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1
MobilePhotoSharing
Nutzermotiveund-verhalten
beimSharingvonFotoinhaltenüber
mobileEndgeräte
Autor:Florian Seiler
InZusammenarbeitmit:
Index:
1. Einleitung
2.„Creators“und„Curators“
3.Nutzermotive
4.Nutzerverhalten
5.Zusammenfassung
2
1. Einleitung
Mobile Photo Sharing bezeichnet den auf mobilen Endgeräten stattfindenden
Prozess des Teilens von Fotos. Hierbei werden vor allem Fotografien in soziale
Netzwerken hochgeladen und mit Freunden oder der Öffentlichkeit geteilt. Auf
den Seiten des Netzwerks können die Bilder von anderen Nutzern oder Besuchern
eingesehen,geteilt,kommentiertoderbewertetwerden.
Marotzki bezeichnet Photo Sharing folgendermaßen: „Photo-Sharing besteht im
Kern darin, die eigenen Photos Online zu stellen und sie dadurch anderen verfügbar
zu machen. Dieses geschieht in Online Photo-Galerien, Photo-Communities oder
auch in Photo-Blogs. Typisch [...] ist die Möglichkeit, Bilder zu kommentieren und sie
zuverschlagworten(taggen).“DasvorangehendeWort„Mobile“impliziert,dassder
VorgangdesTeilensübereinmobilesEndgerätstattfindet.
Die Grundlage des Mobile Photo Sharings, nämlich der Gebrauch von mobilen
Endgeräten und die Nutzung von Social Networks werden immer bedeutender. Das
belegenfolgendeZahlen:
2. „Creators“ und „Curators“
Eine Studie des PewResearchCenter (Photo Sharing, PewResearchCenter,
2013) betrachtet das grundlegende Nutzerverhalten beim Teilen von Foto- und
Videoinhalten im Web und besagt, dass Fotos und Videos ein „integral part of
the online social experience“ geworden sind. Darüber hinaus prägt das mobile
Segment das Teilen von Foto- und Videoinhalten.
Laut der Studie teilen 52 % aller erwachsenen Internetnutzer selbst angefertigte
(nachfolgend: eigene) Fotos online, sie werden in der Studie als „creators“
bezeichnet. Des Weiteren teilen 42 % aller erwachsenen Internetnutzer fremde
Bilder, die sie im Web gefunden haben und stellen sie auf Seiten, die für das
Sharing von Bildern konzipiert sind. Sie tragen den Namen „curators“. Dass das
Teilen an Bedeutung gewinnt, zeigt der Anstieg des Anteils beider Gruppen an
allen Internetnutzern zum Vorjahr (2012): Bei den „creators“ von 45 % auf 52 %,
bei den „curators“ von 35 % auf 42 %.
Absatzvon
Smartphones:
258,4 mio
2013
34,9 mio
2009
AnstiegNutzer
sozialerNetzwerke
2,5 mrd
2017(prognose)
959 mio
2010
AnteilInternet-Nutzer,
dieeigeneFotosund
FIlmeteilen(2013):
58 %
stationär
28 %
mobil
42 % curators
teilenonlinegefundeneBilder
53 % creators
teileneigeneFotosimInternet
3
3. Nutzermotive
Nach einer Studie von Van House et al. kann man fünf verschiedene Motive zur
NutzungmobilerAufnahmenundmobilenPhotoSharingsbenennen:
Erschaffen und Erhalten von sozialen Beziehungen
FotografienspieleneinegroßeRollebeisozialenBeziehungen:Fotomotive
könnenzeigen,werzueinerGruppegehört.DarüberhinauswerdenBilderoft
verschenktoderanörtlichentfernteMenschengeschickt,umsieüberdieeige-
nenAktivitätenunderlebtenEreignisseaufdemLaufendenzuhalten.Außer-
demwerdenBeziehungendurchdasErzählenvonGeschichtenmittelsBildern
gepflegt.
BilderwerdenvorallemvongemeinschaftlichenEreignissengemachtundmit
abgebildetenPersonengeteilt.VieleBildererweisensichbeigenaueremHin-
sehenalsMittelzumZweck,Beziehungenzustärken.DieSituations-undKon-
textbezogenheitvonSmartphone-Kameras(durchständigesMitführenunddie
Möglichkeit,Bildersofortmitanderenzuteilen)isteinewillkommeneGelegen-
heit,spontaneBilderinEchtzeitmitihrenMitmenschenzuteilen,sodassdiese
denMomentmiterlebenkonnten,alswärensieselbstdabei.
