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Mein Thema 1
2 Bauchgefühl
Hören Sie öfter auf Ihr Bauchgefühl. 3 Bauchgefühl
Bauchgefühl Vertrauen Sie häufiger Ihrer Intuition. 4
Bauchgefühl Der Bauch kann Komplexität verarbeiten und kann damit umgehen.  Richtig gut sogar. 5
Bauchgefühl Für bewusste Entscheidungen stehen uns 40-50 bits/sek. zur Verfügung.  6
Bauchgefühl Damit kann eine bewusste Entscheidung für Fragestellungen mit bis zu 4-5 Eigenschaften, die untereinander abgewägt werden müssen, getroffen werden. Hier klappt die rationale Entscheidung. 7
Bauchgefühl Bewusste Entscheidungen werden vom expliziten System getroffen. Dem sogenannten Pilot.  Doch bei 40-50 bit/sek Maximalkapazität kommen wir sofort an die Grenzen, wenn wir mehr als 4-5 Eigenschaften unter- bzw. miteinander abwägen müssen.  8
Bauchgefühl 4-5 Eigenschaften sind nicht viel.  Darüber hinaus reihen wir diese Eigenschaften meist aneinander – wir denken linear.  Kreisläufe und gegenseitige Beeinflussung  oder Verstärkung der Eigenschaften sind schwer oder gar nicht erfassbar. Wenn dann noch mehr Eigenschaften zukommen, überlasten wir uns Gehirn völlig. 9
Bauchgefühl Trotzdem können wir Entscheidungen treffen. Unbewusst. Und trotzdem richtig. Meistens jedenfalls. Warum? 10
Bauchgefühl Unser Bauchgefühl ist dafür verantwortlich. Es verarbeitet permanent Komplexität.  Das Bauchgefühl wird auch implizites System genannt – oder auch Autopilot. Es ist ein weit verzweigtes Netz aus Spiegelneuronen und Basalganglien. 11
Bauchgefühl Das implizite Gefühl – das Bauchgefühl – oder auch die Intuition kann unglaubliche 11.000.000 Bits/sek. verarbeiten. Es können also alle Eigenschaften, und fast alle Eventualitäten und Auswirkungen in der Berechnung berücksichtigt werden. Zum Vergleich: In unserem Bewusstsein befinden sich beim Lesen ca. 45 bit/sek, beim lauten Lesen 30bit/sekund beim Rechnen hantieren wir  mit 12bit/sek. 12
Bauchgefühl Grund genug, mehr auf dem Bauch zu vertrauen. Denn im Bewusstsein werden nur Bruchteile der Informationen verarbeitet. Gut dass wir zum Denken auch den Bauch haben.  13
Mehr wissen? 14
Sie müssen nicht. Wenn Sie öfter auf Ihren Bauch hören, reicht das vollkommen aus.  15
Mehr Wissen Gut. Sie wollen mehr Wissen. Fangen wir an mit Komplexität. Der Bauch geht permanent damit um. Doch was ist Komplexität eigentlich? 16
Komplexität Komplexität ist viel zu viel.  Komplexität liegt im Prinzip zwischen der völligen Ordnung und dem totalen Chaos. Man könnte es auch anders vergleichen: die totale Ordnung ist der Stillstand – oder auch Tot. Das Chaos ist das totale Durcheinander. Bürokratie vs. Anarchie. Dazwischen liegt das normale Leben. Die Komplexität. 17
Ein komplexes System ist ein System mit einem großen Verhaltensspektrum. Eine komplexe Situation ist eine Situation, bei der vieles möglich ist. Jede soziale Situation ist komplex. Denn es gibt unzählige Einflussfaktoren und unzählige Möglichkeiten. Komplexe Situationen sind Situationen von Unsicherheit 18 Komplexität
Komplexität Der Mensch hat schon immer mit Komplexität gelebt. Beginnend vor 200.000 Jahren war der Mensch permanent Unsicherheitssituationen ausgesetzt. Er konnte gefressen werden, er konnte sich verletzenoder vergiften, er konnte verhungern oder erfrieren, er musste sich gegen Rivalen verteidigen uns so weiter. Komplexität hat den Menschen immer begleitet.  19
Komplexität Dann kam die Naturwissenschaft und zeigte auf, dass alles erklärbar sei. Man könne jedes Phänomen berechnen und es gäbe für alles eine Erklärung. Vor 200 Jahren begannen die Menschen, ein Gefühl von Sicherheit zu entwickeln. Sicherheit setzt Kapazitäten frei. Denn weniger Unsicherheit bedeutet auch, mehr Zeit für Anderes zu haben.  20
Komplexität Nun, da alles berechenbar war – alles vorhergesehen werden konnte, entwickelte sich die Menschheit rasant. Maschinen, Technik und Industrie dominierten fortan und gaben den Menschen das Gefühl von Ordnung und Beherrschbarkeit. Alles war determiniert – die Zukunft war anhand der jetzigen Bedingungen vorbestimmt.  21
Komplexität Doch nichts ist vorbestimmt. Die Natur ist nicht berechenbar. Teilweise kann mit den Möglichkeiten, die die Natur zum Rechnen bietet, nicht einmal umgegangen werden, da es astronomisch hohe Zahlen sind.  Sie wollen ein Beispiel? 22
Komplexität 1 Lampe kann an und aus sein. Kann also 2 Zustände einnehmen. 5 Lampen können 32 Zustände einnehmen. 10 Lampen 1024. Mit jeder Lampe, die dazu kommt, verdoppelt sich die Möglichkeit des Systems:  15 Lampen = 32.768 Zustände,  25 Lampen = 33.554.432 Zustände 50 Lampen = 1.125.899.906.842.624 Zustände 23
Komplexität Auch Schach ist ein komplexes Spiel. Nach 2 Zügen sind 72.000 Stellungen möglich. Das Spiel kann 10115 Spielverläufe annehmen. Eine Zahl mit 115 Nullen! Hier sind die Regeln bekannt. Man sieht jeden Zug. Man ist nacheinander dran. In der Wirklichkeit sind Regeln nicht immer bekannt. Man weis noch nicht einmal, wer die Spieler sind und über welche Möglichkeiten ein jeder verfügt (jeder hat ca. 10.000.000.000 Gehirnzellen und eine lange Vergangenheit) 24
