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Das Evangelium von
der Geburt Mariens
KAPITEL 1
1 Die gesegnete und stets glorreiche Jungfrau Maria
entstammte dem königlichen Geschlecht und der
Familie Davids, wurde in der Stadt Nazareth geboren
und in Jerusalem im Tempel des Herrn erzogen.
2 Der Name ihres Vaters war Joachim und der Name
ihrer Mutter Anna. Die Familie ihres Vaters stammte aus
Galiläa und der Stadt Nazareth. Die Familie ihrer Mutter
stammte aus Bethlehem.
3 Ihr Leben war klar und gerecht vor den Augen des
Herrn, fromm und tadellos vor den Menschen. Denn sie
teilten ihre ganze Substanz in drei Teile:
4 Eines davon widmeten sie dem Tempel und den
Beamten des Tempels; ein anderes verteilten sie an
Fremde und Menschen in armen Verhältnissen; und den
dritten reservierten sie für sich selbst und den Gebrauch
ihrer eigenen Familie.
5 So lebten sie etwa zwanzig Jahre lang in Keuschheit,
in der Gunst Gottes und im Ansehen der Menschen,
ohne Kinder.
6 Aber sie gelobten, wenn Gott ihnen eine
Angelegenheit gönnen sollte, würden sie sie dem Dienst
des Herrn widmen; Aus diesem Grund gingen sie zu
jedem Fest im Jahr zum Tempel des Herrn.
7 Und es begab sich: Als das Fest der Einweihung näher
rückte, zog Joachim mit einigen anderen aus seinem
Stamm nach Jerusalem hinauf, und zu dieser Zeit war
Issachar Hohepriester;
8 Als er sah, wie Joachim und seine übrigen Nachbarn
seine Opfergaben brachten, verachtete er ihn und seine
Opfergaben und fragte ihn:
9 Warum würde er, der keine Kinder hatte, sich
anmaßen, unter denen zu erscheinen, die Kinder hatten?
Er fügte hinzu, dass seine Opfergaben niemals für Gott
akzeptabel sein könnten, der von ihm für unwürdig
gehalten wurde, Kinder zu haben; Die Schrift sagt:
„Verflucht ist jeder, der in Israel keinen Mann zeugt.“
10 Er sagte weiter, dass er zuerst von diesem Fluch
befreit werden sollte, indem er ein Kind zeugte, und
dann mit seinen Opfergaben in die Gegenwart Gottes
kommen sollte.
11 Da Joachim aber über die Schande dieser Schmach
sehr beschämt war, zog er sich zu den Hirten zurück, die
mit dem Vieh auf ihren Weiden waren;
12 Denn er wollte nicht nach Hause zurückkehren, damit
seine Nachbarn, die anwesend waren und dies alles vom
Hohepriester hörten, ihn nicht öffentlich auf die gleiche
Weise tadeln würden.
KAPITEL 2
1 Als er aber eine Zeit lang dort gewesen war, stand
eines Tages, als er allein war, der Engel des Herrn mit
einem wunderbaren Licht bei ihm.
2 Zu ihm war der Engel, der ihm erschienen war,
beunruhigt über die Erscheinung und versuchte ihn zu
beruhigen und sagte:
3 Fürchte dich nicht, Joachim, und sei nicht beunruhigt
vor meinem Anblick, denn ich bin ein Engel des Herrn,
der von ihm zu dir gesandt wurde, damit ich dir kundtun
kann, dass deine Gebete erhört werden und deine
Almosen vor den Augen Gottes emporsteigen .
4 Denn er hat sicherlich deine Schande gesehen und
gehört, wie dir zu Unrecht Vorwürfe gemacht wurden,
weil du keine Kinder hast. Denn Gott ist der Rächer der
Sünde und nicht der Natur;
5 Und wenn er also die Gebärmutter eines Menschen
verschließt, tut er dies aus diesem Grund, damit er sie
auf wunderbarere Weise wieder öffnen kann und das,
was geboren wird, nicht als Produkt der Lust erscheint,
sondern als Geschenk Gottes .
6 Denn Sara, die erste Mutter deines Volkes, war bis zu
ihrem achten Jahr nicht unfruchtbar. Und doch brachte
sie am Ende ihres Alters Isaak zur Welt, in dem die
Verheißung zum Segen für alle Völker wurde.
7 Auch Rahel, die bei Gott so beliebt und vom heiligen
Jakob so sehr geliebt war, blieb lange Zeit unfruchtbar,
doch danach wurde sie die Mutter Josefs, der nicht nur
Statthalter Ägyptens war, sondern auch viele Nationen
vor dem Untergang rettete Hunger.
8 Wer unter den Richtern war tapferer als Simson oder
heiliger als Samuel? Und doch waren ihre beiden Mütter
unfruchtbar.
9 Aber wenn die Vernunft dich nicht von der Wahrheit
meiner Worte überzeugen kann, dass es in
fortgeschrittenen Jahren häufig zu Empfängnissen
kommt und dass diejenigen, die unfruchtbar waren, zu
großer Überraschung Kinder hervorgebracht haben;
Darum soll Anna, deine Frau, dir eine Tochter gebären,
und du sollst ihr den Namen Maria geben;
10 Sie soll sich gemäß deinem Gelübde von
Kindesbeinen an dem Herrn ergeben und vom
Mutterleib an mit dem Heiligen Geist erfüllt sein.
