1. DIE GEFÜHLE, SCHRITT FÜR SCHRITT
Wie ich sie mit meinem Sohn erarbeitet habe - 2009
von Anabel Cornago
http://elsonidodelahierbaelcrecer.blogspot.com/
Übersetzung: Karin Plail
Mein Dank gilt Dr. Ragna Cordes für die Supervision, Amaya Padilla
(http://garachicoenclave.blogspot.com/), Guadalupe Montero (http://aulautista.wordpress.com/)
und Frances Vega (http://www.viviendoenotradimension.com/), ARASAAC für die unverzichtbaren
Piktogramme (http://www-catedu.es/arasaac/) sowie allen Autoren im Internet, bei denen ich
Informationen und Bilder gefunden habe.
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2. Emotionen sind ein sehr komplexes Thema und betreffen alle Individuen.
Wahr ist: Menschen mit Autismus zeigen ein Defizit bei der Wahrnehmung von Gefühlen, die als
wesentliches Element zur Entwicklung der Sensibilität des Subjekts beitragen. Aber es ist sicher
nicht wahr, was in den Mythen über Autismus zum Ausdruck gebracht wird: dass Personen mit
Autismus nicht fähig sind, Gefühle zu empfinden und und zu jemandem Zuneigung zu fassen.
Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) zeigen Gefühle auf andere Weise und haben
bestimmte Schwierigkeiten, es ist jedoch nicht so, dass sie keine Emotionen hätten oder
niemanden mögen könnten. Mit den Fortschritten bei der Wahrnehmung und beim Ausdrücken
von Emotionen, Gefühlen und Wünschen von Menschen mit ASS verbessert sich ihre soziale
Integration, auf persönlichem und gesellschaftlichem Niveau.
Menschen mit ASS haben im Allgemeinen die größten Probleme in den folgenden Bereichen:
1. Emotionen zu erkennen
2. ihre Gefühle zu regulieren und kontrollieren
3. Gefühle mitzuteilen
4. die Dinge vom Standpunkt eines anderen Menschen aus zu sehen
5. die Ursache ihrer Empfindungen zu erkennen
Im folgenden werde ich darstellen, wie ich die grundlegenden Gefühle (Freude, Trauer, Angst und
Zorn (Wut)) schrittweise mit meinem Sohn erarbeitet habe – und weiterhin bearbeiten werde:
I. Emotionales Verständnis
1. Gesichtsausdrücke identifizieren
2. den Zusammenhang zwischen Situation und Emotion verstehen
3. den Zusammenhang zwischen Wunsch und Emotion verstehen
4. den Zusammenhang zwischen Emotion und Gedanken verstehen
5. eine Situation und die verschiedenen Emotionen
II. Ausdruck von Gefühlen
1. Gestik und Mimik
2. Selbstregulation beim Ausdrücken von Gefühlen
3. Anpassung des Gefühlsausdrucks an die Umgebung und an die konkrete Situation
Das Thema „Überraschung“ erarbeiten wir später separat, dafür gibt es am Ende dieser
Abhandlung einen Link mit dem Programm und Übungen , die wir dazu verwenden werden.
Andere komplexe Emotionen wie Scham, Eifersucht, Neid, Stolz etc. sind komplizierter zu
vermitteln, deshalb werden wir diese Gefühle erst zu einem späteren Zeitpunkt behandeln und
nicht innerhalb dieses Textes. Es ist wichtig, sich während des Lernprogramms zu vergewissern,
dass das Kind mit dem Erwachsenen zusammenarbeitet und dass beide Beteiligten so aktiv wie
möglich agieren.
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4. 1. Gesichtsausdrücke identifizieren
Ziel: Vermittlung der Fähigkeit, die vier Basisemotionen zu erkennen, zu benennen und
zuzuordnen
Arbeitsmaterial: eigene Fotos, Bilder aus Zeitschriften, andere Abbildungen und Zeichnungen (je
abwechslungsreicher das Material ist desto besser)
http://www.viviendoenotrademension.com/feelingsfaces.pdf
http://www.mes-english.com/flashcards/files/feelings_span.pdf
http://disfasiaenzaragoza.com/pictogramas/pictogramas.html
http://catedu.es/arasaac/s/arasaac/
http://rincones.eduscarex.es/diversidad/index.php?option=com_remository<emid=90&func=sel
ect&id=20
http://www.ioesco.it/index.php?option=com_wrapper&view=wrapper<emid=88
http://www.do2learn.com/picturecards/printcards/social_emotionshealthpeople.htm
Übung 1 „(Name des Kindes) lege (Emotion) zu (Emotion)“
Arbeitsmaterial: 4 einfache Zeichnungen im DinA4-Format, in denen sich die 4 Basisemotionen
widerspiegeln:
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5. Außerdem benötigen wir je 4 identische Karten mit einem fröhlich aussehenden, 4 mit einem
traurigen, 4 mit einem wütenden und 4 mit einem ängstlichen wirkenden Smiley.
Gut geeignet sind die großartigen Piktogramme von ARASAAC.
Zunächst präsentieren wir das Arbeitsmaterial:
„Schau, (Name des Kindes“), dieses Kind ist fröhlich.“ und verstärken die Zustimmung mit
fröhlichem Gesichtsausdruck. Die Karte mit dem Bild des fröhlichen Kindes wird auf den Tisch
gelegt. Nun zeigen wir den fröhlichen Smiley. „Schau, das ist Herr Fröhlich“ und legen ihn auf das
große Bild mit dem fröhlichen Kind.
So verfährt man auch mit den Materialien zum Thema „traurig“.
Nachdem man diese beiden grundlegenden Gefühle vorgestellt hat, sammelt man das
Arbeitsmaterial wieder ein und legt zuerst das Bild des zufriedenen Kindes auf den Tisch. „Schau,
dieses Kind ist fröhlich.“ Das Gleiche machen wir mit dem Bild des traurigen Kindes. Daneben legt
man den Stapel mit allen zufriedenen und traurigen Smilies.