Komplexität Genug der Beispiele. Komplexität ist viel. Mehr muss man eigentlich nicht wissen. Wäre da nicht die Explosion der Informationen, die uns umgibt. Und sie steigt weiter an. Ein jeder spürt es. Es gibt dermaßen viele Informationen, dass es schwierig wird, derer Herr zu werden. Man muss leider lernen, mit Komplexität umzugehen, denn die Informationsmenge wird weiter steigen. 25
Komplexität Zu viele Informationen überlasten uns. Dafür bedarf es Strategien. Dazu gehört auch mal abschalten oder ausblenden. 10 Milliarden Bits strömen sekündlich durch die Sinnesorgane in uns, welche zunächst auf 100 bits reduziert werden, um dann auf 10 Millionen Bits durch Assoziierung und Resonanz angereichert zu werden. Wir blenden aus und assoziieren dazu auch noch.  26
Komplexität Wir müssen also Komplexität sinnvoll senken, z.B. durch: Ordnen, Ziele & Planung oder Routinen, Regeln und Gewohnheiten Oder wir müssen unsere Komplexität erhöhen: Erfahrung anderer nutzen (um besser Ordnen zu können, Tipps), Verarbeitungskapazität erhöhen (Software) oder die Informationsstruktur insgesamt verbessern (welche Quellen nutzt man) 27
Komplexität Also ganz normal. Blendet man aus, kann es immer passieren, dass man etwas wichtiges  übersieht. Das ist das ganz normale Risiko, was einem ständig begleitet. Jeder hat da eigene Methoden gefunden, sich eine eigene Ordnung und Systematik zu schaffen. Eine neue Software erhöht aber auch die Informationsmenge – und man riskiert eine Belastung.  28
Komplexität Das beste Mittel zur Bewältigung von Komplexität ist Erfahrung. Und das Bauchgefühl.  Die Welt ist also nicht berechenbar. Erfahrung hilft uns – denn wir wissen dadurch eine Situation besser einzuschätzen und assoziieren zuverlässiger. Denken Sie also lieber nicht linear, sondern in Zusammenhängen, Nebenwirkungen und Wahrscheinlichkeiten. Und mit ihren Bauch. Dann wird Komplexität für Sie kein Problem sein. 29
Komplexität Komplexität ist real. Aber Sie und ihr Bauchgefühl werden damit umgehen können.  30
Mehr wissen Sie wollen mehr wissen? 31
Mehr wissen Gut. Sie wollen mehr wissen. Sie müssen nicht. Wenn Sie öfter auf Ihren Bauch hörenund wissen, dass die Welt komplex ist, reicht das vollkommen aus.  32
Mehr Wissen Gut. Sie wollen mehr Wissen. Machen wir also weiter mit einigen Einsichten aus der Wissenschaft. 33
Wissenschaft Wissenschaft schafft Wissen. Und zerlegt es, isoliert es und grenzt es ab.  34
Wissenschaft Es gibt 11 Wissenschaftszweige: Geistes & Kulturwissenschaften, Humanwissenschaften, Ingenieurswissenschaften, Naturwissenschaften, Agrarwissenschaften, Philosophie, Theologie, Rechtswissenschaften, Sozialwissenschaften, Strukturwissenschaften (Mathe, Logik…) und Wirtschaftswissenschaften. Alle zusammen haben hunderte Wissenschaftsdisziplinen mit tausenden Studienfächer. 35
Wissenschaft Diese Abgrenzung untereinander war für die Organisation von Hochschulen wichtig und hat die Erkenntnisse enorm voran getrieben. Die Welt besteht jedoch aus Ganzheiten, nicht aus isolierten Untersuchungsgegenstände. Die Abgrenzung der Wissenschaften sorgt für viele Experten für bestimmte Teile. Sensibilisiert jedoch nicht für Ganzheiten. Die Verbindungen zwischen den Wissenschaften findet erst seit kurzem verstärkt Beachtung. 36
Wissenschaft Viele Wissenschaften reduzieren Wirklichkeit, um überhaupt damit umgehen zu können. So können oftmals für sogenannte rationale Entscheidungen gar nicht alle relevanten Fakten herangezogen werden. Zudem wird unterstellt, dass bestimmte Lösungen richtiger seien als andere. Auch werden häufig Variablen für komplexe Sachverhalte benutzt, die gar nicht als Variable ausdrückbar sind – z.B. eine Gruppe X 37
Wissenschaft Einige Wissenschaften kennen nur Entweder – Oder. Es ist also entweder etwas falsch oder richtig. Etwas anderes gibt es oft nicht. Ein Sowohl als Auch wird oft verneint. Auch die Vorbestimmtheit der Zukunft anhand der derzeitigen Fakten ist wirklichkeitsfern. Die angewandten (empirischen) Methoden sind oft nur Rechtfertigung und geben eine Scheinsicherheit vor, welchem Entscheider folgen, ohne zu hinterfragen. 38
Wissenschaft Viele Wissenschaften unterliegen Denkmustern. Einige geben vor, was der Stand der Wissenschaft ist. Auch wenn andere Ergebnisse Anderes nahe legen, wird häufig darauf beharrt, meist aus privaten oder anderen Interessen.  39
Wissenschaft Auch das Erkennen selbst wird kritisiert, da eine Trennung von Beobachter und Forschungsobjekt oft unmöglich ist. Auch die Vorbestimmung von Ergebnissen durch eigenes, auch unbewusstes, Zutun ist ein Problem in Wissenschaften.  40