11 Sie soll nichts Unreines essen und trinken, und ihr
Gespräch soll nicht außerhalb des Volkes stattfinden,
sondern im Tempel des Herrn; damit sie nicht
verleumdet oder verdächtigt wird, was schlecht ist.
12 So wie sie im Laufe ihrer Jahre auf wundersame
Weise von einer Unfruchtbaren geboren werden wird, so
wird sie, während sie noch Jungfrau ist, auf beispiellose
Weise den Sohn des höchsten Gottes gebären, der es tun
wird Werde Jesus heißen und gemäß der Bedeutung
seines Namens der Retter aller Nationen sein.
13 Und dies soll dir ein Zeichen dessen sein, was ich
verkündige: Wenn du zum goldenen Tor Jerusalems
kommst, wirst du dort deine Frau Anna treffen, die sehr
beunruhigt darüber sein wird, dass du so schnell
zurückgekehrt bist, und sich dann freuen wird dich
sehen
14 Als der Engel dies gesagt hatte, verließ er ihn.
KAPITEL 3
1 Danach erschien der Engel seiner Frau Anna und sagte:
Fürchte dich nicht und denke nicht, dass das, was du
siehst, ein Geist ist.
2 Denn ich bin der Engel, der eure Gebete und Almosen
vor Gott dargebracht hat und nun zu euch gesandt wurde,
um euch zu verkünden, dass euch eine Tochter geboren
wird, die Maria heißen wird und von oben gesegnet
werden soll alle Frauen.
3 Sie soll gleich nach ihrer Geburt mit der Gnade des
Herrn erfüllt sein und während der drei Jahre ihrer
Entwöhnung im Haus ihres Vaters bleiben und danach,
dem Dienst des Herrn ergeben, das Haus nicht verlassen
Tempel, bis sie zu Jahren der Diskretion gelangt.
4 Mit einem Wort, sie soll dort dem Herrn Tag und
Nacht im Fasten und Beten dienen, soll sich aller
Unreinigkeit enthalten und niemanden kennen;
5 Aber da es sich um ein beispielloses Beispiel handelt,
ohne jegliche Befleckung oder Befleckung, und eine
Jungfrau, die keinen Mann kennt, wird sie einen Sohn
gebären, und eine Magd wird den Herrn gebären, der
sowohl durch seine Gnade als auch durch seinen Namen
und seine Werke der Erlöser sein wird der Welt.
6 So mache dich nun auf und geh hinauf nach Jerusalem,
und wenn du zu dem kommst, das das goldene Tor
genannt wird, weil es mit Gold vergoldet ist, zum
Zeichen dessen, was ich dir gesagt habe, wirst du
deinem Mann begegnen, für dessen Sicherheit du dich
bemühst waren so besorgt.
7 Wenn du nun feststellst, dass diese Dinge auf diese
Weise erfüllt sind, glaube daran, dass alles andere, was
ich dir gesagt habe, zweifellos auch erfüllt werden wird.
8 Auf den Befehl des Engels hin verließen sie beide den
Ort, an dem sie waren, und als sie an den Ort kamen, der
in der Vorhersage des Engels angegeben war, trafen sie
einander.
9 Dann freuten sie sich über die Vision des anderen und
waren völlig zufrieden mit der Verheißung eines Kindes
und dankten dem Herrn gebührend, der die Demütigen
erhöht.
10 Nachdem sie den Herrn gepriesen hatten, kehrten sie
nach Hause zurück und lebten in freudiger und sicherer
Erwartung der Verheißung Gottes.
11 Da wurde Anna schwanger und gebar eine Tochter,
und auf Befehl des Engels gaben ihr die Eltern den
Namen Maria.
KAPITEL 4
1 Und als drei Jahre verstrichen waren und die Zeit ihrer
Entwöhnung vollendet war, brachten sie die Jungfrau
mit Opfergaben zum Tempel des Herrn.
2 Und um den Tempel herum waren nach den fünfzehn
Gradpsalmen fünfzehn Stufen, die man hinaufsteigen
konnte.
3 Da der Tempel auf einem Berg gebaut war, konnte der
Brandopferaltar, der draußen war, nur über Treppen
erreicht werden;
4 Die Eltern der heiligen Jungfrau und ihres Kindes
Maria stellten sie auf eine dieser Stufen;
5 Während sie aber ihre Kleider auszogen, in denen sie
gereist waren, und nach dem Brauch ordentlichere und
reinere anzogen,
6 In der Zwischenzeit stieg die Jungfrau des Herrn alle
Stufen eine nach der anderen hinauf, ohne dass jemand
ihr helfen konnte, sie zu führen oder zu heben, dass man
von hier aus hätte beurteilen können, dass sie volljährig
war.
7 So vollbrachte der Herr in der Kindheit seiner
Jungfrau dieses außergewöhnliche Werk und bewies
durch dieses Wunder, wie großartig sie später sein
würde.
8 Nachdem die Eltern aber nach dem Brauch des
Gesetzes ihr Opfer dargebracht und ihr Gelübde erfüllt
hatten, ließen sie die Jungfrau mit anderen Jungfrauen in
den Räumen des Tempels zurück, die dort erzogen
werden sollten, und kehrten nach Hause zurück.
KAPITEL 5
1 Aber die Jungfrau des Herrn, die in ihren Ängsten
immer weiter voranschritt, nahm auch an
Vollkommenheit zu, und nach dem Ausspruch des
Psalmisten verließen ihr Vater und ihre Mutter sie, aber
der Herr kümmerte sich um sie.