Jetzt nehmen wir ein Bild, zeigen es und sagen „Schau, (Name des Kindes), Herr Fröhlich.“ Das Kind
bekommt das Bild mit der Aufforderung „Lege fröhlich zu fröhlich.“ Kann das Kind die Aufgabe
allein nicht lösen, nimmt man seine Hand in die eigene und hilft ihm. Dann belohnt man es und
sagt anerkennend: „Sehr gut, fröhlich zu fröhlich.“
Das gleiche wird jetzt mit dem Thema Traurigkeit geübt, bis das Kind alles richtig zuordnen kann.
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6. Nun kann man die Übung leicht verändern, indem man dem Kind die Fotos und Smiley-Karten zu
beiden Gefühlen präsentiert und nur sagt: „Lege die Karten zum richtigen Foto.“
Im nächsten Schritt erarbeiten wir die Themen „ängstlich“ und „zornig“.
Wenn das Kind das beherrscht, kann man mit allen Materialien zu den 4 behandelten Gefühlen
gleichzeitig arbeiten.
Zur Verstärkung habe ich mit meinem Sohn die Gesichtsausdrücke zu den behandelten Emotionen
in vereinfachter Version aus Knetmasse geformt (was gleichzeitig auch die Sinne stimuliert). Das
Spiel bestand darin, mit Knetmasse folgende 4 Figuren zu formen.
Herr Fröhlich: das Gesicht hat einen nach oben gebogenen Mund
Herr Traurig: das Gesicht hat einen nach unten gebogenen Mund und eine Träne beim Auge
Herr Zornig: das Gesicht hat einen Mund in Form einer geschwungenen Linie ???????????????
Herr Ängstlich: das Gesicht hat einen ovalen Mund
Übung 2: Lege Emotion zu Emotion
Als Übungsmaterial verwenden wir nun Fotografien mit Gesichtern, die die 4 Basisemotionen
ausdrücken. Die Vorgehensweise ist die gleiche wie bei der vorhergehenden Übung. Die
Fotografien befinden sich nach Gefühlen geordnet in 4 Schachteln. Diese Schachteln sind mit dem
entsprechenden Smiley gekennzeichnet.
Das Kind erarbeitet sich alle Karten Schritt für Schritt nach o.g. Muster. Ziel ist es, zufällig gewählte
Gesichtsausdruckkarten mit Hilfe des Smilies in den passenden Karton zu sortieren.
Link „Arbeitsmaterial“:
http://www.iocresco.it/indeex.php?option=com_wrapper&view=wrapper<ermid=88
Wut:
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8. Übung 3: Zeige (Art des Gefühls)
Als Material benutzen wir Fotografien mit Gesichtern, die Gefühle zum Ausdruck bringen.
Wir legen sie auf den Tisch und geben die Anweisung: „(Name des Kindes), zeige (Art des
Gefühls).“
Wenn das Kind es richtig macht, bestärken Sie es sofort, indem Sie es loben. Wenn nicht, nehmen
Sie seine Hand mit Ihrer und führen sie an die richtige Stelle. Belohnen und loben sie es. Die
Aufforderungen können auch wie folgt variiert werden: „Gib' mir eine (Gefühl) Fotografie“, „Räume
alle Bilder mit („Gefühlsausdruck) in die Schachtel“. Wichtig: Tauschen Sie die Fotos immer wieder
aus und benutzen Sie nicht immer die, die Ihr Kind schon kennt!
2. Zusammenhang zwischen Situation und Gefühl kennen lernen
Ziel: In diesem Schritt versuchen wir dem Kind die Fähigkeit zu vermitteln, voraus zu sehen, in
welcher Situationen welches Gefühl verursacht wird, damit es den kausalen Zusammenhang
zwischen der Situation und dem Gefühl, das sie hervorruft, versteht.
Die Aufgaben zur Umsetzung dieses Ziels bestehen hauptsächlich darin, Bilder oder mit Figuren
nachgestellte Situationen zu analysieren. Auch denken wir uns Situationen aus und beantworten
Fragen dazu.
Zuerst fragen wir „Wie ist die Situation?“, später fragen wir auch nach den Auswirkungen der
Situation auf die Gefühle der beteiligten Person(en) „Warum ist die Person (Gefühlsregung)?“
Übung 4: „Wie ist die Lage?“, „Ist es (Gefühl)?“
Für diese Übung denken wir uns kleine „Theaterstücke“ aus. Man braucht wenigstens 2 weitere
Personen. Es geht darum, lebhafte Interaktion mit sehr übertriebener Mimik darzustellen (außer
dem Verständnis der dargestellten Situation erarbeitet man hier auch die verschiedenen
Ausdrucksformen von Gefühlen).
Freude:
Lassen sie 2 Erwachsene sich kitzeln oder der eine gibt dem anderen einen Löffel Eiscreme. Mit
intensiver Mimik drückt einer von beiden Freude aus. Nun fragt der andere Erwachsene das Kind:“
Wie fühlt er bzw. sie sich?“ Falls nötig, helfen Sie dem Kind zu richtigen Antwort: „Er (bzw. sie) ist
fröhlich.“ Nach und nach können Sie dem Kind beibringen, diesen Gesichtsausdruck selbst
hervorzurufen. Das Kind lernt so, wie sich Gefühle wie Freude und Trauer im Gesicht
widerspiegeln.
Damit das Kind schwierigere Programme begreifen und sich mit seinen eigenen Gefühlen zu
identifizieren lernt, kann man die Übungen parallel zu den oben beschriebenen aufbauen.
Beispiel: ein Erwachsener kitzelt das Kind oder gibt ihm einen Löffel Eiscreme. Er fragt es: „Wie
geht es Dir?“, „Wie fühlst Du Dich?“. Antwort des Kindes: „Fröhlich.“
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9. Angst:
Wenn das Kind die Fragen zum Thema Freude selbständig und korrekt beantworten kann, führt
man das nächste Thema ein: Angst. Nun tut einer der Erwachsenen so, als habe er den anderen
Erwachsenen geschlagen. Dieser reagiert eingeschüchtert und zeigt Anzeichen von Angst. Wie
vorher fragt man: „ Wie fühlt er/sie sich?“. Helfen Sie dem Kind, die Frage eigenständig mit „Er/sie
hat Angst.“ zu beantworten. Machen Sie es darauf aufmerksam, dass es in dieser Situation viele
Anzeichen gibt, die auf die gefühlsmäßige Verfassung der beteiligten Personen schließen lassen.
