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1. „Unsere Heimat ist der Himmel“
(nach Phil 3.20; Hebr 11,13; 1 Petr 2,11)
– und bis dahin?
Praktisch-theologische Überlegungen zum
Heimat-Begriff
Regina Polak
Institut für Praktische Theologie
Katholisch-Theologische Fakultät
Universität Wien
2. Institut für Praktische Theologie
Gliederung
Annäherung: „Heimat“ – ein mehrdeutiger Begriff
Geschichtliche Erblasten
Migration als Botschaft und Chance
Von Migrant*innen lernen, was „Heimat“ bedeutet
Teil 1: Zeitgenössische Erfahrungen
Von Migrant*innen lernen, was „Heimat“ bedeutet
Teil 2: Bibeltheologische Erinnerungen
Und bis dahin?
Kirche als Heimat in der Fremde
„Fremde Heimat Kirche“ (H.J. Höhn)
4. Institut für Praktische Theologie
Ilija Trojanow, Nach der Flucht
„Heimat existiert nur als Plural, wird sprachlich aber meist im
Singular verwendet.“
„Der Versuch, eine allgemeingültige Heimat zu bestimmen, ist die
Fortsetzung von Gewalt.“
„Heimkehr ist der größtmögliche Kulturschock. Es wäre für alle
Beteiligten besser, die Rückreise würde Fremdkehr genannt
werden. Nicht, dass Vorurteile auf Preziosen oder Unkenntnis auf
Verwesung träfen, nein, der Türrahmen, durch den der Geflüchtete
eintritt, ist niedriger als erwartet, die Beule am Kopf das erste
Souvenir der Fremdkehr. Alles vermeintlich Bekannte erweist sich
als Trug. Dem Vertrauten kann er nicht trauen. Als wachte er
neben einem Nächsten auf, der sich über eine lange Nacht hinweg
so sehr verwandelt hat, dass er vor Entsetzen aufschreit.“
“Eingewurzelt ins Utopische. Endlich daheim.“
5. Institut für Praktische Theologie
Kroatische Gemeinde: Heimatlos in Wien?
Eine der ältesten Diaspora-Gemeinden der Erzdiözese
Wien
„Nehmen Sie uns nicht wie Indianer, wir sollen uns
Trachten anziehen, ein bisschen spielen und dann
gehen wir nach Hause. Wir haben etwas zu fragen,
auch etwas zu sagen.“
„Heimat“ – keine Idylle
Eine kollektiv-politische Erinnerung (Rolle der Kirche, insbes. im
Kommunismus)
Individuelle Erinnerung
Gemeinde in Wien: Raum geteilter Erinnerung, Schicksals- und
Leidensgemeinschaft; „religiöser Stützpunkt“, „Refugium“, „Schutzinsel“
Gottesdienst: „Eine Stunde lang Heimat“
6. Institut für Praktische Theologie
Geschichte
Ein typisch deutsches Wort, unübersetzbar in andere
Sprachen
Im Englischen übersetzt man mit „homeland“, „native country“,
„mother country“, im Italien spricht man von „casa“ oder „patria“: im
Zentrum stehen das Zuhause und die Herkunft. Das Französische
kennt dafür die Begriffe „terre natale“, „pays d´origin, aber auch
„refuge“: Heimat wird zum Ort der Zuflucht.
Das Hebräische spricht von „bajit“ (Haus), aber auch „moledet“: i.e.
der Ort, an dem ich geboren bin; aber auch die wichtigsten
persönlichen Beziehungen werden damit bezeichnet.
7. Institut für Praktische Theologie
Kommt über Umwege ins Deutsche
„heim“, bis ins 16. Jahdt. Meint es „Gehöft“, „Landstrich“,
verschwindet dann für 2 Jahrhunderte
Reimport im 18. Jhdt.: aus „home“ wird Heimat: meint Stammsitz
einer Familie, Geburtsort eines Menschen, fester Wohnsitz,
dauernde Bleibe, Ort des Ansässig Werdens
19. Jahrhundert: im Zuge der deutschen Nationalbewegung wird es
zum Synonym für Vaterland, wird romantisiert und ästhetisiert
(Bilder im Wohnzimmer)
8. Institut für Praktische Theologie
Funktionen im Deutschen:
Abwehr: Gegen die frz. Revolution und die napoleonischen Kriege soll ein
deutsches Heimatbewusstsein entwickelt werden
Einigung: das in viele Kleinstaaten zerfallene Deutschland wird so geeint,
Verbindung mit Nation, Kultur, Sprache, Staat ….
