In Zeiten der Schulschließung wurde vieles digital gemacht. Arbeitsblatt zu PDF, Lehrervortrag zu Erklärvideo, … Aber nicht alles was digital ist bedeutet automatisch ein besseres Lernen. Ein Unterricht im Klassenzimmer lässt sich nicht 1:1 auf ein Lernen zu Hause übertragen. Welche Grundsätze man beim Distanzlernen berücksichtigen und was davon auch wichtig für den Präsenzunterricht werden sollte, will ich Ihnen erläutern.
Gleichzeitig ist der digitale Lehrer Content nicht das Element, das sich hinter der “Digitalen Bildung” versteckt. Dabei geht es um viel mehr: um neue Kompetenzen, die man für eine moderne Lebens- und Berufswelt benötigt, um veränderte Lehr- und Lernformen und vor allem um eine Produktorientierung, die den Schüler nachhaltig in den Mittelpunkt des Lernens stellt.
Wir Lehrer haben viel in der Corona-Krise gelernt, jetzt heißt es Unterricht nachhaltig zu gestalten. Ich möchte Ihnen aufzeigen, welche Kompetenzen in den Unterricht gehören und warum die Digitalisierung an Schulen nicht nur beim Lernen zu Hause Einzug erhalten sollte.
Digitalität und Lernen Dahoam- was ist das und wie geht das?
1. Quellen: pixabay (pixabay license) + wikimedia (public domain + Marketing htwchur)
Digitalität und Lernen Dahoam – was
ist das und wie geht das?
Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
2. Quellen: pixabay (pixabay license) + wikimedia (public domain + Marketing htwchur)Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
4. Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
mebis.bayern.de/infoportal/konzepte/kompetenzrahmen/
5. Warum Digitalisierung?
Das Lebenswelt-
Argument
Das Lern-
Argument
Das Zukunfts-
Argument
Das Effizienz-
Argument
Quelle: Beat Döbeli ist-kompass.chDigitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
7. Warum Digitalisierung?
Das Zukunfts-
Argument
JOB Futuromat
Quelle: maxpixel CC0; Pixabay pixabay license;
Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
8. Warum Digitalisierung?
Das Effizienz-
Argument
„Die reinste Form des Wahnsinns ist
es, alles beim Alten zu lassen und
gleichzeitig zu hoffen, dass sich
etwas ändert.“
Albert Einstein
Gesehen bei Beat Döbeli ist-kompass.ch; gezeichnet Sarah Schmidt; pixabay license
Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
9. Warum Digitalisierung?
Das Lern-
Argument
Mehrwert
• Präsentieren
• Werkzeugvielfalt
• Unterrichtsmaterial teilen
• Motivation Lernende
• Individualisierung
• Lehrperson als Coach
• Medienkompetenz
• Sofortiges Feedback
• Differenzierung
• Schülerzentrierter Unterricht
• Zeitgemäßes Unterrichten
• …
Gesehen bei Beat Döbeli ist-kompass.chDigitalisierung an Schulen – Warum und Wie? (Sebastian Schmidt, www.flippedmathe.de)Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
10. Warum Digitalisierung?
Das Lebenswelt-
Argument
Das Lern-
Argument
Das Zukunfts-
Argument
Das Effizienz-
Argument
Quelle: Screenshot Twitter Beat Döbeli ist-kompass.chDigitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
11. Lernen in einer Kultur der Digitalität
Nicht weil Corona uns dazu zwingt,
sondern weil es für das 21. Jahrhundert
ein neues Lernen braucht.
Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
12. kurzelinks.de/qy0d
Die Schüler*innen sollten genau
wissen, wann, wo und wie sie
etwas zu machen haben. Das kann
mittels Wochenplan und/oder
festen Uhrzeiten, aber auch durch
eine wiederkehrende Struktur
geschehen.
TRANSPARENZ
Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
13. kurzelinks.de/qy0d
Aufgaben sollten nicht in vollem
Umfang der regulären
Unterrichtszeit entsprechen. Da
viele auf sich allein gestellt sind
und manchmal auch andere
Probleme zu tragen haben, sollten
sie auch Zeit für ihre Arbeit
bekommen.
Bewältigbarkeit
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14. kurzelinks.de/qy0d
Lehrer*innen sollten erreichbar sein und
dennoch auf ihre Arbeitszeit achten.