Erwähnenswert ist vor allem der Kontext der Gefühlsregung, hier z.B. die Tatsache, dass ein
Erwachsener den anderen zu schlagen versucht. Je besser das Kind Gesichtsausdrücke
interpretieren kann, desto weniger Begleitumstände müssen dargestellt werden. In anderen
Worten: das Kind soll so weit kommen, die Anzeichen für den Gefühlszustand seines Gegenübers
nur anhand der Gesichtsausdrücke zu erkennen.
Wut:
Generell kann man sagen, je klarer der Kontext einer Situation, desto einfacher ist es für das Kind,
die Gefühle zu unterscheiden. Um auf o.g. Situation zurückzukommen: ein Erwachsener schlägt
einen anderen. Derjenige, der geschlagen wird (z.B. zur Strafe), ist ängstlich, während der andere
(derjenige, der zuschlägt) einen wütenden Gesichtsausdruck hat. Wenn das Kind die Gefühle
desjenigen verstanden hat, der geschlagen wird, wird es aufgefordert, nun auch die Gefühles des
Schlagenden, der wütend zu sein scheint, zu beschreiben.
Trauer:
Trauer tritt oft in Situationen auf, die mit Verlust verbunden sind, deshalb kann die Person, die
Trauer vermitteln will, so tun als habe sie etwas verloren.
Beispiel: Jemand nimmt einem anderen Menschen ein Spielzeug ab. Die Trauer über den Verlust
spiegelt sich durch Weinen und Tränen, die abgetupft werden. Fragen Sie das Kind nach der
Bezeichnung für das Gefühl und helfen Sie ihm, die richtige Antwort zu finden, um ihm Bestätigung
zu geben.
Übung 5: „Ist das Kind fröhlich?“, „Wie geht es ihm?“
Eine sehr geeignete Form, das Lernprogramm zu intensivieren, ist es, den 2. Erwachsenen nach
und nach durch Fotos und/oder Zeichnungen, auf denen die betreffenden Gefühle dargestellt
werden, zu ersetzen. Auch hier gilt: je mehr verschiedene Zeichnungen man hat, desto effektiver
wird das Programm sein.
Beginnen wir damit, zusammen mit dem Kind eine Zeichnung anzufertigen, zu der dann eine kleine
Geschichte erzählt wird. Beispiel:
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10. Zeichnen Sie ein Kind mit einem Eis in der Hand (malen Sie das Eis möglichst groß und das Kind mit
einem deutlichen Lächeln im Gesicht).
Fragen Sie: „Ist das Kind mit dem Eis fröhlich?“ Die Antwort sollte „Ja!“ sein. Sofort bestätigen Sie
die korrekte Antwort mit Lob: „Sehr gut, das Kind ist fröhlich.“
Die nächste Frage könnte lauten: „(Name des Kindes), wie geht es jemandem, der ein Eis hat?“ ,
Antwort: „Er ist fröhlich.“ Bestätigen Sie die Antwort und loben das Kind.
Danach sollte ein Bild gemalt werden, auf dem das Eis auf dem Boden liegt. Dazu erzählen Sie eine
Geschichte und erklären die Situation. Es gibt viele verschiedene Fragen, die man dazu stellen
kann: „Das Eis ist heruntergefallen.“ - „Ist das Kind immer noch fröhlich?“, „Ist das Kind jetzt
traurig?“ oder „Wie geht es dem Kind jetzt?“
So fertigen Sie nach und nach auch zu den anderen Themen Bilder an und denken sich mit dem
Kind dazu passende Geschichten aus.
Beispiele: Ein Kind schlägt ein anderes und das Kind, das geschlagen wird, ist traurig.
Ein Kind nimmt einem anderen ein Spielzeug weg.
Das Kind, das das Spielzeug verloren hat, ist wütend.
Ein Kind hat Angst, auf eine sehr hohe Rutsche zu klettern.
(Man kann die Geschichte noch mit einer Zeichnung erweitern,
auf der die Mutter mit dem Kind hoch klettert und ihm hilft, die Angst zu überwinden.)
Man zeichnet einen Hund mit riesigen Zähnen. Das Kind hat Angst.
Nun taucht der Besitzer des Hundes auf und nimmt ihn mit. (Diese Geschichte ist
auch gut als Einleitung zum Thema „Erleichterung“ geeignet.)
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11. Übung 6: „Zeig' mir fröhliche Menschen.“
Als Arbeitsmaterial stellen wir zusammen mit dem Kind ein Puzzle und verschiedene Zeichnungen
her, die ein Kind in verschiedenen Situationen darstellen.
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12. Erklären Sie dem Kind die Situationen und erarbeiten sie mit ihm. Danach fordern Sie es auf: „Zeig'
mir das fröhliche Kind!“ oder „Zeig' mir, wer traurig (wütend …) ist!“
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13. Erweiterungsübung:
Bringen Sie dem Kind bei, Gefühlsäußerungen den entsprechenden Gefühlen zuzuordnen. Kann
das Kind erst einmal „Lachen“ als Ausdruck von Freude identifizieren, kann es auch Situationen
zuordnen, in denen normalerweise gelacht wird. So kann das Kind nicht nur anhand der Abbildung
einer fröhlichen Person die Aussage machen: „Er lacht und er ist fröhlich.“ , sondern auch
begründen: „Er ist fröhlich, weil er spielt.“, „Er ist fröhlich, weil er malt.“ Außerdem lernt es zu
erklären, welche Dinge Angst einflößen, Freude machen etc.
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14. Wir haben auch nach folgendem Modell gearbeitet:
mein Sohn sollte das Kärtchen mit dem Smiley für einen Gefühlsausdruck mit dem Bildern dazu
kombinieren.
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15. Übung 7: „Wie geht es dem Kind?“
Mit den o.g. Materialien variiert man die Frage zu “Wie geht es dem Kind auf dem Bild bzw. in der
Bildergeschichte?“ und benutzt dazu auch Karten wie die Folgenden:
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17. Übung 8: Bilderlotto mit Spielkarten mit verschiedenen Gesichtsausdrücken
Hinweis: Hier können Sie das Spielmaterial zu dieser Übung herunterladen:
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18. http://picasaweb.google.de/MaestrosAyl/LOTERIADEEMOCIONES#
Mein Sohn hat in dieser Übung beispielsweise das Bild eines traurigen Mädchens dem eines
traurigen Jungen zugeordnet. Weitere Links zum Herunterladen: http://www.iocresco.it/picture-
card/category/292-emozioni
Übung 9: „Gib mir das Bild mit dem Kind, das gerade ein Eis aufgegessen hat.“
Arbeitsmaterial: s. oben.