Persönliche und gemeinschaftliche Erinnerung
EinevorrangigeundoftstarkmitEmotionenangereicherteNutzungvonFoto-
grafienimRahmenderStudiewardasAufnehmenundFesthaltenvonindividu-
ellen,wiegemeinschaftlichenErfahrungenundebenso,diesesoentstandenen
ErinnerungenanseinsozialesUmfeldweiterzugeben.DurchdasleichteOrgani-
siereneinergroßenAnzahlvonBildernunddie„casualnature“derBilderfanden
dieTeilnehmerGefallendaran,eineDokumentationihrerAktivitätenzuerhalten.
53%
42%
Selbstdarstellung
Ein weiterer Nutzungszweck des Mobile Photo Sharings ist, sich mittels Fotos zu
profilieren,z.B.durchSelbstportraits(sogenannteSelfies)oderFotosdereigenen
BesitztümeroderFreunde,undsodieSichtseinesUmfeldsaufsichzuverändern.
FotosvonSmartphone-Kameraswerdenalswenigerüberheblich(„pretentious“)
angesehen.
37%
*DieHäufigkeitdesAuftretensverschiedenerMotivebeidenProbandeninderStudieinProzent.
*
4
4. Nutzerverhalten
Smartphone-Kameras werden, bedingt durch ein permanentes Mitführen, anders
genutzt als eigenständige Kameras. Ein Aspekt dieses Unterschieds ist eine
Verschiebung der Kriterien, ob ein Fotomotiv wert ist, fotografiert zu werden, von
außergewöhnlichen Fotomotiven, die für eine lange Zeit festgehalten werden sollen
(zutreffend für eigenständige Kameras) hin zu gewöhnlichen und vergänglicheren
Motiven. Das heißt, gewöhnliche Motive werden eher fotografiert als früher. Das
Teilen stellt eine wichtige Verwendung der Fotos dar. Die meisten Nutzer teilen
Inhalte,welchezumeistspezifischeThemenbetreffen,miteinerbegrenztenAuswahl
vonMitmenschen.
Weitere zu erkennende Trends und Verhaltensweisen sind:
Sich selbst zum Ausdruck bringen
BeidieserNutzungstelltendieNutzerihreeigeneSichtaufdieDingedarund
betrachtetenBilderals„ästhetisch“(„aesthetic“).Bemerkenswertist,dassdurch
dasGerätbedingteQualitätseinschränkungenabsichtlichzurGestaltunggenutzt
wurdenunddieschnelle,günstigeAufnahmevonFotosimZusammenhangmit
demständigenVorhandenseinderKamerazumExperimentiereneinlud.Denn
hieristderaktuelleTrendzurLomografieerkennbar.Lomografiebezeichnet
einenkünstlerischenAnsatzderFotografie,indemBilderohneÜberlegen
geschossenwerdenundunvorhersehbareBildverfremdungseffekteerwünscht
sind.
21%
Eine Funktion erfüllend, für sich selbst und für andere
Auch werden Smartphone-Kameras für einen funktionsbedingten Zweck
genutzt: Durch die verbesserte Aufnahmequalität können sie gelegentlich
Mitschriften oder Kopien/Scans ersetzen. Des Weiteren bilden Fotos oft auf
einfache Weise komplexe Sachverhalte ab und sind so für Dokumentationen
geeignet.
23%
Der Trend zur Lomografie.
Das hohe Interesse an Metadaten mittels Location Based Services (Dienste, die
für ihre Funktion den Standort des Nutzers verwenden): „Location is often an
important element of a photo, since sights and activities are often associated
with a specific place.”
Das Entstehen einer Bindung des Nutzers (Nutzer werden „attached“) zu ur-
sprünglich nur für kurzzeitige Verwendung bestimmte Bilder.
Späterer Upload und Einfachheit des Sharings. Entgegen dem vorher beschrie-
benen Bedürfnis zum direkten Teilen möchten Nutzer aber manche Bilder erst
einige Zeit nach der Aufnahme hochladen und teilen. Grund dafür ist unter
anderem die geringe Display-Größe des Smartphones, die eine genaue Ansicht
des Fotos vor dem Upload erschwert.
