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MYOKARDINFARKT
KINAN-OLGA-TATIANA
DEFINITION
• Der Begriff Myokardinfarkt, kurz MI, bezeichnet den
regionalen Untergang von Herzmuskelgewebe
(Myokard) aufgrund einer lokalen
Durchblutungsstörung.
• Ursächlich ist dabei häufig die Verengung des Lumens
eines Astes der Koronargefäße.
• Der Myokardinfarkt ist eine der häufigsten Todesursachen in den
reichen Ländern: In Deutschland erleiden rund 280.000
Menschen jährlich einen Herzinfarkt, 90.000 von ihnen
überleben ihn nicht.
• Die Mortalität nach einem Myokardinfarkt nimmt seit den
1990er Jahren kontinuierlich ab. Dabei bestehen allerdings
geschlechtsspezifische Unterschiede: Bei Frauen sinkt die
Sterblichkeit langsamer als bei Männern.
Epidemiologie
Ätiologie
• Ein Myokardinfarkt entsteht in der Regel auf dem
Boden einer koronaren Herzkrankheit (KHK).
• Die wichtigste Ursache für die Entstehung eines
Herzinfarktes ist in 80 Prozent der Fälle ein
Blutgerinnsel (Thrombose).
• Dies kann sich aufgrund einer Gefäßwandverkalkung
(Arteriosklerose) bilden und verstopft das Gefäß.
− Atheromatöse Plaques verengen
das Gefäßvolumen.
− Kleine Einrisse der Fibrinschicht an
der Oberfläche instabiler,
"vulnerabler" Plaques können zu
einer Aktivierung der
Thrombozyten führen.
Ätiologie
− Es kommt zur intravasalen Gerinnung
mit Bildung eines Thrombus, der das
Gefäß verlegt und die Durchblutung
der abhängigen Gewebebereiche zum
Erliegen bringt (Koronarthrombose).
− Nach einer Zeitspanne von nur 15 bis
30 Minuten stirbt das betroffene
Myokard ab.
Ätiologie
• Abhängig von der
Lokalisation und Dauer
des Koronarverschlusses
kommt es zur typischen
Infarktsymptomatik.
• Seltener entstehen
Myokardinfarkte durch
Spasmen der
Koronargefäße
(Prinzmetal-Angina),
allergische Reaktionen
(Kounis-Syndrom) oder
Embolien.
Ätiologie
Ätiologie
• Manche Drogen führen zu einem Spasmus
der Koronargefäße und damit zu einem
Herzinfarkt, z.B. ist in der ersten Stunde nach
der Einnahme von Kokain das Risiko für
einen Infarkt um das 24-fache erhöht.
• Ein Embolus (ebenfalls ein Blutgerinnsel)
kann zu einem Gefäßverschluss führen.
Dieser bildet sich nicht wie der Thrombus
vor Ort, sondern wird mit dem Blutstrom
zum Beispiel aus dem linken Vorhof in eine
der Kranzarterien transportiert.
• genetische Veranlagung (z.B. gehäufte
Herzinfarkte in der Familie)
• hohes Lebensalter
• männliches Geschlecht
• weibliches Geschlecht ab den
Wechseljahren
• genetisch bedingte
Hypercholesterinämie
• Bewegungsmangel -> Übergewicht (Adipositas)
• Rauchen
• Stress
• Alkohol
• Bluthochdruck
• Diabetes mellitus Typ 2
• erhöhte Blutfettwerte, erhöhter Cholesterin-Wert und
LDL-Wert durch fettreiche Nahrung (erworbene
Hyperlipidämie)
• Homocysteinämie (erhöhte Konzentration von
Homozystein im Blut, z.B. durch Alkohol, Rauchen)
Unbeeinflussbare
Risikofaktoren:
Beeinflussbare
Risikofaktoren:
Risikofaktoren
6.1. ... nach Ausbreitung in den Wandschichten
• Transmuraler Infarkt (Nekrose betrifft alle Wandschichten)
• Intramuraler Infarkt (Nekrose ist auf Teilschichten begrenzt)
• Subendokardialer Infarkt (Nekrose unter der Innenschicht)
siehe auch: Prinzip der letzten Wiese
Einteilung
6.2. ... nach betroffenem Myokardareal
Das Infarktareal entspricht dem Versorgungsgebiet der stenosierten Koronararterie, wobei
fast immer das linke Herz betroffen ist.
• Vorderwandinfarkt (ca. 50 %): Verschluss des Ramus interventricularis anterior der Arteria
coronaria sinistra (RIVA) oder ihrer Äste
◦ Vorderwandspitzeninfarkt: Verschluss des RIVA im mittleren oder distalen Drittel
◦ Anteroseptalinfarkt (ASI): Verschluss eines septalen RIVA-Astes
◦ Anterolateralinfarkt (ALI): Verschluss eines lateralen RIVA-Astes
• Hinterwandinfarkt (ca. 20 bis 25%): Verschluss der Arteria coronaria dextra (RCA) oder des
Ramus interventricularis posterior der Arteria coronaria dextra (RIVP)
• Seitenwandinfarkt (ca. 15 bis 20%): Verschluss des Ramus circumflexus der Arteria coronaria
sinistra (RCX)
Von den o.a. Infarktformen werden teilweise noch weitere Krankheitsbilder abgegrenzt, wie
z.B. der Myokardinfarkt mit rechtsventrikulärer Beteiligung (vulgo: Rechtherzinfarkt).