Wir legen die großen Bilder mit den Kindergesichtern auf den Tisch.
Die Aufgaben sind:
Gib' mir das Bild mit dem Kind, das gerade ein Eis aufgegessen hat ( ...und das deshalb fröhlich
aussieht).
Gib' mir das Bild mit dem Kind, dem gerade sein Spielzeug weggenommen wurde (...und deshalb
traurig schaut).
Gib' mir das Bild mit dem Kind, das gerade ein anderes Kind geschlagen hat.
Gib' mir das Bild von dem Kind, das gerade einen sehr, sehr großen Hund mit riesigen Zähnen
gesehen hat usw..
Übung 10: Gute und schlechte Taten
Die Mutter von Aless hat wunderbares Arbeitsmaterial mit anschaulichen Zeichnungen erstellt, auf
dem gute und schlechte Taten dargestellt sind. Unterhalb der Bilder befinden sich Kreise, in die die
Kinder lachende oder traurige Smilies kleben können, je nach dargestellter Aktion.
Die Smilies kann man mit dem Kind gemeinsam ausschneiden (und verbessert damit gleichzeitig
die Motorik).
Man stellt eine Situation vor und erklärt, was passiert. Danach fragt man das Kind: “Was ist hier
geschehen?“. Man lässt es antworten.
Anschließend fragt man:“Ist es gut oder schlecht?“ Wenn das Kind geantwortet hat, gibt man ihm
die Anweisung:“Klebe einen Smiley auf.“
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19. Das Arbeitsmaterial kann man hier herunterladen :
http://www.scribd.com/doc/12733883/Emotionen-Arbeitsmaterial-Elegir-Accion-Buena-Mala
Und hier eine andere Seite, auf der das Kind „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ vermerken kann:
http://www.scripd.com/doc/26376614/1-2-1-Material
Übung 11: Bildergeschichten mit Situationen, in denen Emotionen gezeigt werden,
erarbeiten
In dieser Übung wollen wir Verständnis, Identifikation, Kommunikation, Satzbau, Erzählen,
Konversation etc. trainieren.
Material: Bildergeschichten
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21. (Es handelt sich um Bildergeschichten der Firma SCHUB)
Man zeigt dem Kind die Bildergeschichte Karte für Karte, während man die Geschichte vorstellt
(zunächst ohne die „Gefühlskarten“ mit den Gesichtern, die verschiedene Emotionen ausdrücken).
Erzählen Sie die Geschichte in möglichst kurzen Sätzen. Dann bitten Sie das Kind, die Karten zur
Handlung der Geschichte passend zu sortieren. (Als Hilfe für meinen Sohn benutzte ich dazu
Blätter mit je einem nummerierten Feld für die erste Karte, eins für die 2. etc.)
Hat das Kind die Bilderkarten richtig geordnet, fordern Sie es auf, die Geschichte
„nachzuerzählen“. Falls das Kind nicht spontan erzählt, animieren sie es durch Hilfsfragen.
Im nächsten Lernschritt legen sie neben die Bilderkarten die passende „Gefühlskarte“ mit dem
entsprechenden Gesichtsausdruck.
Bsp.: Die Karte mit dem ängstlichen Gesicht zu der Bilderkarte, auf der das Kind die Spritze erblickt,
die Karte mit dem erleichterten Gesichtsausdruck zu der Bilderkarte, die darstellt, dass die
Injektion erfolgt ist.
Unterstützen Sie das Kind mit ausgeprägter Mimik und bekräftigen sie es verbal: „Ja, sehr gut, das
Kind ist ängstlich, weil es Angst vor der Spritze hat.“ Oder „Ja, das Kind ist fröhlich, weil die Nadel
der Spritze nicht so weh getan hat.“
So erklärt man Emotionen im Kontext und bereitet das Erarbeiten der kausalen Zusammenhänge
zwischen Handlung und Gefühl vor.
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22. Übung 13: „Warum ist er/sie fröhlich (traurig, wütend, ängstlich)?“
Kann das Kind Emotionen erkennen, ist der geeignete Zeitpunkt gekommen, um ihm die Ursachen
für die Gefühle zu vermitteln.
„Warum ist er/sie fröhlich?“
Eine mögliche eigene Antwort könnte sein: „Weil er/sie mit anderen Kindern zusammen spielt.“
(Bitte beachten Sie, dass das selbständige Interpretieren von Situationen und Ableiten von
Gefühlen im Anschluss an das Kapitel „Kausalität“ noch weiter geübt wird.)
http://elsonidodelahierbaelcrecer.blogspot.com/2009/12/la-causalidad-por-que.html
Als Arbeitsmaterial nutzen wir hier außer „Theaterstücken“ auch die Karten und viele der Bilder
aus den vorhergehenden Übungen. Außerdem fertigen wir gemeinsam mit dem Kind Zeichnungen
an.
Übung 14: Zeichnen von Situationen, die Gefühle widerspiegeln
Mein Sohn zeichnete im Rahmen dieser Übung verschiedene Bilder.
Hier einige Beispiele:
Auf dem ersten Bild sind die Kinder fröhlich, weil sie zusammen spielen. Auf dem zweiten hat ein
Kind Angst vor Strom und eine Mutter fürchtet sich vor einem Fuchs.
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23. Die Liebe – 4 Jahre alt
Übung 15: Sortieren von Situationen nach Gefühlen
Eine weiterführende Übung zu der vorangegangenen ist es, alle Gesichter, die sich auf ein Gefühl
beziehen, zusammenzusuchen.
Die Bilder kann man, nach der Art des Gefühls angeordnet, auf sehr große Pappen kleben.
Auf diese Weise stellt man viele Anhaltspunkte dafür zusammen, wie und in welcher Situation
sich das jeweilige Gefühl äußert.