5
Verhalten aufgrund der Verfügbarkeit der Geräte und der Möglichkeit des
unmittelbaren Sharings
Ein weiteres wichtiges Verhaltensmerkmal ergibt sich durch die Möglichkeit zum
unmittelbaren Sharing von Fotos mit dem Smartphone und das ständige Mitführen
des Smartphones. Laut Okabe/Ito sind Smartphone-Kameras im Gegensatz zu
gewöhnlichen Kameras eine „more ubiquitous and lightweight presence“ und
werden für Abbildung eher persönlicher, statt objektiver Blickwinkel und dem Teilen
mitengenKontaktengenutzt.
EineKameraimSmartphoneerscheintanOrtenwiez.B.amArbeitsplatzoderaufder
Straße „more acceptable“ als eine übliche Kamera oder eine Spiegelreflexkamera.
Dies ist zusammen mit der ständigen Verfügbarkeit ein wichtiger Grund für
eine steigende Zahl und Vielfalt von Aufnahmen. Des Weiteren scheint sich das
FotografierenunddasTeilenderFotos,durchdieständigeVerfügbarkeitundleichte
Bedienung zu einer regelmäßigen Tätigkeit zu entwickeln und als neue Methode der
Kommunikationzuetablieren.
Das direkte Teilen nach der Aufnahme, wie es durch Smartphones ermöglicht
wird, ergibt dem Teilen einen Live-Charakter. Gerade hier wird das häufigste Motiv
„Erschaffen und Erhalten von sozialen Beziehungen“ bedient: Man kann seinem
sozialen Umfeld direkt und aktuell von den Ereignissen vor Ort berichten. In der
Studie von Kindberg et al. wurden immerhin 27 % aller Bilder an nicht vor Ort
anwesende Freunde oder Angehörige sofort geteilt. Die Studie kommt auch zu dem
Schluss: Jemand örtlich Entfernten auf diese Weise ohne zeitliche Verzögerung am
eigenenErlebenteilhabenzulassen,ist„acompellingwaytostayclose“.
6
5. Zusammenfassung
Die Untersuchung von Nutzermotiven und Nutzerverhalten in diesem Whitepaper
hat gezeigt, dass vor allem soziale Beziehungen und ihr Aufbau wie auch ihre Pflege
eine große Rolle unter den Motiven bei der Nutzung von Mobile Photo Sharing-
Plattformenspielen.
Darüber hinaus sind Kontext und Situation einer Aufnahme beim Teilen von Bildin-
halten von großer Bedeutung, da viele Nutzer ihre sozialen Beziehungen pflegen,
indem sie räumlich entfernte Angehörige durch geteilte Fotos an ihrem alltäglichen
Lebenteilhabenlassen.HieristauchdashäufigeMotivdesErschaffensundErhaltens
vonsozialenBeziehungenerkennbar.
Erklärung: Dieses Whitepaper ist eine Abwandlung einer Seminararbeit des Studiengangs Media
Management der Hochschule RheinMain und wurde im Umfang und Inhalt gekürzt. Für die komplette
QuellenangabekanneineKopiederSeminarabeitunterphilipp@pixoona.comangefragtwerden.
Literaturhinweise:
Duggan,M.(2013):PhotoandVideoSharingGrowOnline
House,N.van/DavisM./AmesM./FinnM./ViswanathanV.(2005):TheUsesofPersonalNetworkedDigital
Imaging:AnEmpiricalStudyofCameraphonePhotosandSharing
Kindberg, T./Spasojevic, M./Fleck, R./Sellen, A. (2005): I Saw This and Thought of You: Some Social Uses
ofCameraPhones
Marotzki,W.(2004):MultimedialeKommunikationsarchitekturen
Okabe,D./ItoM.(2006):EverydayContextsofCameraPhoneUse
zur Person Florian Seiler:
Florian Seiler ist Student der Hochschule
RheinMain im Studiengang Media Management. Er
engagiert sich für die lokale Musikszene und bietet
verschiedene Mediendienstleistungen für diverse
Kundenan.
facebook.com/flowmotionfx
info@flowmotion-fx.de
zu pixoona:
pixoona ist ein Bildertagging-Tool, mit dem man
mit und auf Bildern Momente teilen kann. In
VerknüpfungmitderLocationundRichContentwie
beispielsweise Musik, Videos, Produkten und Links
ermöglicht pixoona den Nutzern, Geschichten an
virtuellenundphysischenOrtenzuhinterlassen.
