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Presseinformation
Nr.:29/2010 – 01. Juni 2010
Positive Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich fort
- Arbeitslosigkeit erstmals wieder unter Vorjahresniveau
- Quote jetzt unter 5,0 Prozent
- Stärkere Arbeitskräftenachfrage
Das Wichtigste auf einen Blick:
18.647 Frauen und Männer sind jetzt ohne Arbeit – genau 848 weniger als vor
einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Mai 594 Arbeitslose weniger.
Die Arbeitslosenquote sank dadurch um 0,3 Prozent auf 4,9 Prozent. Sie liegt
damit erneut im Landesdurchschnitt.
Knapp 4.800 Menschen mussten sich im Mai neu oder wieder arbeitslos
melden; 420 weniger als vor einem Monat und rund 260 mehr als vor einem
Jahr.
Gleichzeitig konnten 5.645 Personen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet
werden; 5,6 Prozent (-336) weniger als im April, aber 1.027 Personen (22,2
Prozent) mehr als im Mai des Vorjahres.
Rückgang bei den Versicherungskunden (Sozialgesetzbuch III – SGB III)
stärker. Aber anders als im April sind jetzt wieder weniger Menschen auf
Grundsicherungsleistungen nach SGB II angewiesen.
Die Einstellungsbereitschaft der Betriebe nimmt gegenüber dem Vorjahr zu.
Ausbildungsmarkt kräftig in Bewegung
„Erstmals seit Februar 2009 haben wir jetzt wieder weniger Arbeitslose als im
vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Insbesondere 2.320 arbeitslose Menschen
weniger als zu Jahresbeginn und eine Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent zeigen mir,
dass die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wieder stabiler geworden ist. Positiv wirkt
sich dabei aus, dass viele Betriebe der Region die Kurzarbeit wieder beenden oder
zumindest aussetzen konnten, weil sich bei ihnen die Auftragslage gebessert hat.
Dies wird auch durch die ansteigende Arbeitskräftenachfrage sichtbar. So konnte
unser Arbeitgeberservice gegenüber dem Vorjahr 40,7 Prozent mehr freie oder
freiwerdende Arbeitsplätze aufnehmen“, sagt Hartmut Pleier, der Vorsitzende der
Karlsruher Arbeitsagentur, bei Vorlage der Maidaten.
Agentur für Arbeit Karlsruhe, Pressestelle Ansprechpartnerin: Ingrid Koschel Tel: 0 721 8 23-16 92
Brauerstr. 10, 76135 Karlsruhe eMail: karlsruhe.presse@arbeitsagentur.de Fax: 0 721 8 23-20 02
www.arbeitsagentur.de
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Entwicklung der Arbeitslosigkeit
18.650 Frauen und Männer aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe waren im Mai
ohne Arbeit, das sind knapp 850 oder 4,3 Prozent weniger als im April. Vor einem
Jahr gab es noch gut 590 arbeitslose Menschen (3,1 Prozent) mehr als heute. Seit
Jahresbeginn sind es gar 2.320 Personen weniger.
Alle ausgewiesenen Personengruppen konnten von der Entspannung am
Arbeitsmarkt profitieren. Besonders positiv die Entwicklung bei den Jüngeren unter 25
Jahren. Ihre Zahl ging in den letzten vier Wochen um 5,6 Prozent, im Jahresvergleich
um 15,1 Prozent zurück. Diese Entwicklung macht deutlich, dass qualifizierte
Fachkräfte die besseren Beschäftigungschancen haben.
In der Region
Bei den Geschäftsstellenbezirken gab es auf den ersten Blick eine einheitliche
Entwicklung. In allen fünf Agenturen gab es einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen.
Betrachtet man diese im Einzelnen und vergleicht sie mit dem Vorjahresmonat, dann
zeigen sich deutliche Unterschiede. Vier der fünf Geschäftsstellen konnten einen
Rückgang der Arbeitslosigkeit melden. Die Spanne reicht dabei von minus 6,4
Prozent in Waghäusel bis zu plus 11,6 Prozent in Ettlingen.
Besonders positiv die Entwicklung in Waghäusel. Dort sind aktuell 1.280 Menschen
ohne Arbeit und damit 6,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die nördlichste
Geschäftsstelle hat jetzt mit 4,0 Prozent auch die niedrigste Arbeitslosenquote
vorzuweisen.
Dagegen wurde Ettlingen besonders von Wirtschaftskrise getroffen. 11,6 Prozent
Arbeitslose mehr in einem Jahr, eine Quote von 4,2 Prozent (vor zwei Jahren lag
diese noch bei 2,4 Prozent) zeigen dies deutlich. 1.920 Frauen und Männer und
damit knapp 200 mehr als im letzten Mai sind aktuell arbeitslos.
Bretten konnte binnen Jahresfrist einen Rückgang von 6,0 Prozent melden. In der
Hauptagentur Karlsruhe gibt es jetzt 4,6 Prozent und in Bruchsal immerhin 2,4
Prozent arbeitslose Menschen weniger als im Mai vor einem Jahr.
