2. } Wie im Alltag schrauben sich auch bei der
Urlaubsplanung die Erwartungen höher und
höher. Wer im Alltag schon tagtäglich über
seine Kräfte hinaus agiert, erlebt im Urlaub
dann oft eine bittere Enttäuschung.
} Was ist der Ausweg aus dem tagtäglichen
Dilemma als Anbieter?
4. } Urlaub kommt vom althochdeutschem Wort
„urloup“: Lehnsherren erlaubten ihren
unterstellten Rittern längere Zeit fort zu
bleiben
} Heute: gesetzlich und tarifrechtlich
genehmigte Freistellung vom Dienstverhältnis
zur Erholung
} Sogar: Das Bundesurlaubsgesetz verbietet
erwerbstätige Arbeit während des Urlaubs
7. April 27, 2013 7
Quelle: F. Richter, 2009
Stress-Dosis
Leistung
Leistungsleck Leistungsverlust
mittlere
Stress-Dosis
(Leistungspositiv)
0
+
+
April 27, 2013 7
8. April 27, 2013 8Prof. Dr. M. Stark
} Die zukünftige Rolle Europas
◦ rechtshirnige Leistungen im Technikbereich,
◦ Innovationen und Kreativität,
◦ Dienstleistungen,
9. April 27, 2013 9Prof. Dr. M. Stark
} Arbeitsverdichtung
} Erosion des Normalarbeitsverhältnisses
} Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft
} Entgrenzung und Vereinzelung
(Expertenurteil DAK Reports 2005-2013)
12. April 27, 2013 12Prof. Dr. M. Stark
} Überhöhte Anforderungen
} Geringe Beeinflußbarkeit
} Geringe Berechenbarkeit
(Expertenurteil DAK Report 2005)
13. April 27, 2013 13Prof. Dr. M. Stark
13
• erhöhte Konzentrationsanforderungen
• verstärkte Emotionsarbeit
• häufiger Wechsel von Aufgaben und
Zuständigkeiten
• zunehmender Leistungsdruck und
Anforderungen, die viele vor allem ältere
Arbeitnehmer nicht mehr erfüllen können oder
wollen
• Überforderung und zeitliche Belastung mit
Konsequenzen für die
Gesamtlebensgestaltung
14. April 27, 2013 14Prof. Dr. M. Stark
14
• Durch erhöhte psychomentale Anforderungen
sowie Anforderungen an höhere Flexibilität
und „soft skills“ entsteht ein höheres
Konfliktpotential im psychosozialen Bereich
• gestiegene Qualitätsanforderungen,
Zurückverfolgbarkeit von Fehlern, hohe
Informationsdichte, Druck zu lebenslangem
Lernen, Erwartung schneller Reaktionszeiten
• in manchen Bereichen wird Arbeitsleistung in
virtuellen Teams über Zeitzonen und kulturelle
Grenzen hinweg gefordert
15. April 27, 2013 15Prof. Dr. M. Stark
15
• fehlende Handlungs- und Entscheidungs-/
Zeitspielräume
• Zunahme von Kontrollverlust und Erlebnis
geringer persönlicher Einflussmöglichkeiten:
Arbeitsumwelt birgt immer mehr
Unsicherheiten (Arbeitslosigkeit, Jobwechsel,
Qualitätsanforderungen) und immer weniger
Zukunftsperspektiven
• Die Stimmung in der Öffentlichkeit wird
schlechter, es entsteht ein Ohnmachtsgefühl
für den Einzelnen
16. April 27, 2013 16Prof. Dr. M. Stark
16
• befristete Arbeitsverhältnisse, Schwinden des
Kündigungsschutzes
• Ängste vor Outsourcing, Arbeitsplatzverlust
• Unsicherheit in Verantwortung und
Aufgabenstellung
• Unternehmensentscheidungen haben immer
kürzere Bestandsdauer und Verlässlichkeit. Das
vergrößert das Unsicherheitsempfinden
17. April 27, 2013 17Prof. Dr. M. Stark
0 50 100 150 200
DAK Gesamt
Rechtsberatung
Handel
Sonst. Dienstleistungen
Datenverarbeitung
Banken, Versicherungen
Bildung, Kultur, Medien
Organisationen u. Verbände
Öffentliche Verwaltung
Gesundheitswesen
Quelle: DAK AU Daten für Krankschreibungen aus psychischen Gründen 2004
18. April 27, 2013 18
Titel der Präsentation 18
Persönliche Ursachen
• ungünstiges Stressmanagement
• hohe Erwartungen und Ansprüche an sich selbst
• starke Emotionalität
• labiles und geringes Selbstwertgefühl
• ausgeprägter Wunsch nach Anerkennung
• unrealistische Situationswahrnehmung bzw. Erwartungen
01:45
20. April 27, 2013 20Prof. Dr. M. Stark
20
Quelle: F. Richter, 2009
Das Arbeitsumfeld
01:45
21. April 27, 2013 21Prof. Dr. M. Stark
Selbstbestimmung Fremdbestimmung
Sensibilität Fröhlichkeit
Erfolgswille Harmoniebedürfnis
Intellektualität Sicherheitsstreben
Hilfsbereitschaft Kampfbereitschaft
Sentimentalität Gerechtigkeitssinn
Quelle: Wenn die Seele SOS funkt. Stark & Sandmeyer, 1999
22. April 27, 2013 22Prof. Dr. M. Stark
Konstellationen, die eine Burnoutgefährdung nahelegen:
} Starke Emotionalität, Sensibilität
} Hoher Wunsch nach Selbstbestimmung, Autarkie
} Ablehnung von Fremdbestimmung
} Hohes Harmoniebedürfnis
} Geringe Kampfbereitschaft
} Hoher Gerechtigkeitssinn
25. April 27, 2013 25Prof. Dr. M. Stark
• Wie steht es mit
unserer Kraft
26. April 27, 2013 26Prof. Dr. M. Stark
Es gibt
Situationen,
Erlebnisse,
Aufgaben,
die uns Kraft kosten
01:45
27. April 27, 2013 27Prof. Dr. M. Stark
Es gibt
Dinge,
Erlebnisse,
Aktivitäten,
die uns Kraft geben
01:45
28. April 27, 2013 28Prof. Dr. M. Stark
Wie voll ist unser Energiefass?