Wissenschaft Ignoranz und Arroganz sind auch in der Wissenschaft anzufinden. Einige glauben, mit Wissenschaft alles erklären zu können und Wissenschaft auf alles anwenden zu können. Andere gehen von der grundsätzlichen Beherrschbarkeit der Natur und der Welt aus. Andere wiederum interpretieren Analyseergebnisse so, wie es in ihr Weltbild passt.  41
Wissenschaft Wissenschaft beeinflusst unser Leben mehr, als wir denken. Der Frontalunterricht listet Fakten auf. Fakten ohne Erfahrung sind aber wertlos. Versuchen sie mal jemanden zu erklären, wie eine fremde Software funktioniert. Ohne das Probieren sind die Fakten nicht viel wert. In solchen System kommen oft nicht die Besten weiter – sondern die am besten Angepassten. Wahre Begabungen werden nicht berücksichtigt. 42
Wissenschaft Wissenschaft ist nicht heilig und kann eine komplexe Welt nicht immer hinreichend erfassen oder erklären. Aber Sie und ihr Bauchgefühl werden gut damit umgehen, wenn sie nicht allen Statistiken und Doktoren blind vertrauen und Sie sich eine Portion Skepsis und gesunden Menschenverstand erlauben. 43
Mehr wissen Sie wollen mehr wissen? 44
Mehr wissen Gut. Sie wollen mehr wissen. Sie müssen nicht. Wenn Sie öfter auf Ihren Bauch hörenund wissen, dass die Welt komplex ist und nicht jeder Statistik blind glauben, reicht das vollkommen aus.  45
Mehr Wissen Gut. Sie wollen mehr Wissen. Machen wir also weiter mit einigen Einsichten aus der Wirtschaft und Politik. 46
Wirtschaft Die Wirtschaft basiert zumeist auf Grundlagen aus der BWL. Die Betriebswirtschaftslehre betrachtet immer nur die wirtschaftliche Seite eines Unternehmens. Es werden zumeist naturwissenschaftliche Methoden für soziale Organisation verwendet.  47
Wirtschaft Ein sehr großes Problem von Unternehmen ist die Reduktion der Wirklichkeit auf Kennzahlen. Doch Kennzahlen und Bilanzen können vieles gar nicht erfassen. Beispielsweise die Kundenbindung, das Zukunftspotenzial oder die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Kennzahlen sind handhabbar, einfach und vermitteln Sicherheit. Jedoch werden dadurch Tatsachen ausgeblendet und wichtige Entwicklungen verpasst. 48
Wirtschaft Ein wesentliche Fehlentwicklung liegt insbesondere im Drang und im Postulat, jedes Jahr Zuwachsraten aufweisen zu müssen.  Dieser Zwang führt unweigerlich dazu, dass zur Zielerreichung kurzfristige Lösungen eingesetzt werden. Doch damit wird sich oft ins eigene Fleisch geschnitten. Oder in das der Umwelt. 49
Wirtschaft Hier muss gefragt werden, als was sich Unternehmen verstehen – wofür sie da sind.  Sind sie zum Geld verdienen da? Und denken nur in Kennzahlen Umsatz und Gewinn? Maximieren sie Gewinne und denken damit in kurzfristigen Horizonten? Oder sind sie zum Probleme lösen da und maximieren Nutzen?  50
Wirtschaft Auch ist wichtig zu fragen, an wessen Interessen ein Unternehmen sein Handeln ausrichtet. Aktionäre haben kein Interesse am Unternehmen, sondern nur an ihrem Gewinn. Sobald die Zahlen nicht steigen, steigen sie aus. Selbst unternehmerisch sinnvolle Entscheidungen werden so abgestraft und dadurch unterbunden. 51
Wirtschaft Richtet das Unternehmen sein Handeln an den Anspruchsgruppen aus, läuft es Gefahr zum Spielball wechselnder Interessen zu werden. Richtet das Unternehmen das Handeln an die aus, die es legitimiert und die Rechnungen zahlt – den Kunden? 52
Wirtschaft Wenn Unternehmen nicht das machen, wofür die Gesellschaft sie erdacht hat, entstehen daraus Kreisläufe, die in Krisen enden. Banken haben die Aufgabe, Geld aufzubewahren und den Geldkreislauf zu realisieren. Das ist ihr Job. Dafür gibt es Banken. Gewinn und Wachstum als Ziel, Wert und Selbstverständnis trägt zu Intransparenz bei und fördert Gier und Betrug. Der Kunde ist so ein lästiger Faktor. 53
Wirtschaft Doch nicht nur einige der Unternehmen werden ihrer Verantwortung nicht gerecht – auch die Politik denkt nur an Machterhalt und die nächste Wahl. Langfristig ist etwas anderes. Eine Richtung – ein gemeinsames Ziel ist nicht in Sicht. Und die Mehr-vom-Selben-Logik hilft nicht. Mehr Geld löst keine Probleme, solange bestimmte Ziele und Werte nicht geändert sind. 54
Wirtschaft Beschönigen und lügen tuen Vertreter aus beiden Bereichen – der Wirtschaft und der Politik. Bücher werden geschönt, Zahlen gefälscht, Tatsachen verschwiegen, Intransparenz gefördert.  55
Wirtschaft Doch seit wann darf eine Industrie oder die Politik ein eigenes Interesse haben? Schließlich sind sie für etwas da und von etwas legitimiert – den Menschen! Es wurde systematisch Vertrauen mißbraucht. Das kommt uns allen teuer zu stehen. Unternehmen, Kunden und Staat gleichermaßen. 56
Wissenschaft Unternehmen und Politik sind sich nicht immer ihrer Verantwortung bewusst und verstehen oft nicht komplexe Zusammenhänge. Aber Sie und ihr Bauchgefühl werden gut damit umgehen, wenn sich einen gesunden Menschenverstand erlauben und entsprechende Konsequenzen daraus ziehen. 57
Mehr wissen Sie wollen mehr wissen? 58
Mehr wissen Gut. Sie wollen mehr wissen. Sie müssen nicht. Wenn Sie öfter auf Ihren Bauch hörenund wissen, dass die Welt komplex ist, nicht jeder Statistik oder jedem Produktversprechen oder jeder Politikerfloskel blind glauben, reicht das vollkommen aus.  59
