo Modell & Charta, wo zwischen
„Chaos“ (niederschwelliger, offener
Freiraum) und „Ordnung“ (einladender,
engagierter Verein mit
Organisationsmodell) ein „Chaordic
Path“ gefunden wurde, der in seiner
Verbindung „Neues“ hervorbringt
(Emergenz)
4. Hauptwirkungen
Begegnungsraum & Beziehungsraum
● Neue vertrauensvolle Beziehungen
werden aufgebaut, Erfahrungen werden
ausgetauscht und neue Erfahrungen
gemacht
● Durch einen einladenden, unabhängigen
und offenen Zugang werden Menschen
in Beziehung gebracht und es ergeben
sich neue Varianten für Zusammenarbeit
und sektorübergreifende Kooperation
● Vernetzung sorgt für „Bonding“ und die
einladende Offenheit sorgt für
„Bridging“, die zwei wesentlichen
Faktoren für die Steigerung von
Sozialkapital, dem sozialen Kitt einer
Gesellschaft
● Die Lust am Teilen, vor allem von
Wissen, steigt
● Otelo verbindet Generationen
5. Sozialkapital –
Bridging & Bonding
Der Begriff „Sozialkapital“ als
soziologischer Fachbegriff wurde in der
zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
aus der Erkenntnis heraus geprägt, dass
die sozialen Wirkkräfte für das
Funktionieren von Gesellschaften ebenso
bedeutsam sind wie das Finanzkapital der
Wirtschaft und das Humankapital der
Bildung. Der Begriff wurde in der
soziologischen Theorie hauptsächlich von
Pierre Bourdieu und James S. Coleman
geprägt.
Bourdieu, Pierre (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital,
soziales Kapital, Göttingen
Coleman, James S. (1988): Social Capital in the Creation of Human
Capital
6. Hauptwirkungen
Ermutigender Raum & Ermutigende Stimmung
● Empowerment von Menschen durch
„selbstorganisierte und
communityorientierte Bildungsangebote“
(Community Education), die einladend
und leicht zugänglich sind
● Es ist einfach und risikolos
Veranstaltungen, Treffen und
Workshops durchzuführen
Christian Hummelbrunner: „Mir
gefällt die Möglichkeit, dass Raum
zur Verfügung gestellt wird um
einfach einmal etwas
ausprobieren zu können. Z.B ist
es super, dass es Raum gibt wo
ich selber Veranstaltungen
(Workshops, Seminare) machen
kann. Ich wüsste nicht wo ich
sonst hingehen sollte.“
7. Hauptwirkungen
Ermutigender Raum & Ermutigende Stimmung
● Innovative, kreative und soziale Initiativen
finden einen Freiraum ohne Ergebnisdruck zum
Experimentieren - dadurch werden Otelos zum
Auslöser und Kristallisationspunkt von
regionalen sozialen, ökologischen und
technologischen Innovationen (3D-Drucklabor,
Transition-Netzwerk, Kost-Nix Laden
Güterwege, Solawi, …)
→ ein Experimentierfeld und DO-Tank für
„Social Change“
Daniela Waser: „Bei Otelo muss ich nicht
erst durch irgendwelche Coolness-
Schleier und abschottende Schichten
durchsteigen, bis ich mit wem reden kann
oder was machen kann. Es ist einfach.“
● Potentiale und Talente von Menschen werden
entdeckt, entfalten sich und werden
gesellschaftlich eingebracht
● „Verlernen von Perfektionismus“ - Otelo lädt ein
und inspiriert zum Ausprobieren, eine
besondere Atmosphäre für die eigene
Potentialentfaltung wird geschaffen und die
Ergebnisoffenheit und Fehlerfreundlichkeit
werden gelebt
8. Hauptwirkungen
Sinnvolle Raumnutzung
Leerstehende Gebäude erhalten
eine sinnvolle Nutzung, die für eine
Belebung des Umfelds sorgt und die
regionale Attraktivität fördert. Die
Menschen im Otelo gestalten die
Region mit, sind aktiv und wirksam.
Mit dieser Verbundenheit sinkt die
Abwanderungsneigung.
