2. • Ostern ist im Christentum die jährliche Gedächtnisfeier
der Auferstehung Jesu Christi, der nach dem Neuen
Testament als Sohn Gottes den Tod überwunden hat.
• Da die Heilsereignisse nach Auskunft der Bibel in eine
Pessachwoche fielen, bestimmt der Termin dieses
beweglichen jüdischen Hauptfestes auch das
Osterdatum: Ostern fällt immer auf den Sonntag nach
dem ersten Frühjahrsvollmond, im Gregorianischen
Kalender also frühestens auf den 22. März und
spätestens auf den 25. April.
3. • Da er im Frühling auf der Suche nach Nahrung in die
Nähe der Gärten und Häuser der Menschen kommt und
Ostereier keine gewöhnlichen Eier sind, war es
naheliegend, den Hasen für die Ostereier verantwortlich
zu machen. Der Hase wurde früher auf österlichen
Bildbroten gelegentlich neben einem Ei abgebildet. Im
Mittelalter galt der Gründonnerstag als Abgabe- und
Zinstermin. Mit der letzten Entrichtung von Zins und
Abgaben war - zumindest für einen Monat - der
Schuldner frei bis das neue Schuldenjahr begann. Der
freie Schuldner wurde mit einem Hasen verglichen, der
nicht vom Hund gehetzt wurde. Eine andere
Überlieferung gibt an, das die Gläubiger nicht nur mit
Eiern, sondern auch mit Hasen bezahlt worden sind.
4. Der österliche Eierbrauch hängt einerseits wohl mit dem
Ende der Fastenzeit, in der früher der Genuß von Eiern
untersagt war, zusammen, andererseits waren Ostereier
bzw. österliche Zinseier als Teil österlicher Abgaben- und
Sonderplichten zu verstehen. Seit etwa Ende des 7.
Jahrhunderts bis 1966 war es während der vierzigtägigen
Fastenzeit verboten, Fleisch und auch die als flüssiges
Fleisch eingestuften Eier zu verzehren. Da die Hühner
während dieser Zeit aber weiterhin, mit fortschreitendem
Frühjahr sogar vermehrt, Eier legten, verfügte man an
Ostern über einen Eierüberschuß, den es möglichst
rasch zu reduzieren galt. Das vielfältige österliche
Eierbrauchtum machte aus der Not eine Tugend und trug
zum Abbau des angestauten Eierberges bei.
5. • Das Osterwasser enthält Segens- und Heilkraft. Deshalb
badete man sich und sein Vieh früher am Ostermorgen in
Bächen. Man glaubte, daß das fließende Wasser Jugend
und Gesundheit bringt. Auch das bei Sonnenaufgang
schweigend aus bestimmten Quellen, Bächen und
Flüssen gegen den Strom geschöpfte Osterwasser sollte
heilende und fruchtbarkeitsfördernde Wirkung oder sogar
Schönheitszauber besitzen. Noch heute werden in
einigen Dörfern die Brunnen mit Osterschmuck verziert,
um die Dankbarkeit für das lebenspendende Wasser zu
zeigen.
6. • Das Osterlamm wird im heutigen Osterbräuchen vom
Osterei und Osterhasen verdrängt. Das gebackene
Osterlamm ist jedoch der Mittelpunkt jedes festlich
gedeckten Tisches am Osterfest. Das Backwerk wird aus
Rührteig gefertigt und mit einem Siegesbanner und
einem Kreuzzeichen verziert. Unter der Rubrik Rezepte
findet Ihr einige Anregungen für leckere Osterlämmer.
7. • Die weiße Farbe der Osterkerze steht für die Hoffnung.
Verziert wird die Kerze durch Motive wie ein Kreuz, ein
Baum, eine Taube, ein Lamm, Sonnenstrahlen oder
Wasser. Mit den auf dem Osterlicht eingeritzten fünf
Nägeln und dem Kreuz wird auf die Karwoche verwiesen.
Der griechische Buchstabe Alpha befindet sich oberhalb,
der griechische Buchstabe Omega unterhalb des
Kreuzes. Alpha ist der erste Buchstabe des griechischen
Alphabetes, Omega der letzte. Sie symbolisieren also
Anfang und Ende, Geburt, Tod und Auferstehung.
Außerdem wird die Jahreszahl auf der Kerze vermerkt.
Diese Zeichen sagen "Christus ist der Retter von Anfang
an, heute und in Ewigkeit.". In jedem Jahr wird in der
Osterfeiernacht eine neue Kerze geweiht.