01:45
29. April 27, 2013 29Prof. Dr. M. Stark
Das Energiefass
Lebensfelder
1 Gesellschaftl. Rolle;
Arbeit/ Leistung
2 Emotionale Heimat:
Familie/ Partner
3 Soziale Integration:
Freunde/ Freizeit
4 Innere Einstellung:
Wertigkeit/ Gesundheit
Kraftspender
Krafträuber
Quelle: Stark & Sandmeyer, Wenn die Seele SOS funkt, Rowohlt, 1999
01:45
30. April 27, 2013 30Prof. Dr. M. Stark
Das Energiefass:
Burnoutzustand
2
2
4
Arbeit
Kraftspender
Krafträuber
Quelle: Stark & Sandmeyer, Wenn die Seele SOS funkt, Rowohlt, 1999
01:45
Lebensfelder
1 Gesellschaftl. Rolle;
Arbeit/ Leistung
2 Emotionale Heimat:
Familie/ Partner
3 Soziale Integration:
Freunde/ Freizeit
4 Innere Einstellung:
Wertigkeit/
Gesundheit
34. April 27, 2013 34
2
2
4
Arbeit
Das Energiefassmodell
Lebensfelder
1 Arbeit
2 Familie
3 Freizeit
4 Gesundheit
(Wieder) Aufbau der
Kraftspender
Identifizierung der
KrafträuberQuelle: Stark & Sandmeyer, Wenn die Seele SOS funkt,
Rowohlt, 1999
Relativieren
des Lebensfeldes
Arbeit
37. Burnout Prävention Urlaub37
} Hohe Fremdbestimmung
} Eintöniger Alltag
} Partnerkonflikte
} Hohe Verantwortung
} Hohe Fürsorgeeinstellung, Helfersyndrom
} Hohe Sensibilität
} Hohe Dauerspannung, Sisisyndrom
38. Burnout Prävention Urlaub38
} Wie gut ist Ihre physische
Verfassung?
} Was fehlt Ihnen?
} Stresszeichen?
} Chronische Erschöpfung?
} Was täte Ihnen gut ?
39. Burnout Prävention Urlaub39
Wie stark ist Ihr beruflicher Alltag belastet?
} Welche Art der Belastung
• körperliche, einseitige Belastung,
• wechselnde Arbeitsrhythmen, Schichtarbeit,
• hohe Konzentrationsanforderungen,
• hohes Tempo,
• Termindruck
} oder
• zwischenmenschlicher Stress,
• Mobbing,
• hohes Mitgefühl in helfenden Berufen.
40. Burnout Prävention Urlaub40
Wie stark ist Ihr Familienleben / Ihre
Partnerschaft belastet?
}
Wovon?
– Wenig Zeit miteinander,
– unausgesprochene Probleme,
– auseinanderklaffende Interessen und
Lebensvorstellungen,
– nicht verziehene Enttäuschungen.
41. Burnout Prävention Urlaub 41
Wie vollständig sind Ihre sozialen Kontakte?
• Wenig Zeit für Freunde,
• kaum Außenkontakte,
• wenig tiefe Freundschaften
42. Prof. Dr. M. Stark 42
Wie groß ist Ihr Interessen- und
Aktivitätsspektrum?
• Hobbies sind verlorengegangen,
• einseitige Ausrichtung auf Beruf,
• keine Zeit für kulturelle Interessen,
• Kein Interesse an Bücher, Spiele,
Freizeitaktivitäten.
43. Was kann die Touristik beitragen
ErholungsnotwendigkeitStatussymbol
45. Prof. Dr. M. Stark 45
Worauf muss ich achten, damit der Urlaub
Erholung wird?
46. Prof. Dr. M. Stark 46
} Ich gehe seit Monaten auf dem
Zahnfleisch.
} Abends falle ich wie ein Baum um.
