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Gemeinsame Pressemeldung
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Grünbrücken-Stopp gefährdet Autofahrer und Wildtiere
BUND, DJV und NABU protestieren gegen Ramsauers Bruch des Koalitionsvertrags


Berlin/Bonn – Gegen den Stopp des Bundesprogramms Wiedervernetzung protestieren der
NABU, der BUND und der Deutsche Jagdschutzverband (DJV). Die drei Verbände, die
zusammen fast 1,5 Millionen Mitglieder haben, kritisieren den unsinnigen Versuch von
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, den Bau von Grünbrücken und Ortsumgehungen
gegeneinander auszuspielen. Nachdrücklich fordern die Verbände die Bundesregierung auf,
ihren Koalitionsvertrag umzusetzen und das Bundesprogramm Wiedervernetzung noch in
dieser Legislaturperiode mit einer soliden Finanzierung sicherzustellen.


„Die Fehler im Straßenbau der Vergangenheit müssen jetzt umgehend beseitigt werden. Nur
so kann die Zerschneidung von Lebensräumen überwunden und die Lebensqualität von
Menschen gesichert werden!“, fordert NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Sinn
notwendiger und naturschutzfachlich gut geplanter Ortsumgehungen sei unstrittig.
Unabhängig davon müsste nun endlich begonnen werden, die über 30.000 konfliktträchtigen
Straßenabschnitte zu entschärfen, die in hohem Maße nicht nur Wildtiere, sondern auch die
Verkehrssicherheit gefährden. DJV, NABU und BUND hatten bereits 2009 gemeinsame
Vorschläge für die wichtigsten Standorte von Querungshilfen an das Verkehrsministerium
übergeben. Mit Geld aus dem Konjunkturprogramm II konnten die ersten 18 Grünbrücken
gebaut werden. Die Finanzierung des neuen Bundesprogramms zur Wiedervernetzung sei
durch Streichungen unrentabler Projekte wie etwa dem Ausbau der Saale oder überflüssiger
Straßenbauprojekte zu erreichen.


„Wir   brauchen    das   Bundesprogramm       Wiedervernetzung     dringend.   Eine   einzige
Querungshilfe für Tiere auf 1.000 Kilometer Straße ist deutlich zu wenig. Tiere müssen
wandern, um Artgenossen zur Paarung zu finden – sonst droht Inzucht. Beim Rothirsch ist
diese bereits nachweisbar“, sagt DJV-Präsident Jochen Borchert.




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Ab 10.000 Fahrzeugen täglich sei ein Streckenabschnitt selbst für große Säugetiere nahezu
unüberwindbar, zeigten aktuelle Untersuchungen. Die tatsächliche Barriere Straße ist aber
noch viel höher: 48.000 Fahrzeuge fahren auf Autobahnen pro Streckenabschnitt täglich.


Grünbrücken kommen einer Vielzahl von Tierarten zu gute, besonders helfen sie seltenen
und stark gefährdeten Arten wie Wolf, Wildkatze und Fischotter, für die der Straßenverkehr
laut DJV, BUND und NABU eine der häufigsten Todesursachen darstellt.


„Die Politik muss endlich ihre Versprechen einlösen! Eine Koalition die ihre eigenen
Beschlüsse nicht umsetzt ist unglaubwürdig. Für einen großräumigen Biotopverbund bedarf
es neben Querungshilfen grüner Verbundachsen“, erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert
Weiger.


„Hohe Lebensqualität, Sicherheit auf unseren Straßen und der Erhalt der Wildtiere sind
untrennbar miteinander verknüpft. Es ist an der Zeit zu handeln!“, betonen NABU, DJV und
BUND.