Einteilung
6.3. ... nach EKG-Veränderungen
• STEMI (ST-elevation myocardial infarction)
• NSTEMI (Non-ST-elevation myocardial
infarction)
Die Klassifizierung vom Myokardinfarkten
nach ST-Streckenveränderungen ist
umstritten. Alternativ wird von einigen
Autoren folgende Unterscheidung
vorgeschlagen:[2]
• Okklusiver Myokardinfarkt ("occlusion
myocardial infarction", OMI)
• Nicht-okklusiver Myokardinfarkt (non-
occlusion myocardial infarction", NOMI)
Einteilung
6.4. ... nach Pathogenese
Anhand von pathogenetischen Mechanismen können fünf Typen unterschieden werden:[3][4][5]
• Myokardinfarkt Typ 1: Spontaner Infarkt durch Ruptur, Ulzeration, Einriss, Erosion oder Dissektion
einer arteriosklerotischen Plaque mit Ausbildung eines intraluminalen Thrombus
• Myokardinfarkt Typ 2: KHK-unabhängiger Infarkt aufgrund einer Erkrankung oder Situation, die zu
einem Missverhältnis von Sauerstoffverbrauch und -angebot führt, z.B. endotheliale Dysfunktion,
Koronarspasmus, Koronarembolie, Tachyarrhythmie oder Bradyarrhythmie bei Vorhofflimmern,
Anämie, Thyreotoxikose, respiratorische Insuffizienz, Hypotension oder Hypertension
• Myokardinfarkt Typ 3: Herztod mit vorangegangenen Symptomen, die auf eine Myokardischämie
hinweisen
• Myokardinfarkt Typ 4a: Akuter Infarkt in Zusammenhang mit einer PCI
• Myokardinfarkt Typ 4b: Akuter Infarkt aufgrund einer Stent/Scaffold-Thrombose
• Myokardinfarkt Typ 4c: Infarkt aufgrund einer In-Stent-Restenose oder Restenose nach
Ballonangioplastie im Infarktareal
• Myokardinfarkt Typ 5: Akuter Infarkt in Zusammenhang mit einer CABG-OP
Neben diesen Typen wird von einigen Autoren als weitere pathogenetische Variante der
Myokardinfarkt mit nichtobstruktiven Herzkranzgefäßen (MINOCA) unterschieden.
Einteilung
Klassische Symptomatik
Klassisches Leitsymptom ist die Angina pectoris mit akut auftretendem
retrosternalem Schmerz, unter Umständen als "referred pain" ausstrahlend in
den linken Arm, Hals, Unterkiefer, Rücken oder Oberbauch. Der Schmerz kann
als sehr bedrohlich empfunden werden (Vernichtungsschmerz) und mit
Todesangst einhergehen. Er ist nicht atem- oder lageabhängig. Im Gegensatz
zum Angina-pectoris-Anfall bessern sich die Beschwerden oft nicht durch
Anwendung von Nitroglycerin.
Betroffene empfinden Dyspnoe, sind häufig kaltschweissig und blass. Die
Akren können als Ausdruck eines Blutdruckabfalls bei versagender
Pumpleistung zyanotisch sein. Häufig bestehen Arrhythmien, meistens
tachykard, bei Hinterwandinfarkten häufiger bradykard. Weiterhin bestehen
häufig Schwindel (auch Bewusstlosigkeit) und Übelkeit (u.U. mit Erbrechen).
Symptome
7.2. Symptome bei Frauen
Bei Frauen sind die Symptome oft weniger eindeutig als bei Männern. Gerade der
typische Brustschmerz, der zur Diagnose eines Herzinfarkts führt, kann fehlen oder
nur schwach ausgeprägt sein. Bei Frauen kommt es häufiger zu Druck- oder
Engegefühl in der Brust. Weitere Symptome für einen Herzinfarkt bei Frauen
können Dyspnoe, Schweißausbrüche, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen,
Schmerzen im Oberbauch, Ziehen in den Armen, unerklärliche Müdigkeit und
Depressionen sein.
7.3. Symptome bei Diabetikern
Menschen mit Diabetes mellitus haben häufig ein reduziertes Schmerzempfinden.
Sie nehmen aufgrund von Nervenschädigungen erste Symptome wie Angina
pectoris kaum wahr, so dass die Diagnosestellung erschwert ist.