2 Denn sie hatte jeden Tag das Gespräch mit Engeln und
empfing jeden Tag Besuch von Gott, der sie vor allem
Bösen bewahrte und sie mit allem Guten überströmen
ließ;
3 Als sie schließlich ihr vierzehntes Jahr erreichte,
bewunderten alle guten Menschen, die sie kannten, ihr
Leben und ihre Unterhaltung, da die Bösen ihr nichts
Tadelswürdiges vorwerfen konnten.
4 Damals erließ der Hohepriester eine öffentliche
Anordnung. Dass alle Jungfrauen, die öffentliche
Niederlassungen im Tempel hatten und in dieses Alter
gekommen waren, nach Hause zurückkehren und, da sie
jetzt die entsprechende Reife erreicht hatten, nach dem
Brauch ihres Landes versuchen sollten, zu heiraten.
5 Obwohl alle anderen Jungfrauen diesem Befehl
bereitwillig gehorchten, antwortete Maria, die Jungfrau
des Herrn, allein, dass sie ihm nicht Folge leisten könne.
6 Als Gründe nannte sie, dass sie und ihre Eltern sie
dem Dienst des Herrn gewidmet hatten; und außerdem
hatte sie dem Herrn Jungfräulichkeit geschworen, und
sie war entschlossen, dieses Gelübde niemals zu brechen,
indem sie mit einem Mann log.
7 Da der Hohepriester dadurch in Schwierigkeiten geriet,
8 Da er es nicht wagte, einerseits das Gelübde
aufzulösen und der Schrift nicht zu gehorchen, in der es
heißt: Gelübde und bezahle,
9 Und führe andererseits auch keinen Brauch ein, der
dem Volk fremd war, und befahl,
10 Dass beim bevorstehenden Fest alle führenden
Persönlichkeiten Jerusalems und der umliegenden Orte
zusammenkommen sollten, damit er ihren Rat einholte,
wie er in einem so schwierigen Fall am besten vorgehen
sollte.
11 Als sie sich dementsprechend trafen, einigten sie sich
einstimmig darauf, den Herrn zu suchen und ihn in
dieser Angelegenheit um Rat zu bitten.
12 Und als sie alle im Gebet vertieft waren, ging der
Hohepriester auf die übliche Weise hin, um Gott zu
befragen.
13 Und alsbald erklang eine Stimme aus der Bundeslade
und dem Gnadenthron, die alle Anwesenden hörten, dass
durch eine Prophezeiung Jesajas gefragt oder
herausgefunden werden müsse, wem die Jungfrau
gegeben und verlobt werden sollte;
14 Denn Jesaja sagt: Aus dem Stamm Isais wird ein Stab
hervorgehen, und aus seiner Wurzel wird eine Blume
sprießen.
15 Und der Geist des Herrn wird auf ihm ruhen, der
Geist der Weisheit und des Verständnisses, der Geist des
Rates und der Macht, der Geist der Erkenntnis und der
Frömmigkeit und der Geist der Furcht des Herrn werden
ihn erfüllen.
16 Dann befahl er gemäß dieser Prophezeiung, dass alle
Männer des Hauses und der Familie Davids, die
heiratsfähig und nicht verheiratet waren, ihre
verschiedenen Stäbe zum Altar bringen sollten,
17 Und aus dem Stab einer beliebigen Person, nachdem
er gebracht wurde, sollte eine Blume hervorsprossen,
und auf der Spitze sollte der Geist des Herrn in der
Gestalt einer Taube sitzen; er sollte der Mann sein, dem
die Jungfrau gegeben werden sollte und
vertrauenswürdig sein.
KAPITEL 6
1 Unter den übrigen war ein Mann namens Joseph aus
dem Haus und der Familie Davids, ein sehr betagter
Mann, der seinen Stab zurückzog, als alle anderen
seinen Stab hinhielten.
2 Da der himmlischen Stimme nichts Angenehmes
erschien, hielt es der Hohepriester für angebracht, Gott
erneut zu befragen,
3 Er antwortete, dass derjenige, dem die Jungfrau
anvertraut werden sollte, der Einzige unter den
Versammelten war, der seinen Stab nicht mitgebracht
hatte.
4 Joseph wurde daher verraten.
5 Denn als er seinen Stab brachte und eine vom Himmel
kommende Taube darauf warf, sah jeder deutlich, dass
die Jungfrau mit ihm verlobt werden sollte:
6 Nachdem die üblichen Verlobungszeremonien beendet
waren, kehrte er in seine Heimatstadt Bethlehem zurück,
um sein Haus in Ordnung zu bringen und die für die
Hochzeit notwendigen Dinge zu erledigen.
7 Aber die Jungfrau des Herrn, Maria, kehrte mit sieben
anderen gleichaltrigen Jungfrauen, die zur gleichen Zeit
entwöhnt worden waren und die der Priester zu ihrer
Pflege bestellt hatte, in das Haus ihrer Eltern in Galiläa
zurück.
KAPITEL 7
1 Zu dieser Zeit, als sie zum ersten Mal nach Galiläa
kam, wurde der Engel Gabriel von Gott zu ihr gesandt,
um ihr die Empfängnis unseres Erlösers und die Art und
Weise ihrer Empfängnis zu verkünden.