Asynchrones Lernen der Schüler*innen
bedeutet auch asynchrones Betreuen der
Lehrkraft. Nehmen Sie sich Pausen,
arbeiten Sie in fixen (transparenten)
Zeiträumen. Leiten Sie kommunikative
und kooperative Elemente wie Partner-
/Gruppenarbeit via Messenger, Telefon
oder Videokonferenz immer wieder an,
um sich selbst auch zu entlasten.
Unterstützung
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15. kurzelinks.de/qy0d
Alle am Fernunterricht beteiligten können
für ein soziales Miteinander sorgen.
Durch (angeleitete) ganze und
wertschätzende Sätze in der
Kommunikation, durch positive
Verstärkung oder durch optische Präsenz
der Lehrkräfte mit kleinen Videos oder
Webkonferenzen. Ein Miteinander
entsteht auch durch (technisch)
angeleitete und eingeforderte
kooperative und kommunikative
Elemente. So viel Sprechen wie möglich.
So viel (digital) Sprechen/Schreiben wie
möglich.
Kommunikation
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16. kurzelinks.de/qy0d
Aufgabenformate wechseln sich
ab, sowohl inhaltlich als auch im
zeitlichen Rahmen. Sie schöpfen
die Potentiale digitalen Lernens
aus: z.B. Videokonferenzen, gute
Arbeitsaufträge, Feedback, Chat,
(interaktive) Videos, kreative
Aufgaben, kurzfristige
Wiederholungen, langfristige
Projekte, digitale Aufgaben und
kommunikative Elemente.
Abwechslung
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17. kurzelinks.de/qy0d
Wir Lehrkräfte sollten uns auch als
Lernende begreifen. Alter Wein in neuen
Schläuchen wird dauerhaft nicht gut
funktionieren, man braucht neue Ideen
und Impulse für den Unterricht jetzt und
danach. Auf diese sollte man nicht
warten, bis sie zu einem kommen,
sondern die zahlreichen Fortbildungen,
Inspirationen und bestehenden
Vernetzungen und Materialien im Netz
nutzen.
Viele Lernende
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18. kurzelinks.de/qy0d
Abgaben von Schüler*innen sollten ein
Feedback erhalten. Vergessene Abgaben
sollten angemahnt werden.
Chancengleichheit bedeutet auch, Dinge
einzufordern, bei denen die wenig tun
und andere selbstständig arbeiten zu
lassen, die fleißig sind. Nicht jeder
Schüler kann begleitet, manche müssen
auch gefordert werden.
Überprüfbarkeit
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19. kurzelinks.de/qy0d
Schüler*innen können selbst schreiben,
sich selbst beim Sprechen aufnehmen,
etwas filmen oder malen. Das Material
des Lehrers abzuarbeiten ist oft mit
Ängsten verbunden, etwas falsch zu
machen. Unter Wahrung des
Datenschutzes lernt der am meisten, der
selbst Content in offenen
Aufgabenstellungen erstellt.
Produzent statt Konsument
Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
20. Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
mebis.bayern.de/infoportal/konzepte/kompetenzrahmen/
21. Quelle: wikipedia; Bundesarchiv, B 145 Bild-F079064-0006 / CC-BY-SA 3.0 Metropolitan School CC BY-SA 3.0; maxpixel.net CC0
Auf dem Weg zu zeitgemäßem Unterricht
Digitalisierung an Schulen – Warum und Wie?Digitalität und lernen Dahoam – Was ist das und wie geht das? (Sebastian Schmidt; flippedmathe.de)
Mehr als nur ein Klick:
braucht man Interesse, Zeit, Fleiß, Ausdauer, Spaß, selbstständiges Denken,…
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braucht man Interesse, Zeit, Fleiß, Ausdauer, Spaß, selbstständiges Denken,…
In der Schule: Miteinander, Kooperation, Sozialformen, Austausch, Beziehungsebene, Digitale Kompetenzen?, Lernen im 21 Jahrhundert?
Zu Hause: viele Digitalkompetenzen und Medienkompetenzen (wie teile ich meine Zeit ein, wie arbeite ich mit anderen zusammen, wie kommuniziere ich so, dass man mich versteht, wo muss ich hinklicken, dass ich dabei bin, wie erstelle ich digitale Produkte, wie finde ich mich im Internet zurecht, wie hinterfrage ich kritisch – gerade in der Zeit von Aluhut und FakeNews,…) wenig Beziehungsebene, wenig Sozialer Austausch, wenig Beziehungsebene?)