Symptome
• Anamnese und körperliche
Untersuchung
• EKG(Elektrokardiogram)
• Laborwerte
Zusatzdiagnostik
Basisdiagnostik 01 02
• Echokardiographie
• Herzkatheteruntersuchung
• Kardiale
Magnetresonanztomographie
Diagnosis
Die Anamnese stellt einen
wichtigen Baustein in der
Diagnostik des Myokardinfarkts
dar. Es besteht aus:
• Aktuelle Anamnese
• Vegetative Anamnese
• Familienanamnese
• Soziale Anamnese
• Eigenanamnese inkl.
Medikamentenanamnese
Körperliche
Untersuchung
Anamnese
01 02
Die körperliche Untersuchung
bedient sich folgender Methoden, die
sich zum Beispiel nach dem IPPAF-
Schema gliedern lassen:
• I - Inspektion
• P - Palpation
• P - Perkussion
• A - Auskultation
• F - Funktionuntersuchung
Basisdiagnosis
AktuelleAnamnese
• Haben Sie Symptome wie
Druckschmerz hinter dem
Brustbein oder in den Arm/ in
den Kiefer ausstrahlende
Schmerzen?
• Haben Sie Schmerzen im
Rücken, Nacken oder haben Sie
Bauchschmerzen?
• Fühlen Sie sich kaltschweißig?Ist
Ihnen übel?
• Müssen Sie erbrechen?
• Haben Sie Atemnot?
• Haben Sie starke Angst?
Anamnese
VegetativeAnamnese (inkl.Ernährungsanamnese)
• Sind Sie übergewichtig? Geben Sie uns bitte Ihr
Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
• Ernähren Sie sich ausgewogen?
• Bewegen Sie sich täglich ausreichend?
• Rauchen Sie? Wenn ja, wie viele Zigaretten, Zigarren oder
Pfeifen pro Tag?
• Trinken Sie Alkohol? Wenn ja, welches Getränk bzw.
welche Getränke und wie viele Gläser pro Tag?
• Nehmen Sie Drogen? Wenn ja, welche Drogen (Kokain)
und wie häufig pro Tag bzw. pro Woche?
Basisdiagnosis
Familienanamnese
Gibt es in Ihrer Familie Personen,
die einen Herzinfarkt oder andere
Gefäßerkrankungen wie einen
Schlaganfall erlitten haben?
Anamnese
Soziale Anamnese
• Welchen Beruf üben Sie aus?
• Wird in Ihrer Umgebung geraucht, d. h. Sie sind Passivraucher?
• Gibt es Hinweise auf psychosoziale Belastungen (Arbeitsstress) oder
Belastungen auf Grund Ihrer familiären Situation?
Basisdiagnosis
Eigenanamnese inkl.Medikamentenanamnese
• Vorerkrankungen (Herz- und
Gefäßkrankheiten; Diabetes mellitus)
• Operationen und Allergien
Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls,
Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
− Inspektion (Betrachtung) [u.a. wg. möglicher Folgeerkrankung:
Herzinsuffizienz (Herzschwäche)]
a) Haut und der Schleimhäute [kalter Schweiß, Blässe]
b) Halsvenenstauung?
− Auskultation (Abhören) des Herzens [zum Ausschluss eines
relevanten Vitiums/Herzklappenfehler]
Körperliche Untersuchung
Basisdiagnosis
• Die EKG-Infarktzeichen sind EKG-Veränderungen, die im Rahmen
eines Myokardinfarkts auftreten. Als diagnostisches Instrument muss
das EKG bei Verdacht auf Myokardinfarkt immer zusammen mit den
Herzenzimen und der Klinik des Patienten beurteilt werden.
EKG(Elektrokardiogram)
Basisdiagnosis
• Bei Verdacht auf einen Myokardinfarkt sollte sofort ein Ruhe-EKG
abgeleitet werden, bei Verdacht auf einen Hinterwandinfarkt können
die Ableitungen nach Nehb hilfreiche Zusatzinformation geben. Als
Infarktzeichen gelten unter anderem ST-Hebungen, ein R-Verlust und
das sogenannte Erstickungs-T.
Laborwerte
Basisdiagnosis
• Die Labordiagnostik beimHerzinfarkt ist neben der klinischen
Symptomatik und den EKG-Infarktzeichen eine Säule der Diagnostik
bei Verdacht auf Herzinfarkt.
• Übersicht
Bei einer Schädigung des Myokards werden in den
Herzmuskelzellen enthaltene Enzyme (Proteine) in den
Blutkreislauf freigesetzt. Ihre Konzentration lässt sich aus dem
Serum bestimmen.
Saturn is composed
mostly of hydrogen
JUPITER
Jupiter is the biggest
planet of them all
MARS
Despite being red,
Mars is a cold place
SATURN
MERCURY NEPTUNE
Basisdiagnostik
Gibt es in Ihrer Familie Personen, die einen
Herzinfarkt oder andere Gefäßerkrankungen wie
einen Schlaganfall erlitten haben?