Für Rückfragen:
Magnus Wessel, NABU-Referent für Natur- und Artenschutz, 030/2849841618,
Mobil: 01729422694 E-Mail: Magnus.Wessel@NABU.de


Torsten Reinwald, Pressesprecher Deutscher Jagdschutzverband, 0228/9490622,
E-Mail: pressestelle@jagdschutzverband.de


Dr. Heidrun Heidecke, Leiterin Umweltpolitik und -koordination des BUND, 030/27586495,
E-Mail: heidrun.heidecke@bund.net




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  • 1. = = = = Gemeinsame Pressemeldung 27. Mai 2011 Grünbrücken-Stopp gefährdet Autofahrer und Wildtiere BUND, DJV und NABU protestieren gegen Ramsauers Bruch des Koalitionsvertrags Berlin/Bonn – Gegen den Stopp des Bundesprogramms Wiedervernetzung protestieren der NABU, der BUND und der Deutsche Jagdschutzverband (DJV). Die drei Verbände, die zusammen fast 1,5 Millionen Mitglieder haben, kritisieren den unsinnigen Versuch von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, den Bau von Grünbrücken und Ortsumgehungen gegeneinander auszuspielen. Nachdrücklich fordern die Verbände die Bundesregierung auf, ihren Koalitionsvertrag umzusetzen und das Bundesprogramm Wiedervernetzung noch in dieser Legislaturperiode mit einer soliden Finanzierung sicherzustellen. „Die Fehler im Straßenbau der Vergangenheit müssen jetzt umgehend beseitigt werden. Nur so kann die Zerschneidung von Lebensräumen überwunden und die Lebensqualität von Menschen gesichert werden!“, fordert NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Sinn notwendiger und naturschutzfachlich gut geplanter Ortsumgehungen sei unstrittig. Unabhängig davon müsste nun endlich begonnen werden, die über 30.000 konfliktträchtigen Straßenabschnitte zu entschärfen, die in hohem Maße nicht nur Wildtiere, sondern auch die Verkehrssicherheit gefährden. DJV, NABU und BUND hatten bereits 2009 gemeinsame Vorschläge für die wichtigsten Standorte von Querungshilfen an das Verkehrsministerium übergeben. Mit Geld aus dem Konjunkturprogramm II konnten die ersten 18 Grünbrücken gebaut werden. Die Finanzierung des neuen Bundesprogramms zur Wiedervernetzung sei durch Streichungen unrentabler Projekte wie etwa dem Ausbau der Saale oder überflüssiger Straßenbauprojekte zu erreichen. „Wir brauchen das Bundesprogramm Wiedervernetzung dringend. Eine einzige Querungshilfe für Tiere auf 1.000 Kilometer Straße ist deutlich zu wenig. Tiere müssen wandern, um Artgenossen zur Paarung zu finden – sonst droht Inzucht. Beim Rothirsch ist diese bereits nachweisbar“, sagt DJV-Präsident Jochen Borchert. = N
  • 2. = Ab 10.000 Fahrzeugen täglich sei ein Streckenabschnitt selbst für große Säugetiere nahezu unüberwindbar, zeigten aktuelle Untersuchungen. Die tatsächliche Barriere Straße ist aber noch viel höher: 48.000 Fahrzeuge fahren auf Autobahnen pro Streckenabschnitt täglich. Grünbrücken kommen einer Vielzahl von Tierarten zu gute, besonders helfen sie seltenen und stark gefährdeten Arten wie Wolf, Wildkatze und Fischotter, für die der Straßenverkehr laut DJV, BUND und NABU eine der häufigsten Todesursachen darstellt. „Die Politik muss endlich ihre Versprechen einlösen! Eine Koalition die ihre eigenen Beschlüsse nicht umsetzt ist unglaubwürdig. Für einen großräumigen Biotopverbund bedarf es neben Querungshilfen grüner Verbundachsen“, erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. „Hohe Lebensqualität, Sicherheit auf unseren Straßen und der Erhalt der Wildtiere sind untrennbar miteinander verknüpft. Es ist an der Zeit zu handeln!“, betonen NABU, DJV und BUND. Für Rückfragen: Magnus Wessel, NABU-Referent für Natur- und Artenschutz, 030/2849841618, Mobil: 01729422694 E-Mail: Magnus.Wessel@NABU.de Torsten Reinwald, Pressesprecher Deutscher Jagdschutzverband, 0228/9490622, E-Mail: pressestelle@jagdschutzverband.de Dr. Heidrun Heidecke, Leiterin Umweltpolitik und -koordination des BUND, 030/27586495, E-Mail: heidrun.heidecke@bund.net = O