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D   E U T S C H E R                        J     A G D S C H U T Z V E R B A N D                                                     E   . V .
       VEREINIGUNG DER DEUTSCHEN LANDESJAGDVERBÄNDE FÜR WILD, JAGD UND NATUR




Pressemeldung
                                                                                                                                       Berlin, 9. Januar 2012



Wildschweine lieben Deutschland
– weltweiter Siegeszug der Allesfresser / Jagdschneisen im Mais effektiv –


Mehr als 585.000 Wildschweine haben Deutschlands Jäger im Jagdjahr 2010/11 (1. April 2010 bis
31. März 2011) nach Angaben des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) erlegt - fünf Mal so
viele wie 1975. Ein internationaler Trend: In Österreich stieg die Jagdstrecke um den Faktor 10
und in Polen um den Faktor 4. Sogar in Asien und Nordamerika ist der Allesfresser Wildschwein
heimisch geworden. In Japan beispielsweise ist die Zahl der erlegten Tiere seit 1975 um das 4-
fache gestiegen. Dr. Wolfgang Bethe, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg und
Wildschwein-Experte im DJV-Präsidium: „Die Schwarzwildjagd muss weiter intensiv betrieben
werden, denn ohne Jäger könnten die anpassungsfähigen Allesfresser jedes Jahr ihren Bestand
verdreifachen.“    Schutzgebiete                      mit         jagdlichen                  Beschränkungen,                        Gartenkolonien     oder
Industriebrachen schafften allerdings immer mehr Rückzugsgebiete die eine effektive Jagd
erschwerten, so Dr. Bethe.


Der großflächige Anbau von hochwachsenden Nutzpflanzen ist laut DJV ebenfalls eine jagdliche
Herausforderung. Mais, Raps und Getreide werden auf immer größerer Fläche angebaut: Sie
bedecken inzwischen etwa ein Viertel des Bundesgebiets und bieten den wenig wählerischen
Schwarzkitteln Nahrung und Deckung im Überfluss. Alleine die Anbaufläche des bis zu 2,5 Meter
hohen Maises liegt mittlerweile bei über 2,5 Millionen Hektar. 1975 waren es noch rund 800.000
Hektar. Vor Beginn der neuen Anbauperiode appelliert der DJV an Landwirte, gemeinsam mit
Jägern verstärkt Jagdschneisen im Mais anzulegen. Zehn Bundesländer haben inzwischen die
bürokratischen Hürden für deren Anlage abgebaut. Die Effizienz der Schneisen bei der


                         A N ER KAN N T E N AT U R S C H U TZ V ER EI N I G U N G   N AC H   §63 B U N D E SN A TU R S C H U TZG E S ET Z
                        Geschäftsstelle: Friedrichstr. 185/186 • 10117 Berlin Tel. 030 - 209 1394-0 • Fax 030 - 209 1394-30
                                          E-Mail: DJV@Jagdschutzverband.de • Internet: www.jagdnetz.de
                                     Bankverbindung: Berliner Bank, Konto-Nr.: 513 67 4200, BLZ 100 708 48
                             USt-Idnr.: DE 122123957 • IBAN: DE 15100708480/513674200 • BicCode: DEUTDEDB110
                  Pressestelle: Fax 030 - 209 1394-25 • Internet: www.jagd-online.de • E-Mail: Pressestelle@Jagdschutzverband.de
Wildschweinjagd        hat   der   DJV   gemeinsam   mit   dem    Bauernverband     und   dem
Bundeslandwirtschaftsministerium erfolgreich getestet. Eine Ergebnisbroschüre wird im Februar
2012 veröffentlicht.


Ernährungssituation ganzjährig gut, Winter durchweg mild – darüber freuen sich Wildschweine: In
Deutschland erreichen sie mittlerweile eine Reproduktionsrate von bis zu 300 Prozent im Jahr.
Bereits im Alter von 5 Monaten erreichen sie die Geschlechtsreife und pflanzen sich fort. Eine
Bache kann bis zu acht Frischlinge säugen. Die profitieren ganz besonders von milden
Temperaturen im Winter und Frühjahr. Allerdings bekommt ihnen nasskalte Witterung, die
Sturmtief Andrea derzeit bringt, überhaupt nicht.