Das alles steckt im Kompetenzrahmen für Medienbildung
Nur hat sich die letzten Jahre keiner darum gekümmert, dies im Unterricht zuverwirklichen
Nicht die Aufgabe des Fachs IT
Aufgabe für jedes Fach -> Deutschunterricht ohne „Sprache in den Sozialen Medien“, Mathematik ohne „Analyse von gefakten Diagrammen“; Sozialkunde ohne FakeNews, Religionsunterricht ohne das eigene Smartphone-Verhalten zu reflektieren,…
Wir haben jetzt gemerkt wie digital unfit unsere Schüler sind,beim nächsten Lockdownwäre es geschickt, sie könnten mehr als nur ein PDF öffnen -> Impulse fürs Distanzlernen
Hohe Motivation als Chance für Neugestaltung von Unterricht
Das Internet geht nicht mehr weg, keine Modeerscheinung, höchstens wechselnde Plattformen
Fahrlässig sie in dieser Welt allein zu lassen
Lebensfremd, das Smartphone in der Schule auszuschließen ->
Menschen die sich dieser Entwicklung verweigern, werden sich immer weiter von der Schülerwelt distanzieren
Schülern beibringen, dass zum lernen mehr gehört als der Klick auf ein YouTube-Video
Schülern den sinnvollen Nutzen beibringen…
Vierte Kulturtechnik? Online: Einschreiben Universität /Stundenplan…Bewerbung Steuererklärung Banken schließen Online Banking Anträge stellen Kundenkommunikation via Bots Zeitungen
14% der Jobs durch Automatisierung stark gefährdet, weitere 32% radikale Änderungen
In fast allen Sparten werden deshalb höhere Kompetenzen in der Technologie- und Mediennutzung erforderlich.
Wie kommuniziere oder arbeite ich mit KollegInnen zusammen, die ich nicht vor Ort treffe?
Wie finde ich im Internet zielgerichtet Informationen, die ich dann auch weiterverwenden darf? Wie kann ich Informationsquellen und Meinungen bewerten?
Wie schütze ich mich, meine Daten und andere im Netz und was muss ich bei kostenlosen Angeboten berücksichtigen?
Wie werde ich selbst zum Produzenten, zur Produzentin und nehme aktiv an der Gesellschaft teil?
Ab jetzt wird alles nur noch schneller. Man hat dabei die Wahl: Gefahr oder Perspektive
Man läuft Gefahr, abgehängt zu werden. Schüler wie Lehrer -> alles wird rasant schnell
Digitalisierung an Schulen ist eine ganzheitliche Aufgabe. So wie die Digitalisierung jeden Lebensbereich verändert, muss auch jedes Fach auf diese Veränderung vorbereiten.
Notenmanager
Schulmanager
Kalender
Schulaufgabenplan
LehrerServer (alles noch analog -> Internet ausdrucken)
Mails zur Kommunikation (Vorsicht: whatsapp)
Vertretungsplan
Arbeitsmaterialien digitalisieren
Notenbüchlein digital möglich
Notizen digital möglich
Erinnerungen
Die Digitalisierung kommt bei lehrkräften nicht so gut an: man muss sich mit etwas auseinandersetzen, das man nicht kennt, nicht mag oder sogar verachtet. Genaus DAS verlangen wir aber auch tagtäglich von unseren Schüler -> Lebenslanges lernen, auch bei Lehrern
Es gibt bisher wenige Studien, die einen Mehrwert
Auch hier: Nur durch den Einsatz entsteht noch kein Mehrwert
Viele Elemente der Reformpädagogik -> schülerzentrierung wichtig, kompetenzorientierter Lehrplan darauf ausgerichtet (anders scheinen die SuS von heute auch kaum mehr zu unterrichten zu sein
Würden sie zu einem Arzt gehen, der nach den Methoden des 19. Jahrhunderts operiert? Unsere Kids müssen in den Unterricht, der manchmal noch so aussieht wie zu Beginn des letzten Jahrhunderts (Vergleich Opa)
Digitalisierung an Schulen bedeutet Anstrengung, Energie und Begeisterung für etwas zu entwickeln, das man nicht kennt/will und vielleicht sogar verachtet. DAS verlangen wir aber auch jeden Tag für von unseren Schülern.