It’s the farthest planet
from the Sun
Zur Infarktdiagnostik geeignete Proteine sind:
Zusatzdiagnostik
Echokardiographie
...ist der Oberbegriff für die Ultraschalluntersuchungen (Sonograpgie) des Herzens. Die
diagnostische Darstellung selbst bezeichnet man als Echokardiogramm.
Herzkatheteruntersuchung
Der Begriff Herzkatheteruntersuchung, kurz HKU, ist ein Oberbegriff für kardiologische
Untersuchungsverfahren des Herzens, die mit einem Katheter über arterielle oder venöse
Zugänge am Arm oder in der Leiste erfolgen.
KardialeMagnetresonanztomographie
Unter dem Begriff kardiale Magnetresonanztomographie werden alle kernspintomographischen
Untersuchungen des Herzens zusammengefasst. Die Magnetresonanztomographie zählt zu den
bildgebenden Verfahren und ermöglicht die Untersuchung des Herzens nach unterschiedlichen
Aspekten.
Therapie
Akuttherapie
Akuttherapie
Neptune is very
far from the Sun
Akuttherapie
Revaskularisiende
therapie
Ein akuter Myokardinfarkt erfordert die umgehende stationäre Aufnahme in ein
Krankenhaus und eine intensivmedizinische Betreuung.
Akuttherapie
Die Akuttherapie umfasst des Weiteren:
● in der Notaufnahme - wird zur Antikoagulation in aller Regel zunächst
Heparin i.v. (meist 5.000 iE) und ASS (empfohlen 150 bis 300 mg p.o.
bzw. 75 bis 150 mg i.v.) oder Bivalirudin (seltener auch Enoxaparin) zum Einsatz
kommen.
● strikte Bettruhe mit Oberkörperhochlagerung (zur Vorlastsenkung)
● Sauerstoffgabe (nur wenn SaO2 < 90%)
● Analgetika, oft Morphin wegen der gleichzeitigen Vorlastsenkung
● Sedativa bei sehr aufgeregten bzw. ängstlichen Patienten
● Nitroglycerin, wobei der Einsatz insbesondere bei STEMI aufgrund mangelnder
Evidenz umstritten ist
● Beatmung bei kardiogenem Schock
Therapie
Als revaskularisierende Therapie bezeichnet man Maßnahmen, die darauf
ausgerichtet sind, die Perfusion des Herzmuskels wieder zu verbessern.
Dazu zählen:
Aufdehnung eines Kranzgefäßes mittels PTCA (Perkutane Transluminale Coronare
Angioplastie) und Anlage eines Stents (eine Endoprothese)
● Systemische Fibrinolyse
● Koronararterienbypass
● Bei Infarktpatienten, die sich einer PTCA unterziehen, ist in der Akutphase der
Einsatz von i.v.-Betablockern eine weitere Behandlungsoption, wenn die Patienten
hämodynamisch stabil sind
Revaskularisiendetherapie
Therapie
Die Komplikationen nach einem Myokardinfarkt lassen sich in Früh- und
Spätkomplikationen einteilen.
Frühkomplikationen
 Herzrhythmusstörungen
 Linksherzinsuffizienz
 Myokardruptur mit Perikardtamponade
 Papillarmuskelabriss
 Sehnenfadenruptur
 Pericarditis epistenocardica (Frühperikarditis)
Komplikationen
Spätkomplikationen
 Herzwandaneurysma
 Dressler-Syndrom (Spätperikarditis)
 Mitralklappeninsuffizienz
 Perimyokarditis
Durch akinetische Wandbezirke erhöht sich die Gefahr einer intrakardialen
Thrombenbildung mit nachfolgenden kardiogenen Embolien.
Quellen
1. DGK: Gendermedizin: Frauen überleben schwere Herzinfarkte seltener als Männer 2017
2. Dr. Smith’s ECG Blog: The OMI Manifesto, abgerufen am 23.2.2022
3. Thygesen K et al. Third universal definition of myocardial infarction, ESC Committee for Practice Guidelines
(CPG), Eur Heart J. 2012 Oct;33(20):2551-67, abgerufen am 22.07.2019
4. Allgemeine Definition des Myokardinfarkts, Pocket-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie auf
Grundlage der ESC Pocket Guideline, Version 2012, abgerufen am 22.07.2019
5. Vierte Definition des Myokardinfarkts, Pocket-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie auf
Grundlage der ESC Pocket Guideline, Version 2018, abgerufen am 22.07.2019
6. Ibanez B, James S, Agewall S, et al. 2017 ESC Guidelines for the management of acute myocardial infarction in
patients presenting with ST-segment elevation: The Task Force for the management of acute myocardial
infarction in patients presenting with ST-segment elevation of the European Society of Cardiology (ESC). Eur