pixoona.com
blog.pixoona.com
facebook.com/pixoona
twitter.com/pixoona
plus.google.com/+pixoona

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Mobile Photo Sharing

  • 2. 2 1. Einleitung Mobile Photo Sharing bezeichnet den auf mobilen Endgeräten stattfindenden Prozess des Teilens von Fotos. Hierbei werden vor allem Fotografien in soziale Netzwerken hochgeladen und mit Freunden oder der Öffentlichkeit geteilt. Auf den Seiten des Netzwerks können die Bilder von anderen Nutzern oder Besuchern eingesehen,geteilt,kommentiertoderbewertetwerden. Marotzki bezeichnet Photo Sharing folgendermaßen: „Photo-Sharing besteht im Kern darin, die eigenen Photos Online zu stellen und sie dadurch anderen verfügbar zu machen. Dieses geschieht in Online Photo-Galerien, Photo-Communities oder auch in Photo-Blogs. Typisch [...] ist die Möglichkeit, Bilder zu kommentieren und sie zuverschlagworten(taggen).“DasvorangehendeWort„Mobile“impliziert,dassder VorgangdesTeilensübereinmobilesEndgerätstattfindet. Die Grundlage des Mobile Photo Sharings, nämlich der Gebrauch von mobilen Endgeräten und die Nutzung von Social Networks werden immer bedeutender. Das belegenfolgendeZahlen: 2. „Creators“ und „Curators“ Eine Studie des PewResearchCenter (Photo Sharing, PewResearchCenter, 2013) betrachtet das grundlegende Nutzerverhalten beim Teilen von Foto- und Videoinhalten im Web und besagt, dass Fotos und Videos ein „integral part of the online social experience“ geworden sind. Darüber hinaus prägt das mobile Segment das Teilen von Foto- und Videoinhalten. Laut der Studie teilen 52 % aller erwachsenen Internetnutzer selbst angefertigte (nachfolgend: eigene) Fotos online, sie werden in der Studie als „creators“ bezeichnet. Des Weiteren teilen 42 % aller erwachsenen Internetnutzer fremde Bilder, die sie im Web gefunden haben und stellen sie auf Seiten, die für das Sharing von Bildern konzipiert sind. Sie tragen den Namen „curators“. Dass das Teilen an Bedeutung gewinnt, zeigt der Anstieg des Anteils beider Gruppen an allen Internetnutzern zum Vorjahr (2012): Bei den „creators“ von 45 % auf 52 %, bei den „curators“ von 35 % auf 42 %. Absatzvon Smartphones: 258,4 mio 2013 34,9 mio 2009 AnstiegNutzer sozialerNetzwerke 2,5 mrd 2017(prognose) 959 mio 2010 AnteilInternet-Nutzer, dieeigeneFotosund FIlmeteilen(2013): 58 % stationär 28 % mobil 42 % curators teilenonlinegefundeneBilder 53 % creators teileneigeneFotosimInternet
  • 3. 3 3. Nutzermotive Nach einer Studie von Van House et al. kann man fünf verschiedene Motive zur NutzungmobilerAufnahmenundmobilenPhotoSharingsbenennen: Erschaffen und Erhalten von sozialen Beziehungen FotografienspieleneinegroßeRollebeisozialenBeziehungen:Fotomotive könnenzeigen,werzueinerGruppegehört.DarüberhinauswerdenBilderoft verschenktoderanörtlichentfernteMenschengeschickt,umsieüberdieeige- nenAktivitätenunderlebtenEreignisseaufdemLaufendenzuhalten.Außer- demwerdenBeziehungendurchdasErzählenvonGeschichtenmittelsBildern gepflegt. BilderwerdenvorallemvongemeinschaftlichenEreignissengemachtundmit abgebildetenPersonengeteilt.VieleBildererweisensichbeigenaueremHin- sehenalsMittelzumZweck,Beziehungenzustärken.DieSituations-undKon- textbezogenheitvonSmartphone-Kameras(durchständigesMitführenunddie Möglichkeit,Bildersofortmitanderenzuteilen)isteinewillkommeneGelegen- heit,spontaneBilderinEchtzeitmitihrenMitmenschenzuteilen,sodassdiese