Mehr Wissen Gut. Sie wollen mehr Wissen. Machen wir also weiter mit einigen Einsichten in Ökosysteme. 60
Ökosysteme Ökosysteme sind durch Kreislaufprozesse gekennzeichnete Gleichgewichtssysteme. Es gibt Wassersysteme wie Ozeane oder Seen und es gibt Landsysteme wie Wälder oder Wüsten. Es gibt große Ökosysteme, die wiederum viele kleinere Ökosysteme in sich haben. 61
Ökosysteme Von Ökosystemen kann man sich viel abschauen. Doch die Nahrungskette greift zu kurz – sie endet mit dem Räuber. Das Nahrungsnetz beinhaltet neben Produzenten (Pflanzen, Plankton) und Konsumenten (Tierkette) auch Destruenten (Pilze, Bakterien), welche erst die Grundlage für einen Stoffkreislauf bilden. 62
Ökosysteme Ökosysteme sind alle mehr oder weniger stark miteinander verbunden. Die Weltmeere durchzieht ein riesiges Förderband, die Atmosphäre transportiert Sedimente durch den Windaustausch. Diese klimatischen Systeme verbinden alles und sorgen für einen Energie- und Stoffaustausch. 63
Ökosysteme Ökosysteme sind geprägt von Gleichgewichten und von Kreisläufen. In Ökosystemen findet ein perfekter Informationsfluss statt. Das beste Beispiel ist der Mensch. Er verarbeitet Komplexität in Echtzeit und ist selbst eine Art Ökosystem.  64
Ökosysteme Im Menschen findet ein Stoffkreislauf statt. Es kommen mehrere Inputs hinein: Luft, Nahrung, Information. Es wird mehrstufig verarbeitet, zersetzt und verbraucht.  Ihr Körper ist das beste Gleichgewicht, das Sie kennen!  65
Ökosysteme Ökosysteme sind geprägt von Gleichgewichten und Kreisläufen. Ob nun Meer, Fluss, See, Teich, Wiese, Wald oder eben Mensch. Die Austauschelemente heißen anders. Die Funktionen und Verbindungen jedoch sind die selben. Mal heist es Nervensystem, mal Internet, mal Fluss, mal Straße, mal Müll, mal Kot, mal Luft, mal Geld, mal Organe, mal Branchen, mal Nahrung, mal Rohstoffe. 66
Ökosysteme Es hört nicht beim Menschen auf. Jedes vom Mensch gebildete System strebt automatisch nach einem Gleichgewichtsystem im Sinne eines Ökosystems. Das gilt für Familien, Firmen, Vereine, Städte, Verbände, Bundesländer, Staaten und Weltorganisation gleichermaßen. Der Informationsfluss und die Funktionen sind die selben, wie in Ökosystemen. 67
Ökosysteme Jedes auf Dauer angelegte System strebt nach der Sicherung von lebensnotwendigen Ressourcen. Ein Unternehmen benötigt Liquidität, Betriebsmittel, Arbeitskräfte und Kunden. Eine Stadt Steuereinnahmen, Bewohner, Touristen und Gewerbe. Keines dieser Systeme kann auf Dauer überleben, wenn es sich nicht in ein Gleichgewicht einpegelt. 68
Ökosysteme Städte können nicht ewig wachsen, sonst platzen sie aus allen Nähten. Industriezweige können nicht ewig wachsen, sonst gehen Ressourcen aus. Unternehmen können nicht ewig wachsen, der Markt ist irgendwann gesättigt. 69
Ökosysteme Ökosysteme kennen auch kein Leistungsdruck. Jedes Element macht das, was es eben macht. Es hat schon seine Richtigkeit. Der eine produziert Luft und Abfall und ist Nahrungsgrundlage für andere. Der eine räumt auf, ein andere hält bestimmte Populationen in gesunde Grenzen. In Ökosystem gibt es diesbezüglich keinen Druck. Es hängt alles miteinander zusammen und funktioniert. 70
Ökosysteme Auch der Mensch funktioniert ohne Druck. Niemand muss seinem Bauch sagen, wie er zu verdauen habe. Der Bauch macht es einfach. Er meldet sich und Sie hören hin. Sie geben ihm das, was er braucht. Sie wissen das. In Notsituation steckt er bereitwillig zurück und unterstützt damit sie als Gesamtsystem.  71
Ökosystem Im Menschen selbst sind viele Funktionen zu finden, die wir auch in unseren Systemen finden. Im Gehirn verarbeiten wir Informationen in voneinander getrennten Regionen. Emotion, Rationalität, Logik, Zahlen, Räumliches Sehen, Erinnerung und so weiter sind Funktionen, die auch Menschen für ihre Systeme herausbilden. Wir haben Landwirtschaft, Industrie, Wissenschaft etc. und halten uns als Gesellschaft am Leben. 72
Ökosystem Kreisläufe und Gleichgewichte in Ökosysteme sind gute Vergleiche für die Firmen und Organisationen, die uns umgeben. Sie und ihr Bauchgefühl werden das nutzen und sich einen gesunden Menschenverstand erlauben. 73
Hören Sie mehr darauf, was ihr Bauchgefühl sagt. Es kann mehr, als wir denken.  74
Wir SIND Bauchgefühl  75
Und mit seinem Bauch scherzt man nicht 76
Prolog 77
Prolog Wenn ich ihnen etwas ans Herz legen sollte, dann wäre es folgendes:  Sehen und Suchen Sie Kreisläufe in Ihrer Umwelt und in Ihrem Umfeld. Stellen Sie den Mensch und seine Möglichkeiten in den Mittelpunkt Ihrer Überlegungen. Überlegen sie, was in seiner Form Dauerhaft vielen Wahrscheinlichkeiten Stand hält – ob es lebensfähig ist. 78

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  • 5. Bauchgefühl Der Bauch kann Komplexität verarbeiten und kann damit umgehen. Richtig gut sogar. 5