2 Als er in sie hineinging, erfüllte er das Zimmer, in dem
sie sich befand, mit einem wunderbaren Licht, grüßte sie
mit äußerster Höflichkeit und sagte:
3 Gegrüßet seist du, Maria! Jungfrau des Herrn höchst
annehmbar! O Jungfrau voller Gnade! Der Herr ist mit
dir, du bist gesegnet vor allen Frauen, du bist gesegnet
vor allen Männern, das. sind schon einmal geboren.
4 Aber die Jungfrau, die zuvor gut mit den Antlitzen der
Engel vertraut war und für die ein solches Licht vom
Himmel keine Seltenheit war,
5 Er fürchtete sich weder vor der Vision des Engels
noch war er erstaunt über die Größe des Lichts, sondern
nur beunruhigt über die Worte des Engels:
6 Und begann darüber nachzudenken, was ein so
außergewöhnlicher Gruß bedeuten sollte, was er
bedeutete oder welches Ende er haben würde.
7 Auf diesen Gedanken antwortet der göttlich inspirierte
Engel;
8 Fürchte dich nicht, Maria, als wollte ich mit diesem
Gruß etwas im Widerspruch zu deiner Keuschheit sagen:
9 Denn du hast Gnade gefunden beim Herrn, weil du
dich für die Jungfräulichkeit entschieden hast.
10 Solange du eine Jungfrau bist, wirst du ohne Sünde
schwanger werden und einen Sohn gebären.
11 Er wird groß sein, denn er wird regieren von Meer zu
Meer und von den Flüssen bis an die Enden der Erde.
12 Und er wird der Sohn des Höchsten genannt werden;
Denn wer in einem gemeinen Zustand auf Erden
geboren wird, regiert in einem Erhabenen im Himmel.
13 Und der Herr wird ihm den Thron seines Vaters
David geben, und er wird für immer über das Haus
Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende
haben.
14 Denn er ist der König der Könige und der Herr der
Herren, und sein Thron besteht für immer und ewig.
15 Auf diese Rede des Engels antwortete die Jungfrau
nicht, als wäre sie ungläubig, sondern bereit, die Art und
Weise zu erfahren.
16 Sie sagte: Wie kann das sein? Denn da ich gemäß
meinem Gelübde nie einen Mann gekannt habe, wie
kann ich ein Kind gebären, ohne den Samen eines
Mannes hinzuzufügen?
17 Darauf antwortete der Engel und sprach: Denke nicht,
Maria, dass du auf die gewöhnliche Weise schwanger
werden wirst.
18 Denn ohne mit einem Mann zu liegen, wirst du als
Jungfrau schwanger werden; Als Jungfrau wirst du
gebären; und während eine Jungfrau saugen wird.
19 Denn der Heilige Geist wird über euch kommen, und
die Macht des Allerhöchsten wird euch überschatten,
ohne die Hitze der Begierde.
20 So soll das, was von euch geboren wird, nur heilig
sein. denn er ist nur ohne Sünde empfangen worden und
wird, wenn er geboren wird, der Sohn Gottes genannt
werden.
21 Da streckte Maria ihre Hände aus, hob ihre Augen
zum Himmel und sprach: Siehe, die Magd des Herrn!
Mir geschehe, wie du es gesagt hast.
KAPITEL 8
1 Joseph ging also von Judäa nach Galiläa mit der
Absicht, die ihm verlobte Jungfrau zu heiraten:
2 Denn es war nun fast drei Monate her, seit sie sich mit
ihm verlobt hatte.
3 Endlich zeigte sich deutlich, dass sie schwanger war,
und es konnte Joseph nicht verborgen bleiben:
4 Da er freimütig zur Jungfrau ging, wie man es gelobt
hatte, und vertraut mit ihr redete, erkannte er, dass sie
schwanger war.
5 Und daraufhin begann er unruhig und zweifelnd zu
werden, da er nicht wusste, welchen Weg er am besten
einschlagen sollte;
6 Da er ein gerechter Mann war, wollte er sie nicht
entlarven und sie auch nicht durch den Verdacht
verleumden, eine Hure zu sein, denn er war ein frommer
Mann.
7 Er beschloss daher, ihrer Vereinbarung im Geheimen
ein Ende zu setzen und sie ebenso im Geheimen zu
entlassen.
8 Als er aber darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm
im Schlaf der Engel des Herrn und sprach: „Joseph,
Sohn Davids, fürchte dich nicht!“
9 Sei nicht bereit, irgendeinen Verdacht zu hegen, dass
die Jungfrau der Unzucht schuldig sei, und auch nicht,
dass ihr etwas Schlimmes passiert, und fürchte dich auch
nicht, sie zur Frau zu nehmen.
10 Denn das, was in ihr geboren wurde und jetzt euren
Geist quält, ist nicht das Werk eines Menschen, sondern
das Werk des Heiligen Geistes.
11 Denn sie ist von allen Frauen die einzige Jungfrau,
die den Sohn Gottes gebären wird, und du sollst ihm den
Namen Jesus geben, das heißt Erlöser; denn er wird sein
Volk von seinen Sünden retten.
12 Daraufhin heiratete Josef auf Befehl des Engels die
Jungfrau und kannte sie nicht, sondern bewahrte sie in
Keuschheit.
13 Und nun nahte der neunte Monat seit ihrer
Empfängnis, als Joseph seine Frau und alles, was sonst
noch nötig war, nach Bethlehem, der Stadt, aus der er
kam, mitnahm.