Heart J. 2018;39(2):119-177. doi:10.1093/eurheartj/ehx393
7. Divakaran S, Loscalzo J. The Role of Nitroglycerin and Other Nitrogen Oxides in Cardiovascular Therapeutics.
J Am Coll Cardiol. 2017;70(19):2393-2410. doi:10.1016/j.jacc.2017.09.1064
8. 2017 ESC Guidelines for the management of acute myocardial infarction in patients presenting with ST-
segment elevation. European Heart Journal, Volume 39, Issue 2, 07 January 2018, Pages 119–177,
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehx393 Published: 26 August 2017
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  • 2. DEFINITION • Der Begriff Myokardinfarkt, kurz MI, bezeichnet den regionalen Untergang von Herzmuskelgewebe (Myokard) aufgrund einer lokalen Durchblutungsstörung. • Ursächlich ist dabei häufig die Verengung des Lumens eines Astes der Koronargefäße.
  • 3. • Der Myokardinfarkt ist eine der häufigsten Todesursachen in den reichen Ländern: In Deutschland erleiden rund 280.000 Menschen jährlich einen Herzinfarkt, 90.000 von ihnen überleben ihn nicht. • Die Mortalität nach einem Myokardinfarkt nimmt seit den 1990er Jahren kontinuierlich ab. Dabei bestehen allerdings geschlechtsspezifische Unterschiede: Bei Frauen sinkt die Sterblichkeit langsamer als bei Männern. Epidemiologie
  • 4. Ätiologie • Ein Myokardinfarkt entsteht in der Regel auf dem Boden einer koronaren Herzkrankheit (KHK). • Die wichtigste Ursache für die Entstehung eines Herzinfarktes ist in 80 Prozent der Fälle ein Blutgerinnsel (Thrombose). • Dies kann sich aufgrund einer Gefäßwandverkalkung (Arteriosklerose) bilden und verstopft das Gefäß.
  • 5. − Atheromatöse Plaques verengen das Gefäßvolumen. − Kleine Einrisse der Fibrinschicht an der Oberfläche instabiler, "vulnerabler" Plaques können zu einer Aktivierung der Thrombozyten führen. Ätiologie
  • 6. − Es kommt zur intravasalen Gerinnung mit Bildung eines Thrombus, der das Gefäß verlegt und die Durchblutung der abhängigen Gewebebereiche zum Erliegen bringt (Koronarthrombose). − Nach einer Zeitspanne von nur 15 bis 30 Minuten stirbt das betroffene Myokard ab. Ätiologie
  • 7. • Abhängig von der Lokalisation und Dauer des Koronarverschlusses kommt es zur typischen Infarktsymptomatik. • Seltener entstehen Myokardinfarkte durch Spasmen der Koronargefäße (Prinzmetal-Angina), allergische Reaktionen (Kounis-Syndrom) oder Embolien. Ätiologie
  • 8. Ätiologie • Manche Drogen führen zu einem Spasmus der Koronargefäße und damit zu einem Herzinfarkt, z.B. ist in der ersten Stunde nach der Einnahme von Kokain das Risiko für einen Infarkt um das 24-fache erhöht. • Ein Embolus (ebenfalls ein Blutgerinnsel) kann zu einem Gefäßverschluss führen. Dieser bildet sich nicht wie der Thrombus vor Ort, sondern wird mit dem Blutstrom zum Beispiel aus dem linken Vorhof in eine der Kranzarterien transportiert.
  • 9. • genetische Veranlagung (z.B. gehäufte Herzinfarkte in der Familie) • hohes Lebensalter • männliches Geschlecht • weibliches Geschlecht ab den Wechseljahren • genetisch bedingte Hypercholesterinämie • Bewegungsmangel -> Übergewicht (Adipositas) • Rauchen • Stress • Alkohol • Bluthochdruck • Diabetes mellitus Typ 2 • erhöhte Blutfettwerte, erhöhter Cholesterin-Wert und LDL-Wert durch fettreiche Nahrung (erworbene Hyperlipidämie) • Homocysteinämie (erhöhte Konzentration von Homozystein im Blut, z.B. durch Alkohol, Rauchen) Unbeeinflussbare Risikofaktoren: Beeinflussbare Risikofaktoren: Risikofaktoren
  • 10. 6.1. ... nach Ausbreitung in den Wandschichten • Transmuraler Infarkt (Nekrose betrifft alle Wandschichten) • Intramuraler Infarkt (Nekrose ist auf Teilschichten begrenzt) • Subendokardialer Infarkt (Nekrose unter der Innenschicht) siehe auch: Prinzip der letzten Wiese Einteilung