  • 6. Bauchgefühl Für bewusste Entscheidungen stehen uns 40-50 bits/sek. zur Verfügung. 6
  • 7. Bauchgefühl Damit kann eine bewusste Entscheidung für Fragestellungen mit bis zu 4-5 Eigenschaften, die untereinander abgewägt werden müssen, getroffen werden. Hier klappt die rationale Entscheidung. 7
  • 8. Bauchgefühl Bewusste Entscheidungen werden vom expliziten System getroffen. Dem sogenannten Pilot. Doch bei 40-50 bit/sek Maximalkapazität kommen wir sofort an die Grenzen, wenn wir mehr als 4-5 Eigenschaften unter- bzw. miteinander abwägen müssen. 8
  • 9. Bauchgefühl 4-5 Eigenschaften sind nicht viel. Darüber hinaus reihen wir diese Eigenschaften meist aneinander – wir denken linear. Kreisläufe und gegenseitige Beeinflussung oder Verstärkung der Eigenschaften sind schwer oder gar nicht erfassbar. Wenn dann noch mehr Eigenschaften zukommen, überlasten wir uns Gehirn völlig. 9
  • 10. Bauchgefühl Trotzdem können wir Entscheidungen treffen. Unbewusst. Und trotzdem richtig. Meistens jedenfalls. Warum? 10
  • 11. Bauchgefühl Unser Bauchgefühl ist dafür verantwortlich. Es verarbeitet permanent Komplexität. Das Bauchgefühl wird auch implizites System genannt – oder auch Autopilot. Es ist ein weit verzweigtes Netz aus Spiegelneuronen und Basalganglien. 11
  • 12. Bauchgefühl Das implizite Gefühl – das Bauchgefühl – oder auch die Intuition kann unglaubliche 11.000.000 Bits/sek. verarbeiten. Es können also alle Eigenschaften, und fast alle Eventualitäten und Auswirkungen in der Berechnung berücksichtigt werden. Zum Vergleich: In unserem Bewusstsein befinden sich beim Lesen ca. 45 bit/sek, beim lauten Lesen 30bit/sekund beim Rechnen hantieren wir mit 12bit/sek. 12
  • 13. Bauchgefühl Grund genug, mehr auf dem Bauch zu vertrauen. Denn im Bewusstsein werden nur Bruchteile der Informationen verarbeitet. Gut dass wir zum Denken auch den Bauch haben. 13
  • 15. Sie müssen nicht. Wenn Sie öfter auf Ihren Bauch hören, reicht das vollkommen aus. 15
  • 16. Mehr Wissen Gut. Sie wollen mehr Wissen. Fangen wir an mit Komplexität. Der Bauch geht permanent damit um. Doch was ist Komplexität eigentlich? 16
  • 17. Komplexität Komplexität ist viel zu viel. Komplexität liegt im Prinzip zwischen der völligen Ordnung und dem totalen Chaos. Man könnte es auch anders vergleichen: die totale Ordnung ist der Stillstand – oder auch Tot. Das Chaos ist das totale Durcheinander. Bürokratie vs. Anarchie. Dazwischen liegt das normale Leben. Die Komplexität. 17
  • 18. Ein komplexes System ist ein System mit einem großen Verhaltensspektrum. Eine komplexe Situation ist eine Situation, bei der vieles möglich ist. Jede soziale Situation ist komplex. Denn es gibt unzählige Einflussfaktoren und unzählige Möglichkeiten. Komplexe Situationen sind Situationen von Unsicherheit 18 Komplexität
  • 19. Komplexität Der Mensch hat schon immer mit Komplexität gelebt. Beginnend vor 200.000 Jahren war der Mensch permanent Unsicherheitssituationen ausgesetzt. Er konnte gefressen werden, er konnte sich verletzenoder vergiften, er konnte verhungern oder erfrieren, er musste sich gegen Rivalen verteidigen uns so weiter. Komplexität hat den Menschen immer begleitet. 19
  • 20. Komplexität Dann kam die Naturwissenschaft und zeigte auf, dass alles erklärbar sei. Man könne jedes Phänomen berechnen und es gäbe für alles eine Erklärung. Vor 200 Jahren begannen die Menschen, ein Gefühl von Sicherheit zu entwickeln. Sicherheit setzt Kapazitäten frei. Denn weniger Unsicherheit bedeutet auch, mehr Zeit für Anderes zu haben. 20
  • 21. Komplexität Nun, da alles berechenbar war – alles vorhergesehen werden konnte, entwickelte sich die Menschheit rasant. Maschinen, Technik und Industrie dominierten fortan und gaben den Menschen das Gefühl von Ordnung und Beherrschbarkeit. Alles war determiniert – die Zukunft war anhand der jetzigen Bedingungen vorbestimmt. 21
  • 22. Komplexität Doch nichts ist vorbestimmt. Die Natur ist nicht berechenbar. Teilweise kann mit den Möglichkeiten, die die Natur zum Rechnen bietet, nicht einmal umgegangen werden, da es astronomisch hohe Zahlen sind. Sie wollen ein Beispiel? 22
  • 23. Komplexität 1 Lampe kann an und aus sein. Kann also 2 Zustände einnehmen. 5 Lampen können 32 Zustände einnehmen. 10 Lampen 1024. Mit jeder Lampe, die dazu kommt, verdoppelt sich die Möglichkeit des Systems: 15 Lampen = 32.768 Zustände, 25 Lampen = 33.554.432 Zustände 50 Lampen = 1.125.899.906.842.624 Zustände 23
  • 24. Komplexität Auch Schach ist ein komplexes Spiel. Nach 2 Zügen sind 72.000 Stellungen möglich. Das Spiel kann 10115 Spielverläufe annehmen. Eine Zahl mit 115 Nullen! Hier sind die Regeln bekannt. Man sieht jeden Zug. Man ist nacheinander dran. In der Wirklichkeit sind Regeln nicht immer bekannt. Man weis noch nicht einmal, wer die Spieler sind und über welche Möglichkeiten ein jeder verfügt (jeder hat ca. 10.000.000.000 Gehirnzellen und eine lange Vergangenheit) 24