14 Und es geschah, während sie dort waren, erfüllten
sich die Tage ihrer Geburt.
15 Und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, wie die
heiligen Evangelisten gelehrt haben, nämlich unseren
Herrn Jesus Christus, der mit dem Vater, dem Sohn und
dem Heiligen Geist bis in alle Ewigkeit lebt und regiert.

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  • 1. Das Evangelium von der Geburt Mariens KAPITEL 1 1 Die gesegnete und stets glorreiche Jungfrau Maria entstammte dem königlichen Geschlecht und der Familie Davids, wurde in der Stadt Nazareth geboren und in Jerusalem im Tempel des Herrn erzogen. 2 Der Name ihres Vaters war Joachim und der Name ihrer Mutter Anna. Die Familie ihres Vaters stammte aus Galiläa und der Stadt Nazareth. Die Familie ihrer Mutter stammte aus Bethlehem. 3 Ihr Leben war klar und gerecht vor den Augen des Herrn, fromm und tadellos vor den Menschen. Denn sie teilten ihre ganze Substanz in drei Teile: 4 Eines davon widmeten sie dem Tempel und den Beamten des Tempels; ein anderes verteilten sie an Fremde und Menschen in armen Verhältnissen; und den dritten reservierten sie für sich selbst und den Gebrauch ihrer eigenen Familie. 5 So lebten sie etwa zwanzig Jahre lang in Keuschheit, in der Gunst Gottes und im Ansehen der Menschen, ohne Kinder. 6 Aber sie gelobten, wenn Gott ihnen eine Angelegenheit gönnen sollte, würden sie sie dem Dienst des Herrn widmen; Aus diesem Grund gingen sie zu jedem Fest im Jahr zum Tempel des Herrn. 7 Und es begab sich: Als das Fest der Einweihung näher rückte, zog Joachim mit einigen anderen aus seinem Stamm nach Jerusalem hinauf, und zu dieser Zeit war Issachar Hohepriester; 8 Als er sah, wie Joachim und seine übrigen Nachbarn seine Opfergaben brachten, verachtete er ihn und seine Opfergaben und fragte ihn: 9 Warum würde er, der keine Kinder hatte, sich anmaßen, unter denen zu erscheinen, die Kinder hatten? Er fügte hinzu, dass seine Opfergaben niemals für Gott akzeptabel sein könnten, der von ihm für unwürdig gehalten wurde, Kinder zu haben; Die Schrift sagt: „Verflucht ist jeder, der in Israel keinen Mann zeugt.“ 10 Er sagte weiter, dass er zuerst von diesem Fluch befreit werden sollte, indem er ein Kind zeugte, und dann mit seinen Opfergaben in die Gegenwart Gottes kommen sollte. 11 Da Joachim aber über die Schande dieser Schmach sehr beschämt war, zog er sich zu den Hirten zurück, die mit dem Vieh auf ihren Weiden waren; 12 Denn er wollte nicht nach Hause zurückkehren, damit seine Nachbarn, die anwesend waren und dies alles vom Hohepriester hörten, ihn nicht öffentlich auf die gleiche Weise tadeln würden. KAPITEL 2 1 Als er aber eine Zeit lang dort gewesen war, stand eines Tages, als er allein war, der Engel des Herrn mit einem wunderbaren Licht bei ihm. 2 Zu ihm war der Engel, der ihm erschienen war, beunruhigt über die Erscheinung und versuchte ihn zu beruhigen und sagte: 3 Fürchte dich nicht, Joachim, und sei nicht beunruhigt vor meinem Anblick, denn ich bin ein Engel des Herrn, der von ihm zu dir gesandt wurde, damit ich dir kundtun kann, dass deine Gebete erhört werden und deine Almosen vor den Augen Gottes emporsteigen . 4 Denn er hat sicherlich deine Schande gesehen und gehört, wie dir zu Unrecht Vorwürfe gemacht wurden, weil du keine Kinder hast. Denn Gott ist der Rächer der Sünde und nicht der Natur; 5 Und wenn er also die Gebärmutter eines Menschen verschließt, tut er dies aus diesem Grund, damit er sie auf wunderbarere Weise wieder öffnen kann und das, was geboren wird, nicht als Produkt der Lust erscheint, sondern als Geschenk Gottes . 6 Denn Sara, die erste Mutter deines Volkes, war bis zu ihrem achten Jahr nicht unfruchtbar. Und doch brachte sie am Ende ihres Alters Isaak zur Welt, in dem die Verheißung zum Segen für alle Völker wurde. 7 Auch Rahel, die bei Gott so beliebt und vom heiligen Jakob so sehr geliebt war, blieb lange Zeit unfruchtbar, doch danach wurde sie die Mutter Josefs, der nicht nur Statthalter Ägyptens war, sondern auch viele Nationen vor dem Untergang rettete Hunger. 8 Wer unter den Richtern war tapferer als Simson oder heiliger als Samuel? Und doch waren ihre beiden Mütter unfruchtbar. 