Gegenreaktion: deutsche Heimat-Romantik mit Verklärung von Natur und
Tradition soll dem nüchtern-kalten Vernunftpathos der Aufklärung etwas
entgegenhalten
Abwertung, Ausgrenzung, Identitätsstiftung ideologische Heimattümelei:
Heimat wird materialisiert, geographisch und kulturell definiert, führt
notwendig zu Grenzziehung, Ausschluss, Konstruktion von „Fremden“, die
die „Heimat“ bedrohen, untrennbar verbunden mit Rassismus als
politischem Ordnungskonzept: NS-Zeit
9. Institut für Praktische Theologie
Renaissance in den 50er-Jahren: Heimatfilme,
Heimatvertriebene, Heimatgeschichte als Geschichte
von unten
10. Institut für Praktische Theologie
Heimat und Religion
Geschichte und Funktionen des Heimatbegriffes zeigen
viele Ähnlichkeiten mit „Religion“: Religion als Heimat,
insbes. für Seßhafte
Abwehr
Einigung: Verlust des „Katholischen“
Gegenreaktion: Bastion gegen die Moderne, gegen Säkularisierung, ….
Abwertung, Ausgrenzung, Identitätsstiftung: der religiös und politisch
Anderen
Verwurzelung
Demgegenüber: Erfahrung von Migranten
Heimat als etwas, das aussteht, das ersehnt wird, auf das man keinen
Rechtsanspruch hat, in die man immer erst heimkehrt ….
Judentum, Christentum, Islam: Grundimpuls Aufbruch, Auszug und
Exodus, … Heimat liegt in der Zukunft
11. Institut für Praktische Theologie
Fragen ….
Gibt es Heimat nur einmal und nur im Singular?
Ist Heimat eine ortsgebundene Größe?
Ist Heimat an Herkunft oder an Zukunft gebunden?
Kann man mehrfache Heimaten haben?
Verliert man seine Heimat, wenn man sie verlässt?
Ist dort, wo man zuhause ist, auch Heimat?
12. Institut für Praktische Theologie
Dimensionen und Typen von Heimat (Höhn)
Heimat – ein Phänomen zwischen Distanz, Nähe und Ferne
(Raumdimension)
Heimat – ein Phänomen zwischen Vergangenheit und Zukunmft
(Zeitdimension)
Heimat als (konservative) Gegenwelt: Wir bleiben unter uns!
(Parallelwelten, Soziale Brennpunkte, Segeregierte
Gesellschaften, ….) (Soziale und Politische Dimension)
Heimat als Andersort: Nichts bleibt, wie es war! Heimat kann man
„machen“, „erfinden“ „gestalten“ …
Heimat als Funktion: Schutz, Sicherheit, Stabilität … aber eben
auch Abgrenzung, Ausschluss, Ausgrenzung
Heimat – verbunden mit Emotionen (Sehnsucht, Geborgenheit,
Zugehörigkeit; aber auch: schlechte Erfahrungen, Ambivalenz,
Enge)
Heimat – Ausdruck und Verbindung mit Beziehungen
14. Institut für Praktische Theologie
„Um entsetzt zu sein, muss man vorher sitzen“, Vilém
Flusser, Von der Freiheit des Migranten. Einsprüche
gegen den Nationalismus, 35.
15. Institut für Praktische Theologie
Unsere Wahrnehmungen von „Heimat“ sind nicht
psychologisch „natürlich“, sondern geschichtlich und
politisch, sozial und kulturell geprägt
Auswirkungen auch in der Kirche: Kirche als „Heimat“
für Seßhafte, einseitige Verkündigung – Folgen?
Entscheidende Frage: Wahrnehmung von
Unterschieden und Fremdheit:
Gibt es in der „Heimat“ Platz für Unterschiede und Fremdheit?
