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Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 1
Hochschulverein FH Leipzig e.V.
Gastvortrag am 31.05.2006
Digitalisierung und Recht in den Medien.
Was kann man von der Musikbranche lernen?
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B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
Digitalisierung und Recht
in den Medien:
Was kann man von der
Musikbranche lernen?
Zur Einführung
Die juristische Dimension:
Ein Track – viele Rechte
Die technische Dimension:
Digitale Musikdistribution
Verständnisfragen
Überleitungsthesen
Literatur
Diskussion
Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 2
1. Zur Einführung
Einführungsthesen
1. Technische Innovationen führen stets zu neuen
Nutzungsarten.
2. Musik hat sich zum Ende des 20. Jh. von
ihrem Träger gelöst.
3. Die Zeit der Nichtphysischen, digitalen
Distribution ist angebrochen.
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Digitalisierung und Recht
in den Medien:
Was kann man von der
Musikbranche lernen?
Zur Einführung
Die juristische Dimension:
Ein Track – viele Rechte
Die technische Dimension:
Digitale Musikdistribution
Verständnisfragen
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Literatur
Diskussion
Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 3
1. Die juristische Dimension:
Ein Track – viele Rechte
Welche bestehenden Rechte müssen an einem
Werk eingeholt werden und wer nimmt sie
üblicherweise wahr?
Vorstellung von Extrembeispielen wie
Mixed-Mode-CD, Internetradio, Klingeltöne.
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Digitalisierung und Recht
in den Medien:
Was kann man von der
Musikbranche lernen?
Zur Einführung
Die juristische Dimension:
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Die technische Dimension:
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Verständnisfragen
Überleitungsthesen
Literatur
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1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte
Rechtsgrundlagen der Musikverwertung
• Die meisten Musikschaffenden sind sowohl Rechteeigner
als auch -verwerter.
• Als Rechteeigner und Rechteverkäufer müssen Labels
schließlich gegenüber ihren Abnehmern garantieren, daß
sie alle Rechte zur Verwertung ihrer Musik haben und
diese auch weiterreichen können.
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Digitalisierung und Recht
in den Medien:
Was kann man von der
Musikbranche lernen?
Zur Einführung
Die juristische Dimension:
Ein Track – viele Rechte
Die technische Dimension:
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Verständnisfragen
Überleitungsthesen
Literatur
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1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte
Berechtigtengruppen an musikalischen Aufnahmen [1]
Urheberberechtigte
individuelle
Rechtewahrnehmung
Leistungsschutz-
berechtigte
sonstige Berechtigte
kollektive
Rechtewahrnehmung
individuelle
Rechtewahrnehmung
kollektive
Rechtewahrnehmung
Autor
GEMA
Verlag
Mitglied
Mitglied
Künstler
Produzent
Tonträger-
hersteller
GVL
Mitglied
M
i
t
g
l
i
e
d
Mitglied
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Digitalisierung und Recht
in den Medien:
Was kann man von der
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Zur Einführung
Die juristische Dimension:
Ein Track – viele Rechte
Die technische Dimension:
Digitale Musikdistribution
Verständnisfragen
Überleitungsthesen
Literatur
Diskussion
Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 6
1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte
Übersicht: Die Nutzungsrechte im Einzelnen
• Vervielfältigungsrechte (insb. Ton- und Bildträger)
• Verbreitungsrechte
• Aufführungsrechte
• Wiedergaberechte
• Senderechte inkl. Kabelweitersendungsrechte
• Verfilmungsrechte (auch: Einblendungsrechte)
• Werbenutzungsrechte
• Online- und Datenbankrechte
(inkl. Klingeltonnutzungs- und herstellungsrechte)
• Bearbeitungs- und Verbindungsrechte (sog. „Sync-Right“)
• Namens- und Markenrechte
• Merchandisingrechte
• Herstellerrechte (sog. „Mechanicals“)
• Neue, unbekannte Nutzungsarten (§ 31 IV UrhG)
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Was kann man von der
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Zur Einführung
Die juristische Dimension:
Ein Track – viele Rechte
Die technische Dimension:
Digitale Musikdistribution
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Überleitungsthesen
Literatur
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1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte
Rechte die NICHT der GEMA übertragen sind:
• Filmherstellungsrechte für Kino- und Co-Produktionen
• Verwendung für Werbung
• Grosse Rechte
(= Rechte an dramaturgisch-musikalischen Werken
• Online-Rechte (Berechtigungsvertrag)
• Bearbeitungsrechte (Sampling, Klingeltöne)
• Abdruckrechte ( > Musikverlagsrecht)
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Die juristische Dimension:
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Die technische Dimension:
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1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte
Berechtigtengruppen an musikalischen Aufnahmen [2]
Urheberberechtigte
individuelle
Rechtewahrnehmung
z.B.:
• Inhaber von Bild- oder
Persönlichkeitsrechten
• Markeninhaber
• Fotografen, Grafiker
• Videoregisseur
• Multimedia
• vertraglich berechtigte
(override)
Leistungsschutz-
berechtigte
sonstige Berechtigte
kollektive
Rechtewahrnehmung
individuelle
Rechtewahrnehmung
kollektive
Rechtewahrnehmung
Autor
• Komponisten
• Texter
• Bearbeiter
GEMA
Verlag
• Originalverlage
• Editionen
• Co-Verlage
• Subverlage
Mitglied
Mitglied
Künstler
• Sänger
• (Studio-) Musiker
• sonst. Interpreten
Produzent
• künstlerischer P.