Nach Rechtskreisen
Im Berichtsmonat gab es in beiden Rechtskreisen weniger Arbeitslose. Dabei ist die
Zahl der Versicherungskunden (minus 636) stärker zurückgegangen als die der SGB-
II-Kunden (minus 212).
Dies begründet Pleier so: „Während der Krise wurden mehr Menschen direkt aus dem
Beschäftigungsverhältnis heraus arbeitslos. In der Regel haben diese Personen
einen Anspruch auf Versicherungsleistungen nach dem SGB III. Sie können jetzt, da
sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt gebessert hat, ihre Arbeitslosigkeit wieder
schneller beenden. Aber auch gut zweihundert arbeitslose SGB II-Kunden weniger
als vor vier Wochen, setzen eine positive Entwicklung fort.“
In der Stadt Karlsruhe sind jetzt knapp 6.050 Personen oder 65,8 Prozent aller
arbeitslosen Menschen SGB-II-Kunden. Im Landkreis Karlsruhe erhalten derzeit
4.540 Personen die Leistung der Grundsicherung; der Anteil hier: 48,0 Prozent.
Die Kundenbetreuung ist vom Wohnsitz abhängig. Die Fachkräfte der Arbeitsagentur
betreuen die Arbeitslosengeld-II-Kunden, die ihren Wohnsitz im Landkreis haben. Sie
sorgen alleine für die Dienstleistung zu Integration am Arbeitsmarkt und zahlen die
Grundsicherungsleistung Arbeitslosengeld II.
Dabei steht die individuelle Betreuung im Vordergrund. „Hier helfen uns die
jahrzehntelangen Erfahrungen in den Gebieten Arbeitsvermittlung, Berufsberatung,
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Ausbildungsvermittlung, Rehabilitation, der enge Kontakt zu den Unternehmen der
Region durch unseren Arbeitgeberservice sowie die wichtige fachliche Mitwirkung
unserer Ärzte und Psychologen direkt bei uns im Hause, diese Menschen
zielorientiert zu unterstützen“, sagt Pleier.
Die Kunden aus Karlsruhe werden ausschließlich und eigenverantwortlich vom
JobCenter Stadt Karlsruhe – der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) von Stadt und
Arbeitsagentur – betreut.
Die Bewegungen am Arbeitsmarkt
Auch im Mai war wieder viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Erneut überwog
dabei die Zahl der Abmeldungen.
5.645 Personen - 22,2 Prozent oder 1.030 mehr als im Vorjahr - konnten abgemeldet
werden. Dass dabei über 2.200 Menschen eine Erwerbstätigkeit aufnehmen konnten,
das sind 20,1 Prozent mehr als vor einem Jahr, bestätigt Pleiers Aussage. 1.370
besuchen jetzt eine von der Arbeitsagentur geförderte berufliche Weiterbildung oder
eine betriebliche/schulische Ausbildung. Ein Teil hat sich aus persönlichen Gründen
aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen. Gleichzeitig meldeten sich im Laufe des
Berichtsmonats knapp 4.800 Frauen und Männer bei einer der fünf
Agenturgeschäftsstellen in Karlsruhe, Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Waghäusel oder
im JobCenter Stadt Karlsruhe neu arbeitslos - 420 weniger als im April.
Arbeitskräftenachfrage deutlich angezogen
Die Einstellungsbereitschaft der regionalen Arbeitgeber hat gegenüber dem Vorjahr
deutlich zugenommen. Genau 1.337 neue ungeförderte Stellenangebote - also ohne
die Arbeitsgelegenheiten nach dem Sozialgesetzbuch II, die sogenannten „ein
Eurojobs“ - konnte der Arbeitgeberservice aufnehmen. Das sind beachtliche 40,7
Prozent mehr als im Mai 2009. Das Gesamtangebot an freien Stellen liegt aktuell bei
gut 2.400 und damit um 11,5 Prozent höher als im April vor einem Jahr.
Ausbildungsmarkt auf Vorjahresniveau
Die Lage am Ausbildungsmarkt ähnelt sehr der vor einem Jahr. Er ist noch kräftig in
Bewegung. Seit Beginn des Berichtsjahres (Oktober 2009) meldeten die Arbeitgeber
3.200 Ausbildungsstellen und damit 60 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Gleichzeitig haben sich rund 3.270 Bewerberinnen und Bewerber, die eine
Ausbildungsstelle suchen, bei der Berufsberatung vorgesprochen. Statistisch
gesehen steht somit jedem registrierten Bewerber etwa eine Ausbildungsstelle zur
Verfügung.
Dass dem tatsächlich aber nicht so ist, zeigen die Erfahrungen. Die Zahl der
Bewerber wird in den nächsten Monaten noch deutlich zulegen, da sich kurz vor und
direkt nach Ende des Schuljahres auch die Jugendlichen melden werden, deren
selbständige Suche ohne Erfolg blieb.
Deshalb bittet Pleier die Betriebe weiter um Mithilfe und sagt: „Bilden Sie aus, bieten
Sie den Jugendlichen eine Perspektive für den beruflichen Einstieg und sorgen Sie so
für Ihre Fachkräfte von morgen.“