  • 11. 6.2. ... nach betroffenem Myokardareal Das Infarktareal entspricht dem Versorgungsgebiet der stenosierten Koronararterie, wobei fast immer das linke Herz betroffen ist. • Vorderwandinfarkt (ca. 50 %): Verschluss des Ramus interventricularis anterior der Arteria coronaria sinistra (RIVA) oder ihrer Äste ◦ Vorderwandspitzeninfarkt: Verschluss des RIVA im mittleren oder distalen Drittel ◦ Anteroseptalinfarkt (ASI): Verschluss eines septalen RIVA-Astes ◦ Anterolateralinfarkt (ALI): Verschluss eines lateralen RIVA-Astes • Hinterwandinfarkt (ca. 20 bis 25%): Verschluss der Arteria coronaria dextra (RCA) oder des Ramus interventricularis posterior der Arteria coronaria dextra (RIVP) • Seitenwandinfarkt (ca. 15 bis 20%): Verschluss des Ramus circumflexus der Arteria coronaria sinistra (RCX) Von den o.a. Infarktformen werden teilweise noch weitere Krankheitsbilder abgegrenzt, wie z.B. der Myokardinfarkt mit rechtsventrikulärer Beteiligung (vulgo: Rechtherzinfarkt). Einteilung
  • 12. 6.3. ... nach EKG-Veränderungen • STEMI (ST-elevation myocardial infarction) • NSTEMI (Non-ST-elevation myocardial infarction) Die Klassifizierung vom Myokardinfarkten nach ST-Streckenveränderungen ist umstritten. Alternativ wird von einigen Autoren folgende Unterscheidung vorgeschlagen:[2] • Okklusiver Myokardinfarkt ("occlusion myocardial infarction", OMI) • Nicht-okklusiver Myokardinfarkt (non- occlusion myocardial infarction", NOMI) Einteilung
  • 13. 6.4. ... nach Pathogenese Anhand von pathogenetischen Mechanismen können fünf Typen unterschieden werden:[3][4][5] • Myokardinfarkt Typ 1: Spontaner Infarkt durch Ruptur, Ulzeration, Einriss, Erosion oder Dissektion einer arteriosklerotischen Plaque mit Ausbildung eines intraluminalen Thrombus • Myokardinfarkt Typ 2: KHK-unabhängiger Infarkt aufgrund einer Erkrankung oder Situation, die zu einem Missverhältnis von Sauerstoffverbrauch und -angebot führt, z.B. endotheliale Dysfunktion, Koronarspasmus, Koronarembolie, Tachyarrhythmie oder Bradyarrhythmie bei Vorhofflimmern, Anämie, Thyreotoxikose, respiratorische Insuffizienz, Hypotension oder Hypertension • Myokardinfarkt Typ 3: Herztod mit vorangegangenen Symptomen, die auf eine Myokardischämie hinweisen • Myokardinfarkt Typ 4a: Akuter Infarkt in Zusammenhang mit einer PCI • Myokardinfarkt Typ 4b: Akuter Infarkt aufgrund einer Stent/Scaffold-Thrombose • Myokardinfarkt Typ 4c: Infarkt aufgrund einer In-Stent-Restenose oder Restenose nach Ballonangioplastie im Infarktareal • Myokardinfarkt Typ 5: Akuter Infarkt in Zusammenhang mit einer CABG-OP Neben diesen Typen wird von einigen Autoren als weitere pathogenetische Variante der Myokardinfarkt mit nichtobstruktiven Herzkranzgefäßen (MINOCA) unterschieden. Einteilung
  • 14. Klassische Symptomatik Klassisches Leitsymptom ist die Angina pectoris mit akut auftretendem retrosternalem Schmerz, unter Umständen als "referred pain" ausstrahlend in den linken Arm, Hals, Unterkiefer, Rücken oder Oberbauch. Der Schmerz kann als sehr bedrohlich empfunden werden (Vernichtungsschmerz) und mit Todesangst einhergehen. Er ist nicht atem- oder lageabhängig. Im Gegensatz zum Angina-pectoris-Anfall bessern sich die Beschwerden oft nicht durch Anwendung von Nitroglycerin. Betroffene empfinden Dyspnoe, sind häufig kaltschweissig und blass. Die Akren können als Ausdruck eines Blutdruckabfalls bei versagender Pumpleistung zyanotisch sein. Häufig bestehen Arrhythmien, meistens tachykard, bei Hinterwandinfarkten häufiger bradykard. Weiterhin bestehen häufig Schwindel (auch Bewusstlosigkeit) und Übelkeit (u.U. mit Erbrechen). Symptome
  • 15. 7.2. Symptome bei Frauen Bei Frauen sind die Symptome oft weniger eindeutig als bei Männern. Gerade der typische Brustschmerz, der zur Diagnose eines Herzinfarkts führt, kann fehlen oder nur schwach ausgeprägt sein. Bei Frauen kommt es häufiger zu Druck- oder Engegefühl in der Brust. Weitere Symptome für einen Herzinfarkt bei Frauen können Dyspnoe, Schweißausbrüche, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch, Ziehen in den Armen, unerklärliche Müdigkeit und Depressionen sein. 7.3. Symptome bei Diabetikern Menschen mit Diabetes mellitus haben häufig ein reduziertes Schmerzempfinden. Sie nehmen aufgrund von Nervenschädigungen erste Symptome wie Angina pectoris kaum wahr, so dass die Diagnosestellung erschwert ist. Symptome