• ausführender P.
Tonträger-
hersteller
• wirtschaftlicher P.
GVL
M
itglied
M
i
t
g
l
i
e
d
Mitglied
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in den Medien:
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Die technische Dimension:
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2. Die technische Dimension:
Digitale Musikdistribution
Bedeutung und Funktionsweise von DRM-Systemen
Chancen neuer Vertriebswege: Überblick über neue
Nutzungsarten (z.B. Musik-Abo, Podcasting,
Kommerzielles P2P und DVD)
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Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 10
2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
Musik wird digital
• Mit der Einführung der CD legt die Musikindustrie
den Grundstein für die Digitalisierung
Auswirkungen:
• Die Audio-CD wird am Markt angenommen und bewirkt
einen Boom durch das Austauschgeschäft.
• Die Kunden erwerben mit jeder CD einen digitalen Master
der sich verlustfrei kopieren läßt.
• Der böse Traum der Musikindustrie heißt CDD-521
und wurde 1992 auf den Markt gebracht.
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2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
mp3 – Der Turboschalter
• 1992 – MPEG 1, Layer 3 als ISO-Standard
• 1995 – „.mp3“ als Dateiendung festgelegt
Auswirkungen:
• Digitalisierte Musik läßt sich auf etwa ein Zehntel der
Ursprungsgröße komprimieren.
• 1995 feiert auch das Internet seinen Durchbruch. MP3
macht den Austausch von Musik mit der damaligen
Verbindungstechnik möglich.
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in den Medien:
Was kann man von der
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2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
Die Ankunft des Napsters
• Gegründet im Mai 1999 von Shawn Fanning
• Verklagt im Dezember 1999 durch die RIAA
• Eingestellt im Juli 2001
Auswirkungen:
• Napster zeigt, daß Musik kein physisches
Vertriebsmedium benötigt.
• Die Kunden erfahren durch Napster, daß eine breite
Musikauswahl potentiell online verfügbar ist.
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2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
Die Offensive – CD-Nachfolger
• Sony und Philips versuchen mit der SACD an alte
Erfolge anzuknüpfen.
• Mit der DVD-Audio steht ein konkurrierendes
Format am Start.
¬ SACD: Hybrid-Scheibe mit Audio-CD-Schicht. Auch auf
alten Playern abspielbar
¬ DVD-Audio: Abgeleitet vom DVD-Standard
• Mit einigen Jahren Verzug vergibt die Musikindustrie
ab 2003 Lizenzen für Online-Vertrieb. DRM als Bedingung.
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2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
Digitales Rechtemanagement
DRM (WMA-Shops)
• Auf lange Sicht droht Verlust der Abspielrechte
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Generiert
verschlüsselte Datei Lizenz-Server
Client mit Player-ID
Download
Sendeanforderung
mit Player-ID Lizenzabruf Lizenz regelt
• Abspielhäufigkeit
• Abspieldauer
• Brennrechte
• Überspielrechte
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2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
Lightweight-DRM
DRM (Fraunhofer)
• MP3-Format sichert Abspielbarkeit
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Schreibt Wasserzeichen
in Datei
Lizenz-Server
mit Kundendaten
Client
Download
Sendeanforderung MP3 mit Watermark:
• Auf beliebigen Playern
abspielbar
• Bei Auftauchen in
Tauschbörsen rückverfolgbar
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Verständnisfragen
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Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 16
2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
DRM kreativ: Mietmusik
• Abo-Modell, für einen Festbetrag beliebige Downloads
• Lizenz: Nicht brennen, nicht übertragen
• Option: Mobil. Übertragen auf mobile Player
• Option: Kauf. Übertragen auf mobile Player, brennen
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Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 17
2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
DRM kreativ: P2P
• Nach einmaliger Auslieferung Vertrieb über P2P-Netz
• Bezahlung bei Auslieferung der Lizenz
• Backup durch Auslieferungs-Server
• Transferkosten auf User verteilt
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Auslieferungs-Server
Lizenz-Server
Client 1
Client n
Client n
Client n
Client n
Client n
Client n
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Ein Track – viele Rechte
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Digitale Musikdistribution
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Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 18
2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
Vorteile des digitalen Vertriebs
1. Für die Künstler:
• Direkter Kontakt zum Kunden
• Stärkere Kundenbindung