9 Aber wenn die Vernunft dich nicht von der Wahrheit meiner Worte überzeugen kann, dass es in fortgeschrittenen Jahren häufig zu Empfängnissen kommt und dass diejenigen, die unfruchtbar waren, zu großer Überraschung Kinder hervorgebracht haben; Darum soll Anna, deine Frau, dir eine Tochter gebären, und du sollst ihr den Namen Maria geben; 10 Sie soll sich gemäß deinem Gelübde von Kindesbeinen an dem Herrn ergeben und vom Mutterleib an mit dem Heiligen Geist erfüllt sein. 11 Sie soll nichts Unreines essen und trinken, und ihr Gespräch soll nicht außerhalb des Volkes stattfinden, sondern im Tempel des Herrn; damit sie nicht verleumdet oder verdächtigt wird, was schlecht ist. 12 So wie sie im Laufe ihrer Jahre auf wundersame Weise von einer Unfruchtbaren geboren werden wird, so wird sie, während sie noch Jungfrau ist, auf beispiellose Weise den Sohn des höchsten Gottes gebären, der es tun wird Werde Jesus heißen und gemäß der Bedeutung seines Namens der Retter aller Nationen sein. 13 Und dies soll dir ein Zeichen dessen sein, was ich verkündige: Wenn du zum goldenen Tor Jerusalems kommst, wirst du dort deine Frau Anna treffen, die sehr beunruhigt darüber sein wird, dass du so schnell zurückgekehrt bist, und sich dann freuen wird dich sehen
  • 2. 14 Als der Engel dies gesagt hatte, verließ er ihn. KAPITEL 3 1 Danach erschien der Engel seiner Frau Anna und sagte: Fürchte dich nicht und denke nicht, dass das, was du siehst, ein Geist ist. 2 Denn ich bin der Engel, der eure Gebete und Almosen vor Gott dargebracht hat und nun zu euch gesandt wurde, um euch zu verkünden, dass euch eine Tochter geboren wird, die Maria heißen wird und von oben gesegnet werden soll alle Frauen. 3 Sie soll gleich nach ihrer Geburt mit der Gnade des Herrn erfüllt sein und während der drei Jahre ihrer Entwöhnung im Haus ihres Vaters bleiben und danach, dem Dienst des Herrn ergeben, das Haus nicht verlassen Tempel, bis sie zu Jahren der Diskretion gelangt. 4 Mit einem Wort, sie soll dort dem Herrn Tag und Nacht im Fasten und Beten dienen, soll sich aller Unreinigkeit enthalten und niemanden kennen; 5 Aber da es sich um ein beispielloses Beispiel handelt, ohne jegliche Befleckung oder Befleckung, und eine Jungfrau, die keinen Mann kennt, wird sie einen Sohn gebären, und eine Magd wird den Herrn gebären, der sowohl durch seine Gnade als auch durch seinen Namen und seine Werke der Erlöser sein wird der Welt. 6 So mache dich nun auf und geh hinauf nach Jerusalem, und wenn du zu dem kommst, das das goldene Tor genannt wird, weil es mit Gold vergoldet ist, zum Zeichen dessen, was ich dir gesagt habe, wirst du deinem Mann begegnen, für dessen Sicherheit du dich bemühst waren so besorgt. 7 Wenn du nun feststellst, dass diese Dinge auf diese Weise erfüllt sind, glaube daran, dass alles andere, was ich dir gesagt habe, zweifellos auch erfüllt werden wird. 8 Auf den Befehl des Engels hin verließen sie beide den Ort, an dem sie waren, und als sie an den Ort kamen, der in der Vorhersage des Engels angegeben war, trafen sie einander. 9 Dann freuten sie sich über die Vision des anderen und waren völlig zufrieden mit der Verheißung eines Kindes und dankten dem Herrn gebührend, der die Demütigen erhöht. 10 Nachdem sie den Herrn gepriesen hatten, kehrten sie nach Hause zurück und lebten in freudiger und sicherer Erwartung der Verheißung Gottes. 11 Da wurde Anna schwanger und gebar eine Tochter, und auf Befehl des Engels gaben ihr die Eltern den Namen Maria. KAPITEL 4 1 Und als drei Jahre verstrichen waren und die Zeit ihrer Entwöhnung vollendet war, brachten sie die Jungfrau mit Opfergaben zum Tempel des Herrn. 2 Und um den Tempel herum waren nach den fünfzehn Gradpsalmen fünfzehn Stufen, die man hinaufsteigen konnte. 3 Da der Tempel auf einem Berg gebaut war, konnte der Brandopferaltar, der draußen war, nur über Treppen erreicht werden; 4 Die Eltern der heiligen Jungfrau und ihres Kindes Maria stellten sie auf eine dieser Stufen; 5 Während sie aber ihre Kleider auszogen, in denen sie gereist waren, und nach dem Brauch ordentlichere und reinere anzogen, 6 In der Zwischenzeit stieg die Jungfrau des Herrn alle Stufen eine nach der anderen hinauf, ohne dass jemand ihr helfen konnte, sie zu führen oder zu heben, dass man von hier aus hätte beurteilen können, dass sie volljährig war. 7 So vollbrachte der Herr in der Kindheit seiner Jungfrau dieses außergewöhnliche Werk und bewies durch dieses Wunder, wie großartig sie später sein würde. 8 Nachdem die Eltern aber nach dem Brauch des Gesetzes ihr Opfer dargebracht und ihr Gelübde erfüllt hatten, ließen sie die Jungfrau mit anderen Jungfrauen in den Räumen des Tempels zurück, die dort erzogen werden sollten, und kehrten nach Hause zurück. KAPITEL 5 1 Aber die Jungfrau des Herrn, die in ihren Ängsten immer weiter voranschritt, nahm auch an Vollkommenheit zu, und nach dem Ausspruch des Psalmisten verließen ihr Vater und ihre Mutter sie, aber der Herr kümmerte sich um sie. 2 Denn sie hatte jeden Tag das Gespräch mit Engeln und empfing jeden Tag Besuch von Gott, der sie vor allem Bösen bewahrte und sie mit allem Guten überströmen ließ; 3 Als sie schließlich ihr vierzehntes Jahr erreichte, bewunderten alle guten Menschen, die sie kannten, ihr Leben und ihre Unterhaltung, da die Bösen ihr nichts Tadelswürdiges vorwerfen konnten. 