  • 25. Komplexität Genug der Beispiele. Komplexität ist viel. Mehr muss man eigentlich nicht wissen. Wäre da nicht die Explosion der Informationen, die uns umgibt. Und sie steigt weiter an. Ein jeder spürt es. Es gibt dermaßen viele Informationen, dass es schwierig wird, derer Herr zu werden. Man muss leider lernen, mit Komplexität umzugehen, denn die Informationsmenge wird weiter steigen. 25
  • 26. Komplexität Zu viele Informationen überlasten uns. Dafür bedarf es Strategien. Dazu gehört auch mal abschalten oder ausblenden. 10 Milliarden Bits strömen sekündlich durch die Sinnesorgane in uns, welche zunächst auf 100 bits reduziert werden, um dann auf 10 Millionen Bits durch Assoziierung und Resonanz angereichert zu werden. Wir blenden aus und assoziieren dazu auch noch. 26
  • 27. Komplexität Wir müssen also Komplexität sinnvoll senken, z.B. durch: Ordnen, Ziele & Planung oder Routinen, Regeln und Gewohnheiten Oder wir müssen unsere Komplexität erhöhen: Erfahrung anderer nutzen (um besser Ordnen zu können, Tipps), Verarbeitungskapazität erhöhen (Software) oder die Informationsstruktur insgesamt verbessern (welche Quellen nutzt man) 27
  • 28. Komplexität Also ganz normal. Blendet man aus, kann es immer passieren, dass man etwas wichtiges übersieht. Das ist das ganz normale Risiko, was einem ständig begleitet. Jeder hat da eigene Methoden gefunden, sich eine eigene Ordnung und Systematik zu schaffen. Eine neue Software erhöht aber auch die Informationsmenge – und man riskiert eine Belastung. 28
  • 29. Komplexität Das beste Mittel zur Bewältigung von Komplexität ist Erfahrung. Und das Bauchgefühl. Die Welt ist also nicht berechenbar. Erfahrung hilft uns – denn wir wissen dadurch eine Situation besser einzuschätzen und assoziieren zuverlässiger. Denken Sie also lieber nicht linear, sondern in Zusammenhängen, Nebenwirkungen und Wahrscheinlichkeiten. Und mit ihren Bauch. Dann wird Komplexität für Sie kein Problem sein. 29
  • 30. Komplexität Komplexität ist real. Aber Sie und ihr Bauchgefühl werden damit umgehen können. 30
  • 31. Mehr wissen Sie wollen mehr wissen? 31
  • 32. Mehr wissen Gut. Sie wollen mehr wissen. Sie müssen nicht. Wenn Sie öfter auf Ihren Bauch hörenund wissen, dass die Welt komplex ist, reicht das vollkommen aus. 32
  • 33. Mehr Wissen Gut. Sie wollen mehr Wissen. Machen wir also weiter mit einigen Einsichten aus der Wissenschaft. 33
  • 34. Wissenschaft Wissenschaft schafft Wissen. Und zerlegt es, isoliert es und grenzt es ab. 34
  • 35. Wissenschaft Es gibt 11 Wissenschaftszweige: Geistes & Kulturwissenschaften, Humanwissenschaften, Ingenieurswissenschaften, Naturwissenschaften, Agrarwissenschaften, Philosophie, Theologie, Rechtswissenschaften, Sozialwissenschaften, Strukturwissenschaften (Mathe, Logik…) und Wirtschaftswissenschaften. Alle zusammen haben hunderte Wissenschaftsdisziplinen mit tausenden Studienfächer. 35
  • 36. Wissenschaft Diese Abgrenzung untereinander war für die Organisation von Hochschulen wichtig und hat die Erkenntnisse enorm voran getrieben. Die Welt besteht jedoch aus Ganzheiten, nicht aus isolierten Untersuchungsgegenstände. Die Abgrenzung der Wissenschaften sorgt für viele Experten für bestimmte Teile. Sensibilisiert jedoch nicht für Ganzheiten. Die Verbindungen zwischen den Wissenschaften findet erst seit kurzem verstärkt Beachtung. 36
  • 37. Wissenschaft Viele Wissenschaften reduzieren Wirklichkeit, um überhaupt damit umgehen zu können. So können oftmals für sogenannte rationale Entscheidungen gar nicht alle relevanten Fakten herangezogen werden. Zudem wird unterstellt, dass bestimmte Lösungen richtiger seien als andere. Auch werden häufig Variablen für komplexe Sachverhalte benutzt, die gar nicht als Variable ausdrückbar sind – z.B. eine Gruppe X 37
  • 38. Wissenschaft Einige Wissenschaften kennen nur Entweder – Oder. Es ist also entweder etwas falsch oder richtig. Etwas anderes gibt es oft nicht. Ein Sowohl als Auch wird oft verneint. Auch die Vorbestimmtheit der Zukunft anhand der derzeitigen Fakten ist wirklichkeitsfern. Die angewandten (empirischen) Methoden sind oft nur Rechtfertigung und geben eine Scheinsicherheit vor, welchem Entscheider folgen, ohne zu hinterfragen. 38
  • 39. Wissenschaft Viele Wissenschaften unterliegen Denkmustern. Einige geben vor, was der Stand der Wissenschaft ist. Auch wenn andere Ergebnisse Anderes nahe legen, wird häufig darauf beharrt, meist aus privaten oder anderen Interessen. 39
  • 40. Wissenschaft Auch das Erkennen selbst wird kritisiert, da eine Trennung von Beobachter und Forschungsobjekt oft unmöglich ist. Auch die Vorbestimmung von Ergebnissen durch eigenes, auch unbewusstes, Zutun ist ein Problem in Wissenschaften. 40
  • 41. Wissenschaft Ignoranz und Arroganz sind auch in der Wissenschaft anzufinden. Einige glauben, mit Wissenschaft alles erklären zu können und Wissenschaft auf alles anwenden zu können. Andere gehen von der grundsätzlichen Beherrschbarkeit der Natur und der Welt aus. Andere wiederum interpretieren Analyseergebnisse so, wie es in ihr Weltbild passt. 41