} Ich komme abends nicht mehr ohne
Alkohol oder Tabletten zur Ruhe.
} Ich schaffe nur noch Routineaufgaben,
alles, was Nachdenken und Überlegen
erfordert, fällt mir derzeit schwer.
} Ich bin eigentlich derzeit ständig gereizt.
47. Prof. Dr. M. Stark 47
} Mich auf andere Menschen einzustellen, ist
mir derzeit zuviel.
} Ich bin froh, wenn der Tag vorbei ist.
} Am freien Wochenende beschleicht mich
eine unerklärliche innere Unruhe.
} Ich kann kaum noch stillsitzen und in Ruhe
eine Zeitung lesen.
48. Prof. Dr. M. Stark 48
} Wie überlastet, ausgebrannt sind Sie?
} Wie viel Energie haben Sie, um einen
abwechslungsreichen Urlaub zu gestalten?
} Können Sie noch alleine abschalten oder
brauchen Sie dazu starke Außenreize, die
Sie ablenken?
49. Prof. Dr. M. Stark 49
Wie viel Kraft haben Sie noch, sich auf andere
Menschen einzulassen, Partner, Freunde, Gruppe?
} Wie viel Kraft haben Sie noch, um sich auf
Unwägbarkeiten einzulassen?
} z.B. Rundreise ohne geplante Stopps in reservierten,
bekannten Hotels,
} Last-Minute-Reise, ohne zu wissen in welchem
Hotel man landet.
50. Prof. Dr. M. Stark 50
Umgang mit Geldausgaben:
} Verschwenderisch oder pedantisch
Umgang mit Nähe und Distanzwünschen:
} mal allein sein wollen, dürfen oder
unzertrennlich sein wollen/ sollen.
Umgang mit Sex und Zärtlichkeit:
} genug, zu wenig, immer am falschen Ort
51. Prof. Dr. M. Stark 51
Umgang mit fremden Sitten und Gebräuchen:
} gemeinsames Interesse oder Desinteresse
Umgang mit Ungewohntem:
} Sprache, Essen, Fahrplanunzuverlässigkeit
Umgang mit Krisensituationen:
} Flexibilität, Humor, Gereiztheit, Streit
52. Prof. Dr. M. Stark 52
Umgang mit Bedürfnissen:
} nie Lust mit dem anderen mal eine Kirche zu
besichtigen oder Bedürfnisse werden gegenseitig
respektiert und auch umgesetzt
Umgang mit Aufgaben, Organisation:
} immer alleine oder gemeinsam oder abwechselnd
Umgang mit Zeit:
} Frühaufsteher versus Langschläfer, im Urlaub
kommt es doch nicht auf eine Minute an oder doch
Umgang mit Kindern:
} Balance der Bedürfnisse der Eltern und Kinder oder
ständiger Konflikt
54. Die beste Burnout Prävention ist,
Erholungsinseln im Alltag zu schaffen
55. April 27, 2013 55Prof. Dr. M. Stark
Innere Einstellung zu sich selbst überprüfen:
} Selbstfürsorge und Achtsamkeit stärken
Ernährung:
} Gesunde ausgewogene Inhaltsstoffe und
Essensrhythmus planen
Bewegung:
} Sport und Stressabbau, Rituale
} Welcher Sport passt zu mir
Erholung bewusst planen:
} Schlaf, Wohlfühlinseln, Rückzugsräume zu Hause,
} Urlaubsplanung
56. Alle Sinne wieder mobilisieren:
• Düfte
• Musik
• Sich „glücklich“ Essen
• Kleidung
Gesunde Strukturen schaffen:
• Den Alltag reformieren
• Die Auftank – Zeiten absichern
• Urlaube planen, Erholungsqualität sichern
58. Urlaub
} Handy aus! Notfalls Kontaktzeiten absprechen
} Im Urlaub Kontraste zum Alltag schaffen
Ø Körperlich
Ø Psychisch – mental
} Welche „Urlaubspersönlichkeit“ bin ich?
} Familienurlaub: Freiheiten für die Einzelnen
einplanen
59. Urlaubsende
} Langsamer Wiedereinstieg z.B. Mittwochs
} Positive Erinnerungen wachhalten
} Erlebte und erkannte Kraftquellen ritualisieren
◦ Spieleabend
◦ Sport
60. } Nach diesem Vortrag
} Machen Sie sich jetzt bloß keinen Stress mit dem
Urlaub
} Entwickeln Sie nur ein wenig Achtsamkeit für den
Kunden
} Nutzen Sie Fragen: Leiten Sie den Kunden an zur
Achtsamkeit für sich selbst
} Prüfen Sie die Vorschläge für sich selbst
} Ich wünsche Ihnen einen schönen und erholsamen
nächsten Urlaub!!
62. April 27, 2013 62Prof. Dr. M. Stark
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Weitere Informationen zum Thema Burnout
http://www.prof-stark.de
Informationen zu Beratung und Coaching:
http://www.wips-hamburg.de
Tests und Infos zum Thema Urlaub
http://www.urlaubslust.info