(Alterität und Alienität)
16. Institut für Praktische Theologie
Erblasten
Folgen der NS-Zeit:
Homogenität als Normalität
Unterschiede als Störung und Auszumerzendes
Fremdheit als Bedrohung
Heimat als rassistischer Begriff
Aber auch Folgen des Kolonialismus bzw. der
hegemonialen Lebensweise von wohlhabenden
Sesshaften:
Spezifische Wahrnehmung und Umgang mit Fremdheit:
Be-nützung – Ausschluss - Unterdrückung
17. Institut für Praktische Theologie
Daher zeigen sozialwissenschaftliche Befunde bis
heute: Menschen haben aufgrund
sozialpsychologischer Dynamiken und deren
geschichtlich-politischer Prägung Schwierigkeiten, mit
Unterschiede und Fremdheit als „Normalität“ zu leben
Daher sollte man im Alltag Unterschiede eher nicht thematisieren,
weil sie als Ausschluss gehört werden (Ich bin keine Migrantin; Wie
lange muss ich hier leben, um nicht mehr als Migrantin bezeichnet
zu werden): „Heimat“ ist gebunden an Unsichtbarwerden von
Unterschieden und Fremdheit (Integration)
Fragiler Zustand: Nachbarschaftliches Zusammenleben
verschiedener ethnischer, religiöser Gruppen kann jederzeit kippen
Begegnung hilft NICHT automatisch, sondern kann Vor-Urteile
verstärken
18. Institut für Praktische Theologie
An diesen Gegebenheiten – Prägungen der
Wahrnehmung, des Denkens und Verständnisses von
„Heimat“ knüpfen politische Deutungen an
Europäische Wertestudie 2010: Ablehnung von Anderen und
Fremden hängt am wesentlichsten von politischen Framings und
Narrativen ab (Übernahme der rechtspopulistischen Diskurse durch
die Mainstream-Volksparteien): „Heimat“ spielt dabei zentrale Rolle
„Heimat“ wird derzeit kulturell geframed: Kampf der Kulturen,
Kulturkonflikte: demgenüber EVS 2018: Konfliktzonen verlaufen
zwischen Generationen, Geschlechtern, verschieden intensiv
Religiösen
20. Institut für Praktische Theologie
Migration zwingt uns, dass wir uns mit dem Thema
„Heimat“ neu beschäftigen ….. Ein Risiko:
Heimat-Verlust: für Migranten, aber auch für Einheimische: Alle
sind gezwungen, „Heimat“ neu zu definieren! Heimat-Verlust der
Ankommenden macht Angst, weil Fragilität des Lebens sichtbar
wird; „Heimat“ verändert sich tatsächlich;
Suche nach neuer Heimat: Die Migranten irritieren mit ihrer
Hoffnung auf ein besseres Leben („Wirtschaftsflüchtlinge“) die
hoffnungsarmen Europäer.
Transnationale Identitäten: Mehrfach-Heimaten entstehen – „Ja,
Dürfen´s denn des?“: Loyalitätskrisen durch Mehrfachheimaten für
alle Beteiligten
21. Institut für Praktische Theologie
… aber auch eine Chance!
Man könnte Migration als Botschaft, Migranten als
Botschafter*innen wahrnehmen
Botschaft für ….. Gute und Schlechte Nachrichten
(Umweltkatastrophen, Wachstum der einen Menschheit)
Man könnte Migration als „Spiegel“ und „Fenster“
wahrnehmen
Spiegel als Seh-Hilfe undSelbstkritik: eigene Stärken
(Religionsfreiheit, Demokratie, Hegemonialbewusstsein ..);
Inklusionsprobleme wie Bildungsferne
Fenster in die Zukunft: Präsenz der neuen Welt schon heute:
Schulklassen!
22. Institut für Praktische Theologie
Man könnte Migration als Lernort wahrnehmen, um
gemeinsam eine neue, inklusive Gesellschaft -
„Heimat“ - zu entwickeln
All das ohne Idealisierung und Naivität, bitte! Denn
dieses Entstehen einer neuen, inklusiven Heimat
verlangt von allen Verlust, Aufbruch,
Visionsentwicklung ….
Wer hat ein Interesse daran, dass sich solch
Sichtweisen und Framings nicht durchsetzen?