Hier einige Beispiele, die mein Sohn und ich angefertigt haben:
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25. 3. Verständnis entwickeln für das Verhältnis von Wunsch (Erwartung)
und Gefühl
Man arbeitet nach der gleichen Methode wie in den vorhergehenden Schritten, aber macht deutlich,
dass die Gefühle sich verändern, je nachdem, ob ein Wunsch erfüllt wird oder nicht.
Bsp. 1: Paco will (wünscht sich) einen Laster. Er öffnet das Geschenk und es enthält einen Laster. Paco
ist fröhlich.
Bsp. 2: Paco will (wünscht sich) einen Laster. Er öffnet das Geschenk, es ist kein Laster. Paco ist
enttäuscht und ärgert sich.
Als Arbeitsmaterial nutzen wir Bilderfolgen, z.B.:
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26. Wir denken uns Geschichten zum Thema aus und variieren sie:
Wünsche und Erwartungen:
1 Luca wünscht sich ein Fahrrad zu seinem Geburtstag
2 Luca wünscht sich ein Fahrrad und denkt, dass sein Vater ihm eins kaufen wird
3 Lucas Vater kauft ihm ein Fahrrad
4 Luca bekommt ein Fahrrad zu seinem Geburtstag
5 Luca denkt, dass sein Vater das Fahrradgeschäft geschlossen vorgefunden hat
6 Lucas Vater hat das Fahrradgeschäft geschlossen vorgefunden
7 Lucas Vater schenkt ihm einen Ball anstelle des Fahrrades
8 Lucas Vater schenkt ihm einen Laster anstelle des Fahrrades
9 Luca denkt, sein Vater schenkt ihm ein Buch
10 Lucas Vater kauft ihm einen Laster
Gefühle:
A Luca freut sich, weil er ein Fahrrad bekommen hat
B Luca ist traurig, weil er kein Fahrrad bekommen hat
C Luca hätte ein Fahrrad bevorzugt, aber letztlich spielt er vergnügt mit dem Laster
D Luca hätte ein Fahrrad bevorzugt, aber letztlich spielt er vergnügt mit dem Ball
E Luca ist glücklich beim Fahrradfahren
Auch haben wir aus Guadalupes Blog http://aulautista.wordpress.com/ Beispiele entnommen und
außerdem selbst einige ausgearbeitet.
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27. Ein Hilfsmittel, das bei mir sehr gute Resultate ergeben hat, war es, das betroffene Kind selbst als
Hauptperson der Geschichte einzusetzen oder eine Figur, die seinen Interessen entspricht.
Lisa möchte einen Apfel essen.
Zum Nachtisch gibt es einen Apfel.
Zeichne Lisas Gesicht, während sie den Apfel isst.
Was hat Lisa sich gewünscht?
Wird dieser Wunsch erfüllt?
Wie fühlt sie sich jetzt?
Warum?
(Arbeitsblatt zum Thema „Wunsch – Gefühl“, selbst ausgearbeitet mit Figuren, die für das Kind
bedeutsam sind)
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28. 4. Verständnis des Zusammenhangs zwischen Gedanken und
Gefühlen
Bevor wir anfangen, den Zusammenhang zwischen Gedanken und Gefühlen zu erarbeiten („Was denkt
das Mädchen, das traurig ist?“), muss das Kind eine Vorstellung vom Unterschied zwischen „sagen“
und „denken“ bekommen. Dazu arbeiteten wir zunächst mit Denkblasen, wie sie häufig in Comics
vorkommen.
Materialien:
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29. Zunächst spielen wir „Frage-Antwort-Spiele“ nach folgendem Muster:
- Was denkt das Mädchen, das fröhlich ist?
- Das Mädchen, das fröhlich ist, denkt an das Eis, das es gerade gegessen hat.
Danach vertiefen wir das Thema mit Zeichnungen und Texten.
Hier einige Beispiele:
Im folgenden Arbeitsschritt beschäftigen wir uns damit, bei anderen einem Gefühl die dazu passende
mentale Verfassung zuzuordnen.
Aus dem Blog „Aula Autista“ von von Guadalupe habe ich dieses Zitat:
„Dieser Schritt ist der komplexeste beim Erarbeiten sozio-emotionaler Fähigkeiten, denn er beinhaltet
das Erfassen und Analysieren von Situationen, die aus der mentalen Verfassung anderer Personen
resultieren. Das ist sehr schwierig für einen Menschen, der eine Autismus-Spektrum-Störung hat.
Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, müssen die Kinder Begriffe wie denken, glauben, vorstellen
… kennen, in der Lage sein, Sprechblasen und Denkblasen zu handhaben und gewisse
Vorstellungen von der „Theory of Mind“ haben. Nur unter diesen Voraussetzungen können sie
lernen, zwischen eigenen und fremden Gedanken zu differenzieren.“
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30. Bilderfolge aus „En la Mente“:
Zum Schluss beschäftigen wir uns mit Situationen zum Thema Wunsch und Gedanken im
Zusammenhang mit Gefühlen:
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31. 5. Eine Situation, die bei unterschiedlichen Personen
unterschiedliche Gefühle auslöst
Ziel dieses Programms ist es, dem Kind zu zeigen, dass Menschen in derselben Situation
unterschiedliche, ja sogar gegensätzliche Gefühle (Trauer-Freude) haben können
„En la mente“ von Marc Monfort
Arbeitsmaterial: Social Stories, Fotos, Bilder oder Zeichnungen, die sie gemeinsam mit dem Kind
angefertigt haben.
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32. Vorgehensweise:
Betrachten wir bspw. die Situation „Es regnet.“ aus verschiedenen Perspektiven.
1 Ein Kind mit Gummistiefeln springt durch die Pfützen. = fröhlich
2 Ein Kind am Strand, das wegen des Regens nicht baden kann = traurig
Das Material wird immer im voraus vorbereitet. In diesem Fall bereiteten wir zwei Pappbögen mit der
Regensituation vor. Erik machte die Zeichnungen von den beiden Kindern nach unseren
Anweisungen.
Zuerst beschreibt man immer die Situation mit Hilfe eines sehr deutlichen Bildes oder einer Zeichnung:
„Es regnet ...“ oder man benutzt die vorbereiteten Bögen.
„(Name des Kindes), was passiert hier?“
„Es regnet.“ „Sehr gut, es regnet.“
Danach stellen wir die erste mögliche Perspektive vor, das Kind in Gummistiefeln.