Die Welt ändert sich so schnell. Wir können es uns nicht leisten, Veränderungen auf 2050 zu verschieben. Im Sinne des lebenslangen Lernens muss es immer von neuem los gehen. Morgen übermorgen und in Zukunft
Kein anderes Lernen, weil Coronaschließung. Sondern ein Neues Lernen, weil man mit den Methoden aus dem 20 Jahrhundert die Kids nicht auf die schnelllebige Welt des 21. Jahrhunderts vorbereitet
Im „normalen Setting“:
Warum nicht auch Wochenplan im herkömmlichen Unterricht: keine Osterhasenpädagogik sondern Aufgaben mit Ziel, Wochenpläne im eigenen Takt
Im „normalen Setting“:
Bedacht Hausaufgaben (sonst werden sie eh abgeschrieben)
Differenzierte Angebote
Keine durchgetakteten Stunden im Gleichschritt sondern individuelles und Kooperatives Arbeiten
Im „normalen Setting“:
Asynchrones lernen auch im Unterricht, Sozialformen und kooperatives Lernen als Entlastung, Selbstständigkeit als Ziel und nicht das Abarbeiten des Lehrplans durch Lehrervortrag
Viele Schüler*innen lernen schnell selbst zu laufen, dann brauchen immer weniger die Hilfe der Lehrkraft und sie lernen alle deutlich mehr mit den Peers
Im „normalen Setting“:
Dialogorientierung im Unterricht. Braucht Freiheiten für die Selbstständigkeit, braucht offene Aufgaben. Digitale Kommunikation auch zur Unterrichtsvorbereitung.
Nicht nur die Digitalisierung sondern auch das Lesen, das Sprechen ist eine ganzheitliche Aufgabe. In jedem Fach kann durch Kommunikation und Kooperation Vieles gelernt werden. Der Lehrer muss raus aus der zentralen Rolle, der Dialog der Schüler ist das Wichtige. Das können sie nicht, daher muss es angeleitet und immer wieder erprobt werden – in jedem Fach.
Im „normalen Setting“:
Methodenvielfalt auch in den Materialien, da bringt uns das Digitale viele neue Möglichkeiten in den Unterricht
Im „normalen Setting“:
Methodenvielfalt auch in den Materialien, da bringt uns das Digitale viele neue Möglichkeiten in den Unterricht
Im „normalen Setting“:
Methodenvielfalt auch in den Materialien, da bringt uns das Digitale viele neue Möglichkeiten in den Unterricht
Im „normalen Setting“:
Andere Prüfungsformate? Bewertungen?
Das alles steckt im Kompetenzrahmen für Medienbildung
Nur hat sich die letzten Jahre keiner darum gekümmert, dies im Unterricht zuverwirklichen
Nicht die Aufgabe des Fachs IT
Aufgabe für jedes Fach -> Deutschunterricht ohne „Sprache in den Sozialen Medien“, Mathematik ohne „Analyse von gefakten Diagrammen“; Sozialkunde ohne FakeNews, Religionsunterricht ohne das eigene Smartphone-Verhalten zu reflektieren,…
Wir haben jetzt gemerkt wie digital unfit unsere Schüler sind,beim nächsten Lockdownwäre es geschickt, sie könnten mehr als nur ein PDF öffnen -> Impulse fürs Distanzlernen
Kein Rezept, kein fertiger Plan zum Abhaken, jeder seinen eigenen Weg
Problem: die tollen Dinge sind komplex, ein Einstieg kann nur simple sein.
Deswegen: eigene individuelle Wege
Es darf nicht darum gehen, dass alles nur schlecht ist, dass nichts funktioniert und dass das System sowieso im Ganzen miserabel ist.
Auch ein Lehrer hat niemals fertig gelernt, bei der Digitalisierung heißt es auch: wie bereite bin ich, Lebenslanges Lernen an mir selbst neu zu aktivieren.
Reflektiert den ersten Schritt machen. Den Schülern zeigen, dass wir Lehrer bereit sind und guten Unterricht mit vielen Medien machen können und wollen