9. Erwünschte
und überraschende
Nebenwirkungen
Impulswirkung ● Modellcharakter, der durch den Besuch
von Otelo´s Erlebnisse und Erfahrungen
ermöglicht und dadurch Erkenntnisse (3-
E Modell von Viktor Frankl) bringt, die
ähnliche Projekte in anderen Regionen,
Bundesländern und Ländern
vorantreiben bzw. erst ermöglichen
● Steigendes Verständnis für den Bedarf
von Freiräumen als Gemeingut und ein
Erkennen der positiven Impulse durch
einen einladenden, offenen,
unabhängigen, kostenlosen und
regionalen Experimentierraumes
10. Erwünschte
und überraschende
Nebenwirkungen
Impulswirkung ● Otelo löst andere „Freirauminitiativen“
in Österreich und International aus, inkl.
Impulsgeber für das erste
Freiraumtreffen Österreich
● Botschafterfunktion ….
● Strategien für Leaderregionen
enthalten verstärkt Inhalte für soziale
Innovationen (Co-Creation, Co-Working,
SOKU-Soziokulturelle Innovationen, …)
● Otelo schafft nachhaltige Netzwerke,
ob in Standortvereinen, Gruppen, Nodes
bis hin zu Unternehmen
● Medienkompetenz, Freies Radio, …
11. Erwünschte
und überraschende
Nebenwirkungen
Inkubator für Start up's
und die Entstehung neuer Business Modelle
im Umfeld von Otelo´s (Otelo eGen als erste
Beschäftigungsgenossenschaft in Österreich mit
Modellpotential für die Multiplikation).
12. Erwünschte
und überraschende
Nebenwirkungen
Attraktive & Anziehend Wirkung ● Anziehungskraft und Attraktivität von
Kommunen und Regionen steigert sich
● Eine zusätzliche Alternative zu
bestehenden, inhaltlich fokussierten
Vereinen und Organisationen
● Otelo-übergreifender ExpertInnenpool
13. Erwünschte
und überraschende
Nebenwirkungen
Auslöser für Reflexionsprozesse ● Durch die vielen Impulse und
Experimente ein offenerer Zugang zu
Neuem – „Die Zukünfte früher
erkennen!“
● Hebel für gesellschaftliche
Veränderungsprozesse
● Inspiration für die eigene Arbeit,
Persönlichkeitsbildung und
Bewusstseinsbildung
14. Sichtbar werdende
Wirkungen
Freiraum für gelebte Integration - Flüchtlinge
finden einen Ort / eine Community um wirksam
zu werden – Selbstwirksamkeit zu leben.
Otelo wirkt als Treibstoff für eine verbesserte
Innovationskultur.
Sabine Pümpel: „Das Besondere am Otelo
ist die bottom up Orientierung und der
"Realitätsbezug" - keine
innovationspolitische Kopfgeburt sondern
real!“
Mit Zukunftspotenzial
16. Chaordischer Pfad
Der sehr kleine Unterschied vom „Chaordischer Pfad“ zu der vorherigen Theorie, wo der Prozess vom
„Chaos“ in die „Ordnung“ bzw. zur „Form“ führt, ist die Annahme, dass der Pfad entlang der Grenzen
von Chaos und Ordnung im chaordischen Feld liegt. „Der Begriff chaordisch beschreibt die perfekte
Ausgewogenheit zwischen Chaos und Ordnung, in der die Evolution sich am wohlsten fühlt.“
Diese Annahme baut auf den Erfahrungen auf, dass die zunehmende Komplexität neue Lösungen
benötigt und das Innovation in erster Linie im Grenzbereich von Ordnung und Chaos passiert,
wo die Dinge nicht zu starr und straff sind, sondern flexibel und dynamisch für neue Verbindungen und
Lösungen. Wie bei der „Plastischen Theorie“ können neue Formen der Ordnung entstehen.
Das chaordische Feld kann auch als ein Feld der Emergenz bezeichnet werden, wo in Gruppen
Qualitäten und Ergebnisse entstehen, die keiner individuell eingebracht hat. Dieses Feld ist geprägt
von kollektivem Lernen, von Beteiligung aber auch von Unsicherheit, Verwirrung und Spannungen.
Die Versuchung von schnellen Lösungen um wieder Kontrolle zu erlangen ist dabei groß. Die
Darstellung zeigt auch die Extreme, die zu keinen Weiterentwicklungen führen. Dies ist einerseits
„Chamos“, auch destruktives Chaos genannt und andererseits die „unterdrückende Kontrolle“. (vgl.
Spes, 2013, S. 44)