23. Institut für Praktische Theologie
Von Migrant*innen lernen, was „Heimat“ bedeutet, Teil:
zeitgenössische Erfahrungen
24. Institut für Praktische Theologie
„Der Anblick von Flüchtenden beunruhigt die
Sesshaften. Menschen auf der Flucht schleppen ihr
Eigentum in einem Koffer, einem Rucksack, einer
Plastiktasche, auf Schubkarren. Ihr ganzes Hab und
Gut, wie der sesshafte Volksmund zu sagen pflegt.
Aber es ist nicht ihr ganzes Hab und Gut, sondern eine
eigentümliche Farce, das Wertvolle
zusammengeschrumpft zu einer Einheit, die man auf
dem eigenen Rücken tragen kann. Alles, womit der
Sesshafte sich umgibt, wofür er sich ein Leben lang
abschuftet, ist dahin und für immer verloren. Das Bild
eines Flüchtlingstrecks offenbart das Überflüssige am
Überfluss.“
25. Institut für Praktische Theologie
Ilija Trojanow, Lernerfahrungen ….
„Flüchtende wecken schlafende Fragen.“
„Veränderung ist Bewegung. Der Geflüchtete verkörpert
Bewegung. Er bringt Veränderung in die Gesellschaft.“
„Kulturelle Entfaltung ist Bewegung ohne Geländer.“
„Wer in Bewegung ist, kann besser mit Paradoxien
umgehen.“
„Den Anderen nur als »Anderen« wahrzunehmen ist der
Beginn von Gewalt.“
„Heimat ist das, was in einem nicht sterben
kann. Eine Illusion, die auch dann nicht
verschwindet, wenn man nicht mehr an sie
glaubt.“
26. Institut für Praktische Theologie
Sennett: Die offene Stadt (201
Der Ort, an dem „Heimat“ neu gelernt werden kann –
vom Migranten – ist die Stadt!
„Der Migrant als Vorbild des Städters“
Das in zweifacher Weise fremd werden: Man kann nicht zum Damals
zurückkehren … der Migrant als Inbegriff des „Wurzellosen“
Er kennt die Schmerzen und das Leid, das sich mit diesem Verlust
verbinden
Er hat gelernt, dass man keine Wurzeln schlagen muss, nicht absolut
zugehörig sein muss, …. um an einem Ort leben und Heimat finden zu
können …
man muss nur mit der Abwesenheit zurechtkommen lernen ….
Er weiß um Komplexität, Differenz, Fremdheit, Perspektivität und
Mehrdeutigkeit, … er kennt die Sehnsucht und das Exil
27. Institut für Praktische Theologie
„Die offene Stadt“ als Laboratorium – Experiment –
Projekt Gottes …..
Eine Lernerfahrung von Migranten …..
28. Institut für Praktische Theologie
Von Migrant*innen lernen, was „Heimat“ bedeutet, Teil 2:
Bibeltheologische Erinnerungen
29. Institut für Praktische Theologie
Von Migranten lernen ist nicht neu ….. Das machen
Juden und Christen (und Muslime) seit Jahrtausenden
Abraham, der aufbricht und Heimat verlässt: Sein Land, seine
Verwandten, seine Kultur, seine Religion ….
Nomadische Patriarchengeschichten von Isaak bis Josef
Josef, der migrantische Aufsteiger
Leben in Ägypten als Minderheit
Exoduserfahrung: Flucht und Vertreibung (Manetho)
Grundmotiv Exil: Babylonisches Exil: Reflexion von
Migrantenerfahrung
Islam: Flucht aus Mekka, Armutsbewegung
30. Institut für Praktische Theologie
„Unsere Heimat ist der Himmel“
Hebr 11: Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein
Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er
kommen würde. Aufgrund des Glaubens hielt er sich als Fremder im verheißenen
Land wie in einem fremden Land auf und wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben
derselben Verheißung, in Zelten; denn er erwartete die Stadt mit den festen
Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat. Aufgrund des Glaubens
empfing selbst Sara die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie
hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte. So stammen denn auch von
einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: zahlreich
wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meeresstrand, den man nicht zählen
kann. Voll Glauben sind diese alle gestorben, ohne das Verheißene erlangt zu
haben; nur von fern haben sie es geschaut und gegrüßt und haben bekannt, dass
sie Fremde und Gäste auf Erden sind. Mit diesen Worten geben sie zu erkennen,
dass sie eine Heimat suchen. Hätten sie dabei an die Heimat gedacht, aus der sie
weggezogen waren, so wäre ihnen Zeit geblieben zurückzukehren; nun aber
streben sie nach einer besseren Heimat, nämlich der himmlischen. Darum schämt
sich Gott ihrer nicht, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat
für sie eine Stadt vorbereitet.