4 Damals erließ der Hohepriester eine öffentliche Anordnung. Dass alle Jungfrauen, die öffentliche Niederlassungen im Tempel hatten und in dieses Alter gekommen waren, nach Hause zurückkehren und, da sie jetzt die entsprechende Reife erreicht hatten, nach dem Brauch ihres Landes versuchen sollten, zu heiraten. 5 Obwohl alle anderen Jungfrauen diesem Befehl bereitwillig gehorchten, antwortete Maria, die Jungfrau des Herrn, allein, dass sie ihm nicht Folge leisten könne. 6 Als Gründe nannte sie, dass sie und ihre Eltern sie dem Dienst des Herrn gewidmet hatten; und außerdem hatte sie dem Herrn Jungfräulichkeit geschworen, und sie war entschlossen, dieses Gelübde niemals zu brechen, indem sie mit einem Mann log. 7 Da der Hohepriester dadurch in Schwierigkeiten geriet, 8 Da er es nicht wagte, einerseits das Gelübde aufzulösen und der Schrift nicht zu gehorchen, in der es heißt: Gelübde und bezahle, 9 Und führe andererseits auch keinen Brauch ein, der dem Volk fremd war, und befahl, 10 Dass beim bevorstehenden Fest alle führenden Persönlichkeiten Jerusalems und der umliegenden Orte
  • 3. zusammenkommen sollten, damit er ihren Rat einholte, wie er in einem so schwierigen Fall am besten vorgehen sollte. 11 Als sie sich dementsprechend trafen, einigten sie sich einstimmig darauf, den Herrn zu suchen und ihn in dieser Angelegenheit um Rat zu bitten. 12 Und als sie alle im Gebet vertieft waren, ging der Hohepriester auf die übliche Weise hin, um Gott zu befragen. 13 Und alsbald erklang eine Stimme aus der Bundeslade und dem Gnadenthron, die alle Anwesenden hörten, dass durch eine Prophezeiung Jesajas gefragt oder herausgefunden werden müsse, wem die Jungfrau gegeben und verlobt werden sollte; 14 Denn Jesaja sagt: Aus dem Stamm Isais wird ein Stab hervorgehen, und aus seiner Wurzel wird eine Blume sprießen. 15 Und der Geist des Herrn wird auf ihm ruhen, der Geist der Weisheit und des Verständnisses, der Geist des Rates und der Macht, der Geist der Erkenntnis und der Frömmigkeit und der Geist der Furcht des Herrn werden ihn erfüllen. 16 Dann befahl er gemäß dieser Prophezeiung, dass alle Männer des Hauses und der Familie Davids, die heiratsfähig und nicht verheiratet waren, ihre verschiedenen Stäbe zum Altar bringen sollten, 17 Und aus dem Stab einer beliebigen Person, nachdem er gebracht wurde, sollte eine Blume hervorsprossen, und auf der Spitze sollte der Geist des Herrn in der Gestalt einer Taube sitzen; er sollte der Mann sein, dem die Jungfrau gegeben werden sollte und vertrauenswürdig sein. KAPITEL 6 1 Unter den übrigen war ein Mann namens Joseph aus dem Haus und der Familie Davids, ein sehr betagter Mann, der seinen Stab zurückzog, als alle anderen seinen Stab hinhielten. 2 Da der himmlischen Stimme nichts Angenehmes erschien, hielt es der Hohepriester für angebracht, Gott erneut zu befragen, 3 Er antwortete, dass derjenige, dem die Jungfrau anvertraut werden sollte, der Einzige unter den Versammelten war, der seinen Stab nicht mitgebracht hatte. 4 Joseph wurde daher verraten. 5 Denn als er seinen Stab brachte und eine vom Himmel kommende Taube darauf warf, sah jeder deutlich, dass die Jungfrau mit ihm verlobt werden sollte: 6 Nachdem die üblichen Verlobungszeremonien beendet waren, kehrte er in seine Heimatstadt Bethlehem zurück, um sein Haus in Ordnung zu bringen und die für die Hochzeit notwendigen Dinge zu erledigen. 7 Aber die Jungfrau des Herrn, Maria, kehrte mit sieben anderen gleichaltrigen Jungfrauen, die zur gleichen Zeit entwöhnt worden waren und die der Priester zu ihrer Pflege bestellt hatte, in das Haus ihrer Eltern in Galiläa zurück. KAPITEL 7 1 Zu dieser Zeit, als sie zum ersten Mal nach Galiläa kam, wurde der Engel Gabriel von Gott zu ihr gesandt, um ihr die Empfängnis unseres Erlösers und die Art und Weise ihrer Empfängnis zu verkünden. 2 Als er in sie hineinging, erfüllte er das Zimmer, in dem sie sich befand, mit einem wunderbaren Licht, grüßte sie mit äußerster Höflichkeit und sagte: 3 Gegrüßet seist du, Maria! Jungfrau des Herrn höchst annehmbar! O Jungfrau voller Gnade! Der Herr ist mit dir, du bist gesegnet vor allen Frauen, du bist gesegnet vor allen Männern, das. sind schon einmal geboren. 