Man stellt dem Kind verschiedene Fragen, um ihm dabei zu helfen, die Situation zu beschreiben und zu
verstehen.
„(Name des Kindes), wen siehst du hier?“ „Ich sehe ein Kind.“ „Sehr gut, das ist ein Kind.“
„(Name des Kindes), wo ist das Kind?“ „Das Kind ist auf der Straße.“ „Sehr gut, das Kind ist auf der
Straße.“
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33. „(Name des Kindes), wie ist das Wetter?“ „Es regnet.“ Phänomenal, es regnet.“
„(Name des Kindes), konzentriere dich gut auf das Kind, welche Kleidung trägt es?“ „Das Kind trägt
eine Jacke, eine Hose und Gummistiefel.“ „Prima, das hast Du gut gemacht: das Kind befindet sich
auf der Straße, es hat sich einen Regenmantel und Gummistiefel angezogen. Klasse!“
„(Name des Kindes), was macht das Kind?“ „Das Kind springt in eine Pfütze.“ „Ja, natürlich, das Kind
springt in eine Pfütze.“
„(Name des Kindes), warum kann das Kind in die Pfütze springen?“ „Weil es Gummistiefel trägt.“ „So
ist es, mit Gummistiefeln kann man in die Pfützen springen.“
„(Name des Kindes), und jetzt konzentriere Dich gut auf das Gesicht des Kindes, wie fühlt es sich? Wie
geht es ihm?“ „Das Kind ist fröhlich.“ „Ja, das Kind ist fröhlich. Es kann mit seinen Gummistiefeln in
die Pfütze springen.“
„Nun kleben wir auf dem Bild einem Gesichtsausdruck auf. Welchen nehmen wir, traurig oder
fröhlich?“ „Fröhlich.“ „Genau, klebe das fröhliche Gesicht auf das Bild.“
Zusammenfassung:
„Es regnet, das Kind befindet sich im Freien mit Regenmantel und Gummistiefeln. Es kann in die
Pfützen springen und hat viel Spaß dabei. Jetzt erzähl' Du es mir.“
Das Kind erzählt die Geschichte.
Dann wenden wir uns der zweiten möglichen Perspektive zu, das Mädchen am Strand.
Stellen Sie dem Kind verschiedene Fragen, um ihm bei der Beschreibung und beim Verständnis der
Situation zu helfen:
„(Name des Kindes), wen siehst Du hier?“ „Ich sehe ein Mädchen.“ „Sehr gut, hier ist ein Mädchen zu
sehen.“
„(Name des Kindes), wo befindet sich das Mädchen?“ „Das Kind befindet sich am Strand.“ „Sehr gut,
das Mädchen befindet sich am Strand.“
„(Name des Kindes), wie ist das Wetter?“ „Es regnet.“ „Phänomenal, es regnet.“
„(Name des Kindes), konzentriere Dich gut auf das Mädchen, was hat das Mädchen an?“ „Es hat einen
Bikini an.“ „Klar, das machst Du klasse: das Mädchen ist am Strand und hat einen Bikini an.“
„(Name des Kindes), was macht das Mädchen?“ „Es schaut sich das Meer an.“ „Prima, das
Mädchen schaut sich das Meer an und badet nicht.“
„(Name des Kindes), warum badet das Mädchen nicht im Meer?“ „Weil es regnet.“ „So ist es, bei
schlechtem Wetter kann man nicht im Meer baden, es regnet ja.“
„(Name des Kindes), und jetzt konzentriere Dich gut auf das Gesicht des Mädchens. Wie geht es ihm?
Wie fühlt es sich?“ „Das Kind ist traurig.“ „Ja, das Mädchen ist traurig. Es kann bei schlechtem
Wetter und Regen NICHT im Meer baden, das macht es traurig.“
„Jetzt werden wir einen Gesichtsausdruck aufkleben. Welchen nehmen wir? Fröhlich oder traurig?“
„Traurig.“ „So ist es, wir nehmen traurig. Klebe das traurige Gesicht auf.“
Zusammenfassung:
„Es regnet, das Mädchen kann nicht im Meer baden und das macht es traurig. Jetzt erzähl' Du es mir!“
Das Kind erzählt die Geschichte.
Schließlich stellen wir die Ergebnisse zusammen, die wir bei der Aufgabe, eine Situation (Regenwetter)
aus zwei unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, erarbeitet haben:
Wenn es regnet, reagieren nicht alle Menschen gleich. Manchen gefällt der Regen und sie sind
zufrieden. Anderen gefällt der Regen nicht und sie sind traurig. Nicht alle Menschen denken immer
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34. das Gleiche.
Manchmal regnet es und wir sind darauf vorbereitet, deshalb sind wir glücklich. Das Kind mit den
Gummistiefeln kann in die Pfützen hinein springen. Es macht ihm nichts aus, dass es regnet. Es ist
für Regenwetter sehr gut ausgerüstet.
Manchmal regnet es und wir sind an einem Ort, an dem wir keinen Regen haben möchten (Strand),
daher macht uns der Regen unter diesen Umständen traurig. Das Mädchen am Strand kann nicht
Baden gehen, weil es regnet und das macht es traurig.
6. Geschichten über Gefühle erfinden und Arbeitsblätter dazu
entwickeln
Amaya Padilla von Garachico Enclave (http://garachicoenclave.blogspot.com/) hat auch andere
Arbeitsblätter erstellt, die wir sofort vorstellen. Meinem Sohn haben sie sehr gut gefallen.
Schreibe oder erzähle eine Erfahrung, die Du gemacht hast und bei der Du
Dich folgendermaßen gefühlt hast:
Verärgert
Fröhlich, Zufrieden
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36. Verletzt
Betrachte das Bild:
Zeichne das angemessenste Gefühle
Schreibe oder erzähle eine Geschichte für den Cartoon.
(so weiter mit anderen Bildern)
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37. 7. Lektüre einer Geschichte, die von Gefühlen handelt. Fragen und
Lösungen
Diese Aktivität realisieren wir in einer Spielgruppe, die ich für meinen Sohn gegründet habe. Es sind
insgesamt 3 Kinder und die Gemeinschaft verstärkt die Übung und macht sie unterhaltsamer.
Beispiel für eine Geschichte über „Traurigkeit“ und wie man sie in „Freude“ umwandelt. Die
Piktogramme sind von ARASAAC.