  • 42. Wissenschaft Wissenschaft beeinflusst unser Leben mehr, als wir denken. Der Frontalunterricht listet Fakten auf. Fakten ohne Erfahrung sind aber wertlos. Versuchen sie mal jemanden zu erklären, wie eine fremde Software funktioniert. Ohne das Probieren sind die Fakten nicht viel wert. In solchen System kommen oft nicht die Besten weiter – sondern die am besten Angepassten. Wahre Begabungen werden nicht berücksichtigt. 42
  • 43. Wissenschaft Wissenschaft ist nicht heilig und kann eine komplexe Welt nicht immer hinreichend erfassen oder erklären. Aber Sie und ihr Bauchgefühl werden gut damit umgehen, wenn sie nicht allen Statistiken und Doktoren blind vertrauen und Sie sich eine Portion Skepsis und gesunden Menschenverstand erlauben. 43
  • 44. Mehr wissen Sie wollen mehr wissen? 44
  • 45. Mehr wissen Gut. Sie wollen mehr wissen. Sie müssen nicht. Wenn Sie öfter auf Ihren Bauch hörenund wissen, dass die Welt komplex ist und nicht jeder Statistik blind glauben, reicht das vollkommen aus. 45
  • 46. Mehr Wissen Gut. Sie wollen mehr Wissen. Machen wir also weiter mit einigen Einsichten aus der Wirtschaft und Politik. 46
  • 47. Wirtschaft Die Wirtschaft basiert zumeist auf Grundlagen aus der BWL. Die Betriebswirtschaftslehre betrachtet immer nur die wirtschaftliche Seite eines Unternehmens. Es werden zumeist naturwissenschaftliche Methoden für soziale Organisation verwendet. 47
  • 48. Wirtschaft Ein sehr großes Problem von Unternehmen ist die Reduktion der Wirklichkeit auf Kennzahlen. Doch Kennzahlen und Bilanzen können vieles gar nicht erfassen. Beispielsweise die Kundenbindung, das Zukunftspotenzial oder die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Kennzahlen sind handhabbar, einfach und vermitteln Sicherheit. Jedoch werden dadurch Tatsachen ausgeblendet und wichtige Entwicklungen verpasst. 48
  • 49. Wirtschaft Ein wesentliche Fehlentwicklung liegt insbesondere im Drang und im Postulat, jedes Jahr Zuwachsraten aufweisen zu müssen. Dieser Zwang führt unweigerlich dazu, dass zur Zielerreichung kurzfristige Lösungen eingesetzt werden. Doch damit wird sich oft ins eigene Fleisch geschnitten. Oder in das der Umwelt. 49
  • 50. Wirtschaft Hier muss gefragt werden, als was sich Unternehmen verstehen – wofür sie da sind. Sind sie zum Geld verdienen da? Und denken nur in Kennzahlen Umsatz und Gewinn? Maximieren sie Gewinne und denken damit in kurzfristigen Horizonten? Oder sind sie zum Probleme lösen da und maximieren Nutzen? 50
  • 51. Wirtschaft Auch ist wichtig zu fragen, an wessen Interessen ein Unternehmen sein Handeln ausrichtet. Aktionäre haben kein Interesse am Unternehmen, sondern nur an ihrem Gewinn. Sobald die Zahlen nicht steigen, steigen sie aus. Selbst unternehmerisch sinnvolle Entscheidungen werden so abgestraft und dadurch unterbunden. 51
  • 52. Wirtschaft Richtet das Unternehmen sein Handeln an den Anspruchsgruppen aus, läuft es Gefahr zum Spielball wechselnder Interessen zu werden. Richtet das Unternehmen das Handeln an die aus, die es legitimiert und die Rechnungen zahlt – den Kunden? 52
  • 53. Wirtschaft Wenn Unternehmen nicht das machen, wofür die Gesellschaft sie erdacht hat, entstehen daraus Kreisläufe, die in Krisen enden. Banken haben die Aufgabe, Geld aufzubewahren und den Geldkreislauf zu realisieren. Das ist ihr Job. Dafür gibt es Banken. Gewinn und Wachstum als Ziel, Wert und Selbstverständnis trägt zu Intransparenz bei und fördert Gier und Betrug. Der Kunde ist so ein lästiger Faktor. 53
  • 54. Wirtschaft Doch nicht nur einige der Unternehmen werden ihrer Verantwortung nicht gerecht – auch die Politik denkt nur an Machterhalt und die nächste Wahl. Langfristig ist etwas anderes. Eine Richtung – ein gemeinsames Ziel ist nicht in Sicht. Und die Mehr-vom-Selben-Logik hilft nicht. Mehr Geld löst keine Probleme, solange bestimmte Ziele und Werte nicht geändert sind. 54
  • 55. Wirtschaft Beschönigen und lügen tuen Vertreter aus beiden Bereichen – der Wirtschaft und der Politik. Bücher werden geschönt, Zahlen gefälscht, Tatsachen verschwiegen, Intransparenz gefördert. 55
  • 56. Wirtschaft Doch seit wann darf eine Industrie oder die Politik ein eigenes Interesse haben? Schließlich sind sie für etwas da und von etwas legitimiert – den Menschen! Es wurde systematisch Vertrauen mißbraucht. Das kommt uns allen teuer zu stehen. Unternehmen, Kunden und Staat gleichermaßen. 56
  • 57. Wissenschaft Unternehmen und Politik sind sich nicht immer ihrer Verantwortung bewusst und verstehen oft nicht komplexe Zusammenhänge. Aber Sie und ihr Bauchgefühl werden gut damit umgehen, wenn sich einen gesunden Menschenverstand erlauben und entsprechende Konsequenzen daraus ziehen. 57
  • 58. Mehr wissen Sie wollen mehr wissen? 58