31. Institut für Praktische Theologie
1 Petr 2,11: Liebe Brüder, da ihr Fremde und Gäste seid in dieser Welt,
ermahne ich euch: Gebt den irdischen Begierden nicht nach, die gegen
die Seele kämpfen.
Migrationsnarrativ ist also nicht neu – wurde auch von den ChristInnen
übernommen zur Deutung des Lebens.
Die wesentliche Heimat ist in Gott.
Aber nicht im Sinne des Glaubens an eine Vorstellung von Gott oder
als Ermutigung zur Weltflucht, sondern als migrantische Lebens-
und Lernform.
32. Institut für Praktische Theologie
Migrantische Lebens- und Lernform
Ethischer Monotheismus als Resultat der Reflexion
von Erfahrungen mit Flucht, Deportation, Vertreibung,
Aufbruch, Nomadentum, Diaspora und Exil
Selbstkritik und Reue (Dtn)
Exodus als Befreiungsprozess
Migration und Metanoia (Umkehr, Reue)
Ethos und Rechte (insbes. für Marginalisierte), um diese leidvollen
Erfahrungen zu vermeiden
Erinnerung und Lernen
Gottes“Bild“ als spirituelle Folge dieser Erfahrungen
„Ich habe keinen Namen als der, der dich immer wieder aufbrechen lässt“
„Fernnaher Gott“: Nah und fern, transzendent und immanent, Beziehung,
….. „Migranten-Merkmale“
34. Institut für Praktische Theologie
Hoffnung für „Ägypten“ und „Babylon“?
Was bedeutet biblischer Migrationsnarrativ für
Sesshafte, insbes. für Europa als technokratisch-
politischer Machtblock?
Metanoia – Umkehr – Aufbruch – Veränderung
Vgl. Jesu Flucht aus Ägypten: Es gibt Hoffnung, wenn
Ägypten den Sohn Gottes aufnimmt und rettet ….
Ägypten kann zum Ort der Rettung werden!
Hat eine politische und eine religiöse Dimension.
35. Institut für Praktische Theologie
Kirche: Heimat in der Fremde
„Heimat“begriff verändern!
Zum einen Zugehörigkeit, Vertrauen, Geborgenheit
Aber ergänzen um die verlorenen Dimensionen:
Gastfreundschaft
Leben mit Unterschieden und Fremdheit („katholisch“)
Aufbruch, Exodus, Exil und Diaspora
Erinnerung und Lernen
Gesellschaftordnung
„Andersort“
36. Institut für Praktische Theologie
Fremde Heimat Kirche
Jene, denen Gott, Glaube, Religion fremd geworden ist,
können eine Zwischenstation, Raststation, Unterkunft
finden
Jene, die von Gott, Glaube, Religion noch nie gehört
haben, finden in der Kirche Fremdenführer, um Gott,
Glaube, Religion kennen- und verstehen zu lernen
Jene, die die Kirche vertrieben hat (WIGE,
Missbrauchsopfer) erhalten besondere
Aufmerksamkeit
Jene, die in der Gesellschaft unsichtbar sind, „Fremde“
sind, können Heimat finden
37. Institut für Praktische Theologie
Vgl. Jesaja 19: Der Herr wird die Ägypter zwar
schlagen, er wird sie aber auch heilen: Wenn sie zum
Herrn umkehren, lässt er sich durch ihre Bitte
erweichen und heilt sie. An jenem Tag wird eine Straße
von Ägypten nach Assur führen, sodass die Assyrer
nach Ägypten und die Ägypter nach Assur ziehen
können. Und Ägypten wird zusammen mit Assur (dem
Herrn) dienen. An jenem Tag wird Israel als Drittes dem
Bund von Ägypten und Assur beitreten, zum Segen für
die ganze Erde. Denn der Herr der Heere wird sie
segnen und sagen: Gesegnet ist Ägypten, mein Volk,
und Assur, das Werk meiner Hände, und Israel, mein
Erbbesitz.