Download hier:
http://arbeitsmaterial.blogspot.de/2010/03/interaktive-geschichte-die-von.html
Klaus, die Maus
Liebe Kinder, mein Name ist Klaus. Ich bin eine Maus. Ich lebe in einem sehr großen Haus mitten im
Wald. Im Moment fühle ich mich nicht so gut. Immer bin ich allein und ich habe keine Freunde. Ich
habe niemanden, mit dem ich spielen kann. Ich laufe im Haus hin und her. Ich habe niemanden,
mit dem ich sprechen kann. Ich weine oft, weil ich Freunde vermisse. Ich denke oft, ich möchte
Freunde haben. Ich brauche Hilfe. Könnt Ihr mir helfen, wieder fröhlich zu werden?
Danke, Klaus.
Wir geben den Kinder die Geschichte in Form einer Bilderfolge, damit sie sie besser verstehen können:
ICH BIN KLAUS, DIE MAUS
Ich lebe in einem Haus mitten im Wald. Ich bin allein, ohne Freunde. Ich kann weder mit jemandem
spielen, noch sprechen. Ich glaube, ich möchte gerne Freunde haben. Ich weine oft. Ich brauche
Eure Hilfe.
Analyse des Textes:
Fragen und Antworten
„Wie heißt die Maus?“ „Klaus.“ „Sehr gut, die Maus heißt Klaus.“
„Wo lebt Klaus, die Maus.“ „In einem großen Haus.“ „Sehr gut, Klaus ….“
„Wo befindet sich das Haus?“ „Mitten im Wald.“ „Sehr gut...“
„Wie fühlt Klaus sich?“ „Traurig.“ „So ist es, Klaus ist traurig.“
„Warum ist Klaus traurig?“ „Er ist alleine, ohne Freunde.“ „Genial, ...“
„Alleine sein ist traurig, warum?“
- „Man kann mit niemandem spielen.“ „Oh, klar, man kann mit niemandem spielen.
Deshalb ist Klaus traurig.“
- „Man kann mit niemandem sprechen.“ „Oh, ...“
„An was denkt Klaus, wenn er traurig ist?“ „Er denkt daran, dass er Freunde haben möchte.“
„Was macht Klaus, wenn er traurig ist?“ „Er weint ...“
„Oh, aber Klaus möchte fröhlich sein. Was können wir tun?“ „Wir können seine Freunde sein.“ „Super,
….“
„Prima, jetzt könnt Ihr Euch ein Bild von Klaus, der Maus, nehmen, der nun Euer Freund ist. Und passt
gut auf ihn auf!“ (die Kinder nehmen sich ein Bild und kleben Klaus in ihr Arbeitsheft)
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38. II Ausdruck von Gefühlen
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39. 1 Mimik und Gestik
Die Kinder können lernen, ihr Gesicht und ihren Körper als Ausdrucksmittel für Gefühle zu nutzen. Für
sie ist es hilfreich, die verschiedenen Komponenten des Gesichtsausdruckes (Augen, Augenbrauen
und Mund) getrennt zu analysieren.
Wir verwenden folgendes Arbeitsmaterial:
Zuerst präsentiert man nur die Augenpartie eines Fotos, zum Beispiel die des fröhlichen Kindes. (Am
Anfang unterstützen wir das Kind, indem wir den Gesichtsausdruck auch annehmen.)
Man sagt_“Mach' Du es nach.“
Das Kind soll einen fröhlichen Gesichtsausdruck zeigen. Um ihm die Sache zu erleichtern, bringt man
es durch Gelächter oder Kitzeln zum Mitlachen.
Andere Materialien zum Thema „Ausdrucksfähigkeit der Augen“:
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41. Wir erarbeiten jede einzelne dieser Karten. Wir beschreiben die Augen und die Position der
Augenbrauen. Später machen wir eine Vorführung zum Thema „Gefühle“ und fordern das Kind mit
den Worten „Jetzt Du!“ auf, die Gesichtsausdrücke zu imitieren.
Für das Thema „Gestik“ arbeiten wir mit folgenden Zeichnungen:
Wut, Liebe, Freude, Angst, Überschwang, Trauer , Jähzorn, Gejammer, Staunen, Zweifel, Zorn
:
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43. Mit allen Karten positionieren wir uns vor einem Spiegel und stellen gemeinsam die einzelnen Gefühle
dar. Dabei zeigen wir uns gegenseitig, wie wir die Augen, die Augenbrauen, den Mund, die Hände,
den Körper etc. einsetzen.
Übungsspiel:
In der Spielgruppe oder während meiner Anwesenheit im Kindergarten spielten wir „Gefühle erraten“.
Eines der Kinder nimmt eine Karte, stellt das abgebildete Gefühl dar und die anderen müssen es
erraten. Hier arbeiten wir mit Darstellung und Imitation.
Ein weiterer Schritt ist das Zeichnen von Gefühlen in ein „leeres“ Gesicht.
2. Selbstregulation beim Ausdrücken von Gefühlen
Beachten Sie: Die Texte, die im Folgenden verwendet werden, stammen aus dem Blog von Guadalupe
mit dem Titel „Aula Autista“ (http://aulautista.wordpress.com) und aus einem Artikel von Frances
Vega unter dem Titel „Viviendo en otra dimension“
(http://www.viviendoenotradimension.com).
Momentan beginne ich mit meinem Sohn, dieses Kapitel zu bearbeiten. Am Ende kommt eine Übung
zum Thema „Weinen ist gut!“, denn er hat in dieser Beziehung Probleme.
Menschen mit ASS haben oft Probleme, die Intensität ihrer Gefühle abzuschätzen. Sie neigen in vielen
Situationen zu unangemessen dosierten Gefühlsäußerungen. Daher ist es wichtig, ihnen zu zeigen,
dass Emotionen unterschiedlich stark sein können und Übungen in dieser Hinsicht zu machen.
Der erste Schritt dabei ist, den Personen zu vermitteln, wie sie selbst sich in bestimmten Situationen
fühlen, um ihnen bewusst zu machen, was bei ihnen Freude, Angst, Trauer oder Ärger auslöst.