denMomentmiterlebenkonnten,alswärensieselbstdabei. Persönliche und gemeinschaftliche Erinnerung EinevorrangigeundoftstarkmitEmotionenangereicherteNutzungvonFoto- grafienimRahmenderStudiewardasAufnehmenundFesthaltenvonindividu- ellen,wiegemeinschaftlichenErfahrungenundebenso,diesesoentstandenen ErinnerungenanseinsozialesUmfeldweiterzugeben.DurchdasleichteOrgani- siereneinergroßenAnzahlvonBildernunddie„casualnature“derBilderfanden dieTeilnehmerGefallendaran,eineDokumentationihrerAktivitätenzuerhalten. 53% 42% Selbstdarstellung Ein weiterer Nutzungszweck des Mobile Photo Sharings ist, sich mittels Fotos zu profilieren,z.B.durchSelbstportraits(sogenannteSelfies)oderFotosdereigenen BesitztümeroderFreunde,undsodieSichtseinesUmfeldsaufsichzuverändern. FotosvonSmartphone-Kameraswerdenalswenigerüberheblich(„pretentious“) angesehen. 37% *DieHäufigkeitdesAuftretensverschiedenerMotivebeidenProbandeninderStudieinProzent. *
  • 4. 4 4. Nutzerverhalten Smartphone-Kameras werden, bedingt durch ein permanentes Mitführen, anders genutzt als eigenständige Kameras. Ein Aspekt dieses Unterschieds ist eine Verschiebung der Kriterien, ob ein Fotomotiv wert ist, fotografiert zu werden, von außergewöhnlichen Fotomotiven, die für eine lange Zeit festgehalten werden sollen (zutreffend für eigenständige Kameras) hin zu gewöhnlichen und vergänglicheren Motiven. Das heißt, gewöhnliche Motive werden eher fotografiert als früher. Das Teilen stellt eine wichtige Verwendung der Fotos dar. Die meisten Nutzer teilen Inhalte,welchezumeistspezifischeThemenbetreffen,miteinerbegrenztenAuswahl vonMitmenschen. Weitere zu erkennende Trends und Verhaltensweisen sind: Sich selbst zum Ausdruck bringen BeidieserNutzungstelltendieNutzerihreeigeneSichtaufdieDingedarund betrachtetenBilderals„ästhetisch“(„aesthetic“).Bemerkenswertist,dassdurch dasGerätbedingteQualitätseinschränkungenabsichtlichzurGestaltunggenutzt wurdenunddieschnelle,günstigeAufnahmevonFotosimZusammenhangmit demständigenVorhandenseinderKamerazumExperimentiereneinlud.Denn hieristderaktuelleTrendzurLomografieerkennbar.Lomografiebezeichnet einenkünstlerischenAnsatzderFotografie,indemBilderohneÜberlegen geschossenwerdenundunvorhersehbareBildverfremdungseffekteerwünscht sind. 21% Eine Funktion erfüllend, für sich selbst und für andere Auch werden Smartphone-Kameras für einen funktionsbedingten Zweck genutzt: Durch die verbesserte Aufnahmequalität können sie gelegentlich Mitschriften oder Kopien/Scans ersetzen. Des Weiteren bilden Fotos oft auf einfache Weise komplexe Sachverhalte ab und sind so für Dokumentationen geeignet. 23% Der Trend zur Lomografie. Das hohe Interesse an Metadaten mittels Location Based Services (Dienste, die für ihre Funktion den Standort des Nutzers verwenden): „Location is often an important element of a photo, since sights and activities are often associated with a specific place.” Das Entstehen einer Bindung des Nutzers (Nutzer werden „attached“) zu ur- sprünglich nur für kurzzeitige Verwendung bestimmte Bilder. Späterer Upload und Einfachheit des Sharings. Entgegen dem vorher beschrie- benen Bedürfnis zum direkten Teilen möchten Nutzer aber manche Bilder erst einige Zeit nach der Aufnahme hochladen und teilen. Grund dafür ist unter anderem die geringe Display-Größe des Smartphones, die eine genaue Ansicht des Fotos vor dem Upload erschwert.