                                                                                             2

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  • 1. D E U T S C H E R J A G D S C H U T Z V E R B A N D E . V . VEREINIGUNG DER DEUTSCHEN LANDESJAGDVERBÄNDE FÜR WILD, JAGD UND NATUR Pressemeldung Berlin, 9. Januar 2012 Wildschweine lieben Deutschland – weltweiter Siegeszug der Allesfresser / Jagdschneisen im Mais effektiv – Mehr als 585.000 Wildschweine haben Deutschlands Jäger im Jagdjahr 2010/11 (1. April 2010 bis 31. März 2011) nach Angaben des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) erlegt - fünf Mal so viele wie 1975. Ein internationaler Trend: In Österreich stieg die Jagdstrecke um den Faktor 10 und in Polen um den Faktor 4. Sogar in Asien und Nordamerika ist der Allesfresser Wildschwein heimisch geworden. In Japan beispielsweise ist die Zahl der erlegten Tiere seit 1975 um das 4- fache gestiegen. Dr. Wolfgang Bethe, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg und Wildschwein-Experte im DJV-Präsidium: „Die Schwarzwildjagd muss weiter intensiv betrieben werden, denn ohne Jäger könnten die anpassungsfähigen Allesfresser jedes Jahr ihren Bestand verdreifachen.“ Schutzgebiete mit jagdlichen Beschränkungen, Gartenkolonien oder Industriebrachen schafften allerdings immer mehr Rückzugsgebiete die eine effektive Jagd erschwerten, so Dr. Bethe. Der großflächige Anbau von hochwachsenden Nutzpflanzen ist laut DJV ebenfalls eine jagdliche Herausforderung. Mais, Raps und Getreide werden auf immer größerer Fläche angebaut: Sie bedecken inzwischen etwa ein Viertel des Bundesgebiets und bieten den wenig wählerischen Schwarzkitteln Nahrung und Deckung im Überfluss. Alleine die Anbaufläche des bis zu 2,5 Meter hohen Maises liegt mittlerweile bei über 2,5 Millionen Hektar. 1975 waren es noch rund 800.000 Hektar. Vor Beginn der neuen Anbauperiode appelliert der DJV an Landwirte, gemeinsam mit Jägern verstärkt Jagdschneisen im Mais anzulegen. Zehn Bundesländer haben inzwischen die bürokratischen Hürden für deren Anlage abgebaut. Die Effizienz der Schneisen bei der A N ER KAN N T E N AT U R S C H U TZ V ER EI N I G U N G N AC H §63 B U N D E SN A TU R S C H U TZG E S ET Z Geschäftsstelle: Friedrichstr. 185/186 • 10117 Berlin Tel. 030 - 209 1394-0 • Fax 030 - 209 1394-30 E-Mail: DJV@Jagdschutzverband.de • Internet: www.jagdnetz.de Bankverbindung: Berliner Bank, Konto-Nr.: 513 67 4200, BLZ 100 708 48 USt-Idnr.: DE 122123957 • IBAN: DE 15100708480/513674200 • BicCode: DEUTDEDB110 Pressestelle: Fax 030 - 209 1394-25 • Internet: www.jagd-online.de • E-Mail: Pressestelle@Jagdschutzverband.de
  • 2. Wildschweinjagd hat der DJV gemeinsam mit dem Bauernverband und dem Bundeslandwirtschaftsministerium erfolgreich getestet. Eine Ergebnisbroschüre wird im Februar 2012 veröffentlicht. Ernährungssituation ganzjährig gut, Winter durchweg mild – darüber freuen sich Wildschweine: In Deutschland erreichen sie mittlerweile eine Reproduktionsrate von bis zu 300 Prozent im Jahr. Bereits im Alter von 5 Monaten erreichen sie die Geschlechtsreife und pflanzen sich fort. Eine Bache kann bis zu acht Frischlinge säugen. Die profitieren ganz besonders von milden Temperaturen im Winter und Frühjahr. Allerdings bekommt ihnen nasskalte Witterung, die Sturmtief Andrea derzeit bringt, überhaupt nicht. 2