  • 16. • Anamnese und körperliche Untersuchung • EKG(Elektrokardiogram) • Laborwerte Zusatzdiagnostik Basisdiagnostik 01 02 • Echokardiographie • Herzkatheteruntersuchung • Kardiale Magnetresonanztomographie Diagnosis
  • 17. Die Anamnese stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik des Myokardinfarkts dar. Es besteht aus: • Aktuelle Anamnese • Vegetative Anamnese • Familienanamnese • Soziale Anamnese • Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese Körperliche Untersuchung Anamnese 01 02 Die körperliche Untersuchung bedient sich folgender Methoden, die sich zum Beispiel nach dem IPPAF- Schema gliedern lassen: • I - Inspektion • P - Palpation • P - Perkussion • A - Auskultation • F - Funktionuntersuchung Basisdiagnosis
  • 18. AktuelleAnamnese • Haben Sie Symptome wie Druckschmerz hinter dem Brustbein oder in den Arm/ in den Kiefer ausstrahlende Schmerzen? • Haben Sie Schmerzen im Rücken, Nacken oder haben Sie Bauchschmerzen? • Fühlen Sie sich kaltschweißig?Ist Ihnen übel? • Müssen Sie erbrechen? • Haben Sie Atemnot? • Haben Sie starke Angst? Anamnese VegetativeAnamnese (inkl.Ernährungsanamnese) • Sind Sie übergewichtig? Geben Sie uns bitte Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an. • Ernähren Sie sich ausgewogen? • Bewegen Sie sich täglich ausreichend? • Rauchen Sie? Wenn ja, wie viele Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen pro Tag? • Trinken Sie Alkohol? Wenn ja, welches Getränk bzw. welche Getränke und wie viele Gläser pro Tag? • Nehmen Sie Drogen? Wenn ja, welche Drogen (Kokain) und wie häufig pro Tag bzw. pro Woche? Basisdiagnosis
  • 19. Familienanamnese Gibt es in Ihrer Familie Personen, die einen Herzinfarkt oder andere Gefäßerkrankungen wie einen Schlaganfall erlitten haben? Anamnese Soziale Anamnese • Welchen Beruf üben Sie aus? • Wird in Ihrer Umgebung geraucht, d. h. Sie sind Passivraucher? • Gibt es Hinweise auf psychosoziale Belastungen (Arbeitsstress) oder Belastungen auf Grund Ihrer familiären Situation? Basisdiagnosis Eigenanamnese inkl.Medikamentenanamnese • Vorerkrankungen (Herz- und Gefäßkrankheiten; Diabetes mellitus) • Operationen und Allergien
  • 20. Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren: − Inspektion (Betrachtung) [u.a. wg. möglicher Folgeerkrankung: Herzinsuffizienz (Herzschwäche)] a) Haut und der Schleimhäute [kalter Schweiß, Blässe] b) Halsvenenstauung? − Auskultation (Abhören) des Herzens [zum Ausschluss eines relevanten Vitiums/Herzklappenfehler] Körperliche Untersuchung Basisdiagnosis
  • 21. • Die EKG-Infarktzeichen sind EKG-Veränderungen, die im Rahmen eines Myokardinfarkts auftreten. Als diagnostisches Instrument muss das EKG bei Verdacht auf Myokardinfarkt immer zusammen mit den Herzenzimen und der Klinik des Patienten beurteilt werden. EKG(Elektrokardiogram) Basisdiagnosis • Bei Verdacht auf einen Myokardinfarkt sollte sofort ein Ruhe-EKG abgeleitet werden, bei Verdacht auf einen Hinterwandinfarkt können die Ableitungen nach Nehb hilfreiche Zusatzinformation geben. Als Infarktzeichen gelten unter anderem ST-Hebungen, ein R-Verlust und das sogenannte Erstickungs-T.
  • 22. Laborwerte Basisdiagnosis • Die Labordiagnostik beimHerzinfarkt ist neben der klinischen Symptomatik und den EKG-Infarktzeichen eine Säule der Diagnostik bei Verdacht auf Herzinfarkt. • Übersicht Bei einer Schädigung des Myokards werden in den Herzmuskelzellen enthaltene Enzyme (Proteine) in den Blutkreislauf freigesetzt. Ihre Konzentration lässt sich aus dem Serum bestimmen.