  • 59. Mehr wissen Gut. Sie wollen mehr wissen. Sie müssen nicht. Wenn Sie öfter auf Ihren Bauch hörenund wissen, dass die Welt komplex ist, nicht jeder Statistik oder jedem Produktversprechen oder jeder Politikerfloskel blind glauben, reicht das vollkommen aus. 59
  • 60. Mehr Wissen Gut. Sie wollen mehr Wissen. Machen wir also weiter mit einigen Einsichten in Ökosysteme. 60
  • 61. Ökosysteme Ökosysteme sind durch Kreislaufprozesse gekennzeichnete Gleichgewichtssysteme. Es gibt Wassersysteme wie Ozeane oder Seen und es gibt Landsysteme wie Wälder oder Wüsten. Es gibt große Ökosysteme, die wiederum viele kleinere Ökosysteme in sich haben. 61
  • 62. Ökosysteme Von Ökosystemen kann man sich viel abschauen. Doch die Nahrungskette greift zu kurz – sie endet mit dem Räuber. Das Nahrungsnetz beinhaltet neben Produzenten (Pflanzen, Plankton) und Konsumenten (Tierkette) auch Destruenten (Pilze, Bakterien), welche erst die Grundlage für einen Stoffkreislauf bilden. 62
  • 63. Ökosysteme Ökosysteme sind alle mehr oder weniger stark miteinander verbunden. Die Weltmeere durchzieht ein riesiges Förderband, die Atmosphäre transportiert Sedimente durch den Windaustausch. Diese klimatischen Systeme verbinden alles und sorgen für einen Energie- und Stoffaustausch. 63
  • 64. Ökosysteme Ökosysteme sind geprägt von Gleichgewichten und von Kreisläufen. In Ökosystemen findet ein perfekter Informationsfluss statt. Das beste Beispiel ist der Mensch. Er verarbeitet Komplexität in Echtzeit und ist selbst eine Art Ökosystem. 64
  • 65. Ökosysteme Im Menschen findet ein Stoffkreislauf statt. Es kommen mehrere Inputs hinein: Luft, Nahrung, Information. Es wird mehrstufig verarbeitet, zersetzt und verbraucht. Ihr Körper ist das beste Gleichgewicht, das Sie kennen! 65
  • 66. Ökosysteme Ökosysteme sind geprägt von Gleichgewichten und Kreisläufen. Ob nun Meer, Fluss, See, Teich, Wiese, Wald oder eben Mensch. Die Austauschelemente heißen anders. Die Funktionen und Verbindungen jedoch sind die selben. Mal heist es Nervensystem, mal Internet, mal Fluss, mal Straße, mal Müll, mal Kot, mal Luft, mal Geld, mal Organe, mal Branchen, mal Nahrung, mal Rohstoffe. 66
  • 67. Ökosysteme Es hört nicht beim Menschen auf. Jedes vom Mensch gebildete System strebt automatisch nach einem Gleichgewichtsystem im Sinne eines Ökosystems. Das gilt für Familien, Firmen, Vereine, Städte, Verbände, Bundesländer, Staaten und Weltorganisation gleichermaßen. Der Informationsfluss und die Funktionen sind die selben, wie in Ökosystemen. 67
  • 68. Ökosysteme Jedes auf Dauer angelegte System strebt nach der Sicherung von lebensnotwendigen Ressourcen. Ein Unternehmen benötigt Liquidität, Betriebsmittel, Arbeitskräfte und Kunden. Eine Stadt Steuereinnahmen, Bewohner, Touristen und Gewerbe. Keines dieser Systeme kann auf Dauer überleben, wenn es sich nicht in ein Gleichgewicht einpegelt. 68
  • 69. Ökosysteme Städte können nicht ewig wachsen, sonst platzen sie aus allen Nähten. Industriezweige können nicht ewig wachsen, sonst gehen Ressourcen aus. Unternehmen können nicht ewig wachsen, der Markt ist irgendwann gesättigt. 69
  • 70. Ökosysteme Ökosysteme kennen auch kein Leistungsdruck. Jedes Element macht das, was es eben macht. Es hat schon seine Richtigkeit. Der eine produziert Luft und Abfall und ist Nahrungsgrundlage für andere. Der eine räumt auf, ein andere hält bestimmte Populationen in gesunde Grenzen. In Ökosystem gibt es diesbezüglich keinen Druck. Es hängt alles miteinander zusammen und funktioniert. 70
  • 71. Ökosysteme Auch der Mensch funktioniert ohne Druck. Niemand muss seinem Bauch sagen, wie er zu verdauen habe. Der Bauch macht es einfach. Er meldet sich und Sie hören hin. Sie geben ihm das, was er braucht. Sie wissen das. In Notsituation steckt er bereitwillig zurück und unterstützt damit sie als Gesamtsystem. 71
  • 72. Ökosystem Im Menschen selbst sind viele Funktionen zu finden, die wir auch in unseren Systemen finden. Im Gehirn verarbeiten wir Informationen in voneinander getrennten Regionen. Emotion, Rationalität, Logik, Zahlen, Räumliches Sehen, Erinnerung und so weiter sind Funktionen, die auch Menschen für ihre Systeme herausbilden. Wir haben Landwirtschaft, Industrie, Wissenschaft etc. und halten uns als Gesellschaft am Leben. 72
  • 73. Ökosystem Kreisläufe und Gleichgewichte in Ökosysteme sind gute Vergleiche für die Firmen und Organisationen, die uns umgeben. Sie und ihr Bauchgefühl werden das nutzen und sich einen gesunden Menschenverstand erlauben. 73
  • 74. Hören Sie mehr darauf, was ihr Bauchgefühl sagt. Es kann mehr, als wir denken. 74
  • 76. Und mit seinem Bauch scherzt man nicht 76
  • 78. Prolog Wenn ich ihnen etwas ans Herz legen sollte, dann wäre es folgendes: Sehen und Suchen Sie Kreisläufe in Ihrer Umwelt und in Ihrem Umfeld. Stellen Sie den Mensch und seine Möglichkeiten in den Mittelpunkt Ihrer Überlegungen. Überlegen sie, was in seiner Form Dauerhaft vielen Wahrscheinlichkeiten Stand hält – ob es lebensfähig ist. 78