  • 5. 5 Verhalten aufgrund der Verfügbarkeit der Geräte und der Möglichkeit des unmittelbaren Sharings Ein weiteres wichtiges Verhaltensmerkmal ergibt sich durch die Möglichkeit zum unmittelbaren Sharing von Fotos mit dem Smartphone und das ständige Mitführen des Smartphones. Laut Okabe/Ito sind Smartphone-Kameras im Gegensatz zu gewöhnlichen Kameras eine „more ubiquitous and lightweight presence“ und werden für Abbildung eher persönlicher, statt objektiver Blickwinkel und dem Teilen mitengenKontaktengenutzt. EineKameraimSmartphoneerscheintanOrtenwiez.B.amArbeitsplatzoderaufder Straße „more acceptable“ als eine übliche Kamera oder eine Spiegelreflexkamera. Dies ist zusammen mit der ständigen Verfügbarkeit ein wichtiger Grund für eine steigende Zahl und Vielfalt von Aufnahmen. Des Weiteren scheint sich das FotografierenunddasTeilenderFotos,durchdieständigeVerfügbarkeitundleichte Bedienung zu einer regelmäßigen Tätigkeit zu entwickeln und als neue Methode der Kommunikationzuetablieren. Das direkte Teilen nach der Aufnahme, wie es durch Smartphones ermöglicht wird, ergibt dem Teilen einen Live-Charakter. Gerade hier wird das häufigste Motiv „Erschaffen und Erhalten von sozialen Beziehungen“ bedient: Man kann seinem sozialen Umfeld direkt und aktuell von den Ereignissen vor Ort berichten. In der Studie von Kindberg et al. wurden immerhin 27 % aller Bilder an nicht vor Ort anwesende Freunde oder Angehörige sofort geteilt. Die Studie kommt auch zu dem Schluss: Jemand örtlich Entfernten auf diese Weise ohne zeitliche Verzögerung am eigenenErlebenteilhabenzulassen,ist„acompellingwaytostayclose“.
  • 6. 6 5. Zusammenfassung Die Untersuchung von Nutzermotiven und Nutzerverhalten in diesem Whitepaper hat gezeigt, dass vor allem soziale Beziehungen und ihr Aufbau wie auch ihre Pflege eine große Rolle unter den Motiven bei der Nutzung von Mobile Photo Sharing- Plattformenspielen. Darüber hinaus sind Kontext und Situation einer Aufnahme beim Teilen von Bildin- halten von großer Bedeutung, da viele Nutzer ihre sozialen Beziehungen pflegen, indem sie räumlich entfernte Angehörige durch geteilte Fotos an ihrem alltäglichen Lebenteilhabenlassen.HieristauchdashäufigeMotivdesErschaffensundErhaltens vonsozialenBeziehungenerkennbar. Erklärung: Dieses Whitepaper ist eine Abwandlung einer Seminararbeit des Studiengangs Media Management der Hochschule RheinMain und wurde im Umfang und Inhalt gekürzt. Für die komplette QuellenangabekanneineKopiederSeminarabeitunterphilipp@pixoona.comangefragtwerden. Literaturhinweise: Duggan,M.(2013):PhotoandVideoSharingGrowOnline House,N.van/DavisM./AmesM./FinnM./ViswanathanV.(2005):TheUsesofPersonalNetworkedDigital Imaging:AnEmpiricalStudyofCameraphonePhotosandSharing Kindberg, T./Spasojevic, M./Fleck, R./Sellen, A. (2005): I Saw This and Thought of You: Some Social Uses ofCameraPhones Marotzki,W.(2004):MultimedialeKommunikationsarchitekturen Okabe,D./ItoM.(2006):EverydayContextsofCameraPhoneUse zur Person Florian Seiler: Florian Seiler ist Student der Hochschule RheinMain im Studiengang Media Management. Er engagiert sich für die lokale Musikszene und bietet verschiedene Mediendienstleistungen für diverse Kundenan. facebook.com/flowmotionfx info@flowmotion-fx.de zu pixoona: pixoona ist ein Bildertagging-Tool, mit dem man mit und auf Bildern Momente teilen kann. In VerknüpfungmitderLocationundRichContentwie beispielsweise Musik, Videos, Produkten und Links ermöglicht pixoona den Nutzern, Geschichten an virtuellenundphysischenOrtenzuhinterlassen. pixoona.com blog.pixoona.com facebook.com/pixoona twitter.com/pixoona plus.google.com/+pixoona