4 Aber die Jungfrau, die zuvor gut mit den Antlitzen der Engel vertraut war und für die ein solches Licht vom Himmel keine Seltenheit war, 5 Er fürchtete sich weder vor der Vision des Engels noch war er erstaunt über die Größe des Lichts, sondern nur beunruhigt über die Worte des Engels: 6 Und begann darüber nachzudenken, was ein so außergewöhnlicher Gruß bedeuten sollte, was er bedeutete oder welches Ende er haben würde. 7 Auf diesen Gedanken antwortet der göttlich inspirierte Engel; 8 Fürchte dich nicht, Maria, als wollte ich mit diesem Gruß etwas im Widerspruch zu deiner Keuschheit sagen: 9 Denn du hast Gnade gefunden beim Herrn, weil du dich für die Jungfräulichkeit entschieden hast. 10 Solange du eine Jungfrau bist, wirst du ohne Sünde schwanger werden und einen Sohn gebären. 11 Er wird groß sein, denn er wird regieren von Meer zu Meer und von den Flüssen bis an die Enden der Erde. 12 Und er wird der Sohn des Höchsten genannt werden; Denn wer in einem gemeinen Zustand auf Erden geboren wird, regiert in einem Erhabenen im Himmel. 13 Und der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird für immer über das Haus Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben. 14 Denn er ist der König der Könige und der Herr der Herren, und sein Thron besteht für immer und ewig. 15 Auf diese Rede des Engels antwortete die Jungfrau nicht, als wäre sie ungläubig, sondern bereit, die Art und Weise zu erfahren. 16 Sie sagte: Wie kann das sein? Denn da ich gemäß meinem Gelübde nie einen Mann gekannt habe, wie kann ich ein Kind gebären, ohne den Samen eines Mannes hinzuzufügen? 17 Darauf antwortete der Engel und sprach: Denke nicht, Maria, dass du auf die gewöhnliche Weise schwanger werden wirst. 18 Denn ohne mit einem Mann zu liegen, wirst du als Jungfrau schwanger werden; Als Jungfrau wirst du gebären; und während eine Jungfrau saugen wird. 19 Denn der Heilige Geist wird über euch kommen, und die Macht des Allerhöchsten wird euch überschatten, ohne die Hitze der Begierde. 20 So soll das, was von euch geboren wird, nur heilig sein. denn er ist nur ohne Sünde empfangen worden und
  • 4. wird, wenn er geboren wird, der Sohn Gottes genannt werden. 21 Da streckte Maria ihre Hände aus, hob ihre Augen zum Himmel und sprach: Siehe, die Magd des Herrn! Mir geschehe, wie du es gesagt hast. KAPITEL 8 1 Joseph ging also von Judäa nach Galiläa mit der Absicht, die ihm verlobte Jungfrau zu heiraten: 2 Denn es war nun fast drei Monate her, seit sie sich mit ihm verlobt hatte. 3 Endlich zeigte sich deutlich, dass sie schwanger war, und es konnte Joseph nicht verborgen bleiben: 4 Da er freimütig zur Jungfrau ging, wie man es gelobt hatte, und vertraut mit ihr redete, erkannte er, dass sie schwanger war. 5 Und daraufhin begann er unruhig und zweifelnd zu werden, da er nicht wusste, welchen Weg er am besten einschlagen sollte; 6 Da er ein gerechter Mann war, wollte er sie nicht entlarven und sie auch nicht durch den Verdacht verleumden, eine Hure zu sein, denn er war ein frommer Mann. 7 Er beschloss daher, ihrer Vereinbarung im Geheimen ein Ende zu setzen und sie ebenso im Geheimen zu entlassen. 8 Als er aber darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm im Schlaf der Engel des Herrn und sprach: „Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht!“ 9 Sei nicht bereit, irgendeinen Verdacht zu hegen, dass die Jungfrau der Unzucht schuldig sei, und auch nicht, dass ihr etwas Schlimmes passiert, und fürchte dich auch nicht, sie zur Frau zu nehmen. 10 Denn das, was in ihr geboren wurde und jetzt euren Geist quält, ist nicht das Werk eines Menschen, sondern das Werk des Heiligen Geistes. 11 Denn sie ist von allen Frauen die einzige Jungfrau, die den Sohn Gottes gebären wird, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, das heißt Erlöser; denn er wird sein Volk von seinen Sünden retten. 12 Daraufhin heiratete Josef auf Befehl des Engels die Jungfrau und kannte sie nicht, sondern bewahrte sie in Keuschheit. 13 Und nun nahte der neunte Monat seit ihrer Empfängnis, als Joseph seine Frau und alles, was sonst noch nötig war, nach Bethlehem, der Stadt, aus der er kam, mitnahm. 14 Und es geschah, während sie dort waren, erfüllten sich die Tage ihrer Geburt. 15 Und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, wie die heiligen Evangelisten gelehrt haben, nämlich unseren Herrn Jesus Christus, der mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist bis in alle Ewigkeit lebt und regiert.