• Viel Raum für Zusatzmaterial
2. Für die Retailer:
• Keine Flächenbeschränkung
• Große Angebotsbreite
• Nachfrage für Sparten-Portale
3. Für den Kunden:
• Vielfältiges Angebot
• Neue Nutzungsmodelle
• Ende der ABC-Suche
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Digitale Musikdistribution
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Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 19
2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
Märkte von morgen
1. Musik mobil:
• Handys ersetzen portablen Player
• Broadcasting (DMB/DVB-H) erlaubt günstigen
Weg in die mobilen Begleiter
• Kunden schätzen die „Entertain-me-Dienste“
2. Konvergenz im digitalen Heim:
• Physische Datenträger verschwinden
• Datenserver im Heim
• Externer Datenbestand via Internet
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2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
Märkte von übermorgen
My Music:
• Kunden nutzen nur 10% ihres musikalischen Potenzials
• Der digitale Vertrieb kann die verbleibenden 90%
zugänglich machen
Angebote sollten
• intuitiv und frustrationsfrei bedienbar sein
(> customer convenience)
• zum Stöbern einladen
• Die Begeisterung für Musik transportieren
• Die mögliche Tiefe des Mediums nutzen
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Die technische Dimension:
Digitale Musikdistribution
Verständnisfragen
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Literatur
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Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 21
2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution
Fazit: Chancen/Risiken der Märkte von (über-)morgen
• Die großen Player liefern derzeit nur den virtuellen
Abklatsch des physischen Vertriebs
• Der Musikverlust durch DRM wird in absehbarer Zeit die
ersten Online-Kunden verprellen
• Die großen Player kratzen mit ihrem Angebot oft nur an
der Oberfläche
• Das Bedürfnis an „Entertain-Me“-Angeboten bleibt
derzeit weitgehend unbefriedigt (Podcasting)
• Microsofts „Media Center Edition“ bietet mit der offenen
Plug-In-Schnittstelle einen Zugang zum digitalen Heim
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in den Medien:
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Die rechtliche Dimension:
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Verständnisfragen
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3. Verständnisfragen zur Vertiefung der Problemlagen
Fragen zum vorangegangenen Themenkreis
1. Ein Label merkt, daß nicht alle Rechte an der neuen CD-
Produktion eingeholt wurden. Zwei Bilder auf dem
Booklet stammen aus dem Internet, der Urheber ist
unbekannt. Das Werk ist bereits gepreßt und an den EH
ausgeliefert, der VÖ-Termin ist in 3 Tagen. Was tun?
2. Zu welcher Gattung der Nutzungsrechte (siehe Seite 6)
gehören Games und mit wem sind diese Lizenzen
abzurechnen?
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Die rechtliche Dimension:
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Verständnisfragen
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3. Verständnisfragen zur Vertiefung der Problemlagen
Transferfragen zum Abschnitt Filmwirtschaft
1. Ein Verleiher hat die Videorechte a. e. Werk erworben.
Muß er nun zur DVD-Auswertung neue Rechte erwerben
oder reichen die Videorechte aus?
2. Wer ist im Film der Urheber? Der Regisseur oder der
Produzent? Oder etwa beide? Was ist mit dem Cutter
oder den Schauspielern?
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Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 24
4. Überleitungsthesen
Überleitungsthesen zum Abschnitt Filmwirtschaft
1. Die Zukunft des Films wird eine digitale sein.
2. Die Entwicklung der digitalen Technologie und der
weltweiten Verbreitung von Inhalten über digitale Netze
werden den Vertrieb von Filmen maßgeblich verändern
und ihre Verbreitung vervielfachen.
3. In einigen Jahren wird der Onlinevertrieb (VoD) die
physische Distribution über DVD ersetzen.
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Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 25
5. ausgewählte Literatur
Neben den üblichen bekannten Werken zum
Problemkreis möchte ich vor allem
folgende Literatur zur Vertiefung empfehlen:
Delp, Ludwig:
Das Recht des geistigen Schaffens in der Informationsgesellschaft. München, 2. A. 2003,
ISBN 3406499279
Keil, Klaus/Iljine, Diane: Der Produzent. Das Berufsbild des Film- und Fernsehproduzenten
in Deutschland. München, 2. A. 2000, ISBN 3805834748
Röttgers, Janko:
Mix, Burn & R.I.P. – Das Ende der Musikindustrie. Hannover 2003, ISBN 3936931089
Schricker, Gerhard:
Urheberrecht. Kommentar. München, 2. A. 1999, ISBN 3406370047
Wenzel, Karl-Egbert/Burkhardt, Emanuel:
Urheberrecht für die Praxis. Stuttgart, 4. A. 1999 (vergr.), ISBN 3791015354
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Appendix:
Video on Demand
Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 26
6. Digitaler Filmvertrieb und Recht.
Die neue Verwertungsform „Video on Demand“
Kurzer Exkurs zur Definition und besonderen rechtlichen
Behandlung der neuen Nutzungsart
„Video on Demand (VoD)“
Fallstudie „T-Online Vision“
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Appendix:
Video on Demand
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6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“
Begriffsdefinition und Abgrenzug:
Definition: „VoD ist die Individualnutzung eines audiovisuel-
len Werkes ohne körperliches Werkstück durch Einzelzugriff
auf eine auswärtige elektronische Datenbank.“
Abgrenzung zum FS: Der individuelle Abruf zu einem belie-
bigen Zeitpunkt unterscheidet VoD von jeglicher Form des
Fernsehens, auch von FS-Arten wie Pay-TV, Pay-per-view, PP-
Channel, PP-day/ -month, etc. Wesentlicher Unterschied: Es
ist ein Abrufdienst, kein Verteildienst.
Aber: Near-Video-on-demand (nVoD) ist FS, da nach hM.
durch zeitversetzte Ausstrahlung die Voraussetzung eines
Verteildienstes (vgl. hierzu Rundfunkbegriff) gegeben sind.
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Appendix:
Video on Demand
Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 28
6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“
Rechtliche Behandlung: Rechteübertragung
• Exklusive Übertragung auf Dritte führt zu ausschließlichen
Nutzungsrechten (positive Nutzungsbefugnis und negati-
ves Verbotsrecht). Nichtexklusive Übertragung führt zu
einfachen Nutzungsrechten ohne negatives Verbotsrecht.
• Der Produzent erwirbt im Zweifel umfassende Nutzungs-
rechte, einschließlich der VoD-Rechte (vgl. §§ 88 ff. UrhG)
• Der Produzent reiner Fernsehfilme erwirbt im Zweifel
keine Rechte zur VoD-Nutzung.
• Auch bei VoD gilt: Kein gutgläubiger Rechteerwerb.
Konsequenz: Garantie- und Freistellungserklärungen der
Rechteinhaber bzw. -händler sind notwendig.
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Appendix:
Video on Demand
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6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“
Rechtliche Behandlung: Schranken
Zeitlich, örtlich, dinglich:
• zeitlich:
(> siehe Auswertungsfenster in der Fallstudie T-Online)
• faktische örtliche Beschränkung durch Lizensierung einzel-
ner Sprachfassungen möglich. Wird technisch über IP-
Tracking, Nutzerregistrierung oder Geo-Targetting möglich
gemacht. Die internationale VoD-Auswertung erfordert
eine Kompatibilitätsprüfung
• dinglich, nur als nicht zum Download bestimmter Stream
verfügbar (> vgl. Begriffsdefinition).
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Literatur
Diskussion
Appendix:
Video on Demand
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6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“
Ältere Filmwerke:
• VoD ist als Nutzungsart frühestens seit 1995 bekannt.
Für Produktionen vor diesem Datum müssen VoD-Rechte
im Zweifel immer nacherworben werden.
• Produktionen vor 1966 (also vor Einführung der ersten
Fassung des UrhG) sind davon ausgeschlossen, da vorher
eine Vollrechtsübertragung möglich war.
• Neue, unbekannte Nutzungsarten: § 31 IV UrhG steht
derzeit in der rechtspolitischen Diskussion. Nach Entwurf
des neuen UrhG soll der § 31 IV UrhG gestrichen werden.
Rechteerwerb wäre dann wesentlich einfacher
abzuwickeln (vgl. Zweckübertragungslehre).
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6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“
Fallstudie T-Online Vision [1]
• T-Online ist mit 13 Mio. Nutzern und 4 Mio. DSL-Kunden
Marktführer in Deutschland
• VoD-Projekt „Die wichtigsten deutschen Filme“,
zusammen mit dem Dt. Filminstitut (DIF).
• Online-Verlinkung mit dem DIF-Portal www.filmportal.de.
• Derzeit stehen 1.200 Titel im Angebot bereit.
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6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“
Fallstudie T-Online Vision [2]
• T-Online übernimmt das Encoding und die Distribution an
Endkunden, sowie das Billing (bevorzugt über die
Telefonrechnung von T-Com).
• Auswertungsfenster: Die Currents werden 3-6 Monate
nach DVD-Release (also idR. 9-12 Monate nach Kinostart)
in das Portal eingestellt. T-DSL mit 768 kBit/s. ist zur
Übertragung ausreichend, Es wird zweifach, hoch- und
niedrigauflösend encoded (für 768 kBit und 1024+ kBit).
• Technischer Zugang über Set-Top-Box (FS)
oder Internet (via Browser). Dort: DVD-ähnliche
Funktionen wie Kapitelanwahl, Skip, Pause.