Möglicherweise hat die betroffene Person Schwierigkeiten, sich seine Gefühle in der betreffenden
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44. Situation vorzustellen. Deshalb kann es nützlich sein, verschiedene Reaktionsmöglichkeiten kurz zu
skizzieren und zur Auswahl zu stellen.
Dafür kann die Familie des Betroffenen eine Liste mit den erforderlichen Informationen
zusammenstellen.
Übungsbeispiel zum Wiedererkennen emotionaler Reaktionen auf bestimmte Situationen:
Verbinde mit einem Pfeil das Gefühl mit der entsprechenden Situation:
Situationen:
Wenn mir etwas nicht gut gelingt
Wenn jemand meine Sachen nimmt
Wenn ich beauftragt werde, etwas zu tun, was mir nicht gefällt
Wenn mein Haustier stirbt
Wenn ich etwas verloren habe, das mir gefällt
Wenn ich etwas geschenkt bekomme
Wenn ich in Urlaub bin
Wenn mich jemand anschreit
Wenn ich gebeten werde, etwas zu tun, das ich nicht tun will
Wenn ich Angst vor einer Gefahr habe???????
Wenn ich an einem düsteren Ort bin
Gefühle:
ängstlich
verärgert
traurig
fröhlich
nervös
Kann ein Mensch seine Gefühle angesichts unterschiedlicher Situationen erst einmal identifizieren, ist
es der richtige Moment, Abstufungen einzuführen. Zuerst in sehr einfacher Form: viel und wenig
(z.B.: Pepe ist ein wenig zufrieden, wenn er eine Süßigkeit bekommt und sehr zufrieden, wenn er
am Computer spielen darf.) und danach komplexere Graduierungen, die verschiedene Stufen der
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45. Intensität ausdrücken: (bspw. zufrieden, froh, glücklich und euphorisch).
Bei der Beschäftigung mit dem Thema Intensität ist es sehr wichtig, auch die Ausdrucksformen
derselben anhand von Beispielen aus dem realen Leben der Person zu behandeln.
So ist es z.B. beim Kauf einer Tüte Kartoffelchips angemessen, zu lächeln und so eher verhalten die
Freude zum Ausdruck zu bringen, statt Luftsprünge vor Freude zu machen und in wieherndes
Gelächter auszubrechen...
Materialien: Fotokamera.
Mit der Kamera wird der Mensch mit ASS fotografiert, während er unterschiedlich intensive Gefühle
darstellt, um später anhand der Fotos Karteikarten oder ein Album zu erstellen (zu
Wiederholungszwecken).
Gefühlsmess-Instrumente:
- Gefühlsthermometer: Ein ausgezeichnetes Hilfsmittel, um den Grad der Intensität in Bezug auf
Situationen in individualisierter Form zu erarbeiten.
- Gefühlsskala:
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46. Neben die Fotos auf den Karteikarten oder im Album kann man Zahlen kleben oder schreiben, die die
unterschiedliche Intensität des dargestellten Gefühls zum Ausdruck bringen sollen:
Bsp.: 5-wütend, 4-ärgerlich, 3-irritiert, 2-belästigt, 1-ruhig.
Außerdem ist es gut, sich die Gründe für den Wechsel des Gefühlszustandes des Kindes zu notieren,
um ihm dabei zu helfen, zu erkennen, wann es z.B. selbst etwas als lästig empfindet und wann es
wütend wird.
Eine gute Idee ist es auch, eine Tabelle mit verschiedenen Situationen und den individuellen Gefühlen
in dieser Situation mit der anhand der Gefühlsskala gemessenen Intensität - einer Zahl - ausdrückt,
zu erstellen und diese ständig zur Hand zu haben (am besten laminieren Sie sie).
Wenn Sie Anzeichen für eine Veränderung der Laune bemerken, können Sie dem Kind die
entsprechende Nummer, die der neuen Gefühlsverfassung entspricht, zeigen.
Kann das Kind die Gefühlsgrade identifizieren, erarbeitet man Vorschläge, die ihm helfen, seine
Gefühle zu beherrschen.
5-wütend: Sofortiger Ortswechsel und Anwendung einer Entspannungstechnik
4-ärgerlich: um Hilfe bitten
3-irritiert: tief durchatmen, bis 10 zählen
2-belästigt: tief durchatmen
1-ruhig: bereit zum Spielen und Arbeiten
Es gibt verschiedene Nutzungsformen dieser Skala, hier einige Beispiele:
http://jillkuzma.files.wordpress.com/2008/11/5-point-scale-group-check-in.pdf
http://jillkuzma.files.wordpress.com/2008/09/big-little-problem-5-point-chart.pdf
http://www.5pointscale.com/more_sweet_scale.htm
3. Anpassung von Gefühlsäußerungen an die Rahmenbedingungen
und an konkrete Situationen
Nicht zuletzt ist es nötig, einem Menschen mit ASS einige grundlegende Regeln des Sozialverhaltens,
die mit Gefühlsregungen verbunden sind, zu erläutern.
Nicht immer werden die sozialen Regeln mit den Gefühlen und Empfindungen unserer Kinder
übereinstimmen. Es kann Situationen geben, in denen Personen mit ASS die angemessenen
Gefühle nicht empfinden, z.B. Trauer im Krankheits- und/oder Todesfall, aber es ist trotzdem
wichtig, dass sie wissen, welche Gefühlsäußerungen in einer solchen Situation angemessen sind
und welche nicht. Deshalb analysiert man solche Situationen mit dem Betroffenen und skizziert,
wie korrekte und angemessene Gefühlsäußerungen hier aussehen könnten.
Material: Es ist sinnvoll, ein Heft mit Situationen und dazu passenden Regeln anzulegen, das später als
Ratgeber und Leitfaden dienen kann. Außerdem arbeiten wir auch an dieser Stelle wieder mit
„social stories“ in Kombination mit Piktogrammen.
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47. Als Ergänzung zu der Broschüre „Die Gefühle, Schritt für Schritt“ gebe ich hier die Links im Internet
an, mit denen das Arbeitsmaterial zu folgenden Themen erarbeiten können:
1. „Weinen ist normal“
http://arbeitsmaterial.blogspot.de/2010/02/verhalten-weinen-ist-nicht-schlimm.html
Und mehr in unserem Arbeitsmaterial Blog:
http://arbeitsmaterial.blogspot.de/
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