  • 23. Saturn is composed mostly of hydrogen JUPITER Jupiter is the biggest planet of them all MARS Despite being red, Mars is a cold place SATURN MERCURY NEPTUNE Basisdiagnostik Gibt es in Ihrer Familie Personen, die einen Herzinfarkt oder andere Gefäßerkrankungen wie einen Schlaganfall erlitten haben? It’s the farthest planet from the Sun Zur Infarktdiagnostik geeignete Proteine sind:
  • 24. Zusatzdiagnostik Echokardiographie ...ist der Oberbegriff für die Ultraschalluntersuchungen (Sonograpgie) des Herzens. Die diagnostische Darstellung selbst bezeichnet man als Echokardiogramm. Herzkatheteruntersuchung Der Begriff Herzkatheteruntersuchung, kurz HKU, ist ein Oberbegriff für kardiologische Untersuchungsverfahren des Herzens, die mit einem Katheter über arterielle oder venöse Zugänge am Arm oder in der Leiste erfolgen. KardialeMagnetresonanztomographie Unter dem Begriff kardiale Magnetresonanztomographie werden alle kernspintomographischen Untersuchungen des Herzens zusammengefasst. Die Magnetresonanztomographie zählt zu den bildgebenden Verfahren und ermöglicht die Untersuchung des Herzens nach unterschiedlichen Aspekten.
  • 25. Therapie Akuttherapie Akuttherapie Neptune is very far from the Sun Akuttherapie Revaskularisiende therapie
  • 26. Ein akuter Myokardinfarkt erfordert die umgehende stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus und eine intensivmedizinische Betreuung. Akuttherapie Die Akuttherapie umfasst des Weiteren: ● in der Notaufnahme - wird zur Antikoagulation in aller Regel zunächst Heparin i.v. (meist 5.000 iE) und ASS (empfohlen 150 bis 300 mg p.o. bzw. 75 bis 150 mg i.v.) oder Bivalirudin (seltener auch Enoxaparin) zum Einsatz kommen. ● strikte Bettruhe mit Oberkörperhochlagerung (zur Vorlastsenkung) ● Sauerstoffgabe (nur wenn SaO2 < 90%) ● Analgetika, oft Morphin wegen der gleichzeitigen Vorlastsenkung ● Sedativa bei sehr aufgeregten bzw. ängstlichen Patienten ● Nitroglycerin, wobei der Einsatz insbesondere bei STEMI aufgrund mangelnder Evidenz umstritten ist ● Beatmung bei kardiogenem Schock Therapie
  • 27. Als revaskularisierende Therapie bezeichnet man Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, die Perfusion des Herzmuskels wieder zu verbessern. Dazu zählen: Aufdehnung eines Kranzgefäßes mittels PTCA (Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie) und Anlage eines Stents (eine Endoprothese) ● Systemische Fibrinolyse ● Koronararterienbypass ● Bei Infarktpatienten, die sich einer PTCA unterziehen, ist in der Akutphase der Einsatz von i.v.-Betablockern eine weitere Behandlungsoption, wenn die Patienten hämodynamisch stabil sind Revaskularisiendetherapie Therapie
  • 28. Die Komplikationen nach einem Myokardinfarkt lassen sich in Früh- und Spätkomplikationen einteilen. Frühkomplikationen  Herzrhythmusstörungen  Linksherzinsuffizienz  Myokardruptur mit Perikardtamponade  Papillarmuskelabriss  Sehnenfadenruptur  Pericarditis epistenocardica (Frühperikarditis) Komplikationen Spätkomplikationen  Herzwandaneurysma  Dressler-Syndrom (Spätperikarditis)  Mitralklappeninsuffizienz  Perimyokarditis Durch akinetische Wandbezirke erhöht sich die Gefahr einer intrakardialen Thrombenbildung mit nachfolgenden kardiogenen Embolien.
  • 29. Quellen 1. DGK: Gendermedizin: Frauen überleben schwere Herzinfarkte seltener als Männer 2017 2. Dr. Smith’s ECG Blog: The OMI Manifesto, abgerufen am 23.2.2022 3. Thygesen K et al. Third universal definition of myocardial infarction, ESC Committee for Practice Guidelines (CPG), Eur Heart J. 2012 Oct;33(20):2551-67, abgerufen am 22.07.2019 4. Allgemeine Definition des Myokardinfarkts, Pocket-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie auf Grundlage der ESC Pocket Guideline, Version 2012, abgerufen am 22.07.2019 5. Vierte Definition des Myokardinfarkts, Pocket-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie auf Grundlage der ESC Pocket Guideline, Version 2018, abgerufen am 22.07.2019 6. Ibanez B, James S, Agewall S, et al. 2017 ESC Guidelines for the management of acute myocardial infarction in patients presenting with ST-segment elevation: The Task Force for the management of acute myocardial infarction in patients presenting with ST-segment elevation of the European Society of Cardiology (ESC). Eur Heart J. 2018;39(2):119-177. doi:10.1093/eurheartj/ehx393 7. Divakaran S, Loscalzo J. The Role of Nitroglycerin and Other Nitrogen Oxides in Cardiovascular Therapeutics. J Am Coll Cardiol. 2017;70(19):2393-2410. doi:10.1016/j.jacc.2017.09.1064 8. 2017 ESC Guidelines for the management of acute myocardial infarction in patients presenting with ST- segment elevation. European Heart Journal, Volume 39, Issue 2, 07 January 2018, Pages 119–177, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehx393 Published: 26 August 2017