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Die technische Dimension:
Digitale Musikdistribution
Verständnisfragen
Überleitungsthesen
Literatur
Diskussion
Appendix:
Video on Demand
Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 33
6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“
Fallstudie T-Online Vision [3]
• Customer Convenience: Verschlagwortung per Metadaten
für die kundenseitige Sortierung, derzeit nach Gattung,
Genre, alphanumerisch und nach Aktualität.
• Zwei Nutzungsmodelle: als Pay-per-view (Stream) oder als
Abonnement (vgl. Napster Flatrate im Bereich der
Musikindustrie) möglich.
• Preisstruktur, 4 Preisprodukte zwischen 0,95 und 3,95
Euro, ausgerichtet nach Aktualität
• Rechtesicherung über Encoding in das WMA-Datenformat
mit "Microsoft DRM 10"
• Örtl. Beschränkung: Auslieferung nur an T-Online Kunden
auf dem Territorium der BRD
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Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 34
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Zur Beantwortung weitergehender Fragen stehe ich gerne
telefonisch oder per eMail auch nach der Veranstaltung zur Verfügung:
Tel. (0341) 22 54 11 56
eMail: torsten.taapken@folio-medien.de
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  • 1. Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 1 Hochschulverein FH Leipzig e.V. Gastvortrag am 31.05.2006 Digitalisierung und Recht in den Medien. Was kann man von der Musikbranche lernen? folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 2. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 2 1. Zur Einführung Einführungsthesen 1. Technische Innovationen führen stets zu neuen Nutzungsarten. 2. Musik hat sich zum Ende des 20. Jh. von ihrem Träger gelöst. 3. Die Zeit der Nichtphysischen, digitalen Distribution ist angebrochen. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 3. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 3 1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Welche bestehenden Rechte müssen an einem Werk eingeholt werden und wer nimmt sie üblicherweise wahr? Vorstellung von Extrembeispielen wie Mixed-Mode-CD, Internetradio, Klingeltöne. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 4. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 4 1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Rechtsgrundlagen der Musikverwertung • Die meisten Musikschaffenden sind sowohl Rechteeigner als auch -verwerter. • Als Rechteeigner und Rechteverkäufer müssen Labels schließlich gegenüber ihren Abnehmern garantieren, daß sie alle Rechte zur Verwertung ihrer Musik haben und diese auch weiterreichen können. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 5. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 5 1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Berechtigtengruppen an musikalischen Aufnahmen [1] Urheberberechtigte individuelle Rechtewahrnehmung Leistungsschutz- berechtigte sonstige Berechtigte kollektive Rechtewahrnehmung individuelle Rechtewahrnehmung kollektive Rechtewahrnehmung Autor GEMA Verlag Mitglied Mitglied Künstler Produzent Tonträger- hersteller GVL Mitglied M i t g l i e d Mitglied folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 6. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 6 1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Übersicht: Die Nutzungsrechte im Einzelnen • Vervielfältigungsrechte (insb. Ton- und Bildträger) • Verbreitungsrechte • Aufführungsrechte • Wiedergaberechte • Senderechte inkl. Kabelweitersendungsrechte • Verfilmungsrechte (auch: Einblendungsrechte) • Werbenutzungsrechte • Online- und Datenbankrechte (inkl. Klingeltonnutzungs- und herstellungsrechte) • Bearbeitungs- und Verbindungsrechte (sog. „Sync-Right“) • Namens- und Markenrechte • Merchandisingrechte • Herstellerrechte (sog. „Mechanicals“) • Neue, unbekannte Nutzungsarten (§ 31 IV UrhG) folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 7. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 7 1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Rechte die NICHT der GEMA übertragen sind: • Filmherstellungsrechte für Kino- und Co-Produktionen • Verwendung für Werbung • Grosse Rechte (= Rechte an dramaturgisch-musikalischen Werken • Online-Rechte (Berechtigungsvertrag) • Bearbeitungsrechte (Sampling, Klingeltöne) • Abdruckrechte ( > Musikverlagsrecht) folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 8. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 8 1. Die juristische Dimension: Ein Track – viele Rechte Berechtigtengruppen an musikalischen Aufnahmen [2] Urheberberechtigte individuelle Rechtewahrnehmung z.B.: • Inhaber von Bild- oder Persönlichkeitsrechten • Markeninhaber • Fotografen, Grafiker • Videoregisseur • Multimedia • vertraglich berechtigte (override) Leistungsschutz- berechtigte sonstige Berechtigte kollektive Rechtewahrnehmung individuelle Rechtewahrnehmung kollektive Rechtewahrnehmung Autor • Komponisten • Texter • Bearbeiter GEMA Verlag • Originalverlage • Editionen • Co-Verlage • Subverlage Mitglied Mitglied Künstler • Sänger • (Studio-) Musiker • sonst. Interpreten Produzent • künstlerischer P. • ausführender P. Tonträger- hersteller • wirtschaftlicher P. GVL M itglied M i t g l i e d Mitglied folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 9. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 9 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Bedeutung und Funktionsweise von DRM-Systemen Chancen neuer Vertriebswege: Überblick über neue Nutzungsarten (z.B. Musik-Abo, Podcasting, Kommerzielles P2P und DVD) folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 10. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 10 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Musik wird digital • Mit der Einführung der CD legt die Musikindustrie den Grundstein für die Digitalisierung Auswirkungen: • Die Audio-CD wird am Markt angenommen und bewirkt einen Boom durch das Austauschgeschäft. • Die Kunden erwerben mit jeder CD einen digitalen Master der sich verlustfrei kopieren läßt. • Der böse Traum der Musikindustrie heißt CDD-521 und wurde 1992 auf den Markt gebracht. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 11. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 11 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution mp3 – Der Turboschalter • 1992 – MPEG 1, Layer 3 als ISO-Standard • 1995 – „.mp3“ als Dateiendung festgelegt Auswirkungen: • Digitalisierte Musik läßt sich auf etwa ein Zehntel der Ursprungsgröße komprimieren. • 1995 feiert auch das Internet seinen Durchbruch. MP3 macht den Austausch von Musik mit der damaligen Verbindungstechnik möglich. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 12. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 12 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Die Ankunft des Napsters • Gegründet im Mai 1999 von Shawn Fanning • Verklagt im Dezember 1999 durch die RIAA • Eingestellt im Juli 2001 Auswirkungen: • Napster zeigt, daß Musik kein physisches Vertriebsmedium benötigt. • Die Kunden erfahren durch Napster, daß eine breite Musikauswahl potentiell online verfügbar ist. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 13. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 13 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Die Offensive – CD-Nachfolger • Sony und Philips versuchen mit der SACD an alte Erfolge anzuknüpfen. • Mit der DVD-Audio steht ein konkurrierendes Format am Start. ¬ SACD: Hybrid-Scheibe mit Audio-CD-Schicht. Auch auf alten Playern abspielbar ¬ DVD-Audio: Abgeleitet vom DVD-Standard • Mit einigen Jahren Verzug vergibt die Musikindustrie ab 2003 Lizenzen für Online-Vertrieb. DRM als Bedingung. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 14. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 14 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Digitales Rechtemanagement DRM (WMA-Shops) • Auf lange Sicht droht Verlust der Abspielrechte folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G Generiert verschlüsselte Datei Lizenz-Server Client mit Player-ID Download Sendeanforderung mit Player-ID Lizenzabruf Lizenz regelt • Abspielhäufigkeit • Abspieldauer • Brennrechte • Überspielrechte
  • 15. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 15 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Lightweight-DRM DRM (Fraunhofer) • MP3-Format sichert Abspielbarkeit folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G Schreibt Wasserzeichen in Datei Lizenz-Server mit Kundendaten Client Download Sendeanforderung MP3 mit Watermark: • Auf beliebigen Playern abspielbar • Bei Auftauchen in Tauschbörsen rückverfolgbar
  • 16. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 16 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution DRM kreativ: Mietmusik • Abo-Modell, für einen Festbetrag beliebige Downloads • Lizenz: Nicht brennen, nicht übertragen • Option: Mobil. Übertragen auf mobile Player • Option: Kauf. Übertragen auf mobile Player, brennen folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 17. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 17 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution DRM kreativ: P2P • Nach einmaliger Auslieferung Vertrieb über P2P-Netz • Bezahlung bei Auslieferung der Lizenz • Backup durch Auslieferungs-Server • Transferkosten auf User verteilt folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G Auslieferungs-Server Lizenz-Server Client 1 Client n Client n Client n Client n Client n Client n
  • 18. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 18 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Vorteile des digitalen Vertriebs 1. Für die Künstler: • Direkter Kontakt zum Kunden • Stärkere Kundenbindung • Viel Raum für Zusatzmaterial 2. Für die Retailer: • Keine Flächenbeschränkung • Große Angebotsbreite • Nachfrage für Sparten-Portale 3. Für den Kunden: • Vielfältiges Angebot • Neue Nutzungsmodelle • Ende der ABC-Suche folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 19. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 19 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Märkte von morgen 1. Musik mobil: • Handys ersetzen portablen Player • Broadcasting (DMB/DVB-H) erlaubt günstigen Weg in die mobilen Begleiter • Kunden schätzen die „Entertain-me-Dienste“ 2. Konvergenz im digitalen Heim: • Physische Datenträger verschwinden • Datenserver im Heim • Externer Datenbestand via Internet folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 20. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 20 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Märkte von übermorgen My Music: • Kunden nutzen nur 10% ihres musikalischen Potenzials • Der digitale Vertrieb kann die verbleibenden 90% zugänglich machen Angebote sollten • intuitiv und frustrationsfrei bedienbar sein (> customer convenience) • zum Stöbern einladen • Die Begeisterung für Musik transportieren • Die mögliche Tiefe des Mediums nutzen folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 21. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 21 2. Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Fazit: Chancen/Risiken der Märkte von (über-)morgen • Die großen Player liefern derzeit nur den virtuellen Abklatsch des physischen Vertriebs • Der Musikverlust durch DRM wird in absehbarer Zeit die ersten Online-Kunden verprellen • Die großen Player kratzen mit ihrem Angebot oft nur an der Oberfläche • Das Bedürfnis an „Entertain-Me“-Angeboten bleibt derzeit weitgehend unbefriedigt (Podcasting) • Microsofts „Media Center Edition“ bietet mit der offenen Plug-In-Schnittstelle einen Zugang zum digitalen Heim folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 22. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 22 3. Verständnisfragen zur Vertiefung der Problemlagen Fragen zum vorangegangenen Themenkreis 1. Ein Label merkt, daß nicht alle Rechte an der neuen CD- Produktion eingeholt wurden. Zwei Bilder auf dem Booklet stammen aus dem Internet, der Urheber ist unbekannt. Das Werk ist bereits gepreßt und an den EH ausgeliefert, der VÖ-Termin ist in 3 Tagen. Was tun? 2. Zu welcher Gattung der Nutzungsrechte (siehe Seite 6) gehören Games und mit wem sind diese Lizenzen abzurechnen? folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 23. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 23 3. Verständnisfragen zur Vertiefung der Problemlagen Transferfragen zum Abschnitt Filmwirtschaft 1. Ein Verleiher hat die Videorechte a. e. Werk erworben. Muß er nun zur DVD-Auswertung neue Rechte erwerben oder reichen die Videorechte aus? 2. Wer ist im Film der Urheber? Der Regisseur oder der Produzent? Oder etwa beide? Was ist mit dem Cutter oder den Schauspielern? folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 24. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 24 4. Überleitungsthesen Überleitungsthesen zum Abschnitt Filmwirtschaft 1. Die Zukunft des Films wird eine digitale sein. 2. Die Entwicklung der digitalen Technologie und der weltweiten Verbreitung von Inhalten über digitale Netze werden den Vertrieb von Filmen maßgeblich verändern und ihre Verbreitung vervielfachen. 3. In einigen Jahren wird der Onlinevertrieb (VoD) die physische Distribution über DVD ersetzen. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 25. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 25 5. ausgewählte Literatur Neben den üblichen bekannten Werken zum Problemkreis möchte ich vor allem folgende Literatur zur Vertiefung empfehlen: Delp, Ludwig: Das Recht des geistigen Schaffens in der Informationsgesellschaft. München, 2. A. 2003, ISBN 3406499279 Keil, Klaus/Iljine, Diane: Der Produzent. Das Berufsbild des Film- und Fernsehproduzenten in Deutschland. München, 2. A. 2000, ISBN 3805834748 Röttgers, Janko: Mix, Burn & R.I.P. – Das Ende der Musikindustrie. Hannover 2003, ISBN 3936931089 Schricker, Gerhard: Urheberrecht. Kommentar. München, 2. A. 1999, ISBN 3406370047 Wenzel, Karl-Egbert/Burkhardt, Emanuel: Urheberrecht für die Praxis. Stuttgart, 4. A. 1999 (vergr.), ISBN 3791015354 folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 26. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Appendix: Video on Demand Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 26 6. Digitaler Filmvertrieb und Recht. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“ Kurzer Exkurs zur Definition und besonderen rechtlichen Behandlung der neuen Nutzungsart „Video on Demand (VoD)“ Fallstudie „T-Online Vision“ folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 27. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Appendix: Video on Demand Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 27 6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“ Begriffsdefinition und Abgrenzug: Definition: „VoD ist die Individualnutzung eines audiovisuel- len Werkes ohne körperliches Werkstück durch Einzelzugriff auf eine auswärtige elektronische Datenbank.“ Abgrenzung zum FS: Der individuelle Abruf zu einem belie- bigen Zeitpunkt unterscheidet VoD von jeglicher Form des Fernsehens, auch von FS-Arten wie Pay-TV, Pay-per-view, PP- Channel, PP-day/ -month, etc. Wesentlicher Unterschied: Es ist ein Abrufdienst, kein Verteildienst. Aber: Near-Video-on-demand (nVoD) ist FS, da nach hM. durch zeitversetzte Ausstrahlung die Voraussetzung eines Verteildienstes (vgl. hierzu Rundfunkbegriff) gegeben sind. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 28. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Appendix: Video on Demand Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 28 6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“ Rechtliche Behandlung: Rechteübertragung • Exklusive Übertragung auf Dritte führt zu ausschließlichen Nutzungsrechten (positive Nutzungsbefugnis und negati- ves Verbotsrecht). Nichtexklusive Übertragung führt zu einfachen Nutzungsrechten ohne negatives Verbotsrecht. • Der Produzent erwirbt im Zweifel umfassende Nutzungs- rechte, einschließlich der VoD-Rechte (vgl. §§ 88 ff. UrhG) • Der Produzent reiner Fernsehfilme erwirbt im Zweifel keine Rechte zur VoD-Nutzung. • Auch bei VoD gilt: Kein gutgläubiger Rechteerwerb. Konsequenz: Garantie- und Freistellungserklärungen der Rechteinhaber bzw. -händler sind notwendig. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 29. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Appendix: Video on Demand Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 29 6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“ Rechtliche Behandlung: Schranken Zeitlich, örtlich, dinglich: • zeitlich: (> siehe Auswertungsfenster in der Fallstudie T-Online) • faktische örtliche Beschränkung durch Lizensierung einzel- ner Sprachfassungen möglich. Wird technisch über IP- Tracking, Nutzerregistrierung oder Geo-Targetting möglich gemacht. Die internationale VoD-Auswertung erfordert eine Kompatibilitätsprüfung • dinglich, nur als nicht zum Download bestimmter Stream verfügbar (> vgl. Begriffsdefinition). folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 30. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Appendix: Video on Demand Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 30 6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“ Ältere Filmwerke: • VoD ist als Nutzungsart frühestens seit 1995 bekannt. Für Produktionen vor diesem Datum müssen VoD-Rechte im Zweifel immer nacherworben werden. • Produktionen vor 1966 (also vor Einführung der ersten Fassung des UrhG) sind davon ausgeschlossen, da vorher eine Vollrechtsübertragung möglich war. • Neue, unbekannte Nutzungsarten: § 31 IV UrhG steht derzeit in der rechtspolitischen Diskussion. Nach Entwurf des neuen UrhG soll der § 31 IV UrhG gestrichen werden. Rechteerwerb wäre dann wesentlich einfacher abzuwickeln (vgl. Zweckübertragungslehre). folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 31. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Appendix: Video on Demand Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 31 6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“ Fallstudie T-Online Vision [1] • T-Online ist mit 13 Mio. Nutzern und 4 Mio. DSL-Kunden Marktführer in Deutschland • VoD-Projekt „Die wichtigsten deutschen Filme“, zusammen mit dem Dt. Filminstitut (DIF). • Online-Verlinkung mit dem DIF-Portal www.filmportal.de. • Derzeit stehen 1.200 Titel im Angebot bereit. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 32. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Appendix: Video on Demand Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 32 6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“ Fallstudie T-Online Vision [2] • T-Online übernimmt das Encoding und die Distribution an Endkunden, sowie das Billing (bevorzugt über die Telefonrechnung von T-Com). • Auswertungsfenster: Die Currents werden 3-6 Monate nach DVD-Release (also idR. 9-12 Monate nach Kinostart) in das Portal eingestellt. T-DSL mit 768 kBit/s. ist zur Übertragung ausreichend, Es wird zweifach, hoch- und niedrigauflösend encoded (für 768 kBit und 1024+ kBit). • Technischer Zugang über Set-Top-Box (FS) oder Internet (via Browser). Dort: DVD-ähnliche Funktionen wie Kapitelanwahl, Skip, Pause. folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 33. Digitalisierung und Recht in den Medien: Was kann man von der Musikbranche lernen? Zur Einführung Die rechtliche Dimension: Ein Track – viele Rechte Die technische Dimension: Digitale Musikdistribution Verständnisfragen Überleitungsthesen Literatur Diskussion Appendix: Video on Demand Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 33 6. Die neue Verwertungsform „Video on Demand“ Fallstudie T-Online Vision [3] • Customer Convenience: Verschlagwortung per Metadaten für die kundenseitige Sortierung, derzeit nach Gattung, Genre, alphanumerisch und nach Aktualität. • Zwei Nutzungsmodelle: als Pay-per-view (Stream) oder als Abonnement (vgl. Napster Flatrate im Bereich der Musikindustrie) möglich. • Preisstruktur, 4 Preisprodukte zwischen 0,95 und 3,95 Euro, ausgerichtet nach Aktualität • Rechtesicherung über Encoding in das WMA-Datenformat mit "Microsoft DRM 10" • Örtl. Beschränkung: Auslieferung nur an T-Online Kunden auf dem Territorium der BRD folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G
  • 34. Präsentation am 31.05.2006 in Leipzig | Seite 34 Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Zur Beantwortung weitergehender Fragen stehe ich gerne telefonisch oder per eMail auch nach der Veranstaltung zur Verfügung: Tel. (0341) 22 54 11 56 eMail: torsten.taapken@folio-medien.de folio medien B E R AT U